Probleme mit dem Körper, wenn einem Berührungen Probleme machen |
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Probleme mit dem Körper, wenn einem Berührungen Probleme machen |
07.Feb.2005 - 15:07
Beitrag
#1
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Satansbraten Gruppe: Members Beiträge: 654 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 99 |
Kennt von euch jemand dieses Problem?
Meine beste Freundin hat mir gestern nach 3 Jahren Freundschaft eröffnet , daß sie Probleme damit hat andere Menschen zu berühren , in den Arm zu nehmen oder gar zu streicheln. Beim Partner genauso wie bei mir oder fremden Menschen. Sie sagt , sie hat Angst vor Zurückweisung. Und sie denkt dann ständig darüber nach , ob dem Gegenüber das jetzt Recht ist. Oder , was er denkt. Das schränkt nicht nur sie sehr ein , sondern auch unsere Freundschaft , weil ich mich ihr gegenüber nicht völlig öffnen kann. D.h , ich überlege ständig , wie ich ihr Dinge begreiflich machen kann , die mich berühren. Das fällt mir deshalb sehr schwer , weil ihre Körpersprache so eigenartig ist , daß ich einfach unsicher bin. Es bringt ihr auch nichts , wenn ich sage , sie kann mich jederzeit in den Arm nehmen , ohne daß sie sich Gedanken machen muß. Das sitzt zu tief... Sie hat gestern das erste Mal überhaupt mit jemand darüber gesprochen und ich möchte ihr gerne helfen. Wir haben beschlossen , daß ich einen Schritt auf sie zu mache , damit die Hemmschwelle kleiner wird. Hat noch jemand eine gute Idee dazu ? Kennt jemand dieses Problem und weiß vielleicht sogar , wie man es löst bzw. verbessert? Bin für jede Antwort dankbar. Liebe Grüße , Ahn |
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07.Feb.2005 - 15:16
Beitrag
#2
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Strösenschusselhai Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 |
Hallo, ahn.
Ich habe mit meiner besten Freundin genau dasselbse "Problem". Sie kann es auch nicht zulassen, dass ihr jemand nahekommt; besonders nicht, wenn sie emotional irgendwie aufgewühlt ist, ob aus Traurigkeit oder Freude ist dabei egal. Sie kann auch nicht gut darüber sprechen; das einzige, was sie mal gesagt hat, ist , dass sie Angst hat, von aufgestauten Gefühlen überwältigt zu werden. Ich denke, bei ihr ist es eine Art Sicherheitsmechsnismus, der verhindert, dass sie sich mit Dingen befassen muss, die ihr wehtun. Da ich ihre Eltern kenne, weiß ich außerdem, dass Berührung und Zuwendung in der Familie so gut wie nicht vorkommen. Meine beste Freundin ist sehr beherrscht in allem, überaus konsequent und rational - ich denke, sie fürchtet einfach die für sie so wichtige Kontrolle zu verlieren. Damit umzugehen finde ich auch wahnsinnig schwierig; ich bin zwar auch eher zurückhaltend, bei eher "fremden " Menschen, nicht aber bei mir nahestehenden. Jedesmal, wenn es mir "danach ist", zucke ich zurück, weil ich merke, dass sie gamz steif wird und abweisend. Ich stehe ihr für Gespräche zur Verfügung, das weiß sie, alles andere empfindet sie derzeit noch als Übergriff. |
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07.Feb.2005 - 15:19
Beitrag
#3
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I lof tarof! Gruppe: Members Beiträge: 15.384 Userin seit: 30.08.2004 Userinnen-Nr.: 198 |
@ahn: oooh ich kenne es sehr gut! Ich bin wie deine freundin, mit einer ausnahme: Ich bin 'körperlich' nur mit dem menschen, mit dem ich zusammen bin.
Es fällt mir entsetzlich schwer, mich von anderen menschen (egal wie nah sie mir sind) berühren zu lasssen. Und ich selbst, wenn es nur nach mir ginge, würde NUR menschen berühren wollen, wenn sich dann eine beziehung/affäre oä daraus entwickelt!! |
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07.Feb.2005 - 15:26
Beitrag
#4
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Schlaudegen. Gruppe: Members Beiträge: 4.102 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 71 |
Hier ist noch so eine. :happy:
Naja, ganz so extrem ist es nicht, aber ich bin da auch ziemlich zurückhaltend. Auf der anderen Seite habe ich mal irgendwo gelesen daß es im Grunde traurig ist, daß wir in unserem Kulturkreis die Berührung auf den sexuellen Bereich beschränken. Kann ich nur zustimmen, es ist irgendwie arm. |
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07.Feb.2005 - 15:30
Beitrag
#5
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Satansbraten Gruppe: Members Beiträge: 654 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 99 |
Erstmal danke für eure Antworten.
@robin: Sie hat auch Probleme damit beim Partner , was ich super schlimm finde. Selbst in der letzten Beziehung , die über 4 Jahre gut funktioniert hat , war diese Angst da. Und sie hat sich schon sehr fallen lassen in der Beziehung. @shark: Na , das ist ja noch schlimmer. Immerhin kann und möchte sie mit jemandem darüber sprechen und fand es auch gut , daß ich sie darauf angesprochen habe. Ich habe natürlich Angst genau das Gegenteil zu bewirken. Wir haben beschlossen , daran zu arbeiten und vielleicht gelingt es uns das zu "beheben". irgendeine Idee , wie ??? |
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07.Feb.2005 - 15:56
Beitrag
#6
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Gemüseputzi Gruppe: Members Beiträge: 45 Userin seit: 20.09.2004 Userinnen-Nr.: 390 |
Hallo Ahn.
Ich kenne das Problem, ich habe es auch noch ein wenig. Ich kann dir leider keine tollen Tipps geben, aber ich denke, der Anfang ist schon gemacht. Erstens hat deine Freundin erkannt, dass sie das Problem hat. Und zweitens kann sie mit dir darüber reden und bekommt Unterstützung. Bei mir war es einfach so, dass ich keine Berührungen zulassen konnte. Ich weiss nicht warum. Meine Freundin hatte es irgendwann geschafft, dass ich ihre Berührungen zulasse, wahrscheinlich einfach dadurch, dass sie meine Liebe akzeptiert hat und mich auch geliebt hat. Ich fühlte mich sicher. Aber bei allen anderen Freunden und Bekannten kann ich Umarmungen usw. auch nicht zulassen. Die Schwester meiner Exfreundin hat sich mal bei meiner damals-noch-Freundin beschwert, ich würde mich bei Umarmungen immer versteifen als ob es mir unangenehm wäre. Und es stimmt, es ist mir dann selber aufgefallen, nachdem meine Freundin mich darauf ansprach. Wir haben gemeinsam daran gearbeitet. Sie hat mir einfach die Angst genommen und gesagt, dass es normal ist, dass Menschen sich umarmen. Bei mir im Umfeld ist es halt nicht normal. Nur die Menschen, die mich wirklich lieben (im Grunde also nur meine Eltern) haben mich jemals in den Arm genommen. Selbst meine besten Freundinnen machen das bis heute nicht. Zeig ihr einfach auf, dass Umarmungen zum Leben dazu gehören und nichts damit zu tun haben, dass sie alle Menschen lieben muss oder Umarmungen eine tiefere Bedeutung haben als reine Freundschaft. Ich persönlich fühlte mich nämlich bei jeder Umarmung so, als wollten die Menschen was von mir, und es war mit unangenehm. Inzwischen habe ich mehr Mut, Menschen mal zu umarmen, wenn sie auf mich zukommen. Ich bin zwar nicht ganz locker, aber ich bin auf einem guten Weg, würde ich behaupten. Es hat sicher auch vieles mit Selbstbewusstsein zu tun, kann das bei deiner Freundin auch das Problem sein?! Ich finde es toll, dass du ihr helfen willst. Viel Glück dabei! |
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07.Feb.2005 - 16:04
Beitrag
#7
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Reisefreudige Nacht-zum-Tag-Macherin Gruppe: Members Beiträge: 2.215 Userin seit: 04.12.2004 Userinnen-Nr.: 869 |
Ich war so eine, die sich überhaupt nicht berühren lassen konnte, und entsprechend bin ich natürlich auch nicht körperlich auf Andere zugegangen. Ich bin froh, daß es heute nicht mehr so ist, und schätze körperliche Nähe unabhängig von Beziehungen inzwischen sehr.
Für mich hatte es damit zu tun, Gewalterfahrungen aus meiner Kindheit aufzuarbeiten und Nähe nicht mehr mit potentiellen Übergriffen gleichzusetzen. Verallgemeinern möchte ich das aber nicht, es kann denkbar viele Gründe für solches Empfinden und Verhalten geben. Ich selbst mußte zuerst schlicht die Angst vor physischer Nähe verlieren, was keine Angst davor war, nicht mehr selbst rational und kontrolliert zu sein (das bin ich meist, muss es aber nicht sein), sondern Angst vor Grenzüberschreitung. Einen allgemein gültigen Weg zum Umgang damit weiss ich nicht. Mir hat geholfen, langsam und schrittweise die Nähe von mir lieben (und in Bezug auf Nähe recht spontan-stürmischen) Menschen zuzulassen, genießen zu lernen und auch selbst auf diese Menschen, von denen ich ja wußte, daß sie kein Problem damit haben, zuzugehen. Mit manchen davon habe ich über den Hintergrund meiner Scheu gesprochen, aber längst nicht mit allen, und ich glaube, für mich war die physische Erfahrung dabei wichtiger als Denken und Reden. |
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08.Feb.2005 - 00:57
Beitrag
#8
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Satansbraten Gruppe: Members Beiträge: 654 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 99 |
Hallöchen.
Ich bin mal gespannt , wie das alles so wird. Ich habe heute mit ihr telefoniert und morgen abend wird es nochmal eine Massage geben. Habe ganz vergessen zu sagen , daß das der Auslöser letzt Woche war. Die ganze Situation war total komisch und ich habe mich bis gestern gefragt , warum. Wir haben das in einem langen Telefonat besprochen. Mal schauen , ob es diesmal besser läuft. Würde mich für uns beide sehr freuen. :rolleyes: Bis denn. Ahn |
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08.Feb.2005 - 14:06
Beitrag
#9
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Salzstreuerin Gruppe: Members Beiträge: 89 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 54 |
Geht mir ehrlich gesagt auch so. Die Unsicherheit, was andere denken, wenn ich sie ach so plötzlich mal in die Arme nehme. Bin in meinem Freundeskreis auch dafür bekannt, dass ich sehr sehr selten jemanden umarme. Naja... aber wenn jemand auf mich mit offenen Armen zukommt, dann umarme ich sie auch. Dann weiß ich ja, dass sie das wollen.
Mir kommt es manchmal sogar etwas merkwürdig vor, dass manche sich so oft anfassen oder miteinander umgehen, als wären sie zusammen oder so lol. Hmm. |
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08.Feb.2005 - 18:51
Beitrag
#10
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Capparis spinosa Gruppe: Members Beiträge: 3.143 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 97 |
Genrell denke ich sollte sowas nicht forciert werden. Wenn eine dieses Küsschen, Küsschen, Umarmung usw. nicht mag, dann kann es doch auch einfach respektiert werden. Sicherlich gibt es auch Fälle, wo es auf eine negative, nicht verarbeitet Erfahrung zurückgeht. Aber das ist nicht die Regel, oder?
Ich halte es für eine Art Trend, das körperliche Nähe eine größere Rolle spielt. Oder irre ich mich? Ich habe das Gefühl es wird immer mehr, immer schlimmer. Auch und insbesondere im nicht-privaten Bereich. Was ist so unnormal, so schlimm daran, wenn eine sagt, sie möchte solche berührungen nur innerhalb der Partnerschaft oder nur innerhalb sehr intimer Freundschften, in sehr intimen Momenten? Die Gesellschaft, das Umfeld macht es zum Problem. |
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08.Feb.2005 - 19:35
Beitrag
#11
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Satansbraten Gruppe: Members Beiträge: 654 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 99 |
Nichts ist daran schlimm , es sei denn , derjenige möchte es selbst ändern , hm???
Ich jedenfalls kann mir keine Partnerschaft ohne Berührungen vorstellen. :wub: |
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08.Feb.2005 - 20:09
Beitrag
#12
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I lof tarof! Gruppe: Members Beiträge: 15.384 Userin seit: 30.08.2004 Userinnen-Nr.: 198 |
ich finde es aber nicht angenehm, weil ich ein sehr distanziertes bild von mir abgebe, menschen auch dadurch verunsichern kann. Und ich fühle mich nicht kalt und abweisend! Aber ich kann nicht berühren... Ich habe übrigens keine 'schlimme erfahrungen' hinter mir, und trotzdem verhalte ich mich oft so, dass man es vermuten könnte.
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08.Feb.2005 - 20:24
Beitrag
#13
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Reisefreudige Nacht-zum-Tag-Macherin Gruppe: Members Beiträge: 2.215 Userin seit: 04.12.2004 Userinnen-Nr.: 869 |
Ich wollte ja explizit keine Verallgemeinerungen über Gründe anstellen. Jede kann wahrscheinlich selbst am besten einschätzen, ob und wann es für sie ein Problem ist oder ob es von ihrer Umwelt zum Problem gemacht wird. Küsschen mit flüchtigen Bekannten z.B. sind absolut nicht mein Fall, da möchte ich meine Zurückhaltung respektiert wissen und habe oft auch den Eindruck, daß es nerviger wird. <_< Andererseits ist es sehr schön, körperliche Nähe genießen zu können, wenn mir auch danach ist - etwas, das ich z.B. früher selbst mit meiner besten Freundin nicht zulassen konnte. edit: missing word Der Beitrag wurde von kahikatea bearbeitet: 08.Feb.2005 - 20:34 |
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08.Feb.2005 - 20:28
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#14
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Strøse Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 |
Ich zähle mich ja eher zu den Menschen, die sehr körperlich sind in ihren Zuneigungsbezeugungen oder der Art, anderen zu signalisieren: "Lehne dich an, sei dir meiner Hilfe sicher". Das beinhaltet das herzliche Umarmen von Freundinnen und lieben Bekannten (ist in der Regel aber auf Frauen beschränkt) und das Entgegenstrecken (m)einer helfenden Hand, bzw. ja auch die (rein studientechnisch unabdingbare) Näherung an mir relativ unbekannte Menschen mittels Hand und Wort.
Sprich: für mich ist der direkte Kontakt zu anderen Personen "normal", ja notwendig. Und sicherlich: es gab und gibt vielleicht auch noch Hemmungen. Mir ist bewusst, dass ich eine große, üppige Frau bin - sehr präsent. Lange Zeit war mir dieses Bewusstsein im Kontakt eine große Last. Heute habe ich das nötige Eigenbewusstsein, um mich selbst nicht als Last zu empfinden, sondern eventuell gar die positiven Eigenschaften meiner Erscheinung zu "nutzen" - naja, der Fels in der Brandung halt ;) Ebenso ist es wichtig, für Menschen, deren Intimsphäre ich notwendigerweise verletze, die Angst und Scham so weit wie möglich zu reduzieren, was durchaus erlernbar ist. Nichts desto trotz kann ich es nicht nachvollziehen, wenn sich Menschen selbstverständlich der Intimitätsgrenzen anderer bemächtigen, das fällt mir immer dann besonders unangenehm im körperlichen Umgang mit Männern auf, die mir gute Bekannte sind. Nähe gerne, aber bitte mit Maß und Respekt! |
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09.Feb.2005 - 00:49
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#15
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Satansbraten Gruppe: Members Beiträge: 654 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 99 |
Tja , das Problem ist wohl anscheinend doch größer , als ich mir dachte.
Sie hatte riesige Angst. Tja , jetzt setzen wir uns morgen in Ruhe hin und nein , auf gar keinem Fall wird das Thema morgen zertreten. Erstmal ein bisschen relaxen und dann mal schauen. Puh , da hab ich was ins Rollen gebracht , aber es ist gut so , dessen sind wir uns einig. @robin : Mir selbst geht das genauso , ich möchte eine gewisse Intimsphäre gewahrt wissen und laufe auch nicht auf jeden x-beliebigen zu und falle ihm um den Hals. Das geht gar nicht. Manchmal habe ich selbst auch Probleme mir vertrauten und liebgewonnenen Menschen näher zu kommen. Aber irgendwie hab ich das immer hingekriegt und wenn es gar nicht anders möglich war , dann mit Vorankündigung , um mir einfach sicherer zu sein. Aber jeder Mensch ist verschieden und das ist gut so. Jedenfalls ist die Basis , die sich nun automatisch entwickelt hat , doch viel inniger. Und das hilft mir auch. Drückt mir mal die Daumen , ich hab auch ein wenig Angst. P.S : Danke euch allen ! Der Beitrag wurde von Ahn bearbeitet: 09.Feb.2005 - 01:01 |
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09.Feb.2005 - 07:47
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#16
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Doppelherzchen mit Knutschchügeli Gruppe: Members Beiträge: 5.218 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 19 |
ich denke, in jeder von uns steckt auch eine ritterin...nicht im sinne von kämpferin, sondern eine ritterin mit schutzschild.
jede besitzt, baut sich über jahre, gar jahrzehnte, ein schutzschild auf. die eine etwas stärker, die andere etwas schwächer. die einen sind offener, die anderen vorsichtiger. die einen besser geschützt, die anderen verletzbarer. ich selbst habe weniger müh´, jemanden mir bekanntes und weitesgehend nahestehendem menschen zu umarmen... bei mir spielt die chemie eine grosse rolle...stimmt sie von anfang an oder entsteht gar in den ersten minuten, habe ich keine müh´ diejenige/denjenigen zum beispiel beim abschied zu umarmen. stimmt die chemie nicht, langt ein handedruck zum abschied! ich denke, dieses thema hat auch viel mit hemmungen zu tun. die einen sind zum bsp. gehemmt, in einer fremden sprache zu sprechen, vor anderen eine rede zu halten, andere wiederum sind gehemmt, freunde... zu umarmen! machen wir uns nicht viel zu oft gedanken darüber, was denkt mein gegenüber von mir??? ahn, deine freundin wird froh sein, dich an ihrer seite zu wissen! :) |
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09.Feb.2005 - 12:11
Beitrag
#17
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auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin Gruppe: Members Beiträge: 7.174 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 22 |
Also für mich ist Körperkontakt mitlerweile einfach wichtig...
Stimmt die Chemie, mag ich meinem gegenüber auch die Hand drücken oder irgendwie berühren. Stimmt sie nicht dann belasse ich es bei einer Geste, wie einem Nicken oder Lächeln. Bei meinen wirklich warmen und vertrauten Freunden gibt es immer eine Umarmung und/oder ein Küsschen... Es hat sehr lange gedauert bis ich bereit war, andere Menschen, ausser meine Partnerin zu berühren. Mich selbst konnte und wollte ich jedoch auch nicht mehr als unbedingt nötig berühren. Dies alles hat bei mir mit den Geschehnissen der Vergangenheit zu tun gehabt. Vielleicht gibt es ja bei deiner Freundin etwas, was zu diesem/ihrem Verhalten geführt hat??? Vielleicht ist es ein Schutzverhalten??? Ich persönlich kenne einige Menschen die nicht berührt werden wollen und nicht berühren wollen/können. Von diesen Menschen weiss ich auch, dass es eine unglaubliche Überwindung kostet, dies hier und da zuzulassen.. Habe mir mit der Zeit angewöhnt einfach zu fragen..."Darf ich dich umarmen,drücken, ect,ect ??? Ich denke das es wichtig ist nicht zu viel Druck auszuüben... SIE die Schritte die sie gehen will bestimmen zu lassen...und vorallem sich entsprechend Zeit dazu zu nehmen...Frau kann nicht von jetzt auf gleich ändern, was sie Jahre wenn nicht Jahrzehnte verinnerlicht hat... Edit...Ich finde es ganz toll wie du an der Seite deiner Freundin stehst :ww: Der Beitrag wurde von pandora bearbeitet: 09.Feb.2005 - 12:12 |
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09.Feb.2005 - 12:37
Beitrag
#18
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don't care Gruppe: Admin Beiträge: 34.734 Userin seit: 21.01.2005 Userinnen-Nr.: 1.108 |
Ahn, ich wünsche deiner Freundin viel Ruhe bei der Sache, und viele verstehende Menschen um sie herum - denke auch, daß sie großes Glück mit dir hat.
Ich hab immer das Gefühl, wenn ich mich Menschen nähere, zu nahe zu treten, in Worten, räumlich, aber vor allem körperlich. Nicht in einer Partnerschaft, da schlägt das vertrauensbedingt ins Gegenteil um... Aber weder in der Familie, noch im Freundeskreis war körperliche Nähe je ein Thema, was ich schade fand... Dazu kommt, daß meine beste Freundin das ähnlich sieht, daher traue ich mich nicht, den ersten Schritt zu tun, egal wie wichtig das teilweise für uns beide wäre. Hat auch was mit dem Respekt vor dem anderen zu tun - ich glaub da fehlt mir die Fähigkeit zum "dosieren" und einschätzen... Das gemeine daran ist, daß mir körperliche Nähe wichtig ist, auch in Freundschaften. Nicht bussi-bussi (bitte nicht!) sondern sich mal zum Trost in den Arm nehmen zu können, selbst das ist schwierig. Nur will ich nicht mißverstanden werden... Deshalb hab ich eben diese "innere Ritterin", die mich von dem Wunsch nach Nähe abschirmt... Blöderweise macht die mir dann allerdings ein mulmiges Gefühl, wenn sich doch mal jemand nähert, den ich mag. Ein Teufelskreis... ;) Hat irgendjemand hier den Ausbruch geschafft? und wenn ja, wie? Wünsche allen, denen es so geht, ganz viel Wärme... |
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09.Feb.2005 - 16:48
Beitrag
#19
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Adiaphora Gruppe: Members Beiträge: 1.987 Userin seit: 14.10.2004 Userinnen-Nr.: 596 |
ihr habt ja schon zur sprache gebracht, dass es emotional tief sitzende und gravierende gründe geben kann, körperkontakt zu meiden. solche möchte ich keinesfalls kleinreden - nur trafen sie auf mich einfach nicht zu.
ich wusste nur nie so recht wie, weil es einfach keine gelegenheiten gab, bei denen ich mir körperliche herzlichkeit hätte abgucken können. in meiner familie wird man entweder gar nicht berührt oder unsensibelst zerquetscht (letztes gilt für kleinkinder im "zerknuddelalter"), in meiner freizeit unterlag jeder körperkontakt den spielregeln der betreffenden sportart und in der schule war "anfassen" (zumindest soweit ich mich erinnere) ziemlich uncool. persönlich hätten mir "wärmende blicke" und ein "erfreutes winken" im öffentlichen raum sicher weiterhin genügt, allerdings war ich es irgendwann leid, bei vielen gelegenheiten die einzige zu sein, von der man sich mit handschlag verabschiedet. auch wurds mir zu blöd, mich in solchen situationen unauffällig hinter parkenden autos zu verschanzen oder ganz schnell die nächste bahn kriegen zu müssen... mal ganz abgesehen von der tatsache, dass sich menschen, die mir ja sehr am herzen lagen (und liegen) zurückgestoßen und "auf abstand" gehalten fühlten. also hab ichs geübt - und natürlich vor lauter aufregung all die peinlichen motorischen fehlleistungen fabriziert, die bei solchen "ersten schritten" üblich sind: stolpern, köpfe zusammendengeln, auf die füße treten ... war aber gar nicht so schlimm ;) und mittlerweile hab ich oft sogar freude dran - manchmal bin ich einfach nur froh, kein problem mehr zu produzieren und ab und zu (und das ist fast am schönsten) treff ich menschen, die eigentlich auch lieber winken und bin dankbar, das trotz eigener desensibilisierung noch zu merken und auf abstand zu bleiben. natürlich hat bilana recht, wenn sie findet, dass es eigentlich besser wäre, wenn jeder so unterwegs sein dürfte, wie er will. andererseits hab ich durch die fähigkeit, selbst körperkontakte einzugehen und zu "modifizieren" auch sehr viel mehr sicherheit im umgang mit menschen bekommen, die ich auf abstand halten will. ist nicht ganz einfach zu beschreiben - aber ich bin irgendwie weniger mit mir selbst beschäftigt und kann darum einfacher reagieren. |
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09.Feb.2005 - 18:02
Beitrag
#20
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Capparis spinosa Gruppe: Members Beiträge: 3.143 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 97 |
Natürlich gibt es eine Interdependenz zwischen körperliche Nähe und Vertrautheit/Solidarität. Aber schließt das auch das bewusste Einsetzen von erstem ein um zweites zu erreichen? Das ist jedenfalls mein Eindruck. Das im privaten, wie auch beruflichen Leben solche Gesten wie Umarmungen, kleine Berührungen und Küsschen, Küsschen immer mehr eingesetzte werden um dem natürlichen Verlauf einer zwischenmenschlichen beziehung vorzufreifen.
Ich weiß absolut nicht, wie ich das finden soll. Auch ich versuche immer wieder mir ein entsprechendes Verhalten zu eigen zu machen, mich dem jetzigen Küsschen-Trend anzupassen. Aber immer wieder bemerke ich, dass ich es noch nicht kann (motorisch Ausfälle, die zu übermäßiger Peinlichkeit führen) und auch öfters nicht will. edit: Meine Umschalttaste klemmt manchmal. :P Der Beitrag wurde von Bilana bearbeitet: 09.Feb.2005 - 18:24 |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 12.11.2024 - 07:54 |