lesbenforen.de

Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )

> Bitte beachten

Du kannst deinen Beitrag nach dem Posten 90 Minuten lang editieren, danach nicht mehr. Lies dir also vor dem Posten sorgfältig durch, was du geschrieben hast. Dazu kannst du die "Vorschau" nutzen.

Wenn dir nach Ablauf der Editierzeit noch gravierende inhaltliche Fehler auffallen, schreib entweder einen neuen Beitrag mit Hinweis auf den alten oder wende dich an die Strösen.


Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklärst du dich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.

 
Reply to this topicStart new topic
> Hilfe für lebische und schwule Senioren..., ... ein weiterer Schritt in die richtige Richtung
pandora
Beitrag 04.May.2009 - 17:29
Beitrag #1


auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin
************

Gruppe: Members
Beiträge: 7.174
Userin seit: 24.08.2004
Userinnen-Nr.: 22



hier mal etwas zum schmöckern, freuen und nachdenken

Hilfe für lesbische und schwule Senioren

was haltet ihr davon?

Der Beitrag wurde von pandora bearbeitet: 04.May.2009 - 17:30
Go to the top of the page
 
+Quote Post
McLeod
Beitrag 04.May.2009 - 19:19
Beitrag #2


mensch.
************

Gruppe: Members
Beiträge: 6.494
Userin seit: 29.03.2006
Userinnen-Nr.: 2.777



Wichtig, wertvoll und wünschenswert für jede Stadt.

Ist hier innerhalb der Szene auch immer wieder mal Thema, es krankt allerdings an so vielen Stellen (alle Altersklassen, alle Orientierungen, alle Lebensbereiche von Kultur über Selbsthilfe bis informelle Treffpunkte) und mangelt an jeglicher kommunaler Engagiertheit, dass es viele, viele Schritte bis dahin sein werden. Und es sind so wenige, die sie gehen wollen oder können. Hauptamtliche für irgendwasegalwasalleswürdehelfen... ein Träumchen.

Grüße aus Jammertal
McLeod
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Bilana
Beitrag 05.May.2009 - 06:44
Beitrag #3


Capparis spinosa
************

Gruppe: Members
Beiträge: 3.143
Userin seit: 25.08.2004
Userinnen-Nr.: 97



Das sind ja alles Themen, die auch heterosexuelle Senioren angehen und an denen es noch krankt. Entscheidungsrechte bei nicht geehelichten PartnerInnen, Kultursensitivität, Achtung vor der Biographie. Gibt ja viele Gründe, warum insbesondere Frauen nicht von Pflegern des anderen Geschlechts im Intimbereich Gewachen werden möchten. Nur fällt es allen Beteiligten schwer darüber zu sprechen, so meine Erfahrung. Die Alten trauen sich oft nicht, sich das Recht dazu zu nehmen diese Forderung zu stellen. Pfleger, Betreuer, Pflegedienstleitung habe ich oft als nicht mal unwillig erlebt, aber als zu beschämt um alten Menschen Sexualität mit ihren schönen und manchmal auch sehr schrecklichen Erfahrungen zuzugestehen. Es nicht nur so getan als seien alte Menschen asexuell, es wird auch so getan als seie das schon immer so gewesen.
Und auch Liebe/Verliebtheit im Alter ist so kompliziert. Es wird ebenso tabuisiert. Alte werden behandelt wie kleine Kinder. Dies mag zwar wohlwollend geschehen, aber ich finde es nicht richtig. Weder für die Alten, noch für die Gesellschaft. Denn ich denke Alte, auch solche die schon betreut Wohnen haben der Gesellschaft noch viel zu geben. Ich habe das so erlebt, man muss sie nur lassen, ermutigen, bzw. sie gar nicht erst in eine so passive Rolle drängen.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
june
Beitrag 05.May.2009 - 07:01
Beitrag #4


Treue Seele
************

Gruppe: Members
Beiträge: 1.465
Userin seit: 26.08.2004
Userinnen-Nr.: 147



oh, carolina brauckmann kümmert sich um die lesbischen seniorinnen?
die großartige sängerin??

ich finde, wenn wir uns als teil einer großen familie sehen, dann sollten wir uns auch um "unsere alten", will sagen: großmütter und großväter, kümmern.

die haben bestimmt auch neben den sorgen und nöten des alters viele spannende geschichten zu erzählen, aus denen alle lernen können...

ich würde mich ehrenamtlich engagieren, wenn es in meiner stadt so etwas gäbe!

liebe grüße
june


Edit: Komma eingefügt

Der Beitrag wurde von june bearbeitet: 05.May.2009 - 07:02
Go to the top of the page
 
+Quote Post
pandora
Beitrag 05.May.2009 - 12:34
Beitrag #5


auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin
************

Gruppe: Members
Beiträge: 7.174
Userin seit: 24.08.2004
Userinnen-Nr.: 22



ich weiß nicht recht was ich von diesem artikel halten soll.
diese thematik ist in der tat(siehe bilana) eine übergreifende.
ob hetero oder "holebi" es wird viel zu wenig auf die einzelnen biographien der mitmenschen"bewohner" eingegangen, wenn denn gar eine allumfassende biographie vorlag/liegt.
in den vielen jahren meiner altenpflegerischen tätigkleit habe ich immer wieder erleben müßen, wie menschen in abgründe stürzten, angstzustände bekamen, oder gar selbstmordversuche unternahmen, weil es keine hinreichenden informationen über die zu pflegenden gab.
für mein gefühl sollten pflegekräfte, PDL's und heimleitungen intensivst darauf geschult werden, sich unbedingt mit der vergangenheit/biographien der bewohner bekannt zu machen und auseinander zu setzen.
sei es durch gespräche mit ihnen selbst und/oder den angehörigen.
warum werden bei den einführungsgesprächen solche themen nie angesprochen?
scham vor was ???
ich fühle mich eigentlich immer viel beschämter, wenn ich einem menschen etwas tue, was sie/er nicht will.
ich erinnere mich an eine episode die mir ganz am anfang meiner beruflichen laufbahn geschah und hogffe so etwas passiert mir nie nie mehr.
..... damals arbeitete ich gerade den ersten tag in der altenpflege. ich ging in das zimmer einer fast 90jährigen dame und versuchte sie nach einem "schönen guten morgen und meiner vorstellung" zu pflegen.
doch schon beim versuch der dame das nachthemd über den kopf zu ziehen, begann sie zu schreien wie am spieß, und ich wusste nicht wieso.
ich fragte, ob ich ihr weh tat, oder ob ich etwas verkehrt gemacht hätte, aber sie antwortete nicht, sondern schlug wie wild um sich und schrie und schrie und schrie.
jeglicher versuch die dame zu beruhigen scheiterte und ich verließ ihr zimmer.
noch ehe ich die tür geschlossen hatte, war die dame still.
als ich dann zu meiner WBL kam, erfuhr ich, daß diese frau in zwei kriegen, die sie leider erleben mußte, vergewaltigt wurde.
ich verstand zuerst überhaupt nicht warum sie denn bei mir so schrie.
erst als ich den rest des tages, von den älteren herrschaften, mindestens noch 5 mal mit "guten morgen junger mann" angesprochen wurde, dämmerte mir was morgens bei der alten dame für ein film abgespult sein mußte.......


wie McLeod so richtig schrieb (IMG:style_emoticons/default/thumbsup.gif)
ZITAT
Wichtig, wertvoll und wünschenswert für jede Stadt


was ich gerne ergänzen würde

ZITAT
und jeden menschen, egal welcher sexuellen ausrichtung und nationalität.


@june
möchtest du dich nur für lesben und schwule engagieren, oder würdest du dies auch für alle senioren tun???
so ja, kannst du dich überall als eherenamtlerin bewerben.
es gibt leider viel zu wenig menschen die daran interessiert sind , sich mit älten menschen auseinander zu setzen und zu beschäftigen.
wobei sie, wie du schon so treffend gesagt hast...

ZITAT
die haben bestimmt auch neben den sorgen und nöten des alters viele spannende geschichten zu erzählen, aus denen alle lernen können...

Go to the top of the page
 
+Quote Post
McLeod
Beitrag 05.May.2009 - 14:05
Beitrag #6


mensch.
************

Gruppe: Members
Beiträge: 6.494
Userin seit: 29.03.2006
Userinnen-Nr.: 2.777



ZITAT(june @ 05.May.2009 - 08:01) *
oh, carolina brauckmann kümmert sich um die lesbischen seniorinnen?
die großartige sängerin??


Jup. Sie ist wie ich via Internet mehrfach und zufällig mitbekam Köln in vielerlei Hinsicht engagiert und von Kunst allein lässt es sich vielleicht auch nicht leben. Oder *für* die Kunst. Um es mit Birgit Prinz zu sagen: "Ich habe mir in den USA schnell Projekte gesucht und bin an Schulen gegangen. Den ganzen Tag nur Fußball - das wär ja nix für mich." (sehr frei und aus dem Gedächtnis einer "B. trifft"-Sendung nach der WM '03 zitiert).

McL
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Bilana
Beitrag 05.May.2009 - 14:55
Beitrag #7


Capparis spinosa
************

Gruppe: Members
Beiträge: 3.143
Userin seit: 25.08.2004
Userinnen-Nr.: 97



Genau so, pandora, genau dieses Elend habe ich wärend meiner Tätigkeit im Angehörigen- und Betreuerrat der Wohngemeinschaft meiner Oma öfters erlebt. Solche Sachen wurden besprochen. Trotzdem musste immer wieder erst etwas vorfallen mit einer neuen Bewohnerin, bevor man sich wieder an die Thematik erinnert hat. Ich finde es sauschwer darüber auch nur ansatzweise ausreichend zu sprechen. Nicht selten wird es sicher auch an eigenen Erfahrungen liegen, die die Menschen, Pflegekräfte, Betreuer, PDL usw. gemacht haben.
In der Wohngemeinschaft meiner Oma hatte man zum Glück Biographiearbeit gemacht, die Eckdaten standen auch in den Akten der Bewohner.
Nur unterschlagen viele Leute ja gerade das ganz schlimme. Und ich habe einige sehr junge Pflegekräfte erlebt, die sich das wohl wirklich nicht so vorstellen konnten.

Manchmal denke ich schon: Kann man nicht 1 und 1 zusammenzählen bei einer alten Frau, die den Krieg überlebt hat? Gerade die Frauen, die die Flucht überlebt haben oder in den Großstädten.

Go to the top of the page
 
+Quote Post
McLeod
Beitrag 05.May.2009 - 15:35
Beitrag #8


mensch.
************

Gruppe: Members
Beiträge: 6.494
Userin seit: 29.03.2006
Userinnen-Nr.: 2.777



ZITAT(Bilana @ 05.May.2009 - 15:55) *
Manchmal denke ich schon: Kann man nicht 1 und 1 zusammenzählen bei einer alten Frau, die den Krieg überlebt hat? Gerade die Frauen, die die Flucht überlebt haben oder in den Großstädten.


Ach weißte... das wird doch sogar familienintern totgeschwiegen. Großmutter will nichts vom Krieg erzählen, frag sie nie und Punkt. Die Familiengeschichte hat da ein Loch von 1942 bis 1945 und viele Lücken bis ca. 1953 als Großvater aus der Kriegsgefangenschaft zurückkehrte, von der auch nur eine 14 Tage-Anekdote erzählt wird.

Ob meine Großmutter irgendwann einen Zustand erreicht, in dem sie wieder anfängt zu schreien... ich kann's mir kaum vorstellen. (will ich auch nicht)

Ich glaube aber, in der schwul-lesbsichen Community zusätzlich / unabhängig davon Schwierigkeiten mit dem Altern beziehungsweise dem sozialen Leben - jetzt mal in nicht-pflegebedürftigem Zustand gedacht - zu sehen. Jedenfalls tauchen einige 60+er regelmäßig mit dem Wunsch nach einem Hilfsnetzwerk auf. Es will nur niemand in die Hand nehmen... June...? Magst Du hierher ziehen? (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif)

McLeod
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Bilana
Beitrag 05.May.2009 - 17:08
Beitrag #9


Capparis spinosa
************

Gruppe: Members
Beiträge: 3.143
Userin seit: 25.08.2004
Userinnen-Nr.: 97



McLeod, das totschweigen ist das eine. Es hat (in meinen Augen) ganz verständliche Gründe, aber leider auch sehr brutale Auswirkungen. Ganz unabhängig vom hiesigen Pflegethema.

Aber sensibel für Zusammenhänge sein (und zwar insbesondere für solche, die nicht ausgesprochen werden, von Bewohnern), von Seiten des Pflegepersonals und auch der PDL, die sich darauf einrichten sollte, das eine Schicht nicht nur von Männern gemacht wird, damit eine PflegerIN herbeigeholt werden kann, wenn notwendig, ist das andere.
Es ist ja machbar und ich würde sagen nicht schwer. Bei dem Betreiber der Wohngemeinschaft, in der meine Großmutter lebte wurde es dann so abgesprochen, das im Zweifelsfall eine Pflegerin aus einer anderen WG (im gleichen Kiez) geholt wird. Es wurde darauf geachtet, das nicht in allen drei WGs gleichzeitig Männer die Nachtschicht machen, so wie es zu Beginn war.
Die Absprache kam dann auch einige Male zum Tragen, auch bei meiner Großmutter, und es klappte reibungslos.

Was den Respekt Bewohnern gegenüber angeht empfinde ich es ganz klar als selbstverständlich (weiß aber, es ist nicht in jedem Heim so). Was aber auch unterschätzt wird, ist das es für die Pflegekräfte und alle Beteiligten einfacher wird, wenn Bewohner als ganze Menschen gesehen werden. Mit ihren guten und schlimmen Erfahrungen und auch als Menschen mit einer Sexualität. Menschen die erwachsen sind und keine zweite Kindheit haben. Menschen die sehr wohl aktiv sein können, körperlich wie geistig. Menschen die noch etwas geben können.


@pandora, das mit den Angstzuständen musste ich in meiner rehcten kurzen Beschäftigung mit dem Theam leider auch erfahren. Und ich finde es so unnötig. Da leidet jemand wie ein Hund, obwohl es nicht sein müsste, nur weil nicht das nötigste gedacht und vielleicht auch gesprochen wurde.

Okay sorry das ist jetzt etwas ab vom eigentlichen Thema.
Ich denke auch eine Vernetzung mit anderen Senioren-Netzwerken wäre toll! Denn am Ende sitzt die alten Menschen mit sexueller Orientierung jeglicher Couleur und Einstellung am selben Frühstückstisch in der Einrichtung. Und sie werden miteinander leben müssen. Und das wo mit den kommenden Generationen Alter die Lebenstile immer wieter auseinander gehen.
Es kann ja auch noch mal eine Bereicherung sein. Meiner gRoßmutter zumidnest hat es icht geschadet in ihrem Alter von über 90 nochmal zu lernen und anzunehmen, das andere Menschen, auch in ihrem Alter ganz anders gelebt habe und leben als sie. (IMG:style_emoticons/default/happy.gif)
Go to the top of the page
 
+Quote Post
pandora
Beitrag 05.May.2009 - 21:52
Beitrag #10


auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin
************

Gruppe: Members
Beiträge: 7.174
Userin seit: 24.08.2004
Userinnen-Nr.: 22



ZITAT(Bilana @ 05.May.2009 - 18:08) *
Ich denke auch eine Vernetzung mit anderen Senioren-Netzwerken wäre toll! Denn am Ende sitzt die alten Menschen mit sexueller Orientierung jeglicher Couleur und Einstellung am selben Frühstückstisch in der Einrichtung. Und sie werden miteinander leben müssen. Und das wo mit den kommenden Generationen Alter die Lebenstile immer wieter auseinander gehen.
Es kann ja auch noch mal eine Bereicherung sein. Meiner gRoßmutter zumidnest hat es icht geschadet in ihrem Alter von über 90 nochmal zu lernen und anzunehmen, das andere Menschen, auch in ihrem Alter ganz anders gelebt habe und leben als sie. (IMG:style_emoticons/default/happy.gif)



ich denke, dass sexualität auch bei senioren "noch" einen sehr hohen stellenwert hat.
wenn auch nicht die art der sexualität, wie wir, sprich die jüngeren menschen sie leben "oder auch nicht (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) ".
jedoch zärtlichkeit und romantik spielen mit sicherheit, gerade bei älteren menschen eine sehr große rolle.
ich wünschte mir, dass pflegeeinrichtungen und personal, solchen wünschen/äusserungen mehr bedeutung beimessen könnte, mehr raum ließen für persönliche entfaltung und privatsphäre.
wenn ich bedenke wie schlimm es in manchen einrichtungen zugeht.
es gibt kein anklopfen, sondern jedeR betritt die zimmer, wie es gerade in den kram passt.
ob menschen nun geistig, körperlich oder sonstwie geschädigt sind, einE jedeR hat sein recht auf respekt, angemessenen umgang mit seinen ängsten, intims und privatsphäre.

edit... satz vervollständigt

Der Beitrag wurde von pandora bearbeitet: 05.May.2009 - 21:53
Go to the top of the page
 
+Quote Post
McLeod
Beitrag 06.May.2009 - 06:18
Beitrag #11


mensch.
************

Gruppe: Members
Beiträge: 6.494
Userin seit: 29.03.2006
Userinnen-Nr.: 2.777



ZITAT(Bilana @ 05.May.2009 - 18:08) *
Ich denke auch eine Vernetzung mit anderen Senioren-Netzwerken wäre toll! Denn am Ende sitzt die alten Menschen mit sexueller Orientierung jeglicher Couleur und Einstellung am selben Frühstückstisch in der Einrichtung. Und sie werden miteinander leben müssen.


Hm, ich bin zwar bei allem Jammern über Rückenschmerzen und die unerzogene Jugend (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) viel zu jung um das Einschätzen zu können, jedoch scheint es mir, dass gerade die lesbischen und schwulen Älteren und Alten nach einem Miteinander miteinander suchen. (Hab ich das jetzt unnötig kompliziert ausgedrückt? Egal, es klingt schön!) Vielleicht weil sie sich zeitlebens mit ihrem Privatleben in Distanz zu "den Heteros" befanden oder weil sie Zeiten mit mehr Solidarität und Gemeinschaft erlebt haben (die 70er und die Frauenbewegung zum Beispiel oder der Zusammenhalt in der versteckten Szene). Das sind natürlich nur neunmalkluge Theorien einer soziologisch minderbemittelten Junglesbe - jung im Vergleich zu Carolina Brauckmann, nicht zu Lindsay Lohan. Fakt ist, dass Netzwerke und Wohnprojekte im Alter gerade und hoffentlich wie Pilze aus dem lesbischwulen Boden schießen oder zumindest immer wieder ins Gespräch gebracht werden. Und zwar von denen, die sie nutzen würden.

Ich muss sogar gestehen, dass für mich mit meinem Coming-out während der ersten Hälfte der Neunziger, als es immer noch Kameras an ganz vielen schwullesbsichen / lesbischen Locations gab (und die noch nicht Locations hießen), es eine Neuerung war/ist, dass es sexuell-orientiert-gemischte Gemeinschaften gibt. Dass sie sich so locker-flockig-selbstverständlich in allen Alltagsbereichen wiederfinden, wie Du es mit der Senioren-Netzwerken andeutest, Bilana, ist in meinen Ohren noch Zukunftsmusik.

So, mitten in den Gedankengängen muss ich leider los... hmpf. Nun denn... unfertige Grüße
McLeod
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Bilana
Beitrag 06.May.2009 - 07:26
Beitrag #12


Capparis spinosa
************

Gruppe: Members
Beiträge: 3.143
Userin seit: 25.08.2004
Userinnen-Nr.: 97



QUOTE
ich wünschte mir, dass pflegeeinrichtungen und personal, solchen wünschen/äusserungen mehr bedeutung beimessen könnte, mehr raum ließen für persönliche entfaltung und privatsphäre.
wenn ich bedenke wie schlimm es in manchen einrichtungen zugeht.

Ja genau das meine ich ja. Dadurch und durch anderes Verhalten von PflegerInnen und auch sicher institutionalisierte, sozialisierte Strukturen werden Alte nicht selten in eine Kind-Rolle gedrängt. Ich will wirklich nicht dem Personal den Schwarzen Peter zuschieben. Ich denke es ist wirklich ein Stück weit auch so durch und mit traditionellen Einrichtungen gewachsen. Und in so einer Rolle gibt es eben kaum Erotik, Liebe und auch kaum generatives, wenig Selbstbestimmung.

Dabei können Senioren wirklich auch dnan noch etwas geben, wenn sie in einer Einrichtung leben müssen und ich denke das ist für beide gut. Die Senioren, aber auch uns jüngere. PflegerInnen, BetreuerInnen, andere Jüngere. Meine Omi hat zum Beispiel in der WG viel von ihrem Leben in Ostpreußen gesprochen und auch von der Flucht und davon wie Berlin vor dem Krieg war und danach, als sie dann bei Kriegsende hier ankam. Wie sie mit ihren Kindern gelebt hat in der Zeit. Ich habe es öfters von PflegerInnen und auch den PraktikanInnen und Euro-Jobbern, gerade den ganz jungen, gehört, das sie sehr beeindruckt davon waren, das sie nun ein plastisches Bild hätten, nochmal anders als aus Geschichtsbüchern und das sie auch ein bisschen besser verstehen könnten warum die Alten oft so sind, wie sie sind.
Ich fand das einen schönen Ansatz, denke sowas könnte in Zukunft ausgebaut werden.


Okee, Mist die Zeit rennt, später mehr.
Go to the top of the page
 
+Quote Post
Hortensie
Beitrag 10.May.2009 - 12:40
Beitrag #13


"Jeck op Sticker"
************

Gruppe: Members
Beiträge: 14.588
Userin seit: 18.10.2008
Userinnen-Nr.: 6.317



"Biografiearbeit" nimmt ja in der Altenpflegeausbildung einen immer größeren Stellenwert ein. Dem wird Markus Schupp Rechnung tragen , indem er zukünftig auch MitarbeiterInnen in Altenheimen im Umgang mit lesbischen bzw. schwulen BewohnerInnen schulen wird.
Darüberhinaus ist "Michaelshoven" eines der größten Heime und Träger von Pflegeausbildungen an das "Rubicon" herangetreten, um sich über die Bedürfnisse der lesbischen bzw. schwulen BewohnerInnen zu informieren.
(Info: box,mai 2009,nr.191)

Insgesamt finde ich, dass sich damit der Bogen Generationenübergreifend spannt und sich zeigt, dass sich Emanzipationsarbeit lohnt, auch wenn sich die "Landschaft" insgesamt verändert hat.

Es gibt in dem Sinne also nur vereinzelte Angebote für "rein" lesbisch/schwule Projekte, aber
diese Form der integration orientiert sich an dem, was möglich ist und dass es notwendig ist, zeigt ja die Inanaspruchnahme dieses Angebotes.
Go to the top of the page
 
+Quote Post

Reply to this topicStart new topic
1 Besucherinnen lesen dieses Thema (Gäste: 1 | Anonyme Userinnen: 0)
0 Userinnen:

 



Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 29.06.2024 - 23:07