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> Was tut mir eigentlich gut...? Beziehungsgrundsatzfrage(n)
Françoise
Beitrag 26.Sep.2016 - 17:20
Beitrag #61


Satansbraten
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Liebe McLeod,


ich glaube, viele Deiner Gedanken, Befürchtungen, Unsicherheiten, Verstrickungen gut nachvollziehen und nachempfinden zu können. Korrigier mich bitte, wenn dem nicht so ist, oder ich Dir zu nahe trete.
Ich weiß nicht, wie weit Du möchtest, dass auch auf Deine Gedanken von vor einem Jahr eingegangen wird, daher nur eine Überlegung zu einem aktuellen Beitrag.


ZITAT(McLeod @ 12.Sep.2016 - 08:01) *
Ich lerne, dass ich mich gut abgrenzen kann. Und dass der Preis dafür auch die Nähe ist.


Warum sollte das zwingend so sein? Ist vielleicht diese Überzeugung auch so ein altes Muster?

Manch einen lehrt ja die Erfahrung, dass Nähe gleichzusetzen ist mit "die Grenzen zwischen mir und meinem Gegenüber drohen zu verschwimmen."
Und mit angstmachender Verschmelzung und dem unguten Gefühl vom anderen ohnehin nie das zu bekommen, was man eigentlich braucht.
Alles gewürzt mit einer großen Prise " und ich genüge ja sowieso eh NIE"... (IMG:style_emoticons/default/sad.gif)

(Ich glaube, solche inneren Überzeugungen gedeihen immer dann dann, wenn man es (früh) mit einem Gegenüber zu tun hatte, dass nur wenig Eigenes zuließ, einen brauchte, um sich selbst zu stabilisieren, eigene Bedürfnisse zu befriedigen, das eigene Ego zu nähren. Das das mit dem Getrenntsein und trotzdem Nähe auch nicht so gut hinbekam...
Das kann existentielle Angst machen, weil ja in der Nähe der Selbstverlust zu drohen scheint.)

Zu so einem angstmachenden Konstukt gehören immer zwei.
Eine, die ihre Grenzen nur mühevoll oder gar nicht spüren kann und eine, die das Getrenntsein vom anderen (also das innere Wissen darum, dass der andere ein vom eigenen Ich getrenntes Wesen mit eigenen Wünschen und Bedürfnissen ist und sein darf) nicht aushalten kann und deshalb panisch vermeiden muss. Oder eine -noch schwerer auseinanderzusortierende- Mischung aus Beidem.

Je klarer ich einerseits meine Grenzen und Konturen kenne und spüre und je mehr ich es andererseits mit einem Gegenüber zu tun habe, das es aushält, dass Nähe eben nicht die Auflösung des eigenen Ich und Verschmelzung bedeutet, sondern das Miteinander zweiier in ihrem Kern getrennter Menschen
......desto mehr, glaube ich (und erfahre ich auch inzwischen), ist beides gleichzeitig möglich:
Nähe ohne Verlust des eigenen Ich.
Abgrenzung und Ich sein dürfen, Eigenes haben und spüren und leben dürfen
und trotzdem (oder gerade deshalb) echte Nähe zu einem anderen, der das auch so leben kann und will.


Manchmal bestehen die Muster ja nicht nur darin, wie man sich in Beziehungen verhält, sondern auch darin, wen man sich -unbewusst- für Beziehungen "aussucht".


(((Ich schaffe es z.B. mir zielsicher scheinbar höchst unterschiedliche Menschen auszusuchen, die aber blöderweise bei genauerer Betrachtung alle gemeinsame Nenner hatten. Und zwar darin, was sie brauchten und wie sie in Beziehungen "sind/waren". Unsere Erfahrungen müssen sich da nicht gleichen, aber bei mir war es lange so dass ich Menschen "gesucht und gefunden" habe, die es auch nicht so wirklich gut mit der Nähe und der Distanz und den eigene Grenzen hinbekommen haben. Die verschmelzen wollten. (Irgendwie kam das ja auch meiner Verlustangst entgegen- so jemand verlässt einen nicht so schnell (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) ) oder -anderes Extrem- Nähe nur schwer ausgehalten haben.
Blöderweise waren das auch immer Menschen, denen ich aus den unnterschiedlichsten Gründen (unter anderem auch, weil ich neben Nähe AUCH Freiraum ud Egenes brauchte) nie genug war. Eh klar.....
Solche Beziehungskonstellationen kannte ich gut und habe sie daher immer und immer wieder reinszeniert. )))


So far.

Herzliche Grüße

Der Beitrag wurde von Françoise bearbeitet: 26.Sep.2016 - 17:50
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McLeod
Beitrag 26.Sep.2016 - 19:52
Beitrag #62


mensch.
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Salut Françoise :-)

ZITAT(Françoise @ 26.Sep.2016 - 18:20) *
ZITAT(McLeod @ 12.Sep.2016 - 08:01) *
Ich lerne, dass ich mich gut abgrenzen kann. Und dass der Preis dafür auch die Nähe ist.

Warum sollte das zwingend so sein? Ist vielleicht diese Überzeugung auch so ein altes Muster?


Es ist meine Erfahrung zur Zeit. Ich ,ach ja Neues (für mich) und das ist noch nicht weich und fließend, sondern manchmal auch hölzern. Abgrenzung geht dann einher bei mir mit innerem Distanz schaffen, um mir die Situation gut anzuschauen und den Raum zu haben, in mich hineinzuhorchen und zu sortieren. Das ist keine Erwartung und auch keine Überzeugung. Nur die Feststellung meines Erlebens im Wissen, dass es eben auch Gründe gibt und dass es so nicht bleiben muss. Ich kenne ja Menschen, die das schon "fortgeschrittener" praktizieren und denen beispielsweise dann ich nah bleiben kann, auch wenn sie sich zu mir abgrenzen. Gekonntes Abgrenzen ist dann nicht mehr so explizit, sondern implizites Alternativ-Handeln, das leichtfüßige Hinübergehen zu eigenem Angebot, ohne die explizite rote Kelle, egal wie charmant sie dargeboten wird. Und ich bin wie gesagt halt noch nicht mal jedes Mal charmant, sondern ziehe mich manchmal abrupt zurück aus Situationen, in denen ich Luft für mich brauche oder Zugriffswünsche verneinen.

ZITAT(Françoise @ 26.Sep.2016 - 18:20) *
Je klarer ich einerseits meine Grenzen und Konturen kenne und spüre und je mehr ich es andererseits mit einem Gegenüber zu tun habe, das es aushält, dass Nähe eben nicht die Auflösung des eigenen Ich und Verschmelzung bedeutet, sondern das Miteinander zweiier in ihrem Kern getrennter Menschen
......desto mehr, glaube ich (und erfahre ich auch inzwischen), ist beides gleichzeitig möglich:
Nähe ohne Verlust des eigenen Ich.
Abgrenzung und Ich sein dürfen, Eigenes haben und spüren und leben dürfen
und trotzdem (oder gerade deshalb) echte Nähe zu einem anderen, der das auch so leben kann und will.


Sehr schön beschrieben. Da bin ich dabei! In der Theorie klar, in der Praxis gerade noch Trainingsgelände. Gerade meine Grenzen und Konturen spüren: nicht meine Paradedisziplin gewesen in den ersten Jahrzehnten. Gerade auf dem Trainingsplan als Schwerpunkt.


ZITAT(Françoise @ 26.Sep.2016 - 18:20) *
Manchmal bestehen die Muster ja nicht nur darin, wie man sich in Beziehungen verhält, sondern auch darin, wen man sich -unbewusst- für Beziehungen "aussucht".


(((Ich schaffe es z.B. mir zielsicher scheinbar höchst unterschiedliche Menschen auszusuchen, die aber blöderweise bei genauerer Betrachtung alle gemeinsame Nenner hatten. Und zwar darin, was sie brauchten und wie sie in Beziehungen "sind/waren". Unsere Erfahrungen müssen sich da nicht gleichen, aber bei mir war es lange so dass ich Menschen "gesucht und gefunden" habe, die es auch nicht so wirklich gut mit der Nähe und der Distanz und den eigene Grenzen hinbekommen haben. Die verschmelzen wollten. (Irgendwie kam das ja auch meiner Verlustangst entgegen- so jemand verlässt einen nicht so schnell (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) ) oder -anderes Extrem- Nähe nur schwer ausgehalten haben.
Blöderweise waren das auch immer Menschen, denen ich aus den unnterschiedlichsten Gründen (unter anderem auch, weil ich neben Nähe AUCH Freiraum ud Egenes brauchte) nie genug war. Eh klar.....
Solche Beziehungskonstellationen kannte ich gut und habe sie daher immer und immer wieder reinszeniert. )))


Ja, das Denkmodell kenne ich. Und ich forsche schon ein wenig bei einigen meiner Verflossenheiten nach, was die gemeinsamen Nenner waren, die zu einer Wiederholung bestimmter Ereignisse und Erlebnisse geführt haben. Damit begann ich ja damals auch diesen Thread hier. Mit dieser Forschungsreise und zwar bezogen auf meinen Anteil und mein Zutun und ob ich Alternativmöglichkeiten dazu habe oder quasi mir selbst ausgeliefert bleibe - mit Konsequenzen auf neue Beziehungsideen (oder eben die Idee: es dann lieber sein zu lassen, etwas fatalistisch anmutend für manche, für mich eine lebbare Konsequenz. Ich kenne einige Menschen, die ihr Liebes- und Intimleben nicht mehr mit Paarbeziehungen im klassischen Sinn leben und gestalten.)

Gerade mache ich die Frage durch: sollte ich eine Konstellation, die einige Parallelen zum erkannten Muster enthält per se vermeiden oder konnte ich mein Zutun tatsächlich schon so verändern, dass es anders wird... spricht mit die alte Rollenverteilung (nenn ich es mal) an oder die Aussicht auf eine fantasierte, neue die sich hier und da von Anfang an andeutete und erlebbar war...?

Ich werde es nicht analytisch-observativ klären können. Ich fürchte (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) , es geht vor allem übers Erleben.

Was denkst Du zu alledem?

McLeod
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Françoise
Beitrag 27.Sep.2016 - 09:20
Beitrag #63


Satansbraten
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ZITAT(McLeod @ 26.Sep.2016 - 20:52) *
Salut Françoise :-)


Salut (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

ZITAT(McLeod @ 26.Sep.2016 - 20:52) *
Es ist meine Erfahrung zur Zeit. Ich ,ach ja Neues (für mich) und das ist noch nicht weich und fließend, sondern manchmal auch hölzern. Abgrenzung geht dann einher bei mir mit innerem Distanz schaffen, um mir die Situation gut anzuschauen und den Raum zu haben, in mich hineinzuhorchen und zu sortieren. Das ist keine Erwartung und auch keine Überzeugung. Nur die Feststellung meines Erlebens im Wissen, dass es eben auch Gründe gibt und dass es so nicht bleiben muss.


Versteh ich (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)


ZITAT(McLeod @ 26.Sep.2016 - 20:52) *
Ich kenne ja Menschen, die das schon "fortgeschrittener" praktizieren und denen beispielsweise dann ich nah bleiben kann, auch wenn sie sich zu mir abgrenzen. Gekonntes Abgrenzen ist dann nicht mehr so explizit, sondern implizites Alternativ-Handeln, das leichtfüßige Hinübergehen zu eigenem Angebot, ohne die explizite rote Kelle, egal wie charmant sie dargeboten wird. Und ich bin wie gesagt halt noch nicht mal jedes Mal charmant, sondern ziehe mich manchmal abrupt zurück aus Situationen, in denen ich Luft für mich brauche oder Zugriffswünsche verneinen.


Gekonntes Abgrenzen, puh...... ich glaube ich nähere mich dieser Fortgeschrittenenvariante inzwischen zumindest manchmal ein bisschen.
Meine Erfahrung damit ist-ähnlich Deiner-, dass es gut nur mit denen funktioniert, die das selbst gut hinbekommen mit der Nähe und der Distanz. (haha wie könnte es auch anders sein (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ?)
Manchmal, wenn ich es mit einem Gegenüber zu tun habe, das sich unbedingte Nähe, Wichtigkeitssignale, jederzeit abrufbare Resonanz oder vollkommene Sicherheit wünscht, ist dieses leichtfüßige Hinübergehen nicht deutlich genug. Oder auch in dieser Light-Version noch zu angstauslösend für das Gegenüber.

Da bin ich dann schnell ratlos und falle in alte Muster zurück.

Ich frage mich aber , inwiefern das leichtfüßige Verpacken als spielerisch dargebotenes, leicht schluckbares Häppchen für den anderen denn der Job des sich Abgrenzenwollenden ist.
Damit meine ich nicht die die Basics des Miteinanders...(die habe ich immer hinbekommen und Du liest Dich so achtsam, vorsichtig und wertschätzend, als sei das bei Dir noch viel mehr der Fall)...sondern den Anspruch, es so leichtfüßig-spielerisch-leichtverdaulich für den anderen hinzubekommen. Gerade da, wo es schwierig ist, will ich das doch so gerne in Perfektion hinbekommen.

Ich frage mich auch, was denn das Ziel ist?
Vielleicht dass das Gegenüber die Abgrenzung gar nicht so richtig merkt und deshalb beruhigt akzeptieren kann?
Ich habe keine Ahnung, ob das so funktionieren kann. Abgrenzung ist nun mal vor allem eines:
immer auch eine Zurückweisung. In einer Beziehung meist nur eine kurzfristige, mit einem "du-darfst-auch -wieder -näher -kommen" verbunden. Aber eben doch eine Zurückweisung.
Relativiere ich die implizite Zurückweisung, wenn ich sie leicht verdaulich mache? Muss ich es überhaupt leicht verdaulich machen, wenn mein Gegenüber aus eigener Verletzheit Abgrenzung nicht gut verträgt? Ist das dann mein Job? Oder übernehme ich dann (wieder mal) zu viel Verantwortung?
Welche egoistischen Motive à la "unbemerkt und harmonisch abgrenzen und "liebgehabt" werden, obwohl ich doch eigentlich gerade jemanden zurückweise" habe ich?




ZITAT(McLeod @ 26.Sep.2016 - 20:52) *
in der Praxis gerade noch Trainingsgelände. Gerade meine Grenzen und Konturen spüren: nicht meine Paradedisziplin gewesen in den ersten Jahrzehnten. Gerade auf dem Trainingsplan als Schwerpunkt.
(IMG:style_emoticons/default/thumbsup.gif)



ZITAT(McLeod @ 26.Sep.2016 - 20:52) *
ob ich Alternativmöglichkeiten dazu habe oder quasi mir selbst ausgeliefert bleibe - mit Konsequenzen auf neue Beziehungsideen (oder eben die Idee: es dann lieber sein zu lassen, etwas fatalistisch anmutend für manche, für mich eine lebbare Konsequenz. Ich kenne einige Menschen, die ihr Liebes- und Intimleben nicht mehr mit Paarbeziehungen im klassischen Sinn leben und gestalten.)

Warum nicht? Es gibt wahrscheinlich nichts, was es nicht gibt und was nicht möglich ist. Was würdest Du denn wollen?

ZITAT(McLeod @ 26.Sep.2016 - 20:52) *
Gerade mache ich die Frage durch: sollte ich eine Konstellation, die einige Parallelen zum erkannten Muster enthält per se vermeiden oder konnte ich mein Zutun tatsächlich schon so verändern, dass es anders wird... spricht mit die alte Rollenverteilung (nenn ich es mal) an oder die Aussicht auf eine fantasierte, neue die sich hier und da von Anfang an andeutete und erlebbar war...?

Das wird sich zeigen. (Die gleiche Frage stelle ich mir gerade auch immer wieder. Ich für mich kriege das nur schwer auseinandergehalten)
Ich wünsche euch die gemeinsame Auflösung alter Verletzheiten von Herzen.

Ich für mich könnte mir das jetzt gerade nicht so gut vorstellen, eben weil ich mir obige Frage dort, wo ich gerade stehe, wenn ich ehrlich bin nicht beantworten kann. Und es nicht absehbar ist, ob und wann ich sie mir werde beantworten können. Ich glaube sowieso, dass Entwicklungen nicht linear verlaufen, sondern man jederzeit -ist der Stress nur groß genug- ganz weit zurückfallen und -regredieren kann in die alten Muster.

Ein Motiv, sich immer wieder in altbekannte Konstellationen zu begeben ist ja die so verzweifelte wie unbewusste Hoffnung, die altbekannte Situation in der xten Wiederholung endlich positiv aufzulösen.
Möglich ist das - mit ganz viel beiderseitiger Introspektion, Geduld und Achtsamkeit- wahrscheinlich schon.
Aber ich glaube, es ist die Königsdisziplin und 10fach-Iron-Woman Variante, das mit einer anderen verletzten Seele schaffen zu wollen und es gilt gut zu prüfen, ob es nicht doch wieder vor allem um Wiederholung der altbekannten eben einfach so nicht auflösbaren Konstellation geht.
Das mit jemandem zu versuchen, der/die da noch sehr am Anfang steht, mag ich mir ehrlich gesagt gerade jetzt, wo ich selbst noch so suchend und ratlos bin, nicht "antun".
Auch das Gegenüber hat ja wahrscheinlich genau mich "ausgesuchtt" um ihrerseits/seinerseits etwas aufzulösen, was vielleicht jetzt gerade und gerade mit mir so gar nicht auflösbar ist.
Weil sich die "Lösungen" widersprechen, gegenseitig ausschließen.
Weil mein Gegenüber und ich uns vielleicht in ganz unterschiedlichen Phasen dieses Prozesses und der Selbsterkenntnis befinden?
(Aber ich habe auch leicht reden, da ich gerade in keiner Beziehung bin)



Mich halten diese Überlegungen gerade davon ab, mich bei einer der wunderbaren Frauen, die mich so sehr und so tief berührt und umgehauen haben, zu melden.
Obwohl ich sehr viel für sie empfinde und sie ihrerseits immer wieder Signale sendet, dass sie mich immer noch, nach all der Zeit, jederzeit mit offenen Armen empfangen würde.


ZITAT(McLeod @ 26.Sep.2016 - 20:52) *
Ich werde es nicht analytisch-observativ klären können. Ich fürchte (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) , es geht vor allem übers Erleben.

Sehe ich auch so.

ZITAT(McLeod @ 26.Sep.2016 - 20:52) *
Was denkst Du zu alledem?

Ich denke, Du klingst sehr normal in Deinen Bedürfnissen und gesünder und beziehungsfähiger als so manch anderer (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Herzliche Grüße

Der Beitrag wurde von Françoise bearbeitet: 27.Sep.2016 - 10:15
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McLeod
Beitrag 27.Sep.2016 - 11:12
Beitrag #64


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ZITAT(Françoise @ 27.Sep.2016 - 10:20) *
ZITAT(McLeod @ 26.Sep.2016 - 20:52) *
Ich kenne ja Menschen, die das schon "fortgeschrittener" praktizieren und denen beispielsweise dann ich nah bleiben kann, auch wenn sie sich zu mir abgrenzen. Gekonntes Abgrenzen ist dann nicht mehr so explizit, sondern implizites Alternativ-Handeln, das leichtfüßige Hinübergehen zu eigenem Angebot, ohne die explizite rote Kelle, egal wie charmant sie dargeboten wird. Und ich bin wie gesagt halt noch nicht mal jedes Mal charmant, sondern ziehe mich manchmal abrupt zurück aus Situationen, in denen ich Luft für mich brauche oder Zugriffswünsche verneinen.


Gekonntes Abgrenzen, puh...... ich glaube ich nähere mich dieser Fortgeschrittenenvariante inzwischen zumindest manchmal ein bisschen.
Meine Erfahrung damit ist-ähnlich Deiner-, dass es gut nur mit denen funktioniert, die das selbst gut hinbekommen mit der Nähe und der Distanz. (haha wie könnte es auch anders sein (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ?)
Manchmal, wenn ich es mit einem Gegenüber zu tun habe, das sich unbedingte Nähe, Wichtigkeitssignale, jederzeit abrufbare Resonanz oder vollkommene Sicherheit wünscht, ist dieses leichtfüßige Hinübergehen nicht deutlich genug. Oder auch in dieser Light-Version noch zu angstauslösend für das Gegenüber.

Da bin ich dann schnell ratlos und falle in alte Muster zurück.

Ich frage mich aber , inwiefern das leichtfüßige Verpacken als spielerisch dargebotenes, leicht schluckbares Häppchen für den anderen denn der Job des sich Abgrenzenwollenden ist.
Damit meine ich nicht die die Basics des Miteinanders...(die habe ich immer hinbekommen und Du liest Dich so achtsam, vorsichtig und wertschätzend, als sei das bei Dir noch viel mehr der Fall)...sondern den Anspruch, es so leichtfüßig-spielerisch-leichtverdaulich für den anderen hinzubekommen. Gerade da, wo es schwierig ist, will ich das doch so gerne in Perfektion hinbekommen.

Ich frage mich auch, was denn das Ziel ist?
Vielleicht dass das Gegenüber die Abgrenzung gar nicht so richtig merkt und deshalb beruhigt akzeptieren kann?
Ich habe keine Ahnung, ob das so funktionieren kann. Abgrenzung ist nun mal vor allem eines:
immer auch eine Zurückweisung. In einer Beziehung meist nur eine kurzfristige, mit einem "du-darfst-auch -wieder -näher -kommen" verbunden. Aber eben doch eine Zurückweisung.
Relativiere ich die implizite Zurückweisung, wenn ich sie leicht verdaulich mache? Muss ich es überhaupt leicht verdaulich machen, wenn mein Gegenüber aus eigener Verletzheit Abgrenzung nicht gut verträgt? Ist das dann mein Job? Oder übernehme ich dann (wieder mal) zu viel Verantwortung?
Welche egoistischen Motive à la "unbemerkt und harmonisch abgrenzen und "liebgehabt" werden, obwohl ich doch eigentlich gerade jemanden zurückweise" habe ich?



Hmmmm... hier möchte ich nochmal in die Tiefe gehen.

Ich bin ja in beiden Positionen: die der sich Abgrenzenden und die, die an Grenzen bei anderen stößt. Bis vor einer Weile waren bei mir Grenzen immer auch irgendwie dramatisch besetzt - und Abgrenzung auch, also das Eintreten für die eigenen Bedürfnisse gegenüber im Raum stehenden anderen Wünschen und Bedürfnissen.

Wenn ich davon spreche, es leichtfüßiger realisieren zu wollen, dann meine ich das vor allem im Hinblick auf mich selbst. Denn dann hätte ich eine Selbstverständlichkeit für meine Bedürfnisse erreicht, die mir sehr willkommen wäre. Eine gute Wahrnehmung, eine gute Kommunikation, ein gutes Selbstwertgefühl.

Die sehr hölzerne Variante von Abgrenzung ist zur Zeit, verkürzt und etwas überspitzt:
"Magst Du Sonntag mit mir frühstücken?" - "Klingt toll! Wenn ich dann schon wieder in der Stadt bin gern. Das entscheide ich erst Samstag Abend in meinem Freundeskreis, wie lange ich dort bleibe." - "Ich brauche *jetzt* Planungssicherheit für mich." - "Dann müssen wir es wohl ausfallen lassen." . "... (IMG:style_emoticons/default/unsure.gif) ..."
--> einfach eine Absage, obwohl es auch die eigenen Wünsche (sich sehen wollen) ignoriert

Die mindestens immer noch ungelenke Variante wäre:
"Magst Du Sonntag mit mir frühstücken?" - "Klingt toll! Wenn ich dann schon wieder in der Stadt bin gern. Das entscheide ich erst Samstag Abend in meinem Freundeskreis, wie lange ich dort bleibe." - "Ich brauche *jetzt* Planungssicherheit für mich." - "Das stresst mich jetzt. Ich kann nicht zwischen entweder-oder entscheiden." (... (IMG:style_emoticons/default/wacko.gif) ...)
--> eigene Befindlichkeit wird ausgedrückt und aufgedeckt, keine Lösung in Sicht, das eigene wird aber evtl. auch zum Thema für das Gegenüber gemacht. Schupss beide sind auf der Meta-Ebene und nicht mehr beim Thema.

Und locker wäre:
"Magst Du Sonntag mit mir frühstücken?" - "Klingt toll! Wenn ich dann schon wieder in der Stadt bin gern. Das entscheide ich erst Samstag Abend in meinem Freundeskreis, wie lange ich dort bleibe." - "Ich brauche *jetzt* Planungssicherheit für mich." - "Sonntag Abend kann ich sicher zusagen. Kochen und Tatort?" - "Gut, damit kann ich planen. Freu mich." - "Ich auch."
---> Jede hat ihre Bedürfnisse ausgedrückt und gab hier eine Lösung, die beides unter einen Hut brachte. Der Weg war, auf der Inhaltsebene geblieben zu sein. Mich würde so ein Festnageln-wollen stressen, wenn ich doch gerade gesagt hätte, dass ich noch nicht zusagen kann. Beide wollten sich sehen, die eine wollte planen, die andere flexibel bleiben. Eine Entscheidung "die Freunde oder ich" war gar nicht gefragt, könnte aber herausgehört werden, je nach persönlichem Filter... Und ich erweitere meinen Filter, lasse ihn nicht mehr so eng bleiben, sondern bringe mein Bedürfnis auf den Punkt (will Dich sehen, gerne Sonntag, flexibel bleiben bei der Wochenendplanung andernorts) ohne es konfrontativ und explizit zu tun. Mein Konflikt-Warnzentrum hat ja vielleicht schon angeschlagen. Aber womöglich ging es nur um Planungssicherheit...?

Abgrenzen heißt für mich auch: nicht in den Kopf meines Gegenübers zu krabbeln und nach eigenem Gusto anzunehmen, was das "eigentliche Motiv dahinter" sein könnte. Unterstellungen sein zu lassen. Gegebenenfalls fragen, was gerade die Motivation ist, ob es eine hidden agenda gibt.

Das Ziel ist es, souverän in meinem eigenen Leben zu sein. Im Sinne von selbstbestimmt. Respektvoll zu sein. Aus Erfahrungen gelernt zu haben. Ich möchte die Abhängigkeiten von meiner Vergangenheit, von Kindheit und Prägung reduzieren. Klar, das wird nie "neutral" oder "ganz weg sein". Meine Erinnerungen und Synapsen machen mich ja auch aus. Es fühlt sich nur sehr viel besser an, nicht ganz so automatisiert durchs Leben zu laufen. Verstehste?

McLeod
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pfefferkorn
Beitrag 27.Sep.2016 - 11:25
Beitrag #65


Gut durch
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tolle beispiele :-)!

ich übe auch!
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Françoise
Beitrag 27.Sep.2016 - 12:31
Beitrag #66


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ZITAT(McLeod @ 27.Sep.2016 - 12:12) *
Die sehr hölzerne Variante von Abgrenzung ist zur Zeit, verkürzt und etwas überspitzt:
"Magst Du Sonntag mit mir frühstücken?" - "Klingt toll! Wenn ich dann schon wieder in der Stadt bin gern. Das entscheide ich erst Samstag Abend in meinem Freundeskreis, wie lange ich dort bleibe." - "Ich brauche *jetzt* Planungssicherheit für mich." - "Dann müssen wir es wohl ausfallen lassen." . "... (IMG:style_emoticons/default/unsure.gif) ..."
--> einfach eine Absage, obwohl es auch die eigenen Wünsche (sich sehen wollen) ignoriert

Die mindestens immer noch ungelenke Variante wäre:
"Magst Du Sonntag mit mir frühstücken?" - "Klingt toll! Wenn ich dann schon wieder in der Stadt bin gern. Das entscheide ich erst Samstag Abend in meinem Freundeskreis, wie lange ich dort bleibe." - "Ich brauche *jetzt* Planungssicherheit für mich." - "Das stresst mich jetzt. Ich kann nicht zwischen entweder-oder entscheiden." (... (IMG:style_emoticons/default/wacko.gif) ...)
--> eigene Befindlichkeit wird ausgedrückt und aufgedeckt, keine Lösung in Sicht, das eigene wird aber evtl. auch zum Thema für das Gegenüber gemacht. Schupss beide sind auf der Meta-Ebene und nicht mehr beim Thema.

Und locker wäre:
"Magst Du Sonntag mit mir frühstücken?" - "Klingt toll! Wenn ich dann schon wieder in der Stadt bin gern. Das entscheide ich erst Samstag Abend in meinem Freundeskreis, wie lange ich dort bleibe." - "Ich brauche *jetzt* Planungssicherheit für mich." - "Sonntag Abend kann ich sicher zusagen. Kochen und Tatort?" - "Gut, damit kann ich planen. Freu mich." - "Ich auch."
---> Jede hat ihre Bedürfnisse ausgedrückt und gab hier eine Lösung, die beides unter einen Hut brachte. Der Weg war, auf der Inhaltsebene geblieben zu sein. Mich würde so ein Festnageln-wollen stressen, wenn ich doch gerade gesagt hätte, dass ich noch nicht zusagen kann. Beide wollten sich sehen, die eine wollte planen, die andere flexibel bleiben. Eine Entscheidung "die Freunde oder ich" war gar nicht gefragt, könnte aber herausgehört werden, je nach persönlichem Filter... Und ich erweitere meinen Filter, lasse ihn nicht mehr so eng bleiben, sondern bringe mein Bedürfnis auf den Punkt (will Dich sehen, gerne Sonntag, flexibel bleiben bei der Wochenendplanung andernorts) ohne es konfrontativ und explizit zu tun. Mein Konflikt-Warnzentrum hat ja vielleicht schon angeschlagen. Aber womöglich ging es nur um Planungssicherheit...?



Hm darin liegt viel (Selbst-) Bewertung.
Hölzern, ungelenk, locker.


Die Metaebenen-Rutschgefahr der Variante 2 und die Tücken der Metaebene finde ich toll auf den Punkt gebracht. Darüber muss ich glaube ich viel nachdenken- ich bin eine alte Metaebenenrutscherin.
Oft geht es ja wirklich nur um's Thema, das dann schnell aus den Augen gerät.

Aber bisweilen entzünden sich ja am scheinbaren Thema die dahinterstehenden Themen, um die es eigentlich geht (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Und vielleicht ist es ja auch in manchen Momenten dann gerade Dein Bedürfnis, darüber zu sprechen, was etwas in Dir auslöst und Deinem Gefühl Ausdruck zu verleihen?

Oder Du möchtest die Metaebene betreten, weil Du gerade von Gefühlen geflutet wirst und erstmal sortieren möchtest, was ein altes Gefühl ist, das vielleicht gar nicht in die Situation hineingehört, und was vielleicht doch sehr wohl zu dem Gegenüber, das da vielleicht gerade wirklich stressig ist und zur aktuellen Situation gehört?
Oder weshalb die Situation Dich eigentlich stresst?
Gefühle wollen ernstgenommen werden (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)
Oft stellt man sich mit der Metaebene ein Bein, sehe ich genau so Aber oft ist sie auch hilfreich, um Situationen zu klären und Emotionen eben gerade eher wieder herunterzukochen.


ZITAT(McLeod @ 27.Sep.2016 - 12:12) *
Abgrenzen heißt für mich auch: nicht in den Kopf meines Gegenübers zu krabbeln und nach eigenem Gusto anzunehmen, was das "eigentliche Motiv dahinter" sein könnte. Unterstellungen sein zu lassen. Gegebenenfalls fragen, was gerade die Motivation ist, ob es eine hidden agenda gibt.


(IMG:style_emoticons/default/thumbsup.gif)

Für mich darüber hinaus auch, mich "in -den- Kopfkrabbelversuche" und Unterstellungen des Gegenübers gelassen hinzunehmen.
Ohne das ätzende Gefühl zu haben, mich rechtfertigen und erklären zu müssen, um endlich richtig verstanden zu werden.
Für mich ehrlich gesagt noch schwieriger.


ZITAT(McLeod @ 27.Sep.2016 - 12:12) *
Das Ziel ist es, souverän in meinem eigenen Leben zu sein. Im Sinne von selbstbestimmt. Respektvoll zu sein. Aus Erfahrungen gelernt zu haben. Ich möchte die Abhängigkeiten von meiner Vergangenheit, von Kindheit und Prägung reduzieren. Klar, das wird nie "neutral" oder "ganz weg sein". Meine Erinnerungen und Synapsen machen mich ja auch aus. Es fühlt sich nur sehr viel besser an, nicht ganz so automatisiert durchs Leben zu laufen. Verstehste?


Ja.
Verstehe ich und hätte ich auch gerne so

Bei Deiner Variente 3 musste ich schmunzeln. Diesen Dialog hatte ich quasi 1:1 letztens mit einem nahen Menschen. Leider nicht mit Happy End.
Er ging so
"Magst Du Sonntag in die Sauna?" - "Klingt toll! Ich weiß aber noch nicht, wann ich wieder vom Besuch meiner Freunde in Stadt x zurück bin. Es ist evtl noch ein gemeinsames Mittagessen geplant. Sicher zurück bin ich dann am Abend" - "Ich brauche aber Planungssicherheit" - "Dann lass und für Sonntag Abend Kochen und Tatort und Sauna für einem anderen Tag planen. Ich kann z.B. das ganze nächste Wochenende oder ab Freitag nachmittag ?"
Bei meinem Gegenüber daraufhin:
Schweigen. Tränen. Rückzug.
(IMG:style_emoticons/default/sad.gif)


Ich denke, ob es wirklich nur ums Thema geht, kann man zumindest ein bisschen iaus dem Verlauf solcher Dialoge erahnen. Wäre mit "Gut, damit kann ich planen. Freu mich." - "Ich auch." reagiert worden, wäre es vielleicht wirklich nur um die Planungssicherheit gegangen.....

Seufz

Ich übe auch (IMG:style_emoticons/default/cheerlead.gif)

Der Beitrag wurde von Françoise bearbeitet: 27.Sep.2016 - 13:28
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pfefferkorn
Beitrag 27.Sep.2016 - 15:06
Beitrag #67


Gut durch
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... selten geht es ja "nur" um eins ... in diesem falle um die planungssicherheit - und da war eine enttäuscht -

für mich ist es auch gut zu üben, damit klarzukommen, dass andere dann vielleicht mal enttäuscht sind - trotz eines schicken gegenangebots

und damit zu leben, dass ich andere enttäusche, wenn ich meine Bedürfnisse vornanstelle -

das auszuhalten und mich dafür nicht schuldig oder schlecht zu fühlen - oder mich dann auch wieder zu fangen und die innere Beobachterin sagen zu lassen: da ist eine enttäuscht, das ist schade - und: du kannst es
nicht ändern, ohne deine eigenen pläne zu "verraten" _ das finde ich dann so den nächsten punkt...

die metaebene kläre ich dann gerne erstmal mit mir selbst - und irgendwie hab ich das in der hundeschule gelernt :-) klingt krass, war aber so - klare ansagen - ohne Begründung - ist ok! für mich ist es total gut, mich
nicht zu erklären - erstmal -
sondern zu sagen, "das ärgert mich, das verletzt mich" - weil ich dazu neige, das gleich wieder zu entkräften.... und mich dann darüber wundere, dass ich mich nicht ernst genommen fühle...
kein wunder - wenn ich sage : ich finde das ... doof... um gleich angebote zu machen, wies besser laufen könnte - statt das mal auszuhalten, dass die andere dann vielleicht mal schluckt...
und zu warten, bis sie ein Angebot macht
und natürlich das ganze, um das gefühl der nähe nicht zu gefährden.... gleich wieder ganz lieb sein :-)
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McLeod
Beitrag 28.Sep.2016 - 11:12
Beitrag #68


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Hey Françoise...

Natürlich ist klares Sagen zum Eigenen keine Garantie, dass hidden agendas nicht trotzdem vorhanden waren und damit abgesagt werden. Das ist ja das Wesen vom Abgrenzen: Die Möglichkeiten unkorrumpiert anzubieten oder ein Nein der Sache und nicht dem Menschen gelten zu lassen. Wenn die Absage traurig macht oder schmerzt, kann ich das meist annehmen. Mir tut es ja auch hier und da weh, mir liebe Menschen nicht sehen zu können. Mein Begehren nicht erfüllt zu erleben.

Ziel war nie: Friede, Freude, Eierkuchen. Sondern sich nicht verheddern zu lassen. Und auch nicht selbst zu verheddern. Entheddert ist Begegnung auf Augenhöhe, als freier Mensch möglich. Verheddern ist auch eine Form des Beziehung-Herstellens. Eine die Nebenwirkungen hat.

Mit meinem Herz und meiner Seele möchte ich keine Kompromisse eingehen müssen, damit mich jemand mag. Mit meinen Körper erst recht nicht...

(IMG:style_emoticons/default/wink.gif) McVorLeod

Pfeffi... Ich hab ja auch viel in der Hundeschule gelernt. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Klarheit. Timing. Eine gewisse Präzision. Bei gleichzeitiger Zuneigung, Spaß und Gemeinschaft mit dem Vierbeiner des Herzens... (IMG:style_emoticons/default/roetel.gif)
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Françoise
Beitrag 28.Sep.2016 - 13:42
Beitrag #69


Satansbraten
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ZITAT(McLeod @ 28.Sep.2016 - 12:12) *
Hey Françoise...

Natürlich ist klares Sagen zum Eigenen keine Garantie, dass hidden agendas nicht trotzdem vorhanden waren und damit abgesagt werden. Das ist ja das Wesen vom Abgrenzen: Die Möglichkeiten unkorrumpiert anzubieten oder ein Nein der Sache und nicht dem Menschen gelten zu lassen. Wenn die Absage traurig macht oder schmerzt, kann ich das meist annehmen. Mir tut es ja auch hier und da weh, mir liebe Menschen nicht sehen zu können. Mein Begehren nicht erfüllt zu erleben.

Ziel war nie: Friede, Freude, Eierkuchen. Sondern sich nicht verheddern zu lassen. Und auch nicht selbst zu verheddern. Entheddert ist Begegnung auf Augenhöhe, als freier Mensch möglich. Verheddern ist auch eine Form des Beziehung-Herstellens. Eine die Nebenwirkungen hat.

Mit meinem Herz und meiner Seele möchte ich keine Kompromisse eingehen müssen, damit mich jemand mag. Mit meinen Körper erst recht nicht...

(IMG:style_emoticons/default/wink.gif) McVorLeod



Hey liebe McLeod,
ja, so in etwa lautet auch meine Erkenntnis-und vor allem Erfahrungs-Quintesssenz der letzten Jahre.
Besser kann man es nicht auf den Punkt bringen (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)
Funktioniert auch sogar.
Die meiste Zeit.

Die alten Muster melden sich trotz allem immer noch ab und zu.
Und dann verstricke ich mich in Ansätzen doch wieder, oder lasse mich verstricken, ehe ich mich versehe.
Lässt sich inzwischen so viel leichter durchschauen und aussteigen.
Ist aber dennoch immer wieder SO anstrengend wenn es passiert.

Deshalb umgebe ich mich zunehmend mit Menschen, mit denen es nicht so schwierg ist.
Die nicht mit ihren eigenen alten Verletzungen meine eigenen (alten) Muster bedienen. Und bei denen ich nicht umgekehrt deren Muster bediene.
Oder mit denen man das zumindest irgendwie sortiert bekommt im Gespräch und im Miteinander.

Herzliche Grüße
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McLeod
Beitrag 28.Sep.2016 - 13:50
Beitrag #70


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Ja. Das klingt so gut. Und was, wenn aber eine gewisse Verschossenheit bei so nem Menschen auftritt, der viel von den Triggern und Anstrengungen mitbringt?

(IMG:style_emoticons/default/roetel.gif) McLeod

Der Beitrag wurde von McLeod bearbeitet: 28.Sep.2016 - 13:51
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dandelion
Beitrag 30.Sep.2016 - 06:15
Beitrag #71


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ZITAT(McLeod @ 28.Sep.2016 - 14:50) *
Ja. Das klingt so gut. Und was, wenn aber eine gewisse Verschossenheit bei so nem Menschen auftritt, der viel von den Triggern und Anstrengungen mitbringt?

(IMG:style_emoticons/default/roetel.gif) McLeod

Klingt nach viel Arbeit. Und wenn eine Sicherheitsbedürftige ihre Haltung beibehält, würde ich erwarten, dass ihr irgendwann die Kraft ausgeht und mit der Resignation auch das Ende kommt.

Aber die schönsten Trainingsgelände sind natürlich die mit Schmetterlingen gepflasterten. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
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McLeod
Beitrag 30.Sep.2016 - 06:32
Beitrag #72


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Ja... Das mag für sie eine Vorhersage sein. Mich treibt eher um: Was macht das mit mir...? Geh ich darin verloren, werde ich rückfällig, wäre es meine Verantwortung für mich, nicht über die schwarze Piste fahren zu wollen...? Schmetterlinge schön und gut. Sie zwingen mich ja zu nichts. Unausgelebte Verliebtheiten machten mich meist kreativ, Unerreichbarkeit scheint leichter akzeptierbar zu sein, als Gefahren-Warnschilder. Ist das falscher Optimismus, getragen von gewissen Hormonen? Es gibt keine rein gute und rein schlechte Bewertung und egal wie es wird, es wird zu uns gehören. Aus den schwierigsten Situationen und Erlebnissen schöpfe ich auch besondere Ressourcen heute. Aber der Weg war hart, weil das Destruktive erst zu überleben, dann zu überwinden und am Ende den turnaround zur gut anfühlenden Ressource zu schaffen, dafür gibt es weder Garantie noch dürfte es der einzige Weg in eine gut ausgeprägte Selbstwahrnehmung sein. Es ist nicht so, dass besonders die verwundeten Seelen am Ende besonders strahlen. Das wäre Romantismus, glaube ich.

Fahre gerade fort und in eine andere Welt. Freue mich, merke, dass mir das wieder einmal gut tut. Wechsel zu erleben. Anderen Umfeldern anzugehören. Monokultur scheint nicht gut für mich zu sein. Mir nicht zu liegen. Schönes Wort von Françoise mitgenommen: Introspektion. #läuft...
McMorning

Der Beitrag wurde von McLeod bearbeitet: 30.Sep.2016 - 06:35
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Brigster2020
Beitrag 30.Sep.2016 - 09:49
Beitrag #73


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Liebe McLeod,

wie vor einem Jahr finde ich deine (innere) Auseinandersetzung immer noch sehr spannend, ganz sicher weil sie, wie für die anderen hier auch, Gedankengänge aufgreift, die uns vertraut sind und die uns selbst beschäftigen.

Ich finde es toll, dass du wieder den Schritt in den Anfang einer Beziehung gemacht hast und dich weiterhin so intensiv mit deinen Themen auseinandersetzt und versuchsts, Verhaltensmuster, die in der Vergangenheit zum Scheitern von Beziehungen geführt haben, zu verändern. Ich glaube auch, das ist sehr schwierig, immer auch von "Rückfällen" begleitet, aber doch auch möglich, weil man das Bewusstsein nun ganz offen auf die Prozesse lenkt und auch nach Rückfällen diese bewusst reflektieren kann.

Ich hatte beim Scheitern meiner letzten Beziehung und danach ein Buch gelesen, welches mir sehr geholfen hat. "Die vier Versprechen" von Don Miguel Ruiz (ich hatte sie auf Englisch gelesen). Ich musste schmunzeln, als ihr hier auf die Hundeschule eingegangen seid, denn auch Ruiz bringt das Verhalten von Hundebsitzer und Hundeverhalten durchaus in die Dynamik funktionierender Beziehungen mit ein.

Von den vier Versprechen, die man sich selbst und einem anderen Menschen geben sollte, sind zwei hier sehr relevant, im ewigen Spiel des sich Abgrenzens, des Grenzen und Freiräume des anderen respektieren, des die richtige Mischung zwischen Nähe und Distanz und zwischen Akzeptanz und aber auch korrekten Einordnen von Verantwortungen zu finden. Das eine Versprechen ist es, Verhalten (also auch Abgrenzen und auf Distanz gehen beim anderen) nicht persönlich zu nehmen, wie der Hund, der zum spielen bereit enthusiastisch ankommt, es aber sofort kapiert, wenn wir von anderen Dingen genervt dazu gerade keine Lust haben und dann eben ohne gekränkt zu sein, etwas anderes macht. Das andere ist es, nicht in das Verhalten anderer Menschen hineinzuinterprätieren sondern Klarheit zu suchen, nachzufragen aber mit der Erkenntnis, dass nur wir für unsere eigenen (ausgelösten) Gefühle verantwortlich sind, auch wenn die andere vielleicht einen Triggerpunkt bedient hat. Das auch wir manchmal triggern werden, aber dafür nicht die Verantwortung übernehmen müssen.

Ich kann das Buch empfehlen. Und weiter, ich habe mir damals versprochen, dass ich eine Beziehung nur mit jemandem eingehen kann, wenn wir die Weisheiten dieses oder ähnlicher Gedankenprozesse gemeinsam betrachten können und uns gegenseitig versprechen können, dass der Weg dahin nicht immer einfach sein wird, dass wir immer "Rückfälle" in Verhaltensweisen haben werden, die die Versprechen temporär auch mal brechen können, dass wir sie aber gemeinsam auf dieser (Meta)Ebene reflektieren können und unseren Anteil daran reflektiert, offen und verstehend übernehmen können. So mein Ziel und mein Traum. Menschen, die keine Bereitschaft haben auf dieser Ebenen zu reflektieren, die kein Interesse an diesen Prozessen haben, die werden nicht zu mir passen, egal was Chemie oder Schmetterlinge manchmal vorgeben. Seitdem ich dies für mich erkannt und benannt habe (das Benennen ist dabei ein sooo wichtiger Aspekt), hilft mir ein Bewusstsein dafür sehr, sehr gut, alle meine zwischenmenschlichen Beziehungen im Leben zu navigieren. Auch bei einer neuen Verbindung mit romantischem Interesse führte es dazu, zu erkennen, dass wir nicht gut zusammenpassen würden, auch wenn mich das traurig gemacht hat. Ich war mir aber sicher, dass die Suche danach weitergehen kann.

Ich würde deine neue Freundin auf diese Ebene ziehen und schauen, ob sie mit dir dort sein mag und kann. Es hört sich für mich schon so an, dass sie mit ihren Ängsten und Aufarbeiten von Verletzungen an einem Punkt steckt, wo sie selbst noch viel Verantwortung für ihre eigenen Prozesse übernehmen muss, die sie aber gerne, wie wir das ja auch alle gerne machen, durchaus dir auftragen möchte. Es ist eine Verhaltensweise, die ich von mir selbst und auch von vergangenen Partnerschaften kenne: wenn ich über mein Paket rede, dann erwarte ich von dir, dass du die Triggerpunkte erkennst und nicht bedienst. Wenn du mich liebst, schonst du mich. Das ist aber nicht richtig. Sei vorsichtig, vor allem, wenn du selbst noch beim Verarbeiten bist und beim Umdenken. Die Partnerin ist selten die geeignete Therapeutin, sondern die, die eigentlich erwarten darf, dass die andere "gesund" und verantwortungsvoll in die Beziehung kommt. Die Verantwortung hast du nur für dich selbst und es hört sich für mich wirklich so an, dass du unheimlich reflektiert dabei bist und auch bereit bist für den kritischen Blick auf dich selbst. Bleib bei dir! Lass dich nicht verunsichern auf deinem Weg! Ich denke ganz bestimmt, dass du beziehungsfähig bist!
LG
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McLeod
Beitrag 30.Sep.2016 - 10:56
Beitrag #74


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Danke, Brigster... Dein Buchtipp klingt ganz nach meiner Wellenlänge. Schönes Dogma da bei Dir... Hach...

Nun muss ich sie in Schutz nehmen... Sie macht das nicht so drastisch, wie von Dir beschrieben. Es ist eher das entsetzte Feststellen eines Rückfalls bei gleichzeitigem Dynamik-Chaos. Wir sortieren das Meta-mäßig aus, bei vielen Dingen jede für sich und einiges miteinander. Ich lasse die Hilferufe die mich "funktionalisieren" könnten auf dem Tisch liegen und kann trotzdem da bleiben. Und wenn ich mich davon mit Zeit für mich erholen muss, tu ich das. Und falls mal was auf dem Tisch liegen bleibt, das ich eigentlich hätte nehmen können, darf das auch kein Drama sein. Und ist es auch nicht. Das Ganze ist eine sehr junge Pflanze, es wäre durchaus zu früh, die jetzigen Erfahrungen als Blaupause für ein "bleibt so" zu nehmen. Ich hab ja auch keine Blaupause für meine Seite, eben noch kein Dogma wie Du. Noch ist das Dogma: Keine Beziehung, was stattdessen ist nicht klar, es muss sich per Erprobung finden lassen. Kein Fertiggericht quasi und kein Wissen darum,bwas aus dem Garten schmeckt und ob es hier und da auch nur an der Zubereitungsart liegt, falls nicht. Salat - bäh... Vielleicht dünsten?

Schmunzelnde Grüße
McLeod

Der Beitrag wurde von McLeod bearbeitet: 30.Sep.2016 - 10:57
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Françoise
Beitrag 02.Oct.2016 - 22:13
Beitrag #75


Satansbraten
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ZITAT(McLeod @ 28.Sep.2016 - 14:50) *
Ja. Das klingt so gut. Und was, wenn aber eine gewisse Verschossenheit bei so nem Menschen auftritt, der viel von den Triggern und Anstrengungen mitbringt?


Hm.
Ich mach es auch so wie Brigster.
Aber vor dem "Aussortieren" kriegen die Menschen, in die ich verliebt bin jede Menge Chancen, denn ich verliebe mich nicht aus Versehen.

Du klingst verliebt und es scheint viele schöne Momente zwischen euch zu geben.
Also: in Ruhe angucken würd ich sagen.
Chancen geben.
Miteinander probieren.
Möglichst viel im Hier und Jetzt sein und viele schöne Momente erleben.
Meiner Erfahrung nach, geht es gerade am Anfang auch oft um Sicherheit und darum, die Rektionen des anderen einschätzen zu lernen.
Vielleicht wird alles weniger anstrengend, wenn ihr euch besser kennt und die Reaktionen der anderen besser einschätzen könnt.
Das gibt jede Menge Sicherheit.

Wenn es auf Dauer und überwiegend schwierig ist, kannst Du ja immer noch überlegen, wie es weitergeht. (Oder eben auch nicht)

Oder liegt in Deiner Frage schon der Anfang vom Ende?

Der Beitrag wurde von Françoise bearbeitet: 02.Oct.2016 - 22:17
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McLeod
Beitrag 03.Oct.2016 - 07:07
Beitrag #76


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Liebe Françoise...

Gute Frage. Diese Befürchtung eines Anfangs vom Ende habe ich - ja. Weil ich mich so erinnert fühle und befürchten muss, dem vielen Rückfall-Potential nicht gewachsen zu sein.

Wenn ich mir dann die Realität anschaue, sehe ich zweierlei: Ich achte sehr auf mich und bin oft sehr klar in dem, was ich in den Momenten kann oder will. Und die Momente, in denen ich es nicht ad hoc hinbekomme, es vielleicht erst nachträglich wahrnehme, lassen mich auf Abstand gehen auf eine Weise, die dann näher kommen wieder ermöglicht. Mir. Bei hohen Anforderungen schalte ich in einen Kopfmodus (so nenn ich es) und ich brauche tatsächlich Sicherheit, um wieder Kontakt zu mir auch auf den anderen Ebenen zu bekommen. Und diese Sicherheit kommt nicht durch Versprechen und Vereinbarungen, sondern durch zum einen Zeit mit mir fürs Sortieren und vielleicht erholen. Und zum anderen Erleben.

Irgendwo hab ich mal das Zitat mit auf den Weg genommen: "Die Wahrheit der Absicht ist die Tat". Und ich habe lange gebraucht, um diese Wahrheiten für mich und mein Tun zu erkennen und anzuerkennen. Ich sag manchmal "früher", so als läge es bereits hinter mir und sei es jetzt schon dauerhaft anders. Aber es ist noch irgendwie "frisch"... Früher hatte ich eine ganze Kiste voller Absichtserklärungen für Beziehungen aller Art. Sie hatte ich als "normal" mit auf den Weg bekommen oder mir als Traum einer besseren Alternative zu dem was ich um mich herum sah, zusammengezimmert. Meine Taten sprachen manchmal von anderen Absichten. Aber ich hab das nicht verstanden. Stattdessen bekräftigte ich die ursprünglichen Absichten. Vielleicht gab mir der ultimative Zusammenbruch, den ich mit dem Ende (Scheitern) meiner Lebensbeziehung durchleben musste, die Chance um das danach beim Scherben aufsammeln zu erkennen. Ich empfinde mich gerade auf der Reise mit der Überschrift "was willst Du, was tut Dir gut?", weil die Reise zuvor vor allem die Überschrift hatte "Wie kannst Du es gut machen (für die Andere)?"

Ich erlebe auch, dass Verlieben eine Basis andeutet. Hier wird mir gerade klarer, dass es sein könnte, ein Teil dieser Begegnung ist: Ich kann auf eine ungewohnte Art sehr offen zu ihr sein, gerade was meine Unsicherheiten angeht, was ich überhaupt kann und will. Und meinen gefühlt immensen Bedarf an Sicherheit, dass ich zuerst auf mich achte. Achten will und "darf"... Es gibt ja viele Hebel, um das zu verhindern, Notfälle entstehen zu lassen oder Ähnliches. Nicht bewusst, vielleicht. Ein Werkzeug aus dem eigenen Leben, ein Dogma des maximal möglichen Abstands und der Feuerwehrmaßnahmen sobald er überschritten ist. Ich kann das heute anders als früher sehen und meine Hypothese zu dem was bei meinem Gegenüber vielleicht(!!) los ist, wird immer weniger und seltener zu einem "Job für mich". Meine Jobs liegen in meinen Tanzbereich

Mal sehen wohin wir reisen, während wie uns kennen lernen. Das kennen lernen hier beschränkt auch nicht nur darin, die andere kennen zu lernen. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

McLächel

Der Beitrag wurde von McLeod bearbeitet: 03.Oct.2016 - 07:09
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Beitrag 04.Oct.2016 - 18:49
Beitrag #77


Salatfee
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Liebe McLeod,

Du bist einfach nur cool! Sorry, das mußte ich jetzt mal öffentlich sagen, denn ich sitze schon wieder hier und nicke mit dem Kopf.

(IMG:style_emoticons/default/happy.gif)
danke!
cup of hot tea
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once8
Beitrag 07.Oct.2016 - 18:43
Beitrag #78


Satansbraten
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Danke, liebe Cup of tea, dass du das sagst, genau das denke ich auch immer wieder!
Während ich mich hier in so vielen Facetten des Denkens und Fühlens wiederfinde, beruhigen lasse in meinem eigenen Chaos, dazulerne, andere Einsichten bekomme, auf der anderen Seite stehe, das ineinandergreifende, ergänzende und erweiternde Antworten anderer Forumsfrauen sehe und Vieles mehr, freue ich mich Mal für Mal über deine vielumfassenden Gedanken, Formulierungen und Denkweisen, liebe McLeod, die Zeuge von tiefer Tiefe sind.
toll, toll toll!

(IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)
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McLeod
Beitrag 07.Oct.2016 - 21:50
Beitrag #79


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McLeod
Beitrag 17.Oct.2016 - 20:32
Beitrag #80


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Ich lese gerade mein letztes Posting und es es ist erst 2 Wochen her...

Komme vom Meer, wo ich mich mal wieder sortiert habe. An so vielen Stellen in meinem Leben wurde es zuletzt akut, ich musste und wollte mich kümmern. Ist ja schließlich mein Leben. Das ist halt wichtig für mich. Das sind die Räume und Freiheiten, die ich brauche. Denn manchmal komme ich aus dem Lot (siehe sehr alte Postings) und das Re-Balancieren ist inzwischen wirklich wichtiger, als ziemlich viel in meinem Leben.

Ich hab gemerkt, dass es mir darüberhinaus wichtig ist, dass auch mein Gegenüber sich und ihr Leben wichtig nimmt. Immer etwas wichtiger als mich. Oder auch viel.

Und ich hatte wirklich massiv an anderen Stellen zu tun, war abrupt ausgelaugt, etwas neben mir, nicht in der Lage, gut zu kommunizieren. Darum hab ich mich vor allem mit engen Freundinnen ausgetauscht. Oder wenigen sehr Unbekannten in diesem www, mit denen ich quasi zufällig gerade in einem guten Kontakt stand. Nicht immer ging das gut (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) aber es ließ sich klären.

Über diese eigentlich wenigen Tage hinweg, vielleicht 10, wurde es eine sonderbare Dynamik, die sich zwischen uns entwickelte. Und da musste ich mich, wie an den anderen Krisenherden auch, rausziehen, um mich überhaupt wieder sortieren zu können. Ich verstehe zwar, was bei ihr und mir da abging, welche Automatismen angetriggert wurden. Aber das heißt nicht, dass ich das für mich mal eben abschalten könnte oder gar für uns beide lösen. Für mich sind Momente, in denen ich alte Automatismen anspringen sehe bei mir, Appell, das zu sortieren. Mir eine Alternative zu erarbeiten.

Das mich rausziehen hat nun das kleine Pflänzchen entwurzelt. Für mich mit "gutem" Ausgang, denn ich konnte wirklich viel für mich tun seitdem, in wenigen Tagen.

Ich glaube, es ist ganz gut so, wenn ich mich wieder erstmal um einen ent-altlasteten Alltag kümmere. Da komm ich gerade an wichtige Kernthemen, glaube ich.

Danke fürs Zuhören. Allein das Aufschreiben bringt wieder ein Stückchen Klarheit mehr.
McLeod
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