Am Ende des Fegefeuers - Teil 2, Kommentare und Fragen zu S. 159-312 |
Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )
Du kannst deinen Beitrag nach dem Posten 90 Minuten lang editieren, danach nicht mehr. Lies dir also vor dem Posten sorgfältig durch, was du geschrieben hast. Dazu kannst du die "Vorschau" nutzen.
Wenn dir nach Ablauf der Editierzeit noch gravierende inhaltliche Fehler auffallen, schreib entweder einen neuen Beitrag mit Hinweis auf den alten oder wende dich an die Strösen.
Am Ende des Fegefeuers - Teil 2, Kommentare und Fragen zu S. 159-312 |
24.Dec.2012 - 23:33
Beitrag
#1
|
|
Blau, weil Ströse. Gruppe: Admin Beiträge: 19.966 Userin seit: 06.08.2006 Userinnen-Nr.: 3.348 |
Ab 8. Januar 2013 begleitet uns die Autorin Litt Leweir durch ihren Thriller "Am Ende des Fegefeuers".
In diesem Thread könnt ihr eure Kommentare und Fragen zum zweiten Teil "Lügen" (S. 139-312) posten. Wenn ihr vorgreifen wollt, weil ihr schon weitergelesen habt als S. 312, dann "spoilert" euren Text bitte (= macht ihn unsichtbar), damit den anderen, die noch nicht wissen wollen, wie es weitergeht, der Lesespaß nicht verdorben wird. Das geht so: Ihr klickt links unter "Schnellzugriff" auf "Einfügen: SPOILER" und tippt euren Text in das Feld "Content Text". Dann klickt ihr auf OK. Das sieht dann im Eingabefeld so aus: QUELLTEXT [spoiler]B) Hier wird nix verraten! B)[/spoiler] Und im fertigen Posting: (IMG:style_emoticons/default/cool.gif) Hier wird nix verraten! (IMG:style_emoticons/default/cool.gif) Wer den Spoiler lesen möchte, markiert ihn einfach mit der Maus, dann wird der weiße Text sichtbar. Viel Spaß beim Lesen und Diskutieren! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Weitere Infos: Einladung zur Leserunde Die Homepage von Litt Leweir |
|
|
10.Jan.2013 - 23:27
Beitrag
#2
|
|
Blau, weil Ströse. Gruppe: Admin Beiträge: 19.966 Userin seit: 06.08.2006 Userinnen-Nr.: 3.348 |
Auch wenn mich der Beginn des Romans schnell in seinen Bann gezogen hat, fand ich den 1. Teil etwas mühsam zu lesen, und zwar wegen seiner bruchstückhaften Zusammensetzung (der Titel "Bruchstücke" ist da sehr passend gewählt (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ). Es erhöht natürlich die Spannung, wenn sich die Puzzleteile erst allmählich zusammensetzen, aber mir waren die einzelnen Abschnitte oft zu kurz, und daher war ich froh, wenn die Abschnitte mal etwas länger waren. (Ich mag auch bei Filmen keine schnellen Schnitte und kurzen Szenen).
Daher fiel es richtig auf, dass im 2. Teil ("Lügen") das Bruchstückartige aufhört und sich die Erzählabschnitte glatter lesen lassen. Da begann für mich der Lesespaß so richtig. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Auch wenn Matthias im 2. Teil überhaupt nicht zu Wort kommt. Das fand ich auch sehr auffällig. @Litt: gab es dafür einen Grund? |
|
|
11.Jan.2013 - 01:23
Beitrag
#3
|
|
"Jeck op Sticker" Gruppe: Members Beiträge: 14.609 Userin seit: 18.10.2008 Userinnen-Nr.: 6.317 |
Den ersten Teil fand ich jetzt nicht zäh zu lesen, eher so: ich lese vor dem Einschlafen mal 3-9 Seiten.
|
|
|
11.Jan.2013 - 20:05
Beitrag
#4
|
|
ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
Ich weiß nicht, @Hortensie, ob kawa mit "mühsam" wirklich "zäh" meinte - das müsste sie selbst sagen.
In der Tat - ich finde, das hast du sehr schön beschrieben, @kawa - werden nun im zweiten Teil die einzelnen Erzählabschnitte viel länger und ausdifferenzierter. Längere "Schnitte" - die Anleihe beim Film finde ich ganz treffend. Wie Hortensie auch, habe ich den ersten Teil quasi aufgesogen, hektisch von einem "Bruchstück" zum nächsten geschaut, tatsächlich, wie wenn man ein Puzzle zusammenbauen möchte und die einzelnen Teile überfliegt, um herauszufinden, welche vielleicht wie zusammenpassen könnten. Nun aber, nach den kurzen Schlaglichtern aus dem ersten Kapitel, die die Figuren teilweise "merk"würdig (langsam finde ich richtig großen Gefallen an dieser Auslegung des Wortes, Litt (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) ) erscheinen ließen (ob im positiven Sinne wie bei Litt oder miene oder eben im negativen Sinne, sei jetzt mal dahingestellt), haben wir (Leserinnen) plötzlich Gelegenheit, die Figuren Stück für Stück kennenzulernen. So wie sie sich gegenseitig ja auch. Ich will jetzt erst einmal, da Hortensie ja auch schon das hohe Tempo beklagt (siehe Teil-3-Thread), ein bisschen auf die Bremse treten und hier nur für ersten beiden Tage des zweiten Teils (also bis Seite 198 - in der Buchform) schildern, was mir so alles durch den Kopf ging. Also. Ich habe im Teil-1-Thread angedeutet, dass ich Versöhnliches zu sagen habe, dann will ich das mal tun. Ich finde es unglaublich toll, wie du, Litt, die langsame Annäherung der beiden Geschwister beschrieben hast, wie also aus einem anfänglichen verleugnerischen ZITAT(Seite162) Dabei duzt er sie weiter penetrant, als wäre er wirklich ihr Bruder... auf Lisas Seite ein erstes zaghaftes ZITAT(Seite 170) "Gute Nacht, Michael. Trotz allem." wird, wie Stück für Stück das Eis taut.Ich hoffe, vereinzelte Zitate sind erlaubt? (IMG:style_emoticons/default/unsure.gif) Und nun endlich dürfen die Figuren auch aus ihrer "Merk"würdigkeit heraustreten und bekommen Zeit, sich vorzustellen, sich zu erklären, sich in ihren Facetten zu zeigen. Und plötzlich stellte sich für mich an ganz vielen Stellen heraus, dass diese Figuren auch unglaublich viel an sich haben, worin ich mich (manchmal verblüffend und sogar erheiternd stark) persönlich wiederfinden kann. Und es keimt sogar ein wenig Humor auf: Die Verwirrung, weil plötzlich alle denken, Lisa sei schwanger und würde trotzdem auch noch Alkohol trinken. Ihre bitterbös-schwarzhumorige (aber nur innerliche) Reaktion darauf: ZITAT(Seite 184) Klar, denkt Lisa, noch ein Schluck Kirschwasser und mein Myom macht einen Abgang. Schön wär's! Vielleicht kommt es auch behindert zur Welt ihre Erinnerungen an Röcke und Häkelunterricht; dass sie es immer eklig fand, wenn ihr Adoptivvater auf dem Klo Zeitung las und sie sie hinterher nicht mehr anfassen wollte; dass sie Patti Smith hört;... so Vieles ist mir so nah und vertraut. Aber die Fremdheit, die Distanz aus dem ersten Kapitel bleibt. Für mich.Michael fängt jetzt dafür an, in so kleinen Exkursen, kurze politisch-gesellschaftliche Statements abzugeben (zum Beispiel zu den Gehwegen und den unmöglichen Radfahrern in Berlin). Als Kunstgriff finde ich das ganz gewitzt: So erleben wir (nein, ich natürlich) ihn als so eine Art gestrengen Moralverfechter (wobei "strenge Moral" ja nicht unbedingt etwas Schlechtes sein muss). Ich bin jedenfalls sehr froh, weiter gelesen und die Figuren noch genauer kennengelernt zu haben. |
|
|
11.Jan.2013 - 22:19
Beitrag
#5
|
|
Suppenköchin Gruppe: Members Beiträge: 136 Userin seit: 13.09.2009 Userinnen-Nr.: 6.930 |
Auch wenn mich der Beginn des Romans schnell in seinen Bann gezogen hat, fand ich den 1. Teil etwas mühsam zu lesen, und zwar wegen seiner bruchstückhaften Zusammensetzung (der Titel "Bruchstücke" ist da sehr passend gewählt (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ). Es erhöht natürlich die Spannung, wenn sich die Puzzleteile erst allmählich zusammensetzen, aber mir waren die einzelnen Abschnitte oft zu kurz, und daher war ich froh, wenn die Abschnitte mal etwas länger waren. (Ich mag auch bei Filmen keine schnellen Schnitte und kurzen Szenen). Daher fiel es richtig auf, dass im 2. Teil ("Lügen") das Bruchstückartige aufhört und sich die Erzählabschnitte glatter lesen lassen. Da begann für mich der Lesespaß so richtig. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Auch wenn Matthias im 2. Teil überhaupt nicht zu Wort kommt. Das fand ich auch sehr auffällig. @Litt: gab es dafür einen Grund? Meinst du dafür, dass Matthias im zweiten Teil nicht vorkommt oder für das weniger Bruchstückhafte? Letzteres ist mir selbst gar nicht bewusst, ich erspüre den Rhytmus eher als dass ich ihn bewusst wähle, obwohl ich beim Überarbeiten dann schon manchmal bewusst schneide, wenn ich das Gefühl habe, ich bleibe zu lange in einer Szene. Ich selbst mag schnelle Schnitte recht gern, ich bin da auch vom Film inspiriert. (Mir gefiel zum Beispiel auch die Schnittteschnik von "Cloud Atlas" nach einer kurzen Eingewöhnungsphase unheimlich gut.) Ich sehe meine Szenen immer auch auch als Film und schreibe sie dann quasi ab. Manchmal ist es aber auch gut, bei etwas zu länger verweilen. Dafür, Matthias nicht im zweiten Teil vorkommen zu lassen, habe ich mich bewusst entschieden. Ich habe einfach gemerkt, dass er hier nichts Entscheidendes beizutragen hat. Und dann fand ich es auch passend, weil er ja für Michael und Lisa tatsächlich "verschwunden" ist. |
|
|
11.Jan.2013 - 22:26
Beitrag
#6
|
|
Suppenköchin Gruppe: Members Beiträge: 136 Userin seit: 13.09.2009 Userinnen-Nr.: 6.930 |
Ich hoffe, vereinzelte Zitate sind erlaubt? (IMG:style_emoticons/default/unsure.gif) Ich bin mir sicher, dass meine Verlegerin nichts dagegen hat (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Und herzlichen Dank, PikSieben, für den ganzen Beitrag und auch an Hortiensie für ihre, auch wenn ich darauf noch nicht konkret geantwortet habe, aber es ergaben sich einfach für mich noch keine Fragen daraus. (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) |
|
|
12.Jan.2013 - 02:55
Beitrag
#7
|
|
"Jeck op Sticker" Gruppe: Members Beiträge: 14.609 Userin seit: 18.10.2008 Userinnen-Nr.: 6.317 |
So, also II. Teil.
Die Annäherung zwischen Lisa und Michael im ICE fand ich merkwürdig. Es gibt irgendwie Null Fragen nach der Familie drum herum. Kein „wo sind wir eigentlich aufgewachsen/wem ich sehe ich ähnlich/wem ähnelst Du/wie viele Verwandte habe ich jetzt?/ Wie sind die so von ihrer Art her?/ Wie waren Mama und Papa“ Trotz allem wird aber darüber aufgeklärt, dass Michael mit seiner Frau diese Art Polyamore lebt, die Bettina auf ihre Verkorkste Art offenbar anstrebt. Ganz ehrlich? Polyamore als Konzept und dieser steife teilweise etwas stieselige Typ wirkte auf mich nicht sehr glaubhaft. Insgesamt kommt in dieser Annäherungsphase für mich auch zu wenig rüber, dass genau dieser Typ selber auch schwule Erfahrungen gemacht hat. Die Annäherung zwischen den beiden ist von ziemlich vielen Missverständnissen geprägt. Komisch fand ich auch die Annäherung zwischen Gernot und seinem Partner und mit der kleine Schwester seines ehemaligen besten Freundes und heimlichem Schwarm. Keine Verbindungen zu etwaigen Familienähnlichkeiten. Merkwürdigerweise waren für mich aber die Abweichungen von diesem teilweise normierten verhalten von Verwandten schon fast wieder reizvoll. Soweit erstmal… |
|
|
12.Jan.2013 - 13:15
Beitrag
#8
|
|
Suppenköchin Gruppe: Members Beiträge: 136 Userin seit: 13.09.2009 Userinnen-Nr.: 6.930 |
@Hortensie
Ich merke, dass es mir sehr schwerfällt, hierauf zu antworten. Ich finde, mir ist die Beschreibung dieser Annäherung sehr gelungen. Und sie ist in der Tat von vielen Missverständnissen geprägt. Für mich wäre es angesichts der Umstände völlig unglaubwürdig, würden die beiden unbefangen über Familienmitglieder und -ähnlichkeiten plaudern. Polyarmory als Konzept spielt in meinem Roman keine große Rolle, und ob Lisa sie nun anstrebt oder nicht, ist eigentlich egal. Und ja, Michael ist, wie die anderen auch, eine vielschichtige und widersprüchliche Figur. Und trotzdem - oder gerade deswegen - stimmig. Vielleicht haben wir einfach unterschiedliche Menschenbilder. Der Beitrag wurde von Litt Leweir bearbeitet: 12.Jan.2013 - 13:34 |
|
|
12.Jan.2013 - 13:31
Beitrag
#9
|
|
ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
So, also II. Teil. Die Annäherung zwischen Lisa und Michael im ICE fand ich merkwürdig. Es gibt irgendwie Null Fragen nach der Familie drum herum. Kein „wo sind wir eigentlich aufgewachsen/wem ich sehe ich ähnlich/wem ähnelst Du/wie viele Verwandte habe ich jetzt?/ Wie sind die so von ihrer Art her?/ Wie waren Mama und Papa“ Auch ich muss hier widersprechen. Ich habe die Szene ja bereits ausgesprochen gelobt. Unter den Umständen, unter denen sich die beiden kennengelernt haben, noch dazu vor dem Hintergrund, dass Lisa gerade mit sehr viel anderem (ihrer Trennung, ihrem Myom) umzugehen hat, und angesichts der Charaktere der beiden hätte ich ein aufgeregtes Geplauder, wie du es hier beschreibst, ganz und gar unangemessen und unglaubwürdig gefunden. Ich finde die Szene sehr, sehr stark erzählt. Und Stichwort "kommunikative Unbeholfenheit": Wie aussagekräftig, das Michael noch nicht einmal FRAGEN kann, ob er vielleicht Lisas Koffer tragen soll, wenn er sich über so etwas schon so viele Gedanken macht. (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) Toll erzählt. |
|
|
12.Jan.2013 - 22:16
Beitrag
#10
|
|
Blau, weil Ströse. Gruppe: Admin Beiträge: 19.966 Userin seit: 06.08.2006 Userinnen-Nr.: 3.348 |
Ich weiß nicht, @Hortensie, ob kawa mit "mühsam" wirklich "zäh" meinte - das müsste sie selbst sagen. Ich meinte in der Tat nicht "zäh", denn inhaltlich war ich ja gefesselt. "Mühsam" meint, dass es mich störte, in meinem Lesefluss durch die kurz gehaltenen Abschnitte "ausgebremst" zu werden. So wie wenn man im Straßenverkehr an jeder Ampel halten muss. Meinst du dafür, dass Matthias im zweiten Teil nicht vorkommt oder für das weniger Bruchstückhafte? Ich meinte, dass Matthias im zweiten Teil nicht vorkommt. Aber danke für deine Ausführungen zum Bruchstückhaften, die fand ich sehr interessant! Ich sehe meine Szenen immer auch auch als Film und schreibe sie dann quasi ab. Das merkt man, denn ich kann mir die Szenen immer sehr gut vors innere Auge führen. Da läuft dann beim Lesen tatsächlich so eine Art Film ab. Dafür, Matthias nicht im zweiten Teil vorkommen zu lassen, habe ich mich bewusst entschieden. (...) Und dann fand ich es auch passend, weil er ja für Michael und Lisa tatsächlich "verschwunden" ist. Ja, das stimmt. Es unterstützt die Situation des Suchens. Die Annäherung zwischen Lisa und Michael im ICE fand ich merkwürdig. Es gibt irgendwie Null Fragen nach der Familie drum herum. Kein „wo sind wir eigentlich aufgewachsen/wem ich sehe ich ähnlich/wem ähnelst Du/wie viele Verwandte habe ich jetzt?/ Wie sind die so von ihrer Art her?/ Wie waren Mama und Papa“ Ich fand die Annäherung adäquat beschrieben. Beide sind in ihrer Sprachlosigkeit gefangen, weil sie mit der neuen Situation erst mal fertigwerden müssen. Was du beschreibst, wäre da der nächste oder gar übernächste Schritt in der Annäherung. Trotz allem wird aber darüber aufgeklärt, dass Michael mit seiner Frau diese Art Polyamore lebt, die Bettina auf ihre Verkorkste Art offenbar anstrebt. Ich habe es nicht so gesehen, dass Michael eine Form von Polyamory lebt. Fiona tut es. Und Michael würde gern weiter mit Fiona zusammenleben, weil er sie liebt. So weit ich es verstanden habe, hat er seit ihrem Weggang keine Beziehung oder Affäre gehabt. (Korrigier mich, wenn ich falsch liege.) Komisch fand ich auch die Annäherung zwischen Gernot und seinem Partner und mit der kleine Schwester seines ehemaligen besten Freundes und heimlichem Schwarm. Diese Szene mochte ich gern. Lisa, die völlig unverkrampft mit dem Paar beim Abendessen sitzt, nachdem Michael einige Szenen vorher noch nicht mal wahrhaben wollte, dass Gernot schwul ist, obwohl er ja durch seine Tochter für homosexuelles L(i)eben sensibilisiert sein könnte. (IMG:style_emoticons/default/happy.gif) |
|
|
12.Jan.2013 - 22:41
Beitrag
#11
|
|
Blau, weil Ströse. Gruppe: Admin Beiträge: 19.966 Userin seit: 06.08.2006 Userinnen-Nr.: 3.348 |
Und Stichwort "kommunikative Unbeholfenheit": Wie aussagekräftig, das Michael noch nicht einmal FRAGEN kann, ob er vielleicht Lisas Koffer tragen soll, wenn er sich über so etwas schon so viele Gedanken macht. (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) Toll erzählt. (IMG:style_emoticons/default/thumbsup.gif) (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) Ja, manchmal möchte man Michael ein bisschen schütteln. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Wobei er mir auch immer wieder leid tat in seiner kommunikativen Unbeholfenheit. Diese Sprachlosigkeit kenne ich zum Tei auch von mir selbst... (IMG:style_emoticons/default/roetel.gif) |
|
|
13.Jan.2013 - 12:09
Beitrag
#12
|
|
ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
Und Stichwort "kommunikative Unbeholfenheit": Wie aussagekräftig, das Michael noch nicht einmal FRAGEN kann, ob er vielleicht Lisas Koffer tragen soll, wenn er sich über so etwas schon so viele Gedanken macht. (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) Toll erzählt. (IMG:style_emoticons/default/thumbsup.gif) (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) Ja, manchmal möchte man Michael ein bisschen schütteln. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Wobei er mir auch immer wieder leid tat in seiner kommunikativen Unbeholfenheit. Diese Sprachlosigkeit kenne ich zum Tei auch von mir selbst... (IMG:style_emoticons/default/roetel.gif) Wo ich mich aber mit Michael absolut verbunden fühlte, war in der Szene auf S. 284 (ich spoilere mal sicherheitshalber), als Michael eine wohlbekannte FastFood-Ketten-Filiale aufsucht. Er hat einfach nur Hunger und möchte etwas essen und muss dann dieses elendige Prozedere ertragen. (IMG:style_emoticons/default/wacko.gif) Genauso ging es mir auch bei meinem ersten und definitiv letzten S*bways-Besuch (die ach-so-tolle Kaffee-to-go-Kette geht aus den gleichen Gründen für mich auch so GAR nicht. (IMG:style_emoticons/default/laugh.gif) ) Zum zweiten Teil geht mir so viel im Kopf herum, dass das ein heilloses Durcheinander ergibt, wenn ich das jetzt alles so auf einmal loswerde. Ich fange mal mit einer Sache an, die hier thematisch schon ein bisschen angerissen wurde: Komisch fand ich auch die Annäherung zwischen Gernot und seinem Partner und mit der kleine Schwester seines ehemaligen besten Freundes und heimlichem Schwarm. Diese Szene mochte ich gern. Lisa, die völlig unverkrampft mit dem Paar beim Abendessen sitzt, nachdem Michael einige Szenen vorher noch nicht mal wahrhaben wollte, dass Gernot schwul ist, obwohl er ja durch seine Tochter für homosexuelles L(i)eben sensibilisiert sein könnte. (IMG:style_emoticons/default/happy.gif) Diese Szene mochte ich auch gern und konnte mich auch gut einfühlen. ("Vom [Zausel] befreit sind..." oder wie war das bei Goethe?) Ich finde überhaupt sehr bemerkenswert, wie unglaublich viele homosexuelle Charaktere in diesem Buch - und besonders um Michael herum - vorkommen: Lisa und Bettina Tante Monika Michaels Tochter Klara Ralf und Gernot Matthias gar auch? Was hat der immer mit diesem Elias? Oder mag er ihn einfach nur, weil der ihn verstehen kann? und, wie sich aber erst ganz am Ende des zweiten Teils herausstellt (deswegen gespoilert), ist ja auch Fiona, Michaels Ex-Frau, zu dem Zeitpunkt, als sie sich kennenlernten, felsenfest davon überzeugt, lesbisch zu sein. Und Michael hatte immerhin auch kleine intime Erfahrungen mit diesem Desmond. Und ja, trotz alledem scheint Homosexualität in Michaels Denken noch nicht einmal als Möglichkeit in Betracht zu kommen. Ich finde das ganz sonderbar. Magst du dazu vielleicht etwas erklären, @Litt? Oder hast du dich für diese Häufung homosexueller Charaktere einfach "nur so" entschieden? edit: Wie konnte ich in meiner Liste nur Monika vergessen? Der Beitrag wurde von PikSieben bearbeitet: 13.Jan.2013 - 12:12 |
|
|
13.Jan.2013 - 13:53
Beitrag
#13
|
|
Suppenköchin Gruppe: Members Beiträge: 136 Userin seit: 13.09.2009 Userinnen-Nr.: 6.930 |
Trotz allem wird aber darüber aufgeklärt, dass Michael mit seiner Frau diese Art Polyamore lebt, die Bettina auf ihre Verkorkste Art offenbar anstrebt. Ich habe es nicht so gesehen, dass Michael eine Form von Polyamory lebt. Fiona tut es. Und Michael würde gern weiter mit Fiona zusammenleben, weil er sie liebt. So weit ich es verstanden habe, hat er seit ihrem Weggang keine Beziehung oder Affäre gehabt. (Korrigier mich, wenn ich falsch liege.) Das denke ich auch. (Ich schreib das lieber so, weil ich nicht den Eindruck erwecken will, als wüsste ich alles über die Figuren. Vielleicht weiß ich ein bisschen mehr als die Leserinnen, aber ich weiß bei Weitem nicht alles. Manchmal bin ich mir nicht einmal sicher, ob ich diesen Text wirklich geschrieben habe. Ich weiß es natürlich, aber manchmal fühlt es sich nicht so an. Und weil Vieles beim Schreiben unbewusst abläuft, entdecke ich selbst auch immer wieder Neues. Und viele Dinge lassen sich so oder auch so sehen, das ist ja gerade das Reizvolle an einem Text. Und es verändert sich auch für mich selbst.) Ja, manchmal möchte man Michael ein bisschen schütteln. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Wobei er mir auch immer wieder leid tat in seiner kommunikativen Unbeholfenheit. Diese Sprachlosigkeit kenne ich zum Tei auch von mir selbst... (IMG:style_emoticons/default/roetel.gif) Das geht mir auch so. |
|
|
13.Jan.2013 - 14:07
Beitrag
#14
|
|
Suppenköchin Gruppe: Members Beiträge: 136 Userin seit: 13.09.2009 Userinnen-Nr.: 6.930 |
Wo ich mich aber mit Michael absolut verbunden fühlte, war in der Szene auf S. 284 (ich spoilere mal sicherheitshalber), als Michael eine wohlbekannte FastFood-Ketten-Filiale aufsucht. Er hat einfach nur Hunger und möchte etwas essen und muss dann dieses elendige Prozedere ertragen. (IMG:style_emoticons/default/wacko.gif) Genauso ging es mir auch bei meinem ersten und definitiv letzten S*bways-Besuch (die ach-so-tolle Kaffee-to-go-Kette geht aus den gleichen Gründen für mich auch so GAR nicht. (IMG:style_emoticons/default/laugh.gif) ) Ach, ab und zu.... (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif) ZITAT Ich finde überhaupt sehr bemerkenswert, wie unglaublich viele homosexuelle Charaktere in diesem Buch - und besonders um Michael herum - vorkommen: Lisa und Bettina Tante Monika Michaels Tochter Klara Ralf und Gernot Matthias gar auch? Was hat der immer mit diesem Elias? Oder mag er ihn einfach nur, weil der ihn verstehen kann? und, wie sich aber erst ganz am Ende des zweiten Teils herausstellt (deswegen gespoilert), ist ja auch Fiona, Michaels Ex-Frau, zu dem Zeitpunkt, als sie sich kennenlernten, felsenfest davon überzeugt, lesbisch zu sein. Und Michael hatte immerhin auch kleine intime Erfahrungen mit diesem Desmond. Und ja, trotz alledem scheint Homosexualität in Michaels Denken noch nicht einmal als Möglichkeit in Betracht zu kommen. Ich finde das ganz sonderbar. Magst du dazu vielleicht etwas erklären, @Litt? Oder hast du dich für diese Häufung homosexueller Charaktere einfach "nur so" entschieden? Dessen war ich mir ehrlich gesagt überhaupt nicht bewusst, mich stört es eher, wenn das Buch als lesbisch-schwuler Thriller bezeichnet wird. (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) Aber es stimmt natürlich. Elias ist der erste Mensch, mit dem Matthias sich verständigen kann, ich hab deren Freundschaft nie als homosexuelle Beziehung gesehen. Aber diese Interpretation ist natürlich dennoch möglich. Ich glaube schon, dass Homosexualität im Michaels Denken schon vorkommt, aber nicht verknüpft mit diesem Freund aus seiner Jugend. Ihm mangelt es ein wenig an geistiger Beweglichkeit und an Einfühlungsvermögen, meines Erachtens liegt es daran. Und S*xualität ist ihm generell etwas suspekt. |
|
|
13.Jan.2013 - 14:45
Beitrag
#15
|
|
Blau, weil Ströse. Gruppe: Admin Beiträge: 19.966 Userin seit: 06.08.2006 Userinnen-Nr.: 3.348 |
(IMG:style_emoticons/default/ohmy.gif) DU?! Aber doch nicht SO! (IMG:style_emoticons/default/unsure.gif) ? Nicht SO, aber eben auch, ja. Natürlich nicht in der schriftlichen Kommunikation. Wo ich mich aber mit Michael absolut verbunden fühlte, war in der Szene auf S. 284 (ich spoilere mal sicherheitshalber), als Michael eine wohlbekannte FastFood-Ketten-Filiale aufsucht. Er hat einfach nur Hunger und möchte etwas essen und muss dann dieses elendige Prozedere ertragen. (IMG:style_emoticons/default/wacko.gif) Danke für die Erläuterung! Ich hatte nicht kapiert, um welche Fast-Food-Kette es sich handelte, weil ich da noch nie konsumiert habe. Deswegen fand ich die Szene beim ersten Lesen ziemlich übertrieben. Wenn ich je in einer solchen Filiale mal was bestellen sollte, werde ich vermutlich einen Lachanfall kriegen. (IMG:style_emoticons/default/laugh.gif) Ich finde überhaupt sehr bemerkenswert, wie unglaublich viele homosexuelle Charaktere in diesem Buch - und besonders um Michael herum - vorkommen: Das ist mir auch aufgefallen. Um so schlimmer, dass er auf diesem Auge so blind ist. (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) Ich schreib das lieber so, weil ich nicht den Eindruck erwecken will, als wüsste ich alles über die Figuren. Vielleicht weiß ich ein bisschen mehr als die Leserinnen, aber ich weiß bei Weitem nicht alles. Das finde ich nachvollziehbar. Manchmal bin ich mir nicht einmal sicher, ob ich diesen Text wirklich geschrieben habe. Ich weiß es natürlich, aber manchmal fühlt es sich nicht so an. Und weil Vieles beim Schreiben unbewusst abläuft, entdecke ich selbst auch immer wieder Neues. Das finde ich bemerkenswert. Und richtig schön! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Passiert es dir dann manchmal, dass du beim Lesen nicht mit der Autorin einverstanden bist? (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) mich stört es eher, wenn das Buch als lesbisch-schwuler Thriller bezeichnet wird. (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) Warum? Zu viel Schubladendenken? |
|
|
13.Jan.2013 - 15:20
Beitrag
#16
|
|
ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
Wo ich mich aber mit Michael absolut verbunden fühlte, war in der Szene auf S. 284 (ich spoilere mal sicherheitshalber), als Michael eine wohlbekannte FastFood-Ketten-Filiale aufsucht. Er hat einfach nur Hunger und möchte etwas essen und muss dann dieses elendige Prozedere ertragen. (IMG:style_emoticons/default/wacko.gif) Danke für die Erläuterung! Ich hatte nicht kapiert, um welche Fast-Food-Kette es sich handelte, weil ich da noch nie konsumiert habe. Deswegen fand ich die Szene beim ersten Lesen ziemlich übertrieben. Wenn ich je in einer solchen Filiale mal was bestellen sollte, werde ich vermutlich einen Lachanfall kriegen. (IMG:style_emoticons/default/laugh.gif) |
|
|
13.Jan.2013 - 15:38
Beitrag
#17
|
|
ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
ZITAT Ich finde überhaupt sehr bemerkenswert, wie unglaublich viele homosexuelle Charaktere in diesem Buch - und besonders um Michael herum - vorkommen: Lisa und Bettina Tante Monika Michaels Tochter Klara Ralf und Gernot Matthias gar auch? Was hat der immer mit diesem Elias? Oder mag er ihn einfach nur, weil der ihn verstehen kann? und, wie sich aber erst ganz am Ende des zweiten Teils herausstellt (deswegen gespoilert), ist ja auch Fiona, Michaels Ex-Frau, zu dem Zeitpunkt, als sie sich kennenlernten, felsenfest davon überzeugt, lesbisch zu sein. Und Michael hatte immerhin auch kleine intime Erfahrungen mit diesem Desmond. Und ja, trotz alledem scheint Homosexualität in Michaels Denken noch nicht einmal als Möglichkeit in Betracht zu kommen. Ich finde das ganz sonderbar. Magst du dazu vielleicht etwas erklären, @Litt? Oder hast du dich für diese Häufung homosexueller Charaktere einfach "nur so" entschieden? Dessen war ich mir ehrlich gesagt überhaupt nicht bewusst, mich stört es eher, wenn das Buch als lesbisch-schwuler Thriller bezeichnet wird. (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) Aber es stimmt natürlich. Elias ist der erste Mensch, mit dem Matthias sich verständigen kann, ich hab deren Freundschaft nie als homosexuelle Beziehung gesehen. Aber diese Interpretation ist natürlich dennoch möglich. Ich glaube schon, dass Homosexualität im Michaels Denken schon vorkommt, aber nicht verknüpft mit diesem Freund aus seiner Jugend. Ihm mangelt es ein wenig an geistiger Beweglichkeit und an Einfühlungsvermögen, meines Erachtens liegt es daran. Und S*xualität ist ihm generell etwas suspekt. Mit seiner Schwester verknüpft er sie ja auch nicht. Ich finde es auch sehr angenehm, wenn die Homosexualität der Figuren eher nebenbei daherkommt und der Grund für ihr Vorkommen mit einem "Warum nicht?" am besten beschrieben werden kann. Aber in der Häufung würde ich es mal als wahrscheinlichkeitstheoretisches Kuriosum bezeichnen. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Ich denke mal, diejenigen, die das Buch als lesbisch-schwulen Thriller bezeichnen, sind genau, die ihn bei dieser Zielgruppe vermarkten wollen. Da ist der Konkursbuch Verlag meines Wissens vom Programm her auch einigermaßen einschlägig. Pssst...Und wir sind ja auch alle ein bisschen homosexuell angehaucht. (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) |
|
|
13.Jan.2013 - 17:56
Beitrag
#18
|
|
ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
Sorry, ich schon wieder. Aber mir geht so viel durch den Kopf...
Mir gefällt das im zweiten Teil immer wiederkehrende Motiv des "Video-Spiele-Zockens". Im ersten Teil habe ich es gelesen als einen Ausdruck für Michaels Einsamkeit und innere Zurückgezogenheit, die ja auch Lisa ein wenig auszeichnet. Deswegen ist es im zweiten Teil nun auch gut geeignet, ihren Nerv zu treffen. Aber in dem Moment, als Lisa den zweiten Joystick übernimmt, passiert etwas mit den Beiden. Das Spiel wird plötzlich Kommunikationsmedium: es ist in diesem Moment DIE Sprache, die die beiden miteinander zu sprechen vermögen und die sie einander näher bringt. Wortlos können sie einander die Hand reichen und sich gegenseitig versichern, dass sie bereit sind, sich auf den anderen einzulassen, ihm/ihr zu vertrauen. Das finde ich einen großartigen Einfall. Zusätzlich interessant wird das natürlich auch durch die Parallelität zu diesen (?)Kriegern(?), was war es doch, die der Arzt damals als psychologischen Kunstgriff verwendet hat, um dem todkranken Michael zu helfen. Genauso scheint Lisa nun Amy zu verwenden, um ihre ganz eigenen Monster zu besiegen und (gespoilert, weil erst in Teil 3, ab S. 338)und später auch noch der Junge, der in Michaels Hospiz eingeliefert wird. Und Lisa zögert nicht, instinktiv im realen Leben auf genau diese Sprache aus der virtuellen Welt zurückzugreifen, als sie Michael einige Seiten später zu diesem "dunklen Loch im Wald" zieht – Konfrontation mit Michaels eigenen Monstern. Monster besiegen – das möchte Michael sein ganzes Leben lang. Aber alles, was er jemals gelernt hat, ist diese wortwörtliche Variante davon. Eine andere Form der Auseinandersetzung mit seinen Angst- und Seelenmonstern hat er nie gelernt. Geredet oder erklärt wurde ihm gegenüber nie auf einem anderen Weg. Kein Wunder, dass er so ist wie er ist. Und wie genial, das erzählerisch so umzusetzen, Litt! (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) |
|
|
13.Jan.2013 - 20:44
Beitrag
#19
|
|
Suppenköchin Gruppe: Members Beiträge: 136 Userin seit: 13.09.2009 Userinnen-Nr.: 6.930 |
Ich denke mal, diejenigen, die das Buch als lesbisch-schwulen Thriller bezeichnen, sind genau, die ihn bei dieser Zielgruppe vermarkten wollen. Da ist der Konkursbuch Verlag meines Wissens vom Programm her auch einigermaßen einschlägig. Pssst...Und wir sind ja auch alle ein bisschen homosexuell angehaucht. (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) Tja, was sagt das über mich, wenn es mir einfach so aus Versehen passiert und ich merke es nicht mal so richtig? (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Bei Konkursbuch fühle ich mich deshalb so wohl, weil er eben nicht nur schwul-lesbisch ist. Dass der schwul-lesbische Prozentsatz höher ist als im Rest der Welt, will ich damit nicht bestreiten, aber es ist trotzdem Platz für alles. Und es ist diese Weite und Offenheit, die ich brauche und mag. Und wer weiß, was ich als nächstes schreibe. Der Beitrag wurde von Litt Leweir bearbeitet: 13.Jan.2013 - 20:45 |
|
|
13.Jan.2013 - 20:56
Beitrag
#20
|
|
Suppenköchin Gruppe: Members Beiträge: 136 Userin seit: 13.09.2009 Userinnen-Nr.: 6.930 |
Passiert es dir dann manchmal, dass du beim Lesen nicht mit der Autorin einverstanden bist? (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Schwierige Frage, ich lese meine Texte im Nachhinein eher selten im Ganzen. Ich ärgere mich, wenn ich trotz mehrfachen Korrekturlesens noch Fehler finde. Manche Texte hätte ich im Nachhinein noch etwas gekürzt, ich finde immer wieder Überflüssiges. Aber es ist wichtig, einen Text irgendwann einmal abzuschließen und etwas Neues zu beginnen. Wenn ich zu lange an einem Text sitze, fange ich an, ihn zu verschlimmbessern. Da fehlt der Abstand. Und alle paar Jahre alte Texte noch einmal zu überarbeiten, macht auch keinen Sinn. Irgendwann ist Schluss. Und Texte sind so wenig perfekt wie Menschen. An meinen Figuren habe ich nie etwas auszusetzen. Sie sind wie sie sind. ZITAT mich stört es eher, wenn das Buch als lesbisch-schwuler Thriller bezeichnet wird. (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) Warum? Zu viel Schubladendenken? Ja. Und ich bilde mir ein, dass ich über Themen schreibe, die von allgemeinmenschlichem Interesse sind. Vermessen? Und ich bin ja selbst Leserin, und mir ist es mittlerweile egal, in welcher Schublade ein Romans steckt, Hauptsache er berührt mich. |
|
|
Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 14.11.2024 - 23:16 |