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> Sicherheit, die Relativität des Versehenseins
LadyGodiva
Beitrag 10.Jun.2007 - 21:33
Beitrag #1


Strøse
************

Gruppe: Admin
Beiträge: 10.010
Userin seit: 27.08.2004
Userinnen-Nr.: 166



Den wahrhaft Reichen ist ein eigner Himmel und für so manches Tier gibt's wohl inzwischen auch (s)ein Nadelöhr. :rolleyes:

Die schönsten Momente halten wir in Bild und manchmal gar Ton fest, Lebens(anschauungs)zeichen werden irreversibel unter die Oberhaut gefräst, der Neuwagen hat Seitenairbag und Navi serienmäßig, Ovulationstests und ihre Zuverlässigkeit entscheiden zuweilen über ein paar Hunderter, intakte Latexmembranen gar über Wohl oder Wehe, der Bund wird auf "bis dass der Tod uns scheidet" geschlossen, eine Lebensversicherung deckt gegebenenfalls die letzten Meter ab.
Sicherheit blüht - im Steckdosenschutz für Kinder, als Gepäckkontrolle am Flughafen, im Antispam-Ordner, in Gestalt eines Herstellergarantiebriefs oder eben in der Errichtung hermetischer Sperrgebiete.


Und doch reduziert sich Sicherheitsempfinden bei näherer Betrachtung auf wenige Parameter.
Warme, duftende Haut. Ein Platz zum Augenschließen und Sein. Nahrung für mehr als Träume. Bewegungsfreiheit.
Daraus abgeleitet ein
(empfundenes?) Recht auf
relative Schmerzfreiheit
Perspektiven schaffendes Leben
die Gültigkeit des Worts

Buntwäsche Leben im Schleudergang - was gewinnt in wirren Zeiten an Bedeutung, um sich sicher zu fühlen?

Mein Bett, die Wärme, Haptik und der Geruch von Vertrautheit, die Familiarität von Griespudding und Apfelschnitzen.

In manchen Situationen nährt auch die bloße Erinnerung an diese seeligen Zustände essentiellen Glücklichseins.


Ich würde von Euch gerne wissen, was Euch Sicherheit bedeutet, ja, vielleicht auch wert ist - im konkreten oder abstrakten Sinn...
Und wie sieht eigentlich Eure "heile Welt" aus?

Gibt es überhaupt Situationen, in denen Ihr Euch absolut sicher fühlt?

Wann habt Ihr zum letzten Mal einen Moment relativer Angstfreiheit erlebt?

Wie sicher seid Ihr Euch Eurer Sicherheit?



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shark
Beitrag 10.Jun.2007 - 21:58
Beitrag #2


Strösenschusselhai
************

Gruppe: Admin
Beiträge: 21.898
Userin seit: 10.11.2004
Userinnen-Nr.: 741



*seufz*

Wie kommt es, dass DU MEIN Thema eröffnest? Besser, als ich es je gekonnt hätte?

Dafür zunächst Danke.

Sicherheit (oder besser das Fehlen derselben) ist ein Leitthema meines Lebens. Und ganz egal, was ich mir sonst geschaffen habe, was zu verändern ich imstande war und bin - bei aller Erfahrung: dieses blöde Gefühl, trotz aller möglichen Maßnahmen zur Risikoverminderung, nicht an Sicherheit zu gewinnen, bleibt.

Ich habe unsere Familie gut versichert, fahre nur angeschnallt (und "zwinge" auch meine anschnallunlustige Liebste jedes mal wieder dazu, das auch zu tun), habe immer einen Notgroschen auf dem Konto, bastle an Katzenschutzgittern für meine geliebten Kater, damit diese nicht aus den Fenstern unserer neuen Wohnung fallen mögen.... was immer ich praktisch tun kann, mache ich auch. Und dennoch: sicher fühle ich mich nicht wirklich.

Früher hat mich das in panische Angst versetzt... ich strebte nach immer mehr Sicherheit, nach diesem Gefühl, nun auch das Undenkbare mitbedacht und damit eliminiert zu haben.

Heute weiß ich, dass das nicht möglich ist; dass es x+1 immer geben wird; egal, wo ich Gitter und Gurte anbringe.
Und seltamerweise ist von meiner Panik nur noch ein bisweilen etwas unangenehmes Pieksen geblieben, mit dem ich recht gut leben kann.

Das liegt sicher daran, dass ich als "oberste Sicherheit" anerkannt habe, dass es echte Sicherheit nicht geben kann: das Leben ist ein einziges Risiko.

Und ich frage mich auch: wovor WILL ich wirklich sicher sein? Wie lange muss Sicherheit dauern, damit sie sich gut anfühlt?
Was DARF mir eben doch "passieren"?

Schließlich habe ich mehr als einmal erlebt, wie aus einer scheinbar untragbaren Unsicherheit etwas geworden ist, was mir nicht nur "nicht geschadet" hat, sondern mir sogar auf meinem Weg erheblich weitergeholfen hat.


Und dann sind da wunderbare Glanzlichter, im Schein derer ich mich der Illusion hingeben darf, absolut sicher zu sein: mit dem Rücken am sonnenwarmen Stamm meines Lieblingsbaum angelehnt, Fetzen blauen Himmels zwischen raschelndem Blattwerk..... Im Arm meiner Frau, selig Frieden atmend.... Im Fluss treibend, gurgelndes Wasser um mich herum, ein weit aufgespannter Sommerhimmel über mir und nur von fern "Ufergeräusche"...

Diese Illusionen (oder ist es gar DIE einzige echte Sicherheit, die zu empfinden wir fähig sind) machen letztlich die große Unsicherheit des Morgen zu einem spannenden Abenteuer. Auch wenn ich das nicht immer ganz so sehen kann.



shark
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Gänseblümchen
Beitrag 10.Jun.2007 - 22:17
Beitrag #3


zur Blume mutierend
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Gruppe: Members
Beiträge: 1.368
Userin seit: 27.01.2006
Userinnen-Nr.: 2.533



Eine wunderschöne Frage, die es mir augenblicklich warm ums Herz werden lässt (bzw. dabei aufkommende Assoziationen mit Situationen, in denen ich mich sicher fühlte). :)

Manchmal finde ich es sehr bedrückend, dass es keine absolute Sicherheit gibt; nie kann ich wissen, ob andere ehrlich meinen, was sie sagen und tun, ob es richtig ist, was ich tue, wie ich entscheide in unterschiedlichsten Situationen... ich kann nur vertrauen, in mich und in andere. Nicht immer einfach, aber bleibt eine andere Wahl...? ;)
Trotzdem zwischendurch verzweifelte Versuche, dem scheinbar zu entgehen, indem ich denke, mein Kopf könne doch alles richtig machen und für Sicherheit sorgen, indem ich neben Plan A auch Plan B zurechtlege und manch eine Aussage oder manch ein Schrittchen beim Zugehen auf einen anderen Menschen siebenundzwanzig Mal abwäge. Aber in letzter Zeit gibt sich meine rationale Seite auch gern mal etwas schneller zufrieden, und ich vertraue auch mal auf meinen Bauch und tue Dinge, die schräg und un-sicher sind. Erstaunlicherweise lebe ich trotzdem noch, und das froher als zuvor.

Situationen absoluter subjektiver Sicherheit und Angstfreiheit sind bei mir meist dadurch gekennzeichnet, dass ich mit lieben Menschen zusammen bin, vor denen ich nichts verstecken muss, bei denen ich ich sein kann und den Kopf ausschalten kann. Wenn ich mich für nichts verantwortlich fühle. Wenn ich merke, dass und wie sehr andere mir vertrauen und ich daraus schließe, dass ich diesen anderen und mir selbst auch vertrauen kann.
Das Körperliche, das du beschreibst, nützt bei mir eher als letzter Weg, eine gewisse Geborgenheit zu erlangen; auch eine wichtige Ebene, aber nicht ganz so intensiv.

Und so grundsätzlich (noch eine andere Ebene) trägt auch mein Glaube dazu bei, dass ich mich sicher fühle und nicht allzu sehr Angst habe, dass mir in konkreten Gefahrensituationen etwas passiert. Ob Gott oder Schutzengel, vielleicht noch label-los, aber doch ganz nah bei mir und meine persönliche Lebensversicherung.
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freedom
Beitrag 10.Jun.2007 - 23:19
Beitrag #4


giraffenhalsige Dancingqueen
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Beiträge: 1.157
Userin seit: 08.01.2006
Userinnen-Nr.: 2.476



ein wunderbares thema! :blumen2: für LG :blumen2:

sicherheitstechnisch geht es mir in Deutschland wunderbar, ich müßte eigentlich glücklich sein:-)
niemand will mir körperlich ans leder, es überfällt mich keiner, ich kann fröhlich abends mit oder ohne hund als frau ausgehen. DAS war mir in SA nicht gegeben. lesbe hin oder her.
und dennoch: kaum wieder hier machen mir alle anderen angst mit fragen wie "haben sie die riester-rente? sind sie denn auch privat versichert? was machen sie denn, wenn sie mal ausfallen, mit dem hund? wie wollen sie denn im alter mal leben? was macht der job/ ex-gatte-in spe, ihr leben?"

ich habe KEINE ahnung. und kann das alles nicht beantworten. mir scheint nichts sicher zu sein. nicht mal ein job. baustellen, wo ich hinschaue.

wenn weitere aussagen kommen wie: "darum müssen sie sich aber kümmern!" probiere ich die vogel-strauss-politik. kopf in den sand. nix hören, sehen, sagen. denn ich probiere es ja, ich mache und tue. was soll ich sonst noch versuchen???

sicherheitsgefühle bietet mein hund, den ich immerhin "am kacken halte", wie man hier im pott zu sagen pflegt und meine "borniertheit", die mir heute vorgeworfen wurde. dieses "kopf in den nacken schmeissen und das wird schon gehabe". diese vorgespielte selbstsicherheit.

wirkliche sicherheit? angstfreiheit? wenn ich mit meiner mum zusammen bin. nur dann bin ich WIRKLICH ruhig und habe keine angst. weil ich weiss: egal, was passiert, ob emotional oder finanziell: wir werden es schaffen!

und die minuten aboluter entspannung mit dem hund---relaxen, obwohl mir das zusehends schwer fällt angesichts der lage.

bin gespannt auf die weiteren antworten:-)

lg,
freedom








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dandelion
Beitrag 11.Jun.2007 - 06:03
Beitrag #5


don't care
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Gruppe: Admin
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Userin seit: 21.01.2005
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Sehr, sehr, sehr schönes Thema :)

Finanziell betrachtet brauche ich, um mich am leben zu erhalten, nicht viel. Da gäbe es bei meiner momentanen Situation durchaus zwei, drei optimierbare Eckchen, aber nichts, was sich nicht mit einer halbwegs passablen Verrentung machen ließe. Denk ich mal. Optimismus ersetzt bei mir oft Sicherheitsbedürfnis, eben aus dem tief verwurzelten Bewußtsein heraus, daß es Sicherheit als solche nicht gibt.

Unsicher fühle ich mich vor allem, wenn ich mich beobachtet fühle. Sei es durch den (möglicherweise) über den Balkon hinweg hereinspähenden Nachbarn, sei es dadurch, daß jemand meine Post liest, sei es, daß jemand mit dem Fotoapparat auf mich anlegt und abdrückt, sei es, wenn mir bei einer Prüfung aufs Papier geschaut wird.
Hier kommt für mich der wunde Punkt des ich-sein-Dürfens auf den Plan - denn bei den wenigen, die mir das in einem Maße erlauben, daß ich daran glauben kann, sind all diese Hemmungen schon deutlich kleiner.

Dementsprechend ist Sicherheit für mich auch und vor allem, wenn ich ich sein kann, und das seltene Gefühl, Nähe angstfrei zulassen zu können, aber auch Schutz vor Beobachtung und Angriffen.
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DerTagAmMeer
Beitrag 11.Jun.2007 - 07:41
Beitrag #6


Adiaphora
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Gruppe: Members
Beiträge: 1.987
Userin seit: 14.10.2004
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QUOTE (shark @ 10.Jun.2007 - 21:58)
Und ganz egal, was ich mir sonst geschaffen habe, was zu verändern ich imstande war und bin - bei aller Erfahrung: dieses blöde Gefühl, trotz aller möglichen Maßnahmen zur Risikoverminderung, nicht an Sicherheit zu gewinnen, bleibt.

Das geht mir auch so.
Allerdings gibt es auch Zeiten, in denen alles am seidenen Faden baumelt und ich mit einer geradezu bestürzenden Zuversicht gesegnet bin.
Mein persönliches Fazit aus dieser Beobachtung: Diese Schübe von Zukunftsangst haben einfach nix mit den realen Gefahren des Lebens zu tun, sie gehören einfach zum Hoch und Tief meines Gefühlshaushalts. Also versuche ich darauf zu verzichten, sie an einer konkreten Befürchtung festzumachen oder gar anderen Angst einzujagen.
"Gutes tun" mildert beispielsweise mein schlechte Gefühl, wenn mir gerade "zuviel des Guten" widerfahren ist ... keine Ahnung, ob sich das Schicksal dadurch wirklich bestechen lässt ... aber mich beruhigt es ;)
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pandora
Beitrag 11.Jun.2007 - 09:29
Beitrag #7


auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin
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Beiträge: 7.174
Userin seit: 24.08.2004
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sicherheit, ein thema welches sicherlich vielfältig interpretierbar ist...tolles thema lady :rolleyes:

meine sicherheit besteht zunehmend in der sicherheit, die ich mir selbst im stande bin zu geben.
selbstachtung, ruhe, selbstvertrauen und achtsamkeit, sind faktoren die mich stärken, und mir immer wieder eine gute wegweiserin sind.
ich fühle einfach eine kraft die aus mir hervorgeht, die mir sicherheit für die unwegsamkeiten des lebens bietet.
meinungsfreiheit, liebe und respekt in gegenseitigem geben und nehmen, sind unerlässlich um dieses sicherheitsgefühl zu verspüren.

sicherlich gehören ein gesichtertes einkommen, ein dach über dem kopf und eine gesicherte rente zu den faktoren, die beruhigen...

umweltkatastrophen, betrunkene autofahrer, abstürzende flugzeuge, dumme politiker, oder randalierende jugendliche, sind faktoren, die sich doch durch nichts beeinflussen lassen und somit für mich einfach ein unkalkulierbares risiko darstellen, von welchem ich mich nicht (mehr) allzusehr be/ängstigen lassen will/werde...

edit...ein wort ergänzt

Der Beitrag wurde von pandora bearbeitet: 11.Jun.2007 - 09:50
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Lucia Brown
Beitrag 11.Jun.2007 - 10:09
Beitrag #8


- keep it up you go girl -
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Beiträge: 13.731
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Sicherheit - mich in meiner eigenen Haut wohlfühlen.

Da ich seit 6 Jahren freiberuflich arbeite, ist für mich die Sicherheit durch ein geregeltes Einkommen und einem 9 to 5 Job weggefallen. Jeden Tag, jeden Monat und jedes Jahr organisiere ich mich wieder selber. Bestimme wie viel ich arbeite oder nicht arbeite in dem ich mich um Werbung kümmere.

Als ich in einem festen Job war, war ich häufig krank und eher unausgeglichen. Stress machte sich breit und ich war schlichtweg unglücklich. Obwohl ich doch eigentlich alle Sicherheiten dieser Welt hatte. Job, Wohnung, Freundin, Urlaub und Geld, Versicherungen usw.

Jetzt habe ich unregelmäßig Geld und mehr als vorher. Kann inzwischen mit diesem Ebbe-Flut-Rhythmus wunderbar umgehen und behaupte sogar, dass dieser von mir gesteuerter Rhythmus mich ausgleicht.

Hinzu kam, dass sich durch einen Schicksalsschlag im letzten Sommer meine Sicherheits- denken und auch dadurch Ängste unglaublich verändert hatten. Ich lebe mehr in der Gegenwart. Früher war ich ständig am Planen.

Meine größte Sicherheit ist, meine innere Kraft zu spüren und ihr zu folgen.
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Cosmolight
Beitrag 11.Jun.2007 - 11:28
Beitrag #9


Salzstreuerin
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Was bedeutet Sicherheit für mich? Toll ausgewähltes Thema. :D Da fühle ich mich auch dazu animiert, aus meiner Perspektive zu schreiben.

100%-ige Sicherheit gibt es "Nirgendwo". Dafür halte ich mich mit folgenden Alternativen am Leben:
Kraftgebende Erinnerungen aus der Vergangenheit, wo ich das Gefühl hatte, es geschehen doch Wunder, wenn ich in Not war.
Optimistische Träume, die ich in der Zukunft verwirklichen will.
Und dazwischen? Vertraue ich den Schutzengeln, wenn ich mich mal wieder im sumpfigen Gebiet verirrt habe.
Dazu eine Prise unerschütterlichen Glauben, Ängste zu überwinden und das alles gut geht.
Sicherheit bedeutet für mich, frei zu denken, frei, das zu sagen, frei, das zu tun, was ich will, ohne dabei anderen Menschen zu schaden.
Sicherheit ist für mich, tief im Herzen, wie zuhause zu fühlen.
Das Leben selbst bestimmen, sich durchzusetzen, um für mich die innere Balance zu halten. Selbst aktiv sein, das Leben laufen lassen. Innerlich sicher fühlen. Finde ich in der äusseren Welt Sicherheit? Gibt mir ein Job Sicherheit? Eine Lebensversicherung? Die Riester Rente? Darüber zerbrach ich mir oft in der Vergangenheit den Kopf. Arbeite ich nur dafür ein sicheres Polster anzulegen? Mich dick in Watte einzupacken? Und dann schiesst mir die Frage ind den Kopf: Was bleibt mir, wenn ich am Ende sterbe? Meine Meinung ist, Gefahrensituationen oder allgemein schwierige Situationen, die mich herausfordern, holen aus mir das Beste raus. Zeigen, was ich mit Sicherheit bin.

Und am Ende wird alles gut. :blumen2:

Take care! let the rainbow out of ur heart.

LG Cosmolight

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Zarah
Beitrag 11.Jun.2007 - 16:09
Beitrag #10


pola hrvatica
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für mich gibt es zwei wesentliche faktoren, die den bereich sicherheit definieren. zum einen gibt mir ein halbwegs stabiler gesundheitszustand enormes sicherheitsgefühl.

zum anderen fühle ich mich auf der sicheren seite, wenn ich auch in einer noch so ausichtslos scheinenden situation eine lösung weiß oder finde. "du wirst da sicher wieder rauskommen" ist ein satz, der sich für mich vor allem in den letzten 10 jahren einprägte.

zwar ungewollt, dennoch musste ich mich von fast allen dingen verabschieden, für die ich arbeitete, die mir später ( materielle) sicherheit geben sollten.

ich habe völlig neu sortiert und plane höchstens kurzfristig.

das leben jetzt ist mir wichtig(er).

ruhe um mich herum und in mir gibt mir sicherheit :)
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pandora
Beitrag 11.Jun.2007 - 16:23
Beitrag #11


auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin
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QUOTE (Salome @ 11.Jun.2007 - 17:09)
zwar ungewollt, dennoch musste ich mich von fast allen dingen verabschieden, für die ich arbeitete, die mir später (materielle) sicherheit geben sollten.

ruhe um mich herum und in mir gibt mir sicherheit :)

@salome
wie wahr, wie wahr :zustimm:

diese beiden sätze hätten auch von mir stammen können...
somit unterschreibe ich sie blind!!!
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grenzgängerin
Beitrag 11.Jun.2007 - 18:25
Beitrag #12


Fürstin Pückler
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Dieser Thread ist echt klasse. Ich musste für mich lange überlegen, was mir wirklich Sicherheit gibt und ich bin mir nicht sicher, ob ich in zwei Monaten nicht etwas anderes schreiben würde.

Im Moment bedeutet für mich Sicherheit, ein Gefühl für mich zu haben. Bin ich mit mir in Kontakt, habe ich Vertrauen in mich und in meine Lebenskompetenzen, dann kann ich - damit gut ausgerüstet - "sicher" viele Stürme überstehen. (Interessant ist, dass das Wort "sicher" an dieser Stelle eine Unsicherheit offenbart).

Ich weiß, wie verbrechlich diese Sicherheit ist und wie sie gleichzeitig mir sooo viel Kraft geben kann. Zudem kann ich mich an eine Phase meines Lebens erinnern, in der mir diese Selbst-Sicherheit gefehlt hat... das Gefühl des Ertrinkens war ständig präsent.

So freue ich mich nun über dieses andere Leben, was mit Sicherheit noch ganz viele Überraschungen für mich bereit hält.
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malve
Beitrag 12.Jun.2007 - 17:46
Beitrag #13


Suppenköchin
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Zu mir hat mal jemand gesagt: „Arbeitsschutzbelehrungen sind nie langweilig.“ Auch ich ziehe erst den Stecker des Rasenmähers, bevor der Graskorb gelehrt wird und brennende Kerzen werden mit Argusaugen überwacht. Ebenso zieht es an den Nerven, bei Eis und Schnee Auto zu fahren. Und keineswegs easy ist mir zumute, wenn ich mal wieder mich und meine Ergebnisse präsentieren muss oder Neuland betrete.

Doch gerade die Vorsicht ist es, die trotz aller Angst ein Gefühl der Sicherheit aufkommen lässt. Weiterhin beruhigend, wenn man weiß, es gibt irgend jemanden oder ein paar Leute, die vielleicht nicht alles gut finden, was man so verzapft, einen aber retten und trösten wenn mal wieder etwas schief gegangen ist.

Malve

PS: Gebt Euch mal Mühe beim Lesen meiner Schachtelsätze. So schwer ist das nicht. :)
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Rafaella
Beitrag 12.Jun.2007 - 20:28
Beitrag #14


Freies Vögelchen
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Sicherheit, ein weites Feld. Dazu möchte ich erzählen:

Es gab Phasen in meinem Leben, in denen fast alle Säulen dessen, was uns so gemeinhin äußerlich und innerlich Sicherheit gibt (Geld, Job, Umfeld, Beziehung, Familie) weggebrochen waren.
Dennoch habe ich, Göttinseidank, in diesen Zeiten Sicherheit in mir selber, in der Kraft meiner Phantasie und meiner positiven Vision dessen, was sein könnte, gefunden.

Diese Sicherheit, die auf dem Grund meiner äußerlich extrem unsicheren Situation erfahrbar wurde, möchte ich nie mehr missen, allerdings muss ich diese Situation nun nicht mehr "haben" (weil auf Dauer für mich extrem anstrengend) - es ist durchaus kommoder, mit genügend Geld, guter Wohnung, Job, Freundinnenkreis abgefedert zu sein, und als Sahnehäubchen noch eine Liebste dabei zu haben. :)
Es gibt Frauen, die radikal auf manche äußere Sicherheitspolster verzichten - die "Aussteigerinnen" inder Eifel etwa oder eine Frau in Köln, die radikal nur von Talentetausch lebt, Geld nicht mehr anrührt.

Die Frauen, die ich kenne, also die so leben, machen auf mich btw keinen verunsicherten Eindruck, im Gegenteil, sehr bei sich und voll im Leben.

Sowas finde ich auch toll, mag es nur im Moment nicht leben, eben, weil ich so lange auf die Annehmlichkeiten einer bürgerlichen Existenz (als freiberufliche Künstlerin, long ago) verzichtet habe, sodass ich diese jetzt erstmal genießen möchte...

Der Beitrag wurde von Rafaella bearbeitet: 14.Jun.2007 - 13:50
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Sägefisch
Beitrag 13.Jun.2007 - 18:14
Beitrag #15


Schlaudegen.
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Ein trügerischer Schatz, die Sicherheit. Zuviele wollen zuviel von ihr.

Ob sie vielleicht wirklich nur verdient oder gar erst findet, wer ihr nicht herrisch kommt? Obwohl – auch was Sicherheit gibt, kann zufallen.

Für mich ist Sicherheit neuerdings ein Gefühl von Aufgehobensein. Und schon länger eins von Handlungsfreiheit, Bewegungsfreiheit. Was nicht nur aktiv gemeint ist, sondern gerade Reaktionsfähigkeit beinhaltet. Sicherheit als wattiges Rosenbett gibt es nicht. Trotzdem schön, wenn man weiß daß das Segel einen Sturm aushält. Schon immer aber ist sie mir vor allem mehr Sehnsucht als daß ich sie erreicht wähnte. Manchmal sehr müde Sehnsucht.

Auch schon lange mein mehr oder durchaus auch weniger freiwilliges Hobby: die Wechselwirkung von innerer und äußerer Sicherheit. Hätte ich nicht an irgendeinem Punkt mehr von ersterer mir bewahren können, könnte mir auch letztere nicht helfen. Dennoch sehe ich: durchaus immaterielle Vorzüge lassen sich auch wieder leichter ausprägen, wenn man ihnen einen Spielwiese bieten kann. Kindersegeln oder Super RTL, Sprachkurs oder Bierferien mit Papa, Traumberuf oder keine Lehrstelle? Wer hat wohl am Ende auch innerlich die besseren Werte, kriegt die Prinzessin – und fühlt sich (selbst)sicherer auf dem Trapez?

Brüsseler Abgeordenete bekommen täglich 120€ Fressgeld zugesichert. Arbeitslose dürfen von nicht mal dreien dieser Tagessätze ihren Lebensunterhalt sichern.

Knappes Gut, diese Sicherheit, und wohl dem der etwas von der seinen im Herzen trägt statt in der Brieftasche – was freilich noch nicht heißt daß er sie auch spielerisch nutzen kann, denn vielleicht braucht er sie zum Überleben, während Kollege Bürgersohn damit in mildem Optimismus teure Steckenpferde Haken schlagen läßt.

Bestehende Sicherheit scheint mir leichter ausbaubar als fehlende zu erwerben ist, in beiden Welten. Und es mochte mir auch bislang keine Lösung sein, die eine Sicherheit durch die andere zu ersetzen. Angst kann man nicht wegkaufen, aber reales Ausgeliefertsein auch nicht sich gedanklich wegversichern.

Beides bleibt Aufgabe. Für mich heißt sie: mir entsprechen, der und den meinen gewogen und gerecht werden oder bleiben, zu meinem Tun kommen und mir mein Fleckchen Erde aneignen.

Und die Sicherheit, das alles zu erreichen zu können – ich gehöre wohl zu denen die sie erst im Rückblick bekommen. Oder gar nicht.

Der Beitrag wurde von Sägefisch bearbeitet: 13.Jun.2007 - 18:19
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