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> Jeden Seelenpups mit der Liebsten teilen?, Oder ihr die Gärungsgase ersparen?
sonnenstrahl
Beitrag 03.Aug.2008 - 20:49
Beitrag #1


verboden vrucht
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Welche von uns kennt das nicht?
"Nur weil du immer .... , geht es mir jetzt schlecht!", "Weil du .... konnte ich nicht schlafen!", Du setzt mich schon wieder unter Druck!", "Du bist wie ... (mein Vater, meine Mutter, mein Mann, mein Bruder, meine Schwester, meine erste Freundin etc.)!!!", "Warum kannst du nicht einmal .... ?!?"

Mit meiner Gesprächspartnerin heute nachmittag, mit der ich mich in letzter Zeit auf allen möglichen Einladungen bereits mehrfach gerne, lange und intensiv unterhalten habe, war ich mir einig: Was wir gerne in Schuldzuweisungen packen, hat letztlich v.a. mit uns selbst zu tun. Schuldzuweisungen sind nur für Eines gut: Sie ent-erotisieren total :ph34r: .
Und dann sagte sie (eine Frau von Ende 50): "Seit 5 Jahren lebe ich zum ersten Mal eine Beziehung, in der es keine Schuldzuweisungen gibt. Und auch mit unseren Prozessen lassen wir uns weitestgehend in Ruhe, solange sie noch gären. Manchmal erfahre ich Monate später, dass meine Liebste irgendein Stressthema mit mir am Laufen hatte, wovon ich nicht das Geringste mitbekommen habe. Und irgendwann, wenn das Thema längst durch ist, erzählt sie´s mir - und wir können herzlich drüber lachen."

Was sie gesagt hat, hat eine ganz tiefe Sehnsucht in mir berührt. Etwas, das sich nach wirklichem Erwachsensein anfühlt: Endlich soweit zu sein, in der Liebsten nicht mehr die Mutter, die Therapeutin, die langverflossene Horrorbeziehung von vor 25 Jahren, mein zweites Ich ... zu sehen - sondern einfach nur SIE :wub: .
Sich gegenseitig nicht mehr mit dem ganzen dampfenden Müll überschütten.
Nicht mehr erwarten, dass die Andere an meinem Prozess mitarbeitet.
Sondern die Partnerschaft als einen Ort anzusehen, an dem es uns miteinander gut gehen soll.
Was natürlich auch bedeutet, sich im Alltäglichen zu unterstützen. Und in Krisenzeiten füreinander da zu sein. Und miteinander lachen und weinen zu können - ohne sich gleich vollständig dabei auszukotzen.
Im Moment zu sein miteinander - so oft es irgend geht.

Das ist etwas ganz Anderes als das, was - warum auch immer - jahrelang mein Ideal war (und allmählich zu meinem Anti-Ideal wird): ALLES, noch den letzten Seelenfurz, miteinander teilen zu können. Sich miteinander durch´s Eingemachte zu wühlen, mal durch ihrs, mal durch meins ... und irgendwann nur noch durch gemischtes Eingemachtes - doppelt konzentriert -, das in einem großen Topf dumpf vor sich hinbrodelt.
Um irgendwann sagen zu können: Wir kennen uns "wirklich" - und wir lieben uns "trotzdem". (Neinnein, aber mit Symbiose hatte das natürlich gar nichts zu tun ..., gegen die habe ich mich vehement verwahrt.)

Kannten wir uns deswegen wirklich? Kann ich die Andere überhaupt "wirklich" kennen? War es nicht oft vielmehr ein gegenseitiges, nur halb-bewusstes Funktionalisieren der Anderen - mal in die eine, mal in die andere Rolle hinein?
Wobei der Groll durch all die Projektionen und Überfrachtungen mitunter so groß wurde, dass an ein fruchtbares Unterstützen kaum noch zu denken war. (IMG:http://www.cosgan.de/images/smilie/verschiedene/d020.gif)

Ist es verwunderlich, dass dabei die Lust in ein Schattendasein gedrängt wird?

Wäre es nicht viel spannender, wirklich hinzuhören, was die Andere zu sagen hat? Wie sie denkt, welchen Blick in die Welt sie hat, wie die Dinge bei ihr ankommen?
Und sich dem anzunähern - ohne den Anspruch, die Andere "wirklich" zu kennen, und ihr "wirklich" so bekannt zu sein, wie ihr eigener Herzschlag?

Ist der Seelenmüll nicht bei der/dem Therapeutin/en, der Supervisorin, in der Selbsthilfegruppe, im Nähkästchen-Kreis, bei der guten Freundin (mit der ich diesen aktuellen Seelenstress nicht laufen habe), ... besser aufgehoben? (IMG:http://www.cosgan.de/images/smilie/haushalt/c045.gif)

(Nicht, dass wir uns missverstehen: Ich plädiere hier nicht dafür, runterzuschlucken, wenn mir was nicht passt. Natürlich ist es gut, im rechten Augenblick zu sagen. "Das möchte ich so nicht." Oder "Das gefällt mir so nicht." Oder "Ich habe da andere Vorstellungen."
Und wenn ich wütend bin, darf es mir auch weiterhin gut tun, zu brüllen - aber könnte das nicht mit einer kleinen Vorwarnung, und ohne gegen die Andere gerichtet zu sein, im Nebenzimmer geschehen?
Zugegeben: Das ist fortgeschrittenes Bei-sich-bleiben. Und es gelingt mir weissdiegöttin nicht immer. Aber ich finde es höchst erstrebenswert.)

Wieviel von euren laufenden Prozessen und Verwicklungen teilt ihr mit eurer/euren Liebsten?

Und wie geht es euch damit?



(IMG:http://www.cosgan.de/images/smilie/verschiedene/s010.gif)



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Mausi
Beitrag 03.Aug.2008 - 22:11
Beitrag #2


Mama Maus
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Hallo,

ich denke zu wissen, was Du meinst.
Und mir würde dazu mit Sicherheit auch was einfallen.

Jedoch, und da verzeih man mir bitte, möchte ich, wenn Dinge, die evtl. dem ggü. wichtig sind - als Seelenpubs / Seelefurz (der Ausduck dampfender Müll wäre ja noch ok gewesen - trotzdem ich weiß was Du damit meinst) - entwertet werden, und mir der Ausdruck an sich schon sehr widerstrebt, möchte ich momentan dazu nicht viel sagen.

Wie gesagt, die Ausdrucksweise schreckt mich definitiv ab - vielleicht legt sich das ja noch, aber im moment, nein.

Mausi

Der Beitrag wurde von Mausi bearbeitet: 03.Aug.2008 - 22:11
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sonnenstrahl
Beitrag 04.Aug.2008 - 05:52
Beitrag #3


verboden vrucht
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@ Mausi: Möglicherweise hast du mich missverstanden. Es geht mir nicht darum, NICHTS mehr mit meiner Partnerin zu bereden, was mich bewegt. Göttin bewahre! Dafür tausche ich mich viel zu gerne aus.
Doch mitunter gibt es Seelenbewegungen, die einfach noch zu sehr gären, und daher zu leicht zu Beschuldigungen führen können, welche "eigentlich" völlig fehl am Platze sind. Das, was da so unausgegoren mitunter rausgelassen wird (ich rede jetzt von mir, vielleicht sind deine Äusserungen ja immer ganz ausgereift ...), habe ich mir gestattet, ein wenig deftig als Seelenpups/-furz zu bezeichnen.

edit - Noch ein Satz zu meiner Ausdrucksweise: Ich bin, wenn ich´s mir recht überlege, froh drum, dass meine (in diesem Falle gedankliche) Verdauung Menschliches entlässt, und keinen "dampfenden Müll" (womit ich eher beispielsweise leere Fischdosen, Kartoffelschalen, Kaffeesatz, Nudeln aus dem Abfluss, faulende Salatstrünke, ... verbinde), auch wenn ich diesen Ausdruck selbst an einer Stelle verwendet habe :) .

Der Beitrag wurde von sonnenstrahl bearbeitet: 04.Aug.2008 - 06:19
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pandora
Beitrag 04.Aug.2008 - 09:39
Beitrag #4


auf dem Hochseil des Lebens balancierende Wölfin
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mit der zeit habe ich gelernt, nicht mehr jedes kleine detail meines lebens, meiner gedanken, oder gefühle zu teilen.
oft ist es aber auch so, das ich erst durch ein gespräch mit meiner liebsten/freundin/freund, lange zeit war es auch meine therapeutin, zu einem resultat komme/kam.
früher war es so, das ich sobald mich etwas piekste, mit ungefilterter intensität raussprudelte, was oft zur folge hatte, dass meine gefühlswelt noch chaotischer wurde, oder unrechte und unsensible schuldzuweisungen geschahen.
heute mache ich oft genau das gegenteil, ich ziehe mich eine zeitlang zurück"in mich, meine wohnung, meine welt" und denke/fühle.
sobald der müll sortiert ist, teile ich und fahre gut damit.

edit....satzteil eingesetzt
edit 2... ein fatales doppeltes S entfernt

Der Beitrag wurde von pandora bearbeitet: 04.Aug.2008 - 21:14
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shark
Beitrag 04.Aug.2008 - 10:39
Beitrag #5


Strösenschusselhai
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QUOTE (sonnenstrahl @ 03.Aug.2008 - 21:49)
Welche von uns kennt das nicht?
"Nur weil du immer .... , geht es mir jetzt schlecht!", "Weil du .... konnte ich nicht schlafen!", Du setzt mich schon wieder unter Druck!", "Du bist wie ... (mein Vater, meine Mutter, mein Mann, mein Bruder, meine Schwester, meine erste Freundin etc.)!!!", "Warum kannst du nicht einmal .... ?!?"


Klar kenne ich das... allerdings zum Glück aus der Vergangenheit.

Nicht, dass es in meiner jetzigen Beziehung niemals in irgendeiner Form Auseinandersetzungen gäbe oder auch mal ein unfeines, unfaires Grummeln in Richtung der Liebsten, aber Schuldzuweisungen, persönliche Angriffe oder ungesunde Vergleiche kommen zwischen meiner Frau und mir nicht vor. Projektionen und Ueberfrachtungen gehören nicht zu unserer Partnerschaft - und wäre das anders, spräche ich von einer solchen gar nicht.

Auch nach über 5 Jahren Beziehung glaube ich nicht, meine Frau ganz und gar zu kennen; sie überrascht mich nach wie vor immer wieder mal - und ich sie wohl auch.

Es gibt innere Konflikte, die ich durchaus "bekanntgebe" - das Arbeiten daran erfolgt aber nicht auf Beziehungsebene. Trotzdem weiss ich (und habe es erlebt), dass im akuten Ernstfall meine Liebste zur Stelle ist und auch bereit, zuzuhören, ihre Einschätzung einfühlsam zu kommunizieren und mir so ein Stück weiterzuhelfen.
Umgekehrt natürlich auch.

Wir haben es (meist) gut miteinander und fast immer geht das auch "leicht"; manchmal ist es aber auch Arbeit, fordert mal auf dieser, mal auf jener Seite erhöhte Sensibilität und Verständnis für die inneren Prozesse der jeweils Anderen.
Und wo es um beide geht, um Aspekte, die direkt mit der Beziehung zu tun haben, ist ohnehin klar, dass beide "ran müssen", um zu Lösungen zu kommen, die lebbar und förderlich sind.

Auf diesem Weg fühle ich mich gut und "richtig". Und meiner Frau geht es wohl auch so.
Jedenfalls empfinde ich - durch alle persönlichen und beziehungsbedingten Höhen und Tiefen hindurch - unsere Partnerschaft grundsätzlich als friedvollen Garten, iin dem ich mich sowohl erholen und an den Blumen erfreuen, als auch mit Spaten und Giesskanne arbeiten kann, um unser Feld zu bestellen, auf welchem ihre Tomatenstauden ebensoviel Platz haben wie meine Erdbeeren.


shark
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Reena
Beitrag 04.Aug.2008 - 11:11
Beitrag #6


Satansbraten
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@ Sonnenstrahl:

Also, erstmal finde ich die Ausdrucksweise absolut ok. Es erzählt eben nicht einfach nur worum es geht, sondern drückt auch das Gefühl dahinter ganz gut aus.

Ich zitiere Dich mal: "Sondern die Partnerschaft als einen Ort anzusehen, an dem es uns miteinander gut gehen soll."

Als ich das las, fiel mir spontan das Wort Oase ein. Ein Ort, wo es einem gut geht, wo man sich fallen lassen kann, wo man sich aus dem ganzen Alltagskram heraus hin flüchten kann.

Für mich gehört aber in eine solche Oase auch der Platz, um seine Sorgen auszuschütten. Es sollte nicht zum Hauptbestandteil einer Beziehung werden aber wenn man alles runter schluckt, nur um die Harmonie nicht zu stören, geht das irgendwann sicherlich mal nach hinten los. Ich denke, der alte Spruch "geteiltes Leid ist halbes Leid" kommt da schon zum tragen.

Der Beitrag wurde von Reena bearbeitet: 04.Aug.2008 - 11:12
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LadyGodiva
Beitrag 04.Aug.2008 - 11:28
Beitrag #7


Strøse
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Eine Frau, die aus ihrem Leben eine 1:1 Live-Übertragung macht, wäre sehr vermutlich keine Freundin, geschweige denn eine mögliche Partnerin für mich.

Ich entstamme einer recht wortkargen Ecke Deutschlands, wo man seinen Kummer entweder mit dem Herrgott auf der harten Kirchenbank oder am Ufer eines kleinen Sees mit sich ausmacht.
Über all das zu sprechen, was mich jenseits meiner rudimentären Schöngeistigkeit so tief bewegt, habe ich erst sehr spät gelernt - und möchte davon auch um keinen Preis (und der kann zuweilen auch den radikalen Verlust der Nähe zu mir zeitweilig wichtigen Menschen bedeuten) mehr ablassen können.
Ebenso, wie ich offene Worte zu schätzen weiß, ist mir auch bewusst, dass sich Menschen (ich, du, die andere) immer nur im Rahmen ihrer Möglichkeiten ändern können. Aber wenigstens die Pflicht sehen, sich um einen größt möglich reflektierten Umgang mit den eigenen Problemen, vor allem aber jenen, die sie mit anderen Leben verknüpfen, zu bemühen. Ich kann bei Bedarf unendlichen Trost für einige und einiges spenden - dazu müssen sich beide Parteien jedoch mit der Unabänderlichkeit der Situation bescheiden, als realitätsresistente Optimistin ist das bei mir aber seltenst der Fall. Ich habe weiche, starke Arme für die Erschöpfung - sie fixieren jedoch weniger als dass sie halten möchten, wer sich sinken lassen kann. Ich habe einen unbändigen Glauben an den Ideenreichtum und die Kraft aus mir, wenn mir genügend Raum und Zeit zum Sammeln eben jener eingeräumt wird, kann ich mich auch noch recht effektiv für andere stark machen, um sie ein Stückchen weit zu stützen.

In meiner Liebe bin ich verwundbar wie nirgendwo - und bedürftig und klein wie stark und unendlich, für jedes Ding so seine Zeit.

Und alles davon abhängig, wie man selbst wohl einfach gestrickt ist. Für manche kann tatsächlich mehr auch schon unendlich viel sein. Und für die anderen ist weniger wohl immer noch immens.
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Reena
Beitrag 04.Aug.2008 - 11:44
Beitrag #8


Satansbraten
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Das klingt sehr gut Mab. Es ist schlicht und ergreifend stimmig zwischen Euch. Gratulation!! :)

Lösungs- statt problemorientiert diskutieren. Das klingt an sich einfach, ist es aber nicht in jedem Fall. Wohl denen, die es hinkriegen.

Leider war das in meiner letzten Beziehung nicht möglich. Sie suchte Probleme, wo keine waren. Das war mir sehr schlimm. Ich konnte da trotz aller Lösungswege nichts mehr ausrichten und bin mit hängenden Flügeln gegangen. Mein Umfeld hat darauf mit großem Entsetzen reagiert, weil sie in uns zeitweise DAS Paar sahen. Aber sie sahen schlussendlich auch, dass sie mit ihrem Pessimismus, den sie an den Tag legte, ohne dass es auch nur einen Grund dafür gab, unsere Mitte schwer beschädigt hatte und mir nur noch damit zusetzte.

Deswegen, so denke ich, muss die Mischung einfach stimmen. Das sehe ich als meine Mitte in einer Beziehung. Probleme erkennen und gemeinsam eine Lösung finden, damit man danach die Liebe wieder in vollen Zügen genießen kann. *seufz*
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LadyGodiva
Beitrag 04.Aug.2008 - 11:50
Beitrag #9


Strøse
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Ob Negativzuschreibung von der versprochenen lösungsorientierten Strategie zeugt, einen allseits praktikablen, weil fairen Umgang mit Verflossenen zu finden? :engel:
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-Agnetha-
Beitrag 04.Aug.2008 - 11:51
Beitrag #10


ungerader Parallel-Freigeist
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QUOTE (pandora @ 04.Aug.2008 - 10:39)

früher war es so, das ich sobald mich etwas piekste, mit ungefilterter intenssität raussprudelte, was oft zur folge hatte, dass meine gefühlswelt noch chaotischer wurde

Ich fürchte, das geht mir öfters auch so.
Oft habe ich ein großes Bedürfnis mich mitzuteilen, auch wenn ich meine Gefühle noch gar nicht geordnet habe und sie nicht richtig in Worte fassen kann.
Das kann dann sicher mitunter schwierig und verwirrend für mein Gegenüber sein. Wenn die Reaktion dann Unverständnis ist oder ich mich falsch verstanden fühle, habe ich erst recht das starke Bedürfnis mich zu erklären, auch wenn ich es nicht kann.
Und am Ende bin ich dann noch verwirrter und fühle mich möglicherweise noch schlechter.

Nun ja, aber ich bin noch jung und hoffe auch noch zu lernen anders damit umgehen zu können.



Teilweise kann ich mich mit der Sicht von sonnenstrahl anfreunden.
Wahrscheinlich ist es in vielen Fällen wirklich besser nicht jedes kleine Problem zu besprechen, sondern erstmal abzuwarten ob es sich nicht vielleicht von selbst wieder gibt.
Manchmal belastet man sich gegenseitig sicher unnötig.


Wenn man entscheidet erstmal nichts zu sagen, sollte es dann aber auch gelingen sich nichts anmerken zu lassen. Und ich denke das würde mir leider auch nicht immer leicht fallen.

Wenn man nichts sagt, die Partnerin aber merkt, dass etwas nicht in Ordnung ist, ist es doch auch nicht gut.
Dann macht sie sich womöglich noch Gedanken, man belastet sie erst recht mit.



QUOTE
Ist der Seelenmüll nicht bei der/dem Therapeutin/en, der Supervisorin, in der Selbsthilfegruppe, im Nähkästchen-Kreis, bei der guten Freundin (mit der ich diesen aktuellen Seelenstress nicht laufen habe), ... besser aufgehoben?



Wenn es dabei um Dinge geht, die die Beziehung betreffen, bin ich mir da nicht so sicher!

Eigentlich würde es einleuchten.
Allerdings hatte ich manchmal den Eindruck, dass Beziehungsprobleme zu kompliziert sind, um sie Freunden richtig zu erklären. Sie kennen dann doch nie die ganze Situation und meistens eben nur die Seite einer Person.

Manchmal treffen Unbeteiligte genau ins Schwarze, sehen Dinge, die man selbst nicht gesehen hatte und können wirklich helfen.
Allerdings denke ich, sie können auch Einfälle haben, die dann aber gar nicht stimmen. Sie interpretieren dann vielleicht manches ganz anders und bringen einen auf falsche Ideen.
Also manchmal denke ich dann, es wäre besser in der richtigen Situation (das ist wichtig) die Partnerin kurz zu fragen, warum sie sich in einer bestimmten Situation so und so verhalten hat, als mit Unbeteiligten ewig Mutmaßungen aufzustellen.


Also ich denke schon, dass es wichtig ist, miteinander zu reden. Auch wenn es manchmal nur Kleinigkeiten sind.
Aber es wäre schön, wenn man erkennen würde, wo ein Gespräch mit der Partnerin weiter helfen kann und wo es vielleicht nur unnötig belastend ist und die Situation gar verschlimmert.

Auch wenn ich das noch nicht so raus habe, ist es wohl wichtig zu warten, bis man seine Gefühle sortiert hat.
Dann ist es vielleicht besser auch mal zu sagen: "Ich mag jetzt noch nicht drüber reden, muss erst alleine drüber nachdenken."


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shark
Beitrag 04.Aug.2008 - 12:02
Beitrag #11


Strösenschusselhai
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@LG:
Nun ja... ich kenne das schon auch so, wie Reena es beschreibt... meine Exfreundin ist ein extremer Mensch - in allen Belangen.
Und so habe ich in der Beziehung zu ihr einfach auch eine Menge "abgekriegt"...
Da die Probleme, die sie vorbrachte, so stark mit ihr als Person, mit ihrer Vergangenheit zu tun hatten, sie diese aber als jeweils aktuelles Problem in unsere Beziehung gebracht hatte (und zwar unter einer Menge von Vorhaltungen, Projektionen und Forderungen), nützten meine Versuche, mit ihr zusammen "herauszuklabüsern", was denn nun genau nur mit ihr und was mit uns zu tun hatte, einfach gar nichts. Abprallen lassen konnte ich das alles aber auch nicht - schliesslich WOLLTE ich ja mit ihr zusammen sein und mich irgendwann auch wohlfühlen. Und ich wollte natürlich auch, dass sie sich wohlfühlte...
Aber ihr tiefes Unglück und ihre Aengste, ihre Vorwürfe, ihre Ansprüche, ihr Pessismismus haben es unmöglich gemacht, an auch nur einem Problem zu arbeiten...

Und wenn ich das so schreibe, kommt meine Exfreundin natürlich nicht besonders gut weg, das ist wohl so.
Man könnte mir vorwerfen, das sei unfair.
Ich halte dagegen: so war die Situation eben. Und wenn ich etwas gelernt habe, dann das:
Es kann nicht gutgehen, wenn nur eine der Partnerinnen versucht, Probleme in der Beziehung zu lösen.

shark
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LadyGodiva
Beitrag 04.Aug.2008 - 12:05
Beitrag #12


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Bei mir hat und würde sich vermutlich dann auch wieder bezeiten einfach die Frage stellen, woran mir überhaupt gelegen ist... an der Beziehung selbst oder an der Frau. Wenn 85% der Beziehung nach meinem Empfinden aus meinem Anteil bestehen... :rolleyes: , dann ist Frustration nicht verwunderlich - und sollten 15% nicht zum Vorwurf gemacht werden. Aber das ist ziemlich ot.

edit: für mich ist es Ausdruck einer erwachsenen Beziehungspflege, nach dem Ende einer Beziehung immer noch erinnern zu könne, warum man sie überhaupt gewagt hat. :rolleyes:


Der Beitrag wurde von LadyGodiva bearbeitet: 04.Aug.2008 - 12:10
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dandelion
Beitrag 04.Aug.2008 - 12:05
Beitrag #13


don't care
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ich denke, das Timing zum Besprechen von Entwicklungen ist ohnehin ein rechter Eiertanz. mal überstürzt, mal ausschließend langsam, mal genau rechtzeitig.

Im Normalfall habe ich Menschen in meiner unmittelbaren Nähe, denen ich Gefühlsregungen anmerke, und die mir Gefühlsregungen anmerken. Was mich dann absolut nervös macht (und wie ich zeitweise mitbekomme, meine Mitmenschinnen ebenso), ist, wenn ich dem Gefühl nicht die Bestätigung der Betroffenen ("ja, es ist was") entgegensetzen kann; quasi ein Abstellen der inneren Alarmanlage.
Ob das dann gleich an Ort und Stelle verhackstückt werden muß - ich denke nicht. Das mache ich auch mittlerweile nicht mehr mit eigenen Dingen. "Wenn ich's weiß, sage ich Bescheid" - das reicht für mich in solchen Situationen als gesprochenes wie gehörtes Statement. Seit ich an mir die psychischen Auswirkungen von PMS genauer unter die Lupe nehme, bin ich mit unreflektiertem Seelenwind auf Konfrontationskurs doch recht vorsichtig geworden.
Aber dieses Mindestmaß an Kommunikation, eine kurze Signalbestätigung, ist für mich wichtig, um einen "reality check" zu haben. Denn ohne den ist früher oder später der allseits gehaßte "ich dachte, du wolltest..." - "ich dachte, du magst (nicht), ..." - "ich dachte, es wäre..." - Dialog unvermeidbar.
Mit Signal kann das Mutmaßungskarussell bis zur nächsten Änderung der Stimmung erstmal relativ still stehen. Das beruhigt beide Beteiligten.

edit:
QUOTE (Agi)
Wenn man nichts sagt, die Partnerin aber merkt, dass etwas nicht in Ordnung ist, ist es doch auch nicht gut.
Dann macht sie sich womöglich noch Gedanken, man belastet sie erst recht mit.

:zustimm: !!
QUOTE (Agi)
Auch wenn ich das noch nicht so raus habe, ist es wohl wichtig zu warten, bis man seine Gefühle sortiert hat.
Dann ist es vielleicht besser auch mal zu sagen: "Ich mag jetzt noch nicht drüber reden, muss erst alleine drüber nachdenken."

Ja. Das ist für mich aber schon wieder eine Form von drüber reden, von teilhaben lassen. Zugegeben eine sehr fragmentarische. Aber das ist angesichts der verwirrten Lage meistens auch eine sehr ehrliche.

Es ist einfach nicht gesund, sich zu einem abschließend klingenden Urteil über solche Prozesse hinreißen zu lassen, wenn noch gar nichts abgeschlossen ist. Man sperrt sich in seinen eigenen Worten ein und wird sich selbst und anderen nicht mehr gerecht. Wie Agi es so "schön" (Beschreibung ja, Situation nein) beschrieb: man verheddert sich buchstäblich in Erklärungsversuchen und ver-wirrt sich und andere in ein gedankliches Wollknäuel.

Der Beitrag wurde von dandelion bearbeitet: 04.Aug.2008 - 12:13
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dandelion
Beitrag 04.Aug.2008 - 12:19
Beitrag #14


don't care
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QUOTE (Mab)
Und während des Versuchs, ihnen alles nahezubringen, entsteht Klarheit in sich selbst.

Ein alter Grundsatz aus der Informatik: Eine präzise und sachgerecht formulierte Frage ist schon die halbe Antwort. :zustimm:
oder umgekehrt, das geliebte Zitat aus dem "Anhalter":
"Doch doch, die Antwort stimmt. Aber kann es sein, daß ihr gar nicht wußtet, wie eure Frage lautet?"
QUOTE (Mab)
dann kann das Gespräch mit der Liebsten geführt werden. Aber dann sind aus den "pupsen", dem Gärprozess, der Wein geworden, der dann gemeinsam genossen werden kann und der dann die Grundlage für eine schöne Mahlzeit wird.

das Bild finde ich seehr schön :)

Der Beitrag wurde von dandelion bearbeitet: 04.Aug.2008 - 12:20
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shark
Beitrag 04.Aug.2008 - 12:33
Beitrag #15


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Ich glaube, wie fast immer im Umgang mit Menschen, ist es am allerwichtigsten, Respekt für die Haltung und die Bedürfnisse der Partnerin mindestens durchscheinen zu lassen.
Wenn ich mir sicher sein kann, dass meine Partnerin mich grundsätzlich als Person wahrnimmt und meine Belange achtet, ist es auch "halb so wild", wenn sie dann und wann unsortiert Befindlichkeiten herauslässt. Ich weiss dann einfach, dass sie "würde, wenn sie könnte" - und auch wird, wenn sie kann... nämlich: sich erklären, teilen und meine Meinung einholen.

Was sich letztlich daraus dann ergibt, KANN dann unser beider Sache sein; vielleicht aber auch nicht. Und auch das gilt es dann - wieder im Respekt voreinander - zu akzeptieren.
Nicht alles, was meine Partnerin betrifft, betrifft auch mich so direkt, dass ich irgendetwas tun könnte oder sollte.
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LadyGodiva
Beitrag 04.Aug.2008 - 12:50
Beitrag #16


Strøse
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Ich ginge beispielsweise nie eine Partnerschaftsbeziehung mit einer Frau ein, die sich noch in einer anderen Beziehung befindet. Oder die, um beim Beispiel zu bleiben, keinen Faden zu ihrer Ex mehr halten kann. Inzwischen würde es mir, sollte dies im Vorfeld zu mir auf unerfindlichen Wegen zu mir durchsickern, oder Bestandteil unseres Austauschs gar sein, vermutlich sogar jedwedes G'spusisein austreiben - ich finde weniger situative Schwäche unerotisch als offenbare Unsortiertheit, Wirrheit, oder gar einen Mangel an Eigenverantwortung, der nicht selten in wilder Zuschreibung eine augenblickliche Entlastung findet. Wenn, dann streichle ich und lasse lieber über Narben streicheln als dass ich zu beiden Seiten der Rabatte Neurosen dünge.

Ein wenig weiche Gebrochenheit weckt viele warme Empfindungen in mir, sehe ich trotz allem zugegebenermaßen faszinierend-Diffusen auch noch hinter ihr einen konturierten Menschen, auf den ich mich in der von mir benötigten Form verlassen kann.

Viel selbsterhaltendes Gerede geht mir aufs Gemüt, mit Nichtssagern bin ich zu lange zu klein und leer geblieben - irgendwo gibt's doch die Mitte, auch 100% supervisions- und plattitüdenfrei. Ich hoffe, man lernt sie schon aus Eigenschutz im Lauf der Irrtümer eben immer sicherer zu treffen.

Aber vielleicht kenne ich auch immer nur die für mich löblichen Ausnahmen gerade deshalb so gut, wer weiß. Ich Glückliche dann, jedenfalls. :rolleyes:

edit: die Fachwelt überlegt, wie sich der Beitrag ins Gefüge bringen will - was ich sagen wollte: für eine Beziehung setze ich freilich ein gewisses Maß an Sortiertheit und den Wunsch nach einer Persepektive voraus.
Hilflos stehe ich dem gegenüber, wer mir nicht verständlich mitteilen kann, was er sich vom Leben, von mir, von sich selbst konkret wünscht - aber auch da liegt das Problem vermutlich auf zwei Seiten. Und bedeutet eben eine wenigstens situative Inkompabilität, wenn es darum geht, etwas/sich ein wenig verändern zu wollen, oder wenigstens anders sehen zu können. Mehr ist dadurch nicht gleich angezeigt. Sonst gäb's ja auch kein (Liebes)Glück, sondern lediglich Beziehungsarbeit.
edit2: Und was das Aggressionstraining betrifft - Schaukelpferdchen LG geht einfach zum Sport, isst ein Stück Bitterschokolade oder sortiert ihre Bankauszüge; personenunabhängig. Und von einer, die zu exsaltierten Gefühlsäußerungen neigt, bin ich geneigt, seltenst Ratschläge aus dem Affekt anzunehmen. Oder gar mit ihr in eben jenem Zustand diskutieren zu wollen.
Mit einem Satz: Ich verstehe das Problem möglicherweise einfach nicht, erleichterterweise.

Der Beitrag wurde von LadyGodiva bearbeitet: 04.Aug.2008 - 18:08
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LadyGodiva
Beitrag 04.Aug.2008 - 18:21
Beitrag #17


Strøse
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Für mich gibt es außer massivem Stalking oder in der Beziehung zu mir entdecktem Hang zum Sadismus kaum einen Grund, es nicht wenigstens auf einem gelegentlichen "Melden" und einem freundlichen "Hallo, so geht's mir grad - und wie dir?" beruhen zu lassen. Und das liegt nicht nur am Mutter-Theresa-Gen.
Denn in der Verflossenen sehe ich vieles deutlich klarer in eindeutigem Bezug zu mir selbst zu der Zeit, damals, an die ich mich, wodurch so geläutert und "beziehungsfähiger" wie ich heute ihretwegen bin, natürlich nur ungern erinnern lasse. B)

Wer sich von einer Absolutheit in die nächste rettet, immer und immer wieder auf die Traumfrau stößt und sie nach mehr oder weniger langer Zeit letztenendes an der Diskrepanz der eigenen Maßstäbe und Leistungsfähigkeit korrodieren sieht, ist mir einfach suspekt. Das ist sicherlich eine Frage der individuellen Partnerinnenwahl und -präferenz. Eine gewisse Entschiedenheit mit gleichzeitigem klaren Bekenntnis an das "ich, wie ich auch mal war und was ich in dir gefunden habe" ist für mich mitnichten Zeichen einer gewissen entwicklungstechnischen Betonniertheit, sondern möglicherweise Indiz einer weitaus praktischeren und lebenstauglicheren Form von Introspektion (und damit auch Bindungsfähigkeit) als es jedwede Beziehungstheorie leisten könnte.
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LadyGodiva
Beitrag 04.Aug.2008 - 18:37
Beitrag #18


Strøse
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Ich habe dich so verstanden, dass das, was ich "klare Ansage" und "Sortiertheit" nenne (also: wie will ich ggf mit wem und wo mein Leben verbringen?) auch eine Form von... Determinierung anderer sein könnte. Ja, sicherlich insofern, dass es für mich klare Kriterien gibt, die eine nicht zu mir passen lassen, bei aller Verliebtheit: Wankelmütigkeit in Lebensorientierungsdingen, eine sehr emotionsbetonte, agitierte Auseinandersetzung mit dem Leben (im Positiven wie im Negativen übrigens), eine, die die Folgen wie Ursachen ihrer eigenen Entscheidungen (also besonders jener, da ich sie noch nicht näher kannte) durch ein betontes "ab heute für immer so, mein ganzes Herz!" zu leugnen sucht.

edit: m@b, vielleicht liegt es auch an der Frage:
Muss man jeden Pups an die Gattin bringen?
Nein. Aber wer ohnehin permanent verbal seine private Innen- mit der sozialen Außenwelt in Kontakt bringt, ist von vorneherein nüscht für mir, jedenfalls nicht, wenn es darum geht, mich in irgendeiner Form zu binden. Und von wem ich in relativer Regelmäßigkeit mit Superlativen überhäuft werde, bei dem schau' ich drei- oder gar fünfmal auf den jeweiligen Kontext, dem sie entspringen, nicht selten lotet ein anschließender Sinkflug nie geahnte Untiefen aus.
Von da - sitz' ich wohlig unter relativen Schweigern und habe gelernt, dem verbalen Austausch den Wert beizumessen, den er erfahrungsgemäß in meiner Beziehung hat: einen großen, nicht nur notgedrungen durch die vielen km.
Und irgendwie könnte ich mich nicht erinnern, in meiner jetzigen oder vergangenen Beziehung in irgendeiner Form mit "Seelenpupserei" in Kontakt gekommen zu sein. Also, ich spreche von 2 und 6 Jahren.


Der Beitrag wurde von LadyGodiva bearbeitet: 04.Aug.2008 - 19:14
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sonnenstrahl
Beitrag 04.Aug.2008 - 18:52
Beitrag #19


verboden vrucht
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Das Sommerloch füllt sich angeregt und sicherlich interessant - wie schön! Leider habe ich gerade gar keine Zeit, mir all eure Beiträge aufmerksam durchzulesen, aber ich bin schon ganz gespannt auf das Stündchen in den nächsten Tagen, wo´s wieder geht ... :)
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shark
Beitrag 04.Aug.2008 - 19:48
Beitrag #20


Strösenschusselhai
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Ich zweifle allmählich daran, überhaupt richtig verstanden zu haben, was mit "Seelenpups" gemeint ist...

Mir ist es wichtig, mich mit meiner Frau auszutauschen und ich finde es auch gut, wenn sie mich auf dem Laufenden halten mag über das, was in ihr schwärt oder tanzt.
Ich höre zu, biete tröstliche Umarmungen und Freudentänze - und das gern auch mal zu ein und demselben Thema mehrmals... manchmal dauert es halt, bis alles raus ist, was raus soll.

Weniger lieb sind mir die Dinge, die Sonnenstrahl benannt hat: Projektionen, Vorhaltungen, Vergleiche, Ueberfrachtungen meiner Person mit Attributen, die mir nicht entsprechen oder mit Ansprüchen, welchen ich nicht genügen mag und kann.

Solche sind mir in der Vergangenheit durchaus schon begegnet - und haben letztlich zum Ende der jeweiligen Beziehung geführt.

Und spannenderweise sind es gerade diese Menschen, mit welchen ich keinen Kontakt mehr habe. Obwohl ein Beziehungsende für mich nicht grundsätzlich bedeutet, dass keine Anrufe oder Treffen mehr vorkommen sollen.

Aber manchmal wars das dann einfach. Beziehungsende (und eine Menge gelernt in der vergangenen Zeit) und kein Bedürfnis nach weiterem Kontakt. Mal bei mir, mal bei ihr, mal bei beiden nicht.
Und das sagt gar nichts aus über die Qualität der gemeinsamen Zeit oder über deren Bedeutung.

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