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> Definitionsprobleme, "Bist du jetzt lesbisch?"
Teetrinkerin
Beitrag 23.Dec.2007 - 11:19
Beitrag #1


Salzstreuerin
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Ich hab hier schon lange nix mehr geschrieben, aber irgendwie bin ich jetzt wieder in so einer Situation.
Ich hab mich vor einem Jahr in eine Frau verliebt, leider einseitig, aber trotzdem hat es mein Hetero-Selbstbild nachhaltig ins wanken gebracht.
Ich würde jetzt über mich nicht sagen, dass ich lesbisch bin, sondern ich würde sagen, dass ich es nicht weiß (aber gerne herausfinden würde ;-) )
Ich habe mit ein paar Leuten darüber gesprochen, darunter auch eine Freundin (sie ist hetero). Und sie kommt mir ständig mit solchen Fragen wie "Meinst du, deine nächste Beziehung ist mit einem Mann oder einer Frau?" (Woher soll ich das denn jetzt wissen, in wen ich mich als nächstes verliebe????) oder ich erzähle, dass ich beim schwul-lesbischen-Schwimmverein war, fragt sie "Würdest du denn jetzt sagen, dass du lesbisch bist?" Ich: "Ne, warum?" - sie "Ja, darfst du da denn dann überhaupt hin?"
Ich habe irgendwie das Gefühl, da wird eine Definition von mir erwartet, die ich im Moment weder leisten kann noch leisten möchte!
Das Komische ist... ich hätte gedacht, andere Lesben würden das von mir erwarten, aber wann immer ich mit denen darüber rede kommt eher sowas wie "Setz dich nicht unter Druck, die Schubladen sind unwichtig, bei netten Menschen ist sowas zweit-dritt-hundertfünfzigrangig".

Geht euch das auch so, dass Menschen eine Defnition von euch erwarten, die ihr gar nicht leisten könnt/wollt?
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LadyGodiva
Beitrag 23.Dec.2007 - 11:42
Beitrag #2


Strøse
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Es scheint so, dass die Mitglieder im jeweiligen Verein noch am liberalsten sind, hm? :D

Also - wenn deine große Furcht der "Passierschein" über die Schwelle zu lesbischem Leben ist...
heutzutage ist's eher schwer, Veranstaltungen herauszufiltern, die nur für Frauen sind, geschweige denn für Szeneurgesteine unter sich.

Und was die Definitionen betrifft - viele wollen die, die ich für mich habe, so lieber gar nicht hören. :D

Insofern - setz dich nicht so unter Druch ;), es ist momentan und vielleicht auch überhaupt... vertane Liebesmüh.
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Teetrinkerin
Beitrag 23.Dec.2007 - 11:49
Beitrag #3


Salzstreuerin
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Was meinst du mit Passierschein?
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Sternchen07
Beitrag 23.Dec.2007 - 11:51
Beitrag #4


Satansbraten
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also diese Unterfrage von deinem Thread kenne ich mittlwerweile zur Genüge.... :D

Wenn ich nämlich bei engeren Kreisen verlauten lasse, dass ich mit Männern nichts mehr am hut habe, kommt zu neunzig Prozent die Frage: "Wie? Bist du nun unter die Lesben gegangen? Aber...aber..."

Wieso darf frau nicht auf schwul-lesbische Parties? Seltsame Vorstellung deiner Bekannten.. ich nehm mal an, wenn da nur Leutchen hingingen die sich hunderprozent als schwul oder als lesbisch bezeichnen würden wären diese Parties relativ leer..... :rolleyes:

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LadyGodiva
Beitrag 23.Dec.2007 - 11:56
Beitrag #5


Strøse
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  • dreizehn alkoholisierte ONS, an die man sich geflissentlich nur nominell erinnert
  • zwei wirklich gute darunter
  • vier Exen, mit denen man zeitlebens verkracht ist
  • einwöchentliche Ausrasur der Nackenhaare
  • M. Etheridge-CD-Sammlung
  • Regenbogensticker an der Doc-Marten's-Sohle
  • die verleugnete el!es-Bücherei im heimischen Regal
  • und viele andere Grausamkeiten

:wink:

den hab ich dann nämlich auch nicht - und ich bin trotzdem von Anfang an dabei gewesen.
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Teetrinkerin
Beitrag 23.Dec.2007 - 12:21
Beitrag #6


Salzstreuerin
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Tja... ich erfülle leider keinen von deinen Punkten - sorry, sorry, darf ich trotzdem hierbleiben? *g*
Ich weiß nur einfach nicht, wie ich damit umgehen soll, wenn diese eine Freundin wieder mit diesen Fragen kommt - ich mein, wenn ich mich verlieben täte, würde ich sicher mit ihr darüber reden, denke ich. Aber bevor das soweit ist, kann ich doch dazu auch nix sagen!
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nico
Beitrag 23.Dec.2007 - 12:50
Beitrag #7


Gut durch
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Moin Teetrinkerin!


QUOTE (Teetrinkerin @ 23.Dec.2007 - 11:19)
Geht euch das auch so, dass Menschen eine Defnition von euch erwarten, die ihr gar nicht leisten könnt/wollt?


Was gehen mich die Erwartungen anderer an?
Was geht mich deren Schubladendenken an?



QUOTE
Aber bevor das soweit ist, kann ich doch dazu auch nix sagen!


Sag Ihr das doch genau so!


... findet nico

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Weissdorn
Beitrag 23.Dec.2007 - 13:11
Beitrag #8


Naschkatze
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QUOTE (LadyGodiva @ 23.Dec.2007 - 11:42)

Insofern - setz dich nicht so unter Druch ;), es ist momentan und vielleicht auch überhaupt... vertane Liebesmüh.
Was, wenn eine Definition gefunden ist, nicht aber ich bin lesbisch und frauenliebend, sondern ich bin bi und frauen-, wie männerliebend oder ich bin doch hetera... lauteten wird?
Wie willkommen ist Frau dann noch, unter anderem auch hier? Selbst wenn sie sich an die Forumsregeln hält.

QUOTE (LadyGodiva @ 23.Dec.2007 - 11:42)
Es scheint so, dass die Mitglieder im jeweiligen Verein noch am liberalsten sind, hm? :D
Ist es nicht doch eher so, dass die Liberalität der Mitglieder im jeweiligen Verein an ihre Grenzen stößt, ist erst einmal eine Definition gefunden und festgelegt?

weissdorn

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shark
Beitrag 23.Dec.2007 - 13:34
Beitrag #9


Strösenschusselhai
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Also... für mich - und da kann ich jetzt wirklich nur ganz persönlich antworten - ist ein Mensch, der sich einmal wirklich, wirklich in eine gleichgeschlechtliche Person verliebt hat, nicht hetero - egal, wie die Person danach lebt.

shark
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Teetrinkerin
Beitrag 23.Dec.2007 - 14:05
Beitrag #10


Salzstreuerin
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@ Nico

Naja, ich habe IHR das genau so gesagt - aber das Thema kommt halt immer wieder auf mit eigentlich auch immer wieder den gleichen Fragen, die ich halt immer wieder nicht beantworten kann. Und mich nervt das, für mich ist das alles noch nicht so einfach, auch vor mir selbst und so.

@shark
Ja, das würde ich auch so sehen. Aber eigentlich denke ich, dass umgekehrt dann auch gilt, wer als Frau einmal richtig in einen Mann verliebt war, ist auch nicht lesbisch. Und dann hätte ich ja meine Definition.
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LadyGodiva
Beitrag 23.Dec.2007 - 14:15
Beitrag #11


Strøse
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unser Forum ist deshalb bewusst für frauenliebende Frauen offen gehalten, Weißdorn - eben um jenen, die sich auf irgendwelchen "Schwellen" wähnen, die Verzagtheit und den Druck zu nehmen. Das schließt nicht aus, sich irgendwann einmal einer "Sparte" zugehörig zu fühlen. Allerdings sagt lesbenforen.de allen Willkommen, die sich Frauen mehr als geneigt fühlen und gleichzeitig akzeptieren können, dass Männer amourös hier kein Thema sind.
Eigentlich doch nicht so schwer nachzuvollziehen, oder?

edit: präziser -
ich bin eine Feministin, eine summierende Konsequenz aus meiner platonischen und recht umfassenden Frauenliebe; da ich zudem lesbisch bin, schließt diese die ganze Körperlichkeit recht exklusiv mit ein.
Nun gibt es Frauen, die sind Frauen weitaus weniger körperlich zugetan als ich, teilen aber ein ähnliches weltanschauliches Empfinden mit mir - den frauenzentrierten Blick. Ich verstehe zwar nicht, warum sie in ihrem Leben der Männlichkeit weiterhin Platz einräumen, kann das aber akzeptieren, so lange der beschw*nzte selbstgewählte Lebensbereich aus meiner Sphäre weitestgehend außen vor bleibt.
Ebenso wie es Frauen gibt, die Frauen begehren, dies aber als rein lebensgestalterisches und weniger soziopolitisches Phänomen betrachten. Auch mit ihnen verbindet mich etwas - das Begehren. Nach meinem Dafürhalten sind das keine Lesben, sondern Frauenliebende. Auch OK, wer könnte das besser nachempfinden als ich. :rolleyes:
Für beides mag es wohl Bekenntnisse geben, sie ändern aber an meiner Akzeptanz nichts.


Der Beitrag wurde von LadyGodiva bearbeitet: 23.Dec.2007 - 14:32
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nico
Beitrag 23.Dec.2007 - 14:20
Beitrag #12


Gut durch
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QUOTE (Teetrinkerin @ 23.Dec.2007 - 14:05)
Aber eigentlich denke ich, dass umgekehrt dann auch gilt, wer als Frau einmal richtig in einen Mann verliebt war, ist auch nicht lesbisch. Und dann hätte ich ja meine Definition.

Warum sich lebenslange Definitionen anheften?
Was für ein Ballast!

In deiner Situation ist mir der Wunsch natürlich nachvollziehbar. Auch ich hatte eine Heterobeziehung in meiner frühen Jugend, wäre ich dann in Deinen Augen weniger lesbisch, als Eine ohne diese Erfahrung?
Welch Unsinn!
Heute lebe ich so - mit Haut und Haaren, sprich auch mit politischem Identitätbewußtsein, und morgen?
Identität, nach der Du suchst, ist kein starres Gebilde, sondern in meinen Augen eher als Prozess anzusehen.
Endlichkeiten nehmen uns doch nur Möglichkeiten. Sie beschränken uns.

edit: was hinzugefügt


nico

Der Beitrag wurde von nico bearbeitet: 23.Dec.2007 - 14:26
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PikSieben
Beitrag 23.Dec.2007 - 14:30
Beitrag #13


ausgewilderte Großstadtpflanze
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QUOTE (Teetrinkerin @ 23.Dec.2007 - 14:05)
aber das Thema kommt halt immer wieder auf mit eigentlich auch immer wieder den gleichen Fragen, die ich halt immer wieder nicht beantworten kann. Und mich nervt das, für mich ist das alles noch nicht so einfach, auch vor mir selbst und so.

Ich denke nicht, dass das ein Makel von DIR ist.

QUOTE
Ich habe irgendwie das Gefühl, da wird eine Definition von mir erwartet, die ich im Moment weder leisten kann noch leisten möchte!


Hiermit sagst du doch ganz klar, was dein Standpunkt dazu ist, und ich finde den absolut nachvollziehbar und berechtigt.

Wenn andere ohne eine klare Definition oder ohne eine Schublade für dich nicht leben können, dann ist das, denke ich, nicht DEIN Problem. Ich finde, dass es einiger Reife und Selbstreflexion bedarf, um den Mut zu haben, damit leben zu können, nicht in eine Schublade zu passen.
Ich denke, du solltest deiner Umwelt die Zeit geben, das zu erkennen und bis dahin einfach geduldig und nachsichtig mit ihr sein. Dass du genervt bist, kann ich gut verstehen, aber ich halte es für die falsche Reaktion, den Fehler bei dir zu suchen.
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Sandra Wöhe
Beitrag 23.Dec.2007 - 16:25
Beitrag #14


Gut durch
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QUOTE (Teetrinkerin @ 23.Dec.2007 - 11:19)
(...) Geht euch das auch so, dass Menschen eine Defnition von euch erwarten, die ihr gar nicht leisten könnt/wollt?

:gruebel: Ich verliebe mich in einen Menschen und nicht in "ihr" Geschlecht. Anne Heche hat das, glaube ich, mal in einem Interview gesagt.

Privat sage ich: "Ich bin offen für die Liebe und schlage ihr sicher nicht die Tür vor der Nase zu."
Privat sage ich auch: "Ich liebe Frauen. Du nicht?"
An anderen Tagen wiederum: "Ich bin gern eine Lesbe. Und dankbar ... ."
Und wenn ich gerade an Liebeskummer leide: "Ich gehe ins Kloster."

Je nach Situation, je nach Laune, je nach Tagesform gehe ich auf mein Gegenüber ein. Oder auch nicht. Erwartungen darf und kann ich erfüllen, muss ich aber nicht.

Sandra

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sugar
Beitrag 23.Dec.2007 - 18:18
Beitrag #15


sendegi sibast!
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QUOTE (shark @ 23.Dec.2007 - 13:34)
Also... für mich - und da kann ich jetzt wirklich nur ganz persönlich antworten - ist ein Mensch, der sich einmal wirklich, wirklich in eine gleichgeschlechtliche Person verliebt hat, nicht hetero - egal, wie die Person danach lebt.

shark

Super!

:zustimm:
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regenbogen
Beitrag 23.Dec.2007 - 21:31
Beitrag #16


a.D.
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QUOTE (shark @ 23.Dec.2007 - 13:34)
Also... für mich - und da kann ich jetzt wirklich nur ganz persönlich antworten - ist ein Mensch, der sich einmal wirklich, wirklich in eine gleichgeschlechtliche Person verliebt hat, nicht hetero - egal, wie die Person danach lebt.

Uff, das sehe ich anders. Ich würde auch nicht einer Frau, die sich einmal wirklich, wirklich in einen Mann verliebt hat, für den Rest ihres Lebens das Recht absprechen, sich als "lesbisch" zu bezeichnen.

Es gibt so viele Arten, sich selbst zu begreifen. Ich denke, da sollte man ganz genau hinhören, bevor man jemanden in eine Schublade steckt, in der er sich nicht wohlfühlt, nur weil sein Empfinden nicht mit dem eigenen zusammenpasst.

Eine Freundin von mir hatte 10 Jahre lang eine Beziehung zu einer Frau, mit allem Drum und Dran, ohne sich selbst als lesbisch zu bezeichnen. Ich konnte das damals zwar nicht verstehen (vor allem wohl weil ich zu der Zeit selbst so dringend eine "lesbische" Bezugsperson suchte), aber ich habe es akzeptiert - und jetzt, wo die Beziehung vorbei ist und sie sich (wieder) ausschließlich in Richtung Männerwelt orientiert, verstehe ich es auch.
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shark
Beitrag 24.Dec.2007 - 11:07
Beitrag #17


Strösenschusselhai
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Mir mangelt es da auch nicht an Verständnis.
Und mit "Schublade" hat das für mich auch nichts zu tun. Deshalb habe ich ja ausdrücklich geschrieben, dass ICH das so empfinde.
Um "absprechen" oder "zusprechen" geht es ja auch nicht. Sondern um die Freiheit, sich eben nicht in Schublade "lesbisch" zu quetschen, nur weil Eine einmal eine Frau geliebt hat - aber auch in die "Hetero"-Lade muss sie deshalb nicht gehören.

Aber ich bin ja sowieso der Meinung, dass absolute Heterosexualität von der Natur nicht vorgesehen ist.


shark

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 24.Dec.2007 - 11:09
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regenbogen
Beitrag 24.Dec.2007 - 11:19
Beitrag #18


a.D.
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QUOTE (shark @ 24.Dec.2007 - 11:07)
Aber ich bin ja sowieso der Meinung, dass absolute Heterosexualität von der Natur nicht vorgesehen ist.

Ja, siehste, und das seh ich schon wieder anders. ;) Ich glaube an ein Kontinuum, in dem die Extrempunkte aber durchaus auch besetzt sind (wenn auch nicht von mir).
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DerTagAmMeer
Beitrag 24.Dec.2007 - 13:15
Beitrag #19


Adiaphora
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QUOTE (Weissdorn @ 23.Dec.2007 - 13:11)
Ist es nicht doch eher so, dass die Liberalität der Mitglieder im jeweiligen Verein an ihre Grenzen stößt, ist erst einmal eine Definition gefunden und festgelegt?

Ich finde es spannend, die Begriffe "Liberalität" und "Definition" hier in einem Satz aufeinander bezogen zu finden.

Wer definiert, zieht eine Grenze - hier sind wir, drüben die anderen. Wir behaupten einen Unterschied und beginnen mit mehr oder weniger sinnvoller Mengenlehre.

Mehrwert der Definition ist ein Gefühl von Identität und/oder Identifikation. Mein Grundstück, meine Werte, meine Freunde, mein Castle. Manchmal wird Grenzkontrolle so zu einer Art Selbstschutz. Vor den Toren der Lesbenforen stehen umfangreiche Schilder. Anderswo gibt's Türsteherinnen. Definition und Selektion gehören wie's scheint untrennbar zusammen.

Liberalismus wird später relevant - wenn ich bereits "drin" bin. Er zielt auf die Freiheit des Individuums gegenüber der Gemeinschaft, er will die Rechte der Einzelnen durch und gegen den Staat schützen, die persönliche Erkenntnisfähigkeit gegen Orthodoxie und Fundamentalismus durchsetzen.

Damit zeigt sich unsere "Liberalität" weniger im Grenzverkehr als in der Fähigkeit Differenzen untereinander auszuhalten.

Um mich auf LadyGodivas Beitrag zu beziehen: Nicht das Verhältnis zu hetero-identen Menschen jenseits des Gartenzauns ist bezeichnend für das Maß der liberalen Einstellung, sondern der Umgang mit männerbegehrenden Frauenrechtlerinnen und frauenliebenden Individualistinnen innerhalb der Lesbenforen.

Meine persönliche Entwicklung schwankt (wie mir gerade auffällt) zwischen beiden Definitionen - und es stimmt schon: ich fühle mich dank der liberalen Einstellung vieler Lesben hier akzeptiert - trotz vorhandener Differenzen.
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Amelia
Beitrag 24.Dec.2007 - 13:46
Beitrag #20


Naschkatze
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Klare Verhältnisse sind nicht nur angenehm, oft verhindern sie auch Missverständnisse, deshalb finde ich die Frage nicht grundsätzlich unpassend. Ich glaube jedoch, dass die Antwort zu verschiedenen Zeitpunkten im Leben anders lauten kann. Ich habe meine Liebe für Frauen erst recht spät entdeckt, und wie soll ich jetzt für alle Zeiten ausschließen, dass ich mich nicht irgendwann wieder in einen Mann verlieben werde? Allerdings hatte ich schon sehr lange keine Liebesbeziehung zu einem Mann mehr, und deshalb bezeichne ich mich als lesbisch, und zwar einzig und allein um auszudrücken, dass ich mich auch se*uell zu Frauen hingezogen fühle, nicht mehr und nicht weniger, und das ist es, was die/der Fragende in den allermeisten Fällen wissen will.

Die Verknüpfung von lesbisch sein und Feminismus hat mich schon immer gestört. Die beiden Dinge haben *nichts* miteinander zu tun. Sollen und dürfen heterosexuelle Frauen sich nicht für Frauenrechte und Anliegen interessieren und einsetzen? Eine geradezu absurde Vorstellung! Das Ganze ist meiner Meinung nach das Resultat eines destruktiven Männerhasses, den manche historische Frauenrechtlerinnen regelrecht kultiviert haben, und ich bin überzeugt, dass so manche sich gar nicht wirklich se*uell zu Frauen hingezogen gefühlt hat, aber im Zuge des Kampfes gegen alles "Männliche" kam etwas anderes eben gar nicht in Frage.

Vielleicht liegt es an meinem "jugendlichen" Alter, aber für mich haben die beiden Dinge wirklich nichts miteinander zu tun, und das sage ich als eine Frau, die sich in Sachen Gleichberechtigung nichts bieten läßt, für mich ist das eine Selbstverständlichkeit, die ich wenn nötig lautstark einfordere, und nicht nur für die verschiedenen Geschlechter, auch für Menschen anderer Abstammung und Hautfarbe. Vielleicht ist der Punkt gerade der, dass es für mich um Gleichberechtigung geht, also um gleiche Rechte für alle, und nicht um Frauenrechte. Ich hoffe, LadyGodiva und andere nehmen mir meine Offenheit nicht allzu übel. Im Gegenzug will ich auch verzeihen, dass mir in diesem Thread gleich zweimal das Recht abgesprochen wurde, mich als Lesbe zu bezeichnen. Ich werde es trotzdem weiterhin tun, weil ich Frauen aus ganzem Herzen liebe, ohne Logik und Nachdenken, ohne Vernunft und Hintergedanken.
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