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Closed TopicStart new topic
> Partnerin findet andere anziehend, und trifft sich mit ihr
june
Beitrag 22.Jun.2013 - 11:02
Beitrag #1


Treue Seele
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Liebe Forendamen,

ich bin wochenlang darum herumgeschlichen, ob ich einen neuen Thread eröffnen soll, weil mich das Thema momentan so belastet. Aber ich brauche eure klugen Köpfe oder vielmehr auch eure Herzen, eure Lebenserfahrung.

Also. Ich bin seit 2,5 Jahren in einer sehr glücklichen Beziehung. Wir haben gemeinsame Pläne: Heiraten und Kinder (endlich! Sie hat sich dazu durchgerungen! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) ).
Wir lieben uns beide sehr und sagen (und zeigen) uns das auch.

Nun ist meine Partnerin vor meiner Zeit sehr promisk gewesen und braucht wohl auch die Bestätigung von außen, dass sie attraktiv/begehrenswert ist etc. (Wir führen eine monogame Beziehung und das wollen wir auch beide so!)

Als ich meine Partnerin kennenlernte, führte ich sie recht schnell in meinen lesbischen Freundeskreis ein, logisch. Ein Paar fand sie besonders "blöd", konnte nichts mit den beiden Frauen anfangen. Eine der beiden Frauen ist meine Kollegin. - Und diese Kollegin fand meine Partnerin von Anfang an sehr attraktiv und konnte das auch nicht verbergen. (Was ja irgendwie niedlich ist...) Vor einem Jahr begannen die beiden dann plötzlich, sich alleine zu sogenannten "Dates" zu treffen. Erst dachte ich mir nichts dabei.
Seit Ostern ist diese Frequenz der "Dates" jedoch deutlich höher geworden, sie schicken sich oft SMS hin und her und "frotzeln" miteinander, wie meine Partnerin das nennt. Wenn sie sich getroffen haben, kommt nachts noch eine SMS von X an meine Partnerin.

Ich selbst bin dadurch total beunruhigt und, nun ja - eifersüchtig. Denn meine Partnerin findet diese Frau auch anziehend. So sagt sie es. (Sie sagt auch: "In meinen Solozeiten hätte ich X durchs Bett gezerrt.")
Gleichzeitig beruhigt sie mich, sagt, dass es immer mal vorkomme, dass man Leute anziehend fände etc.

Ursprünglich hatten wir mal ausgemacht, dass das natürlich vorkommen kann, dass wir uns dann aber mit solchen Leuten nicht zu zweit treffen - einfach, um die Beziehung nicht zu gefährden.

Was soll ich sagen? Ich bin einfach total überfordert mit diesen "Dates".
Ich schwanke zwischen Hass auf meine Partnerin, auf meine Kollegin, ich würde mich gerne trennen (kann es aber nicht, wegen Liebe und Plänen und so) - ich will meine Partnerin aber auch nicht einsperren, sondern sie soll ja frei und glücklich sein.
Wenn sie sich treffen, leide ich wie ein Tier, lenke mich meist mit Freunden ab und spule noch Tage danach die oben genannten Gedanken ab. Und es wird immer schlimmer statt besser.

Meine Partnerin relativiert mal alles; mal ist X ihr wichtig, dann wieder nicht, mal geht es darum, sich "was Leckeres anzuschauen", dann wiederum kann sie doch gute Gespräche mit ihr führen; mal ist es Lebensfreude, mal Inspiration für die Beziehung... Wenn ich ihr meine Gefühle schildere, rastet sie entweder aus oder ist sehr liebevoll.
Verbergen kann ich meine Gefühle leider nicht. Wenn sie mir sagt "Ist es ok, wenn ich mich morgen mit X treffe?", dann fangen meine Hände an zu zittern, mein Herz rutscht in die Hose und rast dort wie wild und ich bin fix und alle - und dann werde ich ggf.auch noch fertiggemacht.

Tja. Ich fühle mich so ohnmächtig.

Mein Ziel wäre es, selbstbewusste Gelassenheit / "Coolness" zu entwickeln, wenn die beiden sich treffen.
Mir zu sagen: Sie liebt mich. Sie ist mit mir zusammen. Ich muss mir keine Sorgen machen. Alles ist gut.

Aber wie erreiche ich dieses Ziel?

Und was denkt ihr überhaupt dazu?

Viele Grüße
june
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Mausi
Beitrag 22.Jun.2013 - 12:19
Beitrag #2


Mama Maus
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Hallo June,

heftig!
Mir würde es ähnlich gehen wie Dir, die Basis des Vertrauens wäre alleine durch den Spruch "Ich würde X durchs Bett zerren" schon dahin (und da spielt dieses "In meinen Solozeiten" keine Rolle mehr) . Da spricht, m.E., viel Begehren raus.

Die Abmachung sich dann nicht zu 2. zu treffen finde ich eigentlich gut.
Klar, sehe ich auch so, dass man andere in einer Beziehung mal anziehend findet - aber dann sollte man wirklich Abstand halten, so man die Beziehung nicht gefährden möchte- oder man was forcieren möchte.

Wenn Ihr ein anderes Beziehungsmodell hättet, wäre es ja ok aber Tatsache ist, Du leidest furchtbar und ich denke nicht, dass Du da in irgend einer Art und Weise eine Coolness erreichen kannst bzw. besser gesagt, ich könnte es nicht - auf keinen Fall.
Du hast ein ungutes Gefühl und das wird einen Grund haben - allerdings wirst Du den nicht raus finden. (bzw. hast Du mal die Kollegin gefragt?)

Was mich noch stutzig machte, war am Anfang der Satz, dass ihr Euch zu den Plänen mit Kindern entschlossen hat, und sie sich endlich! dazu durchgerungen! hat - das hört sich für mich nicht unbedingt nach wirklicher Freiwilligkeit an. Vielleicht hat sie das auch nur Dir zuliebe gemacht? Vielleicht sucht sie sich da auch Freiräume? Ich weiß es nicht - vielleicht sehe ich das auch falsch. Aber sich zu Kindern durchzuringen ist meist kein guter Plan, weder für die Eltern, noch für die Kinder.

Wenn Du Dich in der Beziehung auf Dauer nicht wohl fühlst, solltest Du Dich nicht aufgrund der Pläne zu der Beziehung zwingen. Wirklich, das geht in die Hose.

Mein Beitrag ist nicht positiv, das tut mir leid - aber für mich wäre die Situation untragbar und entweder man würde zu den Treffen zu 4. zurück kehren, oder ich würde weiter leiden wie ein Hund (und das würde nicht so lange gut gehen und ich würde mich trennen) oder eben sie würde es wirklich einsehen, was ich aber - aufgrund Deines Postings - eher nicht denke.

Aber - wie gesagt - ich hätte ebenfalls Angst, und es muss ja garnicht unbedingt ein körperliches Betrügen sein - ein Geistiges reicht ja auch - wenn man das Gefühl hat, dass die Gefühle nicht mehr bei mir sind und wir eben von einer monogamen Beziehung ausgehen und man das auch selbst braucht.
Ich könnte das so wohl nicht ertragen. Aber das ist meins.
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june
Beitrag 22.Jun.2013 - 12:31
Beitrag #3


Treue Seele
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Hallo Mausi,

vielen Dank für dein ehrliches Feedback. Deine Antwort bedeutet mir viel, weil du so ähnlich zu denken scheinst wie ich.

Ich versuche mal, sortiert zu antworten:

Zum Thema "Vertrauen": Sie stört, dass ich ihr gerade eben *nicht* vertraue. Sie sagt, ich könne ihr vertrauen, dass außer flirten ("frotzeln")/reden nix läuft. Und das glaube ich ihr auch.

Mit der Kollegin sprechen möchte ich auf keinen Fall, da wir eng zusammenarbeiten müssen (Stich ins Herz) und das die Lage einfach verkomplizieren würde. Hier gilt tatsächlich einfach: Augen zu und durch. Zumal die Kollegin ja auch sicher gebunden ist/eine stabile Partnerschaft hat.

Zu den Kindern sei gesagt: Meine Partnerin liebt Kinder über alles, ist aber bisher vor der großen Verantwortung noch etwas zurückgeschreckt. Nun kam der Wunsch von ihr aus, aus ihr selbst heraus ans Licht und das finde ich sehr schön. (Bei meinem Vater bspw., der uns beide Kinder über alles liebt, war es ähnlich - auch er musste erst ein gewisses Alter haben, bevor er ganz "ja" sagen konnte zu Kindern.) - Ich habe das mit dem falschen Verb vielleicht ein bisschen ins zu drastische Licht gerückt. - Aber unsere Zukunftspläne, die wir gemeinsam stricken, sind sehr schön, sehr real und vor allem: es sind unsere gemeinsamen Wünsche. So etwas möchte ich nicht einfach über Bord werfen. - Daher auch der Wunsch, mit der momentanen Situation besser klarzukommen.

Ich habe oft das Gefühl, dass sie wirklich bei mir ist, aber ich merke eben auch, wenn ihre Gefühle woanders sind.
Sie sagt von sich selbst, dass sie ein sehr dyadischer Mensch ist (sie hat nicht viele Freunde) und dass sie außer der Partnerdyade noch ein weiteres Zweiersystem braucht. - Aber muss das ausgerechnet eine Frau sein, die sie attraktiv findet?

... Nun habe ich dir zwar geantwortet auf deinen Post, aber irgendwie bin ich immer noch nicht weiter...
Trennung kommt für mich nicht infrage. Heißt das dann automatisch, dass ich das aushalten muss?

Vielleicht gibt es ja Frauen, die auch einmal eifersüchtig auf eine andere Frau waren und heute genau dieser Frau wieder in die Augen sehen können, darüber schmunzeln können und sich sagen: "Ja mei, so war das halt damals..."...

?

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Lupine
Beitrag 22.Jun.2013 - 12:37
Beitrag #4


Suppenköchin
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Autsch.... (IMG:style_emoticons/default/ohmy.gif)

Ich wäre nicht nur wachsam...ich würde mir auch diese Gedanken machen.

Das du eifersüchtig bist, finde ich natürlich und auch richtig. Das zeigt, das du sie liebst. Es wäre schon merkwürdig, wenn du sagst, das dir diese Treffen egal wären.

Ihr habt abgemacht, das ihr euch nicht alleine mit anderen lesbischen Frauen trefft. Tja.... das versprechen bricht sie eindeutig. Mit deinem wissen, und sie hat anscheinend die gewissheit das deine Liebe bleibt. Hat für mich einen fadden Beigeschmack..klingt so wie ausnutzen. Und du läßt dir das gefallen ?????? (IMG:style_emoticons/default/huh.gif)

Anscheinend gibt es Gesprächsbedarf. und das sollte schnell passieren, da deine Gefühle meiner Meinung nach zu sehr getreten werden. Sie ist sich deiner zu sicher. Das sollte man ( frau) klären.

...Und mal ganz ehrlich... anscheinend scheint bei eurer Beziehung etwas nicht zu passen.... Ich kann nur aus meinem Verhalten ( ich verhalte mich ja im prinzip ähnlich wie deine Freundin ) sprechen... Meine Ehe ist hin... und nur DESHALB habe ich mich in eine andere verliebt.... Punkt aus...so ist es bei mir... wäre alles toll in meiner Ehe.. käme ich gar nicht auf den Gedanken jemanden anderes zu treffen ( was ich zur Zeit nicht mache... aber hätt ich die Gelegenheit... (IMG:style_emoticons/default/roetel.gif) ) Das ist Moralisch absoltut nicht ok.

Sorry... ich kann dir keine Sorgen und Nöte nehmen..

LG Lupine


PS.... haben zeitgleich geschrieben... und wenn du ihr vertraust, dann sage ihtr zumindest deine Gefühle die du dabei hast....

Der Beitrag wurde von Lupine bearbeitet: 22.Jun.2013 - 12:39
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june
Beitrag 22.Jun.2013 - 12:47
Beitrag #5


Treue Seele
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Hallo Lupine,

wir treffen uns gerne auch mal alleine mit anderen Lesben - aber eben nicht alleine mit Frauen, die wir gut finden. So war mal die Anfangsregel.
Ich selbst bin ohnehin kein Mensch, der häufig andere "gut findet". Ich bin echt ne treue Seele.
Vielleicht kann ich das Verhalten meiner Partnerin auch deshalb so schlecht verstehen - vielleicht bin *ich* ja auch diejenige, die unempathisch ist.

Unsere Beziehung ist nicht am Ende so wie deine Ehe.
Sie ist auch nicht verliebt in die andere Frau, zumindest sagt sie das und ich möchte das auch gerne glauben.
Sondern sie fühlt sich hingezogen bzw. findet sie attraktiv.

Das mit der "sich einander sicher sein" ist hingegen wirklich etwas, wo ich noch keinen klaren Standpunkt habe: Eigentlich genieße ich es sehr, dass wir uns einander sicher sind. - Aber führt das dann zwangsläuftig dazu, dass man sich "langweilt" in der Beziehung? Ich empfinde das eigentlich als etwas sehr Wertvolles, als eine Basis, auf der weitere Wünsche entstehen können (ich würde bspw. meinen Kinderwunsch niemals mit einer Frau umsetzen wollen, derer ich mir nicht sicher bin... Das wäre mir zu anstrengend. - Natürlich kann trotz des Gefühls der Sicherheit der andere Partner wegbrechen, aber dennoch.)

LG June
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Lupine
Beitrag 22.Jun.2013 - 13:00
Beitrag #6


Suppenköchin
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ZITAT(june @ 22.Jun.2013 - 13:47) *
Hallo Lupine,

wir treffen uns gerne auch mal alleine mit anderen Lesben - aber eben nicht alleine mit Frauen, die wir gut finden. So war mal die Anfangsregel.
das finde ich ja auch gut wenn von anfang an Klarheit herrscht... aber genau deshalb wundert mich ihr Verhalen, da ja auch SIE dies Regelung mit DIR getroffen hat..und sich jetzt nicht mehr wirklich daran hält


Ich selbst bin ohnehin kein Mensch, der häufig andere "gut findet". Ich bin echt ne treue Seele.
Vielleicht kann ich das Verhalten meiner Partnerin auch deshalb so schlecht verstehen - vielleicht bin *ich* ja auch diejenige, die unempathisch ist.

Das geht sooo nicht.. nicht die Schuld bei DIR suchen... Sie hält sich nicht daran. Nur wenn du NIE mit anderen was unternimmst und ein Einsiedlerdasein lebst..hätte ich Verständnis.


Unsere Beziehung ist nicht am Ende so wie deine Ehe.
Sie ist auch nicht verliebt in die andere Frau, zumindest sagt sie das und ich möchte das auch gerne glauben.
Sondern sie fühlt sich hingezogen bzw. findet sie attraktiv.
Da komme ich trotzdem ins grübeln...

Das mit der "sich einander sicher sein" ist hingegen wirklich etwas, wo ich noch keinen klaren Standpunkt habe: Eigentlich genieße ich es sehr, dass wir uns einander sicher sind. - Aber führt das dann zwangsläuftig dazu, dass man sich "langweilt" in der Beziehung? Ich empfinde das eigentlich als etwas sehr Wertvolles, als eine Basis, auf der weitere Wünsche entstehen können (ich würde bspw. meinen Kinderwunsch niemals mit einer Frau umsetzen wollen, derer ich mir nicht sicher bin... Das wäre mir zu anstrengend. - Natürlich kann trotz des Gefühls der Sicherheit der andere Partner wegbrechen, aber dennoch.)

Sicherheit ist toll..das weiß auch ich... aber ich schrieb das sie sich vielleicht etwas ZU sicher ist.. und da kann es schnell passieren , das man (frau) mit dem Feuer spielt..

LG June


Ich denke das ihr schon mal darüber gesprochen habt, das du dich mit dieser Situation nicht so wohl fühlst.. da kann ich nicht nachvollziehen, das sie es trotzdem beibehält..das ist aber ein Empfinden meinerseits.. aus der Entfernung.. wenn du sagst, das du ihr Vertraust, und es ok für dich ist... dann hättest du diesen Thread doch nicht eröffnet ..oder ..????

Lupine

PS.... Ihr seht das mit den mehrfachzitaten bekomme ich noch immer nicht hin (IMG:style_emoticons/default/patsch.gif)
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june
Beitrag 22.Jun.2013 - 13:09
Beitrag #7


Treue Seele
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Hallo Lupine,

danke für deine nochmalige Antwort! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Ich vertraue ihr, aber es ist trotzdem nicht okay für mich.

Mit ihr darüber reden, bringt nix. Das führt zu Streit bzw. zu "Du hast gesagt, ich darf frei sein und jetzt willst du mich einsperren"-Diskussionen.

Tja.

So. Jetzt lenke ich mich mal ab und gehe mit Freunden Kaffee trinken. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Freue mich über weitere Beiträge,

June
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Jumple
Beitrag 22.Jun.2013 - 14:27
Beitrag #8


Fürstin Pückler
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Hallo June,

puhh, da kommen ganz unangenehme Gefühle hoch beim Lesen Deines Postings!

Wir waren damals in einer ähnlichen Situation. Als ich meine Partnerin (P) kennenlernte hatte ich von Anfang an eine Nebenbuhlerin (N). Da N und ich uns sehr ähnlich waren, wusste ich, dass es nur eine Frage der Zeit ist, wann P auch auf N aufmerksam wird, bzw. sich N ihr aufdrängt ;-) Irgendwann kam es dann auch tatsächlich so weit und die beiden kamen sich sehr nahe. Zu dem Zeitpunkt verhielten wir uns allerdings schon die ganze Zeit als wären wir ein Paar. P sagte mir immer wieder, dass N ihr wichtig geworden sei, da aber nichts laufen würde. Tatsächlich hatte ich ein ganz anderes Gefühl und ich erschrak selbst vor meiner extremen Eifersucht! Ich durfte nicht alles wissen, ich sollte immer vertrauen. Ich war so oft kurz davor, Nachrichten zwischen den beiden zu lesen, um rauszufinden, was an meinem Gefühl dran ist. Ich wusste aber auch, dass P sehr freiheitsliebend ist und betrachtete damit die Eifersucht als mein alleiniges Problem und unternahm die (im Nachhinein betrachtet) dämlichsten Versuche das in den Griff zu kriegen. Ich sprach auch mit N, aber das machte es meist nicht besser, eher schlechter. Manchmal reagierte P auch sehr genervt auf meine Eifersuchtsattacken.

Später zogen P und ich zusammen und es war endgültig klar, dass wir uns liebten und keine mehr dazwischen passte. N verschwand auch für ein halbes Jahr ins Ausland, worüber ich mich natürlich seeehr freute ;-) Als N wieder kam und sofort P kontaktierte, kam alles wieder hoch. Und wieder meinte ich, ich müsse an mir arbeiten.
Irgendwann gestand mir P dass sie wirklich kurzzeitig hin und hergerissen war, für wen sie sich entscheiden solle. Dass N und P öfter erschrocken darüber waren, was für ein feines Gespür ich hatte, dass die Eifersucht z.B. ganz besonders hoch kam, wenn sie sich trafen, ich jedoch gar nichts davon wusste. Das war ziemlich heftig gewesen, da ich auch immer bei MIR die Schuld suchte, obwohl mein Gefühl letztendlich mich nie im Stich gelassen hatte.
Auf der anderen Seite war ich aber auch verdammt froh, dass ich einfach v e r t r a u e n konnte. Denn hätte ich die Nachrichten damals gelesen, so sagte meine P, hätte ich sie vermutlich sofort verlassen. Für sie war es aber nur ein flirten, vielleicht auch ein egoistisches Warmhalten, und sie brauchte die Bestätigung, da sie mit ihren eigenen Kräften am Ende war. Letztendlich hat sie N nur benutzt, was ohne Frage ziemlich blöd war, aber wodurch es am Ende doch stimmte, dass ich ihr vertrauen musste, egal wie schlimm es für mich war. Erst viele Jahre später konnte sie plötzlich verstehen, was ich da eigentlich durchmachen musste und musste so schrecklich weinen, dass ich sie wieder trösten musste ;-)
Ich bin froh, dass ich ihr vertraut habe, denn sonst wären wir nicht da , wo wir jetzt sind.

Und nun habe ich vor Kurzem genau den gleichen Mist umgekehrt gemacht: Ich habe eine kennengelernt, die ich einfach toll fand und in die ich mich, muss ich leider zugeben, auch verliebte.
Ich habe mich ziemlich eingeengt gefühlt in unserer Beziehung, habe mich über Polyamorie informiert usw. und wollte einfach frei sein. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich meiner P dadurch irgendetwas nehme. Wenn ich bei ihr war, war ich bei ihr und nur bei ihr.
Ich habe dann mit ihr und der anderen gesprochen, und da beide im Endeffekt super reagiert haben, dachte ich, nun könne alles so weiterlaufen. Dass mit der anderen nichts Beziehungsmäßiges laufen würde, wusste ich nach meinem Geständnis, aber die Gefühle blieben so intensiv. Ich habe es immer damit gerechtfertigt, dass P nichts verloren geht, dass ich es g e t r e n n t betrachten kann. Ich hielt es nicht für möglich, die Gefühle loswerden zu können, also versuchte ich es nach fast einem Jahr auch nicht mehr. Bis mir eine sehr gute Freundin den Kopf wusch und sagte, ich DARF das aber nicht trennen! Ich darf die beiden Beziehungen zu den jeweiligen Frauen nicht getrennt betrachten und auf einmal machte es endlich Peng und ich verstehe mittlerweile, wie falsch ich gelegen habe. Damit haben sich auch die Gefühle endlich erledigt. Und ich bin jeden Tag aufs neue froh und dankbar, dass mich meine P nicht verlassen hat aufgrund dieser Geschichte.
Jetzt weiß ich, warum es heißt, dass man seinen Kopf verliert, wenn man verliebt ist!

Ich fühle mich nach dieser ganzen Geschichte aber extrem gestärkt. Wir arbeiten mehr an unserer Beziehung; wir merken auch beide wie wichtig uns gemeinsame Zeit ist.
Und ich denke mir, wenn wir DAS überstehen konnten, dann schaffen wir auch alles andere! Ich bin schon fast froh, dass ich in diese Situation gekommen bin, denn sie hat mir in vielen Dingen die Augen geöffnet und die Beziehung wieder belebt.

Es gibt so einen schönen Spruch: "Wenn Gott Dich in eine Situation bringt, dann bringt er Dich da auch durch."
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Jumple
Beitrag 22.Jun.2013 - 15:12
Beitrag #9


Fürstin Pückler
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Ich finde übrigens der Aufschrei nach "Trenn Dich bevor Du noch mehr leidest" (nicht auf irgendwen von hier bezogen, sondern allgemein), oftmals zu früh.
Es heißt doch "in guten wie in schlechten Zeiten" ... dann kann man nicht nach 2,5 Jahren bei der ersten Krise gleich über Trennung nachdenken. Dann reift man ja nie und kann ja auch gar nicht zusammenwachsen.
Es kann ja nicht darum gehen, dass in schlechten Zeiten immer beide leiden müssen. Manchmal erwischt es den einen, dann den anderen. Und was für eine Lösung wäre es schon, wenn man gleichzeitig sagt, es ist aber normal dass man auch andere Menschen anziehend findet. Soll man dann in jeder Beziehung gleich denjenigen verlassen, weil er momentan nicht 100% bei einem ist?

Will damit niemanden angreifen, sind einfach Gedanken, die mir gerade durch den Kopf gehen.

Wo ich gerade bei Zeit bin: Ist es nicht oft so, dass Dinge einfach ihre Zeit haben, aber eigentlich nichts auf ewig ist, so gern man das auch möchte? Vielleicht ist die intensive Freundschaft auch nur gerade eine Phase.
Und es gibt ja noch die Partnerin der Kollegin. Wird die nicht ebenso ein Auge drauf haben, dass ihr ihre Partnerin nicht abhanden kommt? Du stehst also vielleicht gar nicht so allein. Solange das Gefühl stimmt, dass Deine Partnerin nicht lügt, auch wenn sie Dir gerade nicht den Gefallen tun kann, den Kontakt komplett abzubrechen (was wohl auch kontraproduktiv wäre zu verlangen).
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june
Beitrag 22.Jun.2013 - 15:14
Beitrag #10


Treue Seele
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Hallo Jumple,

vielen Dank für deinen Beitrag, der der erste ist, der auch ganz viel Hoffnung gibt. (Wie ihr es vielleicht bemerkt habt, suche ich genau solche hoffnungsvollen Beiträge, wobei ich die anderen Meinungen auch hören mag und wichtig finde.)

In deinem ersten Absatz finde ich unsere momentane Situation wirklich exakt wieder, bis auf den kleinsten Parameter:

ZITAT(Jumple @ 22.Jun.2013 - 15:27) *
P sagte mir immer wieder, dass N ihr wichtig geworden sei, da aber nichts laufen würde. Tatsächlich hatte ich ein ganz anderes Gefühl und ich erschrak selbst vor meiner extremen Eifersucht! Ich durfte nicht alles wissen, ich sollte immer vertrauen. Ich war so oft kurz davor, Nachrichten zwischen den beiden zu lesen, um rauszufinden, was an meinem Gefühl dran ist. Ich wusste aber auch, dass P sehr freiheitsliebend ist und betrachtete damit die Eifersucht als mein alleiniges Problem und unternahm die (im Nachhinein betrachtet) dämlichsten Versuche das in den Griff zu kriegen. Ich sprach auch mit N, aber das machte es meist nicht besser, eher schlechter. Manchmal reagierte P auch sehr genervt auf meine Eifersuchtsattacken.


Exakt so ist das nämlich bei uns auch, ich muss das gar nicht weiter kommentieren. Auch mit meiner Intuition verhält es sich so wie bei dir damals. Gottlob bin ich in mir selbst gefestigt genug, um nicht daran zu zweifeln.
Was hat dir denn damals wirklich geholfen, dich "locker zu machen"?

ZITAT(Jumple @ 22.Jun.2013 - 15:27) *
Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich meiner P dadurch irgendetwas nehme. Wenn ich bei ihr war, war ich bei ihr und nur bei ihr.


So. Und hier ist genau mein Problem. Ich kann da nicht abstrahieren. Wenn ich liebe, liebe ich voll und ganz. Natürlich sehe ich, dass andere Frauen auch eine Schönheit in sich haben, aber sie reizt mich nicht, sie berührt mich nicht so wie meine Partnerin. - Auch ich habe mich in meinem Studium mit Polyamorie beschäftigt (einfach, weil dies damals in meinem Unistädtchen so war), aber ich wusste: Wenn die richtige Partnerin kommt, dann will ich eine solide Zweierbeziehung. Ohne dauerndes Herzflattern, einfach eine verlässliche, ruhige Partnerschaft. Ich bin ohnehin lieber in emotional ruhigen Fahrwassern, das Leben selbst ist doch schon aufregend genug. - Und hier ticken meine Partnerin und ich wohl unterschiedlich...
Kannst du mir erklären, wie es sich anfühlt, zu "switchen"?

ZITAT(Jumple @ 22.Jun.2013 - 15:27) *
Es gibt so einen schönen Spruch: "Wenn Gott Dich in eine Situation bringt, dann bringt er Dich da auch durch."


Danke für diesen schönen Spruch, den kannte ich noch nicht. Da ich tatsächlich ein gläubiger Mensch bin, hilft er mir sehr.

Viele Grüße
und danke für deinen schönen Beitrag,
ich kannte dich noch gar nicht aus dem Forum! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

June
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shark
Beitrag 22.Jun.2013 - 15:55
Beitrag #11


Strösenschusselhai
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Liebe June,

aus Deinen Zeilen lese ich echten Kummer heraus. (IMG:style_emoticons/default/sad.gif) Und ein Stückl weit kann ich Dir nachempfinden, wie unsicher Dich das alles macht.
Wenn man ein Mensch ist, der selbst nicht so sehr nach links und rechts schaut, solange er in einer Beziehung ist, weil einfach das Bedürfnis danach, der Blick dafür gar nicht da ist, dann ist es nicht so leicht, zu verstehen, warum das vielleicht für die Partnerin anders ist und mitzuempfinden, wie viel oder wenig das für die eigene Beziehung zu bedeuten hat.

Spontan mag ich Dir sagen:
Wenn Du Deiner Frau grundsätzlich vertraust und wenn Du dem, was sie sagt, auch sonst im Leben glauben kannst, dann musst Du Dir doch gar keine Sorgen machen.
Ist das wirklich so?

Du schriebst, Du genießt es sehr, dass Ihr einander "sicher" seid.
Aber wie belastbar ist diese Sicherheit denn wirklich?
Das ist keine Frage, die Du mir beantworten sollst, sondern lieber Dir selbst. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Wo findest Du in Dir den Ursprung für die Angst, etwas, von dem Du eigentlich der Überzeugung bist, dass es Dir sicher ist, zu verlieren, weil "es" plötzlich seine Vertrauenswürdigkeit verliert und sich etwas Anderes entwickelt als das, was vereinbart war?

Ich weiß, wovon ich rede, wenn ich in diese Richtung weise, denn es ist noch nicht sooo lange her, dass in meiner Beziehung die Dinge auch einen anderen Lauf genommen hatten als geplant und ich für meine Partnerschaft eine starke Bedrohung "von außen" gespürt hab.

Da gab es eine Frau, die ein Leben führt, das meine Liebste faszinierte - und meine Frau, eine "Jägerin", fühlte sich durch bestimmte Signale angespornt, zu testen, wieviel Interesse von Seiten dieser Person tatsächlich vorhanden war.... es wurde sich also getroffen, die Eine flirtete die Andere an und mir wurde immer komischer, weil eben just zu dieser Zeit so viel Neues auch in unser beider Leben in der Luft hing, das sortiert werden sollte... ich war krank, meine Frau stand aus beruflichen Gründen stark unter Spannung; es ging um feste Bahnen, die eingeschlaggen werden sollten (kein Kind wie bei Euch, aber auch ein großer Schritt in ein Leben mit mehr Verantwortung und langfristiger Planung), um echte wegweisende Entscheidungen... und letztlich war diese Frau mit ihrem ach so freien, ungebundenen Leben für meine Liebste einfach so faszinierend und auch von ihrem eigenen Kram ablenkend, dass sie (und so ein Typ ist sie einfach (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ), mit ihr immer dann "Ausflüge" aus ihrem Alltag gemacht hat, wenn sie selbst das gefühl hatte, nicht mehr weiterzukommen.

Mich hat das damals beängstigt, weil ich erstens wusste, dass diese Frau meine Partnerin total attraktiv fand und ich zweitens ebenfalls wusste, dass diese grad dabei war, Fragen ihres Lebens auszuweichen und dabei diesen Weg zu benutzen. Nicht wirklich ernsthaft, aber auf eine Art, die mir fahrlässig in Bezug auf unsere Zukunft vorkam.

Natürlich hab ich versucht, mit ihr darüber zu reden; über meine Empfindungen, über meine Ideen, was da grad wirklich los war bei uns und auch meine Angst, sie an diese Frau (oder besser an das, wofür sie stand) zu verlieren.
Aber sie wurde dann immer sauer oder aber sie reagierte leicht amüsiert und beschwichtigend.
Was mich immer sicherer machte, dass da was nicht stimmte. Wir waren schon seit mehr als 8 Jahren zusammen als das alles passierte; ich kannte sie also schon ziemlich gut.

Naja, das Ende vom Lied war, dass meine Frau in dem Maße, in dem ich panischer wurde, weil ich unsere Beziehung zerbröckeln sah, näher an die heranrückte, die für sie für das stand, was sie auf einen Schlag all ihrer künftigen Verantwortung entledigen könnte: Freiheit von Verpflichtungen, Rücksichtslosigkeit, jeden Tag ein Neuanfang, nichts ist bindend...

Bis sie merkte, dass sie da gerade ein Problem auf einer Ebene "abzuhandeln" versuchte, auf die es gar nicht gehörte und von wo aus sich auch gar nichts verändern ließ (außer, dass es noch chaotischer wurde als es eh schon war), hatte sie nen Hörsturz, eine recht lauschige Nacht mit dieser Frau verbracht, mich zutiefst verunsichert und insgesamt ein Gefühlsdurcheinander angerichtet, das uns alle schier erschlug.

Es hat ziemlich lang gedauert, bis alle von uns für sich klar hatten, was da nun was bedeutete, welche persönlichen Konsequenzen fällig waren und wie es überhaupt weitergehen sollte.

Meine Frau entdeckte plötzlich ganz gelassen, dass sie gar keine Hintertüren brauchte, dass sie sich auch mal für oder gegen was entscheiden konnte und trotzdem nicht daran zugrundegehen musste, das Eine oder das Andere nun nicht haben zu können. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
Viele Schwierigkeiten lösten sich mit dieser Entdeckung fast von selbst auf. und eine neue, nie gekannte innere Sicherheit konnte Raum greifen.

Ich für meinen Teil habe während dieser Sache natürlich auch eine Menge gelernt; unter Anderem, dass ich mit schlimmen Verlustängsten, die gar nicht zu meiner Beziehung gehörten, sondern viel, viel älter waren, meinen Teil dazu beigetragen hatte, die Situation zu verschlimmern.
Ich hatte mir lange vorgemacht, dass ich "ja bloß, weil sie so komisch war", Angst bekommen hatte.

Stimmte aber nicht: Ich kann grundsätzlich nicht gut mit _irgendwelchen_ Veränderungen umgehen; sie machen mir Angst und wenn ich sie nicht ganz verstehe oder sie mich ganz unvorbereitet treffen, machen sie mir noch mehr Angst und wenn ich vor lauter Angst nicht mehr aus noch ein weiß, dann versuche ich, das letzte bisschen Kontrolle über die Lage auszuüben, das ich noch hab: Ich beschuldige Andere der Unzuverlässigkeit und wende mich ab.

Seit das alles vor einiger Zeit passiert ist (und diese Geschichte hatte noch viel mehr Aspekte; die kann ich jetzt gar nicht alle aufdröseln), hab ich begonnen, daran zu arbeiten, meine Ängste zu verstehen und sie nach und nach dorthin zu packen, wo sie entstanden sind und mich davon zu befreien.
Das ist ganz schön schwer, weil sie wirklich in meinen Zellen hocken und da nicht so leicht zu vertreiben sind. Aber ich versuche es immer und immer wieder.

Letztlich kann ich sagen, dass es gut war, dass das damals passiert ist; wäre das so nicht gelaufen: ich wüsste heute viel weniger über mich, mein Innerstes mein Leben, meine Beziehung.
Meiner Frau gehts auch so.
Und was Vertrauen wirklich ist, abseits von dem, was man schnell mal so nennt, wissen wir beide auch erst seitdem.


Aber eben: Ich kann dir nachfühlen, wie Du die Schatten, die jetzt, wo für Dich endlich alles so ausschaut, wie du es immer hast haben wollen, über Euch zu fallen scheinen, fürchtest.
Grad deshalb mag ich Dich ermuntern, noch mal gründlich "über die Bücher zu gehen"; für Dich selbst, aber vielleicht auch mit entsprechenden Fragen zusammen mit Deiner Liebsten.

Ich versteh, dass Du es gerne hättest, wenn sie sich an die Vereinbarung "Wenn Eine von uns eine Andere toll findet, dann trifft sie die nicht mehr allein" hielte - aber letztlich ist so eine Vereinbarung auch nur ein Zeichen für mangelndes Vertrauen.
So als "Überbückung" mag ein solches Übereinkommen schon nützlich sein, aber ich find, man sollte derweil versuchen, die grundsätzliche "Notwendigkeit" desselben durch die Entwicklung von echtem Vertrauen überflüssig zu machen.

Eine Andere toll finden und sich mit ihr einlassen, das kann Deine Frau auch, wenn sie sie zufällig in einer Bar oder im Supermarkt kennenlernt.
Das kann immer passieren, dass Eine sich in eine Andere verliebt.
Ich glaub, da hätten viele gern ne Versicherung dagegen oder eine Garantie oder so - aber die gibts halt nicht.

Ich hoffe sehr, dass es Dir/Euch gelingt, anders mit der Situation umzugehen.
Und ich wünsche Euch ganz, ganz viel Glück. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)


Herzliche Grüße

shark

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 22.Jun.2013 - 16:00
Bearbeitungsgrund: Wort ausgetauscht
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Jumple
Beitrag 22.Jun.2013 - 15:57
Beitrag #12


Fürstin Pückler
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Zu einem glücklichen Leben gehört die Kunst des Vergessens und jede Menge Humor ;-)
Ich habe das ehrlich gesagt wirklich vergessen. Am Ende half mir glaube ich nur, dass meine Freundin doch merkte, wie sehr ich litt und sich mir zuliebe zurückhielt. Aber damit fühlte ich mich auch nicht unbedingt wohler. Das beste Erlebnis kam 7 Jahre später: Sie traf sie nach langer Zeit wieder bzw. diesmal war es wirklich lustig. N traf MICH und versuchte plötzlich sich an mich ranzumachen. P nutzte das um nur zu beobachten ... Eigentlich auch lustig, ich lud N ein paar Tage zu uns ein, da ich seit jeher bemüht war, eine gute Freundschaft zu N zu pflegen, da ich dachte, dass ich sie ja doch nicht loswerden würde. Ich wusste aber nicht, dass P schon längst das Interesse an N verloren hatte. Ich kam mir vor wie im falschen Film als N mich fragte, wie ich mit gewissen Macken von P zurechtkäme und ob die Beziehung mich wirklich glücklich mache. Ich fragte mich dauernd, was sie von mir will, sie wollte doch selbst was von ihr also warum redete sie plötzlich alles schlecht? Raffte es aber erst später, als ich N zum Bahnhof fuhr und dann die Situation kam, die ich oben schon andeutete: Meine Freundin heulte bitterlichst als ich wieder kam und entschuldigte sich hundertfach für das was sie damals verlangte, dass sie gar nicht mehr begreift, was sie je an ihr gefunden hatte.
Das tat irgendwie gut und es brauchte auch gar nicht viele Worte mehr von ihr. Es war einfach als ob mir nach der langen Zeit eine riesige Last genommen wurde.

Ich glaube, es ist wirklich so, dass sich Wünsche erst erfüllen, wenn man sie loslässt. Ich habe mir so ein "Einsehen" meiner Partnerin so oft gewünscht. Aber dieser Wunsch klebte förmlich an mir, weil ich es so dringend wollte und meinte das wäre meine Erlösung von meiner Eifersucht! Bis es mir dann wirklich egal wurde ... da kam dieser Moment, der dann wirklich für alles entschädigte.


Das Switchen ist schwierig zu erklären. Ich beherrsche diese Verdängungstaktik so gut, dass ich manchmal in Situationen gar nicht mehr mich einfühlen kann bzw. auch gar nicht mehr möchte.
Ich habe immer darauf geachtet, dass, wenn P kam, ich auch zu ihr ging und nicht versuchte, Gründe zu finden, warum ich noch nicht kommen kann, weil ich lieber die Zeit nutzen wollte, um mit der anderen zu schreiben. Wenn dann Gedanken an die andere kamen, habe ich die beiseite geschoben und mich noch stärker auf P konzentriert. Dadurch dass sich meine Partnerin aber auch so viel zurückzog, war es nicht schwer, dann die Zeit mit der anderen zu genießen. Es hat allerdings auch lange gedauert, bis ich kapierte, dass ich verliebt war und es eben nicht nur eine akzeptable Schwärmerei ist.
Gleichzeitig hatte ich eine ganze Zeit aber auch bewusst an die andere gedacht, da meine Partnerin und ich ein anderes Problem hatten, was uns sehr zu schaffen machte bzw. hätte blöd ausgehen können, wenn ich mich nur auf das Problem gestürzt hätte. So konnte ich mich immer mit dem anderen ablenken und dabei auch "gut drauf" bleiben und die Launen meiner P aushalten.

Achja ... als sich das jetzt alles lag und meine P und ich mittlerweile wesentlich gelassener über das Thema reden können, ohne dass es meine Freundin mehr so sehr verletzt, haben wir festgestellt, dass sie ja auch noch eine andere alte Freundin hat, bei der sie immer schwach geworden ist. Bei der habe ich komischerweise noch nie ein ungutes Gefühl gehabt, sondern fand es immer total niedlich wie meine P auf sie reagiert. Ich brauche nur den Namen sagen und dann kriegt sie so ein Grinsen, das sie immer zu verbergen versucht, aber dadurch wirkt das Grinsen nur noch ulkiger und ist somit absolut einzigartig. Wenn sie so grinst, weiß ich schon vorher, dass sie gerade etwas von der gewissen Person erzählen wollte ;-) Ich habe mich auch oft gefragt, warum ich da nie eifersüchtig reagierte, obwohl diese Person oft damit spielte, weil sie wusste, dass meine P viele viele Jahre in sie verknallt war und die eine viel größere Anziehungskraft hatte als N. Aber vielleicht weil das schon so viele Jahre so lief und nie etwas passierte, wusste ich, dass nach wie vor nichts passieren würde. Außerdem fand ich die Dame selber niedlich und sympathisch, was bei N nicht der Fall war. Damit habe ich mich auch oft fertig gemacht, was sie bloß in ihr sieht, wo sie doch gar nicht so toll ist sondern in meinen Augen eine Blenderin. Ich glaube, dadurch fühlte ich mich auch nach diesen Besuchstagen von N so befreit und erlöst, weil meine P sie endlich als solche von selbst erkannte!
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Lena_O.
Beitrag 22.Jun.2013 - 15:58
Beitrag #13


Satansbraten
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Hey june,

Deine Situation kenne ich von einem verheirateten Heteropaar in meinem Freundeskreis. Da lief das ähnlich ab, bis der Ehemann meiner Freundin sich den "Nebenbuhler" (natürlich auch schon ewig verheiratet) mal zur Brust nahm und ihm klar gemacht hat, dass diese Treffen nicht gehen und er das gefälligst unterlassen soll. Was genau besprochen wurde, weiß ich nicht, aber diese Treffen und Besuche in der Wohnung, wenn der Ehemann nicht zu hause war, gab es nicht mehr.

Wenn Deine Liebste dich vor den Treffen fragt, dann sag das nächste Mal: NEIN, denn ich komme damit nicht klar.
Hast Du ihr gesagt, was dich das an Kraft kostet? Wie reagiert sie darauf?

(SMS nachts nach den Treffen: für mich persönlich ein no go!).



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Lucia Brown
Beitrag 22.Jun.2013 - 17:24
Beitrag #14


- keep it up you go girl -
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Liebe June,

ich möchte dich gerne was fragen.
Wie habt ihr euch kennengelernt, warum hast du sie ausgewählt, was gefällt dir an ihr?

(Wenn es dir zu persönlich ist, dann brauchst du auch nicht zu antworten.)

Der Beitrag wurde von Lucia Brown bearbeitet: 22.Jun.2013 - 17:24
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Kara
Beitrag 22.Jun.2013 - 17:30
Beitrag #15


Naschkatze
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Hallo june,

ich denke, du spürst genau, dass zwischen den Beiden eine (starke+erotische) Anziehung herrscht und bist BERECHTIGT eifersüchtig. Deine Eifersucht wird nicht geringer werden, wenn sich deine Partnerin weiterhin mit deiner Kollegin trifft und auch wird eure Beziehung dabei immer schlechter werden.
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Mausi
Beitrag 22.Jun.2013 - 19:48
Beitrag #16


Mama Maus
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ZITAT(june @ 22.Jun.2013 - 13:31) *
Hallo Mausi,

vielen Dank für dein ehrliches Feedback. Deine Antwort bedeutet mir viel, weil du so ähnlich zu denken scheinst wie ich.

Ich versuche mal, sortiert zu antworten:

Zum Thema "Vertrauen": Sie stört, dass ich ihr gerade eben *nicht* vertraue. Sie sagt, ich könne ihr vertrauen, dass außer flirten ("frotzeln")/reden nix läuft. Und das glaube ich ihr auch.


Ich denke da muss man eben körperlich und geistig/seelisch differenzieren. Klar ist, dass sie auf jeden Fall etwas sehr intensives mit ihr erlebt und die Frage ist, ob Du das aushalten möchtest und kannst - ob Du denkst, dass es irgendwann wieder aufhört oder eben für immer so weitergeht.

ZITAT(june @ 22.Jun.2013 - 13:31) *
Mit der Kollegin sprechen möchte ich auf keinen Fall, da wir eng zusammenarbeiten müssen (Stich ins Herz) und das die Lage einfach verkomplizieren würde. Hier gilt tatsächlich einfach: Augen zu und durch. Zumal die Kollegin ja auch sicher gebunden ist/eine stabile Partnerschaft hat.

Und da stelle ich mir dann eben jetzt auch die Frage, die hier schon jmd. stellte (indirekt) - was sagt denn die Partnerin Deiner Kollegin dazu? Ist sie auch beunruhigt? Oder sieht sie es locker?
Und dass es eben eine Kollegin von Dir ist macht es nicht einfacher, solch eine Verbandelung von Arbeit und Privat könnte ich nicht ertragen. (aber ich trenne das sowieso sehr strikt)

ZITAT(june @ 22.Jun.2013 - 13:31) *
Zu den Kindern sei gesagt: Meine Partnerin liebt Kinder über alles, ist aber bisher vor der großen Verantwortung noch etwas zurückgeschreckt. Nun kam der Wunsch von ihr aus, aus ihr selbst heraus ans Licht und das finde ich sehr schön. (Bei meinem Vater bspw., der uns beide Kinder über alles liebt, war es ähnlich - auch er musste erst ein gewisses Alter haben, bevor er ganz "ja" sagen konnte zu Kindern.) - Ich habe das mit dem falschen Verb vielleicht ein bisschen ins zu drastische Licht gerückt. - Aber unsere Zukunftspläne, die wir gemeinsam stricken, sind sehr schön, sehr real und vor allem: es sind unsere gemeinsamen Wünsche. So etwas möchte ich nicht einfach über Bord werfen. - Daher auch der Wunsch, mit der momentanen Situation besser klarzukommen.

Ok, das hörte sich in Deinem Eingangsposting anders an.

ZITAT(june @ 22.Jun.2013 - 13:31) *
Ich habe oft das Gefühl, dass sie wirklich bei mir ist, aber ich merke eben auch, wenn ihre Gefühle woanders sind.
Sie sagt von sich selbst, dass sie ein sehr dyadischer Mensch ist (sie hat nicht viele Freunde) und dass sie außer der Partnerdyade noch ein weiteres Zweiersystem braucht. - Aber muss das ausgerechnet eine Frau sein, die sie attraktiv findet?

Naja, eine Frau, die sie nicht attraktiv findet, würde in Dir kaum Gefühle der Angst oder der Eifersucht hervor rufen, wenn da noch Gefühle mit im Spiel sind (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

ZITAT(june @ 22.Jun.2013 - 13:31) *
... Nun habe ich dir zwar geantwortet auf deinen Post, aber irgendwie bin ich immer noch nicht weiter...
Trennung kommt für mich nicht infrage. Heißt das dann automatisch, dass ich das aushalten muss?

Ich denke schon, dass -wenn keine Trennung in Frage kommt- Du es aushalten musst, bis die Kollegin weniger interessant wird. Ein Verbieten würde wohl nichts bringen - ich weiß allerdings auch nicht, wie (ohne Streit und unter Druck setzen) sehr Du Deiner Freundin bisher gesagt hast (und gezeigt) wie sehr es Dich beunruhigt und verletzt. Ich finde es komisch, dass sie so garnicht auf Dich Rücksicht nimmt.


ZITAT(june @ 22.Jun.2013 - 13:31) *
Vielleicht gibt es ja Frauen, die auch einmal eifersüchtig auf eine andere Frau waren und heute genau dieser Frau wieder in die Augen sehen können, darüber schmunzeln können und sich sagen: "Ja mei, so war das halt damals..."...

Ich war einst sehr eifersüchtig, als meine Frau sich mit einer Freundin von sich traf. Es war immer ein ganz komisches Gefühl, wenn ich wusste, dass die Beiden sich treffen. Ich hatte immer das GEfühl, wenn wir mal was zu mehrt unternehmen, ich störe. Ich lies meine Frau gewähren aber teilte ihr mit (und einmal kam sie heim und fand mich weinend vor), wie sehr es mich beunruhigt und ängstigte. Und auch sie sagte mir, dass sie nichts von der anderen wolle.
Und das war auch so - aber- die Dame wollte was von ihr. Sie schoss gg. mich und unsre Beziehung - andererseits, wenn es ihr nutzte, nahm sie mich mit ins Boot (organisatorische Sachen) - 2 Jahre später kam es zwischen uns zum Streit - sie sagte mir, ich solle doch verstehen, dass sie nicht mit mir befreundet sei (das wusste ich ja, war auch kein Thema) - ich sagte ihr, dass es kein Problem sei, sie MICH dann aber aus der Freundschaft raus halten solle und nicht ständig zum Thema machen (was mir meine Frau ja erzählte).
Schlussendlich sagte sie zu meiner Frau, dass sie unsre (einige Monate darauf folgende) Hochzeit nicht gut heißen könnte und dementsprechend nicht käme - schrieb aber 2 Tage später eine Glückwunschkarte *äähja*
Die beiden sind weitehrin befreundet, und das ist in Ordnung. Ich wollte nur in der Freundschaft nicht mehr vorkommen, mehr nicht.

Letztens hat sie mal angerufen und meine Holde war nicht zu Hause - und wir konnte aber trotzdem normal miteinander reden. Die Freundschaft ist für mich auch kein rotes Tuch mehr, das war rum, in dem Moment in dem ich verstand, dass es nicht von meiner Frau ausging.


ZITAT(Jumple @ 22.Jun.2013 - 16:12) *
Ich finde übrigens der Aufschrei nach "Trenn Dich bevor Du noch mehr leidest" (nicht auf irgendwen von hier bezogen, sondern allgemein), oftmals zu früh.
Es heißt doch "in guten wie in schlechten Zeiten" ... dann kann man nicht nach 2,5 Jahren bei der ersten Krise gleich über Trennung nachdenken. (...)
Soll man dann in jeder Beziehung gleich denjenigen verlassen, weil er momentan nicht 100% bei einem ist?

Will damit niemanden angreifen, sind einfach Gedanken, die mir gerade durch den Kopf gehen.

Naja, zwischen "Trenn Dich sofort" (was ich nicht schrieb) und zwischen "Wenn Du es nicht mehr aushältst musst Du Dich trennen" liegen weltweite Unterschiede. Aber bevor einen eine Beziehung gänzlichst kaputt macht, sollte die Liebe zu einem Selbst überwiegen.
Und, gibt es Zeiten, in denen man andere anziehend findet - gibt es bei uns auch (bzw. bei mir, meine Holde sagt immer, andere interessieren sie nicht die Bohne - und das stimmt auch- zumindest hätte ich nie ein bedrohliches Gefühlt gehabt)
- bzw. war das bei mir immer ein Zeichen, das was nicht stimmt. Das kam nun lange nicht mehr vor bei mir und ich denke, das ist rum - dafür bin ich zu schnell zu nah an mir dran inzwischen.

June, ich weiß nicht, ob ich Dir weiter helfen kann. Aber ich denke wirklich, dass dann nur die Zeit zeigt, inwieweit das bleibt oder ob das Interesse abebbt. Ob sie wieder gänzlich bei Dir ist, ob Du erurieren kannst, was es ist, was sie treibt usw. usf.

Edit: Was mir noch durch den Kopf ging: Das Ding mit dem zu 4. treffen - vielleicht nicht immer aber ab und zu - und vielleicht würde es Dir Sicherheit geben (oder Dich noch mehr verletzen, das weiß ich nicht), wenn Du siehst, wie die Beiden miteinander umgehen, welche Blicke sie tauschen - vielleicht könntest Du dann Sicherheit in die Worte Deiner Freundin legen - oder eben es würde ein weiterer Brandherd werden. ich weiß es nicht, wäre aber für mich wohl eine Möglichkeit des Versuchs. Ich denke schlimmer als die Fantasie kann es nicht werden.
Achso - und SMS nach nem Treffen finde ich nun nicht no-Go sondern eine weitere Form der Kommunikation, wenn man noch gedanklich mit dem Treffen beschäftigt ist.
Und - meine Frau und ich haben (schon am Anfang) ausgemacht, dass wir nur flirten, wenn die Andere nicht dabei ist- aber dass eben auch nicht mehr passiert und meine Frau sagte da mal einen schönen Satz zu mir "Wenn Du was machen willst, dann machst Du es eh, ich kann da nix machen!" Auf die Frage hin, wieso sie nicht eifersüchtig ist (ist sie inzwischen aber manchmal gewesen (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) )- aber der Satz stimmt - und löst in mir auch eine gewisse Relaxtheit aus.
Und ich weiß für mich: Meine Frau würde es mir sagen, so sie mich betrügen würde (und da bin ich mir sicher!) UND es wäre für mich kein sofortiger Trennungsgrund - meine 1. Frage wäre Warum? Und daraufhin würde ich dann weiter überlegen.
Der Betrug einer Person in einer Beziehung liegt meist nicht an einer Person alleine sondern an den Umständen (m.E.), wie shark schön und anschaulich aus eigener Erfahrung beschrieb. Und wenn beide respektvoll und liebevoll miteinander umgehen, danach, dann kann es, denke ich, auch aufgearbeitet werden.

ABER - nachwievor - sollte ein gewisses Maß des Leidens nicht überschritten werden (zu Deutsch: die Selbstaufgabe darf es nicht geben von einer Person, dass sie sich selbst und ihre Gefühle komplett zu Gunsten der anderen Person ignoriert)

Der Beitrag wurde von Mausi bearbeitet: 22.Jun.2013 - 19:55
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Deirdre
Beitrag 23.Jun.2013 - 10:30
Beitrag #17


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@Kara: "BERECHTIGT eifersüchtig"? Hm.

Ich finde es sehr schwierig, mit Eifersucht umzugehen, auch mit meiner eigenen. Was ist Eifersucht eigentlich genau? Eine Verlustangst? Der Drang, einer nahestehenden Person enge Kontakte zu anderen Menschen zu verbieten?
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Pirola
Beitrag 23.Jun.2013 - 15:36
Beitrag #18


Bekennende Urlesbe
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Ja , ich denke , Eifersucht ist nichts anderes als eine ganz grosse , quälende Verlustangst .
Und es gibt die Möglichkeit , auf die Eifersucht der Liebsten Rücksicht zu nehmen , indem
frau auf die Freiheit des Fremdgehens verzichtet .
Mit gefällt sehr , was shark dazu berichtet hat . Sie stellt sich selbst sehr in Frage und ist
am Seitensprung ihrer Freundin gewachsen .
Ich habe auch die Erfahrung gemacht , dass eine dritte Person , die Verliebtheit entfacht ,
ein Paar nicht nur in eine Krise stürzen , sondern auch sehr an der Situation wachsen lassen kann .
Meine Partnerin und ich gehen damit so um, dass ich mich nicht hinreissen lasse und sexuell
wirklich aktiv werde, die Gefühle jedoch haben kann .
Ich denke, jeder Mensch hat da etwas andere Vorstellungen und Grenzen .
Ganz wichtig wird die Kommunikation darüber , vielleicht auch, um die Kontrolle über das
Ganze zu behalten .
Ich könnte meine Partnerin nie hintergehen . Ich war in Situationen mit der anderen, da habe ich
regelrecht Krämpfe bekommen , so sehr war ich im Konflikt , aber die Schmerzen haben mich
gewarnt , mich zurückzuhalten . Ich will meiner Partnerin nicht so weh tun. Das ist dann wichtiger
als die Lust .
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june
Beitrag 23.Jun.2013 - 16:07
Beitrag #19


Treue Seele
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Liebe Frauen,

ich bin so überwältigt von euren Antworten... Vielen, vielen Dank dafür! (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)

Ich versuche mal zu antworten...

Shark - vielen Dank für deine sehr persönliche Antwort. Den Gedanken, dass sich Vereinbarungen ja auch ändern lassen, je länger man zusammen ist und somit ggf. auch mehr Stabilität hinzugewonnen hat, habe ich einfach noch nicht zulassen wollen. Aber du hast diese Tür für mich als Möglichkeit, es zu akzeptieren, geöffnet. (Wirrer Satz, aber ich lasse ihn jetzt mal einfach so stehen. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) )

Jumple - auch dir vielen Dank! Tja, *wie* kann ich es erreichen, es loszulassen, es (egal) sein zu lassen... Das ist für mich tatsächlich die Frage.

Lena O - Es kommt für mich nicht in Frage, die "Nebenbuhlerin" zur Brust zu nehmen, da sie einfach meine Kollegin ist. Meine Partnerin weiß sehr wohl, wie ich darunter leide, aber da sie ja keinen Grund für mein Leiden sieht, sieht sie auch keinen Grund, sich nicht mehr mit der anderen Frau zu treffen. Und ein Verbot meinerseits widerspricht all meinen Prinzipien.

Lucia - Kennengelernt haben wir uns tatsächlich über ein Forum. Das ist eigentlich nicht mein Stil, wir haben uns daher sehr schnell getroffen und saßen Nachmittage lang bei mir auf dem Balkon. Sie hat dann sehr schnell angefangen, mich heftig zu umwerben - und ich (Typ: graue Maus) hatte große Angst vor ihr (Typ: sehr attraktiv), weil ich dachte: Oh man, die ist einfach ein Level zu hoch für mich. - Und vermutlich ist genau das das Hinkebeinchen, was ich mit mir herumschleppe...
Warum ich sie ausgewählt habe? Jedenfalls nicht so sehr wegen ihrer äußeren Attraktivität. Sondern weil sie vieles hat, was mir gut tut: sie hat einen großartigen Humor, bringt mich zum Lachen, hat gleichzeitig Tiefgang und Leichtigkeit, ist musikalisch, bereist gerne die Welt und entdeckt kleine Zaubermomente auch im Alltag. Ich liebe sie einfach auch um ihrer selbst willen, schaue ihr gerne zu, wenn sie bspw. etwas bastelt, ganz in sich versunken ist, leidenschaftlich ihre Meinungen verteidigt usw. ... Unsere damals noch recht junge Beziehung wurde bald durch die Krankheit meines Bruders auf die Probe gestellt - sie wich mir nicht von der Seite. - Und so auch ich ihr nicht, als es ihr schlecht ging. - Wir sind einfach "gut" miteinander: Wir lieben unser gemeinsames Leben, ergänzen und hervorragend und sind ein gutes (und eigentlich auch starkes) Team.
Du fragst so, als könntest du evtl. von der ARt des Kennenlernens Rückschlüsse auf die gegenwärtige Situation ziehen. Das würde mich sehr interessieren, da ich dich ebenfalls für sehr lebenserfahren halte...

Kara - tja, genau das ist ja meine Befürchtung. Aber ich will es eben nicht zu einer selffulfilling prophecy werden lassen, sondern möchte aktiv gegensteuern - durch einen ruhigeren, friedlicheren, geerdeteren Geist. Daher mein Thread.

Mausi - Ich *hoffe*, es hört auf! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Die Partnerin der Kollegin merkt nix, ich weiß auch nicht, inwiefern sich die beiden tiefergehend austauschen. Wenn wir uns in der Gruppe treffen, auch mit mehreren, ignorieren sich die beiden Turteltäubchen weitestgehend - nur, um sich anschließend dann per SMS zu verabreden. (Schon strange, irgendwie...)
Ich möchte auch nicht mit der Kollegin reden - einerseits, um der Sache nicht noch mehr Gewicht zu geben, andererseits, um sie nicht zu verunsichern oder selbst als Volldepp dazustehen.
Mit meiner eigenen Partnerin rede, diskutiere, streite ich bezüglich der Treffen. Sie weiß, wie sehr mich diese Treffen verletzen/schmerzen. Aber Fakt ist: So weh mir diese Treffen tun, ich möchte sie ihr nicht verbieten. Ich möchte an dieser Stelle wirklich an mir selbst arbeiten, denn die Treffen stellen *objektiv* wirklich keine Gefahr für die beiden Beziehungen dar.
Übrigens: Für mich persönlich wäre es nur schwer auszuhalten, wenn meine Partnerin mit einer Frau befreundet ist, die mich persönlich ablehnt... Das würde ich als Loyalitätsbruch empfinden, irgendwie... Ich bewundere daher auch hier deine Gelassenheit bzw.: Ich finde, alles, was du über deine Beziehung zu dir selbst und zu deiner Partnerin schreibst, klingt einfach nur wohltuend entspannt.

Deirdre - Wie ich ja schon geschildert habe, geht es mir darum, es eben nicht zu verbieten, sondern es als Bestandteil der Beziehung zu integrieren.

Ich danke euch von Herzen für eure schönen, kritischen, ermunternden Antworten! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

June,
weiter-denkend

Edit: präzisiert

Der Beitrag wurde von june bearbeitet: 23.Jun.2013 - 16:24
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Lena_O.
Beitrag 23.Jun.2013 - 17:43
Beitrag #20


Satansbraten
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Ach, june....ich kann alles verstehen und gut nachvollziehen, was du schreibst.

Aber heute mittag musste ich an deinen Thread denken und mir kam eins in den Sinn: falsche Rücksichtnahme deinerseits.
Aus der Entfernung und sozusagen als Außenstehende habe ich kein gutes Gefühl, gerade auch, weil Du schreibst, dass sich die beiden bei gemeinsamen Treffen mehr oder weniger ignorieren. Was ist das für ein Spielchen?
Sorry für meine negative Einschätzung. Vielleicht sehe ich zu schwarz und eine der tollen Frauen hier im Forum hat noch eine gute Idee oder Lösung.
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