Am Ende des Fegefeuers - Teil 1, Kommentare und Fragen zu S. 9-156 |
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Am Ende des Fegefeuers - Teil 1, Kommentare und Fragen zu S. 9-156 |
11.Jan.2013 - 04:38
Beitrag
#21
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Gut durch Gruppe: Members Beiträge: 3.084 Userin seit: 11.08.2009 Userinnen-Nr.: 6.882 |
Danke für die freundliche Begrüßung.
Bei Taschenbüchern fallen die Seiten nicht um, wenn man sie in einer Hand hält. Dieser Umschlag ist zu biegsam für mich. Ansonsten gefiel es mir zu Beginn ganz gut, aber jetzt nicht mehr. Diese Gruselgeschichten mit dem Krebs, dem Unfall, dem Auseinanderfallen eine Familie, wo offenbar Kinder belogen wurden über das Überleben ihrer Geschwister und rauchende trinkende Frauen mit uneinfühlsamem ***. Ist es das was ich in meiner Freizeit lesen will? |
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11.Jan.2013 - 09:45
Beitrag
#22
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Vorspeisenexpertin Gruppe: Members Beiträge: 63 Userin seit: 26.07.2012 Userinnen-Nr.: 8.282 |
Ich fange einfach mal am Anfang an...
bei mir gibt es keine Widmung und auch keine zwei Zitate, sondern nur eins auf englisch.. und ich weiß nicht wie ich bei meinem Kindel auf die Kommentare zugreifen kann, die ich während des lesens gemacht habe.. das muss ich mal die Tage herausfinden. Denn so ohne Kommentare, ist es sehr schwierig etwas zu schreiben, denn einfach mal durchblättern ist bei einem ebook gar nicht so einfach... technik die überfordert (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) mich hat die Frage wer diese Person bzw. was diese ausmacht, die dort aus der Vergangenheit spricht nicht so gefesselt. Ich bin eher direkt an Lisa hängen geblieben.. wahrscheinlich weil ich mich in Teilen direkt mit ihr identifizieren konnte.. und habe mich dann selbst dabei ertappt, dass ich die anderen Textpassagen teilweise nur überflogen hatte, sodass ich bald feststellen musste.. von vorne anfangen ist besser Naja den ersten Teil habe ich somit zweimal gelesen (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Ich konnte mich überhaupt nicht mit Matthias einfühlen, er war mir die ganze Zeit über sehr weit weg.. ich konnte auch nur wenig mit den Foots anfangen.. und gerade stelle ich fest ich kann auch einfach gar nicht so genau beschreiben wieso diese Distanz und antipathie, die recht kontinuierlich blieben, da war.. Ich belasse es jetzt erstmal dabei und sage einfach später mehr! |
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11.Jan.2013 - 12:38
Beitrag
#23
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Suppenköchin Gruppe: Members Beiträge: 136 Userin seit: 13.09.2009 Userinnen-Nr.: 6.930 |
Liebe Litt, ich habe bereits deiner letzten Antwort entnommen, dass du das nicht so empfindest. Und auch gar nicht von dir verlangt, irgendetwas zu begründen. Ich habe lediglich eine Frage gestellt, die auf einer falschen Annahme beruht hat. Bitte entschuldige! Leider kann ich wieder erst heute abend so richtig antworten, deshalb nur ganz kurz etwas hierzu, um ein wenig die Spannung herauszunehmen. Du musst dich nicht entschuldigen, ich finde deine Fragen und Anmerkungen gut und fühle mich keineswegs auf den Schlips getreten. Unter anderem helfen sie mir dabei, mir überhaupt erst selbst darüber klar zu werden, warum ich etwas wie geschrieben habe. Und in diesem Prozess befinde ich mich grade. Ich mache diese Leserunde u.a. auch deshalb, weil mich interessiert wie was bei unterschiedlichen Leserinnen ankommt und nicht, weil ich permanente Bauchpinselei haben will (obwohl ein bisschen davon auch ganz nett ist ;-), aber das krieg ich ja auch). Also mach ruhig weiter so! Falls mein Satz etwas genervt bei dir angekommen sein sollte, könnte es daran liegen, dass ich momentan fürchterlich im Stress bin, und das tut mir leid, ich würde mich dieser Leserunde gerne intensiver widmen, als ich es momentan kann. Vielleicht wird es übernächste Woche etwas besser. Aber selbst wenn mich mal etwas nervt und das auch durchschimmert, ist das nicht schlimm. Meine Lektorinnen haben mich wahnsinnig genervt und ich bin ihnen wahnsinnig dankbar dafür. Schön, dass jetzt noch mehr dazugekommen sind! Und alles weitere heute abend. Liebe Grüße Litt Der Beitrag wurde von Litt Leweir bearbeitet: 11.Jan.2013 - 12:41 |
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11.Jan.2013 - 13:10
Beitrag
#24
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Blau, weil Ströse. Gruppe: Admin Beiträge: 19.965 Userin seit: 06.08.2006 Userinnen-Nr.: 3.348 |
Ich hätte auch gern andere Leseerfahrungen als meine zunächst (insbesondere im 1.Teil) auftretenden Fremdeleien mit den ProtagonistInnen thematisiert. Da ich hier aber nicht herum"spoilern" wollte, dachte ich, ich warte brav, bis der Thread zum 2.Teil eröffnet wird. (IMG:style_emoticons/default/sad.gif) [...] Sorry, kawa, Litt, aber ich bin gerade ganz dicht an der Frustrationsgrenze. Ich habe mir das hier irgendwie entspannter vorgestellt und freudvoller. (Immerhin hat mir das Buch ja ausgezeichnet gefallen.) Der 2. Thread ist inzwischen eröffnet, aber ihr braucht nicht zu warten, bis ich das tue. Die Threads stehen zur Diskussion offen. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Und thematisieren könnt ihr, was immer euch wichtig ist. Und wenn ein Thema eher unbequem ist oder wird, finde ich es legitim, das zu sagen. Zur Qual soll die Leserunde ja nun nicht werden. Wenn du, PikSieben, also erst mal Abstand von den "monkigeren" Themen nehmen möchtest, lenken wir das Gespräch auf andere Aspekte. Denn das "Monkige" ist ja nun wirklich nicht Thema des Romans. Danke für die Erklärung zu Monk. Ich habe von der Serie gehört, sie aber nie gesehen, deswegen konnte ich die Verbindung nicht herstellen. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) |
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11.Jan.2013 - 13:42
Beitrag
#25
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ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
rauchende trinkende Frauen mit uneinfühlsamem *** Danke. Genau diese Stelle meinte ich. Wie einsam muss frau sein, dass sie da keine Fluchtinstinkte wachruft? Und wie du habe ich an der Stelle auch darüber nachgedacht, ob es die richtige Lektüre für einen ohnehin schon so tristen (damals war’s) November ist. Und ich bin froh, weiter gelesen zu haben. Ich wollte dann irgendwie doch auch wissen, wo diese Einsamkeit, regelrechte Trostlosigkeit, die ICH bei Lisa gespürt habe, und wo die Einsamkeit, die ich auch bei Michael wahrgenommen habe, wo die herkommt. Und ob und was diese ganze ominöse Autounfallgeschichte damit vielleicht zu tun hat? Und ja (nochmal an Litt), ich habe eben gedacht, dass genau die Wirkung, dass die ProtagonistInnen nicht so locker-fluffig, sexy, charmant und einnehmend daherkommen, sondern eben auffallend „merk“würdig, genau von dir beabsichtigt gewesen sein könnte. Weil die Figuren sonst womöglich irgendwie beliebig gewirkt hätten. So aber fallen sie beide auf, erzeugen (wie ich finde, negative, aber das macht ja nichts) Aufmerksamkeit, beide auf ähnliche Art und Weise: Befremden hervorrufend. (Ich gebe zu, dass ich das in meinem oberen Beitrag nicht präzise formuliert (vielleicht auch noch nicht hinreichend durchdacht) hatte. Aber ob nun befremdlich oder unsympatisch – ich bin zu diesen beiden Figuren bis zum Schluss emotional „auf Abstand“ geblieben.) Achtung! Jetzt kommt ein Hardcore-Spoiler - bitte erst nach Lektüre (oder Verfassen (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ) des zweiten Teils lesen) ABSICHT der Verfasserin habe ich auch unterstellt und übrigens bewundert, weil es auch dramaturgisch so gut passen würde: Die beiden Geschwister haben auf diese Weise etwas gemeinsam, was sie erstens als solche auch erlebbar macht und sie zweitens im zweiten Teil auch so herrlich miteinader verbinden kann. Warum sonst sollten diese beiden dem jeweils anderen überhaupt so viel Interesse und so viel Nachsicht entgegenbringen, dass sie überhaupt zueinander finden können. Und sogar bis zum Ende weitergedacht, ergäbe eine verfasserische Absicht so viel Sinn. Ich fand das wirklich genial. mich hat die Frage wer diese Person bzw. was diese ausmacht, die dort aus der Vergangenheit spricht nicht so gefesselt. Ich bin eher direkt an Lisa hängen geblieben.. wahrscheinlich weil ich mich in Teilen direkt mit ihr identifizieren konnte.. und habe mich dann selbst dabei ertappt, dass ich die anderen Textpassagen teilweise nur überflogen hatte, sodass ich bald feststellen musste.. von vorne anfangen ist besser Naja den ersten Teil habe ich somit zweimal gelesen (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Ich konnte mich überhaupt nicht mit Matthias einfühlen, er war mir die ganze Zeit über sehr weit weg.. ich konnte auch nur wenig mit den Foots anfangen.. und gerade stelle ich fest ich kann auch einfach gar nicht so genau beschreiben wieso diese Distanz und antipathie, die recht kontinuierlich blieben, da war.. Ich belasse es jetzt erstmal dabei und sage einfach später mehr! Miene! Wie toll, auch dich hier zu lesen! Und wie klasse, dass du eine so ganz andere Sichtweise hast. So wird es bestimmt ein wunderbarer Austausch. Darauf freue ich mich. ... Falls mein Satz etwas genervt bei dir angekommen sein sollte, könnte es daran liegen, dass ich momentan fürchterlich im Stress bin, und das tut mir leid, ich würde mich dieser Leserunde gerne intensiver widmen, als ich es momentan kann. Vielleicht wird es übernächste Woche etwas besser. Aber selbst wenn mich mal etwas nervt und das auch durchschimmert, ist das nicht schlimm. Meine Lektorinnen haben mich wahnsinnig genervt und ich bin ihnen wahnsinnig dankbar dafür. Liebe Litt, danke für deine Worte. (IMG:style_emoticons/default/bluemele.gif) Alles gut. Übrigens glaube ich nicht (WISSEN kann ich es ja nur von mir), dass hier irgendjemand so ungeduldig ist, immer gleich sofort auf alles eine Antwort zu erwarten. Nicht nur dich gibt es auch in offline. Und liebe Kawa (IMG:style_emoticons/default/bluemele.gif) , nun extra für dich ein kleines Spoilerchen (wer den ersten Teil schon zu Ende gelesen, darf natürlich auch gucken.) Weißt du, ich dachte, es ginge beim Spoilern darum, „Geheimnisse“, die sich erst im Laufe der (Lese)Zeit lüften, zu verbergen, um allen den gleichen Lesespaß zu erhalten. Und obwohl es von Anfang an zu ahnen ist, dass diese so faszinierende und sprachgewandte Figur, die aus der ich-Perspektive schreibt, Matthias ist, so wird dieses Geheimnis erst ganz am Ende des ersten Teils gelüftet. Darüber hast du aber völlig spoilerfrei geschrieben. Michaels „urinöses“ Erwachen auf Gernots Couch hingegen per Spoiler als ein Riesengeheimnis zu verpacken, hätte ich sehr übertrieben gefunden. Deswegen habe ich darauf so schnappig reagiert. :)pik7 edit: Hui, kawa (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) . War gerade selbst am Schreiben. Danke dir. Der Beitrag wurde von PikSieben bearbeitet: 11.Jan.2013 - 13:47 |
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11.Jan.2013 - 20:15
Beitrag
#26
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ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
Und thematisieren könnt ihr, was immer euch wichtig ist. Und wenn ein Thema eher unbequem ist oder wird, finde ich es legitim, das zu sagen. Zur Qual soll die Leserunde ja nun nicht werden. Wenn du, PikSieben, also erst mal Abstand von den "monkigeren" Themen nehmen möchtest, lenken wir das Gespräch auf andere Aspekte. Denn das "Monkige" ist ja nun wirklich nicht Thema des Romans. Herrje. Ich weiß ja nicht, was Litt sich darunter vorgestellt hat, darauf noch einmal näher eingehen zu wollen. Auf mich wirkte das erst einmal alles andere als verlockend. Wenn du also nicht gleich ganz so direkt und detailliert versuchen möchtest, die beiden genannten Textstellen zu besprechen, @Litt, will ich dem nicht im Weg stehen. Für euer Verständnis danke ich schon einmal. (IMG:style_emoticons/default/bluemele.gif) |
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11.Jan.2013 - 21:58
Beitrag
#27
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Suppenköchin Gruppe: Members Beiträge: 136 Userin seit: 13.09.2009 Userinnen-Nr.: 6.930 |
rauchende trinkende Frauen mit uneinfühlsamem *** Danke. Genau diese Stelle meinte ich. Wie einsam muss frau sein, dass sie da keine Fluchtinstinkte wachruft? Und wie du habe ich an der Stelle auch darüber nachgedacht, ob es die richtige Lektüre für einen ohnehin schon so tristen (damals war’s) November ist. Und ich bin froh, weiter gelesen zu haben. Ich wollte dann irgendwie doch auch wissen, wo diese Einsamkeit, regelrechte Trostlosigkeit, die ICH bei Lisa gespürt habe, und wo die Einsamkeit, die ich auch bei Michael wahrgenommen habe, wo die herkommt. Und ob und was diese ganze ominöse Autounfallgeschichte damit vielleicht zu tun hat? Und ja (nochmal an Litt), ich habe eben gedacht, dass genau die Wirkung, dass die ProtagonistInnen nicht so locker-fluffig, sexy, charmant und einnehmend daherkommen, sondern eben auffallend „merk“würdig, genau von dir beabsichtigt gewesen sein könnte. Weil die Figuren sonst womöglich irgendwie beliebig gewirkt hätten. So aber fallen sie beide auf, erzeugen (wie ich finde, negative, aber das macht ja nichts) Aufmerksamkeit, beide auf ähnliche Art und Weise: Befremden hervorrufend. (Ich gebe zu, dass ich das in meinem oberen Beitrag nicht präzise formuliert (vielleicht auch noch nicht hinreichend durchdacht) hatte. Aber ob nun befremdlich oder unsympatisch – ich bin zu diesen beiden Figuren bis zum Schluss emotional „auf Abstand“ geblieben.) Hier kann ich eigentlich nur eine sehr persönliche Antwort geben. Ich muss gestehen, dass ich nicht nur als Autorin, sondern als auch als Mensch eine Affinität zu "merk"würdigen Menschen habe. Statt in mir Fluchtinstinkte wachzurufen, ziehen sie mich an. Ich gönne ihnen den zweiten, dritten, vierten... Blick. Und nehme sie auch als sexy, charmant und einnehmend wahr, weil sie es eben auch sind (im Falle meiner Figuren würde ich Michael da herausnehmen (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ). Ich mag auch Bettina sehr. Und ich verstehe sie. Mich interessieren schwer traumatisierte Menschen, als Autorin und als Mensch. Mich interessiert, wie sie mit ihrer Verletzungen zurechtkommen, welche Strategien sie entwickeln, was ihnen gut gelingt und was ihnen nicht so gelingt, warum manches gelingt und anderes nicht. Damit kenne ich mich ziemlich gut aus, weil ich mich schon viele Jahre damit beschäftige. Beschäftigen musste. Nein, es ist von mir nicht beabsichtigt, dass diese Charaktere befremdlich und unsympathisch wirken, jedenfalls nicht nur. Sie haben eine Menge geleistet und ich verstehe gut, warum sie bestimmte Dinge (noch?) nicht so gut meistern. Menschen sind selten nur das eine oder andere. Gute Menschen können sich schlecht benehmen, einfühlsame in bestimmten Situationen uneinfühlsam sein, das weiß ich von mir selbst. Und wir erleben hier auch wirklich die intimsten und ungefilterten Gedanken der Figuren (natürlich habe ich sie in gewisser Weise doch gefiltert, da hast du ganz recht (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ). Es gibt keinerlei Distanz zwischen Erzähler und Figur. Das birgt natürlich ein Risiko, wenn sie nicht sympathisch rüberkommen. Mir wär's also lieber, meine Figuren wären dir sympathischer, obwohl sie manchmal befremden und nicht immer ganz auf der Höhe sind. Aber wenn sie es nicht sind, ist es eben so. Und ich habe das zu akzeptieren. Auf das genaue Analysieren des Einnässens können wir im Moment gerne verzichten, obwohl ich da gar nicht so ins Detail gehen wollte. Ich verstehe nun auch besser, was du gemeint hast. Und danke auch für den Hinweis auf deine „Monkigkeit“, so verstehe ich es noch besser. Im Zusammenhang mit der „Ersten-Nacht“-Szene kann ich mit dem Begriff „Öder S*x“ gar nicht viel anfangen, da geht es um ganz andere Dinge. Berauschender S*x wäre an dieser Stelle überhaupt nicht stimmig. Ich glaube auch nicht, dass Lisa diese erste Nacht als öde empfindet. Und der S*x wird ja beim zweiten Mal besser, was nur leider auch nicht hilft. In dieser Szene ist im Prinzip schon die ganze Beziehung beschrieben, das zarte Sich-Annähern und das Zurückschrecken, das Komm-her, Geh-weg… An irgendeiner Stelle, ich finde sie im Moment nicht mehr, hast du gefragt, ob es auszuhalten ist, dass Leserinnen einen anderen Blick haben als ich. (Ich weiß jetzt leider nicht mehr, wie du es formuliert hattest.) Wenn es mir gut geht, halte ich es gut aus, wenn nicht, kann‘s auch mal weh tun, aber grundsätzlich halte ich es aus, sonst dürfte ich keine Bücher veröffentlichen. Wenn ich einen Text in die Welt schicke, ist es erst einmal beängstigend, wenn er noch frisch und nah ist, wenn ich viel Kampf und Herzblut und Arbeit hineingesteckt habe, und das ist für mich bei „Fegefeuer“ ganz besonders der Fall. Aber gerade in der Interaktion mit der Leserin wird so ein Text erst so richtig lebendig, er beginnt sein eigenes Leben, steht quasi auf eigen Beinen, und ich muss lernen, ihn loszulassen. Das ist nicht so einfach, weil ich nicht weiß, wie er ankommt. Ich weiß aber mit Sicherheit, dass es Leserinnen geben wird, die mit ihm gar nichts anfangen können oder ihn eben anders sehen/lesen als ich. Und das muss ich akzeptieren oder aufhören zu schreiben. Aber ich bekomme mittlerweile so viel positives Feedback aus meinem Umfeld, aber auch von Menschen, die nicht kenne, dass ich gut damit umgehen kann, auch wenn ich gelegentlich noch die Zähne zusammenbeißen muss oder weiche Knie bekomme. Und dann kann es schon passieren, dass ich mich frage, warum ich das eigentlich mache. Aber das überwinde ich dann auch schnell wieder. Achtung! Jetzt kommt ein Hardcore-Spoiler - bitte erst nach Lektüre (oder Verfassen (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ) des zweiten Teils lesen) ABSICHT der Verfasserin habe ich auch unterstellt und übrigens bewundert, weil es auch dramaturgisch so gut passen würde: Die beiden Geschwister haben auf diese Weise etwas gemeinsam, was sie erstens als solche auch erlebbar macht und sie zweitens im zweiten Teil auch so herrlich miteinader verbinden kann. Warum sonst sollten diese beiden dem jeweils anderen überhaupt so viel Interesse und so viel Nachsicht entgegenbringen, dass sie überhaupt zueinander finden können. Und sogar bis zum Ende weitergedacht, ergäbe eine verfasserische Absicht so viel Sinn. Ich fand das wirklich genial. Dem würde ich zustimmen, aber ich kann nicht sagen, dass ich es so geplant habe, es ergab sich so im Schreibprozess, und dann stelle ich fest, dass es so stimmig ist. Grade frage ich mich, ob das nicht eher ins Leserundencafé gehört? Der Beitrag wurde von Litt Leweir bearbeitet: 11.Jan.2013 - 22:33 |
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11.Jan.2013 - 22:05
Beitrag
#28
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Suppenköchin Gruppe: Members Beiträge: 136 Userin seit: 13.09.2009 Userinnen-Nr.: 6.930 |
Ich hatte lediglich die Idee, eine Geschichte zu schreiben, die sich über mehrere Jahrzehnte erstreckt und in der auch der geschichtliche Hintergrund eine Rolle spielt. So etwas hatte ich zuvor noch nicht geschrieben. Neues Terrain also, und was für ein Spannendes! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) War das vom Schreibprozess her für dich was ganz anderes als sonst? Hattest du das Gefühl durch die geschichtlichen Vorgaben "eingeengter" zu sein? Nein, der Schreibprozess war eigentlich wie immer bzw. wenn ich ihn als härter empfunden habe als bei anderen Texten - und das war so - lag es nicht am geschichtlichen Hintergrund, sondern an einer manchmal zu großen Nähe bei manchen Strängen. Ich hatte mit dem geschichlichen Hintergrund mit die wenigsten Schwierigkeiten. |
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12.Jan.2013 - 00:10
Beitrag
#29
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ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
@Litt
"Für mich selbst", hieß deine Widmung. Das kann ganz verschieden gelesen werden. Auf alle Fälle hat es mir Respekt (im positivsten Sinne) eingeflößt und, was diese Runde betrifft, auch ein bisschen Angst: Etwas so Persönliches kann sehr zerbrechlich sein. Genausogut hätte "Für mich selbst" aber auch ein Ausdruck großen Selbstbewusstseins, vielleicht sogar von Arroganz sein können. Nicht, dass ich dir ausgerechnet Letzteres unterstellt hätte - ich will nur deutlich machen, wieviel Spielraum und entsprechend Ungewissheit von Anfang an möglich gewesen wäre. Umso wichtiger und ehrlicher ist, denke ich, auch die Diskussion, die nun entstanden ist, und ich finde es wirklich respektabel, mutig und auch uns gegenüber auch sehr schmeichelhaft, dass du dich hier so persönlich äußerst. Ein klares „Dazu möchte ich lieber nichts sagen“ wird dir hier ganz sicher auch niemand übel nehmen. Ich bewundere übrigens die Klarheit deiner Sprache. Ich muss gestehen, dass ich selbst einige Schwierigkeiten habe, eine ähnliche sprachliche Präzision zu erreichen. Deswegen kommt es mitunter zu Missverständnissen. rauchende trinkende Frauen mit uneinfühlsamem *** Danke. Genau diese Stelle meinte ich. Wie einsam muss frau sein, dass sie da keine Fluchtinstinkte wachruft? Hier kann ich eigentlich nur eine sehr persönliche Antwort geben. Ich muss gestehen, dass ich nicht nur als Autorin, sondern als auch als Mensch eine Affinität zu "merk"würdigen Menschen habe. Statt in mir Fluchtinstinkte wachzurufen, ziehen sie mich an. Ich gönne ihnen den zweiten, dritten, vierten... Blick. Und nehme sie auch als sexy, charmant und einnehmend wahr, weil sie es eben auch sind (im Falle meiner Figuren würde ich Michael da herausnehmen (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ). Ich mag auch Bettina sehr. Und ich verstehe sie. Mich interessieren schwer traumatisierte Menschen, als Autorin und als Mensch. Mich interessiert, wie sie mit ihrer Verletzungen zurechtkommen, welche Strategien sie entwickeln, was ihnen gut gelingt und was ihnen nicht so gelingt, warum manches gelingt und anderes nicht. Damit kenne ich mich ziemlich gut aus, weil ich mich schon viele Jahre damit beschäftige. Beschäftigen musste. Nein, es ist von mir nicht beabsichtigt, dass diese Charaktere befremdlich und unsympathisch wirken, jedenfalls nicht nur. Sie haben eine Menge geleistet und ich verstehe gut, warum sie bestimmte Dinge (noch?) nicht so gut meistern. Menschen sind selten nur das eine oder andere. Gute Menschen können sich schlecht benehmen, einfühlsame in bestimmten Situationen uneinfühlsam sein, das weiß ich von mir selbst. Nein, nein, nein. Nicht die Figur oder irgendein Mensch ruft in mir Fluchtinstinkte aus (Wie verächtlich ist das denn?), sondern die Situation. Für mich als Leserin war in der geschilderten Situation (Seite 52, 53) in KEINER WEISE erkennbar, dass hier Personen dabei sind, einer tiefen emotionalen Verbundenheit auch körperlich Ausdruck zu verleihen und dabei gemeinsam Wege zu finden versuchen, ein erlittenes Trauma einer der Personen nicht zum Problem werden zu lassen. Wenn du das an dieser Stelle hättest vermitteln wollen, hast du hier im Vorfeld zu wenig Informationen an die Leser gegeben. Erstens weiß ich als Leserin hier noch gar nichts von irgendeinem Trauma. Und zweitens ist auch nicht das Problem, dass der S*x nicht so richtig funktioniert. Öde (wobei das Wort vielleicht wirklich nicht ganz passend ist – egal: mies jedenfalls) wird die SITUATION dadurch, dass die Figuren rein gar nichts unternehmen, um hier irgendetwas aufzufangen. Man könnte reden, drüber lachen, zeigen, was man möchte oder wenigstens „Stop“ sagen und die Sache einvernehmlich auf später verschieben. Aber hier in der Szene passiert NICHTS von alledem. Und dann würde ich doch lieber wenigstens flüchten, als dieses grobe Gefummel einfach nur zu ertragen. Der Beitrag wurde von PikSieben bearbeitet: 12.Jan.2013 - 01:07 |
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12.Jan.2013 - 02:33
Beitrag
#30
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"Jeck op Sticker" Gruppe: Members Beiträge: 14.609 Userin seit: 18.10.2008 Userinnen-Nr.: 6.317 |
Mir hat gut gefallen, dass durch Max, den Sohn von Michael, erklärt wird, warum Michael so „schwerfällig“ daher kommt.
Die Beziehung zwischen Lisa und Bettina finde ich teilweise etwas irreführend dargestellt. Einerseits wird der Eindruck erweckt, als wäre eine Liebesbeziehung beendet worden und die arme Frau, die sich mit Sorgen um einen möglichen Gebärmutterkrebs herumschlägt, ist zu allem Übel auch noch von ihrer Partnerin verlassen worden. Die geschilderten Szenen auf den Seiten 53/54 erwecken bei mir eher Gedanken, wie z.B. wie bedürftig nach den Berührungen eines anderen Menschen muss ein Mensch sein, um sich so behandeln zu lassen. Svan schrieb etwas von schlechtem Sxx. Das halte ich persönlich ehrlich gesagt, für stark untertrieben. Es ist dabei stark verwunderlich, was Lisa eigentlich von einer Frau möchte, die Sie derartig lieblos behandelt? Das hat für mich auch nichts mit der in bestimmten Lesbengruppen angestrebten Befähigung von Mehrfachliebesbeziehungen nichts zu tun. Offenkundig stark angetrunken, zwischendurch „nachtankend“ und rauchend hat die Szene nichts mit Zärtlichkeit oder Leidenschaft zu tun. Mal ganz abgesehen davon, dass es dabei eher um eine Form von Konsum geht, bei der Null Respekt von der konsumierenden (Bettina) für die sich offenbar trotzdem hingeben wollenden (Lisa) durchschimmert. Machoverhalten der untersten Schublade. Dann bei der Begehung des Bauernhofes frage ich mich, gibt es dieses Spiel eigentlich wirklich oder hat die Autorin es sich ausgedacht? Die „Pinkelszene“ habe ich nicht verstanden. Weshalb macht sich ein erwachsener Mann auf dem Sofa seines schwulen, ehemaligen besten Freundes und dessen Lebenspartners in die Hose? Sehr gut gefallen hat mir das Wiedertreffen mit Monika Haberstroh und Antonia. Wahrscheinlich ist eine unzulässige Überleitung in einen anderen teil: Aber beide zusammen und Monika sowieso stellen einen wohltuenden Kontrast zu Bettina und Lisa da. |
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12.Jan.2013 - 11:49
Beitrag
#31
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ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
@Hortensie
Was du zu der S*xszene schreibst, spricht mir aus dem Herzen. Ich muss dazu auch noch einmal etwas loswerden: @Litt, du hast geschrieben, dass du dich dafür interessierst, wie der Text bei den Leserinnen ankommt. Die erste-Nacht-Szene ist für meine Sicht auf die Figuren tatsächlich eine Schlüsselszene, daher möchte ich noch einmal darauf eingehen. Beim Lesen der Szene ist mir das erste Mal das Blut in meiner romantischen Ader gefroren – so stark, dass es bis zum Ende nicht wieder vollständig aufgetaut ist. Hier liegt der Schlüssel zu meiner Distanz zu Lisa. Ich zitiere mal ungekürzt die ganze Szene auf Seite 53. (Man hat sich bereits tief in die Augen geschaut, gegenseitig Komplimente gemacht und ausgezogen, jetzt kann’s losgehen: ) ZITAT(Buch, Seite 53) Irgendwann steht die Frau auf, sagt, sie müssten jetzt ins Bett gehen, miteinander schlafen und dann schlafen, weil sie morgen früh aufstehen müsse. Danach wird geschlafen, am nächsten Morgen gibt es noch einmal Nachschlag:Sie liegen im Bett, Lisa ist nackt, die Frau trägt noch ihre Unterhose. Sie hat ihre Menstruation. Grob schiebt sie die Hand zwischen Lisas Beine. Wahrscheinlich ist sie einfach nur zu betrunken, denkt Lisa und versucht, sich nichts daraus zu machen. „Das funktioniert so nicht“, sagt sie und die Frau lallt etwas, was Lisa nicht richtig versteht. Als Lisa ihre Hand zwischen die Beine der Frau legen möchte, nur das, nicht mehr, sagt sie barsch: „Das geht jetzt nicht, das verstehst du doch.“ Sie versucht noch eine Weile, Lisa zu befriedigen, und bricht den Versuch unvermittelt ab. ZITAT(Buch, Seite 54) Die Frau versucht noch einmal, Lisa zu befriedigen. Aber auch das funktioniert nicht. Sonderlich viel haben wir als Leserinnen bis hierher noch nicht über die beiden Frauen erfahren. Aber auch, wenn es anders wäre, hätte das nichts an meiner Reaktion (Schockgefrierung) geändert. Ich finde, S*x sollte ganzkörperlicher, einfühlsamer, prozessorientierter und (verbal oder nonverbal-wie immer frau mag) kommunikativer sein. Es sind nur ganz wenige Zeilen, aber die haben zu einem ganz frühen Zeitpunkt des Buches ganz viel an Sympathie kaputt gemacht. Unwiederbringlich. Zumindest für mich. Und keine Erklärung, keine liebenswürdigen Szenen, die darauf folgen, können dieses Eis wieder auftauen. So war es für mich. Du wolltest es wissen. |
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12.Jan.2013 - 12:03
Beitrag
#32
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ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
Die Beziehung zwischen Lisa und Bettina finde ich teilweise etwas irreführend dargestellt. Äh... und andererseits?Einerseits wird der Eindruck erweckt, als wäre eine Liebesbeziehung beendet worden und die arme Frau, die sich mit Sorgen um einen möglichen Gebärmutterkrebs herumschlägt, ist zu allem Übel auch noch von ihrer Partnerin verlassen worden. Dann bei der Begehung des Bauernhofes frage ich mich, gibt es dieses Spiel eigentlich wirklich oder hat die Autorin es sich ausgedacht? Au ja, das würde mich auch interessieren, @Litt. Wobei: Wird hier schon genau erzählt, wie das Spiel aussieht? Kommt das nicht erst später noch einmal? Müssen wir spoilern? Die „Pinkelszene“ habe ich nicht verstanden. Weshalb macht sich ein erwachsener Mann auf dem Sofa seines schwulen, ehemaligen besten Freundes und dessen Lebenspartners in die Hose? Naja, er hatte einen Alptraum, der ihn überdies direkt auf etwas Unverarbeitetes aus seiner Kindheit gestoßen hat. Und beides zusammen (Alptraum und Kindheit) wird erzählerisch häufig mit Morgenurin vermengt.Oder? |
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12.Jan.2013 - 12:42
Beitrag
#33
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Suppenköchin Gruppe: Members Beiträge: 136 Userin seit: 13.09.2009 Userinnen-Nr.: 6.930 |
Ein klares „Dazu möchte ich lieber nichts sagen“ wird dir hier ganz sicher auch niemand übel nehmen. Damit habe ich auch kein Problem, wenn ich es für notwendig halte. Nein, nein, nein. Nicht die Figur oder irgendein Mensch ruft in mir Fluchtinstinkte aus (Wie verächtlich ist das denn?), sondern die Situation. Verstehe. Für mich als Leserin war in der geschilderten Situation (Seite 52, 53) in KEINER WEISE erkennbar, dass hier Personen dabei sind, einer tiefen emotionalen Verbundenheit auch körperlich Ausdruck zu verleihen und dabei gemeinsam Wege zu finden versuchen, ein erlittenes Trauma einer der Personen nicht zum Problem werden zu lassen. Wenn du das an dieser Stelle hättest vermitteln wollen, hast du hier im Vorfeld zu wenig Informationen an die Leser gegeben. Ich glaube, mit meiner sprachlichen Präzision steht es doch nicht so gut, ich ringe damit (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Nein, natürlich nicht, die beiden kennen sich ja noch gar nicht. Und sie wollen ja eigentlich gar keine tiefe, emotionale Verbundenheit. Sie treffen sich mit der Aussicht auf ein unverbindliches erotisches Abenteuer und kommen plötzlich doch tiefer miteinander in Kontakt, als sie eigentlich vorhatten. Hinzu kommt, dass die beiden betrunken sind, dass bei beiden Intimität und Nähe die Arhcillesverse sind. Das weiß die Leserin nicht, wahrscheinlich wissen sie es selbst nicht, und sie wissen es zu dem Zeitpunkt auch nicht voneinander. Da gibt es ja zuvor die kleine Szene im Rauchpavillon auf Seite 25, wo das beschrieben ist. In der Szene, um die es geht, sitzen die beiden erst auf dem Sofa. Jetzt zitiere ich auch mal: ZITAT Der erste Kuss, zaghaft, zart, ergibt sich von selbst. "Ich bin ganz schön aufgeregt"," sagt sie Frau. "Ich auch", sagt Lisa, "Ich hab schon eine ganze Weile nicht mehr mit einer Frau geschlafen." Die Frau blickt Lisa ganz erstaunt an, so als hätte sie etwas ganz Ungewöhnliches gesagt. "Du bist so erhlich", sagt sie. Sie streichelt Lisas Gesicht, blickt ihr tief in die Augen. "Du hast so liebe Augen, so ein liebes Gesicht." Lisa wird ein wenig mulmig. Das hier sollte doch eigentlich nur eine Affäre werden, eine Liaision, wie die Frau es nennt." Da ist eine erstes zartes sich Annähern, verbunden mit einer großen Verunsicherung. Dann bricht Bettina den Kontakt aprubt ab. Das meinte ich damit, dass in der Szene bereits alles vorhanden ist, das erschließt sich aber tatsächlich erst im Laufe des Romans. Aber dass diese Szene Befremden hervorrruft, kann ichnachvollziehem, bei Lisa ist das Befremden auch da. Aber sie bleibt, weil die beiden bereits in Kontakt gekommen sind. Wahrscheinlich auch, weil sie einsam ist und Sehnsucht hat... Für mich ist diese Szene unheimlich stimmig. Zu bedenkenist auch noch, dass diese Szene ein Rückblick ist, Lisa erzählt sie im Nachhinein, nachdem schone ine Menge passiert ist und sie erzählt sie sehr lakonisch und knapp, ich glaube sie hätte es zu diesem Zeitpunkt nicht anders erzählen können, ohne lamoyant zu werden. Der Beitrag wurde von Litt Leweir bearbeitet: 12.Jan.2013 - 16:49 |
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12.Jan.2013 - 12:49
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#34
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ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
Da gibt es ja zuvor die kleine Szene im Rauchpavillon auf Seite 25, wo das beschrieben ist. In der Szene, um die es geht, sitzen die beiden erst auf dem Sofa. Jetzt zitiere ich auch mal: ZITAT Der erste Kuss, zaghaft, zart, ergibt sich von selbst. "Ich bin ganz schön aufgeregt"," sagt sie Frau. "Ich auch", sagt Lisa, "Ich hab schon eine ganze Weile nicht mehr mit einer Frau geschlafen." Die Frau blickt Lisa ganz erstaunt an, so als hätte sie etwas ganz Ungewöhnliches gesagt. "Du bist so erhlich", sagt sie. Sie streichelt Lisas Gesicht, blickt ihr tief in die Augen. "Du hast so liebe Augen, so ein liebes Gesicht." Lisa wird ein wenig mulmig. Das hier sollte doch eigentlich nur eine Affäre werden, eine Liaision, wie die Frau es nennt." Da ist eine erstes zartes sich Annähern, verbunden mit einer großen Verunsicherung. Dann bricht Bettina den Kontakt aprubt ab. (IMG:style_emoticons/default/ohmy.gif) Bedeutender Zahlendreher! Die Szene ist auf Seite 52! Und abgebrochen wird da gar nichts, sondern direkt danach folgt der von mir zitierte Teil auf Seite 53. edit: Und sie sind auch nicht im Raucherpavillion, sondern in Bettinas Wohnung. Auf Seite 25 sind sie tatsächlich im Raucherpavillion, aber da steht nicht der von dir zitierte Teil. Was ist denn da los? Ist dir etwas im Manuskript durcheinander geraten? Mit schwerwiegenden Folgen gar? Der Beitrag wurde von PikSieben bearbeitet: 12.Jan.2013 - 12:54 |
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12.Jan.2013 - 12:49
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#35
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Suppenköchin Gruppe: Members Beiträge: 136 Userin seit: 13.09.2009 Userinnen-Nr.: 6.930 |
Die Beziehung zwischen Lisa und Bettina finde ich teilweise etwas irreführend dargestellt. Einerseits wird der Eindruck erweckt, als wäre eine Liebesbeziehung beendet worden und die arme Frau, die sich mit Sorgen um einen möglichen Gebärmutterkrebs herumschlägt, ist zu allem Übel auch noch von ihrer Partnerin verlassen worden. Könnte es daran liegen, dass es für Lisa eine Liebesbeziehung war, aber für Bettina eben nicht? Was sich aber selbstverständlich erst allmählich erschließt. Oder eben auch nicht. Dann bei der Begehung des Bauernhofes frage ich mich, gibt es dieses Spiel eigentlich wirklich oder hat die Autorin es sich ausgedacht? Ja, das Spiel gibt es wirklich, aber so richtig beschrieben wird es erst im zweiten Teil. Ich werde später mal ein Foto davon machen und im zweiten Teil posten. Die „Pinkelszene“ habe ich nicht verstanden. Weshalb macht sich ein erwachsener Mann auf dem Sofa seines schwulen, ehemaligen besten Freundes und dessen Lebenspartners in die Hose? Naja, er hatte einen Alptraum, der ihn überdies direkt auf etwas Unverarbeitetes aus seiner Kindheit gestoßen hat. Und beides zusammen (Alptraum und Kindheit) wird erzählerisch häufig mit Morgenurin vermengt.Oder? Ja. |
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12.Jan.2013 - 12:58
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#36
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Suppenköchin Gruppe: Members Beiträge: 136 Userin seit: 13.09.2009 Userinnen-Nr.: 6.930 |
Da gibt es ja zuvor die kleine Szene im Rauchpavillon auf Seite 25, wo das beschrieben ist. In der Szene, um die es geht, sitzen die beiden erst auf dem Sofa. Jetzt zitiere ich auch mal: ZITAT Der erste Kuss, zaghaft, zart, ergibt sich von selbst. "Ich bin ganz schön aufgeregt"," sagt sie Frau. "Ich auch", sagt Lisa, "Ich hab schon eine ganze Weile nicht mehr mit einer Frau geschlafen." Die Frau blickt Lisa ganz erstaunt an, so als hätte sie etwas ganz Ungewöhnliches gesagt. "Du bist so erhlich", sagt sie. Sie streichelt Lisas Gesicht, blickt ihr tief in die Augen. "Du hast so liebe Augen, so ein liebes Gesicht." Lisa wird ein wenig mulmig. Das hier sollte doch eigentlich nur eine Affäre werden, eine Liaision, wie die Frau es nennt." Da ist eine erstes zartes sich Annähern, verbunden mit einer großen Verunsicherung. Dann bricht Bettina den Kontakt aprubt ab. (IMG:style_emoticons/default/ohmy.gif) Bedeutender Zahlendreher! Die Szene ist auf Seite 52! Und abgebrochen wird da gar nichts, sondern direkt danach folgt der von mir zitierte Teil auf Seite 53. Da habe ich mich ungeschickt ausgedrückt, die Szene im Raucherpavillon ist auf Seite 25, wo die Annäherung beginnt, die sich dann später auf dem Sofa u.a. in der zitierten assage fortsetzt. Die, um die es geht, ist auf den Seiten 52, 53. Mit Abbruch, meine ich das: ZITAT Irgendwann steht die Frau auf, sagt, sie müssen jetzt miteinander ins Bett gehen .... Aber ich merke grade, dass mir die Beschäftigung mit dieser Szene jetzt allmählich zu nahe geht. Der Beitrag wurde von Litt Leweir bearbeitet: 12.Jan.2013 - 13:00 |
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12.Jan.2013 - 13:06
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ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
Zu bedenkenist auch noch, dass diese Szene ein Rückblick ist, Lisa erzählt sie im Nachhinein, nachdem schone ine Menge passiert ist und sie erzählt sie sehr lakonisch und knapp, ich glaube sie hätte es zu diesem Zeitpunkt nicht anders erzählen können, ohne lamoyant zu werden. Verstehe. Das erklärt wirklich manches und relativiert einiges. Aber deinen Leserinnen verlangst du an dieser Stelle sehr viel ab, wenn du erwartest, dass sie diesen Zusammenhang erkennen können. Ich war hier so emotional angegriffen, dass mir die Abgeklärtheit für eine so nüchterne Textanalyse an dieser Stelle gefehlt hat. Aber durch deine jetzige Erklärung verstehe ich deine Erzählabsicht. Beim reinen Lesen des Buches war mir das hier nicht möglich. Der Beitrag wurde von PikSieben bearbeitet: 12.Jan.2013 - 13:07 |
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12.Jan.2013 - 13:16
Beitrag
#38
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ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
(IMG:style_emoticons/default/ohmy.gif) Bedeutender Zahlendreher! Die Szene ist auf Seite 52! Und abgebrochen wird da gar nichts, sondern direkt danach folgt der von mir zitierte Teil auf Seite 53. Da habe ich mich ungeschickt ausgedrückt, die Szene im Raucherpavillon ist auf Seite 25, wo die Annäherung beginnt, die sich dann später auf dem Sofa u.a. in der zitierten assage fortsetzt. ZITAT Die, um die es geht, ist auf den Seiten 52, 53. Mit Abbruch, meine ich das: Für mich genau das Gegenteil von "Abbruch".ZITAT Irgendwann steht die Frau auf, sagt, sie müssen jetzt miteinander ins Bett gehen .... ZITAT Aber ich merke grade, dass mir die Beschäftigung mit dieser Szene jetzt allmählich zu nahe geht. Schon gut. Für mich war unser Gespräch gerade sehr erhellend. Vielen Dank. (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) Und die Befürchtung, es könnte zu nahegehend sein, hatte ich auch im Vorfeld. Mehr brauche ICH hier gerade auch nicht. Danke. Und sorry, wenn es zuviel war. |
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12.Jan.2013 - 13:33
Beitrag
#39
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Suppenköchin Gruppe: Members Beiträge: 136 Userin seit: 13.09.2009 Userinnen-Nr.: 6.930 |
Für mich war unser Gespräch gerade sehr erhellend. Vielen Dank. (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) Und die Befürchtung, es könnte zu nahegehend sein, hatte ich auch im Vorfeld. Mehr brauche ICH hier gerade auch nicht. Danke. Und sorry, wenn es zuviel war. Für mich auch. Und kein Problem, ich bin schon selbst dafür verantwortlich zu sagen, wenn es mir zuviel wird. |
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12.Jan.2013 - 15:27
Beitrag
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Gut durch Gruppe: Members Beiträge: 3.084 Userin seit: 11.08.2009 Userinnen-Nr.: 6.882 |
Hortischatz, ich hab nicht geschrieben "schlechter S***" sondern es steht da auch "uneinfühlsam". Und sie versuche sie zu befriedigen und es habe nicht geklappt usw
Also mir ist das zu heftig. Auch in Kombination mit Kettenrauchen und alkoholisiert. Wenn ich schlechten und uneinfühlsamen *** möchte... aber ich denke, da sind wir und Piksieben uns einig. Sicher gibt es solche Frauen auch. Aber das ist nicht mein Ding. Nachdem zuvor noch gesagt wurde, sie sei keine gute Hausfrau, stelle ich mir noch ein schmuddeliges ungepflegtes Ambiente dazu vor. Dann Unterhose, Menstruation und kalter Rauch. Die ganze Szene ich für mich abstoßend beschrieben. (IMG:style_emoticons/default/smokie.gif) (IMG:style_emoticons/default/drunk.gif) (IMG:style_emoticons/default/shudder.gif) |
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