Die Kategorisierung der Flüchtlinge, Unterscheidung zwischen Kriegs- und Wirtschaftsflüchtlingen |
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Die Kategorisierung der Flüchtlinge, Unterscheidung zwischen Kriegs- und Wirtschaftsflüchtlingen |
10.Sep.2015 - 13:50
Beitrag
#1
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Dreht manchmal durch... Gruppe: Members Beiträge: 3.965 Userin seit: 30.10.2004 Userinnen-Nr.: 685 |
Hallo ihr Lieben,
ich weiß nicht, ob das Thema hier richtig ist, ansonsten liebe Strösen, verschiebt es bitte (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) Ein Bekannter von mir hat sich neulich auf dem großen blauen Socialnetwork über die sogenannten "Wirtschatsflüchtlinge" ausgelassen. Ich habe eine Diskussion mit ihm angefangen, weil ich das, was er dazu geschrieben hatte, nicht so stehen lassen konnte und wollte. Vor allem auch deshalb nicht, weil er rechtspopulistische Internetseiten zitierte und diese als Wahrheiten darstellte. Letztendlich kann ich sagen, dass mit ihm und mir, zwei Welten aufeinander geprallt sind. Daher einfach mal meine Frage an euch. Was haltet ihr von diesem Thema. Ist es für euch in Ordnung, dass z.Z. viele Flüchtlinge nach Deutschland kommen, oder seht ihr das skeptisch. Und vor allem, was haltet ihr von dieser Kategorisierung der Flüchtlinge in Kriegs- und Wirtschaftsflüchtende? Ich bin gespannt, was ihr von all dem haltet. |
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10.Sep.2015 - 14:16
Beitrag
#2
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Gut durch Gruppe: stillgelegt Beiträge: 1.127 Userin seit: 25.02.2010 Userinnen-Nr.: 7.294 |
Ich glaube, Probleme entstehen, wenn sich Nicht-Asyl-berechtigte unter die Flüchtlinge mischen und sie, verfassungsgemäß, abgewiesen und letztendlich, auch gesetzeskonform, in ihre sicheren Herkunftsländer abgeschoben werden.
Asylrecht ist in unserem Grundgesetz verankert und Ausländern vorbehalten, die in ihrer Heimat bedroht und/oder verfolgt werden. Wir haben kein klares Einwanderungsgesetz. Demzufolge finde ich es richtig zwischen Asylanten und Einwanderer zu unterscheiden. Die einen haben einen gesetzlichen Anspruch aufgenommen zu werden, die anderen nicht. In vielen Teilen der Erde gibt es strenge Vorgaben um in dieses Land Einwänden zu dürfen. Dazu zählt z.B. ein bestehender Arbeitsvertrag, Eigenkapital, Bürgen etc. und niemand regt sich deswegen auf. Es wird halt akzeptiert. Klar, wenn ich in meinem Wunschland keinen Job und kein Geld habe, was soll ich da, bzw. warum sollen die mich aufnehmen sollen? Ohne Job, Wohnung und Geld kann ich auch bleiben wo ich gerade bin, solange mich niemand verfolgt und ich nicht von Krieg bedroht bin, oder? |
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10.Sep.2015 - 15:32
Beitrag
#3
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Suppenköchin Gruppe: Members Beiträge: 136 Userin seit: 05.05.2015 Userinnen-Nr.: 9.270 |
Liebe Schräubchen,
ich verstehe dein Bedürfnis, so etwas nicht einfach so stehen zu lassen. Das kann ich auch in den wenigsten Fällen, das ist einfach zu menschenverachtend. Die Kategorisierung, die du gerade aufmachst, geht noch etwas weiter. Man unterscheidet zwischen den Flüchtlingen im Sinne der Genfer Flüchtlingskonvention (politische Verfolgung), de-facto-Flüchtlingen, die humanitären Schutz genießen (sollten), also denen, die vor (Bürger)Kriegen oder Ähnlichem fliehen (selbst diese Menschen sind keine Flüchtlinge im Sinne der GFK!), na ja, und es gibt noch "den Rest". Die Menschen, die so argumentieren, die sich anmaßen, zu entscheiden, wer ein Recht auf Schutz hat und wer nicht, nur weil sie das Glück haben, in einem nicht ganz so unsicheren Land geboren zu sein und leben zu dürfen, lehnen die Menschenrechte ab. Entweder alle haben Rechte oder niemand. Es gibt kein Recht auf Bessergeborensein. Es heißt Menschenrechte, nicht Altdeutschenrechte. Sollen sie doch woanders einfach verhungern, erfrieren, an Gewalt oder heilbaren Krankheiten sterben, oder was? Es gibt nicht nur politische Menschenrechte. Es gibt soziale Rechte, auf Wohnung, Nahrung, Gesundheitsversorgung etc. Wenn ein Staat diese Rechte verletzt, ist es ein gutes Recht einer jeder Person, aus diesem Staat zu fliehen. Wer keine Wohnung hat, ist nicht sicher. Und es gibt keine sicheren Herkunftsstaaten, da es in jedem Staat Menschenrechtsverletzungen gibt. Das Konzept gehört in die Mülltonne. Es gibt nur mehr oder weniger unsichere Staaten. Menschen verhungern oder erfrieren lassen in einer Welt, wo es genügend Essen und Wohnraum gibt, ist nichts Anderes als politische Verfolgung. Ja, es gibt Wirtschaftsflüchtlinge. Gerard Depardieu, der Frankreich verlassen hat, um Steuern zu sparen, ist einer. Nur werden nicht diese Menschen so genannt, sondern andere, die einfach nur versuchen, sich selbst und ihre Nächsten am Leben zu erhalten. Genau dieselbe Argumentation wurde übrigens in den 30er Jahren in der Schweiz verbreitet, um die Grenzen dichtzumachen und keine jüdischen Flüchtlinge aus dem Nazi-Deutschland mehr ins Land zu lassen. Wo die vermeitlichen "Wirtschaftsflüchtlinge" dann endeten, wissen wir, denke ich, alle. Eine Schande gerade für dieses Land, dass solche "Argumentations"muster wieder in Mode sind. Warum können nicht alle Menschen, die gerade "Wirtschaftsflüchtling" sagen, nicht eine ganz einfache Denkleistung erbringen, einfach mal überlegen, aus welchen Gründen sie sich doch vorstellen könnten, ihre ganzen Sachen in drei Taschen zu packen und Hals über Kopf in ein weit entferntes Land aufzubrechen, dessen Sprache sie vielleicht nicht sprechen, ohne Visum, auf unsicheren Wegen, um dort dann so empfangen zu werden? Also z.T. jahrelang in einer Sammelunterkunft dahinvegetieren, ohne Privatsphäre, ohne Arbeits- oder Ausbildungsgenehmigung, von Behörden erniedrigt und von den Nachbarn angepöbelt werden, jeden Tag Angst haben müssen, dass die Polizei die Tür einschlägt und dich und deine Kinder in Handschellen abführt und in ein Flugzeug "nach Hause" packt. Sieht so eine freiwillige Einwanderung aus? Etwas, was sich Menschen wünschen würden, wenn sie denn eine Wahl hätten? Das Asylsystem ist der schwierigste, unwürdigste, unsicherste Einwanderungsweg überhaupt. Alle, die es sich leisten können, nutzen andere Wege. Eine Flucht ist keine Urlaubsreise. Niemand tut sich so etwas an ohne einen guten Grund. Es leuchtet nur vielen Menschen wohl nicht ein, weil sie sich gar nicht die Mühe machen, überhaupt mal darüber nachzudenken. Das ist meine Überzeugung, und ich lebe sie, artikuliere sie und kämpfe für sie und werde das auch weiterhin tun. Liebe Grüße so what PS: Ich bitte alle Teilnehmerinnen sehr darum, auf die Bezeichnung "Asylant" zu verzichten. Es ist ein Schimpfwort, das von extremen Rechten extra eingeführt wurde, um Geflüchtete abzuwerten, und es verletzt mich und andere Menschen sehr, es als quasi-neutralen Begriff zu hören oder zu lesen. Der Beitrag wurde von So What bearbeitet: 10.Sep.2015 - 15:42 |
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10.Sep.2015 - 16:18
Beitrag
#4
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Gut durch Gruppe: stillgelegt Beiträge: 1.127 Userin seit: 25.02.2010 Userinnen-Nr.: 7.294 |
Dass das Wort "Asylant" abwertend aufgenommen werden kann, war mir nicht bewusst.
Ich bin mir sicher, diesen Begriff schon in der "Tagesschau" gehört zu haben. Wollten sie Menschen mit dieser Bezeichnung tatsächlich herabwürdigen? (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) Ich verwende gerne eine andere Bezeichnung (IMG:style_emoticons/default/wavey.gif) |
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10.Sep.2015 - 16:42
Beitrag
#5
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Suppenköchin Gruppe: Members Beiträge: 136 Userin seit: 05.05.2015 Userinnen-Nr.: 9.270 |
Ich verwende gerne eine andere Bezeichnung (IMG:style_emoticons/default/wavey.gif) Danke dir! Ich hab natürlich nicht gedacht, dass du das abwertend meintest, und vielleicht kommen ja noch die Zeiten, wo das Wort umgedeutet und zur Selbstbezeichnung wird, schließlich war "schwul" doch früher auch eine Beschimpfung und heute... na ja, vielleicht manchmal... (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif) Im Moment kenne ich aber noch zu viele Leute, denen das Wort Bauchschmerzen bereitet. |
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10.Sep.2015 - 17:56
Beitrag
#6
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Naschkatze Gruppe: Members Beiträge: 263 Userin seit: 20.07.2015 Userinnen-Nr.: 9.331 |
Ein interessantes und vermutlich noch für lange Zeit ziemlich kontroverses Thema.
Ich habe in meinem Nebenjob, den ich mittlerweile seit knapp 17 Jahren machen, vor allem in den letzten Monaten jede Woche mit hunderten von Flüchtlingen zu tun. Ein paar Gedanken dazu: - Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass vermutlich niemand sein Heimatland verlassen würde, wenn er nicht einen guten Grund hat. Sich auf eine - teils monatelange - Odyssee mit ungewissem Ausgang zu wagen, ist nichts, was einem mal so nebenbei einfällt. - Ist es korrekt, einen Unterschied zwischen den Flüchtlingen zu machen? Strenggenommen nein, denn, wie So What sagte, hat jeder (im Idealfall) das Recht (zumindest theoretisch) seine Grundbedürfnisse befriedigen zu dürfen. Aber: Das ist, wie gesagt, das Ideal. Die Realität sind allerdings anders aus. Es ist nun einmal so, dass sich diese gigantische Flüchtlingswelle schon vor Jahren abgezeichnet hat. Man musste nur regelmäßig einen Blick in die entsprechenden Länder werfen, um sich denken zu können, dass dies früher oder später passieren würde. Nur war und ist es Gang und Gäbe, nur dann zu handeln, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist. Und seien wir mal ehrlich: Es wäre doch ein Aufschrei der Entrüstung durch Deutschland gegangen, wenn irgendein Politiker vor zehn Jahren gesagt hätte, wir müssten zig Millionen für eine Situation bereitstellen, die noch gar nicht eingetreten ist. Jedes Land, nicht nur Deutschland, hat beschränkte Kapazitäten - und wir machen uns etwas vor, wenn wir glauben, wir könnten Millionen von Menschen aufnehmen. Das ist - auch wenn der Vergleich ein bisschen hinkt - ähnlich wie bei den Leuten, die aus Mitleid Straßenhunde in Massen in ihre Zwei-Zimmer-Wohnung packen, wo diese Tiere vielleicht in der Wärme sind, aber dafür unter entsetz- lichen Bedingungen dahinvegetieren müssen. Wir nehmen also die Flüchtlinge mit offenen Armen auf ... Und dann? Ich kenne einige der Flüchtlingsunterkünfte und ich würde es dort nicht einmal eine Nacht aushalten. Für die meisten ist das ein ziemlicher Schock, wenn sie sehen, wie sich die Realität in Deutschland zu ihrer Vorstellung verhält, die sie bisher von dem Land hatten. - Es geht nicht nur darum, Menschen aufzunehmen. Man muss auch wissen, warum sie hier sind, was sie planen, ob sie wieder in ihre Heimat zurückwollen usw. Außerdem sind gerade diejenigen, die aus Kriegsgebieten kommen, zum Teil schwer traumatisiert und müssten eigentlich in Behandlung. Es gibt Kinder und Jugendliche, die jede Nacht schreiend aufwachen, weil sie im Traum wieder und wieder das erleben müssen, was in ihrem Dorf, ihrer Stadt geschehen ist. Es reicht nicht zu sagen "Herzlich Willkommen" und Blümchenplakate hochzuhalten. Diese Menschen sind keine Straßenhunde, die schon dankbar sind, wenn sie ein bisschen Futter bekommen. Sie brauchen sehr viel mehr und das kann man ihnen, soweit ich das bisher mitbekommen habe, nicht geben - zumindest nicht unter den bisherigen Bedingungen. - Es gibt viele Hilfsorganisationen, aber die sind in der Regel darauf spezialisiert, die Leute mit mehr oder weniger passendem Essen zu versorgen (viele haben übrigens immer noch nicht begriffen, dass Muslime nun einmal kein Schweinefleisch essen) und sie an irgendwelche Einrichtungen weiterzureichen. Das genügt aber nicht. Soweit ich das sehe, fehlt es vor allem an kulturellem Verständnis. Viele Leute würden nicht einmal das Land auf der Karte finden, aus dem die Flüchtlinge kommen. Und mit den jeweiligen Sitten, Gebräuchen usw., von der Sprache ganz zu schweigen, kennt sich ebenfalls kaum einer aus. Auch wenn es uns nicht gefällt: Wenn wir in Europa dieses Geschichte auch nur ansatzweise in den Griff bekommen wollen, müssen wir sehr viel tiefer in die ganze Sache eintauchen, als uns lieb ist. Aber letztlich bleibt uns keine andere Wahl, denn wir stecken bereits mittendrin und die Probleme beispielsweise der Länder des Nahen Ostens sind nun einmal auch unsere - egal, ob uns das jetzt in den Kram passt oder nicht. Und ohne diese ganz spezielle Thema vertiefen zu wollen: Wir in Europa wären sehr gut beraten, möglichst schnell eine Lösung, vor allem für letztgenannte Probleme zu finden, bevor es andere tun und möglicherweise entweder die Ängst und die Frustration der Flüchtlinge oder die der "besorgten Bürger" für ihre Zwecke missbrauchen. - Zu Wirtschaftsflüchtlingen: Gérard Depardieu überhaupt in diesem Zusammenhang zu nennen, halte ich für ziemlich unpassend. Es ist doch ein großer Unterschied, zwischen jemandem, der sein Land verlässt, weil er keine Arbeit findet und seine Familie nicht ernähren kann, und jemandem, der sein Land verlässt, weil er es nicht einsieht, die Hälfte seines Vermögens dem Fiskus zu geben. Die Menschen, die aus dem Kosovo oder Mazedonien kommen, von Rumänien und Bulgarien mal ganz abgesehen, stammen i. d. R. aus extrem armen Gegenden. In vielen Dörfern leben nur noch alte Leute und kleine Kinder. Die jungen sind allesamt im Westen in der Hoffnung auf Arbeit und der Möglichkeit, ihre Familien nachzuholen. Ich habe von einigen gehört, dass sie überhaupt nur nach Deutschland gekommen sind, weil man sie in ihrem Dorf schräg angesehen hat, da sie die einzigen jungen Erwachsenen waren, die "ihren Familien offenbar nicht helfen wollten" ... Wie oben bereits gesagt, jeder hat das Recht auf die Befriedigung seiner Grundbedürfnisse. Aber: Wenn die Mittel eingeschränkt sind, und das ist der Fall, dann muss man einfach Prioritäten setzen. Und wenn ich die Wahl habe jemandem zu helfen, der Krieg, Folter und Verfolgung entflohen ist und jemandem, der Arbeitslosigkeit und Armut entfliehen möchte, dann entscheide ich mich für ersteren. Ist hart, aber es geht nun einmal nicht anders. - Letzter Punkt: "Reiches Deutschland". Dazu sage ich nur: Geld ist nicht alles - man muss auch damit umgehen können. Außerdem ist oft nicht das Geld das Problem, sondern Bürokratie, Uneinigkeit, Unsicherheit, Ängste usw. Das in den Griff zu bekommen wird dauern. Das sollte eigentlich kein Roman werden, aber wenn ich mal anfange zu schreiben ... ^^ edit kawa: auf Wunsch der Userin eine unglückliche Formulierung geglättet Der Beitrag wurde von kawa bearbeitet: 12.Sep.2015 - 14:25 |
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10.Sep.2015 - 23:17
Beitrag
#7
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mensch. Gruppe: Members Beiträge: 6.498 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 |
Nach einigen ausgefallenen Ernten ist von der Bevölkerung Irlands ein Teil einfach verhungert im 19. Jahrhundert. Viele retteten sich per Schiff in die USA. Auf demselben Weg flohen Deutsche jüdischen Glaubens oder mit jüdischgläubigen Vorfahren vor und während des zweiten Weltkriegs. Oft zunächst erstmal nur in europäische Nachbarstaaten. Nach dem Krieg, der die Staatengrenzen veränderte, mussten viele im ehemaligen Ostpreußen, Schlesien, Pommern die Heimat ihrer Familie seit Generationen verlassen und sich im zerbombten Deutschland mit den dortigen Überlebenden Essen, bewohnbare Ruinen und unbeschädigte Gebäude teilen. Nach dem Mauerfall hat es 15-20% der Menschen von Ost nach West bewegt. Zu wenig berufliche Perspektiven, zu viel Sanierungsstau oder einfach die Zusammenführung getrennter Familienzweige. Der Zuzug in die Städte ist seit der Industrialisierung im Gange, Speckgürtel sind die einzigen ländlichen Gebiete mit Zuwachszahlen. Auch hier: wovon leben auf dem Land, wo arbeiten? Landmaschinen, Zusammenlegung von Höfen... Ein Landwirt bewirtschaftet heutzutage mindestens das zehnfache an Fläche, wie noch vor 50 oder 100 Jahren. Seine Familie ist nicht so kinderreich. Und trotzdem langt es geradeso zum Leben...
Warum hätte irgendjemand einen guten Grund gehabt, diese Menschen aufzuhalten, an ihren Ursprungsorten zu belassen? Welchen Sinn hätte es gehabt? Sie wären verhungert, umgebracht worden, gelyncht oder ausgegrenzt worden, verarmt und arbeitslos... Reisefreiheit, Wahlfreiheit der Lebensgestaltung, es woanders versuchen... Berlin ist zu laut, München zu teuer geworden? Umziehen. Vielleicht auch dahin, wo der nächste Job ist oder die nächste Beziehung. Es ist schon sehr schwierig, Grenzen zwischen Ländern als unüberwindbar zu gestalten, finde ich. So rein moralisch und ethisch. Gerade wenn die Begründung ist: zu arm, zu unnütz. Oder auch: geh doch woanders hin. Die Greencard-Initiativen der Regierung haben eindrucksvoll bewiesen: wer nach Skandinavien oder in die USA kann, geht mit dem Fachwissen lieber dorthin als in unser Land. Aus Indien, aus China... Die meisten klugen Köpfe wollen nicht hierher. Zu wenig willkommen, zu distanziert, zu bürokratisch, zu unfreundlich. Und Postings wie die von Dir angerissenen gehören zu der alltäglichen Unfreundlichkeit, die sich Menschen hierzulande ständig anhören müssen, wenn sie nicht weiß genug sind. Egal ob sie hier in der xten Generation leben. Da reicht ein Urgroßvater, der in den 50ern als G.I. die deutsche Urgroßmutter kennen und lieben lernte. Da verändern auch Steffi Jones, Dunja Hajali, Cem Özdemir oder Dr. Phillip Rösler nicht mal eben was... Es liegt an uns, uns da zu ändern. Alte Gewohnheiten zu brechen. Sich Selbstverständlichkeiten bewusster zu machen und weniger selbstverständlich zu nehmen. Egal aus welchem Geund ich umziehe: es ist immer ein guter. Weil ich am neuen Ort, im neuen Land was finde, bin, lebe, das ich an vorheriger Stelle so nicht war oder sein konnte. Eigentlich gibt es nur wenig Rechte, die mit meiner Staatsangehörigkeit zusammenhängen: Wahlrechte zum Beispiel. Oder es gibt Pflichten, wie die Visumpflicht. Mit der beginnt die Einschränkung der freien Ortswahl. Wir nehmen das so selbstverständlich hin. Weil es alle Länder tun. Weil es immer so war. Weil es ein Zeichen von Zugetan-Sein von Staaten ist, wenn sie es lockern/anders handhaben. Zum Beispiel als Europäische Union. Oder Schengenraum. Das verschiebt manche Grenzen, nämlich die weniger durchlässigen. Für Waren machen wir die Tore weit auf. Sollenie Hosen von New Yorker doch in Bangladesh zusammengenäht werden, die Fußbälle von adidas in Indien, der VW in Brasilien oder China gefertigt... Da nehmen wir(!!!) gern die Armut in Kauf, die wir damit auslösen. Zu Hause, wo Menschen Arbeit verlieren oder nur noch schlecht bezahlt werden (zynisch: sonst lagern wir das auch aus) und in den Ländern, in denen die Migrationswilligen dann zahlreicher werden. Auch hier sind vor allem wir es, die den Kreislauf starten und befeuern. Und welchen guten Grund haben wir wohlhabenden westlichen Staaten, Menschen die Wahl über ihre Geschicke einzuschränken? Eine Einschränkung, die unsere Wirtschaft und damit unseren Alltag nicht betreffen soll (denn genau das ist ja der Ansatz der Fremdenfeinde: es könnte sich was ändern hier. Mehr Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt, um die günstigeren Wohnungen, um die Möglichkeiten, sich nach eigenem Gusto zu entfalten, zu konsumieren, das aLeben zu genießen)... Frag doch mal. Warum soll eine Deutsche in Paris studieren und arbeiten dürfen, eine Albanerin aber nicht? Warum war es gut, dass die USA jüdische Flüchtlinge aufegnommen haben (obwohl es nicht die Mehrheitsreligion dort war) und warum sind Muslime die vor Krieg fliehen in Europa keine gute Idee? Warum kann ich eine Einreiseerlaubnis samt Arbeitsmöglichkeit in Kanada beantragen (und ggf nicht bekommen), aber ein albanischer junger Mann soll sich hierzulande gar nicht wrst melden und es versuchen? Nachtgrüße McVorLeod |
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11.Sep.2015 - 00:11
Beitrag
#8
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Naschkatze Gruppe: Members Beiträge: 263 Userin seit: 20.07.2015 Userinnen-Nr.: 9.331 |
Und Postings wie die von Dir angerissenen gehören zu der alltäglichen Unfreundlichkeit, die sich Menschen hierzulande ständig anhören müssen, wenn sie nicht weiß genug sind. Egal ob sie hier in der xten Generation leben. Da reicht ein Urgroßvater, der in den 50ern als G.I. die deutsche Urgroßmutter kennen und lieben lernte. Meinst Du damit mich? Falls ja, wäre es mir ganz recht, wenn Du schreibst, auf welche Postings Du Dich genau beziehst. Es mag sein, dass einiges davon - wenn man den Text eher emotional liest - evtl. anders verstanden werden könnte, als ich es gemeint habe. Ich würde gerne unklare Stellen erklären, damit ich den Einwand rassistisch und diskriminierend zu sein, ausräumen kann. Ein wenig habe ich das Gefühl, Du hast meinen Text nicht wirklich vom Anfang bis zum Ende gelesen, sondern nur überflogen, Dir ein paar "rassistische" bzw. "unfreundliche" Stellen rausgepickt und den Kontext ignoriert. Anders kann ich es mir nicht erklären, wir Du auf das kommst, was Du mir da vorwirfst. Dass ich aber weder rassistisch noch sonstwas bin, sollte eigentlich durch meine bisherigen Statements deutlich geworden sein und ich lasse mir nicht gerne "alltägliche Unfreundlichkeit" unterstellen. Ich selbst habe Migrationshintergrund, mein Vater ist ausgewandert, meine Großmutter ist selbst ein Flüchtling gewesen. Und wie gesagt, ich arbeite seit vielen Monaten mit Flüchtlingen zusammen und von denen hat mir bisher niemand unterstellt, ich sei "unfreundlich" - und sie würden es sagen, wenn es so wäre. In vielen Punkten stimme ich Dir zu, aber es wäre vielleicht gut, wenn Du - anstatt mir sonstwas zu unterstellen - vielleicht einfach mal nach- fragen würdest, warum ich dieses oder jenes behaupte. Außerdem schreibst Du immer, was alles schief läuft, aber nicht, was "wir alle" dagegen tun können. Natürlich wäre es erstrebenswert, wenn wir uns alle lieb hätten, es keine Ausbeutung und Hungersnöte mehr gäbe, sämtliche Kriege abgeschafft würden und gegen jede einzelne Krankheit ein Heilmittel zur Verfügung stünde. Da wir aber nun einmal in dieser Welt leben so wie sie ist und vor allem, so wie die Menschen sind, muss man mit dem arbeiten, das man hat. Um den Leuten helfen zu können, muss man mit realistisch umsetzbaren Zielen arbeiten und nicht mit idealisierten. Im ernst: Was weißt Du denn von Albanern oder Rumänen? Mit wie vielen hast Du Dich unterhalten? Oder mit Syrern oder syrischen Kurden. Oder mit wie vielen Afghanen hast Du über ihre Flucht gesprochen, mit wie vielen Männern und Frauen vom afrikanischen Kontinent? Sich seine Meinung aus den Nachrichten zu bilden reicht nicht aus, um auch nur ansatzweise zu kapieren, was da draußen in der Welt los ist. Ein wenig Wissen über die tatsächlichen Zustände erlangt man am besten, wenn man (so wie ich) aktiv vor Ort mit den Leuten arbeitet und nicht (wie Du) andere mal nebenbei als Rassisten beschimpft. An dieser Stelle beende ich den Post besser, weil ich gerade ziemlich sauer bin. Der Beitrag wurde von Cassia bearbeitet: 11.Sep.2015 - 01:10 |
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11.Sep.2015 - 02:04
Beitrag
#9
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Naschkatze Gruppe: Members Beiträge: 263 Userin seit: 20.07.2015 Userinnen-Nr.: 9.331 |
@ McLeod:
Nachtrag Ich überlege gerade, ob ich mich nicht vielleicht verlesen bzw. schlichtweg überreagiert habe. McLeod: Meintest Du mich oder doch jemand anderen? Dein Post folgt direkt auf meinen und es war beim Lesen nicht ganz klar, an wen er sich richtet. Solltest Du nicht mich gemeint haben und sollte ich die komplett Falsche mit meiner Tirade erschlagen haben, dann entschuldige ich mich. Bin bei dem Thema wohl ein bisschen empfindlich - Du glaubst gar nicht, wie oft ich mir schon dumme Sprüche anhören musste. Da wird man irgendwann unnötig reizbar. |
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11.Sep.2015 - 13:10
Beitrag
#10
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Naschkatze Gruppe: Members Beiträge: 351 Userin seit: 11.10.2004 Userinnen-Nr.: 576 |
Die Greencard-Initiativen der Regierung haben eindrucksvoll bewiesen: wer nach Skandinavien oder in die USA kann, geht mit dem Fachwissen lieber dorthin als in unser Land. Aus Indien, aus China... Die meisten klugen Köpfe wollen nicht hierher. Zu wenig willkommen, zu distanziert, zu bürokratisch, zu unfreundlich. Hallo McLeod! Eigentlich wollte ich zu diesem Thema gar nichts schreiben, aber das was Du hier geschrieben hast konnte ich einfach nicht so stehen lassen. Bzgl Skandinavien weiß ich nicht bescheid, aber die USA hier als leuchtendes Vorbild hinzustellen halte ich für grundverkehrt. Richtig müßte es heißen: nur wer Fachwissen hat, hat eine Chance in die USA auszuwandern. Zusätzlich braucht man vorher auch noch einen Job inkl Brief des Arbeitgebers, daß man für den Betrieb unbedingt benötigt wird. Nur dann hat man eine Chance dort einzuwandern. Kommt man ohne derartiges an, wird man an der Grenze postwendend angewiesen, ohne Asylverfahren oder sonst irgendwas. Ja, die Grenzbehörden sind dort sogar so restriktiv, daß manchmal sogar Leute mit einem gültigen Touristenvisum zurückgeschickt werden, sofern der Verdacht besteht, daß die Leute ev das Land nicht mehr verlassen wollen. Manchmal reicht es dafür, wenn dem Grenzbeamten einfach Deine Nase nicht gefällt. Verdächtige wirst Du vorrangig wenn Du kein Rückreiseticket hast, eine dunkle Hautfarbe hast, aber teilweise auch schon wenn Du vorher arabische Länder bereist hast. Arme Leute, die ein besseres Leben suchen, werden in den USA schon lange nicht mehr aufgenommen. ... Abgesehen ev von der Greencard-Lotterie. Wird nämlich das Einreisekontingent in einem Jahr nicht ausgeschöpft, dann werden die restlichen Greencards verlost... völlig ohne jeglichen humanitären Gedanken. Es kann einen Verfolgten treffen, oder jemand der eh alles hat - völlig gleich. Den einzigen Weg illegal in die USA zu kommen - über die mexikanische Grenze - sollte man sich auch gut überlegen, denn wenn man Pech hat wird man da einfach von schießwütigen Bürgermilizen erschossen. Ich bin oft in den USA. Allein die Einreise als Tourist ist mühsam. Wenn Du zb kein gültiges Touristenvisum hast, läßt man Dich nichtmal ins Flugzeug Richtung USA einsteigen. Und ich kenne auch Leute, die erfolgreich in Amerika eingewandert sind und was die durchmachen mußten. LG kenning |
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11.Sep.2015 - 15:22
Beitrag
#11
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Dreht manchmal durch... Gruppe: Members Beiträge: 3.965 Userin seit: 30.10.2004 Userinnen-Nr.: 685 |
Wow, da sind einige interessante Gedanken verfasst worden. Dafür danke ich euch schon einmal (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)
Meine Familie ist so deutsch, wie eine Familie nur sein kann. Bin ich stolz darauf? Warum sollte ich, denn ich kann nichts für meine Herkunft. Vielleicht liegt es mir aber im Blut gegen rechtspopulistisches Gedankengut anzukämpfen, denn meine beiden Großväter haben das in den 30er/40er Jahren getan, so gut sie konnten. Auch wir haben hier bei uns Flüchtlingsunterkünfte. Die Uni hat die Sporthalle während der Semesterferien als Notunterkunft zur Verfügung gestellt und wird dies auch während des Semesters weiterhin machen. Ich habe viele Menschen dort kennengelernt, habe geholfen, wo ich helfen konnte. Eine Freundin ist mit ihrer Familie aus dem Kosovo geflüchtet, als sie noch ein kleines Mädchen war. Allein, was sie erlebt, gesehen, gefühlt hat, ist unbeschreiblich. Was mich einfach an dem Begriff "Wirtschaftsflüchtling" nervt, ist, dass dieser (oftmals) pauschal für alle Menschen aus den Balkanstaaten verwendet wird. Doch auch dort ist die Lage nicht für alle Bevölkerungsgruppen einfach. Ich habe einige Roma gekennengelernt und die haben mehr erlebt, als "nur" keine Arbeit zu finden. Mir ist klar, dass wir "nicht die ganze Welt" aufnehmen können, das verlangt auch keiner. 2014 hat Frankreich die meisten Flüchtlinge aufgenommen, Deutschland stand da an Rang sechs der europäischen Länder. Außerdem haben die Flüchtlingszahlen 2007 (meine ich, korrigiert mich gern) einen Tiefpunkt erreicht und steigen seitdem wieder an. Klar reicht es nicht, Flüchtende herzlich zu begrüßen und mit dem Notwendigsten zu versorgen. Hier werden nur Symptome behandelt, aber nicht die Krankheit, die in den Herkunftsländern steckt und die Menschen zur Flucht treibt. Eine Lösung hab ich sicherlich nicht, ich bin im Moment eher ratlos. Aber soweit ich kann, werde ich mich weiterhin gegen eine solche Hetze, wie ich sie im Eingangspost erwähnt habe, auflehnen. Da kommt einfach meine christliche und humanistische Erziehung durch (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) |
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11.Sep.2015 - 15:56
Beitrag
#12
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mensch. Gruppe: Members Beiträge: 6.498 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 |
Die Greencard-Initiativen der Regierung haben eindrucksvoll bewiesen: wer nach Skandinavien oder in die USA kann, geht mit dem Fachwissen lieber dorthin als in unser Land. Aus Indien, aus China... Die meisten klugen Köpfe wollen nicht hierher. Zu wenig willkommen, zu distanziert, zu bürokratisch, zu unfreundlich. Hallo McLeod! Eigentlich wollte ich zu diesem Thema gar nichts schreiben, aber das was Du hier geschrieben hast konnte ich einfach nicht so stehen lassen. Bzgl Skandinavien weiß ich nicht bescheid, aber die USA hier als leuchtendes Vorbild hinzustellen halte ich für grundverkehrt. Oh, so herum meinte ich es nicht. Es ging um die Attraktivität für Auswandernde. Gehen die lieber nach D oder in die USA...? Das ist da bei den High Potentials recht eindeutig, *wenn* sie die Wahl haben. Liebe Grüße McLeod |
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11.Sep.2015 - 16:37
Beitrag
#13
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Naschkatze Gruppe: Members Beiträge: 263 Userin seit: 20.07.2015 Userinnen-Nr.: 9.331 |
Hier werden nur Symptome behandelt, aber nicht die Krankheit, die in den Herkunftsländern steckt und die Menschen zur Flucht treibt. Eine Lösung hab ich sicherlich nicht, ich bin im Moment eher ratlos. Aber soweit ich kann, werde ich mich weiterhin gegen eine solche Hetze, wie ich sie im Eingangspost erwähnt habe, auflehnen. "Symptome" trifft es ganz gut. Auch ich habe keine Antwort bzw. Musterlösung parat - und vermutlich auch sonst keiner. Sich gegen Hetze (egal von welcher Seite sie kommt und egal gegen wen sie sich richtet) sollte in der Tat etwas unternommen werden, denn gerade in der heutigen Zeit kann jedes falsche Wort wie ein Bumerang zurückkehren. Zu den USA und den Juden: Ich gehöre nicht zu den Leuten, die bestimmte Länder als Feinde bzw. Freunde abstempeln ohne Rücksicht auf tatsächliche Verhältnisse. Aber: Sowohl die USA wie überhaupt die meisten Länder haben sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert, als es darum ging, jüdische Flüchtlinge aufzunehmen. Das war ja u. a. auch mit ein Grund, warum es so wichtig war, einen eigenen Staat zu gründen (was daraus für Probleme ent- standen, ist wieder eine andere Geschichte). Kein Jude sollte jemals wieder abgewiesen werden, wenn er Hilfe vor Verfolgung und Völkermord sucht. Und genau das ist aber damals passiert: Irgendwann haben die USA die Grenzen dicht gemacht und die Schiffe mussten auf Umwegen ins Deutsche Reich zurück. Den Ausgang kennen wir ja. |
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11.Sep.2015 - 16:51
Beitrag
#14
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Suppenköchin Gruppe: Members Beiträge: 136 Userin seit: 05.05.2015 Userinnen-Nr.: 9.270 |
Oh, so herum meinte ich es nicht. Es ging um die Attraktivität für Auswandernde. Gehen die lieber nach D oder in die USA...? Das ist da bei den High Potentials recht eindeutig, *wenn* sie die Wahl haben. Liebe Grüße McLeod Ich habe dich auch sofort so verstanden, dass das nicht als Lob an das US-amerikanische Asyl- oder Einwanderungssystem gedacht war, sondern nur als Beleg dafür, dass Deutschland nun mal nicht das attraktivste Zielland ist. Ich fand deine Argumentation überhaupt sehr gut nachvollziehbar und überzeugend, rational wie emotional (was für mich nicht notwendigerweise ein Widerspruch ist (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) ) Danke dafür. Ich würde jetzt noch ein paar allgemeine Sachen loswerden. Nach meiner Erfahrung (und die habe ich tatsächlich nicht nur in einem Land gemacht) wollen die meisten Menschen ihr Geburtsland nicht verlassen. So flexibel, dass sie sich den Stress einer anderen Sprache und eines anderen Rechts- und Gesellschaftssystems antun, sind viele eben nicht. Diejenigen, die dann doch migrieren, haben meistens einen guten Grund dafür, und es steht niemandem von uns zu, über diese Menschen zu urteilen. Also ja, ich bin idealerweise für das Recht auf Mobilität und die freie Wahl des Wohnorts. Wenn sich der Idealzustand nicht sofort herstellen lässt, was in diesem Fall offensichtlich ist, dann sollen wir dennoch darauf hinarbeiten, uns dem Ideal so gut wie möglich zu nähern. Es gibt keine "gigantische Flüchtlingswelle". Überhaupt von Wellen und Strömen in Bezug auf Menschen, also Individuen, zu sprechen halte ich für unangemessen, weil sie dadurch ein Stück weit entmenschlicht und zu einer Art Naturgewalt degradiert werden. Die meisten Geflüchtete aus Syrien sind immer noch in den Nachbarländern, wenn also irgendwelche Länder überfordert sind, dann diese. Der vermeintliche Notstand in Deutschland ist künstlich erzeugt und möglicherweise sogar politisch gewollt. Man wusste eigentlich, dass es so kommen kann, und hat dennoch nicht die nötige Infrastruktur geschaffen, nicht das nötige Fachpersonal an Sozialarbeiter(inne)n, Dometscher(inne)n und Therapeut(inn)en ausgebildet. Wieso sollen also woanders Menschen sterben, weil sich einige in Deutschland und anderen wohlhabenden Ländern vor der Verantwortung drücken? Städte, gerade in Ostdeutschland, die einen riesigen Leerstand haben, bauen trotzdem Zelte auf. Als ob man wirklich irgendeine Überbervölkerung simulieren möchte. In einem Land, in dem man sich davor noch über den demographischen Wandel beklagt hat. In einem Land, das allein im letzten Jahr fast 217 Milliarden Exportüberschüsse erzielt hat - auf dem Rücken der anderen Länder, auf Kosten vieler der Menschen, die jetzt fliehen müssen. Nicht die Mittel fehlen, sondern der Wille. Es ergibt auch wenig Sinn, Menschen aus Nicht-EU-Ländern mit EU-Bürgern, z.B. solchen aus Bulgarien und Rumänien durcheinander zu bringen. Letztere betrifft das Asylsystem gar nicht, weil sich EU-Staaten gegenseitig als sichere Staaten anerkennen. Die EU-Bürger stellen also keine Asylanträge, weil sie sofort abgelehnt wären. Menschen, die "einfach nur" keinen Job finden, können daran sterben. Man sollte nicht vergessen, dass es in anderen Ländern oft keine funktionierenden Systeme der sozialen Sicherung gibt, keine Tafeln oder Volksküchen, keine Obdachlosenunterkünfte usw. Wenn wir uns hier also anmaßen, zu entscheiden, welche Gründe, vorzeitig und unfreiwillig zu sterben, noch okay sind und welche nicht, betreiben wir eine Lotterie mit Menschenleben. Als ich vor etwas über einem Jahr vor einer Flüchtlingsunterkunft stand, um eine Abschiebung einer Roma-Familie zu verhindern, wurde die Mutter vor laufenden Kameras gefragt, was sie in ihrem (ach so sicheren!) Heimatland fürchtet. Sie hat das Bewusstsein verloren, bevor sie die Frage beantworten konnte. Sie verbrachte die Nacht im Krankenhaus, und die Familie wurde doch nicht abgeschoben. Als Erfolg kann ich das beim besten Willen nicht verbuchen. Es ist einfach nur peinlich. Nicht ihre Menschenwürde, nicht ihr Recht auf Unversehrtheit hat die Abschiebung verhindert, sondern ihr Zusammenbrechen und vor allem die Tatsache, dass sie beim Zusammenbrechen von der Presse gefilmt wurde. Wieso muss ein Mensch erst im Krankenhaus landen, um überhaupt als Mensch wahrgenommen zu werden? |
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12.Sep.2015 - 03:33
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#15
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Naschkatze Gruppe: Members Beiträge: 351 Userin seit: 11.10.2004 Userinnen-Nr.: 576 |
Oh, so herum meinte ich es nicht. Es ging um die Attraktivität für Auswandernde. Gehen die lieber nach D oder in die USA...? Das ist da bei den High Potentials recht eindeutig, *wenn* sie die Wahl haben. Ok. Sorry, dann habe ich das wohl falsch verstanden. Ich dachte es gehe hier um Flüchtlinge und die Migration von High Potentials fällt nach meiner Begriffsdefinition nicht in diese Kategorie. Bisher dachte ich, daß Flüchtlinge Personen sind, die sich aufgrund einer Notlage - sei es Krieg, Verfolgung, wirtschaftliche Zwänge usw - gezwungen sehen ihr Land zu verlassen und woanders ihr Glück zu versuchen. Sogenannte High Potentials haben ja die Wahl und suchen sich daher freiwillig das Land aus, welches ihnen am besten zu Gesichte steht. Da besteht meiner Meinung nach ein gewaltiger Unterschied. lg kenning |
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12.Sep.2015 - 14:44
Beitrag
#16
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mensch. Gruppe: Members Beiträge: 6.498 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 |
Und Postings wie die von Dir angerissenen (...) Meinst Du damit mich? Hallo Cassia. (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) Nein, ich meinte ganz und gar nicht Dich, sondern Hetzpostings, wie ich sie manchmal auf FB oder Twitter vorfinde oder in den Kommentarbereichen von Zeitungs-Webseiten. Die hatte *Schräubchen* in ihrem Eingangsposting erwähnt. Ich habe mich gar nicht konkret auf Dein Posting bezogen, sondern meine Sicht auf die Situation beschrieben. Vermutlich hier und da etwas schwurbelig. Manchmal wird mir selbst etwas blümerant, wenn ich nachlese, was ich sonst aufschreibe, während ich es in meinem Kopf betont und damit angereichert um Tonfall usw. "höre". Manchmal muss ich da selbst nachdenken, was ich wie meinte. ZITAT Außerdem schreibst Du immer, was alles schief läuft, aber nicht, was "wir alle" dagegen tun können. "Immer", so so... ;-) Ich mag es, dass jede.r sich da mit den eigenen Möglichkeiten auseinandersetzt. Mein les.bi.schwuler Verein hier kümmert sich zum Beispiel um Männer, die weil sie Männer lieben um ihr Leben fürchteten und auf die Bearbeitung ihres Asylantrags warten. Beim Sonntagscafé unterhalte ich mich auf französisch oder englisch mit einem von ihnen, stelle ihm auf dem CSD-Wagen den anderen Menschen vor, versuche für die Zeit, die er nicht in der überfüllten Erstaufnahmestation in seinem Einzelzimmer (aus Sicherheitsgründen) ist, etwas zu einem ganz normalen Alltag wie er hier so ist, beizutragen. Ich bedanke mich bei den Leuten, die auf FB die Spendensammlungen koordinieren. Und im Moment überlege ich, mein freies Zimmer unterzuvermieten an eine Studentin oder einen Studenten, weil das Stuendentenwerk (die Leute dort kenne ich auch und finde sie toll) viele Wohnheimzimmer als Zwischenlösung für Flüchtlinge zur Verfügung gestellt haben. Da stand vor ein paar Tagen in der Zeitung, dass sie Support brauchen hier in der Stadt. Was meinen Konsum/mein Kaufverhalten angeht, finde ich es sch... gelinde gesagt, wie schwer und aufwändig es ist, fair zu kaufen und Zeichen zu setzen für meinen Wunsch nach einer anderen Art der Herstellung. Ich trage die Konsequenz als Staatsbürgerin eines reichen Landes sehr gerne, dass von meinen Steuern oder Sozialabgaben Vertriebenen oder Menschen die der Armut mit Auswandern begegnen das Ankommen und gesund bleiben erleichtert wird. Ich möchte meine Mitmenschen daran erinnern, dass wir mit Kleiderspenden die Textilindustrie in Tansania zerstört haben, dass wir Verantwortung für jedes 5€-T-Shirt tragen oder jedes 5€/kg-Hähnchenbrustfilet. Darum schreibe ich so, wie ich schreibe. "Wir" haben ein bequemes Leben. Und der Preis ist, dass es Menschen anderswo nicht ansatzweise so gut geht. Oder Tieren in LandWirtschafts-Betrieben in unserem Land. Ich finde in meiner Familie oder in den Ländern die ich aus ganz unterschiedlichen Gründen für manches mag und deshalb etwas besser kenne (zB Irland, USA) oder in meinem internationalen, multiamoren Freundeskreis ganz viele Beispiele für einzelne oder massenhafte Wanderbewegungen. Für dramatische, schmerzhafte Erfahrungen, für Verlust und Trauma. Darüber schreibe ich. Manchmal klingt es vielleicht nicht so konkret. Ich hätte auch schreiben können: ich habe mit meiner Lieblings-Komilitonin mitgelitten, als während unserer Diplomphase im Libanon, ihrer Heimat, Krieg ausbrach. Um Verwandte gebangt. Auf Nachrichten gehofft. Oder dass ich während der Ausschreitungen von Lichtenhagen 1992 jeden Abend Tagesschau geguckt habe und auf einen Anruf meiner Mutter wartete, die dort gerade hingezogen war. Und es gab kaum Telefone und Leitungen und wer einem Flüchtling das Handy oder den Internetzugang neidet, ist ein verdammtnochmal herzloser Affena...*piep* Das Trauma meiner Großmutter, als sie auf der Flucht einem russischen Soldaten in die Hände fiel, hat ihre Kinder seelisch verkrüppelt und wirkt bis zu mir, obwohl ich nur eineinhalb Jahre bei ihr lebte und das schon 20 Jahre her ist. Und das mit dem Russen 70... Könnte ich schreiben. Mach ich nur selten. Insofern mag Dein Vorwurf, "immer" täte ich was ich tat, stimmen. ZITAT Im ernst: Was weißt Du denn von Albanern oder Rumänen? Mit wie vielen hast Du Dich unterhalten? Oder mit Syrern oder syrischen Kurden. Oder mit wie vielen Afghanen hast Du über ihre Flucht gesprochen, mit wie vielen Männern und Frauen vom afrikanischen Kontinent? Sich seine Meinung aus den Nachrichten zu bilden reicht nicht aus, um auch nur ansatzweise zu kapieren, was da draußen in der Welt los ist. Ich glaube, Du hast meine Meinung etwas anders verstanden, als sie ist. Auch wenn ich tatsächlich von den 1980ern und poltisch verfolgten Tschechoslowaken (da gab es Mauer und Tschechoslowakei noch) aus meinem Umfeld oder von historischeren Beispielen ableite und transferiere. Auch wenn ich nicht selbst Wasserflaschen an Flüchtlinge verteile oder auf bayrischen Bahnhöfen stehe und applaudiere. Ich habe sicherlich nicht denselben Zugang zum Thema, wie es jemand wie Du hat, die direkt hilft, spricht, erfährt, miterlebt. Ich unterstütze einen Bekannten bei der Suche nach Germanistik-Studenten für Deutschkurse. Ich mach so Einzelfall-Kram, wenn er meinen Weg kreuzt. Ich gehe respektvoll mit den Menschen um, die mir begegnen; halte Gegenrede, wenn eine.r hetzt auf FB (und wenn es so bleibt, ist er/sie nicht mehr mein Freund und ich nicht sein/ihr Publikum). Es ist alles sehr indirekt im Vergleich zu Dir, aber auf eine andere Art direkt, denn es speist sich ebenfalls aus vielen persönlichen Erfahrungen... Mein Alltag wird eher von vielen anderen Themen geprägt in denen ich aktiv bin oder die ich mitgestalten kann. Ich habe Auszeichnungen für #aufschrei oder "Jeder 6. ein Flüchtling" angeschoben. Ich bewundere die vietnamesischen Freunde meiner Mutter, weil sie damals in dem brennenden Sonnenblumen-Haus Türen aufbrechen mussten, um ihr Leben zu retten. Ich bin für ein paar Jahre beim CSD hier aktiv gewesen, habe Tierheimhunde aufgenommen und zu meinem Rudel gemacht. Aber ich bin in der Tat keine Ehrenamtlerin rund um die Erstaufnahmestelle oder ein Flüchtlingsheim. Ich bin nur eine, die allen die dort aktiv sind dankbar ist. Die alle die dort sind, hier willkommen heißt und ein Tropfen in der Strömung ist, die in der Politik etwas bewegen möchte. In unserer Politik. Das Thema Flüchtlinge, über das ich schrieb, hat ganz viele Anknüpfungspunkte zu meinem Alltag. Ohne dass ich in der Tat persönlich mit einer oder einem (bis auf den netten Nordafrikaner in unserer kleinen Szene) aktuell Angekommenen gesprochen habe. ZITAT Ein wenig Wissen über die tatsächlichen Zustände erlangt man am besten, wenn man (so wie ich) aktiv vor Ort mit den Leuten arbeitet und nicht (wie Du) andere mal nebenbei als Rassisten beschimpft. Hab ich ja gar nicht. Wirklich nicht. Nicht mal in Ansatz. Es tut mir total leid, dass mein schwafeliges Posting für Dich wie eine direkte Replik auf Deinen Erfahrungsbericht gewirkt haben muss. Er war es nicht. Du bist in meinen Augen keine Rassistin, ich hab hier überhaupt keine Fremdenfeindlichkeit o.ä. gelesen... Bei keiner. Ich hoffe, wir können dieses Missverständnis klären? Liebe Grüße, herzliche! McLeod Der Beitrag wurde von McLeod bearbeitet: 12.Sep.2015 - 14:48 |
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12.Sep.2015 - 14:54
Beitrag
#17
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mensch. Gruppe: Members Beiträge: 6.498 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 |
Oh, so herum meinte ich es nicht. Es ging um die Attraktivität für Auswandernde. Gehen die lieber nach D oder in die USA...? Das ist da bei den High Potentials recht eindeutig, *wenn* sie die Wahl haben. Ok. Sorry, dann habe ich das wohl falsch verstanden. Ich dachte es gehe hier um Flüchtlinge und die Migration von High Potentials fällt nach meiner Begriffsdefinition nicht in diese Kategorie. Bisher dachte ich, daß Flüchtlinge Personen sind, die sich aufgrund einer Notlage - sei es Krieg, Verfolgung, wirtschaftliche Zwänge usw - gezwungen sehen ihr Land zu verlassen und woanders ihr Glück zu versuchen. Sogenannte High Potentials haben ja die Wahl und suchen sich daher freiwillig das Land aus, welches ihnen am besten zu Gesichte steht. Da besteht meiner Meinung nach ein gewaltiger Unterschied. lg kenning Hmmm... das sehe ich ein wenig anders. Zum einen unterscheide ich wenn es geht gar nicht, ob jemand einen "guten Grund" hat herzukommen (wegzugehen) oder es "freiwillig" tut. Das war eins der Hauptanliegen meines weitschweifigen Posts. Der offenbar echt nicht so einfach zu verstehen ist. Sorry. (IMG:style_emoticons/default/roetel.gif) Und indem ich diese Unterscheidung weglasse, beende ich für mich schonmal die implizite Unterscheidung: darf kommen, darf nicht kommen (respektive woanders weggehen). Wenn aktuell über die Lösung der logistischen Katastrophe in den Mittelmeerstaaten, auch durch das von unserem(!) Land angezettelte Dublin-Verfahren, geht... dann finde ich Quoten nicht ganz so menschenwürdig. Das finde ich schon beim Asylverfahren hierzulande, wo es nach Bundeslandsquoten geht, extrem unschön. Ich finde es menschenwürdiger, wenn die Menschen dorthin gehen dürfen, wo sie sich wohl fühlen, wo sie vielleicht schon jemanden kennen oder Verwandte haben und auch, wo sie eigenverantwortlich feststellen, ob es einen Job für sie gibt oder nicht. (Das machen wir alle doch genau so, wenn wir umziehen/auswandern... oder?) Dann soll mensch doch bitteschön die Kosten entsprechend umlegen, innerhalb der Bundesländer oder innerhalb der EU... Darum ging es im ersten Schritt meines Mitredens hier: Menschen als Menschen in Bewegung wertfrei anzuerkennen. Und daraus ergeben sich andere Konsequenzen, als wenn mensch sie als Zahlenmaterial und "Fälle" zu verwalten versucht. Liebe Grüße McLeod Der Beitrag wurde von McLeod bearbeitet: 12.Sep.2015 - 14:56 |
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12.Sep.2015 - 15:10
Beitrag
#18
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Naschkatze Gruppe: Members Beiträge: 263 Userin seit: 20.07.2015 Userinnen-Nr.: 9.331 |
Ich hoffe, wir können dieses Missverständnis klären? Konnten wir. Dieser unglückliche Post kann jetzt zwar nicht mehr gelöscht werden, nachdem Du Dich doch so ausführlich dazu geäußert hast - aber auf jeden Fall: Danke Dir für Deine Antwort und DU hast überhaupt keinen Grund Dich zu entschuldigen. Du hättest ja auch sagen können "Du kannst mich mal, Idiot" und es dabei belassen. Bin gerade im Aufbuch, werde aber später noch etwas (Reflektiertes !) dazu schreiben - das sich auf das Thema bezieht. Aber wie gesagt: Es war ein Missverständnis und ich habe mich dabei gewaltig im Ton vergriffen. So, und jetzt höre ich auch auf mit dem Gespame. Noch ein Nachtrag, damit es hier spamtechnisch nicht ausufert: Wie ich in meinen PNs schon sagte, kann ich ja durchaus mal etwas falsch verstehen, aber der Ton macht die Musik - und diesbezüglich habe ich hier als einzige gewaltig ins Klo gegriffen. Wie auch immer - danke Dir, dass wir das klären konnten und ja, es ist vermutlich besser, die Sache auszudiskutieren, als das Ganze einfach nur zu löschen. Der Beitrag wurde von Cassia bearbeitet: 12.Sep.2015 - 15:43 |
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12.Sep.2015 - 15:26
Beitrag
#19
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mensch. Gruppe: Members Beiträge: 6.498 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 |
Mir ist klären lieber, als löschen.
Und als beruflich ambitionierte schreibkraft darf ich mich sehr wohl entschuldigen, wenn ich so texte, dass es nicht gut auf den Punkt kommt. Wollte ja einen Dialog, es war aber zu sehr Monolog. Also nur mir verständlich, was ich eigentlich meinte (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Der Beitrag wurde von McLeod bearbeitet: 12.Sep.2015 - 15:27 |
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12.Sep.2015 - 16:30
Beitrag
#20
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Naschkatze Gruppe: Members Beiträge: 351 Userin seit: 11.10.2004 Userinnen-Nr.: 576 |
Oh, so herum meinte ich es nicht. Es ging um die Attraktivität für Auswandernde. Gehen die lieber nach D oder in die USA...? Das ist da bei den High Potentials recht eindeutig, *wenn* sie die Wahl haben. Liebe Grüße McLeod Ich habe dich auch sofort so verstanden, dass das nicht als Lob an das US-amerikanische Asyl- oder Einwanderungssystem gedacht war, sondern nur als Beleg dafür, dass Deutschland nun mal nicht das attraktivste Zielland ist. @McLeod: Ok. Ich habe mir Deinen Post unter dem von So What geäußertem Gesichtspunkt nochmal durchgelesen. Ich muß ehrlich dazu sagen, daß ich das anfänglich einfach nicht so verstanden habe. Ich fand einfach den Spagat zwischen Kriegsflüchtlingen aus Syrien oder anderen Ländern und der Einwanderungspolitik der USA etwas wenig nachvollziehbar. Bzgl Flüchtling / High Potential Einwanderer: Ich denke es macht wenig Sinn alle Personen, die es egal aus welchen Gründen in fremde Länder zieht in einen Topf zu werfen. Natürlich haben beide Gruppen legitime Gründe für ihr Vorhaben und es liegt mir fern irgendwem ein Recht für irgendwas abzusprechen bzw zu beurteilen wer jetzt mehr oder bessere Gründe hat. Ich seh die Probleme bei den beiden Gruppen nur deutlich an anderen Stellen. Lg kenning |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 14.11.2024 - 13:55 |