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> Migräne - Teil 1, Kommentare und Fragen zu S. 5-113
regenbogen
Beitrag 18.Dec.2009 - 14:29
Beitrag #1


a.D.
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Ab 11. Januar 2010 begleitet uns die Autorin Litt Leweir durch ihren Thriller "Migräne".
In diesem Thread könnt ihr eure Kommentare und Fragen zum ersten Teil (S. 5-113) posten.

ZITAT
Triggerwarnung:
Der Roman wird zur Hälfte aus der Sicht eines männlichen Protagonisten erzählt.
Er enthält neben vielen lesbischen auch einige deutliche heterosexuelle und schwule Sexszenen und Beschreibungen sexueller Gewalt.
Darauf kann auch hier im Thread Bezug genommen werden.


Wenn ihr vorgreifen wollt, weil ihr schon weitergelesen habt als S. 113, dann "spoilert" euren Text bitte (= macht ihn unsichtbar), damit den anderen, die noch nicht wissen wollen, wie es weitergeht, der Lesespaß nicht verdorben wird.

Das geht so:
Ihr klickt links unter "Schnellzugriff" auf "Einfügen: SPOILER" und tippt euren Text in das Feld "Content Text". Dann klickt ihr auf OK.

Das sieht dann im Eingabefeld so aus:
QUELLTEXT
[spoiler];) Dies ist ein Geheimnis!;)[/spoiler]


Und im fertigen Posting:
(IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Dies ist ein Geheimnis! (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Wer den Spoiler lesen möchte, markiert ihn einfach mit der Maus, dann wird der weiße Text sichtbar.

Viel Spaß beim Lesen und Diskutieren! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Weitere Infos:
Einladung zur Leserunde
Die Homepage von Litt Leweir
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kawa
Beitrag 11.Jan.2010 - 16:22
Beitrag #2


Blau, weil Ströse.
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Dann will ich mal erste Leseeindrücke schildern. *Blick in die Notizen wirft*

Prolog: Die Reisesituation ist schön beschrieben, da werden eigene Erinnerungen wach. Und ich bin ziemlich neugierig, was sich die beiden Männer da für eine Geschichte erzählen. Wird man das noch erfahren? Spielt sie später eine Rolle? (Das sind rhetorische Fragen, ich habe das Buch bis zum Ende gelesen. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) )

Das auf S.7 erwähnte Buch von Andrea Barrett, [isbn="B001AKZUCW"]The voyage of the narwhal[/isbn] gibt es tatsächlich. @Litt: magst du es besonders, oder warum fand es Eingang in deinen Roman?

Teil 1, Aura: Erster Erzählabschnitt aus der Sicht von Toni. Ob das wohl Antonia aus dem Prolog ist? Aber es geht noch nicht klar hervor, ob Toni eine Frau. Sowas macht mich zappelig, wenn ich nicht weiß, wer mir da eine Geschichte erzählt. (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) Auch auf die Erklärung, wer und was Dr. Blalock und Dr. Taussig sind, muss ich bis zum nächsten Toni-Abschnitt warten. Sol (schöner Name!) ist wohl Tonis Ex.

Bei Joshua, dem zweiten Erzähler, scheint ja der Haussegen ganz schön schief zu hängen. Das birgt Konfliktpotenzial. Auf diesen Freund Thomas bin ich sofort neugierig, weil Joshuas Frau Brigitte eifersüchtig auf ihn zu sein scheint.

Und diese Frau, die bei Joshua klingelt, um zu telefonieren, ist erst mal nicht einzuordnen. Ist es dieselbe, die auch bei Toni klingelt, um Zucker zu borgen? Ich dachte ja erst, Toni klingelt bei Joshua, weil sie sich ausgesperrt hat, aber irgendwie passen die Beschreibungen nicht zusammen. Verwirrend... (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) Aber es ist ja auch ein Thriller. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
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mayfair1965
Beitrag 11.Jan.2010 - 19:47
Beitrag #3


Satansbraten
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Dann will ich auch mal ein bißchen mitmischen. (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif) Bin zwar mit Teil 1 noch nicht durch, möchte mich aber jetzt schon als Fan der Dres Taussig und Blalock outen. Sehr schön getroffen, kommt mir sehr bekannt vor. ^^

Ansonsten finde ich es noch ganz interessant, dass die "Entwürfe" von Toni, die ja "nicht jugendfreie Literatur" schreibt, irgendwie zu Realität werden...wobei ich nicht ganz sicher bin, ob Realität so ganz das richtige Wort ist. Ich habe noch nicht so ganz raus, wo die Realität aufhört und Phantasien oder Träume von Toni und Joshua anfangen.

Die Athmosphäre finde ich sehr schön beschrieben, ich kann mich selbst jetzt bei Eis und Schnee wieder prima in einen der letzten schwülen Sommer hinein versetzen.

So, das war's fürs Erste, ich werde wohl heute abend noch weiterlesen. (IMG:style_emoticons/default/bounce.gif)
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kawa
Beitrag 11.Jan.2010 - 21:19
Beitrag #4


Blau, weil Ströse.
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ZITAT(mayfair1965 @ 11.Jan.2010 - 19:47) *
Ansonsten finde ich es noch ganz interessant, dass die "Entwürfe" von Toni, die ja "nicht jugendfreie Literatur" schreibt, irgendwie zu Realität werden...

Hut ab, da hast du sehr gut aufgepasst. Mir ist das beim ersten Lesen völlig entgangen. (IMG:style_emoticons/default/roetel.gif)

ZITAT(mayfair1965 @ 11.Jan.2010 - 19:47) *
wobei ich nicht ganz sicher bin, ob Realität so ganz das richtige Wort ist. Ich habe noch nicht so ganz raus, wo die Realität aufhört und Phantasien oder Träume von Toni und Joshua anfangen.

Oh ja! Das ist in der Tat manchmal schwer zu unterscheiden. (IMG:style_emoticons/default/wacko.gif) @Litt: war das Absicht? (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif)
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mayfair1965
Beitrag 11.Jan.2010 - 21:52
Beitrag #5


Satansbraten
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ZITAT(kawa @ 11.Jan.2010 - 21:19) *
Hut ab, da hast du sehr gut aufgepasst. Mir ist das beim ersten Lesen völlig entgangen. (IMG:style_emoticons/default/roetel.gif)


Naja, bei Dir ist der erste Teil ja wohl auch schon ein paar Tage länger her. (IMG:style_emoticons/default/troest.gif)
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kawa
Beitrag 11.Jan.2010 - 22:24
Beitrag #6


Blau, weil Ströse.
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ZITAT(mayfair1965 @ 11.Jan.2010 - 21:52) *
Naja, bei Dir ist der erste Teil ja wohl auch schon ein paar Tage länger her. (IMG:style_emoticons/default/troest.gif)

Das schon, aber so sorgfältig gelesen wie du hatte ich ihn trotzdem nicht. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
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Litt Leweir
Beitrag 11.Jan.2010 - 22:46
Beitrag #7


Suppenköchin
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ZITAT(kawa @ 11.Jan.2010 - 16:22) *
Das auf S.7 erwähnte Buch von Andrea Barrett, [isbn="B001AKZUCW"]The voyage of the narwhal[/isbn] gibt es tatsächlich. @Litt: magst du es besonders, oder warum fand es Eingang in deinen Roman?


Ich habe es nicht verschlungen, aber gerne gelesen. Ich finde Geschichten, die in den kälteren Regionen der Welt spielen, faszinierend. Vielleicht weil ich Hitze nicht so mag.

Es wird auch noch ein zweites Buch erwähnt, das ebenfalls zum Teil in der Arktis spielt, das "Eiskind" von Elisabeth McGregor. Sowohl Toni als auch Joshua haben gelegentlich "arktische Phantasien", kein Wunder bei diesem "mörderisch" heißen Sommer. Natürlich ist Arktis auch Metapher, aber da möchte ich selbst nicht zu viel Hineininterpretieren, das überlasse ich lieber euch.


ZITAT
Teil 1, Aura: Erster Erzählabschnitt aus der Sicht von Toni. Ob das wohl Antonia aus dem Prolog ist? Aber es geht noch nicht klar hervor, ob Toni eine Frau. Sowas macht mich zappelig, wenn ich nicht weiß, wer mir da eine Geschichte erzählt. :

Würdest du denn wirklich besser wissen, "wer" Toni ist, wenn du wüsstest ob er/sie ein Mann/eine Frau ist?
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kawa
Beitrag 11.Jan.2010 - 23:00
Beitrag #8


Blau, weil Ströse.
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ZITAT(Litt Leweir @ 11.Jan.2010 - 22:46) *
ZITAT
Teil 1, Aura: Erster Erzählabschnitt aus der Sicht von Toni. Ob das wohl Antonia aus dem Prolog ist? Aber es geht noch nicht klar hervor, ob Toni eine Frau. Sowas macht mich zappelig, wenn ich nicht weiß, wer mir da eine Geschichte erzählt. :

Würdest du denn wirklich besser wissen, "wer" Toni ist, wenn du wüsstest ob er/sie ein Mann/eine Frau ist?

Natürlich nicht. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Aber ich mache mir im Kopf ein Bild der Figuren (das ich dann ständig nachkorrigiere), und das ist schwer, wenn ich nicht einmal weiß, welches Geschlecht sie haben.
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Litt Leweir
Beitrag 11.Jan.2010 - 23:25
Beitrag #9


Suppenköchin
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ZITAT(mayfair1965 @ 11.Jan.2010 - 19:47) *
...wobei ich nicht ganz sicher bin, ob Realität so ganz das richtige Wort ist. Ich habe noch nicht so ganz raus, wo die Realität aufhört und Phantasien oder Träume von Toni und Joshua anfangen.


Meine Empfehlung: Versuche nicht, es rauszubekommen, es wüde dich nur frustrieren. Lass dich auf das Spiel ein.

In meinen Texten verschwimmen gerne mal die Grenzen zwischen "Realität" und Phantasie. Ob es Absicht ist? Es ist meine Art zu schreiben, schreiben ist für mich eine Art von träumen. Lesen auch. Weil mich solche Texte selbst auch faszinieren, habe ich wohl begonnen, es zu kultivieren. Schreiben ist ja nur zum Teil ein bewusster Prozess, es ist so ein bisschen eisbergmäßig, um bei den arktischen Bildern zu bleiben, nur ein kleiner Teil passiert bewusst. Manches wird mir dann vielleicht später bewusst, und ich lasse es bewusst stehen, führe es bewusst weiter... vieles bleibt auch mir verborgen. Was dann bei der Leserin ankommt ist wieder eine andere Sache...

In meinen Texten ist vieles wahr - so wünsche ich es mir jedenfalls - und wenig wirklich.
Mal davon abgesehen, dass schon in der Realität, Phanatasie und Wirklichkeit verschwimmen (wer vermag schon mit Bestimmtheit sagen, was wirklich ist und was nicht), ist Literatur grundsätzlich nicht "real".
Und mich interessieren vor allen die Innenwelten, die sind vielfachbödig und vielschichtig und vor allem alles andere als statisch, was grade noch galt, hat sich im nächsten Moment schon ins Gegenteil verkehrt. Da gibt es ganze Kellergewölbe, versteckte Kämmerchen und Falltüren, die regelmäßig die Plätze wechseln, da tun sich Abgründe auf und schließen sich gleich wieder...

Und wenn es dann auch noch um Kindheitstraumata - mein Spezialgebiet - geht, liegt sehr viel Plausibität in der Nichtplausibilität. Die Welt eines traumtisierten Kindes, das nicht begleitet wird, ist fürcherlich absurd, eine Absurdität, die oft weit ins Erwachsenenleben ragt. Und es ist eine meiner großen Sehnsüchte, das nicht nur auf der ebene des Intellekts fassbar, sondern vor allem spürbar, erfahrbar zu machen...


Litt Leweir



ZITAT(kawa @ 11.Jan.2010 - 23:00) *
ZITAT(Litt Leweir @ 11.Jan.2010 - 22:46) *
ZITAT
Teil 1, Aura: Erster Erzählabschnitt aus der Sicht von Toni. Ob das wohl Antonia aus dem Prolog ist? Aber es geht noch nicht klar hervor, ob Toni eine Frau. Sowas macht mich zappelig, wenn ich nicht weiß, wer mir da eine Geschichte erzählt. :

Würdest du denn wirklich besser wissen, "wer" Toni ist, wenn du wüsstest ob er/sie ein Mann/eine Frau ist?

Natürlich nicht. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Aber ich mache mir im Kopf ein Bild der Figuren (das ich dann ständig nachkorrigiere), und das ist schwer, wenn ich nicht einmal weiß, welches Geschlecht sie haben.


Verstehe ich. Geschlecht weckt Vorstellungen in unseren Köpfen, ist mit bestimmten Erwartungen verknüpft... Gelegentlich versuche ich das zu torpedieren und weiß natürlich, dass ich es nicht kann...
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kawa
Beitrag 11.Jan.2010 - 23:32
Beitrag #10


Blau, weil Ströse.
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ZITAT(Litt Leweir @ 11.Jan.2010 - 23:25) *
In meinen Texten ist vieles wahr - so wünsche ich es mir jedenfalls - und wenig wirklich.

(IMG:style_emoticons/default/wub.gif) Das hast du schön formuliert. Quasi aphorissimaverdächtig. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

ZITAT(Litt Leweir @ 11.Jan.2010 - 23:25) *
Und wenn es dann auch noch um Kindheitstraumata - mein Spezialgebiet - geht, liegt sehr viel Plausibität in der Nichtplausibilität. Die Welt eines traumtisierten Kindes, das nicht begleitet wird, ist fürcherlich absurd, eine Absurdität, die oft weit ins Erwachsenenleben ragt. Und es ist eine meiner großen Sehnsüchte, das nicht nur auf der ebene des Intellekts fassbar, sondern vor allem spürbar, erfahrbar zu machen...

Interessanter Aspekt! (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) Und hilft sehr beim Verständnis des Romans. (IMG:style_emoticons/default/bluemele.gif)
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Hortensie
Beitrag 12.Jan.2010 - 03:27
Beitrag #11


"Jeck op Sticker"
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In dem ersten Teil werden die beiden Hauptfiguren langsam beschrieben. Beide scheinen an einem Wendepunkt in ihrem Leben zu sein.
Toni nach dem Verlust ihrer Frau. Joshua nachdem er quasi nach einer offensichtlich anderen Form von Beziehung in einem „Kleinbürgertraum“ (Frau, Haus, Sohn) angekommen scheint. Besonders überspitzend fand ich hier die Begrüßungen mit dem „Doorman“ und die Vorstellung, wie die ganzen Häuser auf ihren Parzellen hinter einer Mauer mit eigenem Pförtner liegen.

Spannend fand ich, wie hier schon erste „Verknüpfungen“ zwischen den beiden Protagonisten aufkommen:

- beide am Wendepunkt
- beide haben Migräne
- beide stören sich an der Hebamme
- beide haben Kontakt zu der geheimnisvollen Nachbarin
Triggerwarnung: - bei beiden enthält dieser Kontakt eine se**elle Komponente (wobei ich alle Varianten
abschreckend und erschreckend fand und so in einem "Lesbenkrimi" nicht erwartet hätte)
-Ende

- beide haben Kontakt zu einem „Thomas“ (ob es derselbe ist und wie wird es sich offenbaren?)(gespoilert) spoiler ja, ich weiss, es ist derselbe, aber an der Stelle ist nicht so offensichtlichende

Besonders schön fand ich zu lesen, wie die beiden Katzen zu ihren Namen kamen und wie die eine Katze „promovierte“.

edit: sicherheitshalber ein bisschen mehr gespoilert. (IMG:style_emoticons/default/bluemele.gif) Wir diskutieren in diesem Thread bis S.113, also nicht zuu weit vorgreifen. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) /kawa

Der Beitrag wurde von kawa bearbeitet: 12.Jan.2010 - 09:02
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Litt Leweir
Beitrag 12.Jan.2010 - 21:21
Beitrag #12


Suppenköchin
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ZITAT(kawa @ 11.Jan.2010 - 21:19) *
ZITAT(mayfair1965 @ 11.Jan.2010 - 19:47) *
Ansonsten finde ich es noch ganz interessant, dass die "Entwürfe" von Toni, die ja "nicht jugendfreie Literatur" schreibt, irgendwie zu Realität werden...

Hut ab, da hast du sehr gut aufgepasst. Mir ist das beim ersten Lesen völlig entgangen. (IMG:style_emoticons/default/roetel.gif)


So habe ich das selbst auch noch nicht gesehen, aber könnte was dran sein (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) .

Hakt bitte nach, wenn ihr gerne hättet, dass ich auf eine bestimmte Sache näher eingehe oder wenn ich Fragen übersehe. Einige waren ja auch ausdrücklich rhetorisch.

Es fällt mir leichter vom Schreibprozess zu erzählen als zum Text selbst etwas zu sagen.
Ich bin auch sehr an euren Eindrücken interessiert und möchte lieber wissen, wie ihr etwas versteht als dass ich Interpretationen liefere.
Ich will undbedingt etwas mitteilen und das ist für mich eine ganz wesentliche Motivation für das Schreiben. Gleichzeitig weiß ich aber auch, dass der damit verknüpfte Wunsch, auch verstanden zu werden, nur sehr begrenzt erfüllbar ist und dass ein Text auch Resonanzboden der Leserin ist. Verschiedene Leserinnen lesen vielleicht das gleiche Buch, trotzdem liest jede eine andere Geschichte. Und wenn eine den Text später noch einmal liest, liest sie womöglich zwei oder mehr.

Ich selbst weiß oft nicht so genau, warum ich etwas so geschrieben habe und nicht anders, und so können eure Eindrück und Sichtweisen mir auch manchmal die Erleuchtung bringen.

Trotzdem will ich natürlich versuchen, eure Fragen, so gut ich kann, zu beantworten.

Litt

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Litt Leweir
Beitrag 12.Jan.2010 - 21:46
Beitrag #13


Suppenköchin
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ZITAT(Hortensie @ 12.Jan.2010 - 03:27) *
... Besonders überspitzend fand ich hier die Begrüßungen mit dem „Doorman“ und die Vorstellung, wie die ganzen Häuser auf ihren Parzellen hinter einer Mauer mit eigenem Pförtner liegen.


Um noch einmal auf die persönlichen Bezüge zurückzukommen: In Prenzlauer Berg, wo ich eine ganze Weile gewohnt habe, gibt es sowas in der Art wirklich. Und hat die Mieten im betreffenden Viertel ganz schön in die Höhe schießen lassen. Allerdings weiß ich nicht, ob das Doorman-Häuschen mittlerweile besetzt ist und die Begrüßungen so ablaufen.

Aber alles in allem ist die Beschreibung des Bötzowviertels, in dem die Handlung überwiegend spielt, schon nah an der Realität. So wie ich sie wahrgenommen habe.



ZITAT
Spannend fand ich, wie hier schon erste „Verknüpfungen“ zwischen den beiden Protagonisten aufkommen:

...

Triggerwarnung: - bei beiden enthält dieser Kontakt eine se**elle Komponente (wobei ich alle Varianten
abschreckend und erschreckend fand und so in einem "Lesbenkrimi" nicht erwartet hätte)
-Ende


Ich glaube, hier dürfen wir auch über die Triggerthemen schreiben:

Ich denke, es ist auch für die beiden eher erschreckend als lustvoll, für Toni vielleicht noch eine Ecke mehr als für Joshua.

Und ein Lesbenkrimi ist Migräne für mich nicht, aber das ist ein Thema für des Leserundencafé.

Bis morgen.

Litt
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kawa
Beitrag 13.Jan.2010 - 16:52
Beitrag #14


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ZITAT(Litt Leweir @ 12.Jan.2010 - 21:21) *
Ich bin auch sehr an euren Eindrücken interessiert und möchte lieber wissen, wie ihr etwas versteht als dass ich Interpretationen liefere.

Dann mal weiter im Text. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

S.43/44 hat Toni Mordphantasien und bringt darin die Hebamme um. 12 Seiten später hört Joshua von einer Nachbarin, dass "die Schäfer" (also die Hebamme) ermordet worden ist. Huch! (IMG:style_emoticons/default/ohmy.gif) Toni eine Mörderin? Aber es geschah doch nur in ihrer Vorstellung... oder doch in echt? (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) Und dann geht Joshua sich bei der Hebamme wegen zu lauter Musik beschweren. Ist sie da nicht schon tot? Ach, nein am Abend vorher... Naja, und wie wir erfahren, ist ja auch gar nicht die Hebamme tot, sondern ihr Sohn (und auch das stimmt nicht, wie wir noch später erfahren). Dieses Verwirrspiel ist gut gemacht, @Litt, ich hatte Knoten im Hirn. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Das Wichtigste ist aber, dass Monika Haberstroh zum ersten Mal auftritt, und sie ist mir sofort sehr sympathisch! (IMG:style_emoticons/default/rosie.gif) Sie strahlt Ruhe, Besonnenheit, Seriosität, Selbstsicherheit und Wärme aus, und wie sie Toni die Krawatte zurechtzupft, ist herzerweichend. Und dann lässt sie auch noch ihr Jackett liegen, der älteste Trick der Welt. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Sympathisch und vielversprechend! (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif)
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Litt Leweir
Beitrag 13.Jan.2010 - 22:21
Beitrag #15


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ZITAT(kawa @ 13.Jan.2010 - 16:52) *
... Dieses Verwirrspiel ist gut gemacht, @Litt, ich hatte Knoten im Hirn. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)


Das freut mich außerordentlich. (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif) (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

ZITAT
Das Wichtigste ist aber, dass Monika Haberstroh zum ersten Mal auftritt, und sie ist mir sofort sehr sympathisch! (IMG:style_emoticons/default/rosie.gif) Sie strahlt Ruhe, Besonnenheit, Seriosität, Selbstsicherheit und Wärme aus, und wie sie Toni die Krawatte zurechtzupft, ist herzerweichend.


Ich mochte sie auch auf Anhieb, habe mich auf den ersten Satz in sie verliebt und hatte sie so gerne um mich, dass ich gar nicht mit dem Roman fertig werden wollte... (IMG:style_emoticons/default/wub.gif)

ZITAT
Und dann lässt sie auch noch ihr Jackett liegen, der älteste Trick der Welt. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Sympathisch und vielversprechend! (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif)


Echt, hat sie das mit Absicht gemacht? Ich dachte immer, sie ist einfach nur schusselig...

Litt

Der Beitrag wurde von Litt Leweir bearbeitet: 15.Jan.2010 - 13:23
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mayfair1965
Beitrag 13.Jan.2010 - 22:43
Beitrag #16


Satansbraten
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ZITAT(Litt Leweir @ 13.Jan.2010 - 22:21) *
ZITAT
Und dann lässt sie auch noch ihr Jackett liegen, der älteste Trick der Welt. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Sympathisch und vielversprechend! (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif)


Echt, hat sie das mit Absicht gemacht? Ich dachte immer, sie ist einfach nur schusselig...

Litt


Also ich bin davon überzeugt, dass es Absicht war. (IMG:style_emoticons/default/happy.gif)

Übrigens ist mir bei Lektüre Eurer Beiträge erst aufgegangen, dass Toni auch ein Mann sein könnte. Mir ist dieser Gedanke beim Lesen überhaupt nicht gekommen, Toni war für mich von Anfang an eine Frau, obwohl ich nicht davon ausgegangen bin, dass Toni und Antonia identisch sind. Könnte ja auch eine falsche Fährte sein. Und nein, darauf will ich keine Antwort. (IMG:style_emoticons/default/icon4.gif)
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Litt Leweir
Beitrag 15.Jan.2010 - 13:21
Beitrag #17


Suppenköchin
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@mayfair

Wodurch wurde oder war für dich klar, dass Toni eine Frau ist?
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mayfair1965
Beitrag 16.Jan.2010 - 20:38
Beitrag #18


Satansbraten
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ZITAT(Litt Leweir @ 15.Jan.2010 - 13:21) *
@mayfair

Wodurch wurde oder war für dich klar, dass Toni eine Frau ist?


Kann ich nicht wirklich sagen. Es war eigentlich nichts konkretes, aber ich mache mir wie kawa auch immer ein Bild von den Personen, ich musste mich also entscheiden. Ich nehme mal an, es lag an ihren Gedanken und Reaktionen auf andere. Bei einem Ich-Erzähler bekommt man davon ja zwangsläufig viel mit. Das wirkte auf mich offenbar eher "weiblich" (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) Falls ich das Buch ein zweites Mal lese, und momentan gehe ich stark davon aus, könnte ich wahrscheinlich eher was dazu sagen.
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Litt Leweir
Beitrag 17.Jan.2010 - 15:10
Beitrag #19


Suppenköchin
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ZITAT(mayfair1965 @ 16.Jan.2010 - 20:38) *
... Ich nehme mal an, es lag an ihren Gedanken und Reaktionen auf andere. Bei einem Ich-Erzähler bekommt man davon ja zwangsläufig viel mit. Das wirkte auf mich offenbar eher "weiblich" ...


Ja, ich denke auch, dass es zu merken ist, aber ich wollte es nicht zu offensichtlich machen, vor allem im Hinblick auf heterosexuelle Leserinnen und Leser, von denen ich mir "Unvoreingenommenheit" wünsche.

Frage an die anderen: Wann habt ihr gemerkt, dass Toni eine Frau ist?

Der Beitrag wurde von Litt Leweir bearbeitet: 17.Jan.2010 - 15:10
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Schräubchen
Beitrag 17.Jan.2010 - 15:33
Beitrag #20


Dreht manchmal durch...
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Ich hab den ersten Teil noch nicht ganz gelesen, weil ich irgendwie noch nicht richtig in das Buch hineingekommen bin. Bisher finde ich es anstrengend zu lesen, was wahrscheinlich einfach daran liegt, dass ich zuletzt ein Theaterstück gelesen habe, in dem alles einfach klar gewesen ist. Für meinen Geschmack könnte ein bisschen mehr wörtliche Rede vorkommen, aber da bin ich guter Hoffnung (IMG:style_emoticons/default/icon4.gif) .
Dennoch bin ich von der Geschichte fasziniert, was paradox erscheinen mag, aber einfach so ist. Besonders gut ist dir, Litt, meiner Meinung nach die Beschreibung der Migräne gelungen. Ich habe selbst gelegentliche Migräneanfälle und mich in deinen Worten gut wiedergefunden. Auch hat mir die Beschreibung des Sommers auf Seite 32 sehr gut gefallen, mit den geöffneten Fenstern und dem Schallmüll (Ein Grund warum ich selbst die kalte Jahreszeit bevorzuge).
Auf der Seite 33 wird beschrieben, wie toll diese Wohnanlage, mit dem bereits erwähnten Doorman, doch ist. Doch beschreibt Joshua hier auch, dass "diese angebliche Sicherheit, nichts als ein Trugschluss" ist und dass "das Böse meist nicht von draußen kommt, sondern es in den Häusern, in den Familien, in den Kinderzimmern liegt". Ich frage mich, ob das ein erster Hinweis auf den weiteren Verlauf der Geschichte ist. Aber das ist natürlich eine rhethorische Frage.
Toni schreibt über "nicht jugendfreie Themen", möchte aber auch gern mal ein Buch über eine Fallot'sche Tetralogie schreiben, einem Herzfehler. Es ist noch nicht ganz klar, was mit ihrer Frau Sol geschehen ist, daher stellt sich mir die Frage, ob dieser "Herzfehler" auch im übertragenen Sinn betrachtet werden kann.

Soweit meine ersten Eindrücke, bin schon gespannt, wie es weitergeht.
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