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> Erotische Leseprobe aus meinem Roman, Die erste Nacht
MucWoman
Beitrag 17.Jun.2016 - 13:10
Beitrag #1


Filterkaffeetrinkerin
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Lange habe ich mir überlegt, ob ich die - wenn auch poetische - Beschreibung der ersten Nacht zweier unerwartet verliebten Frauen aus meinem in Arbeit befindlichen Roman im Forum posten soll. Was noch Erotik ist oder schon Porno - das ist eine schmale Gratwanderung. Außerdem geht der Text über knapp 4 DIN A4-Seiten, weshalb ich ihn via Link in einer DOC-Datei anbiete.
Falls ich damit gegen Forenregeln verstoße, bitte teilt mir das sofort mit!

Sexszenen zu beschreiben ist Neuland für mich und das Schwierigste, was ich je geschrieben habe. Auch wenn ich mittlerweile schon einige verfaßt habe, so sitze ich trotzdem nicht nur Stunden an jeder...
Daß mich das Schreiben bisweilen selber antörnt, ist ja noch kein Garant für Qualität. Deshalb bin ich wirklich dankbar für jede Kritik. Wenn jemand mehr Infos zur Geschichte selbst bzw. was bis zur ersten Nacht passiert ist, möchte, gebe ich die natürlich gern.

Leseprobe erste Nacht

Erst mal lieben Dank an alle!
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McLeod
Beitrag 17.Jun.2016 - 13:42
Beitrag #2


mensch.
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Huiuiui...

Ich sitze im Zug!! (IMG:style_emoticons/default/roetel.gif) Aber ich wäre zu Hause nicht weniger verklemmt. (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif)

Finde Bettszenen und Nähe in der sie-und-sie-Perspektive recht schwierig. Es wechselt oft hin und her zwischen Fühlen (Innenperspektiven, Gedankengänge), Tun und Reden/Hören. Bei der Perle bin ich ausgestiegen. Vor allem innerlich. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) aber das ist vermutlich meine persönliche Präferenz und es ist verdammt schwer, eine eigene Sprache für Sexualität zu entwickeln. Gerade weil wir ja schweigen gelehrt wurden. Guck mal "Paula kommt" auf Sixx. Lohnt sich in Sachen Sprache und Unverkrampftheit.

Tempo und Entwicklung fand ich mal etwas zu perfekt, mal irritierend rückschrittig. Sie fallen locker-flockig übereinander her und dann macht sich eine die ganzen Gedanken, nach den ganzen Tangos und Rückkopplungen? Und vielleicht reicht es da, das Bemerken der Anderen kurz zu zeigen und eine Auflösung und gut ist? Insgesamt könnte es etwas mehr Klarheit in den Charakteren gebrauchen (sag ich nassforsch, aber es ist nur eine Idee): Sind die jetzt cool, mutig und sehr im Hier und jetzt? Oder eher unsicher und wenn ja, wie äußern sie es, sind sie da überhaupt so reflektiert und klar aussprechend im Moment?

Und die olle Teilzeit-Lektorin früherer Jahre würde vielleicht am Ende noch die vielen, vielen Kosenamen anmarkern. Weil die olle Lektorin gern feinschleift und dabei oft das Loben vergisst. Weil: Sind ja nur Details... Im TV reden sich alle ständig mit Namen an, tut in der echten Welt kaum jemand so oft. Und Paare finden ihre ein, zwei, vielleicht drei Liebesnamen für die Zeit zu zweit. Und das braucht Zeit. Am Anfang sind wir füreinander doch eher Karla und Miriam, oder Charly und Miri... Die Namen entdecken die süssen, herzhaften Paare unterwegs. Dürenmatts Alte Dame. Nennt ihre Austauschgeliebten mit Austauschnamen: Schatz. Hase. Mausi. Nur der Mann, der ihr Herz brach... Da war es anders.

Liebe Grüße. Zielbhf erreicht
McLeod
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MucWoman
Beitrag 17.Jun.2016 - 14:16
Beitrag #3


Filterkaffeetrinkerin
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Grüß Dich McLeod,

ganz lieben Dank für Deine prompte und vor allem ausführliche Kritik. Du hast mir ein paar Aufmerker gegeben, die mich die Szene noch mal durcharbeiten lassen; Deine Antwort habe ich mir kopiert und gespeichert.

Was natürlich an Hintergrundinfo meinerseits fehlt: Als ich ca. 30 Seiten geschrieben hatte, lernte ich meine letzte Freundin kennen, und die Realität hat meine Geschichte eingeholt: Die Dame war 17 Jahre älter als ich, hatte keine Erfahrung mit Frauen, war aber offen dafür. Als sie die Story las, stellte sie fest, daß genau die Gedanken und Ängste beschrieben waren, die sie selber auch umtrieben. Unsere erste Nacht verlief etwas holpriger als in meiner Geschichte, aber daß sie merkte, wenn ich nicht ganz bei der Sache war, hat sie - teilweise wortwörtlich - in realiter so geäußert. Sie war extrem durchlässig, medial begabt auch.

Gut, also noch mal ran an die Sache!

Nochmal ganz herzlichen Dank für Dein Interesse und Deine Zeit!

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McLeod
Beitrag 17.Jun.2016 - 15:13
Beitrag #4


mensch.
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Hach... Hab ich gern gemacht. Mach ich auch nur, weil ich denke (bzw die olle), dass es sich lohnen könnte.

Mit "es war wirklich so" hab ich immer meine Schwierigkeiten gehabt. Schreiben ist immer ein Filter, eine Autorinnenschaft. Ich kann dieselbe Szene dreimal erzählen, jedes Mal anders und doch immer dieselbe. Perspektive, Sprachgebrauch, Rhythmus, Fokus, Melodie... Zig Ebenen und Stellschrauben. Ergeben dann vielleicht Stil und wenn es gut klappt Authentizität...

Vielleicht ist es gut, sich von der eigenen Realität etwas zu lösen, wenn die Hälfte, aber nicht alles erzählt oder weggelassen wird. Das erklärt für mich die Wechselhaftigkeit in Stimmung, Tempo, Tun und Denken. Bleib mal bei den Beiden. Wenn Du verstehst, was ich meine (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

McLeod
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MucWoman
Beitrag 19.Jun.2016 - 07:44
Beitrag #5


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Grüß Dich McLeod,

Deine Anregungen habe ich mir nun genau durchgelesen und die Passage mit "den ganzen Gedanken" weg gelassen. Die Unsicherheit Maries an dieser Stelle auszuführen, war insofern in der Tat überflüssig, weil ich Maries Knackpunkte bereits vorher schon aufgezeigt habe. Die aktualisierte Datei findet sich hier

Das mit den vielen Kosenamen am Ende der Szene verstehe ich nicht so ganz. Die beiden reden sich nicht mit Kosenamen an?

Ja, und die Benennung der weiblichen Genitalien ist ein schwieriges Thema, weil lange ein Tabuthema. Klinische Begriffe möchte ich auf keinen Fall verwenden. Also muß ich mir halt etwas poetischeren Ersatz ausdenken, der aber wiederum nicht zu schwülstig sein soll.
Aber in einer späteren Sexszene kommt ein "aufgebrezelter Kitzler" vor. Ist das eher nach Deinem Gusto? (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
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McLeod
Beitrag 19.Jun.2016 - 19:57
Beitrag #6


mensch.
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ZITAT(MucWoman @ 19.Jun.2016 - 08:44) *
... in einer späteren Sexszene kommt ein "aufgebrezelter Kitzler" vor. Ist das eher nach Deinem Gusto? (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)


Ähm... Ich hab keine Ahnung, was das konkret ist. Aber bitte erkläre es mir nicht. (IMG:style_emoticons/default/roetel.gif)

(IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
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anni1111
Beitrag 20.Jun.2016 - 12:48
Beitrag #7


Suppenköchin
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Also MucWoman...ich habe die Seiten gelesen und vor meinem geistigen Auge lief das wie ein Film ab, soll heißen mir hat das sehr gut gefallen. Dein Schreibstil versetzt mich in diese Situation, ist erotisch, aber nie aufdringlich. Bedient gerade meine eigenen Sehnsüchte ;-) Mach weiter so!

PS: Zu Deinem nächsten Punkt: ich persönlich finde es etwas abtörnend Geschlechtsteile zu personifizieren (IMG:style_emoticons/default/roetel.gif) , lieber so schreiben, wie das wahre Leben ist...real und nicht theatralisch, meine Klitoris geht ja nicht in die Oper, sinnbildlich gesprochen ;-)
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MucWoman
Beitrag 20.Jun.2016 - 14:13
Beitrag #8


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Dein Kommentar zu meiner Leseprobe war heute mein Highlight des Tages! Ganz lieben Dank dafür. Vor allem hat mich Dein Bemerken gefreut, die Passage lief beim Lesen vor Deinem geistigen Auge ab wie ein Film. Wenn mir das weiterhin gelingt, nicht nur bei Sexszenen, daß Leser sich in die Geschichte hineinversetzen, sie miterleben, dann glückt mir zumindest schon ein wichtiger Bestandteil eines einigermaßen guten Romans.

Ja, und Deine Sehnsüchte - die kenne ich gut. Wohl ein Diskussionspunkt, wann man bestimmte Situationen intensiver schreiben kann: Aus der Sehnsucht danach oder aus dem Hochgefühl heraus, sie gerade zu erleben? Ich weiß es nicht, vielleicht auch eine Typfrage...

Das mit dem "aufgebrezelten Kitzler" überlege ich mir noch mal. Ha! "Meine Klitoris geht ja nicht in die Oper" - herrlich!

Deine Rena

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anni1111
Beitrag 20.Jun.2016 - 17:45
Beitrag #9


Suppenköchin
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Hallo Rena,

oh, das freut mich :-) Für mich ist beim Lesen immer ausschlaggebend, dass ich darin eintauchen kann und das konnte ich in Deiner Geschichte...bleib bei Deinem Stil, der ist gut. Es mag eine Modeerscheinung sein zu personifizieren und witzig zu formulieren, aber für mich driftet es dadurch leicht ins Lächerliche und das killt die Erotik. Meine persönliche Meinung.

Beide Perspektiven scheinen mir gut zu sein um Situationen intensiv zu beschreiben...Du wirst so sehr viele Frauen ansprechen und erreichen, v.a. in der Sehnsuchtsposition stecken viele.

Einen schönen Abend! (IMG:style_emoticons/default/bluemele.gif)



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cup of tea
Beitrag 21.Jun.2016 - 13:06
Beitrag #10


Salatfee
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So, nun gebe ich doch auch mal meinen Senf dazu.

Ich habe die Leseprobe gelesen und - ganz ehrlich - ich fühle mich bevormundet. Es gibt an keiner Stelle Freiraum für meine eigene Phantasie, zumindest empfinde ich das so. Es ist bis ins letzte Detail beschrieben und fühlt sich dadurch für mich irgendwie aufdringlich an.

Es tut mir leid, daß das nicht so positiv klingt, es ist nicht persönlich gemeint. Und wenn Du meinen Kommentar doof findest, ignoriere ihn einfach. Es gibt ja (s.oben) genug Menschen, die den Text gerne lesen würden.

Liebe Grüße!
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MucWoman
Beitrag 21.Jun.2016 - 13:31
Beitrag #11


Filterkaffeetrinkerin
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Grüß Dich cup of tea,

daß Deine Kritik "nicht so positiv klingt", nehme ich nicht persönlich; sie ist eine wichtige Information für mich. Wer wäre ich denn, wenn ich nach der ersten negativen Meinung die PC-Tastastur gefrustet aus dem Fenster werfen würde?

Mit "Freiraum für die eigene Phantasie" sprichst Du ein wichtiges Thema an: Lieber nur Andeutungen und den Rest der Phantasie der Leser überlassen oder detailliert beschreiben und die Leser sozusagen ins Kino gehen lassen?

Die weiteren erotischen Szenen habe ich übrigens nicht mehr ganz so ausführlich beschrieben. Die der ersten Nacht u.a. auch deshalb, um die beiden Frauen eben auch auf dieser Ebene vorzustellen.

Lieben Dank noch mal für Deine Zeit und Deine Infos!

Rena
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McLeod
Beitrag 21.Jun.2016 - 15:13
Beitrag #12


mensch.
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:-) Ich finde, das beschreibt ganz gut die beiden Pole der Skala von dem, was sich Frauen an erotischer Literatur wünschen: die einen können unheimlich gut "filmisch" dabei sein, kriegen quasi eine Connection vom Detail im Text zum eigenen Körper. Die anderen wollen Freiraum, Platz für Vorstellung, Empfindungen... Bei C. G. Jung und seinem Modell der Präferenzen beim Wahrnehmen sind die einen die sensorisch-konkreten und die anderen die intuitiv-modellhaften. Es ist nahezu unmöglich beide "perfekt" zu erreichen, MucWoman... Und weil ich zu den Intuitiven gehöre, steige ich regelmäßig bei "Perle" & Co aus im Kopf. ;o)

Kleiner Exkurs mit dem Interventionswunsch: versuch nicht, es für beide passend zu machen, am Ende passt es für beide nur halb und das ist dann auch nur halb schön...

Cup of Tea... ich könnte Dir was per PN schicken, wenn Du magst. Müsste nur ein wenig Staub runterpusten.

Der Beitrag wurde von McLeod bearbeitet: 21.Jun.2016 - 15:13
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meandmrsjohns
Beitrag 21.Jun.2016 - 16:00
Beitrag #13


Gut durch
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Ich habe jetzt auch mal auf den Text geschaut....... bin ja neugierig 😉

Ich finde den Schreibstil für das Erotik-Genre recht holprig und für mich schwierig, teilweise nervend geschrieben.
Anfangs war es mir zuviel Espresso..... "an der Achsel schnüffeln und testen ob das noch geht" finde ich abstoßend. Irgendwie kam mir gleich der Gedanke "und untenrum wird sich auch nicht frisch gemacht?"
Naja, nebensächlicher Kleinkram wird manche denken.
Ich musste mich anstrengen um bei der Sache zu bleiben..... ich konnte, oder wollte mich nicht wirklich auf die Protagonistinnen einlassen. Zungenrock'nRoll, Kniekehlen kitzeln und Oberschenkel großflächig in fünferbahnen massieren hat so überhaupnichts mit meinem Verständnis für Erotik oder knisternder Atmosphäre zu tun.

Bei der schönsten Gazelle der Serengeti war ich endgültig raus.... 😳

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anni1111
Beitrag 21.Jun.2016 - 16:27
Beitrag #14


Suppenköchin
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Kritik sollte konstruktiv sein und nicht der Schreiberin Deinen Stempel aufdrücken. Wenn man nicht in der Stimmung ist für Erotik, lässt man es lieber. Sprachliche Bilder als Schreibstil sind unumgänglich um Situationen, Personen etc. zu beschreiben...allerdings muss ich wirklich sagen, dass der Schreibstil meilenweit von aufdringlich entfernt ist. Ich schau mir ja auch keinen Porno an, wenn mir nicht danach ist und sage, das ist mir zuviel nackte Haut... (IMG:style_emoticons/default/dry.gif)
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McLeod
Beitrag 21.Jun.2016 - 20:34
Beitrag #15


mensch.
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Wenn ich als Autorin gefragt hab, ob ne Geschichte oder ein Ausschnitt "funktionieren", dann war ich auch über die "nö"s froh. Manchmal, weil dann noch was zu änern half. Manchmal, weil ich dann von der Idee abkam, "für alle" zu schreiben. Geht eben nicht. Es ist quasi normal, dass Romane ein Zielpublikum haben, das nie "alle" sein kann. Auch Bestseller sind nicht everyones darling. Eine Freundin schenkte mir ihr zuletzt gelesenes Buch, gefeierter Autor, durchaus gut gemacht... Ich bin glaub ich bis Seite 12 oder 15 gekommen. Ist nicht meins. Nicht der Stil, nicht die bisherigen Themen, nicht die Perspektive. Ich würde ihm keinen Brief schreiben, was er anders machen könnte, um mich, Frollein McVorLeod, zu begeistern. Aber ich kann es nervig-selbstverliebt finden, wie Rituale zelebriert werden und die Langeweile der Provinz in verschraubten Sätzen zu Kunst umgeformt werden soll. Dass mich die Männerperspektive auf männliches Denken und Fühlen langweilt. Gut... Kannste natürlich sagen: warum haste überhaupt angefangen zu lesen?

Weil es Provinzromane gibt, die ich gut finden kann. Auch von einem Mann. Sogar, wenn er von der Kritik gefeiert ist.

Und ich lasse mich gern von Sexszenen verführen, nur halt nicht von solchen der eher konkreten Art. Gut... Magst Du sagen: dann isses vielleicht keine Sexszene. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ich kann trotzdem ein Feedback geben, weil ich ein paar Jahre Textarbeit intus habe. Ich kann auch Texte, die mich persönlich nicht erreichen, handwerklich kommentieren. Aber das ist n Zufall. Selbst in Autorenforen ist nicht jede.r Autor.in auch ein.e versierte.r Lektor.in... Oder konstruktiv kritisch. Manchmal gibt es halt nur diese Ich-Perspektive: wenn ich den Text lese, dann macht das mit mir... X ... Y ... Z.

Ist doch okay. Oder etwa nicht?
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MucWoman
Beitrag 22.Jun.2016 - 05:32
Beitrag #16


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Grüß Dich meandmrsjohns,

anni1702 hat es gut formuliert: "Wenn man nicht in der Stimmung ist..."

Es war vielleicht insofern keine gute Idee mit der Leseprobe, weil sie nicht allein für sich steht, sondern im Kontext einer Geschichte, die nicht dem Erotik-Genre zuordnen würde. Es ist ein Roman über eine Beziehung höchst unerschiedlicher Frauen, und zu einer Beziehung gehört halt, daß man miteinander schläft. Aber die Bettszenen sind nicht Selbstzweck.

Natürlich könnte ich auch einen Hardcore-Porno schreiben; die Geschmäcker sind ja verschieden. Aber den dürfte ich in diesem Forum sicher nicht zum Besten geben, ohne einen Platzverweis zu erhalten...


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meandmrsjohns
Beitrag 22.Jun.2016 - 08:10
Beitrag #17


Gut durch
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Hallo MucWoman,

nicht in Stimmung für die Leseprobe stimmt so nicht. Ich wusste ja im Vorfeld um was es geht und gerade da hat mich deine Geschichte nicht abgeholt.
Ich erkläre auch gerne was mich abschweifen ließ und warum ich mich von den beiden Frauen nicht mitgenommen fühlte.

Zunächst wird mir als Leserin mitgeteilt, dass es sich um eine erfahrene Liebhaberin und ein, zumindest in Bezug auf Lesbens*x, unbeschriebenes Blatt, die kommenden Ereignisse durchleben.... soweit so gut.....
Für das Vorhaben,die andere Vernaschen zu wollen, wird mir zuwenig (keine) Spannung aufgebaut. Das Tempo der Annäherung wechselt oft und in einem für mich falschen Moment.
Da ziehen sich, so habe ich es verstanden, während des Espressos die beiden Frauen nacheinander um.......
Die Assoziation mit Espresso ist für mich: klein, schwarz, stark!
Mag sein, dass es Teil des "Vorspiels" sein sollte, für mich war der Ablauf nicht stimmig und ich war kurz am überlegen, wer ist nun im Bad (zu welchem Zweck)?
Ich hätte mir gewünscht, dass die Beschreibung der eigentlichen S*xhandlungen fließend und aufeinander aufbauend und idealerweise mich als Leserin an der Sinnlichkeit, ( die ich beiden Darstellerinnen allerdings nicht abkaufe), teilhaben lassen möge.

Die eine oder andere Vokabel empfand ich als dem Text abgerungen und deshalb anstrengend.
...
Das sind nur wenige Beispiele, ich möchte deinen Text nicht gänzlich zerpflücken. Sicher sind da ein paar gute Ansätze.

Bei dem Thema Lesbenerotik fühlte ich mich von deiner Geschichte allerdings wie "bestellt und nicht abgeholt".

So what! Ist meine Meinung, mein Empfinden. Es gibt kein richtig oder falsch. Der einen gefällt es, einer anderen nicht.

(IMG:style_emoticons/default/knuddel.gif)
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cup of tea
Beitrag 22.Jun.2016 - 10:04
Beitrag #18


Salatfee
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Liebe McLeod,

ich würde mich über eine 'abgestaubte' Leseprobe per PN freuen!

Liebe Grüße (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)
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pfefferkorn
Beitrag 23.Jun.2016 - 11:10
Beitrag #19


Gut durch
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ich finde auch, das Sexszenen zum schwierigsten gehören, was eine darstellen kann - ob in Film oder Text - Bild oder Ton - bei Sex werden viele widerstände abgerufen - da wird das ganze Feld von prosex bis PorNo gespielt - und in dieses Feld hinein schreibt sich die Autorin....

insofern freu ich mich, dass sich eine traut :-) ich habs gerne gelesen und ich mags detailliert, lebensnah, lustvoll und saftig und gerne nicht zuuu ernst
...und nicht, dass ich mir "irgendwas vorstelle" - sondern konkret das, was da beschrieben ist -
also: ich habs gerne gelesen, ich hab den ablauf des geschehens im großen und ganzen verstanden.... und mir war das viele nachdenken der Protagonistinnen zuviel ... und manche adjektive - ich finde, bei sexuellen Szenen darf es auch schlicht bleiben ...
die tun ja was, die Damen - und die Präzisierungen nehmen manchmal das Tempo ein bisschen raus und machen den Text als Text kenntlich - das ist ein bisschen schade, weil es flüssiger ginge...

danke der Nachfrage - ich finds spannend! die Ergebnisse - und mutig!






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Rafaella
Beitrag 25.Jun.2016 - 10:49
Beitrag #20


Freies Vögelchen
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ZITAT(McLeod @ 21.Jun.2016 - 21:34) *
Aber ich kann es nervig-selbstverliebt finden, wie Rituale zelebriert werden und die Langeweile der Provinz in verschraubten Sätzen zu Kunst umgeformt werden soll. Dass mich die Männerperspektive auf männliches Denken und Fühlen langweilt.

Ich weiß, was du meinst - mir aus der Seele gesprochen :-)
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