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> Angst vorm Coming out, Bin wohl keine Heldin....
zucki
Beitrag 20.Mar.2006 - 16:36
Beitrag #1


Geschirrspülerin
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Hallo miteinander,

wie gesagt bin ich neu hier im Forum und möchte auch meine kleine Geschichte loswerden. Eigentlich erzähle ich das nur, weil ich Angst habe. Angst vor dem coming out und allem was damit verbunden ist. Aber der Reihe nach.
Ich bin jetzt 23 und war immer hetero. Dachte ich zumindest und lebte das auch so, weil es sich halt so gehörte. Ausserdem gefielen mir Jungs, ich sah schon mal einem feschen Mädel hinterher aber mehr war nicht. Bisschen fantasy mal ab und zu aber sonst nichts. Meine beste Freundin meinte ob meines extremen Anlehnungsbedürfnisses zwar immer wieder mal (wohl halb im Ernst) ob ich mir denn sicher wäre, dass ich keine Lesbe bin. Nun, ich war mir sicher.
Dann ging alles gleich ganz schnell. Vor etwa 6 Monaten Trennung von meinem Freund, tiefes Loch. Da ich manische Kinogeherin bin ging ich unter anderem auch in „better than chockolate“ – alleine natürlich. Im gesamten Kino 4 Leute. Ein (natürlich weibliches) Pärchen, eine Single Frau und eben ich. Ich machs kurz: Irgendwann erhaschte sie meinen Blick, dann immer öfter, dann ganz offensichtlich. Es kam wie es kommen musste und 4 Tage später waren wir zusammen im Bett. Übrigens mein erstes Erlebnis. Wow. :zustimm: :P Hat mich absolut umgehauen, so schön hätte ich mir das nie vorgestellt. Ich dachte, da wird jetzt mehr draus aber wie ich sehr bald feststellen musste, spielte es das nicht. Im Gegenteil – sie lebte in einer Beziehung mit einer Frau (was sie mir verschwieg) und ich war scheinbar ihre Abwechslung. Und ich dachte immer, sowas kann einem nur mit einem Mann passieren. Dann grosses Tohuwabohu mit Ihrer Tusse, Tränen, Schreiduelle und aus wars.
So das ist der Auftakt und jetzt mein Problem: Seit diesem Erlebnis mit ihr weiss ich, dass es für mich eigentlich nur diesen Weg geben kann, nämlich die Liebe zu und mit einer Frau. Ich weiss noch nicht, ob ich auch gleich eine richtige Beziehung haben will aber jedenfalls ists mit Männern mal sicher vorbei. Ich habe aber eine Heidenangst vor dem coming out und den damit verbundenen Problemen. Ich habe Angst meine Freunde zu verlieren, vielleicht sogar meine Arbeit? (bin Lehrerin an einer Hauptschule) und vor allem meine Familie. Natürlich weiss ich, dass lesbischsein heute kein Problem oder gar eine Schande mehr ist, auch das „sich outen“ nicht. Ja ja, theoretisch. Hätte ich auch immer gesagt, als es mich noch nicht betraf. Aber jetzt? Schlottern mir die Knie. Einerseits will ich mich nicht verstecken, andererseits schäme ich mich doch. Vor allem vor meiner Familie. Gibts denn das? Geht es einer da draussen auch so.
Jetzt bin ich das endliche los, wenn auch nur schriftlich. Danke fürs lesen!!! :D
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Simonetta
Beitrag 20.Mar.2006 - 16:48
Beitrag #2


Gut durch
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QUOTE (zucki @ 20.Mar.2006 - 16:36)
Ich habe Angst meine Freunde zu verlieren, vielleicht sogar meine Arbeit? (bin Lehrerin an einer Hauptschule) und vor allem meine Familie.

Liebe Zucki, deine Familie und deine Freunde kenne ich nicht, aber deine Arbeit kannst du mit Sicherheit nicht verlieren. Kuck mal auf www.lesbische-lehrerinnen.de, das ist eine Arbeitsgruppe der GEW und man kann sich auf der Site auch einen Ratgeber runterladen.

Edit: Ups, ich hab grad gesehen, dass du aus Österreich bist. Dann sagt dir GEW wohl gar nix. Aber dann schau doch mal bei den österreichischen Lehrergewerkschaften, da müsste es doch auch so was geben, oder? :unsure:

Liebe Grüße von einer zukünftigen Kollegin (allerdings nicht an der Hauptschule)

Der Beitrag wurde von Simonetta bearbeitet: 20.Mar.2006 - 16:56
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krisil
Beitrag 20.Mar.2006 - 16:54
Beitrag #3


Teufelchen im Engelskleid
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Also erstmal Willkommen hier.

Jede von uns hatte Angst vor dem Coming Out.

Also solange du Single bist würde ich mich erstmal nciht outen, warum besteht ja kein Bedarf dazu und somit hast du erstmal Zeit das für dich selbst zu alles richtig mitzubekommen und es alles erstmal selbst zu verkraften.

Und das mit deiner Schule sollte eigentlich auch kein Problem sein, denke ich. Solange es keine kirchliche Schule ist. Die Familie war uach bei mir der größte Knackpunkt. Aber nachdem sie es dann endlich wußten hat so ca. 2 Jahre gedauert bis meine Mum mich darauf ansprach und ich ihr endlich die Wahrheit gesagt habe, und dadurch war sie natürlich erstmal gekränkt weil ich es ihr nicht schon früher gesagt habe. Aber mittlerweile haben sie es super akzeptiert und kommen super mit mir und meiner Freundin klar. So schwierig es am Anfang auch ist es wird sich lohnen, bisher habe ich weder im Freundeskreis noch im Familiekreis negative Erfahrungen gemacht ausser das meine eltern erstmal etwas geknickt waren.

Ich hoffe du schaffst es irgendwann Dich deiner Familie und auch deinen Freunden anzuvertrauen. Die meisten reagieren lockerer als du von ihnen denkst.

Keiner meiner Freunde hat sich von mich abgewandt.

Bei meinen Arbeitskollegen bin ich nur teilweise geoutet, sprich da musst du es gar nicht tun, es wissen nur die denen ich vertraue und das sind 4 Kolleginnen.

LG und Kopf hoch ich drück dir die Daumen für dein Outing.
krisil
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shark
Beitrag 20.Mar.2006 - 17:03
Beitrag #4


Strösenschusselhai
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Ich bin out seit etwa 9 Jahren..Da war ich zwar schon Ende zwanzig, aber ich hab´s einfach nicht früher "geschnallt".... :rolleyes:
Sehr rasch nach der eigenen, inneren Erkenntnis hatte ich das Bedürfnis, diese mir so wichtige Sache auch meinen FreundInnen und meiner Familie mitzuteilen.
KeineR hat sich danach vor mir zurückgezogen von meinen engsten Menschen...Die haben mich einfach lieb und es spielt für sie keine Rolle, ob ich hetera bin oder eine Lesbe...

Dadurch ermutigt hatte ich dann auch keine Schwierigkeiten, offen lesbisch zu leben...Klar, es gab die/den EineN oder AndereN, die/der mich daraufhin "seltsam" fand und mich mied aber das machte mir dann kaum was aus, da diese Menschen eh nie meine FreundInnen geworden wären wegen ihres so begrenzten Horizonts...

Bislang wussten "es" auch meine Arbeitskollegen (KolegINNEN habe ich erst jetzt...); an meiner jetzigen Arbeitsstelle (Caritas/Kinderbetreuung) weiß es nur eine Kollegin; ich fürchte, entlassen zu werden, da die katholische Kirche ja ein Problem mit Homosexuellen hat.

Ich rate Dir, Dich zuerst jenem Menschen anzuvertrauen, von dem Du weißt, dass er Dich vorbehaltlos liebt. Das macht Mut für weitere Schritte ins offen lesbische Leben.

Alles Gute,

shark :)
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zucki
Beitrag 20.Mar.2006 - 17:35
Beitrag #5


Geschirrspülerin
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Hallo nochmal ihr Lieben,
was ihr schreibt ist total liiieeeb und macht mir echt Mut! :bounce: Danke mal dafür.
Vielleicht hast Du recht Krisil und ich sag erstmal gar nichts, solange ich keine Partnerschaft habe. Ist ja wirklich nicht nötig. Nur wenn man in einschlägigen Cafes und solchen Plätzen nach einer Partnerin sucht und es spricht sich rum...
Aber was solls - das ist halt jetzt meine Lebenskrise und die werde ich meistern. Auch mit eurer Hilfe. Ich find dsa so schön, dass es dieses Forum gibt wo man sich gegenseitig Mut macht!
Muss jetzt aufhören und melde mich morgen wieder!!
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marietta
Beitrag 20.Mar.2006 - 18:30
Beitrag #6


Gut durch
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QUOTE (zucki @ 20.Mar.2006 - 16:36)
Ich machs kurz: Irgendwann erhaschte sie meinen Blick, dann immer öfter, dann ganz offensichtlich. Es kam wie es kommen musste und 4 Tage später waren wir zusammen im Bett.

:was:
Ist die Dame zufällig Orthopädin? :gruebel:

Warum passieren in MEINEM Leben eigentlich niemals solche Romane?
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shark
Beitrag 20.Mar.2006 - 18:32
Beitrag #7


Strösenschusselhai
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:lol:
Mir ist sowas auch noch nie passiert...aber ich kenne ein paar damen persönlich, deren Liebesgeschichten so oder ähnlich ihren Anfang nahmen...
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marietta
Beitrag 20.Mar.2006 - 18:35
Beitrag #8


Gut durch
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Userinnen-Nr.: 8



QUOTE (shark @ 20.Mar.2006 - 18:32)
:lol:
Mir ist sowas auch noch nie passiert...aber ich kenne ein paar damen persönlich, deren Liebesgeschichten so oder ähnlich ihren Anfang nahmen...

Mag sein, Shark.

Es ist aber nicht nur die Geschichte an sich. Es ist die "Schreibe", die mir irgendwie nicht weiblich vorkommt und die mich an so einige Beiträge hier in diesem UFo der letzten Zeit erinnern.

Ich vermute, dass hier eine/r Material sammelt für ein Buch. Aus reinem Spass an der Freud trollt niemand so ausdauernd hier rum, da steckt noch was anderes dahinter.


Der Beitrag wurde von marietta bearbeitet: 20.Mar.2006 - 18:36
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Pippilotta
Beitrag 20.Mar.2006 - 18:38
Beitrag #9


*kunterbunt*
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QUOTE (shark @ 20.Mar.2006 - 18:32)
:lol:
Mir ist sowas auch noch nie passiert...aber ich kenne ein paar damen persönlich, deren Liebesgeschichten so oder ähnlich ihren Anfang nahmen...

:lol: Mir auch nicht; vielleicht müssen wir dazu auch mal eine Umfrage machen?
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blue_moon
Beitrag 20.Mar.2006 - 18:44
Beitrag #10


strösen macht blau!
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QUOTE (marietta @ 20.Mar.2006 - 18:30)
QUOTE (zucki @ 20.Mar.2006 - 16:36)
Ich machs kurz: Irgendwann erhaschte sie meinen Blick, dann immer öfter, dann ganz offensichtlich. Es kam wie es kommen musste und 4 Tage später waren wir zusammen im Bett.

:was:
Ist die Dame zufällig Orthopädin? :gruebel:

Warum passieren in MEINEM Leben eigentlich niemals solche Romane?

:roetel: - vier tage waren in meiner 'schlimmsten' zeit eine hochanständig lange phase... allerdings lang gedauert hat sowas nie.
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shark
Beitrag 20.Mar.2006 - 20:58
Beitrag #11


Strösenschusselhai
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Sososo, blui!! B) :D :)
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cocktail
Beitrag 20.Mar.2006 - 22:44
Beitrag #12


Gemüseputzi
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Hallo Zucki,

ersteinmal ein großes Lob an Dich, dass Du Dir selber eingestehst, dass du auf Frauen stehst. Ich weiß selber, dass das ein großer Schritt ist, auch wenn es bei mir vergleichsweise einfach war, da ich schon mit 12 Jahren wusste, dass ich bi bin.

Ich stimme Krisil zu, solange es keinen richtigen Grund gibt sich zu outen, muss man es ja auch nicht tun. Es ist vielmehr wichtig, dass Du in Dich hineinhorchst und herausfindest, ob Du Dich damit identifizieren kannst. Ich finde es wichtig, sich erst zu outen, wenn man sich 100% sicher ist. So habe ich es auch getan (erst vor einem dreiviertel Jahr, da war ich 17).

Meine Freundinnen haben genauso reagiert, wie ich es mir von der jeweiligen gedacht hatte, und keine hat den Kontakt zu mir abgebrochen oder so. Auch sonst habe ich keine schlechten Erfahrungen damit gemacht.

Wenn Du Dir sicher bist, würde ich den Schritt nach vorne wagen und ersteinmal Deinen engsten Freunden davon erzählen. Die positive Resonanz wird Dir gut tun und Dich bestätigen und Dir die Angst nehmen.

Viel Erfolg und liebe Grüße
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krisil
Beitrag 21.Mar.2006 - 07:23
Beitrag #13


Teufelchen im Engelskleid
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Ich schließe mich Cocktail an, wenn du dir Hunderprozentig sicher bist dann würde ich anfangen meiner Familie und meinen Freunden davon zu erzählen. Vielleicht kannst du dich ja deiner besten Freundin/deinem besten Freund anvertrauen. Vorausgesetz sie/er können schweigen und du vertraust ihnen. Weil irgendjemanden bruach man zum reden. Ich habe mich nach und nach den Freunden anvertraut bis es irgendwann das Gespräch mit meiner Mutter gab. Ich habs als erstes meiner Cousinne erzählt, mein Cousin hat mich dabei belauscht und abends kam irgendwie ne SMS ich muss dir was sagen ich glaub ich bin schwul. Fand ich voll süß und seit dem sind wir unzertrennlich und halten echt super gut zusammen. Und er ist für mich wie ein kleiner Bruder und bester Freund in einem. Er ist mein Liebster aus der Familie. :wub: :roetel:

Vielleicht hast du auch so jemanden dem du alles anvertrauen kannst. Das hilft ungemein und erleichtert.
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zucki
Beitrag 21.Mar.2006 - 15:30
Beitrag #14


Geschirrspülerin
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Hallo Ihr,

ich bin momentan ein bisserl fertig wie wir hier in Österreich sagen. Aber immer noch danke für eure Antworten. Ich fühl mich ein wenig lächerlich wenn ich lese, wie andere das schon in einem Alter hinter sich haben, wo ich noch nicht mal wusste, dass es mich mal betreffen wird. :( Ich glaube je jünger man ist desto leichter tut man sich, oder nicht?
Na ja. morgen ist ein neuer Tag.
Übrigens haben mich einige Antworten auch gewundert. Scheinbar wissen einige nicht, was Romantik ist oder haben es bedauerlicherweise noch nicht erlebt. Dann wirds aber zeit... Frau lebt schliesslich nicht ewig!
Bis morgen, ich bin heute einfach zu müde um weiterzuschreiben.
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dandelion
Beitrag 21.Mar.2006 - 18:14
Beitrag #15


don't care
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och zucki... nicht doch. :troest:

Ich hab mich vor 11 Jahren das erste Mal in ein "Mädchen" (damals allerdings wirklich noch) verguckt, trotzdem begann mein Outing erst mit fast 19 - Angst mangels Rückhalt. Die letzten wichtigen Leute aus der Familie haben's um Neujahr rum erfahren, alle sehr gelassen reagiert; insbesondere die männlichen Zeitgenossen in meinem Bekanntenkreis fanden das oft sogar angenehm, weil sie ihre Anstrengungen im Balzverhalten runterfahren konnten... Das entspannt die Lage ungemein :)
Aber das hätte ich vorneweg niemals für möglich gehalten, allein in der Kleinstadt, fernab der Schützenvereine. Ich hatte schreckliche Angst.

Im Betrieb... Hatte ich Glück, meine Kollegin ist ebenfalls lesbisch, sodaß ich offene Türen im Büro eingerannt hätte. Allerdings ist mein Job auch wesentlich weniger konfessionsgebunden, mit dem Outing am Arbeitsplatz wäre ich dann doch ein wenig umsichtiger (als ich). ;) Muß ja auch nicht sein. Aber da haben andere bessere Tipps.

Nur die Ruhe... Niemand verlangt von dir, mit einem Schild "hallo, ich bin die zucki, und in mein bett kommen mir nur plümos und frauen" auf der Stirn rumzurennen. Schrittchen für Schrittchen, und nicht nach unten gucken ;)
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yourmail
Beitrag 21.Mar.2006 - 22:43
Beitrag #16


Gemüseputzi
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Hallo Zucki,
ich kann deinen Konflikt gut verstehen und du brauchst dich überhaupt nicht dafür zu schämen, wenn du das noch nicht "auf die Reihe" gekriegt hast. Bin auch 23 und mein Coming-out ist jetzt auch noch nicht sooo lange her. Und ich glaube nicht, dass es einfacher ist, wenn man jünger ist. Natürlich hat jedeR Angst, man wälzt tagelang den Gedanken "sag ichs oder nicht" und versucht einzuschätzen, wie Freunde und Familie reagieren. Und in dem Punkt kann ich dich beruhigen. Was ich so bisher mitbekommen habe, reagieren die Freunde fast immer positiv. Schließlich kennen sie dich ja und wissen, dass du dadurch kein anderer Mensch bist. Und wegen so einer Grundeinstellung ist man mit dem Gegenüber ja auch befreundet... :rolleyes:
Und was die Arbeit angeht, kann man einfach nicht pauschal entscheiden. Ich arbeite auch mit Kindern, in einer Therapeutenfunktion. Und da hab ich für mich entschieden, dass nicht an die große Glocke zu hängen. Meine Kolleginnen wissen Bescheid und für die ist das vollkommen in Ordnung. Aber ansonsten sehe ich das auch als meine Privatsache.
Lass dich nicht unterkriegen! Du schaffst das! :troest:
Ganz liebe Grüße, yourmail
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kenning
Beitrag 22.Mar.2006 - 01:34
Beitrag #17


Naschkatze
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QUOTE (zucki @ 20.Mar.2006 - 16:36)
Ich bin jetzt 23 und war immer hetero. Dachte ich zumindest und lebte das auch so, weil es sich halt so gehörte.

Vor ein paar Jahren hätte ich genau den gleichen Satz schreiben können, nur daß ich beim Alter 26 hätte schreiben müssen.
Nicht jede behirnt das schon so früh bzw nicht jede kann es gleich vor sich zugeben. Man fühlt sich ja eigentlich normal und nix hat sich geändert, denn man war ja eigentlich schon immer "so".
Für mich war die Zeit meines CO hauptsächlich diejenige Zeit, wo ich feststellte wie "anders" die anderen (Heteras nämlich) waren. ;)

Du brauchst Dich also eigentlich nicht anders fühlen als früher. Laß Dir Zeit, dann ordnet sich schon alles wieder. Bei den Leuten, die Dir wichtig sind, wird der richtige Zeitpunkt schon kommen, dann wirst Du ihnen davon erzählen. Wie schon jemand weiter oben schrieb: Man muß sich ja kein Schild auf die Stirn kleben.

Nur Mut!

kenning
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Liane
Beitrag 22.Mar.2006 - 10:54
Beitrag #18


Heiligenanwärterin
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Hallo Zucki :)

Du scheinst an einem homosexuell orientierten, aber nicht lesbisch frequentierten Ort zu leben. Das denke ich, weil bei Euch lebische Klassiker "einfach so" im Kino laufen, aber keine hingeht.
Die Offenheit scheint also nicht so gering zu sein.

Du musst mit Deinem lesbischen Lebensgefühl nicht hausieren gehen, bevor Du das Gefühl hast, dahinter stehen und auch mal negative Reaktionen ertragen zu können.

Die meisten beginnen im engeren FreundInnenkreis - auch da kann es böse Überraschungen geben, aber ich denke, es ist besser, einige als homophob zu erkennen, als alle als homophob zu fürchten...

In der Schule musst Du überhaupt nichts darüber sagen, wenn Du nicht willst. Für eine Entlassung müsste es dann ja noch ernsthafte Gründe geben - Homosexualität ginge ja als Begründung nicht durch...
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zucki
Beitrag 22.Mar.2006 - 16:15
Beitrag #19


Geschirrspülerin
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Hallo wieder mal!
Na Liane, an einem solchen Ort lebe ich nicht. Würde sagen das genaue Gegenteil. Aber man kann ja wunderbar nach Wien fahren und in Minderheitenkinos gehen, die sich solche filme (was ist da eigentlich dabei? Denk doch an brokeback mountain...) zu zeigen trauen. Wundert mich eigentlich auch, dass sich das rechnet. Einmal war ich sogar die einzige!
Dort wo ich lebe ist ganz sicher keine tolerante Gesellschaft zu finden.
Das mit der Schule macht mir jetzt wirklich noch die wenigsten Sorgen solange ich mich wohl verhalte. Und ich denke nicht im traum dran, mit einer meiner Schülerinnen was anzufangen. Was könnte man auch mit einer 15 jährigen Halbwüchsigen schon tun? Und im Lehrkörper gibts keine, die mir auch nur irgendwie gefiele. Die einzige Angst ist vielleicht die, dass die Schüler (innen) was davon erfahren und Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, wie mich die dann verarschen. Aber gut.
Ich werde ganz sicher demnächst all meinen Mut zusammennehmen und mit meiner besten Freundin reden, glaube dann gehts mir besser... Ich will das einfach loswerden und nicht nur hier im Forum.
Dank euch allen für die aufmunternden Beiträge!!! Und schreibt nur weiter! Ist interessant und lehrreich, wie es andere meistern! :)
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marietta
Beitrag 22.Mar.2006 - 16:18
Beitrag #20


Gut durch
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Respekt - mit 23 schon Lehrerin. Da hast Du aber richtig schnell studiert :zustimm:

EDIT und dann auch noch mindestens Gymnasialstufe 2, oder?
Nochmal EDIT Sorry, ich sehe gerade: Hauptschule. Trotzdem mit 23 reichlich jung


Der Beitrag wurde von marietta bearbeitet: 22.Mar.2006 - 16:20
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