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> Frankreichs Massen dagegen ?!
Ricky
Beitrag 24.Apr.2013 - 22:02
Beitrag #1


Naschkatze
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Hallo Zusammen,

jetzt habe ich sowohl unter "News", also auch unter "Politik" und auch hier geschaut... aber kann es sein, dass nichts aktuelles zum mir absolut unverständlichen Frankreich-Trubel zu finden ist ?!

Steh ich da gerade so auf dem Schlauch oder hinterm Mond, dass ich so absolut schockiert darüber bin, dass Frankreichs Massen gegen die "Ehe für alle" protestieren ?! Wie kann das denn sein ?!

Wie können insbesondere junge Menschen, auf die Straße gehen, Straßenschlachten angehen, "nur" wegen so einem Gesetz ?!

Da habe ich unsere europäischen Nachbarn wohl ganz falsch eingeschätzt...

Irritierte Grüße

Ricky
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Larilara
Beitrag 24.Apr.2013 - 22:53
Beitrag #2


Vorspeisenexpertin
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Hallo (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Auf dem Schlauch stehst du sicher nicht (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Ich habe mich auch schon gewundert bzw. war sehr schockiert!
Unabhängig davon, dass ich der Ansicht bin, dass die Homo-Ehe mit das Beste ist, was ein französischer Präsident in den letzten Jahren gemacht hat, wundere ich mich über diese Entwicklung... ich könnte ja verstehen, dass der großen Masse der Bevölkerung das Gesetz relativ egal ist, weil sie nicht davon betroffen sind.
Kann aber auch in keinster Weise nachvollziehen, wieso man sich daran stören kann - und habe keine Ahnung, worin diese protestierenden Menschen die Gefahr sehen...

Die einzige Erklärung, die ich habe, hängt mit der Kirche zusammen - zum Papst pilgern ja in den letzten Jahren auch immer mehr (sehr) junge Menschen und jubeln im zu, wenn er seine reaktionären, menschenverachtenden Reden schwingt. Und hatte nicht irgendein katholischer Bischof/Kardinal oder was auch immer gesagt, dass es von der Homo-Ehe nur ein kleiner Schritt zur Legalisierung von Inzest und Kindesmissbrauch ist?

Aber wie gesagt, dieser kirchliche Einfluss wäre die einzige Erklärung, die mir einfiele. Ich bin auf jeden Fall auch sehr sehr schockiert - und frage mich, was wohl in Deutschland los wäre, wenn die Homo-Ehe kommen würde (was bei der jetzigen Regierung wohl noch in sehr sehr weiter Ferne ist).

Nächtliche Grüße!
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Ricky
Beitrag 24.Apr.2013 - 23:07
Beitrag #3


Naschkatze
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ZITAT(Larilara @ 24.Apr.2013 - 23:53) *
... ich könnte ja verstehen, dass der großen Masse der Bevölkerung das Gesetz relativ egal ist, weil sie nicht davon betroffen sind. Kann aber auch in keinster Weise nachvollziehen, wieso man sich daran stören kann - und habe keine Ahnung, worin diese protestierenden Menschen die Gefahr sehen...

Genau das !!

Ich denke auch, dass es dem "Normalbürger" doch schnurz pieps egal sein kann - warum also dann DAGEGEN protestieren ?!

Wirklich sehr enttäsuchend und schockierend !
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shark
Beitrag 25.Apr.2013 - 10:15
Beitrag #4


Strösenschusselhai
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Die wirklich "breite Masse" ist in Frankreich für dieses Gesetz bzw. steht ihm neutral gegenüber. Es ist - auch wenn es anders wirkt, dadurch, dass die Medien groß davon berichten - eine Minderheit, die da so einen Aufstand macht.
und dass es in Frankreich wegen jedem Pups Demos gibt, ist ja auch hinlänglich bekannt.

Mich ärgert vielmehr, warum zum Geier diese Religionsfundis (und das sind ja offenbar die meisten davon) so eine mediale Plattform bekommen; da täts für mich so gut wie immer ne Kurzmeldung ganz am Rande. Klar, wenn es zu Gewalttätigkeiten kommt, muss man drüber reden, aber einfach immer nur zu melden "In Frankreich sind soundsoviele Tausend gegen die Ehe und das Adoptionsrecht von Homosexuellen auf die Straße gegangen" ist einfach entweder zuwenig Information oder schon zuviel.

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 25.Apr.2013 - 10:24
Bearbeitungsgrund: ein "n" und ein "i" zuviel. Und Nachsatz.
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regenbogen
Beitrag 25.Apr.2013 - 19:17
Beitrag #5


a.D.
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ZITAT(shark @ 25.Apr.2013 - 11:15) *
Die wirklich "breite Masse" ist in Frankreich für dieses Gesetz bzw. steht ihm neutral gegenüber. Es ist - auch wenn es anders wirkt, dadurch, dass die Medien groß davon berichten - eine Minderheit, die da so einen Aufstand macht.

Passend dazu habe ich heute diese Grafik gefunden:
Was passiert, wenn gleichgeschlechtliche Paare in Deutschland heiraten dürfen
(IMG:style_emoticons/default/wink.gif)


ZITAT(shark @ 25.Apr.2013 - 11:15) *
Mich ärgert vielmehr, warum zum Geier diese Religionsfundis (und das sind ja offenbar die meisten davon) so eine mediale Plattform bekommen; da täts für mich so gut wie immer ne Kurzmeldung ganz am Rande.

Verstärkt durch b*ldzeitungsähnliche, sensationslüstern aufgemachte Geschichten wie z.B. diese über "zwei Lesben, die einen Jungen adoptiert, äh, gekauft haben und ihn zum Mädchen machen". Transgender-Geschichten sind schon kompliziert genug, die muss man nicht auch noch in dieser Debatte und auf so platte Art verwursten, um Stimmung gegen Homosexuelle zu machen. (IMG:style_emoticons/default/mad.gif)
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malene
Beitrag 25.Apr.2013 - 19:20
Beitrag #6


Gut durch
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Die konservativen Parteien, die im Parlament in der Opposition sind, haben den Widerstand von Extremisten gegen die Homo-Ehe für ihre eigenen Zwecke missbraucht, sich praktisch vor einen populistischen Karren gespannt. Die Demonstrationen wurden üppig von der katholischen Kirche und einigen undurchsichtigen Quellen finanziert. Natürlich konnte das auf die Dauer nicht gut gehen, denn Extremisten lassen sich nicht missbrauchen, es verhält sich eher umgekehrt; Ultrakonservative versuchen, die bürgerlichen Parteien zu unterwandern und zugleich salonfähig zu werden. Diese Einsicht schient in manchen Politikerköpfen zu reifen, aber reichlich spät...

Es wird noch Demonstrationen geben, denn die "Antis" möchten nicht das Gesicht verlieren, aber bereits bei der letzten zeigte sich, dass ihnen die Puste ausgeht, wewegen sie wohl auch zunehmend hysterisch werden. (Im Übrigen ist das intellektuelle Niveau bei den selbst ernannten Führern dieser Gruppen erschütternd niedrig und einige bekannte Komiker haben die saftigsten Sprüche dieser politisierenden Witzfiguren nun in ihre Sketche eingebaut. )

Was "die Massen" angeht, finde ich auch, dass die ausländischen Medien - im Gegensatz zu den französischen - viel mehr über die Gegner berichtet haben, als über die Demonstrationen der Homo-Ehe-Befürworter, die auch Hunderttausende auf die Straße gelockt haben.

Die Gesetzverabschiedung wurde vorgestern auf den Pariser Straßen bis in die späten Nachtstunden groß gefeiert. Selten habe ich so viele vor Glück strahlende Gesichter gesehen. Wie einer der Redner bei der Feier sagte: "Die Liebe siegt am Ende immer."

Schöne Grüße aus Paris.
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shark
Beitrag 25.Apr.2013 - 21:31
Beitrag #7


Strösenschusselhai
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Schön, direkt aus Paris zu hören, dass die Lage wirklich so ist, wie ich sie eingeschätzt habe. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)
Diese demonstrierenden Dummköpfe dürfen sich meinetwegen ruhig als solche outen - und auch so behandelt werden. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Ich freu mich einfach mit den vernünftigen und fairen und vor allem mit den homosexuellen Franzosen und Französinnen!
(IMG:style_emoticons/default/bounce.gif)


Viele Grüße

shark

P.S. @regenbogen: die Graphik ist ja Klasse! Hab ich gleich mal auf virtuelle Rundreise geschickt! (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 25.Apr.2013 - 22:21
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Mausi
Beitrag 25.Apr.2013 - 21:57
Beitrag #8


Mama Maus
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Ich hatte mich schon gewundert, habe ich Frankreich (in meinen Urlauben) doch als aufgeschlossenes Land kennen gelernt.

Malene, es beruhigt mich ungemein, was Du schreibst - und kann überhaupt nicht verstehen, wieso davon nichts in den Medien zu sehen ist.
Das stimmt mich echt traurig - dass die Zustimmung und das Feiern dessen, dass das Gesetz durch ist, nicht publik gemacht wird.
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Ricky
Beitrag 25.Apr.2013 - 22:18
Beitrag #9


Naschkatze
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Dann bin ich jetzt auch ein Stück weit erleichtet, auch wenn ich dieses Gegendemonstrieren immer noch total unmöglich finde !!! und ja, schade, dass man nicht mehr von den strahlenden Gesichtern zu sehen bekommt !
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Sägefisch
Beitrag 26.Apr.2013 - 10:34
Beitrag #10


Schlaudegen.
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Man sollte sich da aber auch nichts vormachen. Auch wenn nicht jeder gleich auf aggressive Demos geht oder gar gewalttätig wird, gibt es glaube ich schon eine nicht ganz kleine, stillschweigende Anzahl von Leuten die das eher skeptisch sehen.

Minderheiten aller Art werden derzeit vor allem durch staatliche Maßnahmen, sozusagen von oben, integriert. Dass dies, als nicht immer gewachsene Entwicklung, bei manchen Milieus keine Freude auslöst ist klar. Und was mich ganz persönlich dabei etwas ratlos macht ist, dass es darüber innerhalb der Minderheiten sehr wenig Diskussion gibt. Professionelle Verbandsarbeit (also Lobbyismus), Staatsgelder, Gesetze, Gerichte und die EU als Hebel, das scheinen die Maximen zu sein und es sind bestimmt auch die erfolgversprechendsten Instrumente - die aber auch Verstrickungen und Konflikte mit sich bringen.

Auch fehlt ein bisschen der Mut, den gemäßigten Gegner ernst zu nehmen. Es gibt Menschen die gar nichts gegen entsprechende Möglichkeiten für gleichgeschlechtliche Paare haben, für die der Ehebegriff aber eine ganz spezifische Bedeutung hat, wofür es ja auch durchaus saubere Herleitungen geben kann. Ich kann mich nicht dazu durchringen, das unterschiedslos unter Spinner, Fascho, verklemmt usw. abzutun. Ehrlich gesagt glaube ich sogar, dass "wir" teils anfangen, mit einem Absolutheitsbegriff zu hantieren der seinerseits nicht unproblematisch ist. Ich habe sogar schon kluge konservative Positionen gelesen die ich präziser fand als die gegenseitige Verächtlichmachung die beide Seiten sich mitunter leisten. Vielleicht hat das im Grunde mehr mit meiner Vorliebe für kenntnisreiche Zwischentöne zu tun - ich meine aber doch, wenn wir erwarten dass man uns trotz teils schriller Öffentlichkeitswirkung differenziert betrachtet, sollten wir das auch mit der Gegenmeinung tun.

Der Beitrag wurde von Sägefisch bearbeitet: 26.Apr.2013 - 10:35
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meandmrsjohns
Beitrag 26.Apr.2013 - 12:56
Beitrag #11


Gut durch
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@ Sägefisch: (IMG:style_emoticons/default/thumbsup.gif)
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shark
Beitrag 26.Apr.2013 - 13:26
Beitrag #12


Strösenschusselhai
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Liebe Sägefisch,

ich gehe mit, wenn Du sagst, dass nicht alle, die der Gleichberechtigung homosexueller Partnerschaften kritisch oder ablehnend gegenüberstehen, auch auf die Straße gehen und gewiss sind auch nicht alle diese Menschen religiös verblendet, Faschos oder sonstwie gefährlich ideologisch geprägt.
Ich sehe aber abseits von der Vorstellung, "Gott" wolle nur heterosexuelle Verbindungen, absolut keine "saubere Herleitung" dafür, die Möglichkeit der Eheschließung nur verschiedengeschlechtlichen Menschen zuzugestehen.
Womöglich verstehe ich Dein Posting nicht richtig, deshalb lass mich noch mal nachfragen: Bist Du der Ansicht, dass es wirklich vernünftige Gründe gibt, Homosexuellen die Rechte, die Heterosexuelle in Bezug auf Ehe und Adoption haben, zu versagen?

Oder meinst du was ganz Anderes mit

ZITAT
Es gibt Menschen die gar nichts gegen entsprechende Möglichkeiten für gleichgeschlechtliche Paare haben, für die der Ehebegriff aber eine ganz spezifische Bedeutung hat, wofür es ja auch durchaus saubere Herleitungen geben kann. Ich kann mich nicht dazu durchringen, das unterschiedslos unter Spinner, Fascho, verklemmt usw. abzutun. Ehrlich gesagt glaube ich sogar, dass "wir" teils anfangen, mit einem Absolutheitsbegriff zu hantieren der seinerseits nicht unproblematisch ist. Ich habe sogar schon kluge konservative Positionen gelesen die ich präziser fand als die gegenseitige Verächtlichmachung die beide Seiten sich mitunter leisten. Vielleicht hat das im Grunde mehr mit meiner Vorliebe für kenntnisreiche Zwischentöne zu tun - ich meine aber doch, wenn wir erwarten dass man uns trotz teils schriller Öffentlichkeitswirkung differenziert betrachtet, sollten wir das auch mit der Gegenmeinung tun.


?

Viele Grüße

shark

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 26.Apr.2013 - 13:45
Bearbeitungsgrund: "h" statt n"
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Sägefisch
Beitrag 26.Apr.2013 - 15:24
Beitrag #13


Schlaudegen.
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ZITAT(shark @ 26.Apr.2013 - 14:26) *
Bist Du der Ansicht, dass es wirklich vernünftige Gründe gibt, Homosexuellen die Rechte, die Heterosexuelle in Bezug auf Ehe und Adoption haben, zu versagen?


Nein. Ich finde nur dass eine große Vermanschung stattfindet.

Das, was heterosexuelle Ehen sozial bedeuten, hat eine eigene, seit dem christlichen Zeitalter auch religiös geprägte Tradition. Ich habe es schon mal irgendwo anders im Forum geschrieben, dass hier eine Annäherung stattfindet. Zum einen durch den Heiratswunsch gleichgeschlechtlicher Paare, zum anderen durch die Romantisierung der ehemals stark pragmatisch gelebten heterosexuellen Verbindung. In Sachen Liebesheirat ohne traditionelle Kirche gibt es wohl tatsächlich keinen Unterschied mehr in dem, was da eingegangen wird.

Ich glaube zwar nicht, dass besonders viele Leute ein hoch differenziertes Bild von der Sache haben, aber wenn manche es instinktiv als falsch empfinden, zwei Männer oder Frauen als Ehe zu bezeichnen, hat das auf seine eigene Weise auch sein Recht. Nicht wenige sind vielleicht durchaus für eine Zivilehe mit komplett gleichem Inhalt, stören sich aber an der Behauptung, alles wäre gleich. Ich finde das selbst auch nicht, und finde dass Gleichsein viel zu schnell als vereinfachendes Argument herausgeholt wird, wo es vielleicht nachhaltiger wäre die Eigenheit zu betonen um Rechte für das zu fordern was wir tatsächlich sind. Das würde eventuell sogar ein paar mehr Leute "mitnehmen". Was vielleicht komplett in meiner Rechnung fehlt ist der echte Wunsch nach gleich und normal sein, das Nichtumsetzen der andersartigen Erfahrungen die wir haben. Diese Nachlässigkeit mag man mir gerne vorhalten.

Es geht mir also eher um die Begriffe, um die Mittel und um das Laute. Das ist vielen bestimmt herzlich egal, weil für sie das Resultat zählt, in letzter Zeit also Gesetze. Ist auch gut so, denn wenn alle wären wie ich würde bestimmt gar nix passieren. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Mir jedenfalls passt die Ungenauigkeit und das wegfegen von Einwänden nicht. Das ist keine Augenhöhe. Genau wie das Beschreiten eines sehr staatsfixierten Weges nicht unkritisch ist - es passieren derzeit sehr gewichtige Dinge deren Konsequenzen sich vermutlich wenige Menschen klar machen. So erfreulich einzelne Errungenschaften für einen selbst sein mögen, so wenig glaube ich dass das medial hochpräsente Anpacken kontroverser (ausser- wie innerparlamentarischer!) Oppositionsthemen, also Geschlechter-, Integrations- und Lebensgestaltungsfragen, seit Schröder nur zufällig zu ganz bestimmten Zeitpunkten erfolgte. Das ist aber ein anderes Thema, und wer sich auf Resultate konzentriert muss die Mittel heiligen die er bekommen kann.

Der Beitrag wurde von Sägefisch bearbeitet: 26.Apr.2013 - 15:27
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malene
Beitrag 26.Apr.2013 - 23:38
Beitrag #14


Gut durch
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ZITAT(Sägefisch @ 26.Apr.2013 - 11:34) *
Man sollte sich da aber auch nichts vormachen. Auch wenn nicht jeder gleich auf aggressive Demos geht oder gar gewalttätig wird, gibt es glaube ich schon eine nicht ganz kleine, stillschweigende Anzahl von Leuten die das eher skeptisch sehen.


Dass es stille und skeptische Menschen gibt, sehe ich durchaus um mich herum, aber gerade diese sind für Diskussionen und die Evolution eigener Ansichten offen. Anhand der Nachbarländer, die die Homo-Ehe bereits eingeführt haben (für mich im konkreten Fall Belgien und Spanien), hat sich gezeigt, dass (auch) Dank der zahlreichen Hochzeiten, für die ja ein riesiger Nachholbedarf bestand, ein beachtlicher „Vorwärtssprung“ in der Mentalität der betreffenden Bevölkerung stattgefunden hat. Eben diese stillen Skeptiker, die als Hochzeitsgäste eine vermeintlich fremde, und dann doch gar nicht so "andere" Welt entdeckt haben, haben sich an die Homo-Ehe gewöhnt und nach ein paar Jahren sie als ein Teil ihrer Umwelt integriert. (Zyniker sagen auch, der Mensch sei einfach ein Gewohnheitstier, ich sehe dies etwas anders, spricht positiver.)

Ein konservativer französischer Politiker hat öffentlich gestanden, dass das Gesetz, einmal in Kraft, nicht wieder abgeschafft werden wird, gleichgültig, welche Partei an die Macht kommt, denn anhand der obigen Beispiele würde es später in der breiten Bevölkerung an Zustimmung/ Popularität fehlen.

Dass es keinen Raum für Zwischentöne gibt, kann ich bei den öffentlichen und privaten Diskussionen in Frankreich auch nicht feststellen (die erstaunlich primär argumentierenden, schrillen Redner der „Antis“ hatten zum Glück nicht das absolute Medien-Monopol).Vielleicht hinkt da Deutschland hoffnungslos nach, da die Aussicht, dass sich unter einer CDU-Regierung bezüglich der Homo-Ehe etwas ändert, wohl nahezu Null ist. Das Gefühl der Machtlosigkeit und Vergeblichkeit kann durchaus zu extremen Positionen führen. Vor einigen Jahren hatte ich auch nicht die notwendige Geduld, mich zum fünfzigsten Mal mit den gleichen – und manchmal durchaus gut überlegten – Einwänden auseinanderzusetzen.

Homophobie wird es auch in vielen Jahrzehnten noch geben, genauso wie es den Sexismus und Rassismus gibt, trotz einer vor- und eingreifenden Gesetzgebung. Aber jedes neue Gesetz löst Diskussionen und Stellungnahmen aus, die Lernwillige und Lernfähige zum Nachdenken verleiten können.

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Lupine
Beitrag 01.Jun.2013 - 10:14
Beitrag #15


Suppenköchin
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Ich lese immer wieder das die Demonstranten kirchliche Ambitionen haben, um gegen die Liebe (egal in welcher Form) zu agieren.
Ich persönlich kann die kirche nicht mehr ernst nehmen ( mehr die katholische) , da der liebe gott meiner Meinung nach ja nur den Fortpflanzungstrieb in uns reingebaut hätte( wenn er denn tatsächlich dagegen wäre) . und Die Liebe, Gefühle, eigene Meinung etc. weggelassen hätte (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

Eine ehrliche Liebe ist mehr wert, als eine die den konventionen zwar entspricht... aber nicht aufrichtig ist.

Es ist schade das kleine Gruppen eine so große mediale Plattform bekommen ... Aber das nennt man dann wohl das sogenannte "Sommerloch" (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

LG lupine
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Nadine-A.
Beitrag 07.Jun.2013 - 13:18
Beitrag #16


Filterkaffeetrinkerin
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Dagegen mal Deutschland aktuell: Ehegattensplitting auch für Homo-Ehe
Bin ich froh hier zu leben, gute Bekannte von uns leben in Frankreich und die meinten das wären teilweise kriegsähnliche Zustände gewesen, mit Straßenblockaden usw. Es ist wirklich traurig dass so etwas innerhalb der EU geschieht, die doch immer so auf Menschenrechte achtet ... (IMG:style_emoticons/default/sad.gif)

Der Beitrag wurde von Nadine-A. bearbeitet: 07.Jun.2013 - 13:19
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Sägefisch
Beitrag 07.Jun.2013 - 13:44
Beitrag #17


Schlaudegen.
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"Die EU" ist eben nicht gleich "die Europäer".
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Hortensie
Beitrag 11.Dec.2013 - 13:26
Beitrag #18


"Jeck op Sticker"
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Nach dem in Kraft treten des Gesetzes scheinen sich die GegenerInnen ja beruhigt zu haben.
Ich selber bin noch zu keinem schlüssigen Argument gekommen, warum auch gerade so viele junge Menschen auf die Gesetzesinitiative mit soviel Ablehnung reagiert haben.

Jetzt kürzlich stiess ich wieder auf einen Artikel zu den Gegener des Gesetzes:

Proteste zurück gegangen

Ich glaube aber nicht, dass solche Aktionen geeignet sind, wieder Massenproteste zu organisieren.
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svan
Beitrag 11.Dec.2013 - 13:53
Beitrag #19


Gut durch
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Die meisten Menschen haben sich noch nie mit dem Thema Homosexualität wirklich beschäftigt, weil sie damit nichts zu tun haben. Und weil sie sich nicht vorstellen, wie es für die Betroffenen sein kann diskriminiert zu werden. Es ist immer so, dass irgendwelche katholischen Kräfte sich da engagieren, wo Menschen anders leben. Und in Frankreich hat die katholische Kirche einen gewissen Einfluss.
Heute kam auf Radio WDR 5 ein ehemaliger Priesterkandidat, der die katholische Kirche verlassen hat und nun mit seinem Partner zusammen verpartnert lebt, weil er die Verlogenheit der katholischen Sexualmoral für sich nicht annehmbar fand.
Vielleicht kann das jemand verlinken. Es war die "Redezeit" um 11 Uhr.
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