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Polamaus
Beitrag 11.Jan.2021 - 12:41
Beitrag #1


Vorkosterin
*

Gruppe: Members
Beiträge: 4
Userin seit: 11.01.2021
Userinnen-Nr.: 10.192



Erstmal Hallo an Alle !

Ich erzähl einfach mal drauf los. Bin 43 und war bis vor kurzem eigentlich sicher dass ich auf Männr stehe.
Hatte auch schon einige Beziehungen... Durchweg irgendwie unerfüllt und erfolglos.
Hab mir immer eingeredet dass ich mir einfach nicht genug Mühe gegeben hab oder es halt nicht der richtige war.
So insgeheim hab ich mich aber schon immer von Frauen angezogen gefühlt, mich aber nie getraut mir das auch selbst einzugestehen.
In meinem neuen job hab ich jetzt eine Kollegin und zwischenzeitlich gute Freundin, die sich vor einiger Zeit mir gegenüber geroutet hat.
Das hat mir Mut gemacht mich mit meinen wahren Gefühlen zu beschäftigen. Aber ich fühl mich immer noch sehr unsicher... Schließlich bin ich schon älter und weiß einfach nicht wie ich damit umgehen soll.
Vielleicht kann mir ja hier jemand einen Rat geben wie ich in all dem emotionalen Durcheinander etwas mehr Sicherheit finde.

Viel Dank schon mal (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif)
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Hortensie
Beitrag 11.Jan.2021 - 17:45
Beitrag #2


"Jeck op Sticker"
************

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Beiträge: 14.609
Userin seit: 18.10.2008
Userinnen-Nr.: 6.317



Herzlich willkommen im Forum,

ich lese mit Freude, dass Du Dich gefunden hast.

Ich bin ein bisschen älter und habe schon mein ganzes Leben Beziehungen mit und zu Frauen. Aktuell bin ich Single nach einer langjährigen Beziehung.

Vielleicht findet Du hier im Forum den erhofften Austausch? Das würde mich für Dich sehr freuen...
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sja
Beitrag 11.Jan.2021 - 17:58
Beitrag #3


Gut durch
************

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Beiträge: 965
Userin seit: 24.08.2004
Userinnen-Nr.: 42



Hallo und herzlich Willkommen.

Es ist nie zu spät und wenn die richtige Person vorbei kommt klären sich die Unsicherheiten ganz von alleine.
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Schräubchen
Beitrag 13.Jan.2021 - 16:48
Beitrag #4


Dreht manchmal durch...
************

Gruppe: Members
Beiträge: 3.965
Userin seit: 30.10.2004
Userinnen-Nr.: 685



Auch von mir ein herzliches Willkommen. (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif)

Bin ich... bin ich nicht... vielleicht ja doch... aber...
Es kann ganz schön anstrengend sein, sich selbst zu sortieren. Ich schätze, dass die Meisten hier, all das Gefühlschaos, die
Unsicherheiten und Fragen durchgemacht haben, vollkommen unabhängig vom Alter.

Vielleicht kannst du das ganze ja als Chance betrachten, dich selbst besser kennenzulernen. Du musst nicht gleich
alles auf einmal für dich klären. Lass dir Zeit, nimmt dir Zeit und versuch dich nicht selbst unter Druck zu setzen. Das
mögen Gefühle nämlich so gar nicht.

Ich für meinen Teil kann sagen, dass ich manchmal noch immer auf der Suche nach mir selbst bin und ich bin
nur ein paar Jährchen jünger. Aber das ist in Ordnung, auch wenn ich manchmal echt genervt von mir selbst bin. (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif)

Es kann helfen, aufzuschreiben (das kann auch hier sein), was sich grade in dir abspielt. Oder du liest dich mal
hier durchs Forum und guckst, wie wir uns hier bisher geäußert haben. Auf jeden Fall bist du hier auf unserer kleinen, aber
gemütlichen Insel gestrandet. Und gestrandet zu sein, ist sicherlich nicht immer etwas schlechtes, denn diese Insel ist
vieles, aber ganz sicher nicht einsam.
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Polamaus
Beitrag 13.Jan.2021 - 19:57
Beitrag #5


Vorkosterin
*

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Beiträge: 4
Userin seit: 11.01.2021
Userinnen-Nr.: 10.192



Vielen Dank für die lieben Willkommensworte!
Bin grade wirklich froh auf dieser Insel gestrandet zu sein

Es tut gut zu hören, das dieses Chaos wohl einfach dazu gehört. Vielleicht muss ich auch erst mal wieder lernen,
auf das zu hören was ich fühle und nicht nur auf das was ich denke.
Auf alle Fälle fühlt es sich schon mal richtig und gut an, hier zu sein.
Das mit dem Aufschreiben ist eine gute Idee, nur fehlt es mir irgendwie an passenden Worten.
Das einzige was mir aktuell dazu einfällt ist das es sich positiv wie negativ überwältigend anfühlt.
Positiv, weil ich endlich mal ehrlich zu mir selbst bin, negativ weil mir glaub ich genau das Angst macht.
Es tut auf jeden Fall gut das mal mit Menschen zu teilen, die mich verstehen. Mit meiner Kollegin kann ich grade
irgendwie nicht darüber reden. Jedes mal wenn ich das Thema anschneiden will Krieg ich auf einmal kein Wort mehr raus...
Hab keine Ahnung warum, dabei verstehen wir uns total super und reden auch über fast alles.
Naja, vielleicht braucht das alles einfach Zeit (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif)
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Schräubchen
Beitrag 13.Jan.2021 - 23:28
Beitrag #6


Dreht manchmal durch...
************

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Beiträge: 3.965
Userin seit: 30.10.2004
Userinnen-Nr.: 685



Kopf und Herz. Vieles wäre einfacher, wenn die sich manchmal besser (oder schneller) einig würden (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif)

Aufschreiben was grade so in einem vorgeht, muss nicht gleichbedeutend sein, das Geschriebene irgendjemandem
zu lesen zu geben, oder hier ins Forum zu setzen. Mir hilft es oft, wenn ich einfach für mich allein und ganz altmodisch
mit Stift und Papier das aufschreibe, was mir durch den Kopf geht. Das sind sicherlich keine lyrischen Ergüsse. Müssen
es auch nicht sein. Für mich ist das eine Möglichkeit das ganze Durcheinander irgendwie aus dem Kopf zu bekommen.
Dabei kann es auch vorkommen, dass ich eigentlich schreiben will, ich am Ende aber kein Wort zu Papier gebracht habe,
sondern irgendetwas gemalt habe oder es sind Noten dabei herauskommen. Mozart, Picasso oder Kafka würden sich
vermutlich im Grabe rumdrehen, wenn sie wüssten, was da manchmal entsteht (IMG:style_emoticons/default/blush.gif)

Vielleicht ist deine Kollegin schlicht nicht die richtige Person, mit der du darüber reden kannst. Das ist noch so ein
Ding, was ich auch von mir kenne. Mit einer langjährigen Freundin rede ich nie darüber, auch wenn sie weiß, dass ich
lesbisch bin. Dafür kann ich mit einer anderen Freundin lang und breit darüber reden, obwohl - oder vielleicht auch grade
weil - sie hetero ist.

Manches braucht seine Zeit. Du musst nichts über's Knie brechen. Vertrau dir selbst, denn du weißt am besten, was für
dich grade gut ist. Und bevor ich jetzt noch mehr Merkwürdigkeiten von mir gebe, sage ich lieber Gute Nacht und angenehme
Träume (IMG:style_emoticons/default/gaehn.gif)
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Polamaus
Beitrag 17.Jan.2021 - 22:00
Beitrag #7


Vorkosterin
*

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Beiträge: 4
Userin seit: 11.01.2021
Userinnen-Nr.: 10.192



Hallo, bin mal wieder da!

.... Und brauche einen guten Rat. Ich hab jetzt doch mit meiner Kollegin gesprochen und während ich ihr erzählt habe was mich grad alles bewegt, ist mir glaube ich klar geworden warum ich es ihr erst nicht sagen konnte. Ich glaube, dass ich deutlich mehr für sie empfinde als nur Freundschaft.
Is ja eigentlich total schön, aber erstens bin ich mir nicht sicher was ich da grad wirklich empfinde und zweitens arbeitet sie gerade an einer Beziehung zu einer anderen Frau. Ich hab Angst mit ihr über dieses Gefühl zu sprechen, kann aber auch nicht aufhören ständig dran zu denken. Fühl mich grad völlig verloren und weiß nicht was ich tun soll.
Diese Freundschaft bedeutet mir sehr viel...
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McLeod
Beitrag 19.Jan.2021 - 19:32
Beitrag #8


mensch.
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Userin seit: 29.03.2006
Userinnen-Nr.: 2.777



Hui und auch von mir noch ein nachgereichtes Willkommen im Forum.

Ja, die unausgesprochenen Dinge sind oft so wirkmächtig, nehemen viel Raum ein, vielleicht kreisen die Gedanken um die 127 Möglichkeiten, des wenn/dann... (Und erfahrungsgemäß tritt nie auch nur eine einzige davon ein, es wird immer anders, wenn es von den Gedankengängen zu Handlungssträngen wird).

Jeder Freundschaft und erst recht jedem "mehr als Freundschaft" wohnt inne, mit unterschiedlichen Bedürfnissen klarzukommen, miteinander zu schauen, was gerade ist und ob es was braucht, wer was braucht und was wer braucht.

Was brauchst Du gerade? Verloren fühlen und nicht wissen, was Du tun sollst... Angst, Dein Fühlen auszusprechen. Sorge um die Freundschaft. Und gleichzeitig ist da so viel Bewegung, Energie, (vermeintlich) gut verborgen in Dir.

Ich könnte natürlich sehr cool sagen: Dich sichtbar zu machen wird ganz viel von dem Druck lösen und in einer guten Freundschaft ist auch Platz für gemeinsames Schauen, wie beide damit umgehen, was es für beide bedeutet, was beide jeweils brauchen und können - und was nicht. Ich kann aber sagen, dass ich bislang häufiger gegrübelt, als getan habe oder zumindest öfter lange gegrübelt habe, ehe ich etwas tat. Auch zu grübeln ist ja eine Entscheidung und sie ist okay. Mir ging es darum auszuloten, was ich an Risiko einzugehen bereit bin, weil Rückzug oder gar Zurückweisung für mich genauso schwierig gewesen wäre, wie auch das Gefühl, meinem Gegenüber vielleicht zu nah getreten zu sein. Sehr vertrackte, alte Pfade der Sorge ums Gegenüber. Und Sorge um meine empfindlichsten Stellen.

Ich hab also keine Patentrezepte oder Ideen. Würde dazu neigen, eher die eigenen Bedürfnisse und Möglichkeiten auszuloten und zwischen schweigendem Genießen und sich innerlich zu klären versuchen und offenem Andeuten oder Ansprechen ist da so eine enorme Bandbreite an Möglichkeiten. Was mir wichtig ist, das herauszufinden, ohne allzuviel für's Gegenüber mitzudenken und zu vermuten. Gar nicht so einfach (für mich). Viel hineinhorchen. Wie ist es für Dich? Bist Du es eher gewohnt für andere mitzudenken oder hast Du Erfahrung im Finden und Formulieren Deiner Bedürfnisse, ohne sie mit dem Gegenüber zu verkoppeln?

(Wenn diese Gedanken und Fragen nix für Dich sind, brauchst Du sie ganz sicher nicht abzuarbeiten, dann sind vielleicht andere aus dem Forum diejenigen, die passende und nützliche Worte finden. Wäre voll okay für mich.)

Herzlich
McLeod
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Polamaus
Beitrag 23.Jan.2021 - 22:36
Beitrag #9


Vorkosterin
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Vielen Dank McLeod für die vielen Denkanstöße. Habe lange überlegt und mich dann zum tun überwunden...
Ich habe mit meiner Kollegin gesprochen, versucht in Worte zu fassen was ich empfinde... Ein wirkliches Wort konnte ich dafür nicht finden.
Aber in diesem Gespräch hab ich zumindest entdeckt, dass ich zu viel für mein Gegenüber denke, fühle, grüble und interpretiere und mich damit selbst blockieren. Schlussendlich war es ein gutes Gespräch.
Ich glaube dass es uns beiden so geht dass wir uns unsicher sind was wir für den anderen empfinden. Aber es ist OK. Für sie ist Freundschaft allerdings die klare Begrenzung.
Was ich als wichtigste Erfahrung aus dieser Situation mitnehmen ist glaube ich nicht so viel über das was ist wenn zu grübeln, sonder wirklich über die Frage was mir wichtig und wert ist aus dem denken ein tun zu machen.
Und die Erkenntnis wie viel Raum, auch für mehr Gefühle, in einer guten Freundschaft ist, war das tun auf alle Fälle wert (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif)
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Schräubchen
Beitrag 24.Jan.2021 - 14:51
Beitrag #10


Dreht manchmal durch...
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Userin seit: 30.10.2004
Userinnen-Nr.: 685



Das klingt doch ganz gut. Toll, dass du das Gespräch gesucht und gefunden hast.
Klar gesetzte Grenzen halte ich für wichtig, denn ein rumeiern führt nur zu mehr
Verwirrung und u.U. zu echt merkwürdigen Situationen.

Das du deine Lehren (im positivsten aller Sinne) daraus ziehen kannst, ist viel Wert.
Das kann manchmal echt schwierig sein.
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