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> suche nach "richtiger" therapie, gibt es da verschiedene möglichkeiten?
alba
Beitrag 07.Jul.2005 - 08:21
Beitrag #1


Gut durch
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hallo ihr lieben,

es gibt einige im forum, die wissen, warum ich diese frage stelle:
ich bin nun endlich an dem punkt mir nicht nur selbst eingestehen zu können, dass eine therapie not tut, sondern möchte es auch in angriff nehmen. trotzdem bin ich wirklich arg unsicher.
welche möglichkeiten gibt es? mir wurde gesagt, psychoanalyse sei das einzig richtige? und dann aber auch, dass frau dort in den ersten situngen allein-unterhalterin ist, der therapeut nichts sagt? *schauder*
wie finde ich den richtigen menschen dafür?
kann eine von euch kriterin für eine gute "vorauswahl" nennen?
gibt es diesbezüglich beratungsstellen?

es wäre echt lieb, wenn mir wer helfen könnte..
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sophialein
Beitrag 07.Jul.2005 - 08:34
Beitrag #2


Gut durch
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Hallo alba,

ich bin schon etwas "therapieerfahren" und kann dir aus meiner Sicht ein paar Tipps geben.

Psychoanalyse - schrecklich. Ich saß wirklich da, die Therapeutin sagte nichts und hat gewartet, bis/ob ich was sage. Es hat mir nichts, aber auch gar nichts gebracht - gerade auch, weil mir das Reden Probleme macht.

Ich kenne nicht dein "Problem", weshalb du eine Therapie machen möchtest. Bei meiner Auswahl war mir sehr wichtig, daß Sympathie da ist zwischen der Therapeutin und mir (Für mich war auch klar, daß ich ausschließlich zu einer Frau will). Du kannst dir glaube ich bis zu fünf verschiedene Therapeutinnen "anschauen", ist aber evtl. von Krankenkasse zu Krankenkasse verschieden.

Ich bin jetzt bei einer Traumatherapeutin gelandet. Sie arbeitet eben nicht "nur" über Reden, sondern hat viele andere Methoden, z.B. auch Körperarbeit, Wahrnehmungsübungen, Aufstellungen usw.
Welche Richtung mich persönlich auch sehr anspricht ist die "Gestalttherapie". Sie arbeitet im Hier und Jetzt und hat auch verschiedene Methoden. Eine Freundin von mir macht gerade die Ausbildung, klingt alles sehr spannend und "ganzheitlich".

Was für mich eine gute Therapie, eine gute Therapeutin ausmacht ist, daß ich mich wohlfühle, sicher fühle, daß sie unterschiedliche Herangehensweisen hat, daß ich in meiner Person respektiert werde (eine Therapeutin hatte offensichtlich Probleme mit meiner Homosexualität!). Sie sollte auch offen sein für Neues. Ich z.B. bin noch zusätzlich bei einer Kunsttherapeutin und bei einem tibetischen Heiler. Hm, naja, mir fallen noch viele Kriterien ein.

Wo du dich informieren kannst, wer "gut" ist, weiß ich jetzt so spontan nicht. Je nach "Problem" kannst du dich an spezielle Beratungsstellen wenden, die Therapeutinnen kennen und empfehlen. Bei mir hat das jetzt super funktioniert.

Ich wünsch dir viel Glück. Weitere Fragen gerne per PM :)

Lieben Gruß
Sophialein
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Samtpfote
Beitrag 07.Jul.2005 - 08:55
Beitrag #3


Salzstreuerin
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Hallo Alba,
als ich eine Gesprächstherapie benötigte, war mir klar, dass ich auf jeden Fall eine Frau als Therapeutin will und keinen Mann. Und bevor eine Therapie festgemacht wird hat frau die Möglichkeit 1 - 3 Schnupperstunden bei der ausgesuchten Therapeutin zu machen; Genaueres und wie das läuft erklärt auch die Therapeutin. Ich war auch voller Ängste als ich das 1. Mal in der Sitzung saß aber ein guter Therapeut oder Therapeutin wird Dir helfen und Dich nicht einfach allein machen lassen; klar musst Du sagen um was es geht und was Dich quält/belastet aber durch Fragen vom Therapeut/in wirst Du geführt....jedenfalls war es so bei mir. Ich glaube eine Liste aller Psychotherapeuten in Deiner Stadt kannst Du über Deine Krankenkasse oder über Beratungsstellen bekommen (ich bekam sie durch eine Freundin). Durch mehrere Anrufe habe ich meine herausgefunden und bin sehr zufrieden und fühle mich gut aufgehoben.
Schnupperstunden dienen dazu um herauszufinden, ob die Chemie zwischen Dir und Therapeut/in stimmt oder nicht, wenn nicht hast Du die Möglichkeit weiterzusuchen. Ich weiß nicht, ob ich Dir damit helfen konnte aber ich wünsche Dir viel Glück in allem was Du in dieser Sache unternehmen möchtest!
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Zauberwuerfel
Beitrag 07.Jul.2005 - 08:57
Beitrag #4


Salzstreuerin
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Zum ersten kannst Du bei jedem Therapeuten einige Probestunden in Anspruch nehmen, bevor Du Dich festlegst dort zu bleiben (wie viele das genau sind, weiß ich leider nicht mehr (3, oder so?)).

In so einer Probestunde kann man dan schon merken ob die Chemie stimmt, oder eben nicht.

Meinen jetzigen Therapeuten habe ich via Internet ausfindig gemacht, ich hatte mich nach Verhaltenstherapeuten umgesehen.

Zu der Therapeutin die ich früher hatte, bin ich über Mundpropaganda gekommen. Mit der bin ich auch sehr gut klar gekommen. Soweit ich weiß nennt sich dass was die macht Psychotherapie nach dem Heilpraktikergesetz. Allerdings musste ich hier für die Sitzungen selbst aufkommen, das hat zumindest damals nicht die Krankenkasse übernommen.

Viel Erfolg bei der Suche.
:zustimm:

Der Beitrag wurde von Zauberwuerfel bearbeitet: 07.Jul.2005 - 08:58
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Polly
Beitrag 07.Jul.2005 - 09:40
Beitrag #5


Ego, Alter!
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Die Psychoanalyse ist die anspruchsvollste Therapieform, die es gibt. Sie ist nicht für jeden Patienten geeignet, weil sie ein sehr hohes Introspektionsvermögen, eine gewisse Ich-Sicherheit und eine Menge Ausdauer und Geduld erfordert, aber sie bietet, wenn sie erfolgreich ist, sehr gute Aussichten auf eine grundlegende Verbesserung des psychischen Befindens.

Für die meisten Menschen sind kürzere und einfachere Therapien sinnvoller. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen tiefenpsychologisch orientierten Therapien, z.B. der sehr gängigen Gesprächstherapie, und Verhaltenstherapien, z.B. der Gestalttherapie. Es gibt aber auch Mischformen. Daneben haben sich auch viele Therapieformen etabliert, die von den Krankenkassen nicht bezahlt werden, v.a. Körper- und Kunsttherapien.

Ohne das Problem und den Menschen dazu zu kennen, ist es schwierig, zu einer bestimmten Therapieform zu raten. Nach meiner Erfahrung (je anderthalb Jahre Gruppen- und Einzeltherapie ) und meinem Wissen (bin mit einer Psychotherapeutin verheiratet) würde ich verkopfteren Menschen eher eine tiefenpsychologisch fundierte Gesprächstherapie, handlungsorientierten Menschen eher eine Verhaltenstherapie empfehlen. Von Kurzzeittherapien ist eher abzuraten. Außerdem ist es nicht unbedingt sinnvoll, sich eine Frau als Therapeutin zu suchen, weil man sich mit Frauen wohler fühlt, sondern im Gegenteil kann (muss aber nicht) es helfen, sich genau mit dem Geschlecht zu konfrontieren, das einem weniger Geborgenheit vermittelt. Ein Grundmaß an Sympathie sollte allerdings gegeben sein.
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rowan
Beitrag 07.Jul.2005 - 11:20
Beitrag #6


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therapie- formen gibt es so viele, was da richtig für dich ist, dass kannst nur du entscheiden und es kommt auch auf die problematik an. die bekanntesten therapieformen sind wohl analyse, verhaltenstherapie, tiefenpsychologisch fundierte gesprächstherapie, traumatherapie. grob gesagt würde ich sagen, bist du traumatisiert, dann mach auf jeden fall eine traumatherapie, sollte was verarbeitet werden (ohne trauma) dann die tiefenpsychologische gesprächstherapie. sind zb. verhalten zu ändern, dann ist man wohl gut mit einer verhaltenstherapie bedient. weiterhin gibt es auch möglichkeiten im gestalterischen bereich, gestaltstherapie, ergotherapie. es gibt auch therapieformen, die sehr über die körperwahrnhmung arbeiten. wichtig ist halt, was dein problem ist, was dir vom ansatz her sympatisch ist und ob ein krankheitsbild vorhanden ist (für bestimmte krankheitsbilder gibt es bestimmte therapieformen).
du kannst bei jeden therapeuten bis zu fünf probesitzungen machen, von der krankenkasse bezahlt (es gibt auch therapeuten, die nicht mit den krankenkasse zusammenarbeiten, da muss man selber sein, also vorher nachfragen). wenn du die richtige therapeutin gefunden hast, dann beantragt diese bei der krankenkasse stunden. evtl. musst du zu einem gutachter von der krankenkasse, mit etwas glück genehmigen sie dir die therapie auch ohne gutachten. schau auf alle fälle, ob dir die therapeutin gefällt, ob du dich wohl und gut aufgehoben fühlst. das ist das a und o. adressen von therapeuten bekommst du zb. bei der krankenkasse, bei gesundheitszentren, wildwasser, frauentherapiezentren. und nimm dir zeit bei der suche, lieber länger suchen und die für dich richtige thera finden als etwas halbherziges.

grüsse, rowan
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DerTagAmMeer
Beitrag 07.Jul.2005 - 11:25
Beitrag #7


Adiaphora
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QUOTE (Mab @ 07.Jul.2005 - 08:39)
Psychoanalyse ist für mich das Braten im eigenen Saft.
[...] Sich entschuldigen für das so sein: Ich bin nunmal so.
Sich verheddern in den eigenen Problemen.

Ich find die Formen der humanistischen Therapie gut.
Gestalttherapie
Diverse Formen der systemischen Therapie.

das seh ich (heute!) genauso.
als ich allerdings vor über 10 jahre meinte, therapiert werden zu müssen, konnte ich mit der handlungsorientierten herangehensweise meiner therapeutin gar nichts angefangen und empfand nlp und co. als schönrederei und selbstverarsche. ich war wild entschlossen, hart an meiner psyche zu "arbeiten" und sämtliche unbewussten fallstricke aufzutüddeln - sie wollte, dass weniger grübel, statt dessen regelmäßiger zur uni gehe, mehr ehrgeiz an den tag lege und mir nicht jede demütigung von meiner damaligen freundin gefallen lasse. ich sollte mich einfach so benehmen als wäre mit mir alles in bester ordnung.
nicht, dass ich etwas gegen beruflichen erfolg und eine glückliche beziehung gehabt hätte - ich war lediglich fest davon überzeugt, dass mir dies erst zufallen würde, wenn ich mich rückwärts bis zum geburtstrauma aufgerollt und restlos aufgearbeitet hätte - dann allerdings ganz automatisch und mit unwiderruflicher beständigkeitsgarantie. quasi als entlohnung für meine mühen und schlaflosen nächte.
dementsprechend haben wir einige jahre (allerdings sehr angeregt) aneinander vorbei geredet.
eine solche konstellation liesse sich wohl auch tragischer formulieren (und zeitweise war ich wirklich recht verzweifelt, dass mich ausgerchnet meine therapeutin mich am allerwenigsten nachvollziehen konnte), allerdings hat sie mich davor bewahrt, von einer krise zur nächsten zu hetzen, all meine energien auf das zu verwenden, was ich am besten konnte: mich selbst auseinanderpflücken und bei all der verbissenen vorbereitung auf ein psychisch gesundes leben DANACH alt und grau zu werden.

wenn ich heut drüber nachdenke, wie ich damals eigentlich auf die idee gekommen bin, ein psychisches wrack zu sein, und warum mir diese gedankenwelt so vertraut war, fällt mir die nähe meiner psychoanalytischen vorstellungen zur christlich definierten askese meiner vorfahren auf. das trauma statt der erbsünde, das vordergründige leben als jammertal und die ewige glückseeligkeit im göttlichen jenseits, die religiöse arroganz all jenen gegenüber, die einfach glücklich sein wollen, ohne dafür zu leiden (die straße in die verderbnis ist breit, jawohl) usw...

gibt es eigentlich menschen, die berichten, dass ihnen die erkenntnis ihrer defizite seelische erleichterung gebracht hätte? ich bin bis jetzt nur erfahrungen a la "ich habe dir nie einen rosengarten versprochen" begegnet.
und eigentlich ist es doch auch gar kein wunder.
da sitzen menschen, denen die sicherheit so wie sie sind geliebt und geschätzt zu werden fehlt vor emotional abgeschotteten therapeuten, denen jeder funke empathie von berufswegen verboten ist, reden um ihr leben und landen in derselben abhängigkeit, die sie überwinden möchten. vielleicht nehme ich die bilder in diesem punkt auch zu simpel oder übersehe, dass selbst mache freudianer es heute wagen face-to-face zu therapieren. trotzdem kommt es mir so vor als verlängere die psychoanalytische gesprächssituation schlicht das dilemma, emotional unerreichbaren eltern gegenüber zu stehen, deren ablehnung im gewand des "zu deinem besten" daher kommt. für mich gehört das in dieselbe liga wie das programmatische "schreien lassen" von säuglingen; das macht vielleicht hart im nehmen - aber nicht gesund und glücklich.

aus diesem persönlichen - keinesfalls zu verallgemeinernden gründen - interessieren mich heute bei einer therapeutin/einem therapeuten folgende fragen: kann sie/er mich akzeptieren wie ich bin? traut sie/er mir zu so zu leben, wie ich es mir wünsche? und ist sie/er bereit mich auf diesem weg zu unterstützen?

@alba: ganz viel glück wünsch ich dir!
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Polly
Beitrag 07.Jul.2005 - 11:35
Beitrag #8


Ego, Alter!
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QUOTE (DerTagAmMeer @ 07.Jul.2005 - 11:25)
gibt es eigentlich menschen, die berichten, dass ihnen die erkenntnis ihrer defizite seelische erleichterung gebracht hätte?

Ja, ich! B)
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Delphin
Beitrag 07.Jul.2005 - 13:47
Beitrag #9


Naschkatze
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Hallo,

Ich glaub ja, es gibt nicht die eine richtige Therapie, sondern dass viele Wege nach Rom führen können und einige passen halt besser als andere, da spielen aber auch das persönliche und subjektive Empfinden eine Rolle. Es ist ja auch nicht so, dass sich bis jetzt eine bestimmte Therapieform als besonders überlegen erwiesen hat, sondern eher gibt es bestimmte Wirkfaktoren, die in allen Therapieformen wichtig sind. Für mich war auch wichtig, dass ich mit den Grundannahmen bestimmter Therapieformen und dem dortigen Menschbild etwas anfangen konnte und der Therapeut oder die Therapeutin muss auch passen.

Ich würde jetzt so pauschal auch nicht sagen, dass ein verkopfter Mensch eine tiefenpsychologische Therapie machen sollte und ein handlungsorientierter Mensch eher eine Verhaltenstherapie, denn dann macht man ja nur mehr von dem, was man eh schon kann und immer macht. Wobei es natürlich sein kann, dass einen genau aus diesem Grund eine bestimmte Therapieform auch besonders anzieht. Ich kenn das von mir: Ich (kopflastig) wollte eine Zeitlang unbedingt eine Rational-Emotive Therapie machen, das ist eine kognitive Therapieform. ;)

Ich hab dann letztendlich eine Integrative Therapie gemacht, das ist die deutsche Weiterentwicklung der klassischen (amerikanischen) Gestalttherapie von Fritz Perls. Integrative Therapie wurde von Hilarion Petzold entwickelt und ist wohl weniger konfrontativ als die klassische Gestalttherapie. In der Therapieform werden Ansätze aus Psychoanalyse, Gestalttherapie, Psychodrama, Körpertherapie und Verhaltenstherapie miteinander vereint. Das gefiel mir sehr gut, da ich irgendwie eine Abneigung gegen Schulendenken (vor allem gegen das leidige "Verhaltenstherapie gegen Psychoanalyse") habe und deshalb gezielt nach einem Therapeuten gesucht habe, der methodenübergreifend arbeitet.

Gestalttherapie (und Integrative Therapie) zielen nicht nur auf die Behandlung von Krankheiten und Störungen ab, sondern auch auf ganzheitliche Gesundheit, die Entwicklung von Potentialen, auf Selbstverwirklichung, die Förderung von sozialem Engagement, ökologischer Bewusstheit, einen gesundheitsaktiven Lebensstil und auf einen humanen Umgang der Menschen miteinander. Es geht weniger darum, Defizite zu erkennen, sondern eher darum, seine Gefühle besser wahrzunehmen und Ressourcen zu aktivieren.

Gestalttherapie ist sehr gegenwartsorientiert. Gestalttherapeuten gehen davon aus, dass alles, was für eine Person in der Vergangenheit von Bedeutung war sich im "Hier und Jetzt" zeigen wird, zum Beispiel darin, wie eine Person ihre Beziehungen gestaltet oder wie sie Probleme angeht. Also, auch wenn über Ursachen geredet wird, wird der Blick immer wieder in die Gegenwart gerichtet. Das heisst aber nicht, dass Ursachen vernachlässigt werden, das wird manchmal an dem „Hier und Jetzt“-Ansatz missverstanden, sondern es wird davon ausgegangen, dass alles, was in der Vergangenheit bedeutsam war, sich auch heute noch auf irgendeine Weise zeigen wird und dass diese Dinge auch nur genau dort wo sie sich heute zeigen, behandelt und verändert werden können.

Von den Krankenkassen wird zur Zeit nur Verhaltenstherapie, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und Psychoanalyse bezahlt, das schränkt die Auswahl schon mal etwas ein, aber ich hab ein bisschen gesucht und einen Therapeuten gefunden, der seine Kassenzulassung als Verhaltenstherapeut hatte, aber diese Zusatzausbildung hatte und das Ganze als Verhaltenstherapie abgerechnet hat. :P

lg Delphin

edit: mal wieder mit richtigem Namen unterschrieben hab

Der Beitrag wurde von Delphin bearbeitet: 07.Jul.2005 - 15:05
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Delphin
Beitrag 07.Jul.2005 - 14:09
Beitrag #10


Naschkatze
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Diese Seite hier kann ich empfehlen.

klick

Da gibt es nämlich eine Suchmaschine, wo man seine Suchkriterien genau eigeben kann. Von meiner Krankenkasse hab ich damals nämlich nur eine Liste mit Therapeuten und Therapeutinnen bekommen, die nur nach Verhaltenstherapie oder Tiefenpsychologie sortiert war, aus der aber sonst überhaupt nichts hervorging - und ich hatte überhaupt keine Lust 300 Therapeuten anzurufen und zu fragen, ob sie irgendwelche Zusatzausbildungen haben und auf welche Störungsbilder sie spezialisiert sind.

lg Delphin

edit: und hier auch noch...obwohl, so schlimm ist es auch nicht...

Der Beitrag wurde von Delphin bearbeitet: 07.Jul.2005 - 15:06
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DerTagAmMeer
Beitrag 07.Jul.2005 - 14:13
Beitrag #11


Adiaphora
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@ polly & mab:
das ist mal eine situation in der ich froh bin, im unrecht zu sein :)

aus meiner sicht wurde eben gerade dieses abschließende "Betrauern darüber, dass manches halt in der Vergangenheit so lief, wie es gelaufen ist" und die gewissheit, "dass ich nun die Entscheidung darüber habe, wie es weitergeht" erschwert, weil die unterstellte lineare kausalität (ich bin so und so weil dieses und jenes so und so gelaufen ist) den offenen blick nach vorn verstellt hat, weil ich erklärungen gesucht habe, statt alternative umgehensweisen zu versuchen.

sicher gibt es auch hürden, die sich allein dadurch in luft auflösen, indem ihr erstes auftauchen intellektuell verarbeitet wird. bei mir hat das aber einfach nicht geklappt sondern mir lediglich das gefühl gegeben, in einem spiegelkabinett verrückt zu werden, weil ich beim "mir selbst im weg stehen" nur immer wieder über die eigenen füße gestolpert bin.
an mir selbst vorbei gings nur mit praktischer hilfestellung, nachsicht, gesunden stimmen von außen, lockerungs- und trockenübungen.
mir hats einfach gut getan, mir nicht mehr ständig meine schwächen und dramen vor augen zu halten, sondern statt dessen auszuprobieren, wie weit ich mit improvisation und überlebenskunst komme - das genre zu wechseln und statt einer tragödie einen schelmenroman zu versuchen...
das läßt sich - wiederholung - nicht verallgemeinern, aber vielleicht bedenken/diskutieren/modifizieren und als anregung nutzen.

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revelo
Beitrag 07.Jul.2005 - 14:16
Beitrag #12


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Liebe alba,

Du kannst bei der Suche von dem von Delphin angegebenen Link ebenfalls eingeben, welche Wünsche du hast bezüglich der TherapeutIn, welche Probleme behandelt werden sollen, etc.)

edit: Link gelöscht, da schon von Delphin gepostet.

Der Beitrag wurde von revelo bearbeitet: 07.Jul.2005 - 14:20
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sophialein
Beitrag 07.Jul.2005 - 14:52
Beitrag #13


Gut durch
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QUOTE (Mab @ 07.Jul.2005 - 14:37)

Das Fühlen. Das ist das Wichtigste. Die Wahrheit, die Gewissheit fühlen.

Ich habe lange Zeit nicht kapiert, was meine Therapeutin mit mir gerade anstellte, als ich mich in Therapie befand. Warum sie soviel Wert auf meine Ergebnisse und Erfolge legte. Mir aufzeigte, wie sehr mich mein Handeln dahin gebracht hatte.

Ich habs einfach nicht gefühlt. Es hatte mich eher irritiert, da ich diese "Erfolge" als normal erachtete, gewöhnlich. Konnte es eben tun. Stand mir da gefühlsmäßig selbst im Weg.
Aber das war ja der Knackpunkt: Ich konnte es tun.
Und irgendwann spürte ich es. :)




@ Mab: Du sprichst mir aus der Seele! Leider bin ich noch nicht an dem Punkt, es zu fühlen und zu verinnerlichen.

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alba
Beitrag 07.Jul.2005 - 17:22
Beitrag #14


Gut durch
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ihr lieben,

vielen, vielen dank für eure mühen! :blumen2:

ich hätte nie mit einer solchen resonanz gerechnet, das ist sooo lieb! *gerührt bin*

ich bin grad ziemlich angespannt, muss ich gestehen, das ist das erste mal, dass ich öffentlich darüber rede. es fällt mir noch schwer, jedoch weiß ich mittlerweile, dass für mich kein weg an einer therapie vorbei führt.

ich hätte jetzt gern einen link zum wohnzimmer gemacht, um den trigger zu vermeiden, leider finde ich mein post nicht mehr.. es dürfte leichter sein die passende methode für mich einzugrenzen, wenn ihr ungefähr wisst, worum es bei mir geht.
ich versuche es mal ein wenig "neutraler" zu formulieren, die, die bescheid wissen, werden sich erinnern, anderen sollte die information dann so reichen..

ich habe jahrelang kompensation betrieben. wovon, das ist schwer mit einem wort zu sagen für mich. irgendetwas zwischen selbsthass, minderwertigkeitskomplexen und der unfähigkeit, die eigenen fähigkeiten und die eigenen liebenswürdigkeit anerkennen zu können. mir erscheint es selbst so, als sei der kompensationsmechanismus, an sich schon ein zu therapierendes problem, aber nicht kern der sache, sondern als läge der in erlebtem/empfundenen vergraben.
dieser kompensationsmechanismus hat sich im laufe der jahre sowohl im ausdruck "verwandelt", als auch hat sich der kontext verändert, in dem er aufgetreten ist.seinen eigentlichen ausdruck habe ich abgeändert und mir lange eingeleuchtet, es "selbst in den griff bekommen zu haben". eine liebe person in meinem engeren umfeld hat mir nun aber ganz deutlich gezeigt, dass dem nicht so ist. sie hat es, nachdem sie mir behutsam, aber stetig auf den zahn gefühlt hat, etwa so ausgedrückt wie: "du ***** zwar nicht mehr, aber du hast immer noch ein fettes problem! du hast nur die form verändert!!"
ich bin froh, von dem mechanismus derzeit dennoch in der vergangenheit reden zu können. einen schub habe ich vor zwei, drei wochen mit körperlichem auspowern in den griff bekommen. der innere druck, der ihn gewöhnlich auslöst, wurde fast unerträglich..

seitdem grübele ich, winde mich, tue mich schwer, dennoch muss ich..
und bin sicher auch deshalb noch ziemlich unbeholfen in sachen "einfach mal nachfragen, drauflosforschen" sozusagen..

deshalb: eure posts helfen mir sehr! es tut gut, bei einer so großen unsicherheit so lieb aufgefangen zu werden!
danke, danke, danke! :roetel: :blumen2:
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regenbogen
Beitrag 07.Jul.2005 - 19:42
Beitrag #15


a.D.
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Umfangreiche Therapie-Links hat auch Konny auf ihren Lesbenseiten
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alba
Beitrag 08.Jul.2005 - 21:49
Beitrag #16


Gut durch
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:blumen2: :blumen2:

danke ihr zwei!

langsam wirds immer konkreter, am montag steht dann ´mal das telefon-buch- und erfahrungen-von-bekannten-wälzen an, sowie die erkundigungen bzgl. krankenkassen-leistungen (bin durch verbeamteten papi privatversichert.. B) ;)), da isses dann vieleicht wieder alles ganz anders.. wie so gern.. :wacko:

*herzklopfen hab*

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Mausi
Beitrag 09.Jul.2005 - 20:58
Beitrag #17


Mama Maus
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Wünsche auf jeden Fall viel Erfolg! Und dass du recht schnell die Person findest, mit der du therapeutisch gut harmoniertst.
Wobei auch negativ-Erfahrungen bei der Suche nützlich sein können, weil man dann einfach weiß, nach was man nicht sucht!

Gruß
Mausi
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alba
Beitrag 11.Jul.2005 - 13:20
Beitrag #18


Gut durch
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@ Mausi: Danke für die lieben Wünsche! :blumen2:

Gleich rufe ich bei meinen Eltern an, besorge mir die Nummer von unserer KK und werde dann die Liste mit Therapeuten anfordern, deren Rechnungen sie dann am Ende auch bezahlen. *herzklopfen hab*
Es geht in die heiße Phase..

Weiß eine von euch wie lang ich durchschnittlich so auf den ersten Termin warten muss? ..ich bin ja so fürchterbar ungeduldig..
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Delphin
Beitrag 11.Jul.2005 - 14:09
Beitrag #19


Naschkatze
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Bei mir lagen im Schnitt zwischen Anruf und Erstgespräch so zwei bis vier Wochen, was aber nicht heisst, dass jeder Therapeut dann auch gleich einen Therapieplatz frei hat. Ich kenne auch Leute, die ein Jahr auf einen freien Platz gewartet haben. Obwohl ich glaub, dass Du als Privatpatientin möglicherweise Vorteile hast.

Bei mir lagen zwischen der ersten Idee, dass ich eine Therapie machen will und dem tatsächlichen Therapiebeginn bestimmt 6 Monate, in denen ich mir alle möglichen Therapeuten und Therapeutinnen angeschaut habe. Das zog sich alles hin und ich hab schon mehrere auf einmal angerufen. :rolleyes: Einer hat mir einen Termin in 6 Monaten gegeben, weil er eh im Moment keine Plätze frei gehalbt hätte. Ich hatte dann Glück, dass ich bei dem Therapeuten, der dann der richtige war (Nr. 8, glaub ich :roetel: ) sofort anfangen konnte, sonst hätte sich das noch länger hingezogen.

lg Delphin

Der Beitrag wurde von Delphin bearbeitet: 11.Jul.2005 - 14:09
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Anfangszauber
Beitrag 13.Jul.2005 - 14:07
Beitrag #20


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Hallo alba,
falls du noch den/die richtige TherapeutIn suchst: einige Lesbenberatungsstellen haben Verzeichnisse mit TherapeutInnen der entsprechenden Region, die sich auch auf lesbische Lebensumstände verstehen bzw. bereit und offen sind, das Thema als etwas besonderes zu behandeln (wenn du das möchtest). Frag' da doch mal nach.

Alles Gute :)
Anfagszauber
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