wenn die liebe verloren geht, traurig |
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wenn die liebe verloren geht, traurig |
20.Feb.2005 - 01:41
Beitrag
#1
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Freies Vögelchen Gruppe: Members Beiträge: 9.416 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 14 |
Hallo, ihrs, :)
ich poste ja nun schon eine Weile hier im Forum, habe aber bisher gezögert, mein Allerpersönlichstes hier zu posten. Mittlerweile ist aber mein Vertrauen ins Forum, euch, mich, doch gewachsen. Ich würde euch gerne mal meine Situation schildern: vor sechs Jahren bin ich mit meiner damaligen Frau, jetzt: Freundin, Schwester?Ex? (damit fängt das Problem an) zusammengekommen. Wir waren am Anfang sehr verliebt, sehr oft zusammen, wie das so üblich ist, meistens. In den sechs Jahen haben wir, jede für sich und wir beide zusammen, sehr viel miteinander durchgemacht: Tod der Eltern(teile), berufliche Umbrüche, schwere Krankheiten, OP`s, Familienkrisen. Irgendwann in dieser Zeit ist uns unsere gemeinsame Sexualität, die übrigens nie so ganz ungetrübt schön war, zumindest für mich nicht (dazu werde ich vielleicht später noch was sagen) abhanden gekommen ("Lesbian Bed Death"). Es gab dafür sicher Gründe und auch Anlässe genug. Vordergründig sah es so aus, als sei ich bei diesem Rückzug die "treibende Kraft" gewesen, also die "Neinsagerin", aber ich sehe auch , dass so eine Entwicklung in der Dynamik des Paares liegt, also von beiden ausgeht...es war ganz lange so, dass ich ehrlich der Meinung war, es sei nur eine Phase, und läge nur an den o.g. Probs...seit Anfang des Jahres war klar, dass es eigentlich so nicht weitergeht für uns beide - wir haben dann eine Paarberatung angefangen, in erster Linie mit der Zielsetzung, uns fair zu trennen, haben dann während der Beratung festgestellt, das wir das beide in letzter Konsequenz nicht wollten/konnten zu dem Zeitpunkt, daraufhin zog sich das Ganze noch einmal ein paar Monate hin. Vor ein paar Wochen habe ich dann ganz klar ausgesprochen, dass ich sie zwar sehr gern habe, sie mir sehr wichtig ist, aber dass ich definitiv nicht in sie verliebt bin, und mir auch nicht mehr vorstellen kann, dass sich das nochmal ändert. Sie meinte dazu, sei habe mit dem Thema "Sexualität und Erotik" generell für ihr Leben ein für allemal abgeschlossen. (Warum? Das finde ich ganz schlimm!) Ich kann dazu sagen, dass das bei mir nicht so ist, sondern dass meine ab- u.- zu- Verliebtheitsgefühle, Gefühle von erotischer Anziehung und Wunsch nach Nähe sich aber eben auf andere richten (potenziell, auch ab und zu real), ohne das ich sie bisher " faktisch umgesetzt" hätte (Skrupel?) Langer Rede Sinn: sie ist mir wichtig, mein vertrautester Mensch, aber Sexualität, erotische Liebe sind mir auch (wieder) wichtig in meinem Leben geworden. Ich fühle mich im Moment tendenziell wie "die Täterin": es fällt mir schwer auf die Vertrautheit mit ihr zu verzichten, aber alles fühlt sich so FALSCH an, einfach schräg. Das Schlimme, dass wir, seit unseren letzten, sehr offenen, auch sehr schweren Gespräch, wieder so weitermachen mit der bisherigen Schwesterlichkeit? Pseudobeziehung? als hätte es nicht stattgefunden.. Es sieht so aus, als müsste ich, (warum eigentlich ich?) in unser beider Interesse, den Schlussstrich ziehen, obwohl es mir sehr weh tut, einfach um dem Gefühl, der Doppelbödigkeit und ihrer wahrscheinlich permanenten Verletztheit ein Ende zu machen, auch um nicht eines Tages dann wegen einer neuen Liebe die Verbindung endgültig zu beenden. (Das wäre dann noch schlimmer) So ist jetzt die Situaton ansatzweise - mal zur Abwechslung aus der Sicht derjenigen, die sich auf den ersten Blick "ambivalent" verhält...ich sage gern noch mehr dazu, wenn ihr mich fragt, vielleicht bringt mir das ja noch ein bisschen mehr Klarheit. Ich möchte noch dazu sagen, dass es wohl doch nicht in erster Linie um den "Lesbian Bed Death" geht - das Bedürfnis, mich (auch) physisch von ihr abzugrenzen geht sehr viel weiter...und auch das tut mir sehr sehr Leid, ich frage mich auch , wie es so weit kommen konnte, aber ich kann dieses Gefühl (Distanz, Abgrenzung) in mir nicht ändern, es ist wie es ist. Traurig... Rafaella P, S. Wenn ihr mich fragt, was ich mit diesem Posting möchte - ich weiß es nicht genau, aber es wäre nett, wenn die eine oder andere was dazu schreiben möchte |
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20.Feb.2005 - 02:36
Beitrag
#2
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Gut durch Gruppe: Members Beiträge: 803 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 114 |
Hi Rafaella!
Zunächst einmal war ich von Deinem Betrag und Deiner Offenheit tief berührt. Nun wie Du schon beschreibst, habt Ihr gemeinsam ja schon viele Ansätze gemacht und alles versucht, was generell so zur Rettung von Beziehungen angestrebt wird. Gefühle ändern sich, so wie auch die Menschen sich entwickeln und ändern, leider ist es dabei bei manchen einfach auch so, dass sie sich auseinander entwickeln. Exupèry hat da eine sehr schöne Beschreibung dafür: "Liebe besteht nicht darin, dass man einander ansieht (ein vollkommener Sonneaufgang, der den anderen anstrahlt!), sondern dass man gemeinsam in die gleiche Richtung sieht." Ihr seht nicht mehr in die selbe Richtung und da ist gemeinsames Leben dann einfach schwer. Für Aussenstehende ist es immer schwierig dazu etwas sagen zu können, geschweige denn was raten. Aber ich denke, wenn einem in einer Beziehung zu viel an Gefühlen fehlt, dann ist dies leider auf Dauer für einen selbst nicht tragbar, ohne dabei nicht am "ausgestreckten Arm" zu verhungern. Selbst die Partnerin wird vermutlich mit der ganzen Situation so wie sie jetzt ist nicht ganz zufrieden sein und spürt die Unstimmigkeit. Gut es gibt auch gerade unter älteren Paaren einige, die sich nur rein platonisch sehr tief lieben und denen dies aber beide reicht. Der Punkt bei Euch ist aber, dem einen würde es genügen dem anderen nicht. Interessant und wichtig fände ich schon, warum Deine Partnerin für sich mit der Erotik abgeschlossen hat, ob die Gründe dafür in den Wechseljahren zu suchen sind, oder ob es mehr von ihr aus, aus einer anderen Richtung kommt. Gerade bei erotischer Unlust und wenn eine Frau da schon ein wenig älter ist, könnte man bei den Wechseljahren da mal ansetzen und versuchen dort auf das Körperbefinden, durch Homöopathie oder vielleicht sogar Bachblüten, da ein wenig nach zu helfen. Mir scheint, dass ansonsten die Emotionale Seite bei Euch ja noch ganz gut geht, somit würde sich dies auf die körperliche Seite begrenzen. Interessant wäre auch noch warum Du selbst dazu nicht mehr so die Bereitschaft für sie zeigen kannst? Ich weiss natürlich auch nicht, in wie fern dabei eine totale Abwechslung und Änderung, des gemeinsamen erotischen erlebens da, sinnvolle Schritte brächte. Ganz neue Ideen am gemeinsamen Abend, der die gemeinsame Spannung steigen lässt vielleicht? Anne Morrow Lindbergh, ging es in ihrer Heterobeziehung ziemlich ähnlich, sie hatte zeitweise auch einfach durch die Last des Alltages Überforderung gespürt und gefühlt. Sie war dann auf der Suche nach dem Weg zu sich und hatte sich dann eine Auszeit genommen und geschrieben. Dabei entstand das Buch Muscheln in meiner Hand. Für ihre Beziehung half diese Auszeit und das Schreiben. Jeder Mensch ist da anders gelagert, darum eben auch schwer zu sagen, mach es so und gut. Ob ich Dir nun damit ein wenig weiterhelfen konnte weiss ich nicht, es ist wirklich ein sehr heikles und schwer zu lösendes Problem, das viele Möglichkeiten offen lässt. Aber ich finde es von Dir ganz grossartig, dass Du Dich damit so ehrlich und offen auseinandersetzt und auch mit Deiner Partnerin da schon gesprochen hast. Lieben Gruss von Yogitee |
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20.Feb.2005 - 09:18
Beitrag
#3
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Gut durch Gruppe: Members Beiträge: 1.084 Userin seit: 21.10.2004 Userinnen-Nr.: 633 |
Ich weiss, es ist eine Binsenweisheit, aber die Aufgabe, den Schlusstrich ziehen, die übernimmt niemand gern. Man lädt sich damit die "Verantwortung" auf und eine Art Makel, den die armen Verlassenen haben ja immer einen Bonus aus der Sicht der allseits kompetenten öffentlichen Meinung. Aber letztlich ist es gleich, wer von Euch beiden nun die Konsequenz zieht. Eine muss es tun. Und meistens ist früher besser als später, gerade wenn Ihr schon Vieles versucht habt, um wieder zusammenzukommen. Denn die Situation ist wie sie ist und es sieht nicht so aus, als sei sie in der aktuellen Form haltbar. Du hast Deine Situation zwar sehr gut beschrieben, aber ich habe noch kein rechtes Gefühl dafür gewonnen, worum es bei Euch beiden geht.
Vielleicht könntest Du an dieser Stelle noch ein bisschen weitererzählen. Welcher Art war (und ist) Eure Beziehung, welche Dinge waren es, die (anscheinend von Anfang an) schwierig für Dich waren, warum empfindest Du das Bedürfnis, Abstand von ihr zu gewinnen? edit: Formulierungsunfall Der Beitrag wurde von Diana bearbeitet: 20.Feb.2005 - 09:38 |
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20.Feb.2005 - 10:10
Beitrag
#4
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don't care Gruppe: Admin Beiträge: 34.734 Userin seit: 21.01.2005 Userinnen-Nr.: 1.108 |
hm... Ich hab vor ein, zwei Jahren die Kurzversion des Ganzen erlebt, allerdings sind wir beide extrem jünger... Was dazu führte, daß die Sexualität nicht ausblieb, sondern aushöhlte. Um nicht zu sagen, wir hatten fast ein Jahr lang ein so schlechtes Timing, daß wir uns dauernd gegenseitig verpaßten. Und trotz einer völligen Vertrautheit und wirklich unbedingter platonischer Liebe wurde das Bedürfnis nach Abgrenzung immer größer. Letzten Endes bin dann ich gegangen, die Trennung verlief unsauber, schmerzhaft - und eigentlich viel zu spät.
Das nur zu dem Hintergrund, denn ich kann auf eine so lange Beziehung leider nicht zurückblicken (wann auch?!). Was ich damit meinte: leider ist es oft so, daß frau das Gefühl "alles steht auf der Kippe" erst dann hat, wenn es schon nichts mehr zu retten gibt. Wenn die Gefühle sich aus Schutz vor Verletzung schon so weit eingeigelt haben, daß nichts mehr geht. Eure Geschichte klang nach nahezu unendlicher Zurückweisung. Gerade bei deiner Freundin (wie auch immer) klingt es, als hätte sie beschlossen, nie mehr Sex zu wollen... Oder Yogi hat Recht mit den Wechseljahren? Kenn ich mich nu net mit aus... :rolleyes: Spätestens dein Interesse an anderen Frauen zeigt doch, daß es für euch als Paar zu spät ist - wenn das Interesse an deiner Freundin so nicht mehr besteht, doch erst recht... Oder? Sie scheint die Beziehung mit aller Macht halten zu wollen... Ich fürchte, der entscheidende Schritt, wenn du ihn gehen willst, bleibt dir überlassen. Es tut furchtbar weh und kann einen unabhängig von der Reaktion eigentlich nur beschämen - aber du hast Recht, besser so, als wegen einer anderen. Denn das gibt nur Unklarheiten und böses Blut, und ich glaube, das könnt ihr beide net gebrauchen oder? Eine kleine grüne Meinung... ;) Alles Gute unserer Forumsdichterin :) |
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20.Feb.2005 - 12:19
Beitrag
#5
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Vorkosterin Gruppe: Members Beiträge: 3 Userin seit: 20.02.2005 Userinnen-Nr.: 1.244 |
Liebe Raffaela,
kann ich sehr gut verstehen, wie sich das anfühlt. Schon komisch, wenn frau die andere noch liebt, aber irgendwie anders. Trotzdem denke ich, Du hast gar keine andere Chance, als Deinen Weg zu gehen, oder möchtest Du für den Rest Deines Lebens Schwesterchen und Schwesterchen spielen? Zugegeben, die Vorstellung ist manchmal auch ganz nett, aber wir alle haben doch auch ein Recht auf Lust und Leidenschaft. Also, Du fragst "warum eigentlich muss ich die Beziehung beenden?" Die Antwort ist relativ klar: weil Du Deine Liebe anders (kompletter) ausleben willst. Vielleicht reicht Deiner Freundin ja, was Ihr miteinander teilt, warum sollte dann sie die Konsequenz ziehen? Frage Dich nach dem Nutzen, den das Verharren für Dich hätte, dann erklären sich vielleicht Deine Widerstände. Schwer ist das allemal, etwas wertvolles los zu lassen. Schließlich habt Ihr viel zusammen erlebt und durchgemacht. Vielleicht könnt Ihr ja auch das miteinander behalten, was Euch so viel bedeutet, ohne dass Ihr die gewohnten Anspüche an Euch stellt, die Euch im Moment doch nur verletzen. Ach- ich wünsche Dir viel Klarheit für Deine Entscheidungen, lass mal was von Dir hören. LG Lizz |
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20.Feb.2005 - 13:12
Beitrag
#6
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Freies Vögelchen Gruppe: Members Beiträge: 9.416 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 14 |
Hallo, ihr :)
erstmal möchte ich mich ganz herzlich bei euch bedanken für eure tollen lieben Postings. Ich bin ganz gerührt und gleichzeitig auch beruhigt (klingt komisch) - weil ich das Gefühl habe, es ist doch irgendwie nachvollziehbar und veständlich gewesen. Ich werde zu den den einzelnen Fragen/Beiträgen auf jeden Fall später noch was schreiben, muss es erst noch ein paar Stündchen sacken lassen... Nur schon eine kleine Korrektur vorab: es geht, glaub ich nicht in erster Linie um Sexualität, vielleicht kam das in meinem Posting unklar rüber - es ist eher so, dass nicht-gelebte Sexualtät (und deren "Ende" kam ja faktisch durch mich) in dem Falle der Ausdruck ist von Nicht-mehr-Verliebtsein ist. Es ist also nicht so, dass alles beim Gleichen ist und nur sie hat keine "Lust" mehr aufgrund der z B Wechseljahre. (Yogitee, aber klar, das hätte gut sein können, gibt es sicher aúch, das hat dann aber eine andere Qualität.) Heißt: das die Art der Beziehung sich geändert hat, was nicht heißt, dass ich sie weniger gern habe und schätze...schwierich... :unsure: Ich sag jetzt mal was Ketzerisches: Eigentlich möchte ich ALLES haben *duckundwech*, meine vertraute Freundin/Schwester und das Gefühl lebendig und offen zu sein, Impulse geben und nehmen, fasziniert sein, nicht nur erotisch, auch geistig, seelisch, kreativ UND gleichzeitig das Vertraute. Ich sehe aber gleichzeitig, dass das in unserer Konstellation auf ihre Kosten gehen würde, ganz klar gesagt - das sie das vielleicht mitmachen würd, weil sie, wie du, Diana, richtig siehst, die Beziehung halten möchte, aber das kann ja nicht gehen, wenn sie dabei seelisch draufgeht, oder? Wenn es möglich wäre, beidseitig die Beziehung als offene zu leben, ohne dass eine dabei leidet, wäre es eine andere Sache. Ich denke, ich werde diesen Thread nochmal ein bisschen sacken lassen, und zu dem, was ich hier geschrieben, gelesen und reflektiert habe, ihr einen langen Brief schreiben, manchmal ist es gut, sich mit Geschriebenem auseinanderzusetzen.. bis später und danke ;) liebe Grüße |
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20.Feb.2005 - 14:14
Beitrag
#7
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Gut durch Gruppe: Members Beiträge: 1.590 Userin seit: 23.10.2004 Userinnen-Nr.: 643 |
Liebe Rafaella, auf mich wirkt das alles, als habe sich grundlegendes in Eurer Beziehung verändert, was sicherlich zu einer Neudefinition dieser Beziehung führen muss, aber doch nicht unbedingt zu einem absoluten Bruch!? Aus welchen Gründen auch immer scheint sie sich entschieden zu haben in absehbarer Zeit, weder für Dich noch für jemand andere eine Liebhaberin zu sein. Doch sie ist Dir eine gute Freundin, eine Schwester, Deine engste Vertraute und Du umgekehrt auch für sie. Was macht es so schwer für Euch, Euch gerade dieses zu bewahren und dennoch offen zu sein für neues? Weshalb sollte sie den Status und die damit verbundene Liebe der Freundin, Schwester, engen Vertrauten verlieren, wenn Du Dich neu verliebst und entscheidest eine neue Bindung einzugehen, eine Form der Bindung, für die sie nicht offen und willens zu sein scheint? Andererseits kann ich natürlich auch nachvollziehen, dass sie jetzt von Dir fordert, dass Du verständnisvoll auf Erotik für sie verzichtest, wenn sie es zuvor für Dich getan hat, was ich aus folgendem schließe
Es ist schwer zu verstehen und zu akzeptieren, dass die andere völlig anders handelt, als man selber, bzw. als man es von ihr erwartet . Das dann zu erkennen, tut weh.
In meinem Leben gab es bisher schon mehrmals Situationen, in denen ich asexuell war, mir auch gar nicht mehr vorstellen konnte, dass sich das noch einmal ändern würde... hat es sich dann aber doch und manchmal recht plötzlich und unverhofft. Die Auslöser für meine Asexualität waren ganz unterschiedlich, Stress, Überforderung, Unzufriedenheit, Trauer, körperliche Umstelltungen/Veränderungen und manchmal auch Schutz... und oftmals habe ich erst im Rückblick und in der Reflexion erkennen können, was da mit mir los war. Weshalb SIE diese Aussage vor dir tätigte, wirst Du sicher nur mit ihr gemeinsam herausfinden können, so ihr beide das denn auch wirklich wollt. Vielleicht kann dabei ja auch noch einmal die Paarberaterin unterstützen. Was ich selber ein wenig bedaure und weshalb ich Dir schreibe, ist die Tendenz, wertvolle Beziehungen aufgeben zu müssen, weil gegenseitige Absolutheitsansprüche nicht mehr erfüllt werden können. Liebe Grüße Rehauge |
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20.Feb.2005 - 14:36
Beitrag
#8
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Freies Vögelchen Gruppe: Members Beiträge: 9.416 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 14 |
hi, Rehauge, :) ich finde das deshalb schlimm, weil ich dahinter sehr viel Verbitterung , Resignation und Aggression, die "nach Innen" geht spüre....so für sich genommen, wäre diese Aussage ja erst einmal voll okay, aber es hat ja sehr viel mit ihrem Gefühl zurückgewiesen zu sein zu tun, vestehst du, was ich meine? Deinen Ansatz, dass frau ja alles was noch an Gutem, Positivem da ist, nicht gleich radikal aufgeben sollte/muss, teile ich ansonsten voll und ganz (ich schrieb ja schon, dass ich "ALLES" will ;) - mir macht halt sehr zu schaffen, das sie so verbittert und traurig und enttäuscht (von mir/uns) ist. Da kann ich nicht gut mit umgehen - klar. Nochmal zur Paarberatung zu gehen, eben damit es eine vielleicht doch win-win-Lösung geben sollte, lehnt sie im Moment ab. Die letzte Paarberatung war für sie auch ganz problematisch, die Tatsache, dass wir da überhaupt hingingen schon das Eingeständnis einer Niederlage - bzw "man wäscht seine Wäsche nicht vor anderen..." Ich muss dazu sagen, dass sie Sozialarbeiterin ist, sehr beschäftigt mit den Problemen ihrer Klientel, es ist für mich auch ganz schwer zu sehen, wie wenig sie für sich selber tun möchte (Und irgendwie dann das, was sie nicht für sich tut, indirekt von mir erwartet...das könnte eine Erklärung sein für mein Gefühl, permanent in dieser Beziehung überfordert grwesen zu sein, ich weiß es nicht genau :wacko:) liebe Grüße bis später Rafaella |
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20.Feb.2005 - 14:38
Beitrag
#9
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Gut durch Gruppe: Members Beiträge: 1.590 Userin seit: 23.10.2004 Userinnen-Nr.: 643 |
Ich möchte ketzersich antworten: Hast Du das denn mit ihr schon so besprochen? Ihr Deine Wünsche und Deine Ängste und Sorgen um sie mitgeteilt? Weshalb traust Du ihr nicht zu, dass sie selber für sich gut sorgen wird und ihre Grenzen wahrt, soll heißen, dass sie fähig ist offen mit Dir zu Leben, ohne zu leiden, bzw. Veränderungen einleiten wird, die ihr Leiden/Euer Leiden beenden. Wenn ich es richtig verstehe, wollt ihr beide Euch nur gutes, deshalb werdet ihr auch eine Lösung finden können, die ihr beide tragen könnt und wollt. Noch einen lieben Gruß Rehauge |
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20.Feb.2005 - 14:41
Beitrag
#10
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Gut durch Gruppe: Members Beiträge: 1.590 Userin seit: 23.10.2004 Userinnen-Nr.: 643 |
Sorry, Rafaella,
dass ich so Zeitversetzt antworte, ich bin zwischenzeitlich mit einem Telefonat beschäftigt gewesen und nun muss ich auch erst einmal außer Haus. Ich schaue mir später in Ruhe an, was du noch geschrieben hast, um dem auch wirklich gerecht zu werden. Liebe Grüße Rehauge |
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20.Feb.2005 - 14:46
Beitrag
#11
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Freies Vögelchen Gruppe: Members Beiträge: 9.416 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 14 |
danke für deinen konstruktiven Nachtrag (das meine ganz ernst!) Ja, habe ich ihr auch so gesagt - aber es wäre wichtig, darüber weiter zu kommunizieren - und, ja, es ist möglich, dass du Recht hast - vielleicht trauen wir uns gegenseitig nicht zu, für uns selber zu sorgen - kurios: dein und mein Posting hatte sich dieszüglich wohl überschnitten (s. Sozialarbeiterin und so...) lieben Gruß |
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20.Feb.2005 - 15:34
Beitrag
#12
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Fürstin Pückler Gruppe: Members Beiträge: 180 Userin seit: 15.02.2005 Userinnen-Nr.: 1.220 |
Was passiert, wenn zwei Menschen sich kennenlernen? Und was, wenn sie sich ineinander verlieben? Verliebt sein, das verwirrende und explosionsartige Gefühl zwischen zwei Menschen, die sich nicht kennen und sich nach Nähe und Eins-sein sehnen, voreinander stehen in der Hoffnung, daß jeweils der andere das Verlangen schon stillen wird. Das Leben ist gemeinsam besser zu ertragen. Ja...stimmt. Entsteht das durch Schmetterlinge hervorgerufene Kribbeln im Bauch nicht gerade durch die Faszination des Unbekannten und durch die Erwartung und Entdeckung des Gewünschten? Wie hoch ist die Halbwertzeit einer Beziehung, wenn dann alle Schranken gefallen sind und aus der Fremden ein Wesen wird, das ich „kenne“ und in allem Umfang schon meine entdeckt zu haben.
Ich widerspreche. Warum nicht in verschiedene Richtungen blicken, wenn doch da gerade die große Möglichkeit der Bereicherung liegt? Und sich dann wieder ansehen und feststellen, wie schön es sein kann, den anderen als Individuum zu begreifen . Kann oder will ich mich nicht mit der anderen Sichtweise auseinandersetzen? Mich reiben an unterschiedlicher Meinung? Mich streiten, aufeinander eingehen, austauschen? Ist das nicht sehr lebendig? Muß ich alle Geheimnisse vom mir preisgeben, muß ich mich hemmungslos vor der Anderen entblößen? Es gibt so viele Paare, die sich irgendwann langweilen, weil sie alles vom anderen kennen und alle Schranken aufgebrochen sind. Dann ist auch die sexuelle Vereinigung keine Neuentdeckung mehr, man ist ja eh schon eins.
Wenn ich einen Partner habe, dem ich die Freiheit gewähre, seine Geheimnisse zu haben, auch ohne mich etwas zu unternehmen, ihm einen eigenen Bekanntenkreis gönne, kurzum ihm mensch-sein erlaube kann ich immer wieder von neuem die Nähe entdecken. Nähe ist kein 24 stunden non-stop projekt. Der Reiz geht, wenn der andere irgendwann genau so „tickt“ wie ich und alle Geheimnisse ergründet sind. Dann folgt:
unter Umständen beginnt das Spiel von vorne. ..mit einer anderen. In der Gewissheit das Thema verfehlt zu haben.. LG metheny |
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20.Feb.2005 - 15:50
Beitrag
#13
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Freies Vögelchen Gruppe: Members Beiträge: 9.416 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 14 |
hi,
nö, thema hast du nicht verfehlt- aber genau das will ich eben nicht - das gleiche Spiel mit einer anderen Besetzung (sequentielle Monogamie oder so etwas), sonst täte ich mich ja oberflächlich gesehen leichter... und: den zeitlich-räumlichen Abstand habe wir schon lange, die "Symbiose", die du beschreibst bestand nur in der allerallerersten Zeit und ein eigenes Leben, Interessen, Freunde, Jobs, Wohnung habe wir auch, jede für sich und dennoch.... |
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20.Feb.2005 - 16:12
Beitrag
#14
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Gut durch Gruppe: Members Beiträge: 1.084 Userin seit: 21.10.2004 Userinnen-Nr.: 633 |
Ich versteh's immer noch nicht ganz. Sie hat sich zurückgezogen, nachdem Du sie "zurückgewiesen" hast. Richtig? Und jetzt möchte sie die Beziehung trotzdem erhalten, obwohl sie verbittert und unglücklich ist, aber Du siehst darin keinen Sinn? Kann man es so zusammenfassen – oder steckt noch etwas anderes in dieser Zurückweisen/Zurückziehen-Geschichte? |
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20.Feb.2005 - 16:18
Beitrag
#15
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Freies Vögelchen Gruppe: Members Beiträge: 9.416 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 14 |
ja, es stimmt teilweise,, obwohl es etwas subtiler war/ist, war nicht so krass
ihr Lieben, ich merke, das ich im Moment den Thread und eure guten Beiträge mal sacken lassen muss. Wäre es okay, wenn ihr mir persönlich dazu hier erstmal nicht mehr posten würdet? Wenn ihr für euch / von euch selber zu der Thermatik "an sich" was schreiben möchtet, ist das natürlich okay. Ihr könnt mir auch gerne PM schreiben.. :) (Ich merke, dass ich im Moment mit der Öffentlichkeit meiner story etwas überfordert bin, bis jetzt wars okay und auch super-hilfreich) Danke Der Beitrag wurde von Rafaella bearbeitet: 20.Feb.2005 - 16:37 |
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20.Feb.2005 - 16:47
Beitrag
#16
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Suppenköchin Gruppe: Members Beiträge: 105 Userin seit: 04.09.2004 Userinnen-Nr.: 254 |
hiallo Raffaela, mir scheint es so zu sein, dass du ohnehin vor der letzten huerde stehst, deine beziehung zu beenden. solche weitreichenden und schmerzlichen entscheidungen brauchen allerdings seine zeit oder wie es mir gegenueber mal jemand formuliert hat: am ende einer beziehung hat man die haelfte der zeit damit zugebracht sich zu trennen. das "(...) unsere gemeinsame Sexualitaet, die uebrigens nie so ganz ungetruebt schoen war, zumindest fuer mich nicht (...) abhanden gekommen (...)" ist, sieht mir nach einem (relativ fruehen??) tiefen bruch aus, der zunaechst durch "schwierige zeiten" verdraengt wurde. bestimmt hatte die bewaeltigung draengenderer probleme vor einer thematisierung (unbefriedigender?) sexualitaet prioritaet. letztlich muessig bleibt im nachhinein die ueberlegung, ob eine rechtzeitige thematisierung irgendetwas an eurem heutigen stand geaendert haette... dass du dich innerlich schon getrennt hast, zeigt meiner meinung nach jedoch folg. satz:
das sieht nach einer entscheidung aus, denn wie, und ich ueberspitze das jetzt mal absichtlich, kann ich mit einer frau zusammen sein, die mich abstoesst? hast du das gemeint? deine frage nach dem: "(... ) ich (warum eigentlich ich)" sehe ich eher als rhetorisch an, ich kann mir naemlich nicht vorstellen, dass du die verantwortung aus der hand gibst und eine dritte fuer dich entscheiden laesst. nicht aus moralischen gruenden, sondern, um euch beim abschied voneinander, ein gewisses mass an wuerde zu lassen. jedenfalls wuensche ich euch das sehr. |
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20.Feb.2005 - 16:51
Beitrag
#17
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Suppenköchin Gruppe: Members Beiträge: 105 Userin seit: 04.09.2004 Userinnen-Nr.: 254 |
ups, und sorry da war ich zu spaet dran... :wub:
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20.Feb.2005 - 17:03
Beitrag
#18
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Freies Vögelchen Gruppe: Members Beiträge: 9.416 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 14 |
wie wahr wie wahr :lol: das konnt ich mit trotz angekündigter bzw erbetener Abstinenz jetzt nicht verkneifen |
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20.Feb.2005 - 20:41
Beitrag
#19
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Gut durch Gruppe: Members Beiträge: 1.590 Userin seit: 23.10.2004 Userinnen-Nr.: 643 |
Hallo liebe Rafaella,
da bin ich wieder zurück. Ich habe mein Töchterchen von der Zauberschule abgeholt und anschließend hat sie mich erst einmal verzaubert. Ihr - für sie ergiebigster - Zauber war die Verwandlung eines meiner Fünfeuroscheine in eine sich freundlich bedankende Spendenquittung :) Ich wünsche Dir, dass sich Deine Gedanken und Gefühle bezüglich allem - auch was sich in diesem Thread getan hat - klären und Du einen guten Weg findest. Liebe Grüße und eine gute Nacht Rehauge |
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20.Feb.2005 - 21:44
Beitrag
#20
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Freies Vögelchen Gruppe: Members Beiträge: 9.416 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 14 |
Dir auch und danke (hast PM) :)
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 15.11.2024 - 15:42 |