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> "Ehrenmord" in Berlin, Berliner Schüler über Frauen und Ehre
René
Beitrag 05.Mar.2005 - 03:48
Beitrag #1


Suppenköchin
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Ehrenmord und Schülermeinung in Berlin

http://www.rbb-online.de/_/kontraste/beitr...ag_2185099.html

Kontraste
Beitrag vom 03.03.2005 - Ausstoßen reicht doch – wie Berliner Schüler über Frauen und Ehre denken

Ibrahim, 17 Jahre
„Hier in Deutschland ist es so: Die laufen mit deutschen Weibern rum, und dann werden die alle wie die.“

Shadi, 17 Jahre
"Wenn alle deutschen Mädchen mit anderen Jungs Sex haben und so, dann ist ja klar, wenn alle Leute über die reden und sagen: Ist ne Schlampe, Hure."

Verachtung für deutsche, freizügige Frauen. Und gleichzeitig sind sie begehrt.

Deniz, 16 Jahre
„Geile Beine, kurzer Rock, Top, High-Heels-Schuhe."
KONTRASTE
"Das findest du gut?"
Deniz, 16 Jahre
"Ja."
KONTRASTE
"Und wenn deine eigene Schwester so rumlaufen würde?"
Deniz, 16 Jahre
"Nein, darf sie nicht."

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blue_moon
Beitrag 05.Mar.2005 - 10:42
Beitrag #2


strösen macht blau!
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eben deshalb sind solche initiativen so wichtig. ich wünschte, es würde in deutschland auch solche gruppen geben.
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Fledi
Beitrag 05.Mar.2005 - 12:03
Beitrag #3


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Wäre es sinnvoll Ethik-Unterricht ab der 1. Klasse einzuführen? Ich denke, Einzelinitiativen sind ein guter Beginn, aber ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass das in den Alltag übergeht. Ich lasse mich gern eines besseren belehren und es wäre mehr als wünschenswert, aber (noch) glaube ich nicht wirklich daran.

Gestern machte ich mir Gedanken, ob es nicht auch Aufgabe der Schulen ist. Ich habe ab der 5 Klasse Ethikunterricht gehabt. Klar, wurde das ganze Kindgerecht besprochen von wegen, da gibt es so ein paar Menschen, die sind anders: Homosexuelle, Ausländer, Drogenabhängige. Aber ich kann mich erinnern, dass in Gruppenarbeiten die Themen immer weiter vertieft worden sind und je höher die Klassenstufe umso tiefgründiger. Zwischenmenschliches, Religion, Alltag.

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robin
Beitrag 05.Mar.2005 - 12:21
Beitrag #4


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@lilithB.: bin auch deiner meinung. Man kann doch kinder nicht jahrelang heranwachsen lassen, OHNE dass ihnen mindestens die schule ein 'anderes lebensmodell' als das ihrer eltern anbietet!
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Fledi
Beitrag 05.Mar.2005 - 12:27
Beitrag #5


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Danke Robin, Du hast im Prinzip in einem Satz gesagt, was mir auf der Seele lag. Wir müsssen uns überlegen WO Verantwortung in Deutschland anfängt und wenn die Kleinen in deutsche Schulen gehen ist es mE auch Sache der Pädagogen.
Fahre ich durch Berlin Neukölln bin ich tagtäglich wieder erstaunt und bestürzt, wie unterschiedlich dort die Mädchen rumlaufen (dürfen/müssen) Wer macht es richtig und wie soll gerade in Ausländerlastigen Bezirken ein freieres Denken realisiert werden, wenn im Kindergarten, in Schulen nicht darüber gesprochen wird?
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robin
Beitrag 05.Mar.2005 - 12:36
Beitrag #6


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weil es NUR mädchen sind? Deswegen 'politisch+pädagogisch nicht so interessant? (böser gedanke...)
Ich habe zB von homo-aufklärungsgruppen, die in schulen das gespräch mit den schülerInnen suchen und die nicht in bestimmten schule eingeladen werden, weil es dort ein hoher 'ausländeranteil' gibt... und die armen pädagogen überfordet sind... weil es NUR homos sind??
Außerdem, was heißt denn hier 'hoher ausländeranteil'?? Als gäbe es keine (angehenden) homos unter ihnen! :wacko:
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blue_moon
Beitrag 05.Mar.2005 - 12:39
Beitrag #7


strösen macht blau!
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es spricht ja nichts gegen den 'doppelten ansatz' - das angebot eines anderen modells quasi von innen heraus, also aus den eigenen reihen hat sicher einen anderen stellenwert - gerade in einer gruppe, die sich ihre eigenen 'ghettos' geschaffen hat und soviel wert auf die traditionen legt.
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Fledi
Beitrag 05.Mar.2005 - 12:39
Beitrag #8


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QUOTE (robin @ 05.Mar.2005 - 12:36)
Ich habe zB von homo-aufklärungsgruppen, die in schulen das gespräch mit den schülerInnen suchen und die nicht in bestimmten schule eingeladen werden, weil es dort ein hoher 'ausländeranteil' gibt... und die armen pädagogen überfordet sind... weil es NUR homos sind??
Außerdem, was heißt denn hier 'hoher ausländeranteil'?? Als gäbe es keine (angehenden) homos unter ihnen! :wacko:

hm, darüber können wir natürlich nun spekulieren, aber ich denke, das Goldkind kann hier einiges sagen, sie macht doch diese schulische Aufklärungsarbeit.
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robin
Beitrag 05.Mar.2005 - 13:21
Beitrag #9


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das fände ich wirklich sehr spannend zu erfahren! :) Gooooldkiiiind, bitte melden! :)
@bluemoon: Auf jeden fall! Ich denke, 'von innen' wirds ernster genommen.
Aber das entlässt die schule nicht aus ihrer pflicht... schließlich verbringen kinder/jugendlichen ne menge zeit in klassenräumen!
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shark
Beitrag 05.Mar.2005 - 17:05
Beitrag #10


Strösenschusselhai
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Ich habe in der Realschule, die meine ältere Tochter besucht, vor einigen Jahren einmal an einem Elterninformationsabend zum Thema "Pubertät" teilgenommen; es wurden jede Menge Probleme besprochen, die auftreten können während dieser für Kids wie Eltern gleichermaßen anstrengenden Zeit. Bis zum Schluss habe ich eigentlich erwartet, dass die beiden Sozialpädagogen (die außerdem Eltern und Lehrer waren) auch auf den Aspekt "Homosexualität" zu sprechen kommen würden...doch: Fehlanzeige!
Dieses Thema wurde einfach unter den Tisch gekehrt, obwohl "Sexualität" durchaus einen großen Raum innerhalb der Ausführungen der beiden eingenommen hatte.
Nicht anders sah es im Biologie/Sexualkundeunterricht aus - Homosexualität kam einfach nicht vor.
Ich habe daraufhin den Klassenlehrer meiner Tochter angesprochen und zunächst einmal gefragt, weshalb das so sei. Seine Erwiderung hat mich ausgesprochen erstaunt; er meinte nämlich, im Rahmen der ihm zugestandenen Zeit, die er im Unterricht für das Thema Sexualerziehung einzusetzen in der Lage sei, bliebe kein Spielraum, "Themen, die ohnehin nur Minderheiten betreffen, zu besprechen!"
Ich habe versucht, ihm klarzumachen, dass das so nicht stimmt (und selbst wenn, finde ich diese Haltung unglaublich ignorant) - allein der Umstand, dass Homosexuelle in unserer Gesellschaft in der Minderheit sind/zu sein scheinen, rechtfertigt es nicht, um dieses Thema einen Bogen zu machen. Denn auch diejenigen Jugendlichen, die hetero sind/"bleiben", profitieren ihre persönliche Entwicklung betreffend durchaus davon, "Minderheiten"-Thema Homosexualität besprochen zu haben; alleine, dass es zum Unterricht gehört, wie alle anderen Aspekte von Sexualität auch, fördert ein gewisses Selbstverständlichkeit im weiteren Umgang mit homosexuellen Menschen; und so, wie es hier auch schon angedeutet wurde, mag für viele kids die Schule der einzige Ort sein, der die Negativ-Prägung, die im Elternhaus geschehen ist, zu relativieren imstande wäre.

Zunächst hat der Lehrer nicht wirklich verstanden, was ich meinte, doch schließlich haben wir vereinbart, dass ich zu diesem Thema eine Stunde am Unterricht teilnehmen sollte. Das geschah dann auch so und es war seh interessant, dass das für derartige Themen übliche Gekicher ganz schnell echtem Interesse und einer fruchtbaren Diskussion gewichen ist.

Seither bringe ich den Aspekt der sexuell/emotionalen Identitätsfindung immer wieder auf den Tisch und habe damit auch im Gymnasium, das meine jüngere Tochter besucht, die Erfahrung gemacht, dass ein enormer Bedarf an unaufgeregter Aufklärung und Klärung besteht.

Erfreulich ist ebenbei auch, dass keine meiner Töchter im Nachhinein irgendwelche Schwiergkeiten in der Schule hatte, weil ihre lesbische Mutter sich vor allen geoutet hatte.

edit: schreibfehler

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 06.Mar.2005 - 22:41
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Goldkind
Beitrag 05.Mar.2005 - 18:08
Beitrag #11


Teufelchen mit Engelsgesicht
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soooooooorry....hab das thema grad erst gelesen...ja, ich bin tatsächlich aktiv in einer schulaufklärungsgruppe in köln...und ich kann das eigentlich nich bestätigen...im gegenteil...es kommen lehrer auf uns zu, weil es in irgendeiner form diskussionsbedarf gibt...z.b. weil einer dauernd 'schwuli' genannt wird oder eben auch weil der ausländeranteil in der klasse sehr hoch ist...eigentlich haben wir fast nur klassen mit hohem ausländeranteil zu besuch...denn...wo macht es mehr sinn, als da?
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shark
Beitrag 07.Mar.2005 - 00:45
Beitrag #12


Strösenschusselhai
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@ Goldkind

Falls sich Deine Aussage, "das kann ich eigentlich nicht bestätigen" auf meinen Beitrag beziehst, möchte ich erklärend darauf hinweisen, dass ich mit meiner Familie in sehr ländlich/katholischer Umgebung lebe, in der Homosexualität offenbar noch kein "besprechungswürdiges" Thema zu sein scheint...Leider.
Es freut mich, zu hören, dass die Bereitschaft zu reagieren jedoch nicht überall so unterentwickelt ist! Das lässt hoffen...!
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René
Beitrag 07.Mar.2005 - 06:08
Beitrag #13


Suppenköchin
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QUOTE (blue_moon @ 05.Mar.2005 - 10:42)
eben deshalb sind solche initiativen so wichtig. ich wünschte, es würde in deutschland auch solche gruppen geben.


DAS wußte ich nicht, wohltuend, das zu erfahren ! :) (Ich Idiotin hab' dein unterstrichenes "solche" gesehen aber nicht als 'anklickbar' registriert ! :patsch:

Genau, in Deutschland sollte es das auch geben !

(Igendwann war in der Emma was über ich glaube 2 Jungen, die in die Öffentlichkeit gingen um gegen den Mord an die Schwester oder so zu protestieren bzw. die Situation aufzuzeigen).

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robin
Beitrag 07.Mar.2005 - 10:10
Beitrag #14


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@goldkind: du schreibst 'wo macht es mehr sinn als da?' - irgendwie kommt mir dieser satz 'unkosher' vor :unsure: Vielleicht ist er nur ein bisschen schief gewickelt, aber ich denke, es macht überall sinn. Auch unter (100%!! :wacko: )deutschen schülern, lehrern usw.
Es bedarft immer 2 seiten, wenn kinder von immigranten sexistisch und homophob sind, dann müssten deutsche kinder/jugendlichen/erwachsene etwas dagegen halten können, wenn sie schon so aufgeklärt sind (!) und diese diskriminierungen nicht dulden wollen. Tun sie das? Mit buttons 'meine beste freundin ist türkin und lesbisch'? 'Mein kumpel ist ausländer und scheul'?? *provokativ fragt...*
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Sägefisch
Beitrag 07.Mar.2005 - 11:22
Beitrag #15


Schlaudegen.
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Ich weiß nicht. Mir geht das schon länger auf den Senkel, ständig die Verantwortlichkeiten hin und her zu schieben.

Wenn es in bestimmten Immigrantenmilieus einen im Vergleich zu den "Eingeborenen" ausgeprägteren, nachdrücklicheren und strukturelleren Sexismus gibt (und Homophobie), dann möchte ich das Problem auch erst mal da platzieren dürfen. Und nicht gleich wieder 12jährige Deutsche mit schlauen Parolen ausgestattet zur Lichterkette schicken, um mich provokativ auszudrücken.

Unser eigener Umgang mit solchen Themen ist notwenidig , aber letztlich ein eigenes Thema.

Ich bin gerne bereit, mich selbstkritisch mit Ausgrenzung, Ausländerfeindlichkeit usw auseinander zu setzen.

Eine Verantwortung für diese kranken Leute, die (in meinen Augen menschenfeindliche) Traditionen höher bewerten als die Würde und Freiheit will ich aber nicht übernehmen. Auch nicht durch Umerziehungsversuche. Die verachten uns nämlich für exakt die Dinge die man ihnen da zu erklären versuchen würde.
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Goldkind
Beitrag 07.Mar.2005 - 12:08
Beitrag #16


Teufelchen mit Engelsgesicht
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QUOTE (robin @ 07.Mar.2005 - 10:10)
@goldkind: du schreibst 'wo macht es mehr sinn als da?' - irgendwie kommt mir dieser satz 'unkosher' vor :unsure: Vielleicht ist er nur ein bisschen schief gewickelt, aber ich denke, es macht überall sinn.

natürlich...was ich damit lediglich ausdrücken wollte ist: ich diskutiere lieber mit menschen über das thema, bei denen ich erkenne, dass sie offensichtlich ein problem damit haben...und ich meinte nicht, dass das problem nur bei ausländischen kindern/jugendlichen besteht...meine erfahrung zeigt nur, dass es häufiger so ist, eben weil der kulturelle hintergrund ein völlig anderer ist...

das alles bezieht sich aber nur auf die erfahrungen unserer arbeit und soll keine verallgemeinerung darstellen, ich bitte, dies zu bedenken...
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Goldkind
Beitrag 07.Mar.2005 - 12:11
Beitrag #17


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QUOTE (shark @ 07.Mar.2005 - 00:45)
@ Goldkind

Falls sich Deine Aussage, "das kann ich eigentlich nicht bestätigen" auf meinen Beitrag beziehst

nein, es bezog sich auf die vermutung von robin, dass aufklärungsgruppen in bestimmte schulen nicht eingeladen werden, weil der ausländeranteil so hoch sei...das stimmt, jedenfalls für unsere gruppe, nicht...
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robin
Beitrag 07.Mar.2005 - 18:48
Beitrag #18


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@sägefisch: wenn du aber die verantwortung für diese kranken nicht übernimmst, dann haben wir hier in der brd bald krieg!! WIR sind nämlich schon ne ganze menge!! ;)
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kahikatea
Beitrag 08.Mar.2005 - 08:18
Beitrag #19


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QUOTE (Sägefisch)
Mir geht das schon länger auf den Senkel, ständig die Verantwortlichkeiten hin und her zu schieben.

*zustimm* Sicher ist Aufklärung bei homophoben, sexistischen Kindern sinnvoll, unabhängig von deren Paß oder dem ihrer Eltern. Andere Lebensmodelle im Rahmen von Ethikunterricht für alle anzubieten, ist eine Möglichkeit. Aber gerade wenn Kinder fernab von gemischten Kindergärten zuhause jahrelang erzkonservativ-menschenverachtende "Werte" erleben, kann Schule allein dies nicht ausgleichen.

Für Frauenrechte, internationale Solidarität und andere Aspekte einer freien Gesellschaft für alle ist die Generation meiner Eltern auf die Straße gegangen. Sie hat in "westlichen" Ländern manches zum Besseren verändert, ohne daß ihnen ihre eigene Elterngeneration oder die Schule dies nahegelegt hätte - eher im Gegenteil. Die Verantwortung dafür, daß genau diese Werte von nicht wenigen Immigranten bzw. deren Kindern mit Füßen getreten werden, liegt bei eben diesen Familien und den Kindern, die alt genug wären, über ihr Verhalten nachzudenken. Für Alternativen zu erzkonservativen Lebensentwürfen sollte es eigentlich genügen, mit offenen Augen in diesem Land zu leben und gelegentlich Hirn und Herz einzuschalten.

QUOTE (robin)
wenn du aber die verantwortung für diese kranken nicht übernimmst, dann haben wir hier in der brd bald krieg!! WIR sind nämlich schon ne ganze menge!! ;)

Dies verstehe ich nicht. Es ist m.E. auch sonst nicht Aufgabe von (lesbischen) Frauen, Verantwortung für (hetero-)sexistische, potentiell oder faktisch gewalttätige Männer zu übernehmen. Wenn ich durch meine bunt gemischte Heimatstadt laufe, kommt "Anmache" (von sexistischen Sprüchen bis hin zu Drohungen, die ich nicht näher beschreiben mag) in ca. 8-9 von 10 Fällen von jüngeren männlichen Personen aus einer bestimmten "kulturellen" Richtung. :( Die Verantwortung für dieses Verhalten liegt bei diesen Personen, nicht bei mir, meinem Kleidungsstil, Laufstil, der Schule oder dem verdorbenen Westen. Insofern finde ich auch die Bezeichnung "krank" unpassend, weil moralisch widerwärtiges Täter-Verhalten entschuldigend.

Vor diesem Hintergrund finde ich es dann auch nicht recht nachvollziehbar, wen Du bei "WIR" einschließt. Oder war das (angesichts des Smilies) wirklich nur scherzhaft gemeint? :was:

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Sägefisch
Beitrag 08.Mar.2005 - 08:24
Beitrag #20


Schlaudegen.
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@robin: Ich wollte damit lediglich sagen daß mir nicht ersichtlich ist, welches Ziel diese Gesellschaft eigentlich verfolgt. Sollen strenggläubige Muslime so werden wir wir? Was, welche Veränderung erwarten wir von diesen Leuten und wie wollen wir sie erreichen?

Ich sehe nicht wie beispielsweise ich das tun könnte. Ich weiß auch nicht in welchem Mass es sinnvoll ist.

Mein Überblick über dieses Thema ist begrenzt. Es kommt mir aber zunehmend so vor, als ob das einzig wirklich effektive was diese Gesellschaft tun kann, die Durchsetzung des Strafgesetzbuches ist.

Sprich, wenn ein Mädchen vom Unterricht ferngehalten und mit 16 verheiratet wird, dann sollten wir das als Verletzung der Schulpflicht, schwere Nötigung, Freiheitsberaubung, Menschenhandel und Mißbrauch Minderjähriger betrachten, und nicht irgendwelchen kulturellen Budenzauber daraus basteln bei dem sowieso keiner durchblickt und jeder auf seine Weise Recht hat.

Wir bilden uns hier gerne ein daß auch die radikalen Moslems ja eigentlich so sein wollen wie wir, und nur die soziale Not sie wieder in die Moscheen treibt, und wir selbst sind sowieso die Schlimmsten und grenzen diese Leute aus.

Ich glaube das nicht. Soziale Probleme sind eine Baustelle, religiöser Fanatismus eine andere.

Und statt mir jetzt wieder zu unterstellen ich würde Italienerinnen mit Islamisten in einen Topf werfen kannst Du meinem natürlich xenophob unterwanderten Deutschländergehirn ja mal erklären wie man dieses Ultrapatriarchat knackt und warum das unsere Aufgabe ist. Und welche Rolle die Betroffenen selbst da eigentlich spielen.

Warum sind die entsprechenden Gruppen als (verantwortungsfreie?) Objekte für unsere Umerziehung zu betrachten statt als Subjekte, die sich für Hierarchie, Selbstgerechtigkeit und Unterdrückung entscheiden und darin auch ernst genommen werden können?

Der Beitrag wurde von Sägefisch bearbeitet: 08.Mar.2005 - 08:25
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