#aufschrei gegen Sexismus, Twitter-Kampagne |
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#aufschrei gegen Sexismus, Twitter-Kampagne |
25.Jan.2013 - 19:15
Beitrag
#1
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a.D. Gruppe: Members Beiträge: 8.380 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 5 |
Wer von euch auf Twitter ist, hat heute vielleicht den Trend "#aufschrei" gesehen, für die anderen lohnt es sich, das mal auf Twitter.com in die Suche einzugeben.
In diesem Artikel aus der Süddeutschen Zeitung kann man lesen, worum es geht: Twitter-Aufschrei gegen Sexismus ZITAT Sexismus und herablassendes Verhalten gegenüber Frauen gibt es nicht nur bei den Piraten und in der FDP. Vor allem passiert es nicht nur Journalistinnen. Wie der ganz alltägliche Sexismus demütigt, beschreiben seit einigen Stunden Tausende Frauen auf Twitter. Und die Männer? Die schämen sich nicht nur heimlich. Allerdings Vorsicht, manche von den Tweets können triggern. |
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26.Jan.2013 - 19:24
Beitrag
#2
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ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
Liebe regenbogen,
vielen Dank für deinen Hinweis auf die Twitter-Aktion, die es, wenn ich es richtig gelesen habe, sogar bis in die Tagesschau und damit auf jeden Fall mitten hinein in die öffentliche Diskussion geschafft hat. Ich finde, wenn man dem Brüderle-Artikel im stern etwas zugute halten kann, dann, dass er diese öffentliche Diskussion ausgelöst hat. Und ich finde das gut. |
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26.Jan.2013 - 19:55
Beitrag
#3
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a.D. Gruppe: Members Beiträge: 8.380 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 5 |
Ich finde, wenn man dem Brüderle-Artikel im stern etwas zugute halten kann, dann, dass er diese öffentliche Diskussion ausgelöst hat. Und ich finde das gut. Stimmt. Die Diskussion ging heute weiter, und es gab auch einiges an Kritik an der Aktion sowohl von Männern als auch von Frauen. Aber es ist was in Gang gekommen, Bewusstsein wurde geweckt, und das ist schon bemerkens-wert. |
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26.Jan.2013 - 20:38
Beitrag
#4
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Blau, weil Ströse. Gruppe: Admin Beiträge: 19.966 Userin seit: 06.08.2006 Userinnen-Nr.: 3.348 |
Aber es ist was in Gang gekommen, Bewusstsein wurde geweckt, und das ist schon bemerkens-wert. Bemerkenswert und wichtig. Mir ging über die Berichte zur Debatte auf, was ich ich mir selbst schon alles habe gefallen lassen, ohne mich zu wehren (und wenn es nur dumme Witze von Kollegen waren). |
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28.Jan.2013 - 18:20
Beitrag
#5
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Strösenschusselhai Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 |
Schade nur, dass die Veröffentlichung so spät erfolgte...
Dadurch muss sich Himmelreich nun den Vorwurf gefallen lassen, einen besonders günstigen Zeitpunkt zur Demonatage Brüderles abgewartet zu haben, was wiederum den Anschein erwecken könnte, es gehe nicht in erster Linie um die Präsentation eines wichtigen Themas, sondern vor allem darum, Brüderle zu schaden. Seit Tagen hadere ich nun mit mir in Bezug darauf, wie ich das, was dieser Artikel ins Rollen gebracht hat, werten soll. Schon aufgrund meiner eigenen Geschichte bin ich wirklich die Letzte, die dafür plädieren würde, über die alltäglichen Sexismen gefälligst den Mantel des Schweigens zu legen, denn ich erachte es als unumstößliche Wahrheiten, dass erstens sexuelle/sexualisierte Gewalt nicht erst dort beginnt, wo meine Genitalien in Gefahr sind, sondern schon mit übergriffigen Gesten bzw. Worten und dass zweitens eine Gesellschaft, die sexuelle/sexualisierte Gewalt eliminieren will, bereits "im Kleinen, im Alltäglichen" damit beginnen muss. Dazu gehört unbedingt, die Problematik klar zu benennen, von konkreten Vorfällen zu berichten und deutlich zu machen, dass es sich in Bezug auf die tatsächlich vorkommenden verschiedenen Erscheinungsformen von Sexismus in keinem Fall um hochgespielte Bagatellen handelt, sondern um Übergriffe, die keine Frau zu dulden bereit sein muss und die gesellschaftlich ganz grundsätzlich verurteilt werden. Sorge macht mir, dass die Tendenz vieler (vor allem Männer, vor allem aber Maskulisten) nun dahin zu gehen scheint, jede Offenlegung erlebter sexistischer Übergriffe für Verleumdung und entweder für das Werk "männerhassender Femifasch*stinnen" oder die Privatracheaktionen abgewiesener oder sonstwie von Männern enttäuschter Frauen zu halten. Diese Art, öffentliche Anklagen von Frauen (ob nun unter Benennung des Täters oder nicht) der Lächerlichkeit preiszugeben, ist nur allzu bekannt. Und leider funktioniert sie auch gut. Ich bin froh über das öffentliche Interesse an diesem wichtigen Thema, aber ich sorge mich darum, dass es wieder (wie bei den meisten solcher Themen) von denen übernommen wird, die es nur darauf anlegen, die Freiheit der Frau (zu der ja auch das Recht zur politischen und gesellschaftlichen Gegenwehr gehört) zu demontieren. Deshalb hoffe ich darauf, dass alle Frauen, die sich an der öffentlichen Diskussion beteiligen, dies mit Unbeirrbarkeit und Kraft, aber auch mit Umsicht und vor allem mit fairen Mitteln tun, damit sie nicht Gefahr laufen, verleumdet zu werden. Ich selbst kämpfe gegenwärtig auch mal wieder (und das hatte ich nun in meinem frei gewählten Umfeld wirklich lange nicht, weil ich mich einfach mit solchen Leuten nicht umgebe) in meinem persönlichen Umfeld gegen Sexismus. Und zwar in der Funktionstrainingsgruppe (im Thermalbad), die ich seit über einem Jahr besuche. In der Regel nehmen daran etwa 16 Menschen teil. Inzwischen sind das 10 Männer und nur 6 Frauen. Ich bin bei Weitem die Jüngste; die meisten TeilnehmerInnen sind um die 60 Jahre alt, schätze ich mal. Schon gleich zu Beginn des dersten Trainingsjahres fiel mir auf, wie überheblich und auch übergriffig sich die Männer (damals noch Minderheit) den Frauen gegenüber benahmen. Beispielsweise hörte ich schon in der ersten Stunde einen der männlichen Teilnehmer seiner "Vorderfrau" zurufen(das Training findet im Therapiebecken unter fast ständiger Bewegung im Kreis herum statt): "Ja, los, hoch mit dem Boppes, Frau XX! Wenn ich mich hier schon abquälen muss, dann will ich wenigstens was zu sehen bekommen!" Und Frau XX lachte nur unsicher und lief rot an. Ein anderes Mal beklagte einer der Männer, dass immer weniger Frauen teilnähmen und dass die, die kämen, immer älter würden. "So ein paar mehr 20-Jährige (Blick in meine Richtung; und ich bin ja nun auch mehr als doppelt so alt) würden ja meinen Trainingserfolg enorm steigern...! Ne alte Frau hab ich ja selber daheim!" Mir blieb fast die Luft weg. Grad noch rechtzeitig fiel mir ein zu sagen, dass seine "alte Frau" sich auch besser anderswo umschauen sollte bei so einem Mann, den sie da zuhause habe. Peinlich berührtes Auflachen unter den Damen, Schweigen unter den Männern und der, den den Spruch losgelassen hatte, meinte nur, dass seine Frau keinen "Besseren" als ihn finden würde, da könne ich sicher sein. Das sind nun nur zwei von unzähligen Ereignissen, die von mir im Rahmen dieser wöchentlichen Trainingseinheit unter der Rubrik "alltäglicher Sexsimus" verbucht werden mussten. Und schlimm find ich, dass die ansonsten sehr nette Therapeutin in dieser Hinsicht gänzlich blind und taub ist. Oder besser: total unempfindlich. Ich glaub, die hat in ihrem Umkreis (Bauerndorf) so viel mit derart derben Sprüchen zu tun, dass ihr das, was sich in ihrer Auquagruppe abspielt, gar nicht weiter (und schon gar nicht unangenehm) auffällt; sie ist einfach daran gewöhnt. Versuche, sie drauf hinzuweisen, dass ich das ganz unerträglich finde (für mich persönlich, aber auch für die gesamte Gruppendynamik - die Frauen lassen sich nämlich ziemlich unterbuttern, sich den Platz wegnehmen, den sie brauchen usw.), hat sie bisher mit freundlichem, aber etwas verständnislosem Mitgefühl und der Aussage" Die meinen das doch gar nicht so bös, Frau shark!" quittiert. Mir ist es inzwischen schon unangenehm, dort überhaupt im Badeanzug anzutreten, weil dieses offensive Geglotze und die blöden Bemerkungen mein Wohlbefinden wirklich beeinträchtigen und damit den Nutzen der Therapie durchaus schmälern (an Entspannung ist zum Beispiel nicht zu denken). Gäbe es eine reine Frauengruppe, würd ich sofort einen Antrag auf Gruppenwechsel stellen; gibts aber leider nicht. Und so kämpf ich da ganz allein auf weiter Flur, muss immer schon mit einem Sortiment zurehtgelegter Antworten im Gepäck ins Becken steigen (ich bin leider nicht so besonders schlagfertig) und mach mir allmählich den Ruf einer gallebitteren, männerhassenden Jungfer - was ich überhaupt nicht bin. Aber es wird einfach nicht ernstgenommen - weder von den Frauen noch gar von den Männern. Da ist guter Rat teuer... ich weiß einfach nicht, was ich weiter tun soll. Kommentarlos hinnehmen kann ich das alles jedenfalls nicht. shark Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 28.Jan.2013 - 18:24
Bearbeitungsgrund: Artikel zuviel
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28.Jan.2013 - 19:58
Beitrag
#6
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ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
Hej, shark (schön, mal wieder so viel von dir zu lesen)
Schade nur, dass die Veröffentlichung so spät erfolgte... Ja, und dieser Vorwurf wird nicht ganz von der Hand zu weisen sein. Was mir aber gefällt, ist, dass jetzt überall, vorwiegend von Frauen, so besonnen reagiert wird, zu sagen: Brüderle hin oder her, es wird Zeit, das THEMA endlich einmal tiefer zu beleuchten. Dadurch muss sich Himmelreich nun den Vorwurf gefallen lassen, einen besonders günstigen Zeitpunkt zur Demonatage Brüderles abgewartet zu haben, was wiederum den Anschein erwecken könnte, es gehe nicht in erster Linie um die Präsentation eines wichtigen Themas, sondern vor allem darum, Brüderle zu schaden. Und ich finde, die Diskussion wird auch angenehm unhysterisch, geradezu sachlich geführt. Aus diesem Grund teile ich deine Sorge nicht, ZITAT dass die Tendenz vieler (vor allem Männer, vor allem aber Maskulisten) nun dahin zu gehen scheint, jede Offenlegung erlebter sexistischer Übergriffe für Verleumdung und entweder für das Werk "männerhassender Femifasch*stinnen" oder die Privatracheaktionen abgewiesener oder sonstwie von Männern enttäuschter Frauen zu halten. Ich finde, die "Fälle" werden oft so unaufgeregt und treffend geschildert, dass der Versuch, dies zu verleumden, den Frauen nur umso mehr recht gibt.ZITAT Deshalb hoffe ich darauf, dass alle Frauen, die sich an der öffentlichen Diskussion beteiligen, dies mit Unbeirrbarkeit und Kraft, aber auch mit Umsicht und vor allem mit fairen Mitteln tun, damit sie nicht Gefahr laufen, verleumdet zu werden. Genau das scheint gerade zu gelingen. Die "Die meinen das noch nicht bös, Frau shark"-Fraktion wird es natürlich auch weiterhin geben. Und zwar auf beiden Seiten. Vielleicht MEINEN die das auch wirklich nicht bös. Sie haben nur offenbar überhaupt gar keine Ahnung, wie widerlich ihr Gegenüber das findet. Und genau darum geht es ja auch: klar zu machen, dass es nicht nur darauf ankommt, wie es gemeint ist, sondern dass frau auch das Recht hat, etwas "nicht bös Gemeintes" widerlich zu finden. Insofern weiß ich nicht, ob ich hier den "Täter"-Begriff so angemessen finden kann. Er kommt so juristisch daher, an einer Stelle, wo es gar nicht darum geht, Strafen einzufordern (zumindest nicht auf der Stufe, auf der sich die meisten geschilderten Sexismus-Situationen bewegen). Mit Verständnis wäre uns ja viel mehr geholfen. Vielleicht fangen ja wenigstens mal ein paar Leute an, nachzudenken. Und, @shark, was deine Erlebnisse in deiner Trainingsgruppe betrifft: Falls es dir ein bisschen hilft: Ich kann dich voll und ganz verstehen. |
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28.Jan.2013 - 20:10
Beitrag
#7
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Strösenschusselhai Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 |
Wenn ich die Kommentare lese, die teilweise unter den online nachlesbaren Artikeln erscheinen, kann ich nicht ganz so zuversichtlich sein wie Du.
Da liest frau nämlich durchaus massenweise maskulistische Angriffe jenseits von Wirklichkeit und schon gar gutem Geschmack. Dennoch hoffe ich, dass sich auch weiterhin viel auf der Ebene der Diskussion abspielt, die Du beschreibst und die mehr als wünschenswert ist. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) |
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28.Jan.2013 - 20:17
Beitrag
#8
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ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
Ich finde, in der Presse wird das Thema recht seriös aufgegriffen.
Gegen so dumpfbackig-hetzende online-Kommentare habe ich mittlerweile einen ganz guten Filter entwickelt. |
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28.Jan.2013 - 20:25
Beitrag
#9
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Strösenschusselhai Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 |
Ich finde, in der Presse wird das Thema recht seriös aufgegriffen. Gegen so dumpfbackig-hetzende online-Kommentare habe ich mittlerweile einen ganz guten Filter entwickelt. Was aber nichts daran ändert, dass diese Kommentare da sind und dass sie Meinungen widerspiegeln und auch "Meinung machen" können. Insofern (klar: auf einer anderen Ebene) gehören sie ebenfalls zur öffentlichen Diskussion und sind deshalb auch gefährlich. Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 28.Jan.2013 - 20:26 |
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28.Jan.2013 - 20:38
Beitrag
#10
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ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
Nun lese ich die Kommentare, von denen du sprichst, wirklich nicht, kann also nicht so viel dazu sagen. Aus dem, was du schreibst, schließe ich aber, dass es sich genau um solche Kommentare handeln könnte, die den Frauen, die alltäglichen Sexismus beklagen oder anprangern, genau Recht geben.
Nachvollziehbare Schilderungen aus Sicht der Frauen - und sexistisches Draufgehaue auf der anderen Seite. Meinst du wirklich, dass das gefährlich für die Frauen ist? Ist es nicht eher entlarvend für die andere Seite? Bin ich da zu naiv? |
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28.Jan.2013 - 20:57
Beitrag
#11
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Strösenschusselhai Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 |
Ich weiß einfach, dass die Kerbe, in die diese Typen nur zu gerne hauen, eine ist, die gut zu treffen und die so breit ist, dass sich mit vereinter Kraft auch gleich ein ganzer Haufen Maskulisten drauf stürzen kann.
Und das auch tut. Ich kenne das gut auch von anderen frei verfüg- und kommentierbaren Artikeln aus dem (tw. auch nur leicht angedeutet) feministischen Themenbereich. Da wird sich dann verabredet, um den "bösen, fiesen Lesben" (unter diesem "Generalverdacht" stehen bei diesen Leuten grundsätzlich mal alle Frauen, die sich für Frauenrechte einsetzen) mal ordentlich eins mitzugeben. Mann bezieht sich dann auch gern mal auf pseudowissenschaftliche "Erkenntnisse" der Herrenbünde und vernichtet jeden echten Meinungsaustausch im Keim. Und ja: ich fürchte, dass weniger gut informierte Personen und solche Männer, die in irgendeiner Form meinen, noch ne Rechung offen zu haben mit einer Frau, bei der sie nicht landen konnten mit ihrer Anmache, sich durchaus dazu verleiten lassen könnten, gewisse "Argumente" (hier wieder: "Ist nicht glaubhaft, weil zu spät gesagt!", "Wie bei Kachelmann - und da ist genausowenig dran!", "Typisch Weiber; jetzt darf man noch nicht mal mehr Komplimente machen!") für sich anzunehmen. Klar wäre das Ganze im Grunde selbstentlarvend - aber die Frage ist ja: wer wird entlarven und wer wird sich auf eine der Seiten schlagen? Dass man etwas erkennen könnte, heißt ja noch lange nicht, dass man es auch erkennen will. Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 28.Jan.2013 - 21:00 |
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28.Jan.2013 - 21:12
Beitrag
#12
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ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
Und ja: ich fürchte, dass weniger gut informierte Personen und solche Männer, die in irgendeiner Form meinen, noch ne Rechung offen zu haben mit einer Frau, bei der sie nicht landen konnten mit ihrer Anmache, sich durchaus dazu verleiten lassen könnten, gewisse "Argumente" (hier wieder: "Ist nicht glaubhaft, weil zu spät gesagt!", "Wie bei Kachelmann - und da ist genausowenig dran!", "Typisch Weiber; jetzt darf man noch nicht mal mehr Komplimente machen!") für sich anzunehmen. Und du meinst, bei denen ist in dieser Hinsicht noch etwas zu versauen? |
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28.Jan.2013 - 21:18
Beitrag
#13
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Strösenschusselhai Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 |
Ja. Das denke ich.
Es nicht zu denken, würde bedeuten, denken zu müssen, dass sich "bei denen" auch in eine andere Richtung nichts mehr entwickeln könnte. Und ich weigere mich, das zu tun. Das spielt hier aber grad auch gar keine Rolle. Letztlich ging es aber ja grad nur darum, wie "seriös" in der allgemeinen Außenwirkung dieses Thema gerade tatsächlich diskutiert wird. Und da gibt es eben die (tw. auch nur leidlich) sachliche Auseinandersetzung durch bzw. über die Medien und es gibt die Art von "Diskussion", die ich eben auch wahrnehme und die von Seriösität weit, weit entfernt ist. |
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28.Jan.2013 - 21:30
Beitrag
#14
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ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
Es nicht zu denken, würde bedeuten, denken zu müssen, dass sich "bei denen" auch in eine andere Richtung nichts mehr entwickeln könnte. Logisch betrachtet, ist das nicht ganz korrekt. Und so wie du es schreibst, habe ich es tatsächlich auch nicht gemeint. Ich denke lediglich, dass es "bei denen" nicht noch schlimmer werden kann. Es kann günstigstenfalls ein Nachdenken einsetzen. Insofern denke ich, dass die Diskussion nur ein Gewinn sein kann. (Im Übrigen vielleicht ja auch für die Männer. Aber das müssen die schon für sich allein heraus finden. Auf dem Weg, den du oben angesprochen hast, wird das jedenfalls nix.) |
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30.Jan.2013 - 14:01
Beitrag
#15
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Gut durch Gruppe: stillgelegt Beiträge: 1.127 Userin seit: 25.02.2010 Userinnen-Nr.: 7.294 |
Das bemerkenswerte an der ganzen öffentlichen Diskussion finde ich, dass viele sagen, selbstbewusste Frauen könnten sich doch wehren und mit nem lockeren Spruch zurückspielen. Schließlich wären " sexistische" Bemerkungen ja gang und gäbe und letztendlich ein Kompliment für die Frauen.....
Gerade weil es alltäglich passiert und "normal" ist, ist es eine Diskussion wert. Dabei ist mir dieser Herr Brüderle völlig wurscht. Übergriffe, egal ob verbal oder körperlich, haben nicht alltäglich oder normal zu sein, sondern müssen angeprangert werden. Ich finde es wirklich sehr arm von z. B. einer Wiebke Bruhns, die Männer öffentlich noch zu verteidigen und damit abzutun, sie wären halt so. LG |
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30.Jan.2013 - 18:00
Beitrag
#16
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ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
Das bemerkenswerte an der ganzen öffentlichen Diskussion finde ich, dass viele sagen, selbstbewusste Frauen könnten sich doch wehren und mit nem lockeren Spruch zurückspielen. Schließlich wären " sexistische" Bemerkungen ja gang und gäbe und letztendlich ein Kompliment für die Frauen..... Gerade weil es alltäglich passiert und "normal" ist, ist es eine Diskussion wert. Dabei ist mir dieser Herr Brüderle völlig wurscht. Übergriffe, egal ob verbal oder körperlich, haben nicht alltäglich oder normal zu sein, sondern müssen angeprangert werden. Ich finde es wirklich sehr arm von z. B. einer Wiebke Bruhns, die Männer öffentlich noch zu verteidigen und damit abzutun, sie wären halt so. LG Da stimme ich dir durchweg zu. Ich fand, wie schon geschrieben, Koch-Mehrins Antwort darauf sehr gut. Ich finde es übrigens auch wichtig, in der Diskussion einen klaren Trennstrich zu den Themen der sexuellen Belästigung, Nötigung oder Gewalt zu ziehen, bei denen es "Täter" und "Opfer", sogar und dankenswerterweise im strafrechtlichen Sinn, gibt. Ich glaube, dass manche das Gefühl haben, die "Männer" verteidigen zu müssen (und diese sich selbst auch), weil sie denken, dass diese hier zu "Tätern" erklärt werden sollen. Das soll dann mit diesem "Ach, das ist doch übertrieben." und "Die meinen das doch nicht so." irgendwie unterbunden werden. Aber darum geht es, denke ich, hier gar nicht. Es geht doch nur darum, mal klar zu machen, dass manches, was von einigen überflüssiger- und selbstverliebterweise als "tolle Anmache" oder gar "Kompliment" abgesondert wird, vom Gegenüber mitunter als absolut das Gegenteil wahrgenommen wird. Und dafür ist eine öffentliche Diskussion sehr sinnvoll und hoffentlich effizient, weil sie im Idealfall ersparen kann, dass frau das JEDESMAL sagen oder erklären oder überhören (je nach Stimmung) muss, um nicht als hysterische Schnepfe zu gelten, wenn sie davon in Rage gerät. Natürlich gibt es wichtigere und schwerwiegendere Probleme auf der Welt. Aber wenn jetzt eine einwöchige Diskussion zu diesem Thema dazu führt, diese nervtötenden, widerwärtigen, manchmal auch erniedrigenden Bemerkungen auf - sagen wir mal - die Hälfte zu reduzieren, dann gewinnen die Frauen, die sich jedesmal wehren und erklären und aufregen müssen, wertvolle Kraft und Lebenszeit, sich genau jenen (größeren) Problemen zu widmen. Ich wäre da sehr dankbar für. (Und im Übrigen kann es ja vielleicht sogar beitragen, manch männliches Akzeptanzproblem zu verringern.) In meiner Wahrnehmung haben diese Sexismen übrigens schon abgenommen, bereits seit einigen Jahren. Ob das allgemein so ist, oder nur ICH persönlich das weniger erlebe (ich arbeite z.B. in einem frauendominierten Bereich (der übrigens für Männer auch kein Honigschlecken ist), habe inzwischen gelernt, bestimmte Situationen einfach zu meiden, usw.), kann ich aber nicht sagen. |
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30.Jan.2013 - 21:42
Beitrag
#17
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Strösenschusselhai Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 |
Ich finde, man kann in bestimmten Fällen durchaus davon sprechen, dass jemand ein "Opfer" sexistischen Verhaltens einer anderen Person geworden ist - und demzufolge derjenige, der dieses Verhalten gezeigt hat, auch als "Täter" bezeichnet werden kann.
Du schreibst ja selbst, ZITAT dass manches, was von einigen überflüssiger- und selbstverliebterweise als "tolle Anmache" oder gar "Kompliment" abgesondert wird, vom Gegenüber mitunter als absolut das Gegenteil wahrgenommen wird. Das Gegenteil von "toller Anmache" kann ich jetzt nicht so ganz definitiv festmachen (sowas wie Belästigung vielleicht?), aber das Gegenteil von "Kompliment" ist glasklar; nämlich Beleidigung. Und es ist durchaus möglich, Opfer einer Beleidigung zu sein - auch juristisch übrigens. Eine meiner besten Freundinnen ist Arzthelferin. Sie arbeitet heute noch in der Praxis (nur mit den notwendigen kurzen Mutterschutz-Pausen wegen der 5 Kinder, die im Lauf der vergangenen 25 Jahre geboren wurden), in der sie auch ihre Ausbildung gemacht hat. Und seit jener Zeit stellt ihr Chef ihr immer wieder nach, macht launige Bemerkungen über ihren Hintern, fragt sie, ob sie nicht mal mit ihm duschen will nach der Arbeit, wann sie endlich ihren Mann verlässt und mit ihm ne Affaire anfängt usw. Alles vorgeblich "lustig gemeint" und meist von schelmischem Lachen begleitet. Meine Freundin findet das aber gar nicht lustig. Als sie noch ein Lehrmädchen war, nicht, weil es sie damals ungeheuer eingeschüchtert hat, später nicht, weil sie sich nicht gut entziehen konnte und heute auch nicht, weil sie das jetzt schon so lang "mitmacht", dass sie sich gar nicht mehr traut, was Kritisches dazu zu sagen. Wenn sie könnte, würde sie einen anderen Job annehmen, aber für eine Mutter von 5 Kindern ist das nicht so einfach. Bis jetzt gab es keine praktikalble Möglichkeit für einen Wechsel. Und so hält sie halt aus und durch. Ich finde, dass sie ein Opfer ist. Auf mehrere Arten sogar. Und er ein Täter. Daran ändert die Möglichkeit, dass der Herr Doktor das wirklich nur ganz im Scherz betreiben könnte (was ich nicht glaube), meiner Ansicht nach gar nichts. Ich find, dieses Beispiel zeigt ganz gut, dass es schon auch eine Verharmlosung der Tatsachen darstellen kann, die Begriffe "Täter" und "Opfer" ganz auszusparen und sozusagen nur für "handfeste" Belästigung/Nötigung/sexuelle Gewalt zu reservieren. Die Grenzen sind da meiner Meinung nach nicht sooo klar. shark Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 30.Jan.2013 - 23:59
Bearbeitungsgrund: Fehler ausgebessert
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31.Jan.2013 - 22:06
Beitrag
#18
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ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
Ich find, dieses Beispiel zeigt ganz gut, dass es schon auch eine Verharmlosung der Tatsachen darstellen kann, die Begriffe "Täter" und "Opfer" ganz auszusparen und sozusagen nur für "handfeste" Belästigung/Nötigung/sexuelle Gewalt zu reservieren. Die Grenzen sind da meiner Meinung nach nicht sooo klar. Vielleicht hast du Recht. Vielleicht lässt sich beides doch nicht trennen. Aber ich denke (und das ist mein Problem damit), dass es schon eine Verharmlosung der Tatsachen darstellen kann, wenn man Sexismus erst dann als Problem anerkennt, wenn es "Opfer" und "Täter" gibt. Wäre denn das Verhalten des Arztes anders zu bewerten, wenn er es nicht deiner oben beschriebenen Freundin gegenüber an den Tag legen würde, sondern z.B. einer Patientin gegenüber, die locker sagen könnte: „Alles klar, wird Zeit, sich mal nach einem neuen Arzt umzusehen!“ Es ist doch das gleiche ekelhafte Verhalten. Aber ja. Ich gebe dir Recht. Genau, weil es dasselbe ekelhafte Verhalten ist, ist hier auch diese Trennlinie nicht einhaltbar. |
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31.Jan.2013 - 22:53
Beitrag
#19
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Strösenschusselhai Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 |
Wäre denn das Verhalten des Arztes anders zu bewerten, wenn er es nicht deiner oben beschriebenen Freundin gegenüber an den Tag legen würde, sondern z.B. einer Patientin gegenüber, die locker sagen könnte: „Alles klar, wird Zeit, sich mal nach einem neuen Arzt umzusehen!“ Es ist doch das gleiche ekelhafte Verhalten. Ja, natürlich ist es das. Ganz dasselbe. Nur die Folgen bewegen sich im Fall der (abhängigen) Arzthelferin noch auf einer zusätzlichen Ebene; sie kann sich nämlich nicht so einfach nach einem neuen Chef umsehen wie die Patientin nach einem neuen Arzt.... shark Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 01.Feb.2013 - 00:46
Bearbeitungsgrund: Wort eingefügt.
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 10.11.2024 - 13:38 |