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> Grundlagen einer Beziehung/ Was macht eine Beziehung aus
rhythm
Beitrag 18.Jun.2020 - 19:17
Beitrag #1


Gemüseputzi
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Guten Abend zusammen,

wenn man sich in schwierigen Zeiten befindet, kommt es unweigerlich vor, dass man sich grundlgende Fragen stellt. Mich würde interessieren, wie ihr über manche dieser Fragen denkt.

Falls ihr euch in einer Beziehung befindet, was ist eure Grundlage/euer Fundament? Worauf baut eure Beziehung auf? Wie habt ihr euch kennengelernt bzw. gab es zuerst eine Freundschaft und dann Beziehung oder andersrum? Ist es tatsächlich die Beziehung, auf die man zurückgreift, wenn's mal nicht so gut läuft oder sind es nicht andere grundlegende Faktoren/Pfeiler, die einen durch schwere Zeiten bringen?

Kann eine Beziehung funktionieren, wenn beide von einer alten Beziehung sofort in eine neue stürzen? Natürlich kann diese Frage nicht pauschal beantwortet werden aber ich stelle mir diese Frage, weil ich aktuell in dieser Situation bin. Ich würde sie leider wahrscheinlich mit nein beantworten.

Was bedeutet es, wenn sich der eine Partner so gar nicht dem anderen öffnen kann/will und sie einem so absolut nichts persönliches erzählt, abgesehen von der Tatsache, dass es einige Dinge gibt, die in ihrem Leben nicht gut laufen (Familie etc.) und mich dann aber mit dieser Tatsache stehen lässt. Es gibt anscheinend nie den richtigen Zeitpunkt für solche Gespräche. Was ich dazu sagen muss, ist, dass wir uns beide beruflich in einer zeitintensiven Phase befinden und damit beide wenig Freizeit haben. Sie sagte aber auch ganz klar, dass sie momentan keinen Nerv für solche Sachen hat. Andersrum (denke ich) weiß sie, wie sehr ich unter dieser Situation leide. Ich habe mehrfach versucht auf sie zuzugehen, hab ihr sozusagen "meine Geschichte" erzählt - und das fiel mir alles andere als leicht, da es ein paar Sachen gibt, auf die ich nicht stolz sein kann - aber es kam keine Reaktion von ihr, kein Wort. Und zudem hat sie sich weiterhin mir gegenüber nicht geöffnet.

Würde es euch davon abhalten eine Beziehung mit einer Frau einzugehen, die ihr extrem toll findet, ihr euch von Anfang an super verstanden habt und auf jeden Fall eine Anzeihung beiderseits da ist, ihr aber wisst, dass sie mindestens die letzten zwei Beziehungen einfach scheitern liess, weil sie eine andere Frau kennengelernt hat? Von eine dieser beiden Beziehungen sagte sie, dass es die Liebe ihres Lebens war und dennoch hat sie alles für eine Affäre aufs Spiel gesetzt.
Sie ist sich dessen bewusst und bezeichnet es selber als "roter Faden", der sich durch ihr Leben zieht. Sie hinterfragt ihr Verhalten und es macht ihr in gewisser Weise auch Angst aber die Tatsache ist nun einfach mal da. Sie sagt selber, dass sie nicht weiß, ob es immer nur der Reiz war etwas zu wollen und es ab dem Zeitpunkt uninteressant wurde, als sie wusste, dass sie es haben kann.
Ich habe für diese Frau meine über zwei Jahre bestehende Beziehung aufgegben, von der ich dachte, dass sie für immer hält, weil alles perfekt war.
Würde euch dieser besagte "rote Faden" verunsichern oder davon abhalten?

Manchmal habe ich das Gefühl, als wäre ich einfach nur eine gelungene Abwechslung. Jemand, der ihre Bedürfnisse stillt und eben gerade verfügbar ist. Und dennoch kommt so viel Zuneigung und Leidscnahft von ihr.

Wie gesagt, mich würde es interessieren, wie solche Dinge in euren Beziehungen aussehen.
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plop
Beitrag 19.Jun.2020 - 07:32
Beitrag #2


feministische winterfeste klimperlesbe
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liebe rhythm,
du stellst in deiner gefühlsnot viele fragen,die für mich sehr schwierig konkret zu beantworten sind.
wenn sie es wären.wäre es vieleicht viel eher möglich gelingende beziehungen am fliessband zu kreieren.
dann wäre liebe und beziehung ein legobaukasten-ist aber leider ? oder zum glück !!nicht so.

leider-bei dir überwiegt ja momentan das leid ,was auch im wort" leider" steckt,sehr .

ich kann aus meinem leben beitragen,dass ein destruktiver roter faden vor vielen jahren der grund war,eine erst kürzlich angefangene und von heftigen emotionen geprägte beziehung schnell zu beenden.wider meine gefühle und nur vom kopf gesteuert,weil sich ein gefühl zusätzlich in mir ausbreitete:wenn ich mich jetzt nicht darum kümmere,was mir gut tut (und das war nicht die liebe zu dieser frau,die liebe gnz anders definitierte als ich ) bin ich verloren.
das mag alles sehr melodramatisch klingen,aber so kam es mir vor.und das mich trrennen war schlimm für mich-über fast ein jahr.


für mich wäre der satz in dem du von deiner geraden zerbrochenen "alten " beziehung schreibst am wichtigsten zu hinterfragen:
warum dachtest du es würde für immer halten und warum fühlte es sich an,als sei alles perfekt?

bei mir passierte folgendes:kurz nach dieser schlimmen zeit öffnete das leben mir dann die die chance auf die liebe zu einer frau,mit der ich schon länger zusammenarbeitete .unsere arbeitsbeziehung hatte allerdings eine haken:die basis dieser zusammenarbeit war , dass wir uns beide doof fanden-um das mal platt auszudrücken.

wir haben diese plötzliche chance sehr erstaunt ergriffen .

heute-sehr viele" zusammen-jahre" später"-würde allerdings keine von uns beiden sagen,dass wir geglaubt haben,es sei für immer (erst allmählich begreifen wir,dass das "immer" jetzt so allmählich stattfindet!) und dass unsere beziehung perfekt ist,davon sind wir weit entfernt,denn wir sind nicht perfekt.

etwas perfektes ist starr-ein zustand.
und im besten fall langweilig.-und das kann ja auch schon wieder ein grund sein,sehr offen zu sein" für rote faden reize"












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Pirola
Beitrag 19.Jun.2020 - 14:56
Beitrag #3


Bekennende Urlesbe
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Hallo Rhythm ,
für mich ist ein sehr wichtiger Grundpfeiler einer Beziehung die verbale Kommunikation .
daher würde es mich auch sehr beunruhigen , wenn sich meine Freundin so verschlösse wie Du es beschreibst .
Doch zu einer Interaktion gehören immer zwei . Daher bist Du ein Teil davon . Es könnte z.B. sein , dass
Du sie in die Enge getrieben hast und sie verstummt ist . In so einem Fall hilft es , erstmal nur nachzufragen ,
achtsam zu sein und nicht zu viel auf einmal zu reden .
Wenn sie zunächst nichts von sich preisgeben wollte , so heisst das nicht , dass sie in weniger arbeitsintensiven
Zeiten immer noch so zurückhaltend sein muss . Du könntest warten , bis sie von selbst erzählen will, bzw.
sie ohne Druck ab und zu fragen .
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rhythm
Beitrag 28.Jun.2020 - 20:33
Beitrag #4


Gemüseputzi
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Danke plop für deine Ehrlichkeit und die Geschichte aus der Vergangenheit.
Einerseits nehme ich an, dass du diese Beziehung vor einigen Jahren auch erst beenden hast, als du nach einer Zeit X gemerkt hast, dass dir diese Frau nicht gut tut. Die Frage ist eben, wann dieser zeitpunkt erreicht ist.
In meinem Fall ist es so, dass ich eine bestehende, wunderbare Beziehung weggeworfen habe, für das neue/das Abenteuer/das Unbekannte. Ich weiß nicht was mich an dieser neune Frau so extrem reizt aber irgendetwas muss da sein, dass ich diese alte/gute Beziehung weggeworfen habe. Und dennoch: Ich war schon lange nicht mehr so extrem trauig wie die letzten Monate, in der sich diese neue Beziehung/Situation ergeben hat.

Du hast aber recht plop, man kann nicht gleich am Anfang wissen, ob diese eine Beziehung die ist, die für die Ewigkeit halten wird. Bei manchen ist es aber eher prädestiniert, bei anderen wohl weniger. Aber Hellsehner sind wir ja allesamt keine (oder?). Es ist nur so ungewiss alles... dieser rote Faden, der immer wieder zur Sprache kommt. Der macht mir solche Angst. Sie hat hre wortwörtlich "große Liebe" verloren, weil sie eben auch fremd ging...kann an daraus auf ihr Verhalten auf alle Beziehungen schließen? Ich wünschte ich hätte antworten.
Ich hätte wahrscheinlich kein Problem, wenn sie nicht so einen zentralen Stellenwert in meinem Leben eingenommen hatte - und das nach so kurzer Zeit. ich bin kein Mensch für was lockeres... ich brauch etwas Sicherheit und Gewissheit. Ehrlichkeit, Vertrauen. Ich bin momentan nicht stark genug für so viel Unsicherheit und ein möglicher Verlust, weil sie mich nur als Übergangslösung sieht.

Pirola, ich wollte ihr zeigen, dass ich es ernst meine und ihr einen Teil meiner Geschichte erzählen. Da sist nun schon einige Wochen her. Ich spreche dieses Thema schon gar nicht mehr an, bin einfach nur enttäuscht, dass so gar keine Reaktion kam, weder auf meine Zeile, noch persönlich von ihr. Ich dränge sie zu nichts aber es zeigt mir eben im Kontext der ganzen Geschichte, dass es irgendwie von ihrer Seite her nicht ganz passt; dass eventuell soagr das Vertrauen fehlt.
Naja, entweder ich spreche es einfach allgemein mal an oder ich muss mich mit diesen Gedanken noch bis mindestens Novemeber begnügen... eine lange Zeit.
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McLeod
Beitrag 29.Jun.2020 - 06:54
Beitrag #5


mensch.
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Guten Morgen (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Ich fühle mich erinnert... Mir ist in einer grundlegend wichtigen Beziehung meines Lebens "erst" in der Krise aufgefallen, dass ich wenig wusste von meinem Gegenüber. Ich wusste schon so einiges, so ist es nicht. Aber mir schien in unserer schwierigen Zeit, dass Wichtiges fehlte. Und während ich mich für die Restabilisierung öffnete und öffnete und alte Päckchen auspackte, wurde über die lange Zeit, in der wir zurück / vorwärts in eine Balance und Ruhe miteinander zu kommen versuchten, klar, dass es nicht in meinen alleinigen Möglichkeiten zu liegen schien. Erst nachdem wir uns trennten, sagte sie: "Ja, da gibt es was bei mir... Aber ich kann nicht mit Dir reden, mir fehlt(e) hier die Sicherheit in dieser Beziehung." Es hat mich tief getroffen, einerseits. Andererseits verstehe ich sehr, dass nicht alles in jedem Setting besprochen werden kann. Oder zu jedem Zeitpunkt im Leben. Manches ist mir selbst in meinem eigenen Alltag verborgen geblieben, das zum Beispiel erst in der großen Leere nach dem Ende jener zentralen Beziehung Raum hatte, freigelegt zu werden. Es hätte bestimmt auch erzählt werden sollen, innerhalb der Beziehung. Und es ist nicht einmal so, als ob sie mich nicht sogar genau darauf angesprochen hatte, aber es war schlicht un-denkbar für mich gewesen. Aus vielen Gründen.

Es ist also nach meinen Erfahrungen (die ich hier nur kurz anreiße), ein jeweils spezifischer Raum und Miteinander nötig, um Persönliches erstens für sich selbst zu greifen und zweitens einem Gegenüber anzuvertrauen oder mit ihm zu teilen. Es ist ja auch die Frage: mit welchen Ziel und zu welchem Zweck.

Ich lese bei Dir heraus, dass es Dich verunsichert, wie es ist. Vielleicht impliziert ihr Ausschweigen und nur vage bleiben, dass Du als nicht vertrauenswürdig eingestuft wurdest? Oder es impliziert, dass Du nicht "die Richtige" seist, weil es doch "normal" sei, einander alles zu erzählen? Oder das was Du ihr anvertraut hast von Dir selbst ist vielleicht nicht in guten Händen, weil "nichts zurückkommt"? Sie hat jetzt viel, mit dem Du Dich verletzlich gemacht hast, Du hast kein "Pfand", dass es nicht weitergegeben wird oder sowas - sehr simpel skizziert...

Was genau es ist, weißt Du am Besten. Was ich meine herauszulesen ist, dass Du nicht Sorge hast um sie und dass es ihr nicht gut geht und dass sie eigentlich jemenschen zum Reden bräuchte (vielleicht braucht sie das auch nicht), sondern Du machst Dir Sorgen um Eure Beziehung (ist sie real und okay) und um Dich (bist Du in Ordnung oder ist das eine Aussage über Dich als Partnerperson und hast Du Dich richtig entschieden, als Du Dich von einer in die nächste Betiehung bewegt hast)... Was völlig okaye und wichtige Sorgen sind bzw wären (ich weiß ja nicht, ob es so ist, es liest sich nur so, durch meine Brille). Ich persönlich finde, wenn es ungefähr so ist, dass es überlegenswert wäre, ib es andere Wege gibt für Dich und Euch, diese Sorgen um die Echtheit oder Ehrlichkeit der Beziehung mit anderen Mitteln zu klären. Und falls Du mit Deinem Sicherheitsbedürfnis strugglest - welche Wege gibt es für Dich noch, Sicherheit herzustellen und zu finden? Mir erscheint es echt schwierig, dass *sie* sich um solcher Ziele willen öffnen und anvertrauen soll mit *ihren* Gefühlen, Gedanken und Erinnerungen.

Als mein Gegenüber mir damals sagte, dass da was wäre, worüber sie nicht reden konnte und dass es *zwischen uns* schon lange nicht mehr den Raum und die Ruhe dafür gegeben hätte, die *sie* gebraucht hätte, ist auch deshalb etwas in mir noch nachträglich zersprungen, weil es mir gar nicht wichtig war, dass sie *mit mir* teilt. Sie hätte damit ihre beste Freundin, eine Therapeutin, ihren Bruder oder wen auch immer wählen können. Es ging doch nicht darum, dass *ich* es erfahre, sondern dass sie gut aufgehoben ist in *ihrem* Leben, das sie mit mir verbringen und leben wollte - aber doch nicht nur mit mir. Wir hatten doch gemeinsame und eigene Interessen, Freundesmenschen, Erinnerungen, Erfahrungen, Wege, Bedürfnisse, Grenzen...

Vielleicht kannst Du mit den Erinnerungen, Einordnungen und Perspektiven bzw. dem Feedback etwas anfangen. Ich hoffe, ich bin Dir nicht zu nah getreten dabei, gerade bei meinen Vermutungen oder Interpretationen.

Sehr herzliche Grüße
McLeod
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Pirola
Beitrag 01.Jul.2020 - 16:38
Beitrag #6


Bekennende Urlesbe
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Ich denke schon , dass es einen Unterschied macht , ob frau wichtige Angelegenheiten mit der Hauptliebesbeziehung / Partnerin teilt
oder sie einer Freundin , Therapeutin , Geliebten erzählt . Ich habe keine elementaren Geheimnisse vor meiner Partnerin ,
würde aber sehr viele Dinge mit niemander anderer besprechen .

Der Beitrag wurde von Pirola bearbeitet: 01.Jul.2020 - 16:39
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rhythm
Beitrag 04.Jul.2020 - 18:59
Beitrag #7


Gemüseputzi
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McLeod:
Danke für deine Geschichte. Ich lese gewisse Parallelen zu deiner damaligen Beziehung und meiner jetzigen.
Ich habe mich ihr gegenüber nicht geöffnet, weil ich es toll finde und solche sensiblen Sachen einfach mal jedem erzähle. Ich habe es getan, weil ich einen Schritt auf sie zugehen wollte, ihr zeigen wollte, dass mir etwas an ihr liegt, dass ich von vornherein ehrlich sein möchte und ich ihr vertraue. Ich habe es schlussendlich für uns und unsere Beziehung getan aber wie ich schon geschrieben habe, kam nichts zurück.

Völlig unabhängig von diesem Zusammenhang, hat sie gestern geschrieben, dass sie mir aufgrund meiner anfänglichen, wiederholten Rückzieher nicht 100% vertrauen kann. Ich glaube das ist eine klare Antwort. wir beide haben uns kennengelernt, als wir noch in einer Beziehung waren. Sie in einer Fernbeziehung, die sie ohnehin beendet hätte, ich in einer (meiner Meinung nach) vollständig intakten Beziehung... (wie dies dann pasiere konnte, kann ich mir bis heute nicht erklären). Sie wuste wie überwältigt ich von den Gefühlen für sie und von ihr bin, habe aber anfangs lange gesagt, dass ich mich für meine Beziehung entscheiden werde. Daraus ist nichts geworden, als mich meine damalige Freundin dann rausgeschmissen hat. Ich habe manche Treffen abgesagt, weil es mir zu schnell ging, weil ich es nicht fai fand meiner Ex-Freundin gegenüber und und und. Das ist nun anscheinend der Grund warum sie mir nicht vertrauen kann.
Es sind noch viele andere Fakten, die mich an dem was wir haben, zweifeln lässt. Zum Beispiel, auch gestern geschrieben (und interessanterweise ganz spontan die Antwort auf eine meiner Meinung nach ganz essentielle Frage nach der Grundlage unserer Beziehung):
"Das heftigste zwischen uns ist die Leidenschaft im Bett, das ist ganz klar. Und das deutet für mich darauf hin, dass da mehr dahintersteckt."

--> Was haltet ihr von so einer Aussage? Ich finde es erschreckend und traurig zugleich. Ich finde S** gehört ganz klar zu einer Beziehung dazu , für mich steht das aber ganz klar nicht im Vordergrund. Aber das kann doch nicht die Grundlage sein?!?????? Das wertet den anderen, also mich, auf ein reines Objekt ab. Ein Objekt ohne Gefühle.

Du hast Recht McLeod, sie hat nun viel gegen mich in der Hand. Auch wenn ich sie nicht gut kenne, bin ich dennoch der Meinung, dass sie es nicht gegen mich verwenden würde, im Sinne von weh tun. Ehrlicherweise tut es schon weh, wenn man nach über drei Monaten merkt, was man irgendwie "verloren" hat für etwas, wo man gar nicht weiß, woran man ist oder was daraus wird. Leider habe ich oft das Gefühl, als wäre ich nur einer Übergangslösung, bis zu dem Zeitpunkt, wenn sie jemanden kennenlernt, der eher ihren Vorstellungen entspricht. Für den Moment so fühle ich mich lediglich als gut genug, um sie körperlich zu befriedigen.

Genau so wie du es schreibst McLeod sollte es ja sein... dass man in einer Beziehung über seine Ängste und Sorgen reden kann - aber genau das kann ich nicht. Sie reißt am Telefon irgendwelche Themen an, dass das über uns nachdenken sie belastet; dass es ihr auch nicht gut gehe; dass sie Probleme in der Familie haben, die sie mir aber nicht erzählen kann usw. - ja was soll ich denn da machen?! Ich kann sie mit meinen Sorgen nicht noch mehr belasten... aus den gerade erwähnten Gründen, aus beruflicher Sicht und anstehender wichtiger Veränderungen usw. - ich weiß nur nicht wo das hinführen wird.
Es ist traurig zu sagen, dass es mir schon lange nicht mehr so schlecht ging wie gerade; dass ich schon so lange nicht mehr so viel geweint habe...und das obwohl man doch eigentlich glücklich sein sollte in einer neuen Beziehung.

Ich habe sie nun 1,5 Wochen nicht gesehen. Sie hatte frei und ihre Familie war da. Sie will/wollte mich iher Familie nicht vorstellen, vor allem nicht als neue Feundin, weil ihr Bruder (mit dem sie sich super versteht) wohl schon das eine oder andere Mal blöde Kommentare von sich gegeben hat bezüglich des Wechsels der Freundinnen (wie hier auch schonmal erwähnt). Ich mein, sowas tut einfach weh. Gleichzeitig habe ich sie unendlich vermisst.

Und ja, du hast schonr echt McLeod, es geht nicht nur, dass der Partner einem alles von sich erzählen muss. Im Grunde genommen sollte es beden gut gehen. Jeder sollte jemandem zum Reden kann, wenn er das Bedürfnis hat. Ich finde es natürlich schön, wenn der eigene Partner derjenige ist mit dem man diese Dinge besprechen kann aber es ist keine Voraussetzung. Und dennoch finde ich, dass es zu einer Beziehung dazu gehört über (fast) alles reden zu können, weil es ein Stück wet auch das Vertrauen wiederspiegelt, das einfach grundlegend da sein muss.
Ich glaube ich bin was dieses Thema angeht auch mehr auf Pirola's "Seite".
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McLeod
Beitrag 06.Jul.2020 - 09:36
Beitrag #8


mensch.
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ZITAT(rhythm @ 04.Jul.2020 - 19:59) *
McLeod:
Danke für deine Geschichte. Ich lese gewisse Parallelen zu deiner damaligen Beziehung und meiner jetzigen.
Ich habe mich ihr gegenüber nicht geöffnet, weil ich es toll finde und solche sensiblen Sachen einfach mal jedem erzähle. Ich habe es getan, weil ich einen Schritt auf sie zugehen wollte, ihr zeigen wollte, dass mir etwas an ihr liegt, dass ich von vornherein ehrlich sein möchte und ich ihr vertraue. Ich habe es schlussendlich für uns und unsere Beziehung getan aber wie ich schon geschrieben habe, kam nichts zurück.

Völlig unabhängig von diesem Zusammenhang, hat sie gestern geschrieben, dass sie mir aufgrund meiner anfänglichen, wiederholten Rückzieher nicht 100% vertrauen kann. Ich glaube das ist eine klare Antwort.


Huffzn, das liest sich nach einer Nachricht, die ganz schön reinhaut...?

Dein erster Absatz aus dem Zitat beschreibt das, was ich meinte wahrgenommen zu haben: Dass Vertrauen und einander Erzählen als Gradmesser für Tiefe oder Ernsthaftigkeit oder "Wert" der Beziehung fungiert. (Und das kann sich für mich manchmal als eine Art Nötigung anfühlen, sich zu öffnen - mir ist Selbstbestimmung ungemein wichtig, gerade wenn es um die Wahl der Momente gibt, in denen ich mich zum Teilen und Öffnen entscheide. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass Anvertrauen von Verletzlichem nicht gleichbedeutend damit ist, dass die Beziehung dadurch gefestigt und stabiler und dauerhafter ist. Ich vermute, dass es dafür weitere oder andere Dinge braucht.)

Da sind wir beide wohl sehr unterschiedlich unterwegs und ich wünsch Dir hilfreichen Austausch mit Anderen hier. Für mich wäre es so, dass auch Deine Zweifel Teil der gemeinsamen Situation sind und aussagen "ich habe keine 100% Vertrauen" - gleichzeitig scheinst Du aber auf ihrer Seite diese 100% zu erwarten. Eigentlich seid Ihr so abstrakt betrachtet, gerade an ähnlichen Punkten. Aber irgendwas an Deinen Postings lässt für mich den Eindruck entstehen, Du siehst nur auf ihrer Seite da ein Problem und einen Handlungsbedarf? (Kann mich durchaus täuschen. Ist ein eher intuitiver Eindruck.)

Herzliche Grüße und viel Gutes Dir und Euch in dieser aktuellen Entwicklung und Situation!
McLeod
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Sommer2018
Beitrag 08.Aug.2020 - 17:44
Beitrag #9


Geschirrspülerin
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Ich bin von meiner alten Beziehung (Ehe sogar) in meine jetzige gewechselt. Es kommt zwischendurch immer mal wieder vor (wenn es mir eh nicht gut geht und diese tiefe innere Traurigkeit rausgekrochen kommt), dass ich mir wünschte dazwischen etwas Zeit nur für mich selbst gehabt zu haben. Also eine Single Phase. Aber dann haut mich die Liebe zu ihr wieder komplett um und dann weiß ich, dass alles gut so ist, wie es ist. Die Beziehung zu ihr ist nicht perfekt (ich habe noch nie so viel diskutiert) aber wunderschön.

Es gibt viele Dinge über die ich nicht reden mag. Vor allem wieder, wenn es mir nicht gut geht. Wenn ich merke, dass ich mich wieder vor ihr verschließe, kommt mir das Lied "Behind the armory" von case/lang/veirs in den Kopf. Der Refrain passt in den Momenten ziemlich gut (" behind the armory i will never let you see, still i want you to love me"). Ich weiß, dass es ihr weh tut und ich hab inzwischen gelernt, dass es Themen gibt, mit denen sie nicht umgehen kann und die ich definitiv nicht ansprechen möchte und werde.
Auf der anderen Seite: Über die Zeit, ihre Geduld und sanftem Nachfragen und verständnisvollen, unterstützenden Reaktionen, lerne ich langsam mich dann doch immer wieder mehr zu öffnen. Für mich unbehagliche Themen zu besprechen. Für mich passt das so gut und ich fühle mich wohl damit mich stückweise zu öffnen. Aber das liegt auch sehr an ihr.
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