Anti-Materie, Was ist das? |
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Anti-Materie, Was ist das? |
26.Nov.2009 - 23:19
Beitrag
#1
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verboden vrucht Gruppe: Members Beiträge: 2.903 Userin seit: 16.07.2005 Userinnen-Nr.: 1.862 |
Aus beruflichen Gründen stellt sich mir gerade die Frage nach Anti-Materie (genauer gesagt: Nach Positronium).
Kann mir eine von euch Naturwissenschafts-Cracks mit einfachsten Worten erklären, was darunter verstanden wird? (Wie würdest du es einem - sagen wir - 9jährigen Kind erklären, das keine kleine Miss Einstein ist?) Was sind "Anti-Teilchen", und was, im Gegensatz dazu, "normale Teilchen"? Worin besteht der Unterschied? Und was hat es mit den Quarks auf sich? Mein Hirn tendiert bei den gängigen, recht theoretisch ausgerichteten Erklärungsversuchen (Wikipedia, Drillingsraum.de, uniki.de) zum Tilt, auch wenn diese Erklärungen sicherlich bereits für Laien gedacht sind. Und dennoch würde ich es gerne verstehen. Wer mag versuchen, es mir anders nahe zu bringen? Vielleicht sogar so, dass sich darin irgendetwas Sinnliches offenbart, falls diese Möglichkeit denn besteht ... |
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26.Nov.2009 - 23:58
Beitrag
#2
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Gut durch Gruppe: Members Beiträge: 3.084 Userin seit: 11.08.2009 Userinnen-Nr.: 6.882 |
Antimaterie ist genau aufgebaut wie normale Materie. Der Unterschied ist nur, dass die Protonen negativ geladen sind. Elektron und Neutron sind positiv. Also innen ist es negativ, außen ist es positiv. Bei der Materie ist es umgekehrt. Treffen beide zusammen vernichten sie sich, sie zerstrahlen in reine Energie in dem Fall in Photonen, das sind die Lichtteilchen, die bei der Annihilation entstehen.
Die Materie und die Antimaterie bestehen beide aus Quarks. Materie aus Quarks und Antimaterie aus Antiquarks. Alles klar? |
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27.Nov.2009 - 07:42
Beitrag
#3
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verboden vrucht Gruppe: Members Beiträge: 2.903 Userin seit: 16.07.2005 Userinnen-Nr.: 1.862 |
Danke, svan.
Sowas in der Art hatte ich bereits gelesen. Alles klar? Es geht so. Ich verstehe wohl den Sinn der Worte - aber so richtig greifbar ist mir das Ganze nicht. Ich hätte da noch ein paar Fragen: Wo gibt es Anti-Materie? Existiert sie nur als etwas im Labor Erschaffenes? Wie verhält sie sich? Hat sie einen Geruch? Eine Farbe/mögliche Farben? Schmeckt sie nach was? Was kann mensch damit anfangen? |
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27.Nov.2009 - 07:49
Beitrag
#4
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verboden vrucht Gruppe: Members Beiträge: 2.903 Userin seit: 16.07.2005 Userinnen-Nr.: 1.862 |
Noch eine Frage:
Ist zu jeder Art von Materie eine Anti-Materie möglich? Oder gibt es nur eine "Standard"-Antimaterie, die jedwede Art von Materie annihiliert? |
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27.Nov.2009 - 08:21
Beitrag
#5
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Heiligenanwärterin Gruppe: Members Beiträge: 15.416 Userin seit: 06.09.2004 Userinnen-Nr.: 271 |
Oh, endlich mal jeine, die auch nichts versteht. (IMG:style_emoticons/default/knuddel.gif)
Die Frage nach dem Wo ist natürlich interessant - und das Wozu. Existiert es von selbst, oder wird es zu irgendeinem Zweck produziert? Oder ist es eine fiktive Größe? Lebt es versteckt in geheimen Höhlen? Das ist wirklich ernst gemeint - schon das Wort alleine vermittelt mir den Eindruck, es wäre etwas nicht Greifbares - wie negative Zahlen. |
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27.Nov.2009 - 09:58
Beitrag
#6
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Schlaudegen. Gruppe: Members Beiträge: 4.102 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 71 |
Soweit ich das verstehe ist Antimaterie aus den gleichen Teilchen gebildet wie die dazugehörige Materie, nur dass die Teilchen "andersherum" angeordnet sind. Treffen sie aufeinander, verschwinden beide unter Freisetzung ihrer Energie.
Das funktioniert aber nur wenn Materie und Antimaterie einander "spiegeln", also über die gleichen Teilchen in der gleichen Anzahl verfügen, sonst können sie sich nicht aufheben. Insofern ist Antimaterie tatsächlich ihrem direkten Gegenstück "vorbehalten". Die natürlich vorhandenen Antiteilchen sind wohl genauso entstanden wie die Materie (Urknalltheorie). Dass sich dabei nicht alles gegenseitig aufgehoben hat, sondern die Materie sich "durchsetzte" führt man auf einen vermuteten Überschuss an Materie zurück oder aber auf dennoch vorhandene Unterschiede im Verhalten. Jedenfalls ist die natürliche Antimaterie abhanden gekommen. Produzieren kann man solche Atome schon, was aber enormen Aufwand erfordert. Man erforscht an diesen Antiatomen unter anderem, ob sie sich tatsächlich exakt so verhalten wie Materie, oder ob es doch o.a. Unterschiede im Verhalten gibt, die die Durchsetzung der Materie bedingt haben. Ansonsten ist das ein hochtheoretisches Feld, dass die Maus wohl eher nicht erklären kann. Da muss man schon Zeit und Kräfte investieren um feinstofflich durchzusteigen. |
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27.Nov.2009 - 11:27
Beitrag
#7
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Heiligenanwärterin Gruppe: Members Beiträge: 15.416 Userin seit: 06.09.2004 Userinnen-Nr.: 271 |
Für mich klingt das so, als wäre beim Bermuda-Dreieck zufälligerweise ganz viel Antimaterie vorhanden, sodass die Schiffe dort verschwinden. (IMG:style_emoticons/default/shudder.gif)
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27.Nov.2009 - 11:37
Beitrag
#8
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verboden vrucht Gruppe: Members Beiträge: 2.903 Userin seit: 16.07.2005 Userinnen-Nr.: 1.862 |
Danke, Sägefisch.
Dass Anti-Materie natürlich vorkommt bzw. vorkam, hilft meiner Vorstellung von ihr schon ein klein wenig weiter. Wohin mag sie abhanden gekommen sein? Gibt es auf der Erde gar keine mehr? Entsteht sie noch hier und da auf natürlichem Wege, und zerfällt im Nu wieder? Oder erwacht sie ausschließlich im Reagenzglas/Kolben/Reaktor zu ihrem (offenbar) kurzen, exotischen Leben? Für mich klingt das so, als wäre beim Bermuda-Dreieck zufälligerweise ganz viel Antimaterie vorhanden, sodass die Schiffe dort verschwinden. (IMG:style_emoticons/default/shudder.gif) Ja. Und frau stelle sich vor: Neben ihr sitzt zufällig ihre persönliche Anti-Materie ... zum Glück in etwas geringerer Menge als ihre Materie ... und droht "Mir fehlen nur noch 3,176 Positronen, und du bist weg. Hey, Kumpels, wer bietet 3,176 Posies gegen eine glamouröse Lichterscheinung vom Typ liane ... oder sonnenstrahl?" (IMG:style_emoticons/default/shudder.gif) |
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27.Nov.2009 - 11:47
Beitrag
#9
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Schlaudegen. Gruppe: Members Beiträge: 4.102 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 71 |
Natürlich ist die weg. Weil sie an der Materie zugrundeging (= ihr Gegenstück traf und dadurch aufgelöst wurde). Ob es noch verzeinzelte ursprüngliche Atome gibt, das Finden eines derselben und die Frage was man damit machen kann - ist ein bisschen gross für Dich und mich. Das sind Nobelpreisthemen. Echt. Nur um mal zu umreissen was Du hier eigentlich abfragst. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
Man spekuliert ob dort noch welche vorhanden ist, wo riesige physikalische Prozesse noch nicht abgeschlossen sind. In Sonnen zum Beispiel. Erforscht wird dieses Gebiet an gewollt hergestellten Antiatomen. Der Beitrag wurde von Sägefisch bearbeitet: 27.Nov.2009 - 11:49 |
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27.Nov.2009 - 15:32
Beitrag
#10
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verboden vrucht Gruppe: Members Beiträge: 2.903 Userin seit: 16.07.2005 Userinnen-Nr.: 1.862 |
@ sägefisch: 2004 erhielten Richard Axel und Linda B. Buck den Medizin-Nobelpreis für ihre Entdeckungen im Bereich der Geruchsrezeptoren und der Organisation des olfaktorischen Systems.
Und dennoch benutzen wir Menschen unsere Riechorgane andauernd, kategorisieren sie in optisch "perfekt", "hübsch", "apart", "kolbenartig", "adlernasig", "zinkig" etc. ..., malen und fotografieren sie, besingen und bedichten sie ("Meine schöne rote Nase Kommt mir gar nicht übel für, Und daß ihr darüber spottet, Freunde, das verbitt' ich mir." Wilhelm Busch), inhalieren, wenn unsere Atemwege erkältet sind, schneuzen uns aus, schnupfen dies oder das hoch, pudern glänzende Stellen weg, popeln, wenn wir uns unbeobachtet wähnen, zückten in vergangenen Zeiten gelegentlich das Riechfläschchen, benutzen Geruchskiller, parfümieren uns, üben Berufe wie Wein- oder Kaffeetester aus, oder schwadronieren gänzlich unausgebildet über Aromen, Herznoten und Buketts, und tauschen uns auch darüberhinaus im ganz normalen Alltag über das Riechen, Gerüche, olfaktorische Attacken, Mittelmäßigkeiten, Überraschungen und Extasen aus. Und manche von uns erwähnen gar eine Ahnung vom Vorhandensein gewisser Riechepithelien, Riechzellentypen, Flimmerhärchen, intrazellulären Signalkaskaden und einem sogenannten Bulbus olfaktorius. Verwegenerweise? (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) |
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27.Nov.2009 - 15:44
Beitrag
#11
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verboden vrucht Gruppe: Members Beiträge: 2.903 Userin seit: 16.07.2005 Userinnen-Nr.: 1.862 |
Mich interessieren übrigens auch Geschichten, Mythen, Assoziationen zum Thema Anti-Materie.
Wann ist euch das Thema wie begegnet? Wofür stand es? Was löst(e) es bei euch aus? ... Die ganze Aura eben, die diese Begrifflichkeit jenseits ihrer wissenschaftlichen Bedeutung umweht. Über weitere Beiträge würde ich mich wirklich freuen. |
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27.Nov.2009 - 17:07
Beitrag
#12
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Gut durch Gruppe: Members Beiträge: 3.084 Userin seit: 11.08.2009 Userinnen-Nr.: 6.882 |
Es wird vermutet, dass es irgendwo im Weltall größere Antimaterienfelder gibt.
Hier gibt es Antimaterie nun in Teilchenbeschleunigern, wo es unter großem Energieaufwand gelingt, sie zu isolieren bzw durch die Beschleunigung zwischen riesigen Magneten zu isolieren. Es kann nicht gesehen werden, lediglich durch rein physikalische Messungen kann man sie messen und weiß daher, dass sie für Bruchteile von Sekunden da war bevor sie sich wieder mit der Materie trifft und somit wieder auslöscht. Es ist im Grunde ein Vorgang zwischen verschiedenen Kraftfeldern. |
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27.Nov.2009 - 17:13
Beitrag
#13
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verboden vrucht Gruppe: Members Beiträge: 2.903 Userin seit: 16.07.2005 Userinnen-Nr.: 1.862 |
Vielen Dank, svan.
Hier kommt ja echt so Einiges zusammen. Und meine Idee von Anti-Materie wird immer facettenreicher. (IMG:style_emoticons/default/bounce.gif) |
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28.Nov.2009 - 00:24
Beitrag
#14
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Gut durch Gruppe: Members Beiträge: 3.084 Userin seit: 11.08.2009 Userinnen-Nr.: 6.882 |
Wenn man sich das ganze als morphogenetisches Feld vorstellt oder als eine über mehrere Dimensionen der Lichtgeschwindigkeit hinausgehende Energie, ist die Antimaterie im Grunde da-nur eben aufgelöst....es ist sozusagen umgedrehte Materie....erst im Teilchenbeschleuninger tritt sie dann wieder zu Tage, wenn auch nur für Bruchteile von Sekunden...
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28.Nov.2009 - 10:03
Beitrag
#15
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verboden vrucht Gruppe: Members Beiträge: 2.903 Userin seit: 16.07.2005 Userinnen-Nr.: 1.862 |
Könntest du das noch näher erläutern, svan? Klingt sehr interessant.
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28.Nov.2009 - 12:28
Beitrag
#16
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Gut durch Gruppe: Members Beiträge: 3.084 Userin seit: 11.08.2009 Userinnen-Nr.: 6.882 |
die Antimaterie ist genauso vorhanden wie die Materie- sie ist nur aufgelöst- wenn sie nicht da wäre, könnte sie auch kein Teilchenbeschleuniger herstellen...
das ist wie mit der Relativitätstheorie-alles ist im Grunde immer da- nur in verschiedenen Zeitschleifen- vereinfacht gesagt könnte man es sich vorstellen wie den Ionenaustausch in den Myelinscheiden.. nur rauf rein physikalischer Ebene... wenn du in der Relativitätstheorie über die Ebene X4 hinausgehst also den Zeitfaktor und in die Lichtgeschwindigkeit hineinkommst, ändern sich auch die Kräfte... das eine bringt das andere mit sich, wobei wir wieder bei Urknalltheorie wären, dass also beides da war- Materie und Antimaterie und da die Materie einen höheren Anteil hat, nämlich 0,14% mehr, ist sie übrig und es gibt uns und die Planeten...während die Antimaterie ja nicht weg ist- sie ist aufgelöst- aber immer noch da- nur in anderem Aggregatzustand sozusagen- |
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28.Nov.2009 - 21:07
Beitrag
#17
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verboden vrucht Gruppe: Members Beiträge: 2.903 Userin seit: 16.07.2005 Userinnen-Nr.: 1.862 |
@svan: Whow, danke!
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