Am Ende des Fegefeuers - Teil 2, Kommentare und Fragen zu S. 159-312 |
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Am Ende des Fegefeuers - Teil 2, Kommentare und Fragen zu S. 159-312 |
13.Jan.2013 - 21:43
Beitrag
#21
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Blau, weil Ströse. Gruppe: Admin Beiträge: 19.965 Userin seit: 06.08.2006 Userinnen-Nr.: 3.348 |
Aber in dem Moment, als Lisa den zweiten Joystick übernimmt, passiert etwas mit den Beiden. Das Spiel wird plötzlich Kommunikationsmedium: es ist in diesem Moment DIE Sprache, die die beiden miteinander zu sprechen vermögen und die sie einander näher bringt. Wortlos können sie einander die Hand reichen und sich gegenseitig versichern, dass sie bereit sind, sich auf den anderen einzulassen, ihm/ihr zu vertrauen. Das finde ich einen großartigen Einfall. Diese Szene fand ich auch klasse. Ich hätte im ersten Moment nicht gedacht, dass Lisa wirklich mitspielen würde. Dass die beiden sich dann über das Spiel auf eine unverbindliche Art aneinander annähern, weil sie ein Team bilden und gemeinsam Ehrgeiz entwickeln, fand ich fast anrührend. Und irgendwie menschlich. Und wer weiß, was ich als nächstes schreibe. Weißt du es schon? (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Aber es ist wichtig, einen Text irgendwann einmal abzuschließen und etwas Neues zu beginnen. Wenn ich zu lange an einem Text sitze, fange ich an, ihn zu verschlimmbessern. Da fehlt der Abstand. Und alle paar Jahre alte Texte noch einmal zu überarbeiten, macht auch keinen Sinn. Irgendwann ist Schluss. Und Texte sind so wenig perfekt wie Menschen. Ich finde es auch wichtig, irgendwann mal einen Text abzuschließen. Ich hatte jetzt auch nicht erwartet, dass du nach Abschluss eines Romans noch Verbesserungen vornimmst. Aber gerade wenn du Lesungen machst oder wie hier eine Leserunde, setzt du dich ja wieder mit deinem Text auseinander, musst dich Fragen und Kritik aussetzen. Daher interessierte es mich, ob du dann immer noch mit deinem Text einverstanden bist/sein kannst. An meinen Figuren habe ich nie etwas auszusetzen. Sie sind wie sie sind. (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) Find ich gut. Immerhin sind sie authentisch und lebensnah. ZITAT(kawa) mich stört es eher, wenn das Buch als lesbisch-schwuler Thriller bezeichnet wird. (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) Warum? Zu viel Schubladendenken? Ja. Und ich bilde mir ein, dass ich über Themen schreibe, die von allgemeinmenschlichem Interesse sind. Tust du. Aber ich vermute, dass sich sowohl die homosexuelle Leserschaft als auch die heterosexuelle wünscht, dass Bücher mit lesbisch-schwulem Inhalt auch als solche beworben werden. Die eine, damit sie sie gezielt lesen kann, die andere, damit sie weiß, worauf sie sich einlässt. (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) |
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15.Jan.2013 - 20:40
Beitrag
#22
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Suppenköchin Gruppe: Members Beiträge: 136 Userin seit: 13.09.2009 Userinnen-Nr.: 6.930 |
Und wer weiß, was ich als nächstes schreibe. Weißt du es schon? (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Nein, ich bin mir noch nicht sicher. Ideen habe ich viele, aber im Moment schwanke ich noch zwischen zweien. ZITAT Ich finde es auch wichtig, irgendwann mal einen Text abzuschließen. Ich hatte jetzt auch nicht erwartet, dass du nach Abschluss eines Romans noch Verbesserungen vornimmst. Aber gerade wenn du Lesungen machst oder wie hier eine Leserunde, setzt du dich ja wieder mit deinem Text auseinander, musst dich Fragen und Kritik aussetzen. Daher interessierte es mich, ob du dann immer noch mit deinem Text einverstanden bist/sein kannst. Ja, ich bin mit meinen Texten im Wesentlichen einverstanden. Zumindest mit denen, die ich in den letzten zehn Jahren veröffentlicht habe (über meine Jugendsünden muss ich hier ja nicht sprechen, oder (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ). Es gibt allerdings ein paar wenige Kurzgeschichten, mit denen mich nicht sehr viel verbindet, die ich geschrieben habe, weil es eben gerade anstand. Aber das betrifft wirklich nur einzelne. Aber es sind trotzdem keine, für die ich mich schämen würde, so schlimm ist es nicht. An meinen Figuren habe ich nie etwas auszusetzen. Sie sind wie sie sind. (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) Find ich gut. Immerhin sind sie authentisch und lebensnah. ZITAT ZITAT(kawa) mich stört es eher, wenn das Buch als lesbisch-schwuler Thriller bezeichnet wird. (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) Warum? Zu viel Schubladendenken? Ja. Und ich bilde mir ein, dass ich über Themen schreibe, die von allgemeinmenschlichem Interesse sind. Tust du. Aber ich vermute, dass sich sowohl die homosexuelle Leserschaft als auch die heterosexuelle wünscht, dass Bücher mit lesbisch-schwulem Inhalt auch als solche beworben werden. Die eine, damit sie sie gezielt lesen kann, die andere, damit sie weiß, worauf sie sich einlässt. (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) Das stimmt. Mir ist auch bewusst, dass ein Bedarf besteht. Ich kann mich auch noch gut an meine Jugend erinnern, als ich verzweifelt nach Büchern mit lesbischen Figuren gesucht habe und nur wenig finden konnte. Ich weiß auch, dass ich da selbst etwas zwiespältig bin, einerseits stört mich das Ettikett, andererseits mache ich ja auch diese Leserunde hier und lese in lesbisch-schwulen Zusammenhängen. Das tue ich auch gerne, aber ich würde auch gerne mal woanders lesen. Der Beitrag wurde von Litt Leweir bearbeitet: 15.Jan.2013 - 20:41 |
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15.Jan.2013 - 20:51
Beitrag
#23
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Suppenköchin Gruppe: Members Beiträge: 136 Userin seit: 13.09.2009 Userinnen-Nr.: 6.930 |
Zu den Spiele-Szenen:
Es freut mich sehr, dass sie Euch gefallen. Ich hatte relativ früh die Idee, das "Reise in die Ewigkeit" zu verwenden, ich kenne dieses Spiel aus meiner Kindheit, damals hat es für mich eine große Rolle gespielt. Leider war es erst einmal verschollen und ich habe eine ganze Weile danach gesucht, bis es schließlich bei ebay gefunden und ersteigert habe. Dass Michael ein Spieler wurde, hat sich dann her zufällig entwickelt, weil ich selbst eine Spielphase hatte, als ich am Ende des ersten Teiles schrieb. Alles weitere ergab sich dann später. (Merke, dass ich grade Schwierigkeiten habe mit dem Formulieren, vielleucht geht es ja morgen wieder besser) |
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15.Jan.2013 - 21:06
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#24
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ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
Ich hatte relativ früh die Idee, das "Reise in die Ewigkeit" zu verwenden, ich kenne dieses Spiel aus meiner Kindheit, damals hat es für mich eine große Rolle gespielt. Leider war es erst einmal verschollen und ich habe eine ganze Weile danach gesucht, bis es schließlich bei ebay gefunden und ersteigert habe. Das ist das aber das BRETTspiel, oder? Wie gut, dass du das nochmal erwähnst. Wolltest du nicht auch ein Foto posten? (Ich kann dir auch helfen. Ist etwas kompliziert.)Das Brettspiel finde ich total irre. Kein Wunder, dass es dich inspiriert hat, eine solche Geschichte zu schreiben. Dieses ganze kindliche Unvermögen, all diese düster-mystisch-religiösen Angstszenarien irgendwie einzuordnen, lässt sich so wunderbar daran demonstrieren und gleichzeitig auch die irgendwie perfide pädagogische (wenn man das überhaupt so nennen kann) Absicht, die dahinter steckt. Wie abgefahren, dass es so etwas WIRKLICH gibt. Der Beitrag wurde von PikSieben bearbeitet: 15.Jan.2013 - 21:07 |
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15.Jan.2013 - 21:21
Beitrag
#25
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Suppenköchin Gruppe: Members Beiträge: 136 Userin seit: 13.09.2009 Userinnen-Nr.: 6.930 |
Ich hatte relativ früh die Idee, das "Reise in die Ewigkeit" zu verwenden, ich kenne dieses Spiel aus meiner Kindheit, damals hat es für mich eine große Rolle gespielt. Leider war es erst einmal verschollen und ich habe eine ganze Weile danach gesucht, bis es schließlich bei ebay gefunden und ersteigert habe. Das ist das aber das BRETTspiel, oder? Wie gut, dass du das nochmal erwähnst. Wolltest du nicht auch ein Foto posten? (Ich kann dir auch helfen. Ist etwas kompliziert.)Das Brettspiel finde ich total irre. Kein Wunder, dass es dich inspiriert hat, eine solche Geschichte zu schreiben. Dieses ganze kindliche Unvermögen, all diese düster-mystisch-religiösen Angstszenarien irgendwie einzuordnen, lässt sich so wunderbar daran demonstrieren und gleichzeitig auch die irgendwie perfide pädagogische (wenn man das überhaupt so nennen kann) Absicht, die dahinter steckt. Wie abgefahren, dass es so etwas WIRKLICH gibt. Ja, es ist en Brettspiel, aber vom Brettspiel bin ich auf die Videospiele gekommen. Und ich werde noch ein Foto posten und etwas dazu erzählen, habt etwas Geduld, mir geht grade völlig die Konzentration aus. |
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15.Jan.2013 - 21:31
Beitrag
#26
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ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
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16.Jan.2013 - 23:59
Beitrag
#27
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Blau, weil Ströse. Gruppe: Admin Beiträge: 19.965 Userin seit: 06.08.2006 Userinnen-Nr.: 3.348 |
Auf das Foto von dem Brettspiel bin ich auch schon gespannt. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)
Ich muss mich jetzt mal über Lisas Adoptivmutter auslassen. Da ist dir ja eine herrliche Vertreterin der Spezies "Besen" gelungen, @Litt! Schauderhaft, diese Frau! Ich war erschrocken, entsetzt, empört, dass sie sich so dermaßen dagegen sträubt, die Adoption zuzugeben. Sie hat ja Lisa nicht gestohlen, sondern adoptiert, sowas kann man doch zugeben. Gut, sie muss sich den Vorwurf gefallen lassen, Lisa und vielen anderen die Wahrheit vorenthalten zu haben, aber dafür lassen sich sicher Gründe finden. Aber Lisas Mutter scheint ohnehin ein einziger Krampf zu sein. Dafür, dass Lisa unter so einer Mutter aufgewachsen ist, ist sie ganz schön normal. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Und man ist noch dankbarer, dass es in Lisas Leben eine Tante Monika gibt. |
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17.Jan.2013 - 20:00
Beitrag
#28
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ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
Ich muss mich jetzt mal über Lisas Adoptivmutter auslassen. Da ist dir ja eine herrliche Vertreterin der Spezies "Besen" gelungen, @Litt! Schauderhaft, diese Frau! Ich war erschrocken, entsetzt, empört, dass sie sich so dermaßen dagegen sträubt, die Adoption zuzugeben. Sie hat ja Lisa nicht gestohlen, sondern adoptiert, sowas kann man doch zugeben. Gut, sie muss sich den Vorwurf gefallen lassen, Lisa und vielen anderen die Wahrheit vorenthalten zu haben, aber dafür lassen sich sicher Gründe finden. Aber Lisas Mutter scheint ohnehin ein einziger Krampf zu sein. Dafür, dass Lisa unter so einer Mutter aufgewachsen ist, ist sie ganz schön normal. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Und man ist noch dankbarer, dass es in Lisas Leben eine Tante Monika gibt. Ja, in der Tat. Die Frau ist so garstig, dass es beinahe schon plakativ wirkt. Aber Litt blendet ja in die Szenen mit der Mutter nur so schlaglichtartig hinein (bei dem Gespräch z.B., das Lisa mit ihr führt, bleibt die "Kamera" (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ja zunächst erst einmal draußen). So bleibt eben immer noch viel im Verborgenen. Und das Gefühl, dass hier noch die eine oder andere Therapiestunde anstehen könnte. |
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18.Jan.2013 - 21:27
Beitrag
#29
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Blau, weil Ströse. Gruppe: Admin Beiträge: 19.965 Userin seit: 06.08.2006 Userinnen-Nr.: 3.348 |
So bleibt eben immer noch viel im Verborgenen. Und das Gefühl, dass hier noch die eine oder andere Therapiestunde anstehen könnte. (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) (IMG:style_emoticons/default/thumbsup.gif) |
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21.Jan.2013 - 21:19
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#30
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Suppenköchin Gruppe: Members Beiträge: 136 Userin seit: 13.09.2009 Userinnen-Nr.: 6.930 |
Ja, in der Tat. Die Frau ist so garstig, dass es beinahe schon plakativ wirkt. Aber Litt blendet ja in die Szenen mit der Mutter nur so schlaglichtartig hinein (bei dem Gespräch z.B., das Lisa mit ihr führt, bleibt die "Kamera" (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ja zunächst erst einmal draußen). So bleibt eben immer noch viel im Verborgenen. Und das Gefühl, dass hier noch die eine oder andere Therapiestunde anstehen könnte. "Plakativ" finde ich sehr passend. Ich war selbst etwas erschrocken, nachdem ich die Szene geschrieben hatte, denn ich fand sie sehr "inszeniert". Aber dann merkte ich, dass es genau so stimmt. Lisas Mutter ist eine Drama-Queen, wenn ihr etwas gegen den Strich geht, inszeniert sie ihr Leiden oder eine Krankheit (als Lisa Monika besuchen will zum Beispiel). Und Lisa hat gelernt mitzuspielen, was in dieser Szene sehr deutlich wird. Sie inszenieren ihr Drama in diesem Moment auch für Michael, aus dessen Sicht die Szene ja auch beschrieben wird. Dass dem bei der Mutter ein tatsächliches Drama zugrunde liegt, bemerkt Michael ganz deutlich, er ist ist auch der Meinung, dass sie professionelle Hilfe braucht, und nicht vom Pfarrer. Der Beitrag wurde von Litt Leweir bearbeitet: 21.Jan.2013 - 21:26 |
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21.Jan.2013 - 22:08
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#31
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Suppenköchin Gruppe: Members Beiträge: 136 Userin seit: 13.09.2009 Userinnen-Nr.: 6.930 |
Hier ist nun endlich das Foto vom Brettspiel:
(IMG:http://www.littleweir.de/ewigkeit1.JPG) Besser habe ich es heute leider nicht fotografiert bekommen, der Blitz blendet etwas, ohne ist es zu dunkel, vielleicht versuche ich es am Wochenende nochmal im Hellen. Hier nochmal aus der Nähe: (IMG:http://www.littleweir.de/ewigkeit%202.JPG) |
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21.Jan.2013 - 23:36
Beitrag
#32
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ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
Wow!
Vielen Dank für das Foto. Ich ringe noch ein wenig nach Worten. (Ich arbeite ja auch an meiner Impulskontrolle.) Ich kann aber wirklich verstehen, dass man da als Kind eine gewisse Faszination für entwickelt. Das wäre vielleicht auch etwas für den Einband gewesen. Ein Ausschnitt vom Spielbrett oder so. (Schon klar, dass da auch ein Copyright zu beachten ist.) |
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21.Jan.2013 - 23:58
Beitrag
#33
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Blau, weil Ströse. Gruppe: Admin Beiträge: 19.965 Userin seit: 06.08.2006 Userinnen-Nr.: 3.348 |
Auch von mir Dank für die Fotos! Das Spiel wirkt irgendwie respekteinflößend.
Stehen in der Mitte die Spielregeln? |
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22.Jan.2013 - 17:51
Beitrag
#34
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Suppenköchin Gruppe: Members Beiträge: 136 Userin seit: 13.09.2009 Userinnen-Nr.: 6.930 |
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22.Jan.2013 - 18:11
Beitrag
#35
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Suppenköchin Gruppe: Members Beiträge: 136 Userin seit: 13.09.2009 Userinnen-Nr.: 6.930 |
Ich kann aber wirklich verstehen, dass man da als Kind eine gewisse Faszination für entwickelt. Das wäre vielleicht auch etwas für den Einband gewesen. Ein Ausschnitt vom Spielbrett oder so. (Schon klar, dass da auch ein Copyright zu beachten ist.) Ich weiß nicht, als gar so zentral empfinde ich das Spiel gar nicht, als dass ich es auf dem Cover hätte haben wollen. Ich habe das Spiel als Kind sehr gerne gespielt, ohne groß darüber nachzudenken, was die einzelnen Felder bedeuten. Ich glaube, irgendwo sagt Michael auch, dass es für Matthias wahrscheinlich auch keine Rolle gespielt hat. Dennoch sind die Botschaften natürlich da und wirken auch. Dieses Zweischneidige hat mich daran auch interessiert: einerseits sind die Botschaften da (z.B. Abtötung als Tugend), andererseits nutzt Matthias das Spiel auch als Möglichkeit, einer für ihn unerträglichen Wirklichkeit zu entkommen. Für diesen Aspekt von Matthias habe ich selbst Modell gestanden, ich habe dieses Spielbrett als Kind selbst für meine Traumwelten benutzt. Und Spielfiguren mit Starnummern beklebt. Und mir auch noch auf vielerlei andere Weise innere Welten geschaffen, in die ich mich zurückziehen konnte, wenn es draußen nicht mehr auszuhalten war. Lange Zeit habe ich es als persönliche Schwäche empfunden, dass ich diese Traumwelten gebraucht habe. Doch mittlerweile begreife ich die Fähigkeit, mir solche Welten zu schaffen als Resource, die es mir überhaupt erst ermöglicht hat zu überleben. Und die mir auch heute noch in vielerlei Hinsicht nützlich ist (unter anderem ermöglicht sie mir, Bücher zu schreiben). Das ist für mich ein ganz wichtiges Thema in diesem Buch. |
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22.Jan.2013 - 20:13
Beitrag
#36
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ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
Ich habe das Spiel als Kind sehr gerne gespielt, ohne groß darüber nachzudenken, was die einzelnen Felder bedeuten. Ich glaube, irgendwo sagt Michael auch, dass es für Matthias wahrscheinlich auch keine Rolle gespielt hat. Dennoch sind die Botschaften natürlich da und wirken auch. Dieses Zweischneidige hat mich daran auch interessiert: einerseits sind die Botschaften da (z.B. Abtötung als Tugend), andererseits nutzt Matthias das Spiel auch als Möglichkeit, einer für ihn unerträglichen Wirklichkeit zu entkommen. Für diesen Aspekt von Matthias habe ich selbst Modell gestanden, ich habe dieses Spielbrett als Kind selbst für meine Traumwelten benutzt. Und Spielfiguren mit Starnummern beklebt. Und mir auch noch auf vielerlei andere Weise innere Welten geschaffen, in die ich mich zurückziehen konnte, wenn es draußen nicht mehr auszuhalten war. Lange Zeit habe ich es als persönliche Schwäche empfunden, dass ich diese Traumwelten gebraucht habe. Doch mittlerweile begreife ich die Fähigkeit, mir solche Welten zu schaffen als Resource, die es mir überhaupt erst ermöglicht hat zu überleben. Und die mir auch heute noch in vielerlei Hinsicht nützlich ist (unter anderem ermöglicht sie mir, Bücher zu schreiben). Das ist für mich ein ganz wichtiges Thema in diesem Buch. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Ja, eben. Und das alles findest du nicht zentral? Für das Verständnis von Matthias' (Er)lebenswelt fand ich das Spiel sehr zentral und im Übrigen auch sehr förderlich. Hätte Matthias ohne das Spiel an Fegefeuer und Himmel gedacht, hätte mich das befremdet. Das Spiel war die Brücke zu diesen Themen, über die ich Matthias gern gefolgt bin, weil ich es als Bestandteil seines kindlichen Denkens akzeptieren konnte. Es geht in dem Buch auch um "Tugenden" und "Untugenden" ("Lügen" heißt der zweite Teil), um "Engel" und "Erlösung". Das Spiel macht all diese Anspielungen für mich erträglich und plausibel. Und am Ende des dritten Teils darf Matthias ja dann auch endlich die wenigen Schritte bis zur "Krone der Vergeltung"(für mich am Ende irgendwie auch tröstlich) gehen, nachdem er vorher in einem Zustand zwischen Leben und Tod auf Feld 94, dem Fegefeuer, ausharren musste. Und da Matthias für mich DIE zentrale Figur in dem Buch ist, war in meiner Wahrnehmung so auch das Spiel ein sehr wichtiges Element. |
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22.Jan.2013 - 21:40
Beitrag
#37
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"Jeck op Sticker" Gruppe: Members Beiträge: 14.609 Userin seit: 18.10.2008 Userinnen-Nr.: 6.317 |
Und da Matthias für mich DIE zentrale Figur in dem Buch ist, war in meiner Wahrnehmung so auch das Spiel ein sehr wichtiges Element. (IMG:style_emoticons/default/thumbsup.gif) Für mich auch. |
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23.Jan.2013 - 00:05
Beitrag
#38
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Blau, weil Ströse. Gruppe: Admin Beiträge: 19.965 Userin seit: 06.08.2006 Userinnen-Nr.: 3.348 |
Hätte Matthias ohne das Spiel an Fegefeuer und Himmel gedacht, hätte mich das befremdet. Und am Ende des dritten Teils darf Matthias ja dann auch endlich die wenigen Schritte bis zur "Krone der Vergeltung"(für mich am Ende irgendwie auch tröstlich) gehen, nachdem er vorher in einem Zustand zwischen Leben und Tod auf Feld 94, dem Fegefeuer, ausharren musste. Möchte mich in beiden Punkten anschließen. Für mich war das Spiel übrigens der Titelgeber. Ich glaube, sonst hätte ich gar nicht kapiert, warum der Roman so heißt. @PikSieben: bitte Spoiler etwas deutlicher markieren, z.B. mit dem nachgesetzten lesbaren Wort "Spoiler" oder einem Smiley. Ich habe die gespoilerte Stelle nämlich erst beim Zitieren entdeckt. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) |
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23.Jan.2013 - 13:40
Beitrag
#39
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Suppenköchin Gruppe: Members Beiträge: 136 Userin seit: 13.09.2009 Userinnen-Nr.: 6.930 |
Ich habe das Spiel als Kind sehr gerne gespielt, ohne groß darüber nachzudenken, was die einzelnen Felder bedeuten. Ich glaube, irgendwo sagt Michael auch, dass es für Matthias wahrscheinlich auch keine Rolle gespielt hat. Dennoch sind die Botschaften natürlich da und wirken auch. Dieses Zweischneidige hat mich daran auch interessiert: einerseits sind die Botschaften da (z.B. Abtötung als Tugend), andererseits nutzt Matthias das Spiel auch als Möglichkeit, einer für ihn unerträglichen Wirklichkeit zu entkommen. Für diesen Aspekt von Matthias habe ich selbst Modell gestanden, ich habe dieses Spielbrett als Kind selbst für meine Traumwelten benutzt. Und Spielfiguren mit Starnummern beklebt. Und mir auch noch auf vielerlei andere Weise innere Welten geschaffen, in die ich mich zurückziehen konnte, wenn es draußen nicht mehr auszuhalten war. Lange Zeit habe ich es als persönliche Schwäche empfunden, dass ich diese Traumwelten gebraucht habe. Doch mittlerweile begreife ich die Fähigkeit, mir solche Welten zu schaffen als Resource, die es mir überhaupt erst ermöglicht hat zu überleben. Und die mir auch heute noch in vielerlei Hinsicht nützlich ist (unter anderem ermöglicht sie mir, Bücher zu schreiben). Das ist für mich ein ganz wichtiges Thema in diesem Buch. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Ja, eben. Und das alles findest du nicht zentral? Doch, das ist für mich zentral, aber Matthias' "Traumwelten" setzen sich aus vielen Elementen zusammen, nicht nur aus diesem Spiel. ZITAT Für das Verständnis von Matthias' (Er)lebenswelt fand ich das Spiel sehr zentral und im Übrigen auch sehr förderlich. Hätte Matthias ohne das Spiel an Fegefeuer und Himmel gedacht, hätte mich das befremdet. Das Spiel war die Brücke zu diesen Themen, über die ich Matthias gern gefolgt bin, weil ich es als Bestandteil seines kindlichen Denkens akzeptieren konnte. Oh, im katholischen Schwarzwald kann man auch ohne dieses Spiel an Himmel, Hölle und Fegefeuer denken, glaub mir! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Dennoch bin ich froh, dass ich daran gedacht habe. Aber es war für mich nicht Titelgeber, sondern umgekehrt, hatte ich erst den Titel und mich dann an das Spiel erinnert und fand das auch passend und bin sehr froh, dass ich es verwendet habe, keine Frage. Und wenn es für euch so wichtig ist, finde ich das auch sehr schön. Fegefeuer ist für mich Metapher, steht für die "Zwischenwelt", in der sich Matthias und zum Teil auch Lisa und Michael befinden. Mehr morgen, bin grad bei der Arbeit, etwas gehetzt und heute Abend leider wieder unterwegs (viele Geburtstage). Aber im Februar wirds besser (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Edit: Muss einfach ab und zu Fehler korrigieren. Der Beitrag wurde von Litt Leweir bearbeitet: 27.Jan.2013 - 13:45 |
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23.Jan.2013 - 15:09
Beitrag
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Blau, weil Ströse. Gruppe: Admin Beiträge: 19.965 Userin seit: 06.08.2006 Userinnen-Nr.: 3.348 |
Viel Spaß bei den Geburtstagsfeiern! (IMG:style_emoticons/default/cheers.gif)
Aber es war für mich nicht Titelgeber, sondern umgekehrt, hatte ich erst den Titel und mich dann an das Spiel erinnert Ach, siehst du, und ich hätte schwören können, dass es umgekehrt gewesen ist. (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) Aber es zeigt ja wohl, dass du recht stark vom katholischen Schwarzwald geprägt bist. (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 02.11.2024 - 06:36 |