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> enttäuschte Freundschaft
Little_Ru
Beitrag 09.Mar.2007 - 00:05
Beitrag #1


Naschkatze
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Kennt Ihr das auch? Muß mir gerade mal den Frust von der Seele schreiben. Hatte eine- wie ich immer gedacht habe- liebe und gute Freundin in den USA- wir kannten uns persönlich, hatten aber in den letzten Jahren nur per Mail Kontakt. Haben alles geteilt, kannten uns wirklich gut. Die letzten sechs Monate ging es ihr- wie auch zum Teil mir- sehr schlecht. Ich habe immer versucht, auf sie einzugehen- jeden Tag kam mindestens eine Mail, in der sie schrieb, wie schlecht es ihr ging, wie sehr sie leidet, daß kein Arzt sie versteht, daß keiner auf der Welt ihre Probleme kennt und behandeln kann, daß sie so ein armer Mensch ist, den keiner versteht, dem keiner helfen kann. Ein halbes Jahr habe ich auf jede Mail einfühlsam und verständnisvoll reagiert, habe getröstet, Mut gemacht, zugehört, Anteil genommen. Da ich selber ziemlich viel um die Ohren habe und es mir selber aufgrund meiner familiären und gesundheitlichen Situation nicht immer ganz gut geht, habe ich ihr vor zwei Monaten geschrieben, daß ich keine Kraft mehr habe, daß ich einfach auch mal eine Email bekommen möchte, in der nicht gejammert wird, in der mal was Positives steht, in der sich auch mal Anteil an meinem Leben nimmt. Heute kam die Antwort- ich sei die reinste Zeitverschwendung für sie gewesen, sie hätte nie einen solch egoistischen Menschen wie mich erlebt, sie sei froh, mich aus ihrem Leben streichen zu können, und wenn ich nicht aufpasse, würde ich ganz alleine dastehen, weil ich so egoistisch und kaltherzig bin, und dann hätte ich das, was ich verdiene. Ich kanne s noch gar nicht fassen- ich habe alles für sie getan, habe täglich gemailt, habe sie angerufen, habe ihr noch zu WEihnachten ein ganz großes Care- Paket geschickt (das mich alleine an Porto fast 40 Euro gekostet hat), habe wirklich Anteil genommen, sie immer wieder ermutigt, bestärkt, habe Vorschläge gemacht, wie sie was verändern kann, habe sie ermutigt, an sich zu glauben- ich war teilweise selber fix und fertig, habe mich überfordert gefühlt, habe aber dennoch alles gegeben. Und jetzt das. Und jetzt bin ich fix nd fertig, weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Hat sie vielleicht doch recht? Oder ist sie so auf ihr Leiden fixiert, daß sie einfach keine Freundschaft pflegen kann im Moment? Mich wühlt das alles sehr auf- es tut weh, wenn eine Freundschaft, die seit 9 Jahren besteht, plötzlich so zu Ende geht. Es hinterläßt eine Lücke- und es macht Angst, sich wieder auf neue Freunde einzulassen. Kennt Ihr solche Erfahrungen? Wie geht Ihr damit um?
Grüße von einer ziemlich aufgewühlten Little_Ru
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Lucia Brown
Beitrag 09.Mar.2007 - 09:04
Beitrag #2


- keep it up you go girl -
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Liebe Little Lu,

deine Freundin scheint eine echte Vampirin zu sein. Und sie hat dir einige Energien geraubt. Da gehören ja bekanntlich auch zwei dazu und es gibt "feine" Unterschiede von Mitgefühl und Mitleid. Letzteres raubt uns eben die besagten Energien. Wenn wir echtes Mitgefühl für eine empfinden, kann es sogar für uns bereichernt sein.

Im medizinsichen Sinne könnte deine Freundin vulnerabel (verletzlich) sein. Und es macht den Anschein, dass sie diese Wunde ganz toll überspielen kann. Die Verantwortung für sich selber etwas zu unternehmen schiebt sie auf alle anderen ab und tituliert Ärzte und Freunde zur Unfähigkeit.

Wenn du noch Kontakt habe solltes, dann könnte vielleicht die Bemerkung etwas helfen, es sei jetzt nicht die Zeit der Heilung.

Aber auf alle Fälle ist es jetzt gut, wenn du dich um dich jetzt sorgst und wieder zu dir findest.
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Fränkie
Beitrag 09.Mar.2007 - 14:01
Beitrag #3


Naschkatze
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Ja, so eine Situation kenne ich auch. 4 Jahre lang war ich mit 2 Mädels befreundet. Alle haben mir immer gesagt "Die sind nichts für dich, die nutzen dich nur aus, siehst du nicht wie sie dich behandeln" Ich habe diese Wahrnungen ignoriert, da ich es nicht so empfand. Bis mir irgendwann der Kragen geplatzt ist. In der 9.Klasse sagte ich ihnen das ich mir den ganzen Mist nicht mehr gefallen lasse und das sie sich doch nur mal anhören müssten wie sie mit mir reden oder mit mir umspringen. Sie kündigten mir am selben Tag die Freundschaft (die wohl nie diese Bezeichnung verdient hat)

So lange ich den Mund hielt war alles in bester Ordnung. Aber als ich gemerkt hatte das irgendetwas schief läuft, war ich das aufmüpfige Ding von nebenan, mit dem man nix mehr zu tun haben will.

Dies entspricht in etwa dem was du durchmachst, der Unterschied liegt aber darin das ich froh war mich von ihnen zu lösen. Dich hingegen belastet es sehr, das deine Freundin einfach einen Rückzieher macht, obwohl du immer für sie da warst.
Nach 9 Jahren jemanden zu verlieren ist alles andere als leicht. Ich habe jemanden verloren den ich gerade mal 3 Jahre kenne, aber trotzdem tut es sehr weh. Nur man kann die Menschen zu nichts zwingen. Wenn sie nicht wissen worum es in einer wirklichen Freundschaft geht, dann haben sie selbst schuld. Sie sind die jenigen die irgendwann das bekommen was sie verdienen. Sie sind es, die durch ihren Egoismus auf der Schnauze landen werden. Und nicht wir, denn wir wissen was es heißt auf der richtigen Seite zu stehen und zu kämpfen.

Somit wünsche ich dir die Kraft die du brauchst um über diesen Verlust hinwegzukommen. Niemand kann dir ein Minderwertigkeitsgefühl geben ohne deine Zustimmung.

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Nachtigall
Beitrag 09.Mar.2007 - 15:27
Beitrag #4


Gut durch
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Meine Antwort könnte eventuell triggern!
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Also, liebe Little_Ru, für mich, und ich spreche da aus Erfahrung, klingt das Ganze ein wenig, als ob Deine Freundin mindestens Borderlinezüge hat. Ich will mich hüten "Ferndiagnosen" zu stellen, aber ihre heftige Reaktion und dass Du plötzlich so runtergemacht wirst, erinnern mich stark daran. Lucia Brown, ist es vielleicht auch ein bisschen das, was Du mit "vulnerabel" angedeutet hast? Irgendwas scheint mir da auf jeden Fall nicht zu stimmen :gruebel:
Ich gebe den anderen auf jeden Fall voll und ganz Recht, die sagen, dass Du Dich um Dich selbst kümmern musst. Es ist Dein Leben und Freundschaft besteht aus Geben und Nehmen. Und ohne ein wenig gesunden Egoismus wird niemand alt!

Alles Gute Dir.

Nachtigall

Der Beitrag wurde von Nachtigall bearbeitet: 09.Mar.2007 - 15:27
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blue_moon
Beitrag 09.Mar.2007 - 15:54
Beitrag #5


strösen macht blau!
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also, ich wär extrem vorsichtig mit solchen ferndiagnosen. schliesslich und endlich gibt es ja auch noch die gute, alte möglichkeit, dass da jemand nicht unter einer krankheit leidet, sondern schlicht und ergreifend ein ar...mleuchter ist. dies eröffnet dann unter anderem auch de möglichkeit, nicht an sich selbst und an den eigenen möglichkeiten des mitgefühls zu zweifeln, sondern schlichte wut zu empfinden. und die leitet dann auch die eigene 'genesung' ein.
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Lucia Brown
Beitrag 09.Mar.2007 - 16:42
Beitrag #6


- keep it up you go girl -
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@blue moon

das ist eine Portion gesunder Menschenverstand, die du da noch dazu gibst. Ja sicherlich, wenn sich eine ein ganz klares Bild entwickelt hat, was da los ist, kann sie wieder bei sich sein. Und davor gehört, wie du so schön beschrieben hast, die Wut und den Ärger rauszulassen.

Das was ich da beschrieben habe, ist nur eine Vermutung und hat nichts mit Borderliner zu tun. Bin auch vorsichtig Ferndiagnose zu geben.

@little ru

Der Frühling kommt und das Gras wächst und! Andere Mütter haben auch schöne Töchter. Will sagen, dass es noch so viele andere Frauen gilt zu entdecken und echte Freundschaften zu pflegen, mit einem Geben und Nehmen.

:rainbow:
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Nachtigall
Beitrag 09.Mar.2007 - 20:44
Beitrag #7


Gut durch
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@ blue_moon:
Deswegen habe ich von Zügen gesprochen. Das ist erst einmal was anderes als die Persönlichkeitsstörung. Und dann habe ich es auch nur zu bedenken gegeben. Und damit wollte ich auf keinen Fall an noch stärkeres Mitgefühl appellieren als Little_Ru es ohnehin schon an den Tag gelegt hat, sondern eher im Gegenteil klarmachen, dass da etwas ganz anderes im Busch sein kann, was vielleicht eher noch mehr zur Vorsicht mahnt und zum gesunden Egoismus. Und ich bleibe dabei: Gesund und "normal" (wie auch immer man dieses definieren will) ist so ein Verhalten nicht. Mich erinnert es halt daran. Das ist keine Diagnose, sondern ein beschriebener Gedanke. -_-

Nachtigall

Der Beitrag wurde von Nachtigall bearbeitet: 09.Mar.2007 - 20:46
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Little_Ru
Beitrag 10.Mar.2007 - 13:08
Beitrag #8


Naschkatze
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Danke Euch allen für Eure lieben und tröstenden Worte- es hat gut getan zu lesen, daß ich hier nicht diejenige war, die ein völlig falsches Bild hatte bzw. die Lage vollkommen falsch gesehen hat, so wie sie es mir vorgeworfen hat. Es sind jetzt ein paar Tage seitdem vergangen- es tut immer noch weh, weil irgendwie eine Lücke bleibt (schließlich gab es ja auch gute und lustige Zeiten), aber ich habe auch erkennen müssen, daß das eben keine Freundschaft ist, die diese Bezeichnung verdient- und daß es dann wirklich besser ist, darauf zu verzichten. Ich glaube, um zu dieser Erkenntnis zu kommen, brauchte es etwas Abstand und Zeit- und vor allem Eure Beiträge. Danke!!!!!!

@ Nachtigall: Du liegst mit Deiner Einschätzung nicht falsch. Entweder ist es etwas in Richtung Borderline- oder aber eine bipolare Störung. Ihr Vater ist bipolar, und sie hat auf jeden Fall etwas davon gehabt. genau deswegen habe ich ihr ja uach gesagt, daß ich das alleine nicht mehr tragen kann, daß sie dringend ärztliche Hilfe braucht und sie den Ärzten auch mal vertrauen soll. Meine Eltern sind beide Psychiater, als ich denen die Email vorgelesen habe, meinten beide, daß das ein Zeichen sein könnte, daß sie jetzt in eine manische Phase abrutscht. Was es für mich nicht gerade einfacher macht- sie ist krank, und damit kann man das Verhalten erklären, entschuldigen vielleicht auch- aber lasse ich sie nicht im STich, wenn ich sie jetzt aufgebe? Auf der anderen Seite steht natürlich, daß ich damit überfordert bin- meine Frau hat auch eine Borderlinestörung, damit bin ich vollauf beschäftigt, selbst das überfordert mich manchmal, aber das ist meine Frau, die ich über alles liebe, da geht das eher. Das war eine meiner besten Freundinnen- ist es da legitim zu sagen, wenn es einem zu viel wird? Ich schwanke da noch zwischen im Stich lassen und der Ansicht, daß es einfach nicht mehr ging....

Aber Euchallen noch mal ein dickes Dankeschön für Eure Gedanken und aufmunternden Worte!!
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dandelion
Beitrag 10.Mar.2007 - 14:07
Beitrag #9


don't care
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QUOTE (Little_Ru @ 10.Mar.2007 - 13:08)
sie ist krank, und damit kann man das Verhalten erklären, entschuldigen vielleicht auch- aber lasse ich sie nicht im Stich, wenn ich sie jetzt aufgebe?
[...]
Das war eine meiner besten Freundinnen- ist es da legitim zu sagen, wenn es einem zu viel wird? Ich schwanke da noch zwischen im Stich lassen und der Ansicht, daß es einfach nicht mehr ging....

vielleicht kriegst du es ja hin, dir einzugestehen, daß du für dich einen Ausstieg aus dieser Abhängigkeit brauchst, um mit deiner enormen Last irgendwie klarzukommen, ohne ihr das übelzunehmen? Wenn ich das richtig verstehe, geht es doch auch gar nicht primär um Stolz oder Wut, sondern vielmehr um eine ungeheure Erschöpfung...
Zieh es durch, wenn es wirklich nur ihre Krankheit ist, die sie so handeln läßt, wird sie irgendwann wieder friedlicher auf dich zu gehen. :blumen2:

wünsch dir viel Kraft :)
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