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> Weihnachten ohne Glauben?
-Agnetha-
Beitrag 26.Dec.2010 - 15:37
Beitrag #1


ungerader Parallel-Freigeist
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Mich würde interessieren was ihr dazu denkt.

Wie jedes Jahr habe ich mit meiner Familie Weihnachten gefeiert. Auch wenn keiner von uns gläubig ist und auch keine Kinder dabei sind.
Früher hatte ich einmal eine gläubige Brieffreundin, die mich gefragt hat warum wir denn feiern, wenn wir nicht glauben. Es gibt ja dann eigentlich nichts zu feiern, wenn man sich nicht über Jesu Geburt freut. Irgendwie stimmt es.

Andererseits finde ich aber auch, dass Weihnachten - unabhängig vom Glauben - auch schon zu unserer Kultur gehört.

Und es muss auch ohne Glauben kein reines Konsumfest sein.
Man kann auch ohne Kirche besinnlich sein. Und es ist doch etwas sehr schönes Familie und Freunden etwas zu schenken, sich Gedanken zu machen.

Wenn man nun gar keiner Religion angehört, gibt es eigentlich auch gar keine Feste.
Abgesehen vom Geburtstag, aber da feiert ja nur einer.



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shark
Beitrag 26.Dec.2010 - 15:46
Beitrag #2


Strösenschusselhai
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So, wie in unseren Breiten Weihnachten gefeiert wird (mit Tanne im Haus, Kerzen, Kugeln, Festmahl), hat das Ganze ja ohnehin wenig mit "Jesus" zu tun - zumal der auch nicht im Dezember geboren wurde. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
Die meisten gängigen Weihnachtstraditionen sind ja im Ursprung heidnisch und wurden vom Christentum nur adaptiert.

Ich feiere nicht Christi Geburt - ich feiere dieses Lichterfest zur Sonnenwende mit Familie und FreundInnen und verabschiede das alte Jahr. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)
Eine festliche Woche also - ganz ohne Bezug zum christlichen Glauben.
Und ja: das geht auch für mich sehr gut ohne "Konsumwahn".

shark

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 26.Dec.2010 - 15:52
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McLeod
Beitrag 26.Dec.2010 - 18:10
Beitrag #3


mensch.
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Also meine Patchwork-Familie ist ein sehr bunter Haufen unterschiedlicher Glaubensarten inklusive Atheismus, Buddhismus, christlichem Glauben, Humanismus, Pessimismus, Realismus, Sozialismus, Soziopathie und Vegetarismus. Unvollständig, aber immerhin alphabetisch gereiht. (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif)

Wir feiern das familiäre Wiedersehen, gehen je nach Kombination auch in die Kirche (einige singen dort im Chor) oder in den Pferdestall (Viecher kennen keine arbeitsfreien Feiertage) und wir versuchen, möglichst friedlich miteinander umzugehen. Dem Konsumterror entgehen wir durch Wichteln (jede/r Erwachsene beschenkt eine/n andere/n). Außerdem freuen wir uns, dass die Tage wieder länger werden und wir das Jahr allesamt lebend und leidlich gesund beenden.

Beim derzeitigen Wetter / Schnee ist Schlittenfahren mit den Kindern angesagt.

Auch wenn nicht alle daran glauben, hat dieses Weihnachtsdingensbummens trotzdem viel mit Christi Geburt, Christkind, Rudolph, Santa Claus und Weihnachtsmann zu tun.

Besinnlichkeit... öhm... ist mentalitätsbedingt schwer hinzubekommen. (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) Einige würden wollen, wenn sie können.

Das ist's so aus meiner Sicht auf unser Weihnachten.

McLäut
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june
Beitrag 26.Dec.2010 - 23:04
Beitrag #4


Treue Seele
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ZITAT(McLeod @ 26.Dec.2010 - 18:10) *
Besinnlichkeit... öhm... ist mentalitätsbedingt schwer hinzubekommen. (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) Einige würden wollen, wenn sie können.


(IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif)

Haaaaaaach... Das klingt wie in meiner Familie - nur, dass hier mein Vater schon wollen würde, er es aufrund meiner temperamentvollen Mutter jedoch nicht kann...



Ich denke auch, dass Weihnachten auch ohne Glauben feierbar ist (obwohl wir alle gläubig sind) - einfach, weil es ein wohltuendes Ritual sein kann...
Wenn man allerdings merkt, dass es belastet, sollte man über eine Umstrukturierung oder Wegrationalisierung nachdenken...
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mek63
Beitrag 27.Dec.2010 - 09:17
Beitrag #5


Moornixes Schwester
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ich denke, dass es typisch mensch ist, sich die rosinen herauszupicken, sprich: weihnachten sind 2 1/2 extrafreie tage, man schenkt sich was und gut ist.
für mich schwer vorstellbar, dass es menschen gibt, die weihnachten "feiern" aber keinen bezug zum glauben habe, das gleiche ist beim osterfest...
ich meine, wer feiert das laubhüttenfest, nur weil es so eine tolle gemütliche atmosphäre ist, wenn man sich dann im kreise der familie trifft? oder was ist mit dem ramadan, hanuka oder wie die ganzen anderen feste der glaubensgemeinschaften heißen?

ist vielleicht etwas kätzerisch, aber was haben die nichtgläubigen bitteschön mit weihnachten zu tun?
(IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) ... ahhh jaa, die rosinen......... (IMG:style_emoticons/default/huh.gif)
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Liane
Beitrag 27.Dec.2010 - 09:55
Beitrag #6


Heiligenanwärterin
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Ein Fest ist ein Fest.
Ich feiere Weihnachten. Mit Baum und Geschenken. Mit Weihnachtsliedern.
Das als absolut Ungläubige.

Ich habe immer Weihnachten gefeiert, weil das in unserer Familie so üblich ist. Ich sehe auch keinen Grund, von einer Tradition, die mir guttut, abzuweichen, nur weil ich das, was für viele das Fest ausmacht, nicht teile. Ich feiere meinen Aspekt des Fests. Zu Weihnachten aus Prinzip alleine zu sein und die Wohnung zu putzen und dafür einen x-beliebigen Werktag zu meinem persönlichen Feierlichkeitstag zu erklären, fände ich reichlich übertrieben. Ich feiere nicht die Geburt Christi, sicher nicht. Ich feiere, dass ich da bin, liebe Menschen kenne, wir einander eine Freude machen, und das an einem Tag, an dem auch die anderen dafür Zeit haben. Natürlich könnte ich all den Menschen auch übers Jahr verteilt einzeln ein Geschenk geben, ihnen eine liebe Karte schreiben. Aber genaugenommen finden es doch sehr viele Menschen angenehm, auf das Beschenktwerden eingestellt zu sein, um ihrerseits nicht mit leeren Händen dazustehen. Und es bringt einen Rhythmus in den Jahresablauf, wenn klar ist, wann eher gefeiert, gefastet, gearbeitet etc. wird.
Ich verstecke auch Ostereier, ohne an den Osterhasen zu glauben.

Ich halte es aber nicht für "Rosinen herauspicken", und es fällt Gläubigen auch kein Zacken aus der Krone, wenn sie anderen zugestehen, dass sie das religiöse Feierdatum zum nichtreligiösmotvierten Feiern nutzen.

Der Beitrag wurde von Liane bearbeitet: 27.Dec.2010 - 09:57
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Lucia Brown
Beitrag 27.Dec.2010 - 10:18
Beitrag #7


- keep it up you go girl -
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Habe heute Morgen mal in meinen Geschichtsbüchern nachgelesen:

Die christliche Kirche kannte während der ersten drei Jahrhunderte den Geburtstag ihres Heilandes nicht. Im 4. Jahrhundert gab es lange Diskussionen und die römische Kirche übernahm dann den 25. Dezember aus Gewohnheit, diesen Tag Geburtstag zu nennen. Die östliche Kirche weigerte sich, diesen Tag zu ehren.

Die Existenz von schriftlichen Zeugnissen im Land Jesus konnte nicht aufrechterhalten werden und die Kirche von Jerusalem weigerte sich bis ins 7. Jahrhundert, das offizielle Datum zur Kenntnis zu nehmen.

Diese vereinfachte Hineinschau in die kirchliche Seite der Geburt Jesus ist eben nur ein kleiner Teil dieser doch auch unklaren Geschichte. Diese Unklarheit und Machtposition der "Kirche" scheinen noch heute zu bestehen.

Bräuche wie Weihnachtensbäume, Geschenke, Kerzen, Mistelzweige, Stechpalmensträucher, Lieder, Feiern und Prozessionen waren allesamt heidnisch und stammten aus der Verehrung der Göttin als Mutter des göttlichen Kindes.

Weihnachtsbäume entwickelten sich aus den Pinienhaine, die beim Tempel der Göttin lagen. So wurden in der Nacht vor einem heiligen Tag eine der heiligen Pinien geschnitten und in dem Tempel gebracht und mit Figuren behängt.

Die Feiern der Weihnachtszeit blieben offensichtlich heidnisch und darüber waren die Kirchen Männer verärgert.

So gibt es noch heute diese Uneinigkeit über dieses Fest und viele Menschen feiern gar nicht mehr.

Ich feiere diesen Tag sehr gerne, weil ich Rituale mag und gerne Freundinnen bekoche und gerne etwas Besonderes verschenke und gerne Weihnachtslieder singe. Und ich empfinde es als eine besonders Energie, wenn dies an einem Tag ganz viel Menschen gleich tun und liebevolle Karten verschickt werden.

In meinem Haus sind alle Menschen herzlich willkommen, die ein Fest der Liebe und der Freude mit mir teilen möchten.

Lg

Lucia B.

Der Beitrag wurde von Lucia Brown bearbeitet: 27.Dec.2010 - 10:23
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Deirdre
Beitrag 27.Dec.2010 - 11:52
Beitrag #8


Satansbraten
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Ich empfinde sehr ähnlich wie Lucia Brown.

Ein bestimmtes spriituelles Bedürfnis steckt in den Menschen. Sie nehmen den Kreislauf der Natur wahr, empfinden bestimmte Mächte, die hinter den physischen Ausprägungen der Welt stehen mögen und begehen von der Natur gesetzte Zeitpunkte wie Mittsommernacht, Mittwinternacht, Tag- und Nachtgleiche, das Erwarten des Frühlings, das Verabschieden der Vegetationsperiode ... Dass die christliche Kirche sich einige dieser Zeitpunikte für ihre Feste zueigen gemacht hat, zeugt von Verständnis und Vernunft.

Ist man im christlichen Kulturkreis, in einer von der christlichen Kultur geprägte Familie aufgewachsen, spricht doch alles dafür, Weihnachten mitzufeiern? Warum nicht an dieser Energie teilhaben, in einer vertrauten Form?

Konsumterror ... das ist für mich ein absolut irrelevantes Wort. Ich schenke so gerne, spüre den Wünschen und Bedürfnissen meiner Lieben nach, bekomme auch gerne Geschenke.

Beim Weihnachtsgottesdienst versuchte die Pfarrerin, den Besuchern nahezubringen, dass ihre Harmonieerwartungen für die Weihnachtszeit einen vielleicht zu großen Druck erzeugen. Diese Erwartungen teile ich gar nicht, fiel mir da auf. Wir sind dieselben Menschen wie sonst, begehen nur eine Zeremonie miteinander. Sie fällt so aus, wie es zu uns passt.
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Schräubchen
Beitrag 27.Dec.2010 - 14:34
Beitrag #9


Dreht manchmal durch...
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Ich bin gläubig und feiere an Weihnachten in erster Linie die Geburt Christi. Das war nicht immer so (auch ich habe als Teenager rebelliert (IMG:style_emoticons/default/tongue.gif) ),
aber irgendetwas hat mir damals gefehlt. Natürlich gibt es auch in unserer Familie Geschenke, einen Christbaum, selbstgebackene
Plätzchen, Weihnachtsmusik und dieses ganze Brimborium. Das gehört für mich einfach zu dem Fest dazu, weil es Tradition ist und ich diese
als schön empfinde.
Dennoch glaube ich, dass jeder dieses Fest auf seine ganz eigene individuelle Art feiern darf und feiern sollte. Ich feier ja auch so, wie ich
das gerne möchte und will mich nicht von anderen einschränken lassen. Wenn also die muslimischen Mitschüler meinen, sie wollen
auf keine Weihnachtsfeier der Schule gehen, dann akzeptiere ich das, oder sorge dafür, dass wir stattdessen eine Jahresabschlussfeier
veranstalten, damit alle mitfeiern können und das mit ihrem Glauben vereinbaren können (wobei auch das nicht ganz einfach war (IMG:style_emoticons/default/cool.gif) ).
Denn letztendlich geht es Weihnachten doch genau darum, dass wir einen Weg zueinander finden. Wie dieser Weg aussieht ist dann doch
nebensächlich, und welche Überschrift dieser Weg trägt ebenso.
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dandelion
Beitrag 27.Dec.2010 - 16:49
Beitrag #10


don't care
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Bei mir ist es noch eine Nummer schräger.

Als Kind fand ich die Bräuche am wichtigsten, die eine ganze Kultur teilt. Auch wenn ich das damals nicht so gesehen habe.
Als junge Erwachsene die Geburt Christi.
Und heute... ist Weihnachten für mich eher eine Jahreseinteilung - wenn auch nicht ganz so sachlich, wie der Begriff gerade klingt. (IMG:http://www.greensmilies.com/smile/smiley_emoticons_wink2.gif)
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-Agnetha-
Beitrag 27.Dec.2010 - 18:28
Beitrag #11


ungerader Parallel-Freigeist
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ZITAT(mek63 @ 27.Dec.2010 - 09:17) *
ich denke, dass es typisch mensch ist, sich die rosinen herauszupicken, sprich: weihnachten sind 2 1/2 extrafreie tage, man schenkt sich was und gut ist.
für mich schwer vorstellbar, dass es menschen gibt, die weihnachten "feiern" aber keinen bezug zum glauben habe, das gleiche ist beim osterfest...
ich meine, wer feiert das laubhüttenfest, nur weil es so eine tolle gemütliche atmosphäre ist, wenn man sich dann im kreise der familie trifft? oder was ist mit dem ramadan, hanuka oder wie die ganzen anderen feste der glaubensgemeinschaften heißen?

ist vielleicht etwas kätzerisch, aber was haben die nichtgläubigen bitteschön mit weihnachten zu tun?
(IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) ... ahhh jaa, die rosinen......... (IMG:style_emoticons/default/huh.gif)


Das würde ich so nicht sagen.
Würde ich irgendwo leben, wo viele Menschen in meinem Umkreis jüdisch wären und Hanuka feiern, würde ich es wohl auch feiern.
Einfach weil es schön ist etwas mit lieben Menschen zu teilen. Auch wenn ich nicht daran glaube.
Man feiert Weihnachten ja nicht, weil man unbedingt etwas feiern will. Es ist eben mit der Zeit entstanden und daher bei uns ein Brauch.
Man bekommt die Stimmung ja mit, ob man will oder nicht.
Beim Ramadan oder bei Hanuka ist das anders. Das bekommen wir eben nicht mit, oder die meisten von uns nicht.
Möglich, dass ich auch das chinesische Neujahr feiern würde, würde ich sehr lange dort leben.
Auch wenn das Jahr für mich dann immer noch am 1.1. beginnt.

Ich finde ab und zu auch Gottesdienste motivierend, auch wenn ich nicht gläubig bin.

Vielleicht hat das wirklich was von "nur die schönen Sachen auskosten" und die weniger erfreulichen wie Beichte, Fastenzeit, Beten, usw. lässt man weg.

Allerdings auch aus Beichte und Fastenzeit ziehen die meisten ja wohl auch etwas Positives.
Und wenn nicht, wenn man sowas wirklich nur täte, weil es eben so sein muss, wäre es für mich persönlich Quatsch. Ich könnte nicht glauben, dass es einen Gott gibt, der will, dass wir Menschen etwas nur für ihn tun, auch wenn es uns nicht hilft.

Es respektiere es, wenn es andere anders sehen.
Trotzdem für mich ist nicht Falsches daran, wenn man schöne Dinge mitfeiert. Es gibt genug im Leben was nicht schön ist.






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Lucia Brown
Beitrag 27.Dec.2010 - 19:26
Beitrag #12


- keep it up you go girl -
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ZITAT(-Agnetha- @ 27.Dec.2010 - 18:28) *
Trotzdem für mich ist nicht Falsches daran, wenn man schöne Dinge mitfeiert. Es gibt genug im Leben was nicht schön ist.

(IMG:style_emoticons/default/thumbsup.gif)

Und wenn ich in einem anderen Land mit "fremden" Ritualen bin, dann feiere ich diese mit und zwar aus Freude und Respekt an der anderen Kultur und der Gastfreundschaft. Aber auch hier im Lande wurde ich schon zu "anderen" Ritualen eingeladen und ich konnte neue Erfahrungen sammeln und sie erweiterten meine Sichtweise.

Was ist Glaube für euch? Hängt dieser mit einer Religion zusammen?

ZITAT(McLeod @ 26.Dec.2010 - 18:10) *
Also meine Patchwork-Familie ist ein sehr bunter Haufen unterschiedlicher Glaubensarten inklusive Atheismus, Buddhismus, christlichem Glauben, Humanismus, Pessimismus, Realismus, Sozialismus, Soziopathie und Vegetarismus. Unvollständig, aber immerhin alphabetisch gereiht. (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif)



Sowie ich hier lese, wurde Glauben von einigen neu definiert und immer auch eine Verbindung zu den unterschiedlichen Religionen hergestellt.
Das gelingt manch Kirchenvätern (und Kirchenmüttern? - gibt es diesen Begriff?) nicht. Hier gelingt es und das freut mich.

lg
Lucia B.

Der Beitrag wurde von Lucia Brown bearbeitet: 27.Dec.2010 - 19:29
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plop
Beitrag 27.Dec.2010 - 20:49
Beitrag #13


feministische winterfeste klimperlesbe
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bei mir ist es eigentlich genau andersrum:
ich komme aus einer recht konsequenten katholischen erziehung ,
weihnachten und die ganze weihnachtszeit war früher wirklich zeit der erwartung
des christkindes-aber gespickt mit einer riesenanzahl von liebevoll und zauberhaft arrangierten
bräuchen und geschichtchen bis hin zur geheimnisvollen weihnachtszimmerinszenierung.
mit reichlich geschenken.ersehnten und unverhofften!

vieles hat mich der kirche als institution total und dem glauben an sich sehr entfremdet so dass
weihnachten als religiöses fest für mich keine bedeutung mehr hat .
und mit dem verschwinden dieses hauptmotives ist mit den jahren auch der weltliche
weihnachtszauber immer mehr aus meinem leben entschwunden.
ob für immer ,weiss ich nicht,aber seit längerer zeit ist es so und es ist momentan gut so.

das einzige was ich vermisse,ist der zauber dieser zeit,der für mich unwiderbringlich an meine jugendzeit geknüpft ist.
was ich gewinne :keinen weihnachtszwang und weihnachtsstress zu haben,zeit zu haben für was und wen auch immer.
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dandelion
Beitrag 27.Dec.2010 - 21:51
Beitrag #14


don't care
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ZITAT(-Agnetha- @ 27.Dec.2010 - 18:28) *
Allerdings auch aus Beichte und Fastenzeit ziehen die meisten ja wohl auch etwas Positives.
Und wenn nicht, wenn man sowas wirklich nur täte, weil es eben so sein muss, wäre es für mich persönlich Quatsch. Ich könnte nicht glauben, dass es einen Gott gibt, der will, dass wir Menschen etwas nur für ihn tun, auch wenn es uns nicht hilft.

Ich glaube noch nicht mal daran, daß nicht-kirchlich geprägte Mitteleuropäer wirklich nicht zur Beichte gehen. Sie beichten eben nur nicht dem Pfarrer, sondern der/m besten FreundIn.

So wie du es formulierst, mek, entsteht für mich ein Bild des Vorwurfs, das ich lange nicht verstanden habe. Jedenfalls entstand in meinem Bauch sofort ein "schlechtes Gewissen", das ich beim besten Willen nicht zuordnen konnte.
Wenn man allerdings Kirchenfeste als "gerechten Lohn der harten (Glaubens-)Arbeit" sieht, wird schon viel eher ein Schuh draus... (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) Denn das macht die weihnachtenden "Ungläubigen" zu den Papierschiebern und Maulaffen beim christlichen Betriebsfest. Verschwurbelt gesagt.
Ist das eine Mentalität, die tatsächlich kursiert, habe ich dich missverstanden oder... gibt es eine dritte Möglichkeit?
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malene
Beitrag 27.Dec.2010 - 22:48
Beitrag #15


Gut durch
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ZITAT(plop @ 27.Dec.2010 - 20:49) *
ich komme aus einer recht konsequenten katholischen erziehung ,
weihnachten und die ganze weihnachtszeit war früher wirklich zeit der erwartung
des christkindes-aber gespickt mit einer riesenanzahl von liebevoll und zauberhaft arrangierten
bräuchen und geschichtchen bis hin zur geheimnisvollen weihnachtszimmerinszenierung.


Idem. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)
Aber im Gegensatz zu Dir stelle ich in den letzten Jahren eine Rückkehr der Verzauberung fest. Eben weil ich die Worte des Neuen Testaments ganz anders verstehe als früher. Dies ist recht plötzlich, ohne mein Bemühen und fast ohne mein Zutun geschehen. Und weil ich - auch ein ganz unerwartetes Geschenk - zur Weihnachtszeit (und an manchen anderen Tagen und Nächten) wieder die Zeit anhalten kann wie damals als Kind in dem wohlig verwunschenen, funkelnden Wohnzimmer.

Der Beitrag wurde von malene bearbeitet: 27.Dec.2010 - 22:48
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Herzfilz
Beitrag 28.Dec.2010 - 03:18
Beitrag #16


Naschkatze
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ZITAT(-Agnetha- @ 27.Dec.2010 - 18:28) *
Vielleicht hat das wirklich was von "nur die schönen Sachen auskosten" und die weniger erfreulichen wie Beichte, Fastenzeit, Beten, usw. lässt man weg.

Allerdings auch aus Beichte und Fastenzeit ziehen die meisten ja wohl auch etwas Positives.


Als Heidin mit katholischer Vergangenheit (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) und vielleicht Zukunft bestätige ich einfach mal deinen Eindruck, dass meiner Erfahrung nach weder Beichte, noch Fasten, noch Beten in irgendeiner Weise unerfreulich sein müssen für Gläubige. Im Gegenteil (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) .

ZITAT(Liane @ 27.Dec.2010 - 09:55) *
Ich feiere Weihnachten. Mit Baum und Geschenken. Mit Weihnachtsliedern.
Das als absolut Ungläubige.
[..] Ich feiere meinen Aspekt des Fests[...]. Ich feiere nicht die Geburt Christi, sicher nicht. Ich feiere, dass ich da bin, liebe Menschen kenne, wir einander eine Freude machen,

Irgendwie berührt mich diese Aussage sehr ... ich kenne Christen, die an meiner Stelle jetzt sagen würden, genau das sei es, wofür die Geburt Christi stehe: Dafür, dass Menschsein nicht ganz verloren ist.

Ich komme gerade von einem Familien-Weihnachten zurück, das betont nicht gefeiert wurde - vier Menschen setzten sich (in unterschiedlicher Intensität und wechselnder Besetzung) über mehrere Tage immer wieder zusammen, die gerade alle jeweils durch je eigene Krisen gehen, und mindestens eine dieser Krisen ist ein Sterbeprozess. Feste haben mit Bräuchen zu tun - "Ich hab keine Plätzchen gebacken, mir war nicht nach Weihnachten", sagte meine Mutter, die - seit Jahren - ihre Mutter beim Sterben begleitet, beinahe zur Begrüßung, als ich ankam. Und doch, als ich meine Tasche auf die Treppe stellte und die Schachtel mit den armseligen, halb verbrannten Plätzchen auspackte und öffnete, die ich in letzter Minute, in der Nacht vor dem Aufbruch, mit einer Freundin zusammen gebacken hatte, sah ich sie leuchtende Augen bekommen. Ich bin nicht stolz auf diesen Moment, denn die Freude, die dieses Mitbringsel ausgelöst hat, war nicht verdient - ich hatte mich in meinen eigenen Probs verfranst und viel zu spät ans Backen gemacht, um noch etwas zustande zu bringen, das mehr als symbolischen Wert hätte haben können - sondern geschenkt.

Und das ist es, scheint mir, wofür Weihnachten irgendwie steht - dass wir das, worauf es ankommt, nicht machen, erzeugen können müssen - wir bekommen es geschenkt. Oder eben auch nicht.. aber auch dann ist es nicht unsere Schuld, sondern der Ratschluss der GöttInnen, dass es nicht eintraf. Und das ist vielleicht, glaube ich, das größte, wenn auch schwerste, Geschenk, dass die GöttInnen uns machen konnten: Dass es nicht unsere Schuld ist, sondern ihr Ratschluss, wenn wir trotz heißen Bemühens, worauf es uns angekommen wäre, nicht hinkriegen.

Übrigens betrachte ich Weihnachten, wie auch Ostern, als grundheidnische Feste und habe keinerlei Hemmungen, sie als solche auch für mich zu beanspruchen und zu feiern, teils auf unorthodoxe, oder wenn frau so will, ketzerische Weisen. Ich glaube aber, dass es KetzerInnen nicht gibt, nur Suchende und Reisende, und, vielleicht, unerkannte Heilige. Und ich bin der Kirche, die einmal meine war und es vielleicht eines Tages wieder sein wird, sehr dankbar dafür, diese alten Feste und mit ihnen ihren Zauber "in ihrem Herzen bewahrt" und bis zu mir weitergereicht zu haben.

ZITAT(Lucia Brown)
Was ist Glaube für euch? Hängt dieser mit einer Religion zusammen?

Lange Zeit, für mich: Ja. Heute eher: Mit vielen Religionen, als mit einer.

Bearbeitungsgrund: Verdeutlichung

Der Beitrag wurde von Herzfilz bearbeitet: 28.Dec.2010 - 03:34
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DerTagAmMeer
Beitrag 28.Dec.2010 - 08:41
Beitrag #17


Adiaphora
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ZITAT(-Agnetha- @ 27.Dec.2010 - 18:28) *
Vielleicht hat das wirklich was von "nur die schönen Sachen auskosten" und die weniger erfreulichen wie Beichte, Fastenzeit, Beten, usw. lässt man weg.
Allerdings auch aus Beichte und Fastenzeit ziehen die meisten ja wohl auch etwas Positives.


Ich konnte Weihnachten auch nichts abgewinnen als ich noch gläubig war.
Viel zu hohe Erwartungen, zuverlässige Enttäuschungen, Übelkeit und Langeweile ...
Für mich ist Weihnachten eine durchaus brutale Einrichtung, um einsamen Menschen ihre Einsamkeit, Armen ihre Mittellosigkeit und destruktiven Familien ihre Kaputtheit vor Augen zu führen.
Ein "Fest der Liebe", das gnadenlos Bilanz zieht, wie es denn so steht mit der Lieblosigkeit im eigenen Leben.
Und nein, ich weiß absolut nicht, was an diesem kollektiven Glückseeligkeitszwangsmarathon schön sein soll. Wirklich nicht.

Wirklich positiv fand und finde ich hingegen das Fasten. Weil es auch denen gut tut, denen es nicht ohnehin schon dufte geht im Leben. Weil es außerdem hilft, den ganzen Weihnachtsballast wieder abzuschütteln.
Das hab ich mir aus dem Kuchen rausgepickt und in meinen heidnischen Keks gebacken.

Und weil es ebenso wie das Weihnachts- und das Osterfest älter als das Christentum ist, bin ich auch nicht bereit Exklusivansprüche zu berücksichtigen.

Mit genervten Grüßen,
dtam (bösartig, hat nämlich grad erst Weihnachten überstanden)

Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 28.Dec.2010 - 08:43
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Sägefisch
Beitrag 28.Dec.2010 - 11:33
Beitrag #18


Schlaudegen.
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Weihnachten wird als Versammlungsanlass immer besser, seit ich es selbst ausrichte und somit bestimme wer dabei ist. (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif)

Mit Geschenken hat das zum Glück schon lange nichts mehr zu tun – und mit Glauben auch nicht, das habe ich nämlich nicht gelernt.
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-Agnetha-
Beitrag 28.Dec.2010 - 12:23
Beitrag #19


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@DerTagamMeer:

Dass manchen unabhängig vom Glauben Weihnachten nicht gefällt verstehe ich!

Nur eben nicht ganz, warum manche Christen es Ungläubigen nicht zugestehen.

Ich kann mir gut vorstellen, dass es für einsame Menschen schwer ist.
Aber ist das nicht bei jedem Fest so?
An meinem Geburtstag wäre ich auch nicht glücklich, wenn ich niemanden habe, der ihn mit mir feiert.
Aber soll man deswegen alle Feste abschaffen?

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DerTagAmMeer
Beitrag 28.Dec.2010 - 14:02
Beitrag #20


Adiaphora
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ZITAT(-Agnetha- @ 28.Dec.2010 - 12:23) *
@DerTagamMeer:
An meinem Geburtstag wäre ich auch nicht glücklich, wenn ich niemanden habe, der ihn mit mir feiert.

Man hat aber wenigstens die Chance, ganz unbemerkt und heimlich Geburtstag zu haben.
Ich hab viele Jahre über die Feiertage gearbeitet und war von Herzen froh, endlich einen Vorwand zu haben, um den Feierlichkeiten fern zu bleiben. Hätte ich mir weihnachtlich-familiäres Beisammensein gewünscht, wären die gut-gemeint-mitleidigen Blicke dienstleistungsnutzender Weihnachtsglückskekse (haben Sie denn niemanden, mit dem sie feiern könnten? Wie gut, dass es auch Menschen wie Sie gibt, die auch an diesen Tagen Dienst tun ...) sicher schwer zu ertragen gewesen.

Nein, natürlich sollte man Feste nicht abschaffen. Ich wehre mich nur gegen diesen Glückseligkeitskuschelterror auf Knopfdruck. Wenn Weihnachten immer so wäre, wie Herzfilz es beschrieben hätte. Wenn es Platz für Trauer und Abschied böte, man sich auch einfach schlecht fühlen und traurig sein dürfte ohne andere damit zu enttäuschen, wenn Kinder mit weniger Gewalt und Alkoholmissbrauch durch diese Zeit kämen ... wenn's einfach weniger verlogen wäre ... dann würde ich sicher auch 'nen Zugang dazu finden.

Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 28.Dec.2010 - 14:35
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