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Hortensie
Beitrag 01.Nov.2013 - 23:04
Beitrag #1


"Jeck op Sticker"
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Der Titel ist unglücklich gewählt, aber was Besseres fiel mir jetzt auch nicht ein.
Ich mache jetzt mal einen eigenen thread auf, weil mein Beitrag in die bestehenden nicht so recht zu passen scheint und ich die anderen threads auch nicht „zerspammen“ möchte.

Ich habe jetzt angeregt durch die verschiedenen Diskussionen mal weiter über die Thematik nachgedacht.
Für mich haben sich die Gedankenspiele um „Verliebt sein“ außerhalb der Beziehung und könnte es nicht sogar sein, dass die aktuelle Partnerin mich durch ihr Verhalten dazu bringen könnte, andere zu begehren, zu folgender These gebracht:

Ja, natürlich hat ein Mensch bestimmte Bedürfnisse. Ja, ein Mensch, der versucht, verantwortungsvoll mit sich umzugehen, kennt seine Bedürfnisse und erfüllt sich diese.

Verliebt ein Mensch sich in einen anderen Menschen, verliebt er sich auch in die Möglichkeiten, bestimmte Bedürfnisse mit diesem Menschen erfüllen zu können.

Lebt ein Mensch in einer festen Beziehung und kann nicht alles was er sich erwünscht, erhofft und ersehnt mit diesem Menschen leben, eröffnen sich aus meiner Sicht 2 Möglichkeiten:

Möglichkeit 1:
Mensch ist ein sehr reflektierter Mensch und kennt seine Bedürfnisse und kann diese formulieren.
Dieser Mensch würde also die unerfüllten Bedürfnisse ansprechen und mit dem Beziehungsmenschen kommunizieren.
Die Beziehung verstärkt sich durch die Kommunikation, beide Menschen „wachsen“ gemeinsam und beiden Menschen haben keine Bedürfnisse, die von einem dritten Menschen erfüllt werden müssten.

Möglichkeit 2:
Mensch kennt seine Bedürfnisse, kann diese aber aus verschiedenen Gründen innerhalb der Beziehung nicht kommunizieren.
Dieser Mensch wird dafür empfänglich sein, sich in andere Menschen zu verlieben, bei denen eine Erfüllung der Bedürfnisse möglich zu sein scheint.

Oder einfach ausgedrückt:
Ich verliebe mich außerhalb meiner Partnerschaft, weil mir innerhalb meiner Beziehung bestimmte Bedürfnisse nicht erfüllt werden. Ich kann darüber aber auch nur eingeschränkt kommunizieren.
Vielleicht kommuniziere ich auch aus Angst vor Zurückweisung nicht.

Ich nehme also lieber in Kauf, dass meine Partnerin sich quasi als für mich und meine Bedürfnisse unzureichend fühlt, als diese Bedürfnisse mit ihr zu besprechen und Kompromisse zu finden.


Ich habe zwar alles in „Ich-Form“ geschrieben, aber ich möchte mit meiner Partnerin lieber über meine und ihre Bedürfnisse sprechen können, als auf ein Gefühl für jemanden drittes auszuweichen.
Ich möchte selber nicht das Gefühl bekommen, „2-Wahl“ zu sein und auch meine Partnerin betrachte ich lieber weiterhin als meine Gefährtin für mein Leben, als „Wartestation, bis sich was besseres findet“.
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sja
Beitrag 02.Nov.2013 - 10:19
Beitrag #2


Gut durch
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Möglichkeit 3:
Mensch kennt seine Bedürfnisse, formuliert diese in der Partnerschaft, aber es findet sich keine für beide zufriedenstellende Lösungsmöglichkeit.
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Lena_O.
Beitrag 02.Nov.2013 - 11:57
Beitrag #3


Satansbraten
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Möglichkeit 4:

Mensch kennt seine Bedürfnisse und nimmt sich "Auszeiten" aus der Beziehung und lebt seine Bedürfnisse in diesen Zeit aus. (Beispiel aus dem früheren Leben meines Frisörs, der 3,4 Mal im Jahr nach Ibizia flog um dort seine homosexuellen Neigungen auszuleben.)
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Hortensie
Beitrag 02.Nov.2013 - 13:52
Beitrag #4


"Jeck op Sticker"
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Möglichkeit 3+4 gibt es natürlich auch. Vielen Dank für eure Beiträge.

Beides sind natürlich auch Möglichkeiten, die allerdings Kommunikation und Selbstreflektion vorraussetzen.

Oftmals stellt es sich aus meiner Sicht aber so dar, dass Menschen ihre Bedürfnisse kennen, es ihnen aber leichter fällt, sich in einen Menschen zu verlieben, durch den diese Bedürfnisse erfüllt werden sollen, anstatt diese zu artikulieren und eine Zurückweisung zu riskieren.
Manchmal ist es ja auch, dass durch das Gefühl ders "Verliebtseins" in eine bestimmte Person unbefriedigte Bedürffnsse erst bewusst gemacht werden.
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Deirdre
Beitrag 02.Nov.2013 - 14:06
Beitrag #5


Satansbraten
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Meiner Meinung nach kann sich theoretisch jeder Mensch beliebig oft verlieben, eine intakte, erfüllte Beziehung steht dem nicht im Wege ...
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shark
Beitrag 02.Nov.2013 - 14:41
Beitrag #6


Strösenschusselhai
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Ich glaub, dass ganz viel von dem, was neben und außerhalb von Beziehungen so an Unheil angerichtet wird (weil eben nicht kommuniziert, da kaum bis gar nicht reflektiert) nicht besonders viel mit echten "Bedürfnissen" in Richtung PartnerIn zu tun hat, sondern eher als chaosproduzierendes Symptom lang ignorierter höchstpersönlicher Baustellen gelten darf.

Ich habe in meinem Leben so viele Menschen kennengelernt, die fremdgehen, die nicht treu sein können oder wollen, die immer mal wieder den "Was wäre wenn...?"-Gedanken spinnen, die mit einem Fuß immer im Notausgang stehen, die ihren PartnerInnen Langweiligkeit, Stagnation und was weiß ich was vorwerfen, sich mit sich selbst bei der Bewertung ihrer Situation aber abseits von "Ich armes Opfer kann ja nicht anders; irgendwie muss ich mich ja befreien!" gar nicht erst beschäftigen.

Und unter diesen Menschen sind einige, die versuchen, durch ihre Flatterhaftigkeit und ihr ganzes "hier ein bisschen verlieben, dort ein bisschen naschen - hat ja mit der Beziehung nix zu tun" eigene Verlustängste zu kompensieren. Und andere, die einfach ein grundlegendes Problem damit haben, sich für irgendwas im Leben mal wirklich zu entscheiden. Und solche, deren Selbstbewusstsein so schwach ausgeprägt ist, dass sie sich bloß dann überhaupt bemerkenswert finden können, wenn möglichst regelmäßig/viele Andere auf sie abfahren. Oder oder oder... Da gibt es noch ne Menge anderer Gründe, die mit der tatsächlichen Partnerin und deren Haltung/Verhalten gar nichts zu tun haben.

Viel zu viele Menschen gehen mit ihren Empfindungen eben nicht verantwortungsvoll um; sie erforschen sich nicht, sie wollen sich mit ihren wahren Beweggründen gar nicht befassen.
Und da ist dann der Schritt schnell gemacht, erstens die Partnerin für die eigenen Seelenlöcher verantwortlich zu machen (im Sinne von "Bei ihr bekomme ich nicht, was ich brauche") und zweitens eben statt "innen" lieber im "Außen" nach Lösung und Entlastung zu suchen.

Ich behaupte nicht, dass es wirklich polyamor fühlende Menschen nicht gebe; im Gegenteil, diese anerkenne ich sogar in besonderer Weise, weil sie nämlich so gar nicht leben könnten, wenn sie sich mit sich selbst und ihren Empfindungen nicht aufrichtig auseinandersetzen würden.

Aber ich sage, dass viel Unglück (auch im Selbstbild der solchermaßen "Beschuldigten und Betrogenen") abgewendet werden könnte, betrachteten Menschen nicht jede solcher Gefühlsregungen als Ergebnis eines "Bedürfnisses" nach etwas, das in ihrer Beziehung nicht zu bekommen sein kann.
Manche Menschen "benutzen" einfach Erotik und Phantasien außerhalb der Beziehung als Ausweg vor sich selbst. Fühlt sich gut an, beschäftigt die Sinne, erzeugt "Drama". Wenn das mal nicht von echten persönlichen Problemen ablenkt....!

Und leider ist es auch so, dass manchmal allergrößte gegenseitige Ehrlichkeit trotzdem nicht zu einem "gemeinsamen Wachsen" oder gar zu einem Grfühl von "Ich bekomme in meiner Beziehung das, was ich brauche" führt. Es gibt Menschen, die sich als Paar zusammentun, im Grunde aber so wenig gemein haben an Lebensvorstellungen, Werten und Bedürfnissen, dass sie einander nicht im Mindesten das geben können, was sie jeweils brauchen. Das zu erkennen und sich und der Anderen einzugestehen, ist auch nicht leicht.

Vielleicht bin ich jetzt am Thema vorbei... wenn ja: sorry... das war einfach das, was mir zu Deinen Zeilen eingefallen ist, Hortensie.


Einen schönen Samstag Euch allen. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)



shark

Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 02.Nov.2013 - 15:55
Bearbeitungsgrund: doppelt visieren ist auch doof.....
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Hortensie
Beitrag 02.Nov.2013 - 15:31
Beitrag #7


"Jeck op Sticker"
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ZITAT(shark @ 02.Nov.2013 - 14:41) *
Vielleicht bin ich jetzt am Thema vorbei... wenn ja: sorry... das war einfach das, was mir zu Deinen Zeilen eingefallen ist, Hortensie.

shark


Hallo shark,
alles was in dem Kontext "Beziehung/Bedürfnisse" an Gedanken zusammenkommt ist "im Thema". Deinen Beitrag empfand ich als absolut passend, weil es auch vor dem reflektierten Eingeständniss einen Fluchtreflex geben mag, den ich bisher in meinen Überlegungen nicht mit einbezogen habe.
Herzliche Grüße
H.
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Hortensie
Beitrag 03.Nov.2013 - 09:43
Beitrag #8


"Jeck op Sticker"
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ZITAT(sja @ 02.Nov.2013 - 10:19) *
Möglichkeit 3:
Mensch kennt seine Bedürfnisse, formuliert diese in der Partnerschaft, aber es findet sich keine für beide zufriedenstellende Lösungsmöglichkeit.


Das ist natürlich problematisch und auf Dauer denke ich mir diese Situation für beide Seiten belastend. Mir fällt dafür in der Theorie kein Lösungsansatz ein.
In der Praxis könnte ich mir denken, dass mit viel gegenseitigem Verständniss und Zuneigung eine für beide Seiten lebbare Lösung auch zum Bespiel mit Hilfe von Supervision gefunden werden kann.

Letztlich sind wahrscheinlich gegenseitiges Verständniss und ein hoher Grad der Zuneigung bzw. die Stärke der Liebe die Grundlage, um sich gegenseitig Zugeständnisse machen zu können, die mensch ohne diese Grundlage für nicht lebbar hielte.
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junisonne
Beitrag 03.Nov.2013 - 09:44
Beitrag #9


Gut durch
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ZITAT(shark @ 02.Nov.2013 - 14:41) *
Ich glaub, dass ganz viel von dem, was neben und außerhalb von Beziehungen so an Unheil angerichtet wird (weil eben nicht kommuniziert, da kaum bis gar nicht reflektiert) nicht besonders viel mit echten "Bedürfnissen" in Richtung PartnerIn zu tun hat, sondern eher als chaosproduzierendes Symptom lang ignorierter höchstpersönlicher Baustellen gelten darf.

Ich habe in meinem Leben so viele Menschen kennengelernt, die fremdgehen, die nicht treu sein können oder wollen, die immer mal wieder den "Was wäre wenn...?"-Gedanken spinnen, die mit einem Fuß immer im Notausgang stehen, die ihren PartnerInnen Langweiligkeit, Stagnation und was weiß ich was vorwerfen, sich mit sich selbst bei der Bewertung ihrer Situation aber abseits von "Ich armes Opfer kann ja nicht anders; irgendwie muss ich mich ja befreien!" gar nicht erst beschäftigen.

Und unter diesen Menschen sind einige, die versuchen, durch ihre Flatterhaftigkeit und ihr ganzes "hier ein bisschen verlieben, dort ein bisschen naschen - hat ja mit der Beziehung nix zu tun" eigene Verlustängste zu kompensieren. Und andere, die einfach ein grundlegendes Problem damit haben, sich für irgendwas im Leben mal wirklich zu entscheiden. Und solche, deren Selbstbewusstsein so schwach ausgeprägt ist, dass sie sich bloß dann überhaupt bemerkenswert finden können, wenn möglichst regelmäßig/viele Andere auf sie abfahren. Oder oder oder... Da gibt es noch ne Menge anderer Gründe, die mit der tatsächlichen Partnerin und deren Haltung/Verhalten gar nichts zu tun haben.

Viel zu viele Menschen gehen mit ihren Empfindungen eben nicht verantwortungsvoll um; sie erforschen sich nicht, sie wollen sich mit ihren wahren Beweggründen gar nicht befassen.
Und da ist dann der Schritt schnell gemacht, erstens die Partnerin für die eigenen Seelenlöcher verantwortlich zu machen (im Sinne von "Bei ihr bekomme ich nicht, was ich brauche") und zweitens eben statt "innen" lieber im "Außen" nach Lösung und Entlastung zu suchen.

Ich behaupte nicht, dass es wirklich polyamor fühlende Menschen nicht gebe; im Gegenteil, diese anerkenne ich sogar in besonderer Weise, weil sie nämlich so gar nicht leben könnten, wenn sie sich mit sich selbst und ihren Empfindungen nicht aufrichtig auseinandersetzen würden.

Aber ich sage, dass viel Unglück (auch im Selbstbild der solchermaßen "Beschuldigten und Betrogenen") abgewendet werden könnte, betrachteten Menschen nicht jede solcher Gefühlsregungen als Ergebnis eines "Bedürfnisses" nach etwas, das in ihrer Beziehung nicht zu bekommen sein kann.
Manche Menschen "benutzen" einfach Erotik und Phantasien außerhalb der Beziehung als Ausweg vor sich selbst. Fühlt sich gut an, beschäftigt die Sinne, erzeugt "Drama". Wenn das mal nicht von echten persönlichen Problemen ablenkt....!

Und leider ist es auch so, dass manchmal allergrößte gegenseitige Ehrlichkeit trotzdem nicht zu einem "gemeinsamen Wachsen" oder gar zu einem Grfühl von "Ich bekomme in meiner Beziehung das, was ich brauche" führt. Es gibt Menschen, die sich als Paar zusammentun, im Grunde aber so wenig gemein haben an Lebensvorstellungen, Werten und Bedürfnissen, dass sie einander nicht im Mindesten das geben können, was sie jeweils brauchen. Das zu erkennen und sich und der Anderen einzugestehen, ist auch nicht leicht.

Vielleicht bin ich jetzt am Thema vorbei... wenn ja: sorry... das war einfach das, was mir zu Deinen Zeilen eingefallen ist, Hortensie.


Einen schönen Samstag Euch allen. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)





shark



Ein toller Beitrag, Shark (IMG:style_emoticons/default/thumbsup.gif)

Schwierig, wenn versuchen möchte, diese Menschen auf ihre echten Probleme hinzuweisen. Ganz behutsam natürlich...und sie? ... behaupten alles ist gut schwärmen weiter aus (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif)

Der Beitrag wurde von junisonne bearbeitet: 03.Nov.2013 - 09:47
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Hortensie
Beitrag 03.Nov.2013 - 10:08
Beitrag #10


"Jeck op Sticker"
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ZITAT(Lena_O. @ 02.Nov.2013 - 11:57) *
Möglichkeit 4:

Mensch kennt seine Bedürfnisse und nimmt sich "Auszeiten" aus der Beziehung und lebt seine Bedürfnisse in diesen Zeit aus. (Beispiel aus dem früheren Leben meines Frisörs, der 3,4 Mal im Jahr nach Ibizia flog um dort seine homosexuellen Neigungen auszuleben.)


Ja, diese Modelle sind mir aauch bekannt, aber letztlich schwierig auf Dauer zu leben.
Wäre ich zum Beispiel mit einer Bi-Frau zusammen, könnte ich ihr diesen Freiraum nicht zugestehen.

Ich kenne allerdings eine Bi-Frau, die seit vielen Jahren mit einer Frau in einer monogamen Beziehung lebt, ohne dass sie das gefühl hat, ihr würde etwas fehlen.
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Pirola
Beitrag 03.Nov.2013 - 11:06
Beitrag #11


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Möglichkeit 5 :
Es ist möglich , in der Partnerinnenschaft über alle Bedürfnisse zu sprechen , doch ist es für beide ein Übermass an Verantwortung und anstrengender Beziehungsarbeit , die zu wenig durch Pausen , schöne Dinge wie gemeinsame Freizeitbeschäftigungen und Kontakte zu anderen Lesben , mit denen ein ehrlicher Austausch möglich wäre , ausgeglichen wird .
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Lena_O.
Beitrag 03.Nov.2013 - 12:26
Beitrag #12


Satansbraten
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QUOTE(Hortensie @ 03.Nov.2013 - 10:08) *
QUOTE(Lena_O. @ 02.Nov.2013 - 11:57) *
Möglichkeit 4:

Mensch kennt seine Bedürfnisse und nimmt sich "Auszeiten" aus der Beziehung und lebt seine Bedürfnisse in diesen Zeit aus. (Beispiel aus dem früheren Leben meines Frisörs, der 3,4 Mal im Jahr nach Ibizia flog um dort seine homosexuellen Neigungen auszuleben.)


Ja, diese Modelle sind mir aauch bekannt, aber letztlich schwierig auf Dauer zu leben.
Wäre ich zum Beispiel mit einer Bi-Frau zusammen, könnte ich ihr diesen Freiraum nicht zugestehen.

Ich kenne allerdings eine Bi-Frau, die seit vielen Jahren mit einer Frau in einer monogamen Beziehung lebt, ohne dass sie das gefühl hat, ihr würde etwas fehlen.



Ja, das scheint auf Dauer schwierig.
Besagter Frisör hat sich später von Ehefrau und Sohn getrennt und lebt nun mit Mann zusammen, obwohl es sich jahrelang diese Auszeiten genommen hatte.

Der Beitrag wurde von Lena_O. bearbeitet: 03.Nov.2013 - 12:28
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PikSieben
Beitrag 03.Nov.2013 - 14:19
Beitrag #13


ausgewilderte Großstadtpflanze
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ZITAT(shark @ 02.Nov.2013 - 14:41) *
Aber ich sage, dass viel Unglück (auch im Selbstbild der solchermaßen "Beschuldigten und Betrogenen") abgewendet werden könnte, betrachteten Menschen nicht jede solcher Gefühlsregungen als Ergebnis eines "Bedürfnisses" nach etwas, das in ihrer Beziehung nicht zu bekommen sein kann.

Diesen Satz möchte ich gern mal aus deinen Ausführungen, in denen du sicher ganz viel Richtiges benannt hast, herauslösen und etwas (anders als du) ausbauen.
Um meine Gedanken dazu nicht allzu neunmalklug perfektmenschlich daherkommen zu lassen, muss ich ein bisschen ausholen und etwas von mir erzählen, obwohl es nicht leicht ist, nachdem du hier solche "Kübel" (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ausgegossen hast.

Nachdem ich mit meiner allerersten Partnerin (was ich gern betonen möchte, um ein bisschen meine Unbedarftheit zu erklären) 4,5 Jahre zusammen war, während derer andere Frauen/Lesben quasi Luft für mich waren, passierte etwas "Unglaubliches" (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif) : Obwohl ich absolut glücklich und verliebt war, fuhr urplötzlich und aus dem Nichts der Blick einer anderen Frau wie ein Blitz in mich hinein und brachte meine ganze Welt ins Wanken. Wie konnte es sein, dass eine andere so etwas bei mir auslöst? Was hieß das für meine Beziehung? War ich vielleicht doch nicht so glücklich, wie ich dachte? Gab es womöglich unbefriedigte Bedürfnisse? Und je mehr ich darüber nachdachte, desto mehr stellte ich plötzlich alles in Frage. Und natürlich gab es Eigenschaften, die diese Frau besaß, die ich bei meiner Partnerin nicht ausmachen konnte. (Überraschenderweise (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif) war meine damalige Freundin ebenso wenig vollkommen und perfekt wie jede andere Frau, einschließlich mir selbst, es ist.) Und weil ich meine Partnerin ja auch nicht belügen wollte, goss ich das Ganze auch noch brühwarm über ihr aus. Es gab ein riesiges Drama, eine vorübergehende mehrwöchige Trennung, nach der wir uns ganz langsam wieder fanden, später heirateten wir sogar. Übrig blieb aber eine Narbe, aus der noch jahrelang allerlei Unappetitliches herauseiterte. Über das unrühmliche Ende der Beziehung möchte ich mich hier lieber ausschweigen, aber ich habe von alledem eines gelernt:

"Nur", weil ich in einer festen und monogamen Beziehung lebe, heißt das nicht, dass ich alle anderen Frauen auf der Welt uninteressant und langweilig finden muss. Wenn mir doch mal eine andere Frau ein wenig Röte auf die Wangen oder ein kleines Sausen in die Magengrube zaubert, dann ist das aber kein Grund, gleich meine Gefühle für meine Frau in Frage zu stellen. Heute schüttel ich sowas mit einem verschämten Grinsen (uuups!) wieder ab und gut ist. Und ich bin mir auch sehr sicher, dass ich nicht sonstwas verpassen werde, wenn ich nicht nachforsche, was mir diese andere Frau vielleicht ermöglichen würde. Ich muss bei einem solchen Anlass nicht anfangen, mir irgendeine Verliebtheit einzureden. Und wenn umgekehrt meine Frau allzu grinsend von ihrer Physiotherapeutin erzählt, kann ich mit ihr grinsen und sie ein bisschen necken.

Es wird keine Frau auf der Welt geben, die all das auf ihre Person vereinigt, was andere Menschen interessant für mich macht. Irgendwas wird immer offen bleiben. Das ist ja auch gut so.

Fazit:
Möglichkeit 6: auf dem Teppich bleiben
Ich muss nicht gleich alles, was mich an einer anderen Frau beeindruckt, zu einem in meiner Beziehung unbefriedigten "Bedürfnis" (im Sinne von: "ohne das kann ich nicht leben") hochstilisieren. Und bevor ich meiner Partnerin zumute, sich an irgendeiner Stelle als unzureichend zu empfinden, überprüfe ich erst einmal, was wirklich "Bedürfnis" ist.

Und erst dann gehe ich, wenn nötig, zu Möglichkeit 1 über. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

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shark
Beitrag 03.Nov.2013 - 15:21
Beitrag #14


Strösenschusselhai
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ZITAT(PikSieben @ 03.Nov.2013 - 14:19) *
Ich muss nicht gleich alles, was mich an einer anderen Frau beeindruckt, zu einem in meiner Beziehung unbefriedigten "Bedürfnis" (im Sinne von: "ohne das kann ich nicht leben") hochstilisieren. Und bevor ich meiner Partnerin zumute, sich an irgendeiner Stelle als unzureichend zu empfinden, überprüfe ich erst einmal, was wirklich "Bedürfnis" ist.

Und erst dann gehe ich, wenn nötig, zu Möglichkeit 1 über. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)


Womit Du den Inhalt meines "Kübels" in drei Sätzen zusammengefasst hast.
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Riva
Beitrag 03.Nov.2013 - 16:38
Beitrag #15


Fürstin Pückler
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ZITAT(PikSieben @ 03.Nov.2013 - 14:19) *
Es wird keine Frau auf der Welt geben, die all das auf ihre Person vereinigt, was andere Menschen interessant für mich macht. Irgendwas wird immer offen bleiben. Das ist ja auch gut so.

Fazit:
Möglichkeit 6: auf dem Teppich bleiben
Ich muss nicht gleich alles, was mich an einer anderen Frau beeindruckt, zu einem in meiner Beziehung unbefriedigten "Bedürfnis" (im Sinne von: "ohne das kann ich nicht leben") hochstilisieren. Und bevor ich meiner Partnerin zumute, sich an irgendeiner Stelle als unzureichend zu empfinden, überprüfe ich erst einmal, was wirklich "Bedürfnis" ist.



Super auf den Punkt gebracht (von dir übrigens auch, liebe shark)
Ich frage mich auch oft, wie es sein kann, dass manche Menschen dem Irrglauben erliegen, dass ein Bedürfnis haben (und es im zweiten Schritt vielleicht auch noch mehr oder weniger adäquat artikulieren ) gleichbedeutend ist mit dem Anrecht darauf, dass dieses Bedürfnis immer und auf jeden Fall und im Zweifelsfall auch auf Kosten anderer auch gestillt/ befriedigt wird.

Der Beitrag wurde von Riva bearbeitet: 03.Nov.2013 - 16:44
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Pirola
Beitrag 03.Nov.2013 - 21:01
Beitrag #16


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In der Phase der Verliebtseins , da ist es schwer , die Gefühle so tief zu schrauben .
Und dass es eben zeitweilig kritische Beziehungsphasen gibt , in denen frau dann auch anfälliger für solche wirklich heftigen Gefühle
der Untreue wird , sehen wir ja an Punkt 2 ( der war es , glaube ich ) und Punkt 6 ist natürlich der Vernünftigste , doch gibt es wohl viele,
die ihre Gefühle nicht so unter Kontrolle bekommen .
Wer es nicht erlebt hat , kann es nicht wirklich beurteilen .
Entscheidend ist der Umgang des Paares mit der Verliebtheit der einen .
Und da wäre Punkt 1- das ehrliche Miteinandersprechen wohl noch am besten . Wenn das klappt und ein Konsenz entsteht , der der Monogamie
im einfachen Falle , dann kann Punkt 6 irgendwann auch aktuell werden. Eine Frage der Zeit .
Wenn hier niemand mehr durchsteigt, wundert es mich nicht (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
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sja
Beitrag 04.Nov.2013 - 20:16
Beitrag #17


Gut durch
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ZITAT(shark @ 02.Nov.2013 - 14:41) *
Und leider ist es auch so, dass manchmal allergrößte gegenseitige Ehrlichkeit trotzdem nicht zu einem "gemeinsamen Wachsen" oder gar zu einem Grfühl von "Ich bekomme in meiner Beziehung das, was ich brauche" führt. Es gibt Menschen, die sich als Paar zusammentun, im Grunde aber so wenig gemein haben an Lebensvorstellungen, Werten und Bedürfnissen, dass sie einander nicht im Mindesten das geben können, was sie jeweils brauchen. Das zu erkennen und sich und der Anderen einzugestehen, ist auch nicht leicht.


Ich denke das erklärt nicht zuletzt Möglichkeit 3.
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pfefferkorn
Beitrag 05.Nov.2013 - 11:25
Beitrag #18


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Bei all dem ist auch zu beachten... damit es dann noch komplizierter wird :-), dass wir uns verändern.... das bedürfnis nach sicherheit, dass ich mit 20 hatte, habe ich heute so nicht mehr... weil ich mehr sicherheit in mir selber habe und weiß, dass andere mir die nicht geben können -
das bedürnis nach freiheit, was immer das dann meint, nach erotischen erfahrungen mit anderen, kann ganz unterschiedliche gespeist sein -
oder auch das bedürnis, jetzt plüötzlich doch nochmal ein jahr ins ausland zu gehen...

meint, wir ändern uns und ich weiß, dass ich vieles erst im nachhinein "einordnen" kann, erst im nachhinein ergeben begegnungen für mich einen sinn,
ich mag reflektiert sein oder weniger, aber manches erscließt sich nicht gleicht - manches ist einfach auch gleichzeitig -
die probleme, die ich bei anderen erkenne oder zu erkennen meine, sind erstmal probleme, die ich sehe, weil mir das ins auge springt - das sagt manchmal mehr über mich als über die andere person aus

bei einer lanjährigen beziehugn, die ich hatte, habe ich noch zum trennungszeitpunkt geglaubt, "alles" erzählen zu können und zu wollen, bis ich nach jahren gemerkt habe, dass es überhautp nicht mein bedürnis ist, "alles zu erzählen" - sondern mir dieser anspruch auch eine große last war - es ist auch mal schön, was für mich zu machen, ich brauche es, nicht jeden schritt zu dokumentieren -

insofern ist für mich klar, dass es für den frisör zu dem zeitpunkt passte, seine erotischen spiele außerhalb seiner familie zu spielen, und irgendwann hat es nicht mehr gepasst -
für mich ist das nicht "trotzdem hat er sich irgendwann getrennt" - sondern alles hat zu seiner zeit gepasst - vielleicht wollte er auch warten, bis die kinder groß sind - vielleicht hatte er andere prioritäten - und später wollte er vielleicht nicht erotik, sondern auch beziehung mit männern leben - vielleicht wollte seine frau was anderes, und er hat als folge davon dann beschlossen, komplett schwul leben zu wollen...

dinge, menschen, beziehungen ändern sich - als gut empfinde ich, wenn wir im frieden sehen können, dass wir anders sind als andere, dass niemand uns "absichtlich" verletzt, um uns zu verletzen, und wenn mit jemand eine "mitgibt" , wo ich das gefühl habe, da ist auch berechnung dahinter - dann zu schauen, wie ich damit umgehen kann - und auch mal in frieden jemandem fernzublieben, um nicht ein dauerndes komfliktfeld zu nähren

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