11 September 2001, Wo warst Du am 11 September 2001 ? |
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11 September 2001, Wo warst Du am 11 September 2001 ? |
11.Sep.2011 - 15:50
Beitrag
#1
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Salatfee Gruppe: Members Beiträge: 161 Userin seit: 02.11.2004 Userinnen-Nr.: 700 |
Dieser Tag wird wohl bei keinem mehr so schnell aus dem Gedächtnis gehen. Ich erinnere mich genau, es war an einem Dienstag Nachmittag 14:45 h. Wir hatten damals einen TV bei uns auf der Arbeit, ich machte ihn durch Zufall an, plötzlich sah ich wie ein Flugzeug in einen Turm einschlug. Dieser Turm kam mir sehr bekannt vor und ich dachte noch: Cooler Actionfilm. Plötzlich kam Peter Klöppel ins Bild und ich hab dann sofort gecheckt, dass da was nicht stimmt. Ich stand fassungslos wie angewachsen vor dem TV und konnte gar nicht fassen, was ich gesehen habe. Dann der Zweite Turm. Es war einfach nur schrecklich. Die Tänen liefen mir übers Gesicht hinter mir standen noch viele Angstellte, die ich gar nicht bemerkte. Ich war Zeuge wie unschuldige Menschen ihr Leben verlohren haben.Und nicht nur ich. Die ganze Welt (IMG:style_emoticons/default/sad.gif) Und jetzt 10 Jahre danach, bekomme ich immer wieder einen schauer über Rücken, wenn ich die Bilder im TV sehe. Greeneyes |
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11.Sep.2011 - 16:07
Beitrag
#2
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blau ist gesund Gruppe: Members Beiträge: 6.276 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 40 |
hmm.. ich werde mich jetzt fürchterlich unbeliebt machen. Aber mir geht das 9/11 Gedöns schwer auf den Zeiger. Es wird mit Pathos versehen und immer wieder aufgerührt. Ja, es war schlimm. Ja, ich erinner mich genau wo ich war und was ich getan habe. Ja, ich habe auch die Bilder gesehen. Aber mal im Ernst. Amerika ist nicht das einzigste Land wo sowas passiert ist. Es gabe eine Zeit in Deutschland, da wurden die RAF Terroristen gesucht. Gibt es Jahrestage für deren getöten Menschen? Amerika hat viele Kriege ausserhalb ihrer Grenzen geführt, nun wurde der Krieg ihnen "auf dem Hausflur serviert". Sie sind etwas "verstört". Okay. So reagieren manche Menschen die sehr tolerant sind, bis es ihnen selbst passiert oder gar in den eigenen 4 Wänden.
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11.Sep.2011 - 16:47
Beitrag
#3
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Satansbraten Gruppe: Members Beiträge: 532 Userin seit: 11.03.2009 Userinnen-Nr.: 6.616 |
Für mich war es a ) grauenvoll (mir wird noch immer übel, wenn ich daran denke) b ) eine Zeitenwende, was mr auch unmittelbar bewusst wurde.
Mein Alltagsleben hat sich durch den Anschlag sofort verändert (wohnortbedingt). Der Beitrag wurde von Deirdre bearbeitet: 11.Sep.2011 - 16:48 |
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11.Sep.2011 - 17:31
Beitrag
#4
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Heiligenanwärterin Gruppe: Members Beiträge: 15.416 Userin seit: 06.09.2004 Userinnen-Nr.: 271 |
Ich weiß auch noch, wo ich gerade war, als ich zum ersten Mal davon gehört habe.
Und ich frage mich, wieso ich es in diesem Fall weiß, aber nicht mehr weiß, wo ich gerade war, als ich von dem diesjährigen Erdbeben in Japan erfahren habe. Oder von fast all den unzähligen anderen Katastrophen. Grübler, Du bist nicht die einzige. Dass das Datum die Angehörigen der Opfer aufwühlt, ist klar. Und auch Menschenmassen, denen und deren Angehörigen nichts passiert ist, die aber nahe am Geschehen waren. Ich fühle mit den Menschen, es muss furchtbar für sie gewesen sein. Aber es gibt so viele Menschen, denen genauso grausames Leid widerfahren ist. Weniger medienwirksam. Ich kann mich nicht erinnern, dass bei anderen Katastrophen mit solcher Begeisterung private Handyfilmchen, gefälschte Fotos (angeblich gefundene und dann entwickelte Filme - auf dem Bild ist ein Tourist, im Hintergrund schlägt gerade das 1. Flugzeug ein) und anderes verbreitet werden. Und ich frage mich, wieso wir uns mit solchem Genuss in den schrecklichen Ereignissen suhlen. In der Supermarktzeitung letzter Woche wurden Menschen zu ihrer Arbeit o.ä. interviewt. Und jedeR teilte der Leserschaft abschließend noch mit, wo er "damals gerade war". Auf Facebook erscheinen Statusmeldungen zu genau der selben Frage. Was bringt diese Frage? Und wieso bringt sie ausgerechnet im Zusammenhang mit dieser Katastrophe etwas? |
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11.Sep.2011 - 17:40
Beitrag
#5
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blau ist gesund Gruppe: Members Beiträge: 6.276 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 40 |
Keine Ahnung, was diese Frage bringen soll (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif)
Der Beitrag wurde von Grübler bearbeitet: 11.Sep.2011 - 17:54 |
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11.Sep.2011 - 18:13
Beitrag
#6
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Reisefreudige Nacht-zum-Tag-Macherin Gruppe: Members Beiträge: 2.215 Userin seit: 04.12.2004 Userinnen-Nr.: 869 |
Ich erinnere mich, wie ich es auf der Arbeit erfuhr - und wie ich heftig mit einer Kollegin aneinandergeriet, die proklamierte, daß das den USA jetzt endlich mal recht geschähe. Ich kannte jemanden, die in der Nähe des WTC arbeitete, hatte sie ein Jahr vorher dort besucht. Vielleicht trifft es dadurch etwas "closer to home", als wenn es etwas wäre, was ich es bloß aus dem Fernsehen kennen würde.
Ich weiß auch noch sehr genau, wo und wie ich von dem Erdbeben in Christchurch im Februar erfuhr. Auch das ist ein Ort, den ich kenne, und wo ich Menschen kannte und kenne, die dabei hätten ums Leben kommen können. Vermutlich geht es mir schlicht deshalb persönlich näher als der Krieg in Libyen oder das Erdbeben und der Tsunami in Japan, wo ich niemanden persönlich kenne. (IMG:style_emoticons/default/unsure.gif) |
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11.Sep.2011 - 18:31
Beitrag
#7
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- keep it up you go girl - Gruppe: Members Beiträge: 13.733 Userin seit: 21.02.2007 Userinnen-Nr.: 4.099 |
Und ich hatte noch die Hoffnung, dass unser Forum verschont bleibt. Nun, auch hier. Es reicht doch, dass alle anderen darüber schreiben.
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12.Sep.2011 - 18:07
Beitrag
#8
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Salatfee Gruppe: Members Beiträge: 161 Userin seit: 02.11.2004 Userinnen-Nr.: 700 |
Und ich hatte noch die Hoffnung, dass unser Forum verschont bleibt. Nun, auch hier. Es reicht doch, dass alle anderen darüber schreiben. ja wieso antwortest du dann? es gibt vielleicht auch noch Menschen, denen es sehr nahe geht. Keine Ahnung, was diese Frage bringen soll (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) Es gibt menschen, so wie ich zum beispiel, denen das sehr nahe geht. Natürlich gibt es auch noch andere schlimme unglücksfälle auf dieser Welt. |
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12.Sep.2011 - 18:51
Beitrag
#9
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a.D. Gruppe: Members Beiträge: 8.380 Userin seit: 24.08.2004 Userinnen-Nr.: 5 |
Ich weiß noch, wo ich war, als ich davon erfuhr. Für mich war dieser Anschlag insofern etwas Besonderes, als sich in den Tagen und Monaten danach die ganze Welt hin zu Misstrauen und Angst zu verändern schien, was sich auch nie mehr ganz gelegt hat. Das Jahr 2001 hatte für mich sowieso sch**** angefangen, und da haben mir diese Ereignisse in mancher Hinsicht den Rest gegeben. Es war halt nicht nur ein schreckliches Ereignis, von dem man im Fernsehen erfuhr, sondern es hatte auch konkrete Auswirkungen auf mein Lebensumfeld hier in Europa.
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12.Sep.2011 - 21:58
Beitrag
#10
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ungerader Parallel-Freigeist Gruppe: Members Beiträge: 10.881 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 83 |
Es gibt zwar (leider!) sehr viele schlimme Ereignisse. Auch solche, bei denen noch mehr Menschen sterben mussten als am 11.9.
Trotzdem meine ich, dass viele dieser Ereignisse an uns in Europa mehr vorbei gegangen sind. Aber warum? (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) Spielen die Medien da eine Rolle? Die Stellung der USA? Für mich war es allerdings auch ein besonderes Geschehen, weil sich der Flugverkehr seitdem so verändert hat. Die verschärften Sicherheitskontrollen (keine Flüssigkeiten, usw) kamen ja danach. Ich erinnere mich noch, dass ich vor dem 11.9.2001 mal aus Versehen noch ein Taschenmesser im Rucksack hatte. Der Sicherheitsbeamte in London hat mich etwas gemustert, aber dann durfte ich das Messer sogar mitnehmen! Heute wäre das wohl anders. Habe sogar gehört, dass die Polizei kam als ein Schüler ein Taschenmesser im Handgepäck hatte. Der Schüler wurde dann befragt. Es gibt wohl vieles, was uns betroffen macht, aber man sich selbst doch weit weg fühlt? Oder? Beim 11.9. dachte ich mir aber, dass ich selbst auch hätte in einem der Flugzeuge sitzen können. Und dieses Wissen sterben zu müssen, wäre für das Schlimmste. Der Beitrag wurde von -Agnetha- bearbeitet: 12.Sep.2011 - 21:59 |
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13.Sep.2011 - 08:58
Beitrag
#11
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- keep it up you go girl - Gruppe: Members Beiträge: 13.733 Userin seit: 21.02.2007 Userinnen-Nr.: 4.099 |
Und ich hatte noch die Hoffnung, dass unser Forum verschont bleibt. Nun, auch hier. Es reicht doch, dass alle anderen darüber schreiben. ja wieso antwortest du dann? es gibt vielleicht auch noch Menschen, denen es sehr nahe geht. Weil ich damit zum Ausdruck bringen möchte, dass ich mich nicht ständig (wochenlangen wurden wir durch die Mediena auf den 11. September vorbereitet, eine globale Vermarktung menschlicher Gefühle ist das.) von den Medien bestimmen lassen möchte, wie mein Befinden und meine Gefühle zu sein habem. Und in einem Thread müssen wir nicht alle einer Meinung sein. Dies ist meine. Deine ist eine andere und die und dein Gefühl repektiere ich dennoch. Der Beitrag wurde von Lucia Brown bearbeitet: 13.Sep.2011 - 09:56 |
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13.Sep.2011 - 10:55
Beitrag
#12
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Heiligenanwärterin Gruppe: Members Beiträge: 15.416 Userin seit: 06.09.2004 Userinnen-Nr.: 271 |
ZITAT(greeneyes) Keine Ahnung, was diese Frage bringen soll (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) Es gibt menschen, so wie ich zum beispiel, denen das sehr nahe geht. Natürlich gibt es auch noch andere schlimme unglücksfälle auf dieser Welt. Ich bezweifle nicht, dass das Ereignis (und viele andere Katastrophen) den Menschen nahegeht. Ich spreche es niemandem ab. Auch ich war sehr beängstigt damals und traurig, dass Menschen zu so etwas fähig sind. Aber die Frage "Was hast Du damals gerade gemacht?/Wo warst Du?" taucht überall auf. Es interessiert offensichtlich vielen Menschen. Aber wieso? Ich spreche auch niemandem das Interesse daran ab, frage mich aber ernsthaft (einfach, weil ich Dingen generell gern auf den Grund gehe), wem es wobei hilft, zu wissen, wo jemand anderer, den man - zumindest in einem anonymen Forum - nicht mal persönlich kennt, in einem bestimmten Moment war, in dem vielen Menschen ein großes Unrecht widerfahren ist. Geht es wirklich darum, zu wissen, wer wo war, oder darum, die Bestätigung zu bekommen, dass die anderen offenschtlich auch so aufgewühlt waren, dass sie sich 10 Jahre lang Details gemerkt haben, an die sie sich sonst schon nach wenigen Tagen nicht mehr erinnern würden. |
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13.Sep.2011 - 11:49
Beitrag
#13
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Gut durch Gruppe: Members Beiträge: 823 Userin seit: 27.11.2007 Userinnen-Nr.: 5.303 |
Ich denke, es gibt immer irgendwelche Themen, zu denen man einen (besonderen) Bezug hat, so dass es immer Leute gibt, die noch nach Jahren über ein und dasselbe Thema sprechen können, anderen wird es irgendwann lästig.
Ich habe mich zum Bsp. immer brennend für das 3. Reich interessiert, konnte es dann aber ne Weile nicht mehr hören, weil man auf jeden Sender damit zugeschüttet wurde, oder ständig neue Spielfilme oder Bücher mit dem Inhalt erschienen. Deswegen wand ich mich eine Weile davon ab, weil dann einfach zu viele Infos kamen, die ich gar nicht mehr erfassen konnte. In der Schule behandelten wir eigentlich immer wieder die gleichen Themen zum Dritten Reich, dabei gibt es tausende Gebiete, mit denen man sich beschäftigen kann, die aber immer noch zum 3. Reich gehören. Jetzt interessiert mich das Ganze wieder sehr. Zum 11.09. habe ich einen anderen Bezug als wohl die meisten hier in dem Thread. Was mich richtig erschüttert hat und woran ich immer wieder denken muss und worüber ich gern wesentlich mehr Infos hätte, war das Erdbeben in Japan, da ich das vom ersten Moment an mitbekommen und dann weiter verfolgt habe. Komischerweise drängte sich mir da auch ständig die Frage auf: "Wo warst Du, als das Erdbeben geschah? Hast Du es auch von Anfang an verfolgt? Hat es Dich ebenso erschüttert?" usw. Ich kann gar nicht beantworten, warum mich das so interessiert hat. Bei manchen Leuten ging mir durch den Kopf - "Die waren ja gerade arbeiten und haben das Erdbeben bestimmt noch gar nicht mitbekommen - oder doch? Wo warst Du denn zu dem Zeitpunkt?" Damit hätte ich fest machen können, ob sie nur die Standardbilder sahen, die danach ständig liefen oder gleich schon die allererste Durchsage. Wobei ja eh immer die gleichen Bilder gezeigt wurden, es also eigentlich egal ist, ob man das sofort mitbekommen hat oder nicht. |
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13.Sep.2011 - 22:26
Beitrag
#14
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mensch. Gruppe: Members Beiträge: 6.498 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 |
Obwohl ich am 11.9.2001 fernab jedweder TV- und Radioausstrahlung war und der Mobilfunkempfang lückenhaft und teuer, weiß ich noch ausnehmend genau, wie der Tag verlief und sich anfühlte (und vor allem der Morgen danach). So, wie ich mich gut an den Moment erinnere, als im Fernsehen der Nachrichtensender vier Worte einblendete, die nicht zusammenzupassen schienen: "Lady Diana ist tot". Oder der Tag an dessen Ende ich erfuhr, das meine Großmutter gestorben war... an dem mein Vater mir eröffnete, dass sich meine Eltern scheiden lassen würden... ...die Tsunami-Nachricht - war das 2006? ... der Nachmittag der Love-Parade 2010 ... das Gespräch und die kleinen Momente, ehe ich das erste Mal aus vollem Herzen verliebt eine Frau küsste... Es gibt auch vergilbte schöne Momente, die sich immer wieder aus dem Fotoalbum holen lassen. (IMG:style_emoticons/default/roetel.gif)
Kollektive oder persönliche Eindrücke vom Leben. Als ich Mitte de 90er zum ersten Mal in die USA flog, war "deren" größte Sorge, ich können illegal einwandern und mich mit Schwarzarbeit durchschlagen - der Mann bei der Passkontrolle stellte freundlich ein paar Fragen: wen ich besuchen würde und wieviel Geld mir für welche Aufenthaltsdauer zur Verfügung stand. Und Polizisten gaben bereitswillig Auskunft nach dem Weg zum nächsten Ziel. Vor ein paar Jahren sah der Zollbeamte dann mürrisch und wortkarg auf meinen Pass, wies mich bellend an, meine Fingerabdrücke per Scanner abzugeben und neutral in die Biometrie-Kamera zu schauen. Und Polizisten standen vor allen möglichen Gebäuden und untersagten mir, Fotos zu machen, auf denen die Bank, das Gericht oder was auch immer sie gerade bewachten zu erkennen sei. Und mein ehemaliger Gastvater erklärt mir, dass meine Heimat kein Problem mit Neonazis habe, sondern jetzt mit Muslimen, die aus der Türkei kämen und unsere Gesellschaft unterwanderten. Er war kaum öfter hier, als ich dort, sein letztes Mal in Deutschland mag Ende der 90er gewesen sein... Und dann spricht Obama am Sonntag, niemand habe sich vom Terror in die Angst drängen lassen, alle seien die geblieben, die sie schon vorher gewesen seien. Meine Sympathie reicht nicht aus, um das stimmig zu finden, obwohl ich sehr viel Sympathie für ihn habe. Ich kann's auch nicht wegreden, mich mürrisch dem medialen Wiederheraufbeschwören entziehen. Es sind nicht die paar letzten Tage, die mir die Veränderungen zeigen, es ist mein eigener unkontrollierbarer Gedanke, wenn ich an der Moschee in de Innenstadt vorbeifahre, ob ich nicht lieber mal google, ob der dortige e.V. zu den bedenklichen gehört. Es ist meine Aversion gegen den biometrischen Reisepass mit Speicherchip, während ich gleichzeitig ein Facebook-Profil habe. Es sind die mittlerweile nur noch wöchentlichen Berichte aus Kabul oder anderen Orten in Afghanistan, in denen kurz die neusten Opferzahlen von Selbstmordattentaten oder fehlgeleiteten West-Raketen verkündet werden. Letztere hallen noch ein paar Tage länger durch die Nachrichten. Ich hab mal für Demonstrationen gegen den Irakkrieg einen Schulverweis riskiert. Das ist nicht viel länger her, als meine erste USA-Reise. Heute ist "Demonstration" ein Wort, das 10 Jahre nach mit Geborene nur noch aus der Wikipedia kennen oder als Freizeitveranstaltungen von Gewerkschaften (noch so ein Wikipedia-Nachschlagewort) und Randalierern am 1. Mai. Das Wochenende über konnte ich gut wegschalten. 12 Stunden Doku am Stück... hallo? Ein paar Minuten in den Hauptnachrichten zur Gedenkfeier und Eröffnung des Memorials. 1993 war ich selbst oben im WTC - und 10 Jahre später sehr erstaunt, dass das das Jahr des ersten Anschlags gewesen war. In der frisch geprägten Erinnerung des 11. September erschien es mir unvorstellbar, dass uns Lehrer/innen überhaupt erlaubt hatten, dort hinauf zu fahren... damals war das alles komplett unbeschwert, trotz der Tiefgaragenbombe ein halbes Jahr zuvor. Geschichte erschließt sich wirklich erst in der Rückblende, im Vergleich, im es-erfahren(-haben). Mir jedenfalls, die ich mir Jahreszahlen bestenfalls anhand irgendwelchen Fußballmeisterschaften merken kann ;-) Geschichte war kein Schulfach, das mir besonders lag. Vor 10 Jahren waren unzuverlässig übertragene SMS die einzige Kommunikationsquelle, heute wäre W-LAN oder UMTS mit Online-Zugang auf jeden Fall irgendwo in Reichweite und Skype oder Ähnliches sorgt dafür, dass sich 8000 Kilometer im Grunde genauso "anfühlen", wie 50 oder 200... Jedenfalls bei mir. Die Welt ändert sich und wie sie und sie uns. Gerade deswegen ist es unlogisch und sureal, wenn Obama proklamiert, wir/sie seien noch dieselben, die sie vorher waren. So, das war mein Wort zum (vergangenen) Sonntag. |
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15.Sep.2011 - 23:26
Beitrag
#15
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Tennis Freak Gruppe: Members Beiträge: 1.230 Userin seit: 09.09.2007 Userinnen-Nr.: 4.970 |
hmm.. ich werde mich jetzt fürchterlich unbeliebt machen. Aber mir geht das 9/11 Gedöns schwer auf den Zeiger. Es wird mit Pathos versehen und immer wieder aufgerührt. Ja, es war schlimm. Ja, ich erinner mich genau wo ich war und was ich getan habe. Ja, ich habe auch die Bilder gesehen. Aber mal im Ernst. Amerika ist nicht das einzigste Land wo sowas passiert ist. Es gabe eine Zeit in Deutschland, da wurden die RAF Terroristen gesucht. Gibt es Jahrestage für deren getöten Menschen? Amerika hat viele Kriege ausserhalb ihrer Grenzen geführt, nun wurde der Krieg ihnen "auf dem Hausflur serviert". Sie sind etwas "verstört". Okay. So reagieren manche Menschen die sehr tolerant sind, bis es ihnen selbst passiert oder gar in den eigenen 4 Wänden. (IMG:style_emoticons/default/thumbsup.gif) |
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16.Sep.2011 - 09:50
Beitrag
#16
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Gut durch Gruppe: Members Beiträge: 1.112 Userin seit: 14.09.2007 Userinnen-Nr.: 4.995 |
Ja, die USA sind nicht das einzige Land, in dem „sowas“ passiert ist. Aber kein anderes Ereignis hat unser aller Leben so sehr beeinflusst, wie es schon McLeod treffend beschrieben hat. Und kein anderes Ereignis „dieser Art“ hat so oft Schadenfreude rund um den Globus aufflackern lassen. Wie oft habe ich lesen oder hören müssen, den USA geschehe es recht, sie kriegten mal zu spüren, was Krieg auf eigenem Boden heiße etc. In manchen Ländern der arabischen Welt kam es sogar zu eifrig gefilmten Freudendemonstrationen. Und jedes Mal, wenn diese befriedigte (?) Rachsucht sich offenbart, entdeckte ich meine Liebe zu New York und den New Yorkern wieder.
Wenn ich nun eine "Betroffenheitsskala" für mich aufstellen müsste, käme dieses Ereignis müsste ich dieses Ereignis auf die gleiche Stufe stellen wie das Erdbeben in Japan. Vielleicht auch, weil ich oft die gleichen zynischen Bemerkungen weltweit auf Internet lesen musste: Japan sei ein reiches Land, es würde sich schon selber helfen müssen, es gäbe so viel Unglück in viel ärmeren Ländern etc. Ganz oben auf der Skala stehen Ereignisse - welch ein Wunder - die ausser mir kaum jemanden betroffen machen. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Der Beitrag wurde von malene bearbeitet: 16.Sep.2011 - 09:57 |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 10.11.2024 - 22:34 |