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> Uganda, Menschenrechte gegen Entwicklungshilfe
blue_moon
Beitrag 06.Dec.2009 - 12:55
Beitrag #1


strösen macht blau!
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Beiträge: 12.621
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neben vielen staaten hat uganda eine strikte rechtssprechung gegen schwule und lesben. derzeit findet dort eine diskussion statt, ob diese rechtssprechung nochmal verschärft werden soll. etliche westliche regierungen haben schon scharf protestiert. die fdp - in personalie: der entwicklungs(hilfe)minister niebel - überlegt jetzt, die gewährung weiterer hilfsmittel an die ugandische regierung an die umsetzung von menschenrechten zu knüpfen. die alte ministerin - die rote heidi wiezcorek-zeul - hat sich klar dagegen ausgesprochen. ein umdenken in staaten wie uganda könne man am ehesten erreichen durch die anwesenheit vor ort.

der artikel: -hier-

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rheinfee
Beitrag 06.Dec.2009 - 13:25
Beitrag #2


Gut durch
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Ich bin dafür, dass die Menschen in Uganda mehr Anerkenng und Hilfe bekommen.

Afrika gehört zu den Entwicklungsländern und Uganda gehört dazu.
Viele arme Menschen leben dort. Das ist schlimm genug.

Versuche gerade Kontakt mit jemanden aufzunehmen, die ein Projekt in Uganda leiten.
Vielleicht können wir uns zusammen tun. Melde mich später, sobald ich Neuigkeiten habe.

Der Beitrag wurde von rheinfee bearbeitet: 06.Dec.2009 - 13:27
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Oldie
Beitrag 06.Dec.2009 - 18:56
Beitrag #3


multifunktionales Blond(s)chen
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Ich finde es sehr gefährlich, Entwicklungshilfe an Bedingungen zu knüpfen.
noch gefährlicher ist es, dass sich die Diskussion über "bedingungslose Entwicklungshilfe" ausgerechnet am Thema "Homosexualität", eingebettet in "Menschenrechte" entspinnen muss.

Wenn Entwicklungshilfe ein Leistung ist, die an Bedingungen geknüpft wird, dann kann ich einen fairen Handel, den Umweltschutz usw. ins Feld führen.
Was hilft das dem Volk, dem Land, dem Kontinent, der da unterstützt werden soll?

Wer sagt auch überhaupt, dass "Entwicklungshilfe" Geld sein muss. Was ist "Entwicklung"? Die Norm, die Europäer, Asiaten, Christen oder Muslime haben? (Kein Anspruch auf Vollständigkeit).

Für mich funktioniert Entwicklungshilfe dort, wo Menschen Menschen helfen, das Überleben zu sichern. Das geht natürlich nicht ohne Geld. Da muss das Geld projektbezogen eingesetzt werden. Und da wünsche ich mir, dass es keinen Unterschied macht, ob im Dorf xy, in dem ein Brunnen gebohrt werden soll, Homosexuelle, Prostituierte, Guerilla-Kämpfer oder Kindersoldaten sind.
Dort kann ich dann evt. auch Menschenrechte umsetzen.


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svan
Beitrag 07.Dec.2009 - 11:30
Beitrag #4


Gut durch
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In einem Land, in dem Menschen an Malaria sterben, Mädchen die Verstümmelung erleiden, Albinos wegen Hexenglauben die Hände abgehackt werden, Kindersoldaten gefangen werden, Frauen vergewaltigt werden, Mädchen zwangsverheiratet werden, nachdem sie monatelang fett gemästet wurden, fehlen die Menschenrechte für alle Menschen....
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blue_moon
Beitrag 08.Dec.2009 - 22:41
Beitrag #5


strösen macht blau!
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svan, ich hab jetzt ein paar mal versucht zu verstehen, was du mit deinem statement sagen willst. so richtig klar ist mir das nicht. :greuebel: die punkte, die du aufzählst, sind krass - erst recht in dieser kurzen form. ein teil der probleme sind ugandische probleme, ein teil afrikanische und ein dritter teil auf armut begründet oder oder oder - du hast bei deiner aufzählung übrigens mindestens aids vergessen.

diese schlimme lage ugandas begründet ja zunächst mal auch die deutsche entwicklungshilfe. diese hat - nachzulesen beim bmz - drei schwerpunkte - die wasser- und abwasserversorgung der bevölkerung, die finanzsektorentwicklung und zusätzlich hilfestellung zum aufbau erneuerbarer energien und energieeffizienz. zumindest beim ersten punkt geht es für viele menschen ums nackte leben. das - stell ich mir zumindest vor - ist eine hilfe, die dahin geht, wo sie wirklich gebraucht wird. der zweite punkt scheint mir durchaus zu einer verhandlungsmasse zu gehören. hier geht es um geld. und leute, denen man dieses geld in die hand gibt. das sind wohl zunächst eher nicht die ärmsten der armen. an diesem punkt politischen druck zu machen, fänd ich nicht wirklich verwerflich.
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sja
Beitrag 09.Dec.2009 - 17:39
Beitrag #6


Gut durch
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Es tut mir leid, wenn ich manche Illusion zerstören muss.

Entwicklungshilfe soweit Sie durch das BMZ finanziert wird ist schon immer daran geknüpft, was das Empfängerland Deutschland an "Nutzen" bringt, nicht an den Bedarf. So wurde es zumindest vor Jahren bei einem Besuch mit einer Gruppe, die damals privat Entwicklungshilfeprojekte in Kairo unterstütze, im BMZ sehr deutlich, wenn auch nicht wörtlich gesagt.

Die Not der einzelnen und die diversen Probleme sind dabei völlig egal. Wichtig ist u.a. was der deutschen Wirtschaft förderlich ist. Das Schicksal der Menschen interessiert im Bereich des Molochs Geld keinen Menschen. Auch wenn es offiziell als Entwicklungshilfe verkauft wird.
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blue_moon
Beitrag 09.Dec.2009 - 20:22
Beitrag #7


strösen macht blau!
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Gruppe: Admin
Beiträge: 12.621
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hey sja! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

na, so blau sind meine augen nicht. dass die bundesdeutsche regierung natürlich auch deutsche firmen lanciert, wenn es in uganda um erneuerbare energien geht oder deutsche bohrtechnik anbietet, um brunnen zu bauen, ist völlig klar. - allerdings denke ich, dass da oft win-win-situationen zustande kommen. in früheren zeiten sind grosse teile der summen, die in entwicklungsländer geflossen sind, in den taschen der machthaber gelandet, die sich ihre dekadenzen damit finanziert haben - oder waffen. ich glaub, das geld ist dann doch besser angelegt z.b. für brunnen, auch wenn sich ein paar deutsche mittelständler davon was in die tasche packen. ich seh auch die primäre aufgabe der bundesregierung nicht in erster linie in rein humanitären projekten. dafür gibt es andere träger.
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Hortensie
Beitrag 11.Dec.2009 - 00:15
Beitrag #8


"Jeck op Sticker"
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Userinnen-Nr.: 6.317



Schweden beteiligt sich jetzt auch

Vielen Dank für das Aufmerksam machen auf die angestrebte Gsetzesänderung in Uganda.

Ich war erst unschlüssig, wie ich dazu stehen soll. Mein erster Gedanke war: Kommt jetzt der Rückfall, nachdem in letzter Zeit viele Möglichkeiten und auch viele Gesetze entstanden sind, die ich persönlich so nicht erwartet hätte.
Dann hatte ich im Hinterkopf, dass Südafrika die ELP anerkennt.

Mit dem Thema Entwicklungshilfe kenne ich mich persönlich nicht so gut aus, weil ich da nicht zu den Aktivistinnen gehöre. Ich kann mich aber noch dunkel an die Zeiten erinnern, als viele Menschen sich in Kooperationen engagierten, die sich dafür einsetzten, dass die LandarbeiterInnen von ihrer Arbeit angemessen leben können (Nicuragua - Kaffee war da das Hauptthema).

Selbstverständlich bin ich dafür, dass mit Entwicklungshilfe Grundbedingungen (Wasser/Nahrung/Bildung) geschaffen werden.

aber ganz ehrlich:

- wenn Länder von der Macht eine Wirtschaftsblockade auszusprechen Gebrauch machen, um politische Interessen durchzusetzen;

- wenn Menschenrechte verletzt werden;

- wenn Kinder durch erzwungendes Soldatentum für ihr ganzes Leben beschädigt werden;

- wenn Frauen nullkommanull Rechte zugestanden werden;

- wenn LGBT aufgrund ihrerer Präferenz mit massivster gesellschaftlicher Achtung bzw. der Todesstrafe bedroht werden;

dann bin ich sicher nicht dafür, die Menschen in dem Land, in dem dies geschieht verhungern und verdursten zu lassen.

Aber ich bin schon dafür, dass der geschaffene Einfluss genutzt wird, um diesem Einhalt zu gebieten. Ganz besonders, wenn die monetäre Hilfe dem entsprechenden Land auch zufließt, um dort die Gesetze zu reformieren (wie ich dem oben angegebenen Artikel entnommen habe).

Weitere Quellen, die ich zur Meinungsfindung benutzt habe:

minoritiesuganda

spiegel ausland



Der Beitrag wurde von Hortensie bearbeitet: 11.Dec.2009 - 00:52
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DerTagAmMeer
Beitrag 12.Dec.2009 - 10:24
Beitrag #9


Adiaphora
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Eine Meinung habe ich bei diesem Thema nicht - nur Bauchschmerzen.

Das liegt an den von Sja angesprochenen "Bedingungen" für die Entwicklungshilfe der Industrienationen für Staaten, deren wirtschaftliche und politische Notsituation "wir" über Jahrzehnte durch verantwortungslose Überschuldungspolitik der Weltbank erzeugt und mittels Handelsabkommen skrupellos ausgeschlachtet haben.
Unsere Verflechtungen mit der "3. Welt" waren und sind erdrückend. Devisen fließen still und unbeachtet von Afrika in die USA und nach Europa. Mit großen Worten, politischen Bedingungen und medienwirksamen Großzügigkeitsgesten kehrt dann ein beschämender Bruchteil dessen als "Entwicklungshilfe" zurück.

Nun widersprechen sich wieder einmal die politischen Interessen der "Gönner" und die Gefälligkeitsgesten sorgen für Empörung:
Fundamentalistischen Christen in den USA wünschen schließlich einen anderen Umgang mit Homosexualität als europäische Aidsaktivisten ihn propagieren.

Und zu diesem Anlass entdecken FDP und CDU die "Glaubwürdigkeit Deutschlands" und sehen diese durch die Entwicklungshilfe an Uganda bedroht.
Schließlich haben sie nun einen sich zur Homosexualität bekennenden Außenminister. Wäre es nicht so bitter, ließe es sich fast darüber schmunzeln.

So stellt sich die Problematik derzeit für mich da. Und ich finde das derart deprimierend, dass ich mich gern von positiveren Einschätzungen überzeugen lassen würde. Auch würde ich mir Argumente wünschen, die einen Zusammenhang mit dem Klimagipfel in Kopenhagen widerlegen.

Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 12.Dec.2009 - 10:30
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