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> Aufwachsen in homophober Umgebung
Geneviève
Beitrag 19.Jul.2008 - 23:27
Beitrag #81


Vorspeisenexpertin
*****

Gruppe: Members
Beiträge: 70
Userin seit: 14.06.2008
Userinnen-Nr.: 5.965



Hallo kenning,

ich glaube inzwischen, es geht weniger um den Abschied; ich muss mich da also selbst berichtigen.
Der ist gar nicht problematisch. Wie die allerletzten Millimeter eines sehr resistenten Pflasters abzuziehen. Ich habe das meiste davon schon runter, weiß, wie das für mich geht und dass es kurz ziepen wird, dann noch ein paar Sekunden nachhallen und dann vorbei sein.
Der Knackpunkt bei dem inneren Bild, Blumen ins Meer zu streuen, liegt gar nicht, wie ich erst dachte, bei diesem Streuen. Sondern dabei, mit dem Streuen fertig zu sein, nichts mehr in den Händen zu haben, mich umzudrehen – und was dann ...

Im Grunde geht es sehr viel eher um einen Anfang, scheint mir. Von dem habe ich nämlich kein Bild.
Ich habe allerdings Lust darauf, nachdem das alte Buch der Familiengebote zerfallen ist, mir mein eigenes zu schreiben. Mit dem, was ich für richtig und wichtig halte und mit zusätzlichem Platz für Streichungen, Hinzufügungen, Änderungen, Zusätzen usw., die ich irgendwann in der Zukunft vielleicht haben werde.
Eine Art Kompass, denn wenn ich schon auf einem neuen Kontinent angekommen bin, brauche ich irgendeinen Orientierungspunkt, sonst verlaufe ich mich. Und dieser Orientierungspunkt will ich dieses Mal selbst sein, keine lebensfeindlichen Regeln Anderer.
Etwas als Orientierungspunkt zu benutzen, das nicht ich selbst bin, wird mich sowieso nie zu Orten führen, an denen es mir gefällt.
Deshalb ist der Verlust des alten Familienbuches erleichternd. Jedes Mal, wenn ich versucht habe, dem wichtige Informationen und Richtungsweisungen zu entnehmen, habe ich mich schlecht gefühlt, weil es immer nur eins sagte: du bist falsch.
Das hat mich verwirrt, das hatte ein Gefühl von Unzulänglichkeit und Verlorenheit. Und eben auch von Scham und all den anderen unschönen Dingen.

Und ich glaube, wenn ich mich selbst als Orientierungspunkt sehe, werde ich auch keine Angst mehr davor haben müssen, zurück zu schippern auf den Friedhofskontinent. In meiner Weltkarte wird dort nämlich nicht „zu Hause“ stehen, sondern „Wüste“.

Was ich eigentlich sagen will:
Mir geht zu viel durch den Kopf, als dass ich es anders schreiben könnte als in Bildern.
Und ich bin fertig mit Streuen und habe Lust auf Schreiben. Und wenn ich damit fertig bin, werde ich los gehen, den Kontinent erkunden.
Also kurz gesagt: Es geht mir besser. Heller, bewegungsfreier, unverstellter, atmender. Mit deutlich weniger nieder drückender Vergangenheitslast auf den Schultern, stattdessen mit Gegenwart und Platz für Zukunft.


Viele Grüße,

Geneviève
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kenning
Beitrag 20.Jul.2008 - 01:35
Beitrag #82


Naschkatze
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Beiträge: 351
Userin seit: 11.10.2004
Userinnen-Nr.: 576



Hallo Geneviève!

Ich habe gerade Deine Posts in diesem Thread nocheinmal revue passieren lassen und meine, daß sich in diesen letzten 5 Seiten ganz ordentlich was getan hat. Deine letzen Posts lesen sich ganz anders als am Beginn des Threads. Nachdem Du so einige gewaltige Schritte vorwärts gemacht hast, kann ich die Emotion innezuhalten und zu schauen, daß die Gedanken wieder etwas geordneter werden, sehr gut verstehen.

Davor, daß Du in Deiner neuen Welt die Orientierung verlierst, brauchst Du, denke ich, aber keine Angst zu haben. Wie Du selber an früherer Stelle in diesem Thread geschrieben hast, gibt es ja diese innere Stimme, die einen im Falle des Falles darauf hinweist, ob etwas gut für einen ist, oder nicht. Solange man nur gut genug zuhört, ist also der Wegweiser immer zur Stelle. (Vielen Dank Dir auch für die Erinnerung daran.)

Ich wünsche Dir Alles Gute beim Krafttanken und beim Erkunden Deiner neuen Welt.

lg

kenning
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