Akzeptanz in der Familie, wenn sie's auch nicht ganz verstehen ... |
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Akzeptanz in der Familie, wenn sie's auch nicht ganz verstehen ... |
23.Mar.2008 - 23:02
Beitrag
#1
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Gut durch Gruppe: Members Beiträge: 823 Userin seit: 27.11.2007 Userinnen-Nr.: 5.303 |
Hallo an alle Damen und Nicht-Damen ;),
anlässlich des Threads "Kolleginnen", der daraus entstehenden Diskussion und meiner Meinung, die ich nie sehr kurz fassen kann, möchte ich euch mal meine Geschichte in einem eigenen Thread erzählen, damit sich vielleicht noch andere ein Herz fassen können und nicht so schreckliche Angst vor einem Outing innerhalb der Familie oder sonstwo haben. Meine engste Familie (also mit Geschwistern meines Vaters und deren Kindern) umfasst 26 Personen, ich habe mich in dieser nie sonderlich wohl gefühlt, da ich schon immer gespürt habe, dass ich einen anderen Weg gehen werde, auch wenn ich mir das damals nie eingestehen wollte. Ich hing immer nur mit meinen Cousins ab und hatte mit den anderen kaum mehr als ein Wort gewechselt. Letztes Jahr im Sommer habe ich das erste Mal meine Freundin zu einem noch viel größerem Familientreffen mitgenommen (mit der Verwandschaft meiner Mom und noch ein paar Freunden meiner Eltern) und wir wurden dort schon sehr herzlich empfangen. Nur eine Tante von mir hatte mich dort weder begrüßt oder verabschiedet noch sonst mich irgendeines Blickes gewürdigt, obwohl das vorher nie der Fall war. Übers Wochenende haben wir uns jetzt wiedergetroffen, diesmal wieder nur der engste Familienkreis und obwohl ich vorher überhaupt keine Lust dazu hatte (da ich erfuhr, dass sich einige über die Klamotten meiner Freundin aufgeregt hätten, mein Vater vorher plötzlich wieder in seine alte Schiene fiel und meinte, ich würde nur in einer Phase stecken und so wie ich vorher vegetarisch lebte, würde ich auch noch feststellen, dass Fleisch doch viel besser ist :wacko: und zudem meine Mom noch wegen einer Auseinandersetzung meinte, ich solle mich doch trennen und irgendwie überhaupt nichts mehr toll schien), traf natürlich das komplette Gegenteil ein :rolleyes: Jeder hat uns absolut herzlich begrüßt, manche haben meine Freundin auch gleich kräftig in den Arm genommen, selbst meine Tante, die beim letzten Mal noch so komisch war, war super nett und locker drauf, so dass wir uns ewig über Gott und die Welt unterhalten konnten und sogar meine eine Oma, die vorher noch Berührungsängste hatte und gar nicht so recht verstand, was für ein Verhältnis ich zu meiner Freundin habe *g*, war absolut cool drauf. Da meine Freundin lieber für sich allein ist und meine Family wirklich nicht gerade unanstrengend ist ;), war sie häufig in der Wohnung, so dass es auch endlich mal zu einer Aussprache mit meinen Eltern kam. Diese erzählten dann auch, dass schon mehrere meiner Familie an diesem Tag meinten, meine Freundin sei so clever, da würde ich sowieso niemals einen Mann finden, der ihr das Wasser reichen könnte :D und sie würden sie alle sehr mögen :) Mein Vater versuchte sich zwar nochmal zu rechtfertigen, von wegen, es sei so eine traditionelle Familie (alle sehr früh geheiratet und jeder min. 2 - 3 Kinder), aber später hat er es auch wieder versucht, besonders gut zu machen :D Nach der ersten Schnapsrunde stimmten die Männer das Lied "Lesbisch, lesbisch und ein bisschen schwul" an und später legte der Wirt sogar noch dieses Lied auf und irgendwie wurde ich so von dieser Stimmung angesteckt, dass ich fröhlich mit erhobenen Armen (damit ich auch von allen gesehen wurde :D) durch den Saal tanzte und ganz stolz auf mich zeigend mitgröhlte (zumindest den Anfang, ich will lieber gar nicht wissen, wie der Text weiter geht, ist wahrscheinlich nämlich nicht so toll :rolleyes:). Mein Vater zog mich dann zu einem Onkel mit dem Kommentar, dass wir uns mal rächen sollten und brüllte ihn plötzlich an (jaja, eine wahnsinnig bekloppte Family) "Du ekliger Hetero!!!", weil er nämlich mit diesem Lied anfing und erst danach überlegt hatte, ob mich das nicht beleidigen könnte :lol: Vielleicht für euch jetzt nicht so nachvollziehbar, aber ich fand das irgendwie so witzig, wie er plötzlich so vor allen zu mir stand, so, als hätte er nach unserem Gespräch es doch eingesehen, dass es eben genauso normal für mich ist, wie für ihn hetero zu sein ... Ich kann nur sagen, dass es das schönste aller Familienfeste war, so locker und entspannt und offen konnte ich mich noch nie geben, ich war vorher immer das kleine graue Mäuslein in der Ecke, das vor sich hin gebrummelt hat und nur nach Hause wollte, aber jetzt, wo ich mich nicht mehr verstellen muss und ich merke, dass ich aber genau dafür gemocht werde, wie ich bin und zugegeben, etwas Alkohol im Spiel war, konnte ich mich so unbeschwert geben, dass wirklich jeder seine Freude daran hatte B) Und da war es nicht einmal mehr das Problem, dass meine Freundin zudem auch noch doppelt so alt ist wie ich. Ich ärgere mich wirklich, dass ich es nicht schon viel früher geschafft habe, bzw. dass ich mir darüber so sehr den Kopf zerbrochen habe und nicht einfach so gelebt habe. Ich hätte doch einfach von ein paar Mädels schwärmen können und sie hätten es wohl gleich so hingenommen ohne dann die Verbindung damit zu schaffen, dass man dann ja lesbisch ist und lesbisch sein ja Probleme mitsichbringt. Ich wäre dann eben halt so gewesen, weil ich schließlich schon immer so war. Und genau deswegen ist es mir auch so wichtig, dass ich dazu stehe, wie ich bin, weil ich merke, dass Menschen wirklich erst dann darüber nachdenken, was sie da überhaupt von sich geben, wenn sie plötzlich selbst unmittelbar davon betroffen sind. Wie oft haben die irgendwelche blöden Sprüche gebenüber Schwulen und Lesben abgelassen und jetzt gehen sie SO mit mir um :bounce: Es gibt wirklich nichts Schöneres als so zu sein, wie man sein möchte und dafür auch noch geliebt zu werden. Aber so lange man sich dahinter versteckt, es bloß keinem auf die Nase binden zu wollen, wird man diese Erfahrung mMn nicht SO machen können. Und das finde ich sehr schade. Also, ich hoffe, es ermutigt und motiviert vielleicht ein paar Zweifelnden unter euch, das fände ich klasse :zustimm: :) Moosmutzel |
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24.Mar.2008 - 09:49
Beitrag
#2
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Strösenschusselhai Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 |
Das hoffe ich auch. Ich jedenfalls habe mich beim Lesen köstlich über den ... rustikalen Umgang innerhalb Deiner Familie amüsiert. :D Ähnlich kenne ich das nämlich aus meiner Familie - besonders, wenn meine 60-jährige lesbische Tante, die noch "klassischer KV" ist, anwesend ist. :lol: Gruß, shark |
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24.Mar.2008 - 11:18
Beitrag
#3
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Naschkatze Gruppe: Members Beiträge: 379 Userin seit: 07.06.2007 Userinnen-Nr.: 4.583 |
Hallo Moosmutzelchen, schöne Geschichte. Habe ähnliches erlebt - meine Tante, die mich damals fragte, ob es jetzt ein "Midlife-crisis-Phase" oder eine Lebensänderung sei, lud mich mit meiner Freundin dieses Jahr zu ihrem 60sten Geburtstag ein. Da war dann die gesamte Familie auch komplett versammelt. Und was in meinem Fall noch besonders schön war, sie hatte auch meinen Ex, den Vater meiner Kinder eingeladen (sich vorher aber bei mir und meiner Süßen abgesichert, d. es für uns OK ist), da er ihrer Meinung ja auch immer noch indirekt zur Familie gehört. Da es eine WE-Feier mit Übernachtung war, war ich ein bißchen nervös wegen der Zimmerverteilung, aber sie hatte sich das ganz gut überlegt: die Kinder mit ihrem Vater zusammen, meine Süße und ich in ein eigenes Zimmer. Wir haben von allen indirekt ein so positives Feedback bekommen: es war einfach total normal, kein blöder Kommentar, keine dämliche Frage - sie war intigriert, und zwar nicht als "eine" Freundin, sondern eben meine Lebensbegleitung, meine Partnerin. |
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24.Mar.2008 - 16:01
Beitrag
#4
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Fürstin Pückler Gruppe: Members Beiträge: 234 Userin seit: 10.12.2007 Userinnen-Nr.: 5.355 |
:lol: :lol: schöne geschichte hab beim lesen echt schmunzeln müssen.
sowas ähnliches ist mir bei meinem CO auch passiert. muss dafür aber ein wenig ausholen. nachdem ich jahrelang in frankfurt main gelebt habe, bin ich vor 12 jahren schwanger und ohne dazugehörigen kerl in meinen heimatort zurückgekehrt. nachdem ich eine kurze zeit wieder bei meinen eltern untergekrochen war, bin ich anschließend in eine wohnung neben meiner oma eingezogen. 3 jahre später habe ich dann meine süsse kennen und lieben gelernt und diese ist anfänglich auch in schöner regelmäßigkeit bei mir abends eingeschlagen .. leise und heimlich wie wir meinten :patsch: was allerdings niemand von uns bedachte :lol: meine oma damals schon an die 80 konnte nicht wirklich gut schlafen und hat immer die nacht zum tage gemacht ... somit unsere heimlichkeit auch immer schön mitbekommen *grins* na ja .. nach ein paar tagen habe ich mich bei meinen eltern geoutet - hier war erst einmal unverständnis angesagt, aber auch schnell darauf aktzeptanz (kann mich wirklich nicht beschweren) und dann bin ich schweren herzens zu meiner oma marschiert und habe dort "gebeichtet" ihr einzigster kommentar war: "ich hab gehört, dass du nachts immer besuch hast.. jetzt brauch ich mir ja keine gedanken mehr machen, dass du wieder schwanger wirst " o-ton zuende B) die frau hat zwar auch die letzten jahre ihres lebens nie verstanden wie man sich zu frauen hingezogen fühlen kann, aber sie hat mich dafür NIE verurteilt und dies absolut akzeptiert - einschließlich meiner süssen - familienfeiern fallen bei uns zwar nicht sooooooo lustig aus, aber wir sind selbstverständlich von anfang an als paar dabei gewesen .. |
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24.Mar.2008 - 16:19
Beitrag
#5
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Strösenschusselhai Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 |
Ich schrieb ja weiter oben schon von meiner Tante (sie ist "Tante", weil sie meine eigentliche Tante gefreit hat und mit dieser verpartnert ist). 60 jahre alt ist sie und hat es wegen ihrer Homosexualität innerhalb ihrer Herkunftsfamilie echt schwer; die Geschwister meiden sie und deren partnerInnen auch, die Nichten und Neffen kennen sie (deshalb) kaum. Einzige Ausnahme ist ihre betagte Mutter mit 86. Die lebt bei meiner Tante, ist schon ein bissel verwirrt, aber manchmal auch echt schlagfertig.
Meine "echte Tante" (Meine Güte, was für ein Verwandtschaftssalat... :wacko: ) hat zwei Kinder in diese Beziehung mitgebracht; die Ältere hatte bis vor kurzem noch auch in ebenjenem Haushalt in eigener Dachwohnung. Dadurch war da immer viel los - die "Kinder" sind nämlich auch schon erwachsen und die Jüngere der beiden hat 4 Kinder, die oft zu Besuch kommen. Einmal war die Oma ziemlich genervt von dem ganzen Krach und polterte durchs Treppenhaus: "Ich frag mich wirklich, wozu ich eigentlich ne lesbische Tochter hab! Ich dachte, die schleppt mir wenigstens keine Blagen an, bei der kann ich als alte Schachtel friedlich wohnen, aber hier vermehrt sich die Brut ja beinahe täglich vor meinen Augen! Ich will meine Ruhe!" Und dann leise brummelnd: "Hätte ich mir lieber selber ne Frau gesucht... ne kinderlose... ne richtig echte Lesbe! Verdammt!" :lol: :lol: Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 24.Mar.2008 - 16:20 |
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24.Mar.2008 - 16:28
Beitrag
#6
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Fürstin Pückler Gruppe: Members Beiträge: 234 Userin seit: 10.12.2007 Userinnen-Nr.: 5.355 |
DAS hätte auch von meiner Oma stammen können :lol: :lol: :lol: die war genauso drauf |
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24.Mar.2008 - 19:06
Beitrag
#7
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Salzstreuerin Gruppe: Members Beiträge: 87 Userin seit: 17.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.134 |
muß da jetzt leider mein kommentar abgeben !
es ist so schön zu lesen, wie eure familie dies alles akzeptiert und annimmt ! bin spätzünderin.. noch verheiratet und zwei kinder.. mein mann weiß das ich eine freundin hab, hat sich mittlerweilen fast damit abgefunden und wir haben eine gute gespärchsbasis über die zukunft ! meine geschwister, und alle freunde die es wissen, haben großteils echt kein problem damit ! tja, meine eltern die es auch wissen, die werden es nie verstehen, nie akzeptieren, und seit sie davon wissen, behandeln sie mich ... ich will das hier gar net schreiben ! .... mein weg ist noch ein langer, weiß auch noch nicht genau wo er mich hinbringen wird,... aber ich weiß sicher das meine eltern mit mir kein wort mehr reden würden !! sie sind einfach zu alt und zu konservativ... trotzdem find ich eure geschichten toll und gut so das ihr allen mut macht ! so soll es sein, weil jeder ist so wie er ist !! lg afrika |
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24.Mar.2008 - 22:44
Beitrag
#8
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Salatfee Gruppe: Members Beiträge: 171 Userin seit: 22.11.2007 Userinnen-Nr.: 5.287 |
Hey Afrika,
Kopf hoch! Das wird bestimmt besser mit der Zeit. Meine Eltern sind auch schon 70 und gehen manchmal mit meinem lesbischsein entspannter um als ich;-) Obwohl besonders meine Mutter sehr große Probleme damit hatte als sie es erfahren hat, damals vor ca. 18 Jahren. Sie hat immer gefragt und ich habe nie zu mir gestanden, habe sie immer belogen. Irgendwann gab es Stress mit meiner damaligen EX, die hat dann mein CO "anonym" meiner Mutter am Telefon, näher gebracht. Das war einer der schlimmsten Tage in meinem Leben;-) das kannst du mir glauben. Ich komme von meiner "neuen Flamme" bringe Brötchen mit zum Frühstück bei Eltern und Mutter sitzt heulend am Tisch :unsure: Damit konnte ich gar nicht umgehen, aber mein Papa, der war echt Klasse in der Situation! und wie gesagt, mittlerweile sind sie echt locker geworden . LG Sandra |
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24.Mar.2008 - 22:56
Beitrag
#9
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Fürstin Pückler Gruppe: Members Beiträge: 234 Userin seit: 10.12.2007 Userinnen-Nr.: 5.355 |
hallo afrika
sorry das du solche probleme mit deinen eltern hast. aber vielleicht wird dies doch noch besser für dich . meine schwiegereltern sind beide jenseits der 80 und gehen heute recht locker mit ihrer lesbischen schwiegertochter um :D manchmal ist es auch einfach nur das ungewohnte, was angst macht und daher die reaktionen hervorruft. meine mutter hat auch als aller erstes einmal total geschockt reagiert - ich vergesse nie ihren ausspruch "man muss doch nicht alles ausprobieren, denk an dein kind und unseren namen" als sie aber feststellen musste, dass ich mich auf einmal extrem wohl in meiner haut fühlte, da konnte sie es auch akzeptieren - und eins muss ich ihr lassen - sie hat meine holde ein paar wochen später ganz offiziell als meine freundin zu ihrer geburtstagsparty eingeladen. daher gib die hoffnung nicht auf .. es kann nur besser werden :D |
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25.Mar.2008 - 11:28
Beitrag
#10
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Gut durch Gruppe: Members Beiträge: 1.112 Userin seit: 14.09.2007 Userinnen-Nr.: 4.995 |
Ich glaube, wohlwollende Reaktionen der Familie sind vor allem für diejenigen wichtig, die sich früh, sprich als Teenies oder in jungem Alter outen. :gruebel: Dass ich so mühelos und freudig mein Lesbisch-sein ausgelebt habe, ist sicher auch darauf zurückzuführen, dass meine Familie mir sofort nach meinem CO klar machte, dass sie mich mag, wie ich bin, dass keiner auch nur daran dachte, mir seine Zuneigung zu entziehen. Mit so viel unerschütterlicher Liebe im Rücken ist es unendlich einfacher, dumm-dreister Intoleranz zu trotzen, die dann einem im späteren Leben begegnen kann.
edit: halben Satz hinzugefügt Der Beitrag wurde von malene bearbeitet: 25.Mar.2008 - 12:29 |
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25.Mar.2008 - 22:58
Beitrag
#11
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Naschkatze Gruppe: Members Beiträge: 379 Userin seit: 07.06.2007 Userinnen-Nr.: 4.583 |
Ach mensch, Afrika..... :( Gib Deinen Eltern etwas Zeit... Denk doch mal, wie Du selbst mit Dir gehadert hast (erinnere mich noch an Deine ersten Postings). Und Du warst dabei verliebt! Deine Eltern sind ja nicht mehr ganz so jung-dynamisch, ich denke, so krasse Veränderungen (vom Kleinfamilienidyll zur Lesbe, die ihren Mann verläßt und den Kindern die "heile" Familie nimmt) brauchen bei manchen einfach ein bißchen länger. Ich hatte mal beruflich mit einer 70jährigen zu tun, die im Verlauf unseres Gespräches erzählte, sie habe zwei Töchter, obwohl sie mal eine Tochter und einen Sohn auf die Welt gebracht habe. Die Geschlechtsumwandlung ist abgeschlossen, mit Operation und Namensänderung, und sie redete inzwischen auch von "ihr". Sagte aber dabei, daß sie immer noch daran zu knapsen hat und sich fragt, ob sie irgendetwas im Leben mit ihrem Sohn "falsch" gemacht hat. Die andere Tochter, also Schwester der neuen Frau, habe es immer noch nicht akzeptieren können und will ihren Bruder zurück- aber sie hätten inzwischen wenigstens einen ganz guten Umgang, wenn sie sich familiär bedingt treffen. Mit ihrer ehemaligen Ehefrau ist sie jetzt immer noch zusammen, führt also jetzt eine lesbische Beziehung mit der Frau, die sie früher als Mann geheiratet hat, sie haben auch eine echte gemeinsame Tochter. (Gebe zu, das hört sich alles ziemlich wirr an). Und die Mutti sagte nun also auch, daß sie weniger Probleme damit hätte, wenn ihre neue Tochter jetzt wenigstens einen Mann geheiratet hätte, wo sie doch unbedingt Frau sein wollte. Ich finde, diese Mutter hat echt ganz schön was an "was-sagen-denn-bloß-die-Nachbarn-und-denk-doch-an-unseren-Namen" durchmachen müssen. Und dafür war sie (nach etlichen Jahren insgesamt) dann doch gefaßt und stand hinter ihrer lesbischen Tochter, die sie als Jungen geboren hatte. Aber als sie davon erzählte, hatte sie wieder Tränen in den Augen.... und sagte immer wieder: ach war das alles schwer.... |
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26.Mar.2008 - 10:21
Beitrag
#12
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Fürstin Pückler Gruppe: Members Beiträge: 234 Userin seit: 10.12.2007 Userinnen-Nr.: 5.355 |
hallo malene ob es immer nur für jünger wichtig ist .. :gruebel: klar im "alter" ist es einfacher zu seinem leben zu stehen, meisten hat man auch auf jeden fall mehr selbstbewusstsein als mit 18 / 19 (sollte zumindest so sein), allerdings möchte ich in jedem alter von meiner familie aktzeptiert werden - egal ob 18 oder 30 .. daher war es auch für mich wichtig, dass meine eltern meinen lebensstil akzeptieren und merken, dass sich ihre tochter nicht verändert hat. und unerschüttlerlische liebe und rückhalt ist halt nicht in jeder familie zu finden - Der Beitrag wurde von snouka bearbeitet: 26.Mar.2008 - 10:22 |
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26.Mar.2008 - 10:48
Beitrag
#13
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Gut durch Gruppe: Members Beiträge: 1.112 Userin seit: 14.09.2007 Userinnen-Nr.: 4.995 |
Hallo snouka, kann ich gut verstehen. :) |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 08.11.2024 - 20:59 |