Partnerin will keine Frau mehr sein, Panik vor der Transition |
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Partnerin will keine Frau mehr sein, Panik vor der Transition |
05.Dec.2016 - 00:28
Beitrag
#1
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Gemüseputzi Gruppe: Members Beiträge: 37 Userin seit: 09.04.2010 Userinnen-Nr.: 7.427 |
Hallo,
ich habe lange hier nichts von mir lesen lassen. Warum auch, es war alles in bester Ordnung. Ich bin mit meiner Partnerin viele Jahre zusammen und das sehr glücklich. Dass sie nicht sehr feminin ist, keine Kleider oder Röcke mag, einen coolen Kurzhaarschnitt hat, sich für Technik interessiert und sehr sportlich ist, hat mir von Anfang an gefallen. Sie hat mir ab und zu mal erzählt, dass sie als Kind lieber ein Junge gewesen wäre. Ich fand nichts dabei, wollte ich früher doch auch ein Junge sein, damit ich besser an Mädchen rankäme 😉 In unserem Bekanntenkreis haben zwei Frauen die Transition zum Mann bereits vollzogen. Das Thema ist mir also gegenwärtig und ich akzeptiere und respektiere den Wunsch nach körperlicher Geschlechtsangleichung voll und ganz. Meine Partnerin hatte niemals mehr angedeutet dass sie ebenfalls so fühlt wie die beiden. Wie ich heute weiß, wollte sie unsere Beziehung nicht gefährden. Außerdem sei sie glücklich gewesen und sah keine Veranlassung etwas daran zu ändern. Bis vor wenigen Wochen! Wir hatten einen Film gesehen, in dem es um eine transidente Person ging. Meiner Frau kamen die Tränen und ich küsste sie sanft und fragte wieso sie der Film so sehr berührte. Sie sagte, sie wäre gerne ein Mann. Schon immer. Die ganze Zeit. Wollte es nie wirklich wahrhaben, hatte es teilweise verdrängt, teilweise hingenommen dass sie einen Frauenkörper hat, aber der Zustand wäre mittlerweile nicht mehr auszuhalten. Ich war erstmal wie vom Donner gerührt. Habe sie getröstet und gemeint, sie müsse ihren Weg gehen, ich würde sie unterstützen..... Trotzdem war ich tieftraurig. Es bedeutete ja, dass meine Liebesbeziehung zu meiner Frau bald Geschichte sein würde. Ob ich mit ihr als Mann klarkommen würde, weiß ich nicht. Ich bin lesbisch und habe mir nichts sehnlicher gewünscht als mit ihr alt zu werden. Seitdem bin ich hin- und hergerissen. Anfangs war ich sehr traurig. Einmal wegen meiner Frau, weil sie all die Jahre " in Case" gelebt hat und andererseits wegen mir, weil ich in absehbarer Zeit mit einem Mann zusammenlebe, was ich ja nie wollte. Ich könnte mich trennen, aber das möchte ich nicht. Warum auch? Sie wird ihren Charakter ja nicht mit dem Geschlecht wechseln und diesen Menschen liebe ich über alles. Dennoch: ich schaue in das geliebte Gesicht meiner Frau und mir kommen die Tränen...... Ich könnte gerade ein paar aufmunternde Worte gebrauchen. Switch |
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06.Dec.2016 - 14:03
Beitrag
#2
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Gemüseputzi Gruppe: Members Beiträge: 37 Userin seit: 09.04.2010 Userinnen-Nr.: 7.427 |
Ich trauere in mehrfacher Weise......
zum Einen habe ich Bedenken wie sich ihre Attidüde verändern wird. Zur Zeit ist sie sehr emphatisch und einfühlsam. Ich habe gelesen, dass durch das Testo manche garnicht mehr weinen können, weil Sie emotional abgeflacht sind. Dann natürlich die körperlichen Veränderungen. Ein Aufbau kommt für sie (und erstrecht für mich) nicht in Frage. Eine Amputation (alleine das Wort!) der Brüste steht im Raum. Ich bin mir so furchtbar unsicher, ob mir Haare im Gesicht und am Körper gefallen werden. 😞 Gerade das weiche, zarte und unbehaarte gefällt mir ja bei Frauen. Wenn ich daran denke, dass irgendwann eine mehr oder minder große Narbe ihren Brustkorb "zieren" wird, kann ich mich nicht wirklich damit anfreunden. Es gibt auch Trans-Menschen, die verzichten bewusst auf die Hormonersatztherapie und auf jegliche Operationen. DAS wäre mir am liebsten wenn meine Frau diese Maßnahmen nicht für Ihr Glücklichsein brauchte. Ich überlege, sie darauf anzusprechen, ob ich zu diesem ersten Gespräch in der Uniklinik mitkommen kann, oder ob es besser wäre, dass sie dorthin alleine geht? Viele ungeklärte Fragen...... 🙁 Danke Euch für's Dabeisein Switch |
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07.Dec.2016 - 08:31
Beitrag
#3
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mensch. Gruppe: Members Beiträge: 6.498 Userin seit: 29.03.2006 Userinnen-Nr.: 2.777 |
Heyho...
Es klingt für mich, als würdet Ihr parallel auf die Suche nach Infos gehen. Wenn Du von Deinen Wünschen an den Umfang oder die Richtung der Transition Deines Freunds (hm, Du schreibst weiter von "ihr", nicht "ihm") schreibst, ist das allein aus Deiner Perspektive und aufgrund Deiner Bedürfnisse. Tauscht Ihr Euch aus, kennst Du seine/ihre Bedürfnisse und Überlegungen - und Ängste? Weiß Dein Gegenüber von Deiner Gedanken- und Gefühlswelt? Frag ich mal so, weil ich der Meinung bin, dass sich eine Beziehung in Transitionszeiten vor allem an der Vertrautheit und dem Austausch und dem miteinandergehen entscheidet. Und nicht am Haarwuchs, Narben und Hormonen. Liebe Grüße McLeod |
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07.Dec.2016 - 23:22
Beitrag
#4
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Gemüseputzi Gruppe: Members Beiträge: 37 Userin seit: 09.04.2010 Userinnen-Nr.: 7.427 |
Heyho... Es klingt für mich, als würdet Ihr parallel auf die Suche nach Infos gehen. Wenn Du von Deinen Wünschen an den Umfang oder die Richtung der Transition Deines Freunds (hm, Du schreibst weiter von "ihr", nicht "ihm") schreibst, ist das allein aus Deiner Perspektive und aufgrund Deiner Bedürfnisse. Tauscht Ihr Euch aus, kennst Du seine/ihre Bedürfnisse und Überlegungen - und Ängste? Weiß Dein Gegenüber von Deiner Gedanken- und Gefühlswelt? Frag ich mal so, weil ich der Meinung bin, dass sich eine Beziehung in Transitionszeiten vor allem an der Vertrautheit und dem Austausch und dem miteinandergehen entscheidet. Und nicht am Haarwuchs, Narben und Hormonen. Liebe Grüße McLeod Du hast Recht, meine und seine (ich kann auch das männliche Pronomen benutzen, finde es selbst aber umständlich, weil ich noch nicht überall und bei jedem von "ihm" sprechen kann, weil er nicht gänzlich geoutet ist aus praktischen Gründen) Wünsche und Vorstellungen decken sich nicht gänzlich was den Umfang der Transition betrifft. Darüber reden wir und ich gebe zu, dass ich da etwas manipulativ handele. Ich suche im ftm-Forum förmlich nach gescheiterten "Verwandlungen" und Aussagen von Betroffenen, die (in ihrer Situation), gegen Testo u/o Operationen sprechen. Ich schaue mir, in meinen Augen, mißglückte Mastektomie Ergebnisse an, kopiere das und schicke es meinem Freund. Ich denke, ich provoziere, damit er sich auch alles genau überlegt, weil ein zürück gibt es ja nicht mehr. Mein Freund hat dann auch etwas den Fuß vom Gas genommen, ist aber in seiner Haltung ganz klar und formuliert die nächsten Schritte die er gehen will. Damit kann ich auch besser zurecht kommen. Zu dem Gespräch in die Uniklinik Mitte Januar kann ich mitkommen. LG Switch |
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