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> Lösen einerseits - Springen andererseits
Ricky
Beitrag 01.Sep.2013 - 18:22
Beitrag #1


Naschkatze
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Beiträge: 267
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Hallo die meistens ganz gut Ratgebende bzw. aus Erfahrung sprechenden Damen,

dürfte ich mich mal mit zwei ganz grundlegenden Fragen an Euch wenden ?
Die zwar kurz gestellt, aber vermutlich nicht einfach zu beantworten sind ?
Ich würde es dennoch gerne versuchen:

1. Wie schafft man es, sich selbst vom „herkömmlichen“ Rollenbild und Schubladendenken zu lösen ? Mich für das lesbisch sein zu entscheiden... ich spüre schon Euren Widerspruch... also formuliere ich es anders: mich auf das lesbisch sein einzulassen... bedeutet für mich gleichzeitig die Aufgabe des „dörflich“ denkenden Rollenbildes, das ich ja selbst habe, Vater, Mutter, Heirat, Haus, Kind... Ich weiß nicht, ob ich das möchte, aber manchmal wünsche ich mir eben doch das „ganz Normale“...

2. Wie erkennt man den Punkt an dem man „springen“ sollte ?! Also im Positiven gemeint. Man mag jemanden, wann ist mögen genug um etwas zu wagen ? Wann ist mögen nicht nur mögen sondern mehr ?

Hör auf Dein Herz funktioniert irgendwie nicht, das versuche ich ja, seit Jahren... aber ich komme einfach nicht weiter, trete auf der Stelle und sehe nur Jahr für Jahr davon rinnen.

Ich versinke deswegen zwar NICHT Tag für Tag in Selbstmitleid, aber locker flockig fühl ich mich dadurch eben doch auch nicht... und ich hätte es gern irgendwie anders, eindeutig, mit ganz viel sich seiner selbst bewusst sein.. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif)

Viele Grüße
Ricky

Der Beitrag wurde von Ricky bearbeitet: 01.Sep.2013 - 18:23
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Herzfilz
Beitrag 02.Sep.2013 - 01:09
Beitrag #2


Naschkatze
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ZITAT(Ricky @ 01.Sep.2013 - 19:22) *
1. Wie schafft man es, sich selbst vom „herkömmlichen“ Rollenbild und Schubladendenken zu lösen ? Mich für das lesbisch sein zu entscheiden... ich spüre schon Euren Widerspruch... also formuliere ich es anders: mich auf das lesbisch sein einzulassen... bedeutet für mich gleichzeitig die Aufgabe des „dörflich“ denkenden Rollenbildes, das ich ja selbst habe, Vater, Mutter, Heirat, Haus, Kind... Ich weiß nicht, ob ich das möchte, aber manchmal wünsche ich mir eben doch das „ganz Normale“...


Also, als ich so Anfang/Mitte 20 war, habe ich mitbekommen, wie meine Altersgenossinnen und Altergenossen anfingen, zu heiraten, Häuschen auf Papas oder Mamas ehemaligen Äckern zu bauen und Familien zu gründen. Ich habe das damals durchaus als Druck empfunden. Heute liegen die meisten von den damals gegründeten Familien in Scherben (früher hätte mensch von "zerrütteten Verhältnissen" gesprochen) oder existieren in Form von ausgesprochenen Patchwork-Konstruktionen weiter (gerierten die Beteiligten sich nicht so explizit als heterose*uell, ließe sich in manchen Fällen geradezu von Regenbogenfamilien sprechen). Auf diesem Hintergrund würde ich, erst mal, ernüchtert, konstatieren, dass das "ganz normale" auch nur ein Konstrukt ist, und dass heterosexuell und in einer auf lange Dauer angelegten Beziehung zu leben auch nicht zwangsläufig glücklich macht, oder auch nur erträglich sein muss.
ZITAT(Ricky @ 01.Sep.2013 - 19:22) *
2. Wie erkennt man den Punkt an dem man „springen“ sollte ?! Also im Positiven gemeint. Man mag jemanden, wann ist mögen genug um etwas zu wagen ? Wann ist mögen nicht nur mögen sondern mehr ?

Hör auf Dein Herz funktioniert irgendwie nicht, das versuche ich ja, seit Jahren... aber ich komme einfach nicht weiter, trete auf der Stelle und sehe nur Jahr für Jahr davon rinnen.


Hi, Ricky (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) .
Also, ganz ehrlich ... ich bin von da, wo ich herkomme, aus anderen Gründen (gerade noch rechtzeitig) geflohen, aber auch wenn ich es nicht wäre, würde ich, glaub ich, nicht auf eine andere Person warten müssen wollen, mit deren Anwesenheit in meinem Leben ich eine so grundsätzliche Entscheidung rechtfertigen könnte. Tatsächlich gab es einen solchen anderen Menschen in meinem Leben nie. Was für eine Verantwortung würde ihr das aufbürden? Irgendwie macht mich das unruhig, dass du einen Zusammenhang zwischen der Gewissheit, "springen" zu dürfen, und der Anwesenheit einer anderen Person in deinem Leben herzustellen scheinst. Mir würde eher scheinen, wenn du das Gefühl hast, von der dir angetragenen Lebensform abspringen zu müssen, wäre das mehr als Grund genug, es zu tun, und zwar schleunigst, sei es allein oder mit mehreren anderen.

Es liegt mir fern, dir deine Fragen aus der Hand schlagen oder in ihr Gegenteil umzustülpen zu wollen. Wenn er dir nicht weiterhilft, bitte ignorier meinen Beitrag. Er endet denn auch mit einer Frage, die ich dir schenken (nicht: stellen) möchte), damit du sie dir beantworten kannst oder auch nicht, wie du willst. Sie scheint mir in deinen bisherigen Überlegungen zu kurz gekommen zu sein, darum formuliere ich sie aus:

Wenn du den Wunsch, abzuspringen, schon spürst: Was genau hält dich zurück? Und kann das gegebenenfalls wirklich ein Verzicht sein, den es wert ist, für das andere auf dich zu nehmen, im Gegensatz zur Freiheit des Unbekannten, zu der es dich hinzieht, für dich?

Der Beitrag wurde von Herzfilz bearbeitet: 02.Sep.2013 - 01:19
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