Bluttest auf Downsyndrom |
Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )
Du kannst deinen Beitrag nach dem Posten 90 Minuten lang editieren, danach nicht mehr. Lies dir also vor dem Posten sorgfältig durch, was du geschrieben hast. Dazu kannst du die "Vorschau" nutzen.
Wenn dir nach Ablauf der Editierzeit noch gravierende inhaltliche Fehler auffallen, schreib entweder einen neuen Beitrag mit Hinweis auf den alten oder wende dich an die Strösen.
Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklärst du dich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.
Bluttest auf Downsyndrom |
06.Jul.2012 - 08:51
Beitrag
#1
|
|
Satansbraten Gruppe: Members Beiträge: 531 Userin seit: 05.07.2010 Userinnen-Nr.: 7.520 |
Guten Morgen.
Ich bin gerade über einen Artikel auf den Onlineseiten der ARD gestoßen, oder vielmehr eine kurze Umfrage. Natürlich nicht repräsentativ, aber Frau gibt ja ganz gerne ihre Meinung ab. Im Grunde hatten wir das Thema schon einmal und auch da habe ich drüber geschrieben (pränatale Diagnostik etc). Jetzt soll also ein Bluttest bei noch Ungeborenen zeigen, ob das Kind Trisomie 21 hat. Und dann, so steht es auf der Seite, "solten Frauen entscheiden, ob sie sich die Betreuung zutrauen." Was haltet ihr davon? Natürlich traue ich mir die Betreuung meines eigenen Kindes zu, egal ob es das DownSyndrom hat, oder grün wie ein Marsmensch ist, oder oder oder.... Oder findet ihr das gerechtfertigt? Ist das nicht radikale Selektion und Diskriminierung? |
|
|
16.Jul.2012 - 14:12
Beitrag
#2
|
|
Strösenschusselhai Gruppe: Admin Beiträge: 21.898 Userin seit: 10.11.2004 Userinnen-Nr.: 741 |
Naja... Du hast bisher eben nicht nur die gesellschaftlichen Zustände beklagt, sondern durchaus konkret auch den betreffenden Frauen Vorhaltungen gemacht bzw. implizite Forderungen an sie gestellt.
Hier zum Beispiel: Aber ich habe das Gefühl, das eben viele Leute da einfach zu, hm, geschlossen sind, keine Ahnung, wie ich das formulieren soll. Nicht offen genug eben. Wenn ich einem Menschen ein schönes Leben bereiten kann, ein Leben, dass vielleicht für beide Seiten nicht immer leicht ist, aber durchaus auch sehr schöne Momente hat, Freude, Gelächter und Liebe, dann mache ich das doch. Dann bereite ich doch diesem Kind so ein Leben. Auch wenn ich dann selber nicht mehr oft weg gehen kann, oder in den Urlaub fahren kann, oder ins Kino oder so Sachen... Und hier: Weil naja, wenn - übertrieben dargestellt - jede sich denkt "Hm das Kind später zu integrieren, sei es in der Schule oder allgemein im Umfeld, ist eh schon schwer genug, da möchte ich das mir und dem Kind nicht antun" Dann wird sich da aber auch nicht wirklich was ändern. .... Und da: Es geht bei solchen Untersuchungen nicht darum, dass evtl. eine Abtreibung durchgeführt wird, weil die Mutter zu jung ist, weil es ein Versehen war, weil das Kind von dem Mann ist, der sie vergewaltigt hat oder oder oder.... Nein, es geht darum, das Kind nicht auszutragen, weil es eine Beeinträchtigung hat! Und das ist etwas anderes, finde ich. Das ist meiner Meinung nach in der Tat direkte, öffentliche Diskriminierung und Selektion! Und das kann es doch nicht sein!! Und dort auch: Ich rede von Fällen, wo ein Ehepaar oder Paar sich bewusst für ein Kind entscheidet, einen Kinderwunsch hat und das durchdacht hat. Und da finde ich, soll man diese Entscheidung dann auch tragen und nicht sagen nach so einer Untersuchung "Hm, ach nee das wär uns zu blöde. Wir treiben ab." (...) Wenn ich über Kinderkriegen nachdenke, dann mache ich mir ja bewusst (zumindest wär das bei mir so), dass es sein kann, dass mein Kind von Geburt an eine Beeinträctigung haben wird. Und trotzdem entscheide ich mich dafür. Und dann muss ich das tragen. Und das ist es, was ich unfair finde und wogegen ich mich wende. Nur das. Nicht nur, weil Du das hier grad schreibst, sondern weil genau diese Vorhaltungen und Erwartungen etwas sind, dem ich oft begegne bei diesem Thema. In den anderen Aspekten sind die meisten (und ich ja auch) hier wohl durchaus einer Meinung: Es ist schlimm, dass in dieser Gesellschaft nur wenig Platz ist (und der ist auch noch gesondert umzäunt und geregelt) für Menschen, die von der Norm abweichend zur Welt kommen. Und dass "Norm" existiert, wird niemals irgendwer auf dieser Welt ändern können. Norm ist für Menschen nun mal zumeist das, was am häufigsten vorkommt. Und das wird immer beobachtbar sein. Klar, man kann den Fokus ändern, auf andere Bereiche schauen, aber in diesem Fall geraten dann halt auch nur wieder Andere aus der Norm heraus. Ich glaube nicht, dass unsere Gesellschaft, so wie sie jetzt ist, dahin kommen wird, zu sagen "Norm ist, dass alle hier abweichen und da nicht. Norm ist, dass wir alle gleich und genauso auch anders sind". Der Beitrag wurde von shark bearbeitet: 16.Jul.2012 - 23:35
Bearbeitungsgrund: Falsche Formulierung korrigiert und einen Satz zur Präzisierung nachgetragen. Und zum guten Schluss noch ein Zitat repariert...
|
|
|
Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 08.10.2024 - 10:43 |