Bluttest auf Downsyndrom |
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Bluttest auf Downsyndrom |
06.Jul.2012 - 08:51
Beitrag
#1
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Satansbraten Gruppe: Members Beiträge: 531 Userin seit: 05.07.2010 Userinnen-Nr.: 7.520 |
Guten Morgen.
Ich bin gerade über einen Artikel auf den Onlineseiten der ARD gestoßen, oder vielmehr eine kurze Umfrage. Natürlich nicht repräsentativ, aber Frau gibt ja ganz gerne ihre Meinung ab. Im Grunde hatten wir das Thema schon einmal und auch da habe ich drüber geschrieben (pränatale Diagnostik etc). Jetzt soll also ein Bluttest bei noch Ungeborenen zeigen, ob das Kind Trisomie 21 hat. Und dann, so steht es auf der Seite, "solten Frauen entscheiden, ob sie sich die Betreuung zutrauen." Was haltet ihr davon? Natürlich traue ich mir die Betreuung meines eigenen Kindes zu, egal ob es das DownSyndrom hat, oder grün wie ein Marsmensch ist, oder oder oder.... Oder findet ihr das gerechtfertigt? Ist das nicht radikale Selektion und Diskriminierung? |
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10.Jul.2012 - 13:52
Beitrag
#2
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Gut durch Gruppe: stillgelegt Beiträge: 1.127 Userin seit: 25.02.2010 Userinnen-Nr.: 7.294 |
Hallo zusammen,
Einen pflegebedürftigen Angehörigen zu versorgen ist in der Regel Schwerstarbeit. Egal ob es sich um ein Kind oder einen Erwachsenen handelt. Ich sehe das in meinem Job täglich. Viele sind überfordert. Ich sehe aber auch, dass sich viele liebevoll und so gut sie können um die Angehörigen kümmern. Ich denke da beispielsweise an den Ehemann, der seine, von einem Schlaganfall schwerst beeinträchtigte Ehefrau Zuhause pflegt. Sie kann nicht mehr sprechen, nicht mehr alleine stehen, geschweige laufen. Er kocht, putzt, wäscht, geht einkaufen und ist stets geduldig und liebevoll im Umgang mit ihr, jedenfalls soweit ich das beurteilen kann. Als professionelle Pflegerin gehe ich da nur zweimal in der Woche hin um die Frau zu Duschen. Die übrige Pflege macht der Ehemann. Wenn ich Feierabend habe kann ich abschalten und die Füße hochlegen. Ein pflegender Angehöriger hat praktisch nie Feierabend. Fast nie Urlaub, und das Geld ist auch oft knapp weil das Pflegegeld die Ausgaben kaum deckt. Vorbei sind die Tage wo das Paar ganz spontan mal zum Essen oder Tanzen gehen kann. Auch muss der Einkauf zügig gehen weil er seine Frau nicht solange alleine lassen kann. Mitnehmen kann er sie schlecht. Sie wohnen im 2. Stock und da immer die Ehefrau und den Rollstuhl runtertragen ist unmöglich. Dennoch: der Mann macht einen zufriedenen, ja glücklichen Eindruck. Er ist seiner Frau ein treuer Freund und Kamerad. Er wäre noch jung genug um sich ein eigenes zweites und einfacheres Leben aufzubauen und könnte seine Frau in ein Pflegeheim geben. Ja könnte er.... Für manche Menschen ist es wichtiger ein verlässlicher Partner zu sein als ein bequemes Leben zu führen. Nicht gleich die Beine in die Hand nehmen und fortlaufen sobald es schwierig oder äußerst schwierig wird den Tagesablauf zu meistern. Kann oder darf ich ein Kind umtauschen, während sich in der "Garantiezeit" Mängel einschleichen? Diese Frage muss jeder für sich selbst beantworten. Wie gesagt, ich bin froh dass meine Kinder gesund und auch sonst wohl geraten sind. Zu keiner Zeit kam ich in den inneren Konflikt entscheiden zu müssen mein " easy going-Leben zugunsten eines "Pflegeaufwändigeren" Kindes aufgeben zu müssen. Meine Erwartungen an mein Kind, meine Lebenspartnerin und an meine Freizeit, - und Arbeitsgestaltung wären allerdings anders, aber machbar wie ich finde. (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) |
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