Wofür man lebt.... |
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Wofür man lebt.... |
15.Jul.2010 - 21:42
Beitrag
#1
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Manche Sünde ist es wert, begangen zu werden. Gruppe: Members Beiträge: 4.591 Userin seit: 03.08.2005 Userinnen-Nr.: 1.942 |
Wofür lebt ihr?
Die Antworten hierauf gehen bei den Menschen in meinem Umfeld stark auseinander. Und sind so banal, wie es meiner Meinung nach bei (fast) keiner jungen Generation war... Sachen wie Beruf, Religion und Glaube, Familie und Kinder sind die meisten Antworten, die ich wohl in meinem Umfeld bekommen würde. Einige schauen mit leerem Blick auf und verstumpfen in einem Leben, welches dem "Ich lebe um nicht tot zu sein"-Prinzip folgt. Woran glauben wir noch? Wer setzt sich noch für was ein? Bedingt es einer religiösen und persönlichen Enstellung, die das ganze entweder auf die simple Befriedigung der eigenen Bedürfnisse reduziert oder gibt es etwas darüber hinaus? Unsere Regeln und Gesetze lassen uns in den sozialen und staatlichen Beschränkungen agieren. Für Fussball gehen wir auf die Straße. Für ein vernünftiges Steuersystem nicht. Woraus reslutiert die Grundsatzfrage nach der Herkunft solcher Regeln? Oder lebt der Einzelne heute nur noch dafür, wofür er sterben würde? |
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26.Jul.2010 - 15:55
Beitrag
#2
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Gut durch Gruppe: Members Beiträge: 1.112 Userin seit: 14.09.2007 Userinnen-Nr.: 4.995 |
Und wenn die Antwort auf die obige Frage wäre: „Sich Zeit zu nehmen?“
Gestern abend ist mir das Foto eines nahen Freundes in die Hände gefallen. Er war in vieler Hinsicht das Gegenteil von mir: während ich alles hartnäckig rosa und golden färbte, tauchte er in seinem tiefsten Innern alles in ein trauriges Grau. Es war ihm auf den ersten Blick nicht anzusehen, denn er eilte von Party zum Vergnügen, von der Arbeit zum Klavierspielen, von der nächsten Reise zur übernächsten. Eilte dahin, um seiner Angst vor dem Tod, dem Altwerden und Verlusten verschiedenster Art zu entkommen. Er schaute nie fern, er nahm nie ein Buch in die Hand. Er umgab sich liebend gern mit Menschen wie seinem Lebenspartner, meiner Frau und mir, die gern redeten und lachten. Er hatte nie viel zu sagen, er schien sich bei unseren Gesprächen lächelnd zu sonnen, wie ein alter Mann auf der Bank vor seiner Hütte. Vor zwei Monaten ist er im Alter von 42 Jahren plötzlich gestorben. Nun wünschte ich mir, dass wir uns Zeit genommen hätten, über seine Ängste richtig zu reden, versucht hätten, ihm diese zu nehmen, oder zumindest sein Lebenskonzept zu hinterfragen. Er war gerade zu dem Zeitpunkt gestorben, als sein Mann ihn verlassen hatte und er dabei war, gezwungenerweise, seine liebevoll eingerichtete Penthousewohnung zu leeren. Er war weder krank noch hatte er einen Unfall gehabt. Er ist einfach gestorben, als sei der dünne Faden, der ihm das Leben ermöglicht hatte, plötzlich gerissen. Als sei der plötzlich erzwungene Stillstand, dieses unerwartete Bremsen seines stetigen Voranschreitens, für ihn unerträglich gewesen. Da ich nicht weiß, ob mein Beitrag noch zum Thema gehört oder meine Trauerarbeit mich auf seltsame Seitenwege verschlägt, setzte ich mal alles in Grau. Der Beitrag wurde von malene bearbeitet: 26.Jul.2010 - 15:59 |
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