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Beitrag
#1
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"Jeck op Sticker" ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 14.588 Userin seit: 18.10.2008 Userinnen-Nr.: 6.317 ![]() |
Vorsicht! Kann triggern.
Der Beitrag wurde von pantoffelheld bearbeitet: 03.Apr.2009 - 02:38 |
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Beitrag
#2
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Strøse ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Admin Beiträge: 10.010 Userin seit: 27.08.2004 Userinnen-Nr.: 166 ![]() |
Einigkeit besteht sicherlich darin, sich als Ausdruck größter Wahlfreiheit innerhalb unserer ökonomischen Ordnung einer maximalen Selbstbeschränkung unterwerfen zu können, die in einer geringfügig erweiterten Woyzeck-Diät bestehen könnte, ohne vital bedroht zu sein.
Mir ist immer noch nicht so ganz klar, wem die Sympathie eigentlich gilt: denen, die nicht mehr um des Gefressens werden sterben (und zum großen Teil auch gar nicht leben) würden oder eher jenen, mit denen man fast schon verschworen mampfend missioniert? Fleischverzehr per se als Unvernunft zu bezeichnen, scheint mir in ähnlicher Weise legitim wie Sexualität auf Reproduktion zu begrenzen - und nein, den Zusammenhang zwischen Völlern und V*geln habe nicht ich ins Spiel gebracht (IMG:style_emoticons/default/wink2.gif) Auch wenn ich mir geschuldet nicht begreife, was mein Körper mit seinen Signalen im Einzelnen verfolgt, halte ich es für sehr natürlich, auch Fleischappetit zu haben - und dem im verantwortlichen Maße nachzugehen, also den Bedürfnissen des eigenen Stoffwechsels in mehreren Dimensionen gerecht zu werden. Gerade wenn ich mich interessiert zeige an dem, wie es zu dem kommt, was mich formt, dann ist es doch umso bewusster, einen Kompromiss aus Wollen und Müssen zu suchen und nicht auf ewig der Bratwurst abzuschwören, nur, weil sich der Appetit darauf nicht dem selbst konstruierten Vernunftsprozess unterordnen möchte. Die Welt ist nicht mein peinlichst zu hegender Garten, sondern ich bin lebendige Mit-Natur in allen Abhängigkeiten. |
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Beitrag
#3
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verboden vrucht ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 2.903 Userin seit: 16.07.2005 Userinnen-Nr.: 1.862 ![]() |
Woyzeck-Diät Die Lektüre liegt zu lange zurück - worin besteht diese Ernährungsweise? ZITAT Mir ist immer noch nicht so ganz klar, wem die Sympathie eigentlich gilt: denen, die nicht mehr um des Gefressens werden sterben (und zum großen Teil auch gar nicht leben) würden oder eher jenen, mit denen man fast schon verschworen mampfend missioniert? Meine Entscheidung jedenfalls ist nicht auf Sympathie oder Antipathie gegründet, sondern aus einem Gefühl der Mitverantwortung und einer Empfindung des Abgestoßenseins heraus. Ich finde Schweine, Kühe oder Schafe nicht per se sympathisch, sondern ich weiss, dass es sich um leidfähige Kreaturen handelt. Sehr eindrucksvoll fand ich es, vor etlichen Jahren davon zu lesen, dass es *kram das alte Buch raus* "für paarfähige Tiere eine Katastrophe bedeutet, wenn ihnen ihr Nächstes entrissen wird. Das Sich-Beziehen ist ein in der Natur weitverbreitetes und offenbar für viele Arten notwendiges Verhalten. Enten, Gänse, Pferde, Rinder, Schweine, Rehe ... verbinden sich, wählen sich einen Nächsten, siechen dahin, wenn der Kumpan für immer verschwindet." (Volker Elis Pilgrim, sich auf Konrad Lorenz beziehend.) Es gibt eben nicht nur das Leid des geschlachteten Tieres, sondern auch den Schmerz und die Trauer der Zurückgebliebenen. Wer einmal zwei (oder mehr) Katzen hatte, von denen eine starb, dem wird nicht entgangen sein, das es ein Trauma für das verlassene Tier war. Es verhält sich in solch einer Situation nicht so, als sei nichts geschehen. Manche Katzen wollen danach wochenlang nichts mehr fressen. Andere verlieren ihr Fell. Sie schleichen um den Lieblingsplatz des Gestorbenen. Sie miauen kläglich. Da ist großes Leid miterlebbar. (Der Kanarienvogel meiner Schwester in unserer Kindheit begann just dann wieder in höchsten Tönen zu singen, als das später wohlmeinend hinzugesetzte Vogelweibchen ihr zeitliches gesegnet hatte. Ob es ein Freuden- oder ein Trauergesang war - oder ob er möglichst schnell einen neuen Gefährten/eine ander Gefährtin herbeilocken wollte, vermag ich nicht zu beurteilen. Denkbar ist natürlich auch, dass Tiere ihren artgenössischen MItbewohner manchmal nicht leiden können.) ZITAT ... halte ich es für sehr natürlich, auch Fleischappetit zu haben - und dem im verantwortlichen Maße nachzugehen, also den Bedürfnissen des eigenen Stoffwechsels in mehreren Dimensionen gerecht zu werden. Mit dem Wort natürlich hab ich so meine Probleme. Mit "natürlich" kann auch bezeichnet werden, wenn Erwachsene sich an Kindern vergreifen, wenn jemand impulshaft seinen Nachbarn erschlägt, oder wenn Autofahrer mit 180 durch geschlossene Ortschaften fahren - denn die Natur hat die Menschen hervorgebracht, die das tun. Und dass das Wort auch gerne missbraucht wird, weiss jede, die nicht nach "gutbürgerlichen" Wertvorstellungen lebt. Sprich: Jede, die in diesem Forum engagiert ist. Wenn du damit sagen möchtest, dass das menschliche Verdauungssystem dazu in der Lage ist, auch Fleisch zu verstoffwechseln, möchte ich dem entgegensetzen: Ja. Aber der zivilisierte Mensch ist auf Fleischverzehr nicht (mehr) angewiesen. Wir können gut ohne Fleisch überleben und - so die große Grundgütige es will - gesund steinalt werden, sofern wir uns nicht fortan vorwiegend von Tortillachips, Cola und Vanilletörtchen ernähren, sondern eben "den Bedürfnissen des Stoffwechsels in mehreren Dimensionen gerecht .. werden". ZITAT Gerade wenn ich mich interessiert zeige an dem, wie es zu dem kommt, was mich formt, dann ist es doch umso bewusster, einen Kompromiss aus Wollen und Müssen zu suchen und nicht auf ewig der Bratwurst abzuschwören, nur, weil sich der Appetit darauf nicht dem selbst konstruierten Vernunftsprozess unterordnen möchte. Die Welt ist nicht mein peinlichst zu hegender Garten, sondern ich bin lebendige Mit-Natur in allen Abhängigkeiten. Wenn da nur der "selbst konstruierte Vernunftprozess" wäre, würde ich dir recht geben. (Gibt es andere Vernunftprozesse? Ach ja, doch ... da fallen mir bedauernswerte Menschen ein, die vom Arzt gesagt bekommen haben: "Sie müssen mehr auf ihre Ernährung achten. Sie essen zu üppig - wie wär´s mal mit Gemüse?", und nun erstmal, nach eigener Aussage, hilf- und orientierungslos durch den Supermarkt irren, mit weiterhin störrisch auf die Fleischtheke ausgerichteter Kompassnadel.) Du unterschlägst jedoch die Macht des Mitgefühls, des Sich-Mitverantwortlichfühlens und des körperlichen Widerwillens - der bei vielen Vegetariern, die ich kenne (allen voran die 7jährige Schwester meiner Patentochter) eher unterbewusst unterfüttert ist. Und du unterschlägst die Macht, die wir Menschen als Mit-Natur haben. Oft ausgeübt völlig jenseits irgendwelcher Abhängigkeiten oder Notwendigkeiten. Der Beitrag wurde von sonnenstrahl bearbeitet: 14.Apr.2009 - 08:14 |
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