Umgang mit Tieren |
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Umgang mit Tieren |
03.Apr.2009 - 02:38
Beitrag
#1
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"Jeck op Sticker" Gruppe: Members Beiträge: 14.588 Userin seit: 18.10.2008 Userinnen-Nr.: 6.317 |
Vorsicht! Kann triggern.
Der Beitrag wurde von pantoffelheld bearbeitet: 03.Apr.2009 - 02:38 |
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07.Apr.2009 - 21:11
Beitrag
#2
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verboden vrucht Gruppe: Members Beiträge: 2.903 Userin seit: 16.07.2005 Userinnen-Nr.: 1.862 |
Mir erschließt sich aber gerade nicht ob wir hier gedanklich ausschwärmen oder ob das eine Antwort auf konkrete Beiträge oder Vorhaben ist? Ich hab mich irgenwie mit dem Fluss des Threads vorwärtsmäandert - und bin jetzt gerade zu müde, um noch einzelne Etappen nachzuvollziehen. Also, ich habe meinen ersten selbst geangelten Fisch auch selbst getoetet - da war ich elf. Ich auch. Wobei es sich sträflicherweise um Wilderei gehandelt hat, ohne das Beisein irgendwelcher Erwachsenen. Die Bachforelle wurde hinterher im Garten der Eltern meines Schulfreundes, mit dem ich dieses Abenteuer gemeinsam erlebt und verbrochen und erlitten habe, mit Apfelstücken und Rosinen gefüllt, in Alufolie gewickelt, auf den Grill gepackt, und auch von den Erwachsenen genüsslich mit verspeist. Das Gebiss des getöteten Tieres habe ich in einen Ameisenhaufen gelegt und sauberputzen lassen - und dann meinem erstaunten Opa gezeigt. Er meinte, das sei wohl so ziemlich die größte und älteste und ehrwürdigste Forelle gewesen, die je in "seinem" Bach gelebt habe. Und dass wir froh sein sollten, dass uns keiner erwischt hat. Kinder merken, wenn jemand im Grunde seines Herzens wirklich stolz auf sie ist. Wäre er das nicht gewesen, und hätten die Eltern meines Freundes nicht zuvor gesagt: "Die fangt ihr eh nie!" als wir jagdfreudig loszogen, und hätten sie uns den anschließenden Triumph vorenthalten, als wir mit dem Tier in einer Plastiktüte zurückgeradelt kamen, und hätte all das nicht mein Ego poliert - der Akt des Tötens (und es war ein langes, fürchterliches Töten, der alte Fisch wollte und wollte und wollte am Leben bleiben) wäre mit Sicherheit nicht so lange verdrängt worden. Der Schock des "Was tu ich da? Omeingott, jetzt muss ich es zuende bringen! Was hab ich da bloß getan!" und die Scham hätten wahrscheinlich ganz andere Folgen gehabt: Ich kann mir gut vorstellen, dass daraus ein unmittelbares "Das soll NIE wieder ein Tier meinetwegen erleiden müssen!" hervorgegangen wäre. |
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08.Apr.2009 - 06:58
Beitrag
#3
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Adiaphora Gruppe: Members Beiträge: 1.987 Userin seit: 14.10.2004 Userinnen-Nr.: 596 |
Kinder merken, wenn jemand im Grunde seines Herzens wirklich stolz auf sie ist. Wäre er das nicht gewesen [...] und hätte all das nicht mein Ego poliert - der Akt des Tötens [...] wäre mit Sicherheit nicht so lange verdrängt worden [...] und die Scham hätten wahrscheinlich ganz andere Folgen gehabt. An der Scham kommt man nicht vorbei. Der "Umgang mit Tieren" in unserer Gesellschaft findet ja nicht nur im Töten und Schlachten statt, er manifestiert sich ebenso in Tierversuchen wie Züchtungen menschlicher Eitelkeit und mündet in die ganz alltägliche Tierquälerei zwischen Kinderzimmer und Tierheim. Ich musste über 20 Jahre alt werden, bevor mich zwei Kater so wach ansahen und so offensichtlich "meinten", dass ich nicht mehr anders konnte als Tieren ein Bewusstsein, eine Seele, eine Persönlichkeit zuzugestehen. Da lagen allerdings schon etliche Jahre "Haustierhaltung nach Tierhandlungsvorbild", unzählige Sonntagsbraten, Zoo- und Zirkusbesuche, vergiftete Maulwürfe, abgefackelte Insekten, sezierte Regenwürmer und eine qualvoll verhungerte Maus hinter mir. Konsequenterweise folgten Albträume: Ausgemergelte, mittlerweile blutrünstige, hasserfüllte Tiere, die mein träumendes Ich vernachlässigt, im verschlossenen Kellerverlies vergessen hatte und nun zu Recht fürchtete. Danach ein schrittchenweises Aufwachen im Krebsgang ... und immer wieder der Schock "Was tu ich da?" Und immer wieder die Scham. Übrigens: Ich finde überhaupt nicht, dass sich das Thema vom Ursprungsbeitrag weg ausschweifend entfernt hat. Wenn man sein Augenmerk auf die Ausflüchte und Vermeidungen lenkt, mag es chaotisch wirken ... starrt man hingegen auf das Tabu im Zentrum: den Umgang mit Tieren - ist es einer der konzentriertesten Threads, die dieses Forum hervorgebracht hat. In meinen Augen jedenfalls. Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 08.Apr.2009 - 14:40 |
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