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Beitrag
#1
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giraffenhalsige Dancingqueen ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 1.157 Userin seit: 08.01.2006 Userinnen-Nr.: 2.476 ![]() |
hallo die damen,
wie immer, wenn die verzweiflung überhand nimmt: eine art schriftlicher rapport im forum mit der bitte um ratschläge. es geht mir nicht gut, um nicht zu sagen: bescheiden. ich bin vollkommen energie-los, ohne power, weine nur noch, weil ich es nicht schaffe, mich von meiner "freundin", die mich quasi wie einen hund als geliebte hält, zu lösen. da ist immer dieses fünkchen hoffnung, dass sie doch nach all unseren diskussionen etwas ändern wird; dass es besser statt schlechter wird... in meinem kopf, rational gesehen, ist mir alles mit mathematischer präzision bewußt: ich bin die geliebte, sie rückt keinen deut von ihren vorstellungen ab. ich muss also gehen, wenn ich an der situation nicht zugrunde gehen möchte. doch mein herz sagt jedesmal: verdammt, kämpfe um sie, denn du liebst sie. in ihrem orchester spiele ich - wenn überhaupt - die dritte oder vierte geige, sie ist der dirigent. und die dumme freedom richtet ihren terminplan nach "madame" aus. denn alles andere würde bedeuten, dass wir uns weniger sehen- und, ganz ehrlich: ich widme meiner hündin proportional gesehen mehr zeit pro tag als sie mir hochgerechnet auf die woche. (wahrscheinlich ist das mathematisch total falsch ausgedrückt, mit mathetik hatte ich es nie so:-) ) sie hat ihren freund (wir nennen ihn mal "joe"), mit dem nichts mehr se**uell läuft, mit dem sie jedoch 2 häuser besitzt. und 30 jahre zusammenleben verbinden und die kann frau ja nicht aufgeben?! auch wegen der finanziellen sicherheit... sie hat ihre träume, die sie verwirklichen muss: ferienhaus,und dann gehts ohne rücksicht immer in den schulferien (sie ist lehrerin) ab an die nordsee - ins ferienhaus, mit ihm. will heissen, ca. 3 monate im jahr ist sie weg. ihre freunde sind nicht meine, sagt sie, sie gehen mich nichts an, es ei ihr "zirkel", in dem SIE sich bewegt. ICH dagegen integriere sie, versuche, ein "normales" leben zu führen, sie teilhaben zu lassen an feiern, familienzusammenkünften und und und. doch sie: alle ihre freunde sind aufgeklärt, wissen, dass ich ihre freundin bin, bis auf den armen kerl (ihren ex-freund, "joe")), doch ich "darf" NIE mit.... denkt sie, ihr wg-gefährte zieht sich die hose mit der kneifzange an und merkt nix? (sorry, in mir kocht gerade die wut hoch und die traurigkeit) wir halten immer über telefon oder sms kontakt. nur: ich habe die schnauze soooo voll von virtuellen küssen und umarmungen und den versicherungen "ich vermisse dich" übers telefon. wenn sie wollte, könnten wir beisammen sein! mich macht die vorstellung madig, wie sie fröhlich mit ihrem joe ihren alltag lebt und ich...hänge permanent durch, da unsere bedürfnisse sich nicht decken. und ich MEHR will. obwohl ich genau weiß, dass sie mir nicht MEHR geben wird. stattdessen lausche ich ihren versicherungen, dass sie einfach mehr zeit braucht. ich lasse MIR immer den schwarzen peter zuschieben, wenn wir diskutieren, dass ICH schuld habe: je mehr ich fordere, desto mehr verweigere sie sich. wie kann ein mensch (ich) so blöd sein, und nicht weglaufen, sondern noch im bann stehen und zuhören - immer mit dem fitzelchen hoffnung im gepäck? natürlich kann ich nur meine seite schildern, bei ihr hörte sich das sicherlich anders an. zudem sie mir sagt, sie nicht "so": nämlich lesbisch. es gehe nicht gegen mich als person, sondern der fakt, dass sie seit 8 jahren (davon 5 mit einer anderen frau) so lebe, mache ihr angst. sie könne "so" nicht leben. aber mit mir ins bett gehen und all die freuden genießen, die das lesbische leben anbietet, das geht??? (ich bin so wütend...sorry, für die plumpe ausdrucksweise. Wut reduziert einen auf das profanste) entschuldigung, das muss alles ziemlich verwirrt klingen. ich habe einfach nur in die tasten gehauen, um das ganze auch mal schriftlich loszuwerden bei euch. dazu kommt, dass ich zwar mit freunden drüber rede, jedoch eher verschlossen bin. nun merke ich aber, dass ich körperlich abbaue, nicht mehr klarkomme und nicht so genau erkennen kann, "wo ich mit mir hin soll". weg von ihr? sicherlich. doch wie umsetzen? entweder steht sie dann vor meiner tür oder ich rufe sie an (kann ja wegen joe nicht vor ihrer tür stehen...) danke fürs lesen! :blumen2: freedom edit: tippfehler - bin so aufgeregt Der Beitrag wurde von freedom bearbeitet: 04.Apr.2008 - 00:23 |
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Beitrag
#2
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Gut durch ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Gruppe: Members Beiträge: 970 Userin seit: 25.08.2004 Userinnen-Nr.: 56 ![]() |
Hallo freedom,
zuerst einmal möchte ich sagen, dass es mir Leid tut, dass du im Moment durch so viel Elend durchmusst. Ich war – wie wahrscheinlich viele andere auch – mal in einer halbwegs ähnlichen Situation. Die Beziehung war zwar nicht von so langer Dauer wie bei dir, und sie hat mich auch nicht so schamlos ausgenutzt, wie das bei deiner Freundin der Fall ist, aber die Verzweiflung und der Zorn und der dringende Wunsch, dass die Welt nicht so ist, wie sie ist und sie sich doch noch für mich entscheidet… das kommt mir doch sehr bekannt vor. Ich muss sagen, dass ich beim Durchlesen deiner Beschreibung der Situation zuallererst wütend wurde. Das liegt daran, dass mich Menschen wie deine Freundin, die sich nicht entscheiden können, immer wütend machen. Entscheiden können und wollen sie sich nicht, weil sie *alles* haben wollen und es immer nur um sie geht und das ist es, was mich sauer macht. Den Mann *und* die Geliebte, langfristig gewachsene, emotionale und finanzielle Stabilität *und* der Reiz des „neuen“ (neu in Anführungsstrichen, weil eure Beziehung schon relativ lange andauert) und verbotenen… So was geht immer nur auf Kosten anderer, wie du gerade am eigenen Leibe erfahren musst. Und du bist nicht die Einzige, die hier systematisch beschissen wird, schließlich ist sie verheiratet. Diesen Leuten geht es nur um sich selber und das eigene Wohlbefinden. Die Tatsache, dass jede Beziehung, die man eingeht, immer mit einer Verantwortung gegenüber dem anderen verbunden ist, ist bei ihnen entweder noch nicht angekommen, oder sie wird geflissentlich ignoriert, weil das doch sehr unbequem ist… vielleicht solltest du dich also auch einmal fragen, was du mit einer derart emotional unreifen und selbstsüchtigen Frau eigentlich willst… mein Neffe ist 6, seine Welt dreht sich auch zum großen Teil nur um ihn und seine Bedürfnisse, aber er ist ein kleines Kind, da kann man nicht viel anders und er hat eine Familie, die dafür sorgt, dass das nicht so bleibt… also… stell dir die Frage, warum du sie liebst bzw. lieben solltest. Es hilft, sich dabei auf die negativen Seiten einer Person zu konzentrieren, um von dieser Abhängigkeit loszukommen. Die Abhängigkeit selbst… einige hier haben das ja schon mit einer Sucht verglichen und genau das ist es auch. Hier geht’s um biochemische Prozesse (ich empfehle dazu immer Bas Kast „“Liebe und wie sich Leidenschaft erklärt“, ist nicht nur sehr informativ, sondern hie und da auch recht amüsant) und meine tiefste Überzeugung ist, dass man davon nur mit dem radikalsten aller Schnitte loskommt. Keinen einzigen Alkoholiker oder Heroinsüchtigen heilt man, indem man ihm in regelmäßigen Abständen die Droge verabreicht, die Dosis verringern, hilft ebenso wenig. Hier hilft nur: Kontakt komplett abbrechen und das eisern durchhalten. Das klingt für dich jetzt wahrscheinlich erst einmal erschreckend, aber die Furcht und die Verlustangst, die du bei dem Gedanken wahrscheinlich empfindest, spiegeln nicht das wider, was dein Kopf dir sagt, der weiß ja, was richtig für dich ist und getan werden muss. Wenn du nem Alkoholiker die Flasche wegnimmst, dann wirst du ebenfalls auf gewaltige Gegenwehr stoßen, obwohl er *rational* weiß, dass genau das für ihn das Beste ist. Das heißt natürlich auch, dass nur er sich selbst heilen kann, und das geht nur, wenn er es auch will… wenn du so willst, der Verstand also die Oberhand gewonnen hat. Und soweit bist du ja, du weißt ja, dass du nicht mehr so weiter machen willst. Ich habe hier einige Male gelesen, dass der Zorn und die Wut gut seien, weil sie dir dabei helfen, es durchzuziehen, den Kontakt nicht wieder aufzunehmen. Ich muss gestehen, dass ich da persönlich anderer Meinung bin, was Wut und Zorn anbelangt. Unbestritten ist, dass sie Energie freisetzen, die einem die Kraft gibt, bestimmte Dinge zu ertragen. Aber Zorn und Wut sind nichts anderes als die andere Seite der Liebe, denn daraus entspringen sie ja… ihr Ursprung sind die Enttäuschung und die Frustration, die du wegen der Liebe zu deiner Freundin erfährst. Und deswegen ketten sie dich an diese Frau genauso, wie Liebe das tun kann. Das, was du wirklich anstreben musst, ist Gleichgültigkeit, nur so wirst du deinen inneren Frieden zurückgewinnen. Jetzt kann natürlich jeder sagen ‚klar, Gleichgültigkeit, geh ich mir mal eben um die Ecke kaufen’… und es stimmt, es ist immer leichter gesagt als getan. Ich weiß aber auch, wie es war, als ich vor Jahren in ähnlicher Situation war. Ich weiß noch, dass es mich erschreckt hat, ein solches Ausmaß an Zorn zu empfinden, und dass es mir manches Mal so vorkam, als blickte ich in die dunkelsten Abgründe der eigenen Seele. Die entscheidende Frage ist, wie man damit umgeht, und ich bin sicher, dass jeder sein ganz eigenes Rezept dafür hat. Was mir damals unglaublich geholfen hat, und was ich jedem empfehlen würde, ist: laufen. Klingt jetzt vielleicht ein wenig profan, aber es gibt nichts besseres, um die eigene Mitte zu finden, als Ausdauersport. Damit konnte ich die ganze negative Energie, die der Zorn in mir freisetzte, nutzen und sie in positive Bahnen lenken. Und es lehrt einen Selbstdisziplin. Alleine in der Natur, keine Musik, keine Ablenkung. Du trittst gegen dich selbst an und die Frage ist nur, ob der Wille stark genug ist, um gegen den Körper zu bestehen. Durch die gewisse Eintönigkeit hat es außerdem etwas sehr meditatives, das die Gedanken und den Verstand klar werden lässt. Wie gesagt, ich fand es ungemein hilfreich, auch weil ich damit regelmäßig die Erfahrung machen konnte, dass Schmerz auch wieder nachlassen kann, wenn’s auch nur die Knochen und Muskeln waren. So etwas vergisst man nämlich häufig, wenn man in solch scheinbar aussichtslosen Situationen ist, und das ist ein gutes Gefühl. Also, was ich sagen möchte: brich den Kontakt ab, vollständig. Und dann such dir die für dich positivste Art und Weise, mit dem Schmerz umzugehen und ihn zu überwinden. Eines kannst du mir glauben, auch wenn es jetzt vielleicht nicht danach aussieht: es wird besser. Wenn du das durchziehst, dann kommst du aus diesem ganzen Sch**ß gestärkt heraus. Es gab schon häufiger Situationen, in denen ich dachte ‚wenn ich *das* damals überwunden habe, dann krieg ich das hier jetzt auch hin’. Also, mach dich ans Werk. Ich wünsche dir auf jeden Fall ganz viel Kraft dabei. :) |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 08.07.2024 - 00:16 |