Am Ende des Fegefeuers - Teil 1, Kommentare und Fragen zu S. 9-156 |
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Am Ende des Fegefeuers - Teil 1, Kommentare und Fragen zu S. 9-156 |
24.Dec.2012 - 23:30
Beitrag
#1
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Blau, weil Ströse. Gruppe: Admin Beiträge: 19.966 Userin seit: 06.08.2006 Userinnen-Nr.: 3.348 |
Ab 8. Januar 2013 begleitet uns die Autorin Litt Leweir durch ihren Thriller "Am Ende des Fegefeuers".
In diesem Thread könnt ihr eure Kommentare und Fragen zum ersten Teil "Bruchstücke" (S. 9-156) posten. Wenn ihr vorgreifen wollt, weil ihr schon weitergelesen habt als S. 156, dann "spoilert" euren Text bitte (= macht ihn unsichtbar), damit den anderen, die noch nicht wissen wollen, wie es weitergeht, der Lesespaß nicht verdorben wird. Das geht so: Ihr klickt links unter "Schnellzugriff" auf "Einfügen: SPOILER" und tippt euren Text in das Feld "Content Text". Dann klickt ihr auf OK. Das sieht dann im Eingabefeld so aus: QUELLTEXT [spoiler]B) Hier wird nix verraten! B)[/spoiler] Und im fertigen Posting: (IMG:style_emoticons/default/cool.gif) Hier wird nix verraten! (IMG:style_emoticons/default/cool.gif) Wer den Spoiler lesen möchte, markiert ihn einfach mit der Maus, dann wird der weiße Text sichtbar. Viel Spaß beim Lesen und Diskutieren! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Weitere Infos: Einladung zur Leserunde Die Homepage von Litt Leweir |
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08.Jan.2013 - 10:59
Beitrag
#2
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Blau, weil Ströse. Gruppe: Admin Beiträge: 19.966 Userin seit: 06.08.2006 Userinnen-Nr.: 3.348 |
Nun geht es also los mit der Leserunde. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Die Threads sind freigeschaltet und harren eurer Kommentare und Fragen.
Ich beginne mal mit dem Anfang. Der Einstieg in den Roman weckte sofort meine Neugier. Da heißt es: "Ich wurde am Sonntag, den dreizehnten August 1961 geboren, am Tag als die Berliner Mauer errichtet wurde. Und ich starb am sechsten September 1972 (...)" Hoppla, ein totes Ich erzählt eine Geschichte! Handelt es sich um einen "inneren" Tod? Fühlt sich jemand wie tot und erzählt seine Lebensgeschichte? Oder ist es ein tatsächlicher Tod und es wird aus dem Jenseits erzählt? Nach der Lektüre von "Migräne" traue ich Litt alles zu. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Es dauert ja eine Weile, bis sich diese Frage klärt, und ich muss sagen, es war der Handlungsstrang, der mich am meisten gefesselt und interessiert hat. |
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08.Jan.2013 - 18:23
Beitrag
#3
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ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
Hallo!
Ich muss ja zugeben, dass ich fast ein bisschen froh bin, dass es nicht so eine einschüchternd große Leserunde, sondern eher ein gemütliches Kamingeplauder im kleinen Kreis zu werden scheint (selbstverständlich mit jeder Menge Platz für Dazukommende). Ich glaube, bevor ich wirklich Fragen stellen kann (Ich lese ja sonst eher für mich allein. Vielen Dank, Litt, dass du dich hier mit uns austauschst (IMG:style_emoticons/default/bluemele.gif) ) kann ich erst einmal nur Eindrücke schildern, in der Hoffnung, dass sich daraus ein Gespräch entwickelt. Weil ich das Buch ja schon im November gelesen habe, habe ich mir damals kleine Notizen gemacht, damit ich hinterher noch weiß, was ich zu welchem Teil gedacht habe. Und in der Tat hat mich gleich nach der forschen Widmung, genau wie dich, @kawa, der Einstieg gefesselt: Der Einstieg in den Roman weckte sofort meine Neugier. Da heißt es: "Ich wurde am Sonntag, den dreizehnten August 1961 geboren, am Tag als die Berliner Mauer errichtet wurde. Und ich starb am sechsten September 1972 (...)" Hoppla, ein totes Ich erzählt eine Geschichte! Handelt es sich um einen "inneren" Tod? Fühlt sich jemand wie tot und erzählt seine Lebensgeschichte? Oder ist es ein tatsächlicher Tod und es wird aus dem Jenseits erzählt? Das ging mir ganz genau so und es ist wirklich ausgesprochen selten, dass ein Buch auf mich bereits mit der ersten Seite einen solchen Sog ausübt. Normalerweise muss ich mich erst einlesen, die Atmosphäre erspüren, die Stimme/Stimmung finden. Aber dieser erste Eintrag, in dem jemand von seinem eigenen Tod in der Vergangenheit spricht (wie spannend – Was passiert hier? Mit was für einem Wesen haben wir es hier zu tun? Geist? Irgendetwas Übersinnliches? Aber das Drumherum so ganz und gar Unabgehoben - also "Tod" im übertragenen Sinn?) und in dem mit einfachen, klaren Sätzen ein Bild gezeichnet wird, eine Atmosphäre erzeugt wird und Fragen wie oben provoziert werden, diese ersten Seiten also haben mich von Anfang an neugierig gemacht. Und offenbar nicht nur mich. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Gleich darauf wurde mir erst einmal bewusst, wie wenig deutsche Literatur ich sonst lese. Dass die Figuren Lisa (auch noch Müller – Lieschen Müller), Michael und Matthias heißen – daran muss ich mich erst gewöhnen. Dass sie sich da zu Hause fühlen, wo auch ich es manchmal tue – merkwürdig und gleichzeitig sehr einnehmend, in positivem Sinne. ZITAT(kawa) Es dauert ja eine Weile, bis sich diese Frage klärt, und ich muss sagen, es war der Handlungsstrang, der mich am meisten gefesselt und interessiert hat. Ja, und auch DAS ging mir ähnlich, aber irgendwie interessieren mich sonderbarerweise auch diese merkwürdigen anderen Figuren. Merkwürdig deshalb, weil zu den Figuren immer eine seltsame Distanz bleibt. Sympathie zu ihnen aufzubauen, will mir irgendwie nicht so recht gelingen. Immer wenn ich gerade beginne, jemanden doch interessant oder vertraut oder wenigstens bemitleidenswert zu finden, passiert irgendwas, was alles wieder einreißt – ein zu derbes Wort, ein Malheur, irgendetwas Unappetitliches,… War das genau so beabsichtigt, @Litt? Dass immer auch etwas Distanz zu den Figuren bleibt? |
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08.Jan.2013 - 21:08
Beitrag
#4
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Blau, weil Ströse. Gruppe: Admin Beiträge: 19.966 Userin seit: 06.08.2006 Userinnen-Nr.: 3.348 |
Ich glaube, bevor ich wirklich Fragen stellen kann (...) kann ich erst einmal nur Eindrücke schildern, in der Hoffnung, dass sich daraus ein Gespräch entwickelt. Fragen müssen ja nicht sein. Eindrücke austauschen ist genau so spannend. Und du wirst gleich sehen: sie lösen Fragen aus. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Und in der Tat hat mich gleich nach der forschen Widmung, genau wie dich, @kawa, der Einstieg gefesselt Das ist ja interessant, dass es dir auch so ging! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) @Litt: hast du diese Reaktion noch öfter gehört? Gleich darauf wurde mir erst einmal bewusst, wie wenig deutsche Literatur ich sonst lese. Dass die Figuren Lisa (auch noch Müller – Lieschen Müller), Michael und Matthias heißen – daran muss ich mich erst gewöhnen. Dass sie sich da zu Hause fühlen, wo auch ich es manchmal tue – merkwürdig und gleichzeitig sehr einnehmend, in positivem Sinne. Reizt es dich nun, mehr deutsche Literatur zu lesen? Und wie kommt es, dass du so wenig deutsche LIteratur liest? Einfach Zufall oder hat es einen tieferen Grund? aber irgendwie interessieren mich sonderbarerweise auch diese merkwürdigen anderen Figuren. Merkwürdig deshalb, weil zu den Figuren immer eine seltsame Distanz bleibt. Sympathie zu ihnen aufzubauen, will mir irgendwie nicht so recht gelingen. Immer wenn ich gerade beginne, jemanden doch interessant oder vertraut oder wenigstens bemitleidenswert zu finden, passiert irgendwas, was alles wieder einreißt – ein zu derbes Wort, ein Malheur, irgendetwas Unappetitliches,… Nun, ich wollte nicht sagen, dass mich Lisa und Michael nicht ebenfalls interessiert hätten, aber sie blieben mir etwas ferner. Dabei finde ich beide Figuren sehr gut gezeichnet (Lob an Litt!), aber sie halfen mehr, die Geschichte zu erzählen und voranzutreiben, als meine Sympathie zu gewinnen. Aber richtig gefreut habe ich mich über das Wiedersehen mit Monika (IMG:style_emoticons/default/wub.gif) Sie war mir in "Migräne" schon die sympathischste Figur, und sie hat mich dieses Mal noch mehr für sich eingenommen... (IMG:style_emoticons/default/rosie.gif) |
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08.Jan.2013 - 22:01
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#5
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ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
Und in der Tat hat mich gleich nach der forschen Widmung, genau wie dich, @kawa, der Einstieg gefesselt Das ist ja interessant, dass es dir auch so ging! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Ja. Ich kann's sogarbeweisen(IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ZITAT Reizt es dich nun, mehr deutsche Literatur zu lesen? Und wie kommt es, dass du so wenig deutsche LIteratur liest? Einfach Zufall oder hat es einen tieferen Grund? Äh..Da werd ich jetzt mal grau. Eher Zufall, würde ich sagen. Ich neige dazu, wenn mir ein Buch gefällt, bei diesem Autor/der Autorin weiterzulesen. Uns so lande ich immer wieder bei US-amerikanischen, russischen oder japanischen, bzw., weil ich in letzter Zeit auch zunehmend Krimis für mich entdecke, in skandinavischen Gefilden. Und wenn ich dann doch mal einen deutschen Krimi lese, heißen die ProtagonistInnen Miss Maple oder Mopple the Whale. Aber das führt jetzt echt sehr weit weg, fürchte ich. Aber "Migräne" hat große Chancen, nun auch gelesen zu werden. Zumal du mich jetzt auch noch auf Monika aufmerksam gemacht hast. Und damit bin ich immerhin schon wieder ganz dunkelgrau geworden.(IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ZITAT Dabei finde ich beide Figuren sehr gut gezeichnet (Lob an Litt!), Ja. Dem schließe ich mich an. Sie wirken sehr (ausgeleiertes Wort-sorry) authentisch und das scheinbar ganz und gar mühelos und unverkrampft. |
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08.Jan.2013 - 22:09
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#6
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Suppenköchin Gruppe: Members Beiträge: 136 Userin seit: 13.09.2009 Userinnen-Nr.: 6.930 |
Ja, und auch DAS ging mir ähnlich, aber irgendwie interessieren mich sonderbarerweise auch diese merkwürdigen anderen Figuren. Merkwürdig deshalb, weil zu den Figuren immer eine seltsame Distanz bleibt. Sympathie zu ihnen aufzubauen, will mir irgendwie nicht so recht gelingen. Immer wenn ich gerade beginne, jemanden doch interessant oder vertraut oder wenigstens bemitleidenswert zu finden, passiert irgendwas, was alles wieder einreißt – ein zu derbes Wort, ein Malheur, irgendetwas Unappetitliches,… War das genau so beabsichtigt, @Litt? Dass immer auch etwas Distanz zu den Figuren bleibt? Nein, das ist überhaupt nicht beabsichtigt, mir selbst sind meine Figuren sehr nah, und ich wünschte mir, ich könnte sie auch anderen nahe bringen, zumindest in dem ein oder anderen Fall. Ich empfinde sehr viel Mitgefühl und Wärme für sie, vielleicht sogar Liebe, wenn das geht.... Ach, ich glaub schon, dass das geht. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Das geht mir mit den meisten meiner Figuren so, aber natürlich nicht mit allen. Ich finde sie verhalten sich sehr kohärent in Anbetracht der Umstände, in die sie geworfen sind, wenn auch natürlich nicht immer vorbildlich. Sie enthalten viel von mir selbst und dem, was ich bei anderen Menschen beobachte. Ich halte sie für menschlich und ich mag Menschen sehr. Für merkwürdig halte ich sie nicht, aber vielleicht bin ich ja auch merkwürdig und die Menschen, die mir sonst so über den Weg laufen auch. Vielleicht ist es ja nicht so schlecht "merkwürdig", also des Merkens würdig zu sei? Was den ersten Satz angeht, den hatte ich als allererstes, lange bevor ich überhaupt nur ansatzweise eine Geschichte hatte. Dass du dich erst einmal an die deutschen Namen gewöhnen musstest, kann ich nachvollziehen, weil ich selbst überwiegend Englisch lese. In dem Fall war es mir wichtig Namen zu wählen, die in zu Zeit und Ort passen. Hoffe, ich habe keine Frage überlesen, dann einfach noch einmal nachhaken. Der Beitrag wurde von Litt Leweir bearbeitet: 08.Jan.2013 - 22:21 |
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08.Jan.2013 - 22:41
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#7
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Blau, weil Ströse. Gruppe: Admin Beiträge: 19.966 Userin seit: 06.08.2006 Userinnen-Nr.: 3.348 |
Das ist ja interessant, dass es dir auch so ging! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Ja. Ich kann's sogarbeweisen(IMG:style_emoticons/default/wink.gif) (IMG:style_emoticons/default/laugh.gif) Deinen Post damals habe ich gelesen, aber da ich zu dem Zeitpunkt mit "Fegefeuer" noch nicht angefangen hatte, ist mir deine Bemerkung zur Widmung nicht haften geblieben. ZITAT Reizt es dich nun, mehr deutsche Literatur zu lesen? Und wie kommt es, dass du so wenig deutsche LIteratur liest? Einfach Zufall oder hat es einen tieferen Grund? Äh..Da werd ich jetzt mal grau. Oh ja... meine Frage wäre wohl eher was fürs Lesecafé gewesen... (IMG:style_emoticons/default/roetel.gif) Aber das kann man ja noch rüberziehen. Was den ersten Satz angeht, den hatte ich als allererstes, lange bevor ich überhaupt nur ansatzweise eine Geschichte hatte. Echt? (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) So wie er dasteht, also mit den konkreten Datumsangaben? Ohne im Hinterkopf zu haben, wer und warum den Satz sagt? |
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08.Jan.2013 - 23:25
Beitrag
#8
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ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
Ja, und auch DAS ging mir ähnlich, aber irgendwie interessieren mich sonderbarerweise auch diese merkwürdigen anderen Figuren. Merkwürdig deshalb, weil zu den Figuren immer eine seltsame Distanz bleibt. Sympathie zu ihnen aufzubauen, will mir irgendwie nicht so recht gelingen. Immer wenn ich gerade beginne, jemanden doch interessant oder vertraut oder wenigstens bemitleidenswert zu finden, passiert irgendwas, was alles wieder einreißt – ein zu derbes Wort, ein Malheur, irgendetwas Unappetitliches,… War das genau so beabsichtigt, @Litt? Dass immer auch etwas Distanz zu den Figuren bleibt? Nein, das ist überhaupt nicht beabsichtigt, mir selbst sind meine Figuren sehr nah, und ich wünschte mir, ich könnte sie auch anderen nahe bringen, zumindest in dem ein oder anderen Fall. Diese Nähe habe ich beim Lesen wahrgenommen. Daher womöglich auch die scheinbar mühelose Genauigkeit. Aber ich bin beim Lesen einige Male regelrecht aufgeschreckt. Weil, wie gesagt, genau in dem Moment, als sich gerade die Wärme ausbreiten wollte, plötzlich irgendetwas ganz und gar (ich nenne es mal so) Unromantisches passiert ist. Öder S*x, kommunikative Unbeholfenheit, Einnässen - das sind ja nicht gerade Herzensbrecherklischees. Die hätte ich auch nicht haben wollen. Ich denke, dass das auch mit einen Reiz dieses Romans ausgemacht hat. Ich hatte nur manchmal den Eindruck, dass du sehr bewusst eben auch genau das Unperfekte betonst, damit es eben nicht, sagen wir mal verkitscht wird. Ich ringe gerade etwas nach Worten... |
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09.Jan.2013 - 21:31
Beitrag
#9
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Suppenköchin Gruppe: Members Beiträge: 136 Userin seit: 13.09.2009 Userinnen-Nr.: 6.930 |
Was den ersten Satz angeht, den hatte ich als allererstes, lange bevor ich überhaupt nur ansatzweise eine Geschichte hatte. Echt? (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) So wie er dasteht, also mit den konkreten Datumsangaben? Ohne im Hinterkopf zu haben, wer und warum den Satz sagt? Nein, nicht ganz, beim Geburtsdatum war ich mir nicht sicher, da wollte ich zuerst die Ermordung Kennedys nehmen. Aber wer diesen Satz spricht, wusste ich zu dem Zeitpunkt überhaupt noch nicht. Ich hatte lediglich die Idee, eine Geschichte zu schreiben, die sich über mehrere Jahrzehnte erstreckt und in der auch der geschichtliche Hintergrund eine Rolle spielt. So etwas hatte ich zuvor noch nicht geschrieben. Das war im Jahr 2008, als ich noch mit der Überarbeitung von "Migräne" beschäftigt war. Recht früh hatte ich auch schon die Idee, dass es um einen Menschen gehen könnte, der in einer Parallelwelt lebt und dass die Fernsehserie "Six Feet Under" eine Rolle spielen könnte. Ich wusste aber nicht einmal, welches Geschlecht diese Person haben würde und was genau mit ihr passiert war. Die anderen Figuren gab es nicht einmal ansatzweise. Im Sommer 2009 gab es dann einen Todesfall in meinem beruflichen Umfeld, es war ein Mensch, den ich nur sehr indirekt kannte, aber ich nahm an seiner Trauerfeier teil und nahm viel aus Gesprächen um mich herum auf. Daraufhin hatte ich eine sehr gruselige Nacht, in der ich das Gefühl hatte, das der Tote anwesend wäre... Das war die Geburtsnacht von Matthias. Alles andere entwickelte sich, als ich ein Jahr später zu schreiben begann. |
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09.Jan.2013 - 22:12
Beitrag
#10
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Suppenköchin Gruppe: Members Beiträge: 136 Userin seit: 13.09.2009 Userinnen-Nr.: 6.930 |
Ja, und auch DAS ging mir ähnlich, aber irgendwie interessieren mich sonderbarerweise auch diese merkwürdigen anderen Figuren. Merkwürdig deshalb, weil zu den Figuren immer eine seltsame Distanz bleibt. Sympathie zu ihnen aufzubauen, will mir irgendwie nicht so recht gelingen. Immer wenn ich gerade beginne, jemanden doch interessant oder vertraut oder wenigstens bemitleidenswert zu finden, passiert irgendwas, was alles wieder einreißt – ein zu derbes Wort, ein Malheur, irgendetwas Unappetitliches,… War das genau so beabsichtigt, @Litt? Dass immer auch etwas Distanz zu den Figuren bleibt? Nein, das ist überhaupt nicht beabsichtigt, mir selbst sind meine Figuren sehr nah, und ich wünschte mir, ich könnte sie auch anderen nahe bringen, zumindest in dem ein oder anderen Fall. Diese Nähe habe ich beim Lesen wahrgenommen. Daher womöglich auch die scheinbar mühelose Genauigkeit. Aber ich bin beim Lesen einige Male regelrecht aufgeschreckt. Weil, wie gesagt, genau in dem Moment, als sich gerade die Wärme ausbreiten wollte, plötzlich irgendetwas ganz und gar (ich nenne es mal so) Unromantisches passiert ist. Öder S*x, kommunikative Unbeholfenheit, Einnässen - das sind ja nicht gerade Herzensbrecherklischees. Die hätte ich auch nicht haben wollen. Ich denke, dass das auch mit einen Reiz dieses Romans ausgemacht hat. Ich hatte nur manchmal den Eindruck, dass du sehr bewusst eben auch genau das Unperfekte betonst, damit es eben nicht, sagen wir mal verkitscht wird. Ich ringe gerade etwas nach Worten... Ich zitiere jetzte einfach mal alles, damit der Zusammenhang nachvollziehbar bleibt. Ich war ja zuerst versucht zu schreiben, dass ich mich um einen unverstellten Blick bemühe, aber das tue ich ja gar nicht. Und ich kann ja auch gar nicht wissen, wie verstellt oder unverstellt mein Blick wirklich ist. Ein Blick ist ja immer subjektiv und daher immer vestellt. Kann sein, dass ich gerne das Unperfekte betone, aber nicht damit es nicht verkitscht wird, eigentlich mag ich ein bisschen Kitsch ganz gerne. Es ist einfach da, das Peinliche und Unperfekte, die Missgeschicke, genauso wie das, was gelingt und schön ist. Für mich ist oft das, was nicht so perfekt ist schöner als das Perfekte. Und manchmal steckt im Gelingen schon das Missgeschick und im Missgeschick das Gelingen. Es ist das, was ich wahrnehme in diesen Figuren, in mir selbst, um mich herum, und was ich zum Glück immer mehr liebgewinne. Kommunikative Unbeholfenheit kann auch sehr komisch sein, Einnässen wahrscheinlich eher nicht, aber Michael wäre ja völlig unerträglich, wenn sich in seiner Fassade nicht diese gewaltigen Risse zeigen würden... Wo ist der öde S*x? Meinst du die erste gemeinsame Nacht von Bettina und Lisa? |
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09.Jan.2013 - 23:45
Beitrag
#11
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ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
Kommunikative Unbeholfenheit kann auch sehr komisch sein, Einnässen wahrscheinlich eher nicht, aber Michael wäre ja völlig unerträglich, wenn sich in seiner Fassade nicht diese gewaltigen Risse zeigen würden... (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif) Nun, ja. Er ist schon ein ganz schöner Moralverfechter. ZITAT Wo ist der öde S*x? Meinst du die erste gemeinsame Nacht von Bettina und Lisa? Ja, genau. |
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10.Jan.2013 - 00:15
Beitrag
#12
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ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
Für mich ist oft das, was nicht so perfekt ist schöner als das Perfekte. Da wird wohl kaum jemand widersprechen. Ich jedenfalls nicht. Aber "nicht perfekt" kann ja recht unterschiedlich starke Ausprägungen haben. Und einige der von dir gewählten Formen (es ist doch schließlich Fiktion, zumindest bin ich davon ausgegangen, da hat man ja freie Wahl, was man die Figuren so tun oder erleben lassen will) fand ich da schon recht stark. Deine Antwort dazu gefällt mir übrigens sehr gut und ich verstehe, was du in dieser Hinsicht deinen Figuren gegenüber empfindest. Aber meine Empfindungen als Leserin sind da eben anders. Das ist wahrscheinlich etwas, was AutorInnen dann gelegentlich auszuhalten haben. Fällt dir das schwer? |
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10.Jan.2013 - 00:42
Beitrag
#13
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Blau, weil Ströse. Gruppe: Admin Beiträge: 19.966 Userin seit: 06.08.2006 Userinnen-Nr.: 3.348 |
Ich hatte lediglich die Idee, eine Geschichte zu schreiben, die sich über mehrere Jahrzehnte erstreckt und in der auch der geschichtliche Hintergrund eine Rolle spielt. So etwas hatte ich zuvor noch nicht geschrieben. Neues Terrain also, und was für ein Spannendes! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) War das vom Schreibprozess her für dich was ganz anderes als sonst? Hattest du das Gefühl durch die geschichtlichen Vorgaben "eingeengter" zu sein? Recht früh hatte ich auch schon die Idee, dass es um einen Menschen gehen könnte, der in einer Parallelwelt lebt und dass die Fernsehserie "Six Feet Under" eine Rolle spielen könnte. Ja, die Anleihen bei "Six Feet Under" sind unverkennbar. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Aber es ist ja auch eine geniale Serie. Vielleicht war mir deswegen auch Matthias' Handlungsstrang so eingängig, weil ich die Serie mag. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Daraufhin hatte ich eine sehr gruselige Nacht, in der ich das Gefühl hatte, das der Tote anwesend wäre... Das war die Geburtsnacht von Matthias. (IMG:style_emoticons/default/shudder.gif) Das Gruselige hat sich ja zum Glück nicht auf Matthias übertragen. |
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10.Jan.2013 - 10:36
Beitrag
#14
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Suppenköchin Gruppe: Members Beiträge: 136 Userin seit: 13.09.2009 Userinnen-Nr.: 6.930 |
Für mich ist oft das, was nicht so perfekt ist schöner als das Perfekte. Da wird wohl kaum jemand widersprechen. Ich jedenfalls nicht. Aber "nicht perfekt" kann ja recht unterschiedlich starke Ausprägungen haben. Und einige der von dir gewählten Formen (es ist doch schließlich Fiktion, zumindest bin ich davon ausgegangen, da hat man ja freie Wahl, was man die Figuren so tun oder erleben lassen will) fand ich da schon recht stark. Ich empfinde das nicht so, und ich merke grade, dass es mir sehr schwer fällt, etwas zu begründen, von dem ich das Gefühl habe, dass ich es eigentlich gar nicht tue. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) . Vielleicht können wir uns ja mal konkrete Szene genauer ansehen, das würde ich gerne morgen am Beispiel des Einnässens und der S*exszene tun, weil ich heute den ganzen Tag unterwegs bin und jetzt nur eben kurz rückmelden kann. |
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10.Jan.2013 - 18:56
Beitrag
#15
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Gut durch Gruppe: Members Beiträge: 3.084 Userin seit: 11.08.2009 Userinnen-Nr.: 6.882 |
Nun habe ich mir das Buch auch besorgt und habe angefangen, es zu lesen.
Es fängt spannend an. Etwas ganz praktisches, was mich stört, ist der weiche Umschlag. Wenn ich das Buch mit einer Hand halte, was ich gern tue, wenn ich auf dem Sofa oder im Bett lese, so fällt es wegen des zu weichen Umschlages um. Da wäre ein festerer Einband besser, den man nicht mit zwei Händen greifen muss. |
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10.Jan.2013 - 20:11
Beitrag
#16
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ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
Für mich ist oft das, was nicht so perfekt ist schöner als das Perfekte. Da wird wohl kaum jemand widersprechen. Ich jedenfalls nicht. Aber "nicht perfekt" kann ja recht unterschiedlich starke Ausprägungen haben. Und einige der von dir gewählten Formen (es ist doch schließlich Fiktion, zumindest bin ich davon ausgegangen, da hat man ja freie Wahl, was man die Figuren so tun oder erleben lassen will) fand ich da schon recht stark. Ich empfinde das nicht so, und ich merke grade, dass es mir sehr schwer fällt, etwas zu begründen, von dem ich das Gefühl habe, dass ich es eigentlich gar nicht tue. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) . Mir ist dabei bewusst geworden, dass ich (als EINE Leserin) ganz offenbar manches in deinem Buch anders empfunden habe, als du (als Autorin). Daher schrieb ich: ... ich verstehe, was du in dieser Hinsicht deinen Figuren gegenüber empfindest. Aber meine Empfindungen als Leserin sind da eben anders. Das ist wahrscheinlich etwas, was AutorInnen dann gelegentlich auszuhalten haben. Fällt dir das schwer? ZITAT Vielleicht können wir uns ja mal konkrete Szene genauer ansehen, das würde ich gerne morgen am Beispiel des Einnässens und der S*exszene tun, weil ich heute den ganzen Tag unterwegs bin und jetzt nur eben kurz rückmelden kann. *Schluck* Ich denke, jetzt könnte ein guter Zeitpunkt sein, darauf hinzuweisen, dass ich etwas MONKig bin. (IMG:style_emoticons/default/unsure.gif) @svan Wie schön, dass du dich auch zu uns gesellt hast. Nun habe ich mir das Buch auch besorgt und habe angefangen, es zu lesen. Ich mag weiche Umschläge sehr. Ich versuche immer, auf die Taschenbuchausgabe eines Buches zu warten, nicht um Geld zu sparen, sondern weil ich die "harten" Bücher nicht leiden kann. Ich lese vorzugsweise im Zug oder anderen öffentlichen Verkehrsmitteln. Und ich finde, dass das Beste, was man dort in den Händen halten kann, ein sauberer, weicher Buchumschlag ist. In BEIDEN Händen. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
Es fängt spannend an. Etwas ganz praktisches, was mich stört, ist der weiche Umschlag. Wenn ich das Buch mit einer Hand halte, was ich gern tue, wenn ich auf dem Sofa oder im Bett lese, so fällt es wegen des zu weichen Umschlages um. Da wäre ein festerer Einband besser, den man nicht mit zwei Händen greifen muss. |
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10.Jan.2013 - 23:04
Beitrag
#17
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Blau, weil Ströse. Gruppe: Admin Beiträge: 19.966 Userin seit: 06.08.2006 Userinnen-Nr.: 3.348 |
Vielleicht können wir uns ja mal konkrete Szene genauer ansehen, das würde ich gerne morgen am Beispiel des Einnässens und der S*exszene tun Denkt bitte daran, ggf. zu spoilern! Das mit dem Einnässen kommt, wenn ich mich recht erinnere, nicht im 1. Teil vor. (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) *Schluck* Ich denke, jetzt könnte ein guter Zeitpunkt sein, darauf hinzuweisen, dass ich etwas MONKig bin. (IMG:style_emoticons/default/unsure.gif) Monkig? Was bedeutet das denn? (IMG:style_emoticons/default/unsure.gif) Nun habe ich mir das Buch auch besorgt und habe angefangen, es zu lesen. Willkommen in der Leserunde, svan! |
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11.Jan.2013 - 00:54
Beitrag
#18
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ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
Vielleicht können wir uns ja mal konkrete Szene genauer ansehen, das würde ich gerne morgen am Beispiel des Einnässens und der S*exszene tun Denkt bitte daran, ggf. zu spoilern! Das mit dem Einnässen kommt, wenn ich mich recht erinnere, nicht im 1. Teil vor. (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) Das erste Mal wird auf Seite 103 eingenässt. Ob noch weitere Male folgen, möchte ich, um den "Spannungsbogen" aufrecht zu erhalten, nicht verraten. (IMG:style_emoticons/default/wacko.gif) Ich hätte auch gern andere Leseerfahrungen als meine zunächst (insbesondere im 1.Teil) auftretenden Fremdeleien mit den ProtagonistInnen thematisiert. Da ich hier aber nicht herum"spoilern" wollte, dachte ich, ich warte brav, bis der Thread zum 2.Teil eröffnet wird. (IMG:style_emoticons/default/sad.gif) ZITAT *Schluck* Ich denke, jetzt könnte ein guter Zeitpunkt sein, darauf hinzuweisen, dass ich etwas MONKig bin. (IMG:style_emoticons/default/unsure.gif) Monkig? Was bedeutet das denn? (IMG:style_emoticons/default/unsure.gif) MONK ist eine Fernsehserie. Hauptfigur ist Adrian Monk, ein ehemaliger Polizist, der u.a. aufgrund zahlreicher Phobien und Zwangsstörungen vom Dienst suspendiert wurde. Insbesondere sind ihm Körperausscheidungen jeglicher Art und Keime ein Graus. Zum Nachlesen:wikipedia Sie scheint wohl weniger bekannt zu sein, als ich angenommen habe. Sorry, kawa, Litt, aber ich bin gerade ganz dicht an der Frustrationsgrenze. Ich habe mir das hier irgendwie entspannter vorgestellt und freudvoller. (Immerhin hat mir das Buch ja ausgezeichnet gefallen.) |
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11.Jan.2013 - 01:11
Beitrag
#19
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"Jeck op Sticker" Gruppe: Members Beiträge: 14.609 Userin seit: 18.10.2008 Userinnen-Nr.: 6.317 |
Mir gefällt der Einband. Ich finde, er ist von der Farbgestaltung und der Motivwahl her sehr schön gestaltet.
Ich persönlich mag Taschenbücher insgesamt lieber, als Hardcover. Die Widmung: "Für mich selbst" fand ich unglaublich selbstbewusst und überzeugt. Die beiden nächsten Zitate fand ich fein aufeinander abgestimmt. Das zweite Zitat hat mir dann etwas einen Schrecken eingejagt: Wird es ein Krebsbuch sein? Den Einstieg mit dem Geburtsdatum, dass mit der Errichtung der Berliner Mauer übereinstimmt und dem Todesdatum mit den von Terror überlagerten olympischen Spieln in München fand ich einen gelungenen literarischen Kunstgriff. Zumal bei letzterem auch erstmal auf den Triumph einer jungen Frau hingearbeitet wurde, die mit dem Terror und Schrecken der furchtbaren Zeit nicht in Verbindung stand, sondern direkt aus den Wirtschaftswunderjahren entstammte. Dann der Wechsel zu dem häuslichen Problem. Etwas zu abrupt: Was denn jetzt/Jubel oder Abscheu oder nur zuviel Alkohol und zu geringe Gewalttoleranz. Zuwenig Selbstbeherrschung, oder von allem zuviel? Dann der erste Kontakt mit der Sterbestation. Verschiedene Umgangsformen mit Sterben, Trauer, Abschied nehmen.... Dann der stete Wechsel der Erzählperspektiven, die Spannung steigt.... So weit erstmal. |
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11.Jan.2013 - 01:35
Beitrag
#20
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ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
(IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Recht hast du, Hortensie:
Nur weil man beim Lesen so geschlungen hat, müssen wir ja hier in der Leserunde nicht so schnell vorpreschen, sondern sollten uns vielleicht etwas mehr Zeit lassen, den kleinen Blümchen rechts und links des Weges ein bisschen mehr Beachtung zu schenken. Das erste Mal wohlig durchgeatmet habe ich bei der Erwähnung Ahrenshoops, an das ich einige Kindheitserinnerungen knüpfe. |
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11.Jan.2013 - 04:38
Beitrag
#21
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Gut durch Gruppe: Members Beiträge: 3.084 Userin seit: 11.08.2009 Userinnen-Nr.: 6.882 |
Danke für die freundliche Begrüßung.
Bei Taschenbüchern fallen die Seiten nicht um, wenn man sie in einer Hand hält. Dieser Umschlag ist zu biegsam für mich. Ansonsten gefiel es mir zu Beginn ganz gut, aber jetzt nicht mehr. Diese Gruselgeschichten mit dem Krebs, dem Unfall, dem Auseinanderfallen eine Familie, wo offenbar Kinder belogen wurden über das Überleben ihrer Geschwister und rauchende trinkende Frauen mit uneinfühlsamem ***. Ist es das was ich in meiner Freizeit lesen will? |
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11.Jan.2013 - 09:45
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#22
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Vorspeisenexpertin Gruppe: Members Beiträge: 63 Userin seit: 26.07.2012 Userinnen-Nr.: 8.282 |
Ich fange einfach mal am Anfang an...
bei mir gibt es keine Widmung und auch keine zwei Zitate, sondern nur eins auf englisch.. und ich weiß nicht wie ich bei meinem Kindel auf die Kommentare zugreifen kann, die ich während des lesens gemacht habe.. das muss ich mal die Tage herausfinden. Denn so ohne Kommentare, ist es sehr schwierig etwas zu schreiben, denn einfach mal durchblättern ist bei einem ebook gar nicht so einfach... technik die überfordert (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) mich hat die Frage wer diese Person bzw. was diese ausmacht, die dort aus der Vergangenheit spricht nicht so gefesselt. Ich bin eher direkt an Lisa hängen geblieben.. wahrscheinlich weil ich mich in Teilen direkt mit ihr identifizieren konnte.. und habe mich dann selbst dabei ertappt, dass ich die anderen Textpassagen teilweise nur überflogen hatte, sodass ich bald feststellen musste.. von vorne anfangen ist besser Naja den ersten Teil habe ich somit zweimal gelesen (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Ich konnte mich überhaupt nicht mit Matthias einfühlen, er war mir die ganze Zeit über sehr weit weg.. ich konnte auch nur wenig mit den Foots anfangen.. und gerade stelle ich fest ich kann auch einfach gar nicht so genau beschreiben wieso diese Distanz und antipathie, die recht kontinuierlich blieben, da war.. Ich belasse es jetzt erstmal dabei und sage einfach später mehr! |
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11.Jan.2013 - 12:38
Beitrag
#23
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Suppenköchin Gruppe: Members Beiträge: 136 Userin seit: 13.09.2009 Userinnen-Nr.: 6.930 |
Liebe Litt, ich habe bereits deiner letzten Antwort entnommen, dass du das nicht so empfindest. Und auch gar nicht von dir verlangt, irgendetwas zu begründen. Ich habe lediglich eine Frage gestellt, die auf einer falschen Annahme beruht hat. Bitte entschuldige! Leider kann ich wieder erst heute abend so richtig antworten, deshalb nur ganz kurz etwas hierzu, um ein wenig die Spannung herauszunehmen. Du musst dich nicht entschuldigen, ich finde deine Fragen und Anmerkungen gut und fühle mich keineswegs auf den Schlips getreten. Unter anderem helfen sie mir dabei, mir überhaupt erst selbst darüber klar zu werden, warum ich etwas wie geschrieben habe. Und in diesem Prozess befinde ich mich grade. Ich mache diese Leserunde u.a. auch deshalb, weil mich interessiert wie was bei unterschiedlichen Leserinnen ankommt und nicht, weil ich permanente Bauchpinselei haben will (obwohl ein bisschen davon auch ganz nett ist ;-), aber das krieg ich ja auch). Also mach ruhig weiter so! Falls mein Satz etwas genervt bei dir angekommen sein sollte, könnte es daran liegen, dass ich momentan fürchterlich im Stress bin, und das tut mir leid, ich würde mich dieser Leserunde gerne intensiver widmen, als ich es momentan kann. Vielleicht wird es übernächste Woche etwas besser. Aber selbst wenn mich mal etwas nervt und das auch durchschimmert, ist das nicht schlimm. Meine Lektorinnen haben mich wahnsinnig genervt und ich bin ihnen wahnsinnig dankbar dafür. Schön, dass jetzt noch mehr dazugekommen sind! Und alles weitere heute abend. Liebe Grüße Litt Der Beitrag wurde von Litt Leweir bearbeitet: 11.Jan.2013 - 12:41 |
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11.Jan.2013 - 13:10
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#24
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Blau, weil Ströse. Gruppe: Admin Beiträge: 19.966 Userin seit: 06.08.2006 Userinnen-Nr.: 3.348 |
Ich hätte auch gern andere Leseerfahrungen als meine zunächst (insbesondere im 1.Teil) auftretenden Fremdeleien mit den ProtagonistInnen thematisiert. Da ich hier aber nicht herum"spoilern" wollte, dachte ich, ich warte brav, bis der Thread zum 2.Teil eröffnet wird. (IMG:style_emoticons/default/sad.gif) [...] Sorry, kawa, Litt, aber ich bin gerade ganz dicht an der Frustrationsgrenze. Ich habe mir das hier irgendwie entspannter vorgestellt und freudvoller. (Immerhin hat mir das Buch ja ausgezeichnet gefallen.) Der 2. Thread ist inzwischen eröffnet, aber ihr braucht nicht zu warten, bis ich das tue. Die Threads stehen zur Diskussion offen. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) Und thematisieren könnt ihr, was immer euch wichtig ist. Und wenn ein Thema eher unbequem ist oder wird, finde ich es legitim, das zu sagen. Zur Qual soll die Leserunde ja nun nicht werden. Wenn du, PikSieben, also erst mal Abstand von den "monkigeren" Themen nehmen möchtest, lenken wir das Gespräch auf andere Aspekte. Denn das "Monkige" ist ja nun wirklich nicht Thema des Romans. Danke für die Erklärung zu Monk. Ich habe von der Serie gehört, sie aber nie gesehen, deswegen konnte ich die Verbindung nicht herstellen. (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) |
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11.Jan.2013 - 13:42
Beitrag
#25
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ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
rauchende trinkende Frauen mit uneinfühlsamem *** Danke. Genau diese Stelle meinte ich. Wie einsam muss frau sein, dass sie da keine Fluchtinstinkte wachruft? Und wie du habe ich an der Stelle auch darüber nachgedacht, ob es die richtige Lektüre für einen ohnehin schon so tristen (damals war’s) November ist. Und ich bin froh, weiter gelesen zu haben. Ich wollte dann irgendwie doch auch wissen, wo diese Einsamkeit, regelrechte Trostlosigkeit, die ICH bei Lisa gespürt habe, und wo die Einsamkeit, die ich auch bei Michael wahrgenommen habe, wo die herkommt. Und ob und was diese ganze ominöse Autounfallgeschichte damit vielleicht zu tun hat? Und ja (nochmal an Litt), ich habe eben gedacht, dass genau die Wirkung, dass die ProtagonistInnen nicht so locker-fluffig, sexy, charmant und einnehmend daherkommen, sondern eben auffallend „merk“würdig, genau von dir beabsichtigt gewesen sein könnte. Weil die Figuren sonst womöglich irgendwie beliebig gewirkt hätten. So aber fallen sie beide auf, erzeugen (wie ich finde, negative, aber das macht ja nichts) Aufmerksamkeit, beide auf ähnliche Art und Weise: Befremden hervorrufend. (Ich gebe zu, dass ich das in meinem oberen Beitrag nicht präzise formuliert (vielleicht auch noch nicht hinreichend durchdacht) hatte. Aber ob nun befremdlich oder unsympatisch – ich bin zu diesen beiden Figuren bis zum Schluss emotional „auf Abstand“ geblieben.) Achtung! Jetzt kommt ein Hardcore-Spoiler - bitte erst nach Lektüre (oder Verfassen (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ) des zweiten Teils lesen) ABSICHT der Verfasserin habe ich auch unterstellt und übrigens bewundert, weil es auch dramaturgisch so gut passen würde: Die beiden Geschwister haben auf diese Weise etwas gemeinsam, was sie erstens als solche auch erlebbar macht und sie zweitens im zweiten Teil auch so herrlich miteinader verbinden kann. Warum sonst sollten diese beiden dem jeweils anderen überhaupt so viel Interesse und so viel Nachsicht entgegenbringen, dass sie überhaupt zueinander finden können. Und sogar bis zum Ende weitergedacht, ergäbe eine verfasserische Absicht so viel Sinn. Ich fand das wirklich genial. mich hat die Frage wer diese Person bzw. was diese ausmacht, die dort aus der Vergangenheit spricht nicht so gefesselt. Ich bin eher direkt an Lisa hängen geblieben.. wahrscheinlich weil ich mich in Teilen direkt mit ihr identifizieren konnte.. und habe mich dann selbst dabei ertappt, dass ich die anderen Textpassagen teilweise nur überflogen hatte, sodass ich bald feststellen musste.. von vorne anfangen ist besser Naja den ersten Teil habe ich somit zweimal gelesen (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Ich konnte mich überhaupt nicht mit Matthias einfühlen, er war mir die ganze Zeit über sehr weit weg.. ich konnte auch nur wenig mit den Foots anfangen.. und gerade stelle ich fest ich kann auch einfach gar nicht so genau beschreiben wieso diese Distanz und antipathie, die recht kontinuierlich blieben, da war.. Ich belasse es jetzt erstmal dabei und sage einfach später mehr! Miene! Wie toll, auch dich hier zu lesen! Und wie klasse, dass du eine so ganz andere Sichtweise hast. So wird es bestimmt ein wunderbarer Austausch. Darauf freue ich mich. ... Falls mein Satz etwas genervt bei dir angekommen sein sollte, könnte es daran liegen, dass ich momentan fürchterlich im Stress bin, und das tut mir leid, ich würde mich dieser Leserunde gerne intensiver widmen, als ich es momentan kann. Vielleicht wird es übernächste Woche etwas besser. Aber selbst wenn mich mal etwas nervt und das auch durchschimmert, ist das nicht schlimm. Meine Lektorinnen haben mich wahnsinnig genervt und ich bin ihnen wahnsinnig dankbar dafür. Liebe Litt, danke für deine Worte. (IMG:style_emoticons/default/bluemele.gif) Alles gut. Übrigens glaube ich nicht (WISSEN kann ich es ja nur von mir), dass hier irgendjemand so ungeduldig ist, immer gleich sofort auf alles eine Antwort zu erwarten. Nicht nur dich gibt es auch in offline. Und liebe Kawa (IMG:style_emoticons/default/bluemele.gif) , nun extra für dich ein kleines Spoilerchen (wer den ersten Teil schon zu Ende gelesen, darf natürlich auch gucken.) Weißt du, ich dachte, es ginge beim Spoilern darum, „Geheimnisse“, die sich erst im Laufe der (Lese)Zeit lüften, zu verbergen, um allen den gleichen Lesespaß zu erhalten. Und obwohl es von Anfang an zu ahnen ist, dass diese so faszinierende und sprachgewandte Figur, die aus der ich-Perspektive schreibt, Matthias ist, so wird dieses Geheimnis erst ganz am Ende des ersten Teils gelüftet. Darüber hast du aber völlig spoilerfrei geschrieben. Michaels „urinöses“ Erwachen auf Gernots Couch hingegen per Spoiler als ein Riesengeheimnis zu verpacken, hätte ich sehr übertrieben gefunden. Deswegen habe ich darauf so schnappig reagiert. :)pik7 edit: Hui, kawa (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) . War gerade selbst am Schreiben. Danke dir. Der Beitrag wurde von PikSieben bearbeitet: 11.Jan.2013 - 13:47 |
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11.Jan.2013 - 20:15
Beitrag
#26
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ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
Und thematisieren könnt ihr, was immer euch wichtig ist. Und wenn ein Thema eher unbequem ist oder wird, finde ich es legitim, das zu sagen. Zur Qual soll die Leserunde ja nun nicht werden. Wenn du, PikSieben, also erst mal Abstand von den "monkigeren" Themen nehmen möchtest, lenken wir das Gespräch auf andere Aspekte. Denn das "Monkige" ist ja nun wirklich nicht Thema des Romans. Herrje. Ich weiß ja nicht, was Litt sich darunter vorgestellt hat, darauf noch einmal näher eingehen zu wollen. Auf mich wirkte das erst einmal alles andere als verlockend. Wenn du also nicht gleich ganz so direkt und detailliert versuchen möchtest, die beiden genannten Textstellen zu besprechen, @Litt, will ich dem nicht im Weg stehen. Für euer Verständnis danke ich schon einmal. (IMG:style_emoticons/default/bluemele.gif) |
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11.Jan.2013 - 21:58
Beitrag
#27
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Suppenköchin Gruppe: Members Beiträge: 136 Userin seit: 13.09.2009 Userinnen-Nr.: 6.930 |
rauchende trinkende Frauen mit uneinfühlsamem *** Danke. Genau diese Stelle meinte ich. Wie einsam muss frau sein, dass sie da keine Fluchtinstinkte wachruft? Und wie du habe ich an der Stelle auch darüber nachgedacht, ob es die richtige Lektüre für einen ohnehin schon so tristen (damals war’s) November ist. Und ich bin froh, weiter gelesen zu haben. Ich wollte dann irgendwie doch auch wissen, wo diese Einsamkeit, regelrechte Trostlosigkeit, die ICH bei Lisa gespürt habe, und wo die Einsamkeit, die ich auch bei Michael wahrgenommen habe, wo die herkommt. Und ob und was diese ganze ominöse Autounfallgeschichte damit vielleicht zu tun hat? Und ja (nochmal an Litt), ich habe eben gedacht, dass genau die Wirkung, dass die ProtagonistInnen nicht so locker-fluffig, sexy, charmant und einnehmend daherkommen, sondern eben auffallend „merk“würdig, genau von dir beabsichtigt gewesen sein könnte. Weil die Figuren sonst womöglich irgendwie beliebig gewirkt hätten. So aber fallen sie beide auf, erzeugen (wie ich finde, negative, aber das macht ja nichts) Aufmerksamkeit, beide auf ähnliche Art und Weise: Befremden hervorrufend. (Ich gebe zu, dass ich das in meinem oberen Beitrag nicht präzise formuliert (vielleicht auch noch nicht hinreichend durchdacht) hatte. Aber ob nun befremdlich oder unsympatisch – ich bin zu diesen beiden Figuren bis zum Schluss emotional „auf Abstand“ geblieben.) Hier kann ich eigentlich nur eine sehr persönliche Antwort geben. Ich muss gestehen, dass ich nicht nur als Autorin, sondern als auch als Mensch eine Affinität zu "merk"würdigen Menschen habe. Statt in mir Fluchtinstinkte wachzurufen, ziehen sie mich an. Ich gönne ihnen den zweiten, dritten, vierten... Blick. Und nehme sie auch als sexy, charmant und einnehmend wahr, weil sie es eben auch sind (im Falle meiner Figuren würde ich Michael da herausnehmen (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ). Ich mag auch Bettina sehr. Und ich verstehe sie. Mich interessieren schwer traumatisierte Menschen, als Autorin und als Mensch. Mich interessiert, wie sie mit ihrer Verletzungen zurechtkommen, welche Strategien sie entwickeln, was ihnen gut gelingt und was ihnen nicht so gelingt, warum manches gelingt und anderes nicht. Damit kenne ich mich ziemlich gut aus, weil ich mich schon viele Jahre damit beschäftige. Beschäftigen musste. Nein, es ist von mir nicht beabsichtigt, dass diese Charaktere befremdlich und unsympathisch wirken, jedenfalls nicht nur. Sie haben eine Menge geleistet und ich verstehe gut, warum sie bestimmte Dinge (noch?) nicht so gut meistern. Menschen sind selten nur das eine oder andere. Gute Menschen können sich schlecht benehmen, einfühlsame in bestimmten Situationen uneinfühlsam sein, das weiß ich von mir selbst. Und wir erleben hier auch wirklich die intimsten und ungefilterten Gedanken der Figuren (natürlich habe ich sie in gewisser Weise doch gefiltert, da hast du ganz recht (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ). Es gibt keinerlei Distanz zwischen Erzähler und Figur. Das birgt natürlich ein Risiko, wenn sie nicht sympathisch rüberkommen. Mir wär's also lieber, meine Figuren wären dir sympathischer, obwohl sie manchmal befremden und nicht immer ganz auf der Höhe sind. Aber wenn sie es nicht sind, ist es eben so. Und ich habe das zu akzeptieren. Auf das genaue Analysieren des Einnässens können wir im Moment gerne verzichten, obwohl ich da gar nicht so ins Detail gehen wollte. Ich verstehe nun auch besser, was du gemeint hast. Und danke auch für den Hinweis auf deine „Monkigkeit“, so verstehe ich es noch besser. Im Zusammenhang mit der „Ersten-Nacht“-Szene kann ich mit dem Begriff „Öder S*x“ gar nicht viel anfangen, da geht es um ganz andere Dinge. Berauschender S*x wäre an dieser Stelle überhaupt nicht stimmig. Ich glaube auch nicht, dass Lisa diese erste Nacht als öde empfindet. Und der S*x wird ja beim zweiten Mal besser, was nur leider auch nicht hilft. In dieser Szene ist im Prinzip schon die ganze Beziehung beschrieben, das zarte Sich-Annähern und das Zurückschrecken, das Komm-her, Geh-weg… An irgendeiner Stelle, ich finde sie im Moment nicht mehr, hast du gefragt, ob es auszuhalten ist, dass Leserinnen einen anderen Blick haben als ich. (Ich weiß jetzt leider nicht mehr, wie du es formuliert hattest.) Wenn es mir gut geht, halte ich es gut aus, wenn nicht, kann‘s auch mal weh tun, aber grundsätzlich halte ich es aus, sonst dürfte ich keine Bücher veröffentlichen. Wenn ich einen Text in die Welt schicke, ist es erst einmal beängstigend, wenn er noch frisch und nah ist, wenn ich viel Kampf und Herzblut und Arbeit hineingesteckt habe, und das ist für mich bei „Fegefeuer“ ganz besonders der Fall. Aber gerade in der Interaktion mit der Leserin wird so ein Text erst so richtig lebendig, er beginnt sein eigenes Leben, steht quasi auf eigen Beinen, und ich muss lernen, ihn loszulassen. Das ist nicht so einfach, weil ich nicht weiß, wie er ankommt. Ich weiß aber mit Sicherheit, dass es Leserinnen geben wird, die mit ihm gar nichts anfangen können oder ihn eben anders sehen/lesen als ich. Und das muss ich akzeptieren oder aufhören zu schreiben. Aber ich bekomme mittlerweile so viel positives Feedback aus meinem Umfeld, aber auch von Menschen, die nicht kenne, dass ich gut damit umgehen kann, auch wenn ich gelegentlich noch die Zähne zusammenbeißen muss oder weiche Knie bekomme. Und dann kann es schon passieren, dass ich mich frage, warum ich das eigentlich mache. Aber das überwinde ich dann auch schnell wieder. Achtung! Jetzt kommt ein Hardcore-Spoiler - bitte erst nach Lektüre (oder Verfassen (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ) des zweiten Teils lesen) ABSICHT der Verfasserin habe ich auch unterstellt und übrigens bewundert, weil es auch dramaturgisch so gut passen würde: Die beiden Geschwister haben auf diese Weise etwas gemeinsam, was sie erstens als solche auch erlebbar macht und sie zweitens im zweiten Teil auch so herrlich miteinader verbinden kann. Warum sonst sollten diese beiden dem jeweils anderen überhaupt so viel Interesse und so viel Nachsicht entgegenbringen, dass sie überhaupt zueinander finden können. Und sogar bis zum Ende weitergedacht, ergäbe eine verfasserische Absicht so viel Sinn. Ich fand das wirklich genial. Dem würde ich zustimmen, aber ich kann nicht sagen, dass ich es so geplant habe, es ergab sich so im Schreibprozess, und dann stelle ich fest, dass es so stimmig ist. Grade frage ich mich, ob das nicht eher ins Leserundencafé gehört? Der Beitrag wurde von Litt Leweir bearbeitet: 11.Jan.2013 - 22:33 |
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11.Jan.2013 - 22:05
Beitrag
#28
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Suppenköchin Gruppe: Members Beiträge: 136 Userin seit: 13.09.2009 Userinnen-Nr.: 6.930 |
Ich hatte lediglich die Idee, eine Geschichte zu schreiben, die sich über mehrere Jahrzehnte erstreckt und in der auch der geschichtliche Hintergrund eine Rolle spielt. So etwas hatte ich zuvor noch nicht geschrieben. Neues Terrain also, und was für ein Spannendes! (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) War das vom Schreibprozess her für dich was ganz anderes als sonst? Hattest du das Gefühl durch die geschichtlichen Vorgaben "eingeengter" zu sein? Nein, der Schreibprozess war eigentlich wie immer bzw. wenn ich ihn als härter empfunden habe als bei anderen Texten - und das war so - lag es nicht am geschichtlichen Hintergrund, sondern an einer manchmal zu großen Nähe bei manchen Strängen. Ich hatte mit dem geschichlichen Hintergrund mit die wenigsten Schwierigkeiten. |
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12.Jan.2013 - 00:10
Beitrag
#29
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ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
@Litt
"Für mich selbst", hieß deine Widmung. Das kann ganz verschieden gelesen werden. Auf alle Fälle hat es mir Respekt (im positivsten Sinne) eingeflößt und, was diese Runde betrifft, auch ein bisschen Angst: Etwas so Persönliches kann sehr zerbrechlich sein. Genausogut hätte "Für mich selbst" aber auch ein Ausdruck großen Selbstbewusstseins, vielleicht sogar von Arroganz sein können. Nicht, dass ich dir ausgerechnet Letzteres unterstellt hätte - ich will nur deutlich machen, wieviel Spielraum und entsprechend Ungewissheit von Anfang an möglich gewesen wäre. Umso wichtiger und ehrlicher ist, denke ich, auch die Diskussion, die nun entstanden ist, und ich finde es wirklich respektabel, mutig und auch uns gegenüber auch sehr schmeichelhaft, dass du dich hier so persönlich äußerst. Ein klares „Dazu möchte ich lieber nichts sagen“ wird dir hier ganz sicher auch niemand übel nehmen. Ich bewundere übrigens die Klarheit deiner Sprache. Ich muss gestehen, dass ich selbst einige Schwierigkeiten habe, eine ähnliche sprachliche Präzision zu erreichen. Deswegen kommt es mitunter zu Missverständnissen. rauchende trinkende Frauen mit uneinfühlsamem *** Danke. Genau diese Stelle meinte ich. Wie einsam muss frau sein, dass sie da keine Fluchtinstinkte wachruft? Hier kann ich eigentlich nur eine sehr persönliche Antwort geben. Ich muss gestehen, dass ich nicht nur als Autorin, sondern als auch als Mensch eine Affinität zu "merk"würdigen Menschen habe. Statt in mir Fluchtinstinkte wachzurufen, ziehen sie mich an. Ich gönne ihnen den zweiten, dritten, vierten... Blick. Und nehme sie auch als sexy, charmant und einnehmend wahr, weil sie es eben auch sind (im Falle meiner Figuren würde ich Michael da herausnehmen (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ). Ich mag auch Bettina sehr. Und ich verstehe sie. Mich interessieren schwer traumatisierte Menschen, als Autorin und als Mensch. Mich interessiert, wie sie mit ihrer Verletzungen zurechtkommen, welche Strategien sie entwickeln, was ihnen gut gelingt und was ihnen nicht so gelingt, warum manches gelingt und anderes nicht. Damit kenne ich mich ziemlich gut aus, weil ich mich schon viele Jahre damit beschäftige. Beschäftigen musste. Nein, es ist von mir nicht beabsichtigt, dass diese Charaktere befremdlich und unsympathisch wirken, jedenfalls nicht nur. Sie haben eine Menge geleistet und ich verstehe gut, warum sie bestimmte Dinge (noch?) nicht so gut meistern. Menschen sind selten nur das eine oder andere. Gute Menschen können sich schlecht benehmen, einfühlsame in bestimmten Situationen uneinfühlsam sein, das weiß ich von mir selbst. Nein, nein, nein. Nicht die Figur oder irgendein Mensch ruft in mir Fluchtinstinkte aus (Wie verächtlich ist das denn?), sondern die Situation. Für mich als Leserin war in der geschilderten Situation (Seite 52, 53) in KEINER WEISE erkennbar, dass hier Personen dabei sind, einer tiefen emotionalen Verbundenheit auch körperlich Ausdruck zu verleihen und dabei gemeinsam Wege zu finden versuchen, ein erlittenes Trauma einer der Personen nicht zum Problem werden zu lassen. Wenn du das an dieser Stelle hättest vermitteln wollen, hast du hier im Vorfeld zu wenig Informationen an die Leser gegeben. Erstens weiß ich als Leserin hier noch gar nichts von irgendeinem Trauma. Und zweitens ist auch nicht das Problem, dass der S*x nicht so richtig funktioniert. Öde (wobei das Wort vielleicht wirklich nicht ganz passend ist – egal: mies jedenfalls) wird die SITUATION dadurch, dass die Figuren rein gar nichts unternehmen, um hier irgendetwas aufzufangen. Man könnte reden, drüber lachen, zeigen, was man möchte oder wenigstens „Stop“ sagen und die Sache einvernehmlich auf später verschieben. Aber hier in der Szene passiert NICHTS von alledem. Und dann würde ich doch lieber wenigstens flüchten, als dieses grobe Gefummel einfach nur zu ertragen. Der Beitrag wurde von PikSieben bearbeitet: 12.Jan.2013 - 01:07 |
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12.Jan.2013 - 02:33
Beitrag
#30
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"Jeck op Sticker" Gruppe: Members Beiträge: 14.609 Userin seit: 18.10.2008 Userinnen-Nr.: 6.317 |
Mir hat gut gefallen, dass durch Max, den Sohn von Michael, erklärt wird, warum Michael so „schwerfällig“ daher kommt.
Die Beziehung zwischen Lisa und Bettina finde ich teilweise etwas irreführend dargestellt. Einerseits wird der Eindruck erweckt, als wäre eine Liebesbeziehung beendet worden und die arme Frau, die sich mit Sorgen um einen möglichen Gebärmutterkrebs herumschlägt, ist zu allem Übel auch noch von ihrer Partnerin verlassen worden. Die geschilderten Szenen auf den Seiten 53/54 erwecken bei mir eher Gedanken, wie z.B. wie bedürftig nach den Berührungen eines anderen Menschen muss ein Mensch sein, um sich so behandeln zu lassen. Svan schrieb etwas von schlechtem Sxx. Das halte ich persönlich ehrlich gesagt, für stark untertrieben. Es ist dabei stark verwunderlich, was Lisa eigentlich von einer Frau möchte, die Sie derartig lieblos behandelt? Das hat für mich auch nichts mit der in bestimmten Lesbengruppen angestrebten Befähigung von Mehrfachliebesbeziehungen nichts zu tun. Offenkundig stark angetrunken, zwischendurch „nachtankend“ und rauchend hat die Szene nichts mit Zärtlichkeit oder Leidenschaft zu tun. Mal ganz abgesehen davon, dass es dabei eher um eine Form von Konsum geht, bei der Null Respekt von der konsumierenden (Bettina) für die sich offenbar trotzdem hingeben wollenden (Lisa) durchschimmert. Machoverhalten der untersten Schublade. Dann bei der Begehung des Bauernhofes frage ich mich, gibt es dieses Spiel eigentlich wirklich oder hat die Autorin es sich ausgedacht? Die „Pinkelszene“ habe ich nicht verstanden. Weshalb macht sich ein erwachsener Mann auf dem Sofa seines schwulen, ehemaligen besten Freundes und dessen Lebenspartners in die Hose? Sehr gut gefallen hat mir das Wiedertreffen mit Monika Haberstroh und Antonia. Wahrscheinlich ist eine unzulässige Überleitung in einen anderen teil: Aber beide zusammen und Monika sowieso stellen einen wohltuenden Kontrast zu Bettina und Lisa da. |
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12.Jan.2013 - 11:49
Beitrag
#31
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ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
@Hortensie
Was du zu der S*xszene schreibst, spricht mir aus dem Herzen. Ich muss dazu auch noch einmal etwas loswerden: @Litt, du hast geschrieben, dass du dich dafür interessierst, wie der Text bei den Leserinnen ankommt. Die erste-Nacht-Szene ist für meine Sicht auf die Figuren tatsächlich eine Schlüsselszene, daher möchte ich noch einmal darauf eingehen. Beim Lesen der Szene ist mir das erste Mal das Blut in meiner romantischen Ader gefroren – so stark, dass es bis zum Ende nicht wieder vollständig aufgetaut ist. Hier liegt der Schlüssel zu meiner Distanz zu Lisa. Ich zitiere mal ungekürzt die ganze Szene auf Seite 53. (Man hat sich bereits tief in die Augen geschaut, gegenseitig Komplimente gemacht und ausgezogen, jetzt kann’s losgehen: ) ZITAT(Buch, Seite 53) Irgendwann steht die Frau auf, sagt, sie müssten jetzt ins Bett gehen, miteinander schlafen und dann schlafen, weil sie morgen früh aufstehen müsse. Danach wird geschlafen, am nächsten Morgen gibt es noch einmal Nachschlag:Sie liegen im Bett, Lisa ist nackt, die Frau trägt noch ihre Unterhose. Sie hat ihre Menstruation. Grob schiebt sie die Hand zwischen Lisas Beine. Wahrscheinlich ist sie einfach nur zu betrunken, denkt Lisa und versucht, sich nichts daraus zu machen. „Das funktioniert so nicht“, sagt sie und die Frau lallt etwas, was Lisa nicht richtig versteht. Als Lisa ihre Hand zwischen die Beine der Frau legen möchte, nur das, nicht mehr, sagt sie barsch: „Das geht jetzt nicht, das verstehst du doch.“ Sie versucht noch eine Weile, Lisa zu befriedigen, und bricht den Versuch unvermittelt ab. ZITAT(Buch, Seite 54) Die Frau versucht noch einmal, Lisa zu befriedigen. Aber auch das funktioniert nicht. Sonderlich viel haben wir als Leserinnen bis hierher noch nicht über die beiden Frauen erfahren. Aber auch, wenn es anders wäre, hätte das nichts an meiner Reaktion (Schockgefrierung) geändert. Ich finde, S*x sollte ganzkörperlicher, einfühlsamer, prozessorientierter und (verbal oder nonverbal-wie immer frau mag) kommunikativer sein. Es sind nur ganz wenige Zeilen, aber die haben zu einem ganz frühen Zeitpunkt des Buches ganz viel an Sympathie kaputt gemacht. Unwiederbringlich. Zumindest für mich. Und keine Erklärung, keine liebenswürdigen Szenen, die darauf folgen, können dieses Eis wieder auftauen. So war es für mich. Du wolltest es wissen. |
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12.Jan.2013 - 12:03
Beitrag
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ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
Die Beziehung zwischen Lisa und Bettina finde ich teilweise etwas irreführend dargestellt. Äh... und andererseits?Einerseits wird der Eindruck erweckt, als wäre eine Liebesbeziehung beendet worden und die arme Frau, die sich mit Sorgen um einen möglichen Gebärmutterkrebs herumschlägt, ist zu allem Übel auch noch von ihrer Partnerin verlassen worden. Dann bei der Begehung des Bauernhofes frage ich mich, gibt es dieses Spiel eigentlich wirklich oder hat die Autorin es sich ausgedacht? Au ja, das würde mich auch interessieren, @Litt. Wobei: Wird hier schon genau erzählt, wie das Spiel aussieht? Kommt das nicht erst später noch einmal? Müssen wir spoilern? Die „Pinkelszene“ habe ich nicht verstanden. Weshalb macht sich ein erwachsener Mann auf dem Sofa seines schwulen, ehemaligen besten Freundes und dessen Lebenspartners in die Hose? Naja, er hatte einen Alptraum, der ihn überdies direkt auf etwas Unverarbeitetes aus seiner Kindheit gestoßen hat. Und beides zusammen (Alptraum und Kindheit) wird erzählerisch häufig mit Morgenurin vermengt.Oder? |
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12.Jan.2013 - 12:42
Beitrag
#33
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Suppenköchin Gruppe: Members Beiträge: 136 Userin seit: 13.09.2009 Userinnen-Nr.: 6.930 |
Ein klares „Dazu möchte ich lieber nichts sagen“ wird dir hier ganz sicher auch niemand übel nehmen. Damit habe ich auch kein Problem, wenn ich es für notwendig halte. Nein, nein, nein. Nicht die Figur oder irgendein Mensch ruft in mir Fluchtinstinkte aus (Wie verächtlich ist das denn?), sondern die Situation. Verstehe. Für mich als Leserin war in der geschilderten Situation (Seite 52, 53) in KEINER WEISE erkennbar, dass hier Personen dabei sind, einer tiefen emotionalen Verbundenheit auch körperlich Ausdruck zu verleihen und dabei gemeinsam Wege zu finden versuchen, ein erlittenes Trauma einer der Personen nicht zum Problem werden zu lassen. Wenn du das an dieser Stelle hättest vermitteln wollen, hast du hier im Vorfeld zu wenig Informationen an die Leser gegeben. Ich glaube, mit meiner sprachlichen Präzision steht es doch nicht so gut, ich ringe damit (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Nein, natürlich nicht, die beiden kennen sich ja noch gar nicht. Und sie wollen ja eigentlich gar keine tiefe, emotionale Verbundenheit. Sie treffen sich mit der Aussicht auf ein unverbindliches erotisches Abenteuer und kommen plötzlich doch tiefer miteinander in Kontakt, als sie eigentlich vorhatten. Hinzu kommt, dass die beiden betrunken sind, dass bei beiden Intimität und Nähe die Arhcillesverse sind. Das weiß die Leserin nicht, wahrscheinlich wissen sie es selbst nicht, und sie wissen es zu dem Zeitpunkt auch nicht voneinander. Da gibt es ja zuvor die kleine Szene im Rauchpavillon auf Seite 25, wo das beschrieben ist. In der Szene, um die es geht, sitzen die beiden erst auf dem Sofa. Jetzt zitiere ich auch mal: ZITAT Der erste Kuss, zaghaft, zart, ergibt sich von selbst. "Ich bin ganz schön aufgeregt"," sagt sie Frau. "Ich auch", sagt Lisa, "Ich hab schon eine ganze Weile nicht mehr mit einer Frau geschlafen." Die Frau blickt Lisa ganz erstaunt an, so als hätte sie etwas ganz Ungewöhnliches gesagt. "Du bist so erhlich", sagt sie. Sie streichelt Lisas Gesicht, blickt ihr tief in die Augen. "Du hast so liebe Augen, so ein liebes Gesicht." Lisa wird ein wenig mulmig. Das hier sollte doch eigentlich nur eine Affäre werden, eine Liaision, wie die Frau es nennt." Da ist eine erstes zartes sich Annähern, verbunden mit einer großen Verunsicherung. Dann bricht Bettina den Kontakt aprubt ab. Das meinte ich damit, dass in der Szene bereits alles vorhanden ist, das erschließt sich aber tatsächlich erst im Laufe des Romans. Aber dass diese Szene Befremden hervorrruft, kann ichnachvollziehem, bei Lisa ist das Befremden auch da. Aber sie bleibt, weil die beiden bereits in Kontakt gekommen sind. Wahrscheinlich auch, weil sie einsam ist und Sehnsucht hat... Für mich ist diese Szene unheimlich stimmig. Zu bedenkenist auch noch, dass diese Szene ein Rückblick ist, Lisa erzählt sie im Nachhinein, nachdem schone ine Menge passiert ist und sie erzählt sie sehr lakonisch und knapp, ich glaube sie hätte es zu diesem Zeitpunkt nicht anders erzählen können, ohne lamoyant zu werden. Der Beitrag wurde von Litt Leweir bearbeitet: 12.Jan.2013 - 16:49 |
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12.Jan.2013 - 12:49
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#34
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ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
Da gibt es ja zuvor die kleine Szene im Rauchpavillon auf Seite 25, wo das beschrieben ist. In der Szene, um die es geht, sitzen die beiden erst auf dem Sofa. Jetzt zitiere ich auch mal: ZITAT Der erste Kuss, zaghaft, zart, ergibt sich von selbst. "Ich bin ganz schön aufgeregt"," sagt sie Frau. "Ich auch", sagt Lisa, "Ich hab schon eine ganze Weile nicht mehr mit einer Frau geschlafen." Die Frau blickt Lisa ganz erstaunt an, so als hätte sie etwas ganz Ungewöhnliches gesagt. "Du bist so erhlich", sagt sie. Sie streichelt Lisas Gesicht, blickt ihr tief in die Augen. "Du hast so liebe Augen, so ein liebes Gesicht." Lisa wird ein wenig mulmig. Das hier sollte doch eigentlich nur eine Affäre werden, eine Liaision, wie die Frau es nennt." Da ist eine erstes zartes sich Annähern, verbunden mit einer großen Verunsicherung. Dann bricht Bettina den Kontakt aprubt ab. (IMG:style_emoticons/default/ohmy.gif) Bedeutender Zahlendreher! Die Szene ist auf Seite 52! Und abgebrochen wird da gar nichts, sondern direkt danach folgt der von mir zitierte Teil auf Seite 53. edit: Und sie sind auch nicht im Raucherpavillion, sondern in Bettinas Wohnung. Auf Seite 25 sind sie tatsächlich im Raucherpavillion, aber da steht nicht der von dir zitierte Teil. Was ist denn da los? Ist dir etwas im Manuskript durcheinander geraten? Mit schwerwiegenden Folgen gar? Der Beitrag wurde von PikSieben bearbeitet: 12.Jan.2013 - 12:54 |
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12.Jan.2013 - 12:49
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#35
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Suppenköchin Gruppe: Members Beiträge: 136 Userin seit: 13.09.2009 Userinnen-Nr.: 6.930 |
Die Beziehung zwischen Lisa und Bettina finde ich teilweise etwas irreführend dargestellt. Einerseits wird der Eindruck erweckt, als wäre eine Liebesbeziehung beendet worden und die arme Frau, die sich mit Sorgen um einen möglichen Gebärmutterkrebs herumschlägt, ist zu allem Übel auch noch von ihrer Partnerin verlassen worden. Könnte es daran liegen, dass es für Lisa eine Liebesbeziehung war, aber für Bettina eben nicht? Was sich aber selbstverständlich erst allmählich erschließt. Oder eben auch nicht. Dann bei der Begehung des Bauernhofes frage ich mich, gibt es dieses Spiel eigentlich wirklich oder hat die Autorin es sich ausgedacht? Ja, das Spiel gibt es wirklich, aber so richtig beschrieben wird es erst im zweiten Teil. Ich werde später mal ein Foto davon machen und im zweiten Teil posten. Die „Pinkelszene“ habe ich nicht verstanden. Weshalb macht sich ein erwachsener Mann auf dem Sofa seines schwulen, ehemaligen besten Freundes und dessen Lebenspartners in die Hose? Naja, er hatte einen Alptraum, der ihn überdies direkt auf etwas Unverarbeitetes aus seiner Kindheit gestoßen hat. Und beides zusammen (Alptraum und Kindheit) wird erzählerisch häufig mit Morgenurin vermengt.Oder? Ja. |
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12.Jan.2013 - 12:58
Beitrag
#36
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Suppenköchin Gruppe: Members Beiträge: 136 Userin seit: 13.09.2009 Userinnen-Nr.: 6.930 |
Da gibt es ja zuvor die kleine Szene im Rauchpavillon auf Seite 25, wo das beschrieben ist. In der Szene, um die es geht, sitzen die beiden erst auf dem Sofa. Jetzt zitiere ich auch mal: ZITAT Der erste Kuss, zaghaft, zart, ergibt sich von selbst. "Ich bin ganz schön aufgeregt"," sagt sie Frau. "Ich auch", sagt Lisa, "Ich hab schon eine ganze Weile nicht mehr mit einer Frau geschlafen." Die Frau blickt Lisa ganz erstaunt an, so als hätte sie etwas ganz Ungewöhnliches gesagt. "Du bist so erhlich", sagt sie. Sie streichelt Lisas Gesicht, blickt ihr tief in die Augen. "Du hast so liebe Augen, so ein liebes Gesicht." Lisa wird ein wenig mulmig. Das hier sollte doch eigentlich nur eine Affäre werden, eine Liaision, wie die Frau es nennt." Da ist eine erstes zartes sich Annähern, verbunden mit einer großen Verunsicherung. Dann bricht Bettina den Kontakt aprubt ab. (IMG:style_emoticons/default/ohmy.gif) Bedeutender Zahlendreher! Die Szene ist auf Seite 52! Und abgebrochen wird da gar nichts, sondern direkt danach folgt der von mir zitierte Teil auf Seite 53. Da habe ich mich ungeschickt ausgedrückt, die Szene im Raucherpavillon ist auf Seite 25, wo die Annäherung beginnt, die sich dann später auf dem Sofa u.a. in der zitierten assage fortsetzt. Die, um die es geht, ist auf den Seiten 52, 53. Mit Abbruch, meine ich das: ZITAT Irgendwann steht die Frau auf, sagt, sie müssen jetzt miteinander ins Bett gehen .... Aber ich merke grade, dass mir die Beschäftigung mit dieser Szene jetzt allmählich zu nahe geht. Der Beitrag wurde von Litt Leweir bearbeitet: 12.Jan.2013 - 13:00 |
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12.Jan.2013 - 13:06
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#37
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ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
Zu bedenkenist auch noch, dass diese Szene ein Rückblick ist, Lisa erzählt sie im Nachhinein, nachdem schone ine Menge passiert ist und sie erzählt sie sehr lakonisch und knapp, ich glaube sie hätte es zu diesem Zeitpunkt nicht anders erzählen können, ohne lamoyant zu werden. Verstehe. Das erklärt wirklich manches und relativiert einiges. Aber deinen Leserinnen verlangst du an dieser Stelle sehr viel ab, wenn du erwartest, dass sie diesen Zusammenhang erkennen können. Ich war hier so emotional angegriffen, dass mir die Abgeklärtheit für eine so nüchterne Textanalyse an dieser Stelle gefehlt hat. Aber durch deine jetzige Erklärung verstehe ich deine Erzählabsicht. Beim reinen Lesen des Buches war mir das hier nicht möglich. Der Beitrag wurde von PikSieben bearbeitet: 12.Jan.2013 - 13:07 |
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12.Jan.2013 - 13:16
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#38
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ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
(IMG:style_emoticons/default/ohmy.gif) Bedeutender Zahlendreher! Die Szene ist auf Seite 52! Und abgebrochen wird da gar nichts, sondern direkt danach folgt der von mir zitierte Teil auf Seite 53. Da habe ich mich ungeschickt ausgedrückt, die Szene im Raucherpavillon ist auf Seite 25, wo die Annäherung beginnt, die sich dann später auf dem Sofa u.a. in der zitierten assage fortsetzt. ZITAT Die, um die es geht, ist auf den Seiten 52, 53. Mit Abbruch, meine ich das: Für mich genau das Gegenteil von "Abbruch".ZITAT Irgendwann steht die Frau auf, sagt, sie müssen jetzt miteinander ins Bett gehen .... ZITAT Aber ich merke grade, dass mir die Beschäftigung mit dieser Szene jetzt allmählich zu nahe geht. Schon gut. Für mich war unser Gespräch gerade sehr erhellend. Vielen Dank. (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) Und die Befürchtung, es könnte zu nahegehend sein, hatte ich auch im Vorfeld. Mehr brauche ICH hier gerade auch nicht. Danke. Und sorry, wenn es zuviel war. |
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12.Jan.2013 - 13:33
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#39
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Suppenköchin Gruppe: Members Beiträge: 136 Userin seit: 13.09.2009 Userinnen-Nr.: 6.930 |
Für mich war unser Gespräch gerade sehr erhellend. Vielen Dank. (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) Und die Befürchtung, es könnte zu nahegehend sein, hatte ich auch im Vorfeld. Mehr brauche ICH hier gerade auch nicht. Danke. Und sorry, wenn es zuviel war. Für mich auch. Und kein Problem, ich bin schon selbst dafür verantwortlich zu sagen, wenn es mir zuviel wird. |
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12.Jan.2013 - 15:27
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#40
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Gut durch Gruppe: Members Beiträge: 3.084 Userin seit: 11.08.2009 Userinnen-Nr.: 6.882 |
Hortischatz, ich hab nicht geschrieben "schlechter S***" sondern es steht da auch "uneinfühlsam". Und sie versuche sie zu befriedigen und es habe nicht geklappt usw
Also mir ist das zu heftig. Auch in Kombination mit Kettenrauchen und alkoholisiert. Wenn ich schlechten und uneinfühlsamen *** möchte... aber ich denke, da sind wir und Piksieben uns einig. Sicher gibt es solche Frauen auch. Aber das ist nicht mein Ding. Nachdem zuvor noch gesagt wurde, sie sei keine gute Hausfrau, stelle ich mir noch ein schmuddeliges ungepflegtes Ambiente dazu vor. Dann Unterhose, Menstruation und kalter Rauch. Die ganze Szene ich für mich abstoßend beschrieben. (IMG:style_emoticons/default/smokie.gif) (IMG:style_emoticons/default/drunk.gif) (IMG:style_emoticons/default/shudder.gif) |
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12.Jan.2013 - 16:51
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#41
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Suppenköchin Gruppe: Members Beiträge: 136 Userin seit: 13.09.2009 Userinnen-Nr.: 6.930 |
Zu bedenkenist auch noch, dass diese Szene ein Rückblick ist, Lisa erzählt sie im Nachhinein, nachdem schone ine Menge passiert ist und sie erzählt sie sehr lakonisch und knapp, ich glaube sie hätte es zu diesem Zeitpunkt nicht anders erzählen können, ohne lamoyant zu werden. Verstehe. Das erklärt wirklich manches und relativiert einiges. Aber deinen Leserinnen verlangst du an dieser Stelle sehr viel ab, wenn du erwartest, dass sie diesen Zusammenhang erkennen können. Ich war hier so emotional angegriffen, dass mir die Abgeklärtheit für eine so nüchterne Textanalyse an dieser Stelle gefehlt hat. Aber durch deine jetzige Erklärung verstehe ich deine Erzählabsicht. Beim reinen Lesen des Buches war mir das hier nicht möglich. Da hast du natürlich recht, und ich verlange es nicht wirklich. Dass diese Szene emotional so angreift, hätte ich nicht vermutet. |
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13.Jan.2013 - 01:54
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#42
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"Jeck op Sticker" Gruppe: Members Beiträge: 14.609 Userin seit: 18.10.2008 Userinnen-Nr.: 6.317 |
Hortischatz, ich hab nicht geschrieben "schlechter S***" sondern es steht da auch "uneinfühlsam". Und sie versuche sie zu befriedigen und es habe nicht geklappt usw Also mir ist das zu heftig. Auch in Kombination mit Kettenrauchen und alkoholisiert. Wenn ich schlechten und uneinfühlsamen *** möchte... aber ich denke, da sind wir und Piksieben uns einig. Sicher gibt es solche Frauen auch. Aber das ist nicht mein Ding. Nachdem zuvor noch gesagt wurde, sie sei keine gute Hausfrau, stelle ich mir noch ein schmuddeliges ungepflegtes Ambiente dazu vor. Dann Unterhose, Menstruation und kalter Rauch. Die ganze Szene ich für mich abstoßend beschrieben. (IMG:style_emoticons/default/smokie.gif) (IMG:style_emoticons/default/drunk.gif) (IMG:style_emoticons/default/shudder.gif) Entschuldige, svantje, ich habe Dich richtig verstanden, aber falsch zitiert. ...aber ich denke, im Prinzipsind wir uns doch einig? |
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14.Jan.2013 - 22:53
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#43
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Gut durch Gruppe: Members Beiträge: 3.084 Userin seit: 11.08.2009 Userinnen-Nr.: 6.882 |
ja das sind wir Horti (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif)
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14.Jan.2013 - 23:24
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#44
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"Jeck op Sticker" Gruppe: Members Beiträge: 14.609 Userin seit: 18.10.2008 Userinnen-Nr.: 6.317 |
schön, svannie.
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15.Jan.2013 - 00:07
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#45
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Blau, weil Ströse. Gruppe: Admin Beiträge: 19.966 Userin seit: 06.08.2006 Userinnen-Nr.: 3.348 |
Das erste Mal wohlig durchgeatmet habe ich bei der Erwähnung Ahrenshoops, an das ich einige Kindheitserinnerungen knüpfe. Mir wurde bei der Erwähnung von Ahrenshoop auch wohlig. Nicht weil ich den Ort kenne (ich kenne ihn nicht), sondern weil ich das Gefühl des glücklichen Wiedersehens mit vertrauten Orten, die einem gut tun, lebhaft nachvollziehen konnte. Ich zitiere mal die Stelle: ZITAT( Fegefeuer S. 21) Sie denkt an das Meer, das sie bald sehen wird, die Ostsee, die sie so liebt. Und an Ahrenshoop, den kleinen Ort, in den sie sich vor ein paar Jahren so heftig verliebt hat, dass sie ihn immer wieder besuchen muss, dass sie davon träumt, irgendwann einmal dort hinzuziehen. So schön auf den Punkt gebracht! (IMG:style_emoticons/default/wub.gif) |
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15.Jan.2013 - 00:50
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#46
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ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
Gerade habe ich beim Durchblättern auf der Suche nach einem anderen Zitat auf Seite 50 noch folgendes gefunden, was ich gern noch einmal zu der Diskussion von oben nachtragen möchte, nur so, als kleines Stück Rehabilitation.
ZITAT(Am Ende des Fegefeuers, Seite 50) Sie hätte wissen müssen, dass es schwierig wird. Gleich in der ersten Nacht läuteten die Alarmglocken. Doch sie beschloss, nicht hinzuhören. Warum? Aber wie ich sehe, hatte kawa auch schon das gleiche Bedürfnis wie ich, hier noch einmal über etwas Schönes zu schreiben, und das hast du wirklich schön ausgewählt, @kawa. Noch besser fand ich über Ahrenshoop: ZITAT(Am Ende des Fegefeuers, Seite 22) Ich liebe diesen Ort auch im Regen, könnte sie schreiben, weil ich weiß, in welcher Pracht er sich zeigen kann. Er ist so schön, dass Maler sich in ihn verliebt haben, in sein Licht, seine Farben... Und noch schöner wird der Satz durch die Nebeneinanderstellung mit den Überlegungen, die Lisa vorher anstellt, darüber, was sie Bettina am liebsten schreiben würde:ZITAT Es ist gar nicht notwendig, dass du immer perfekt bist. Und es ist erst recht nicht notwendig, dass du dich meinetwegen verbiegst. Du darfst hässlich sein und krank und schwach. Es darf in dir regnen. (IMG:style_emoticons/default/wub.gif) Und morgen schreibe ich noch, was ICH mir ausgeguckt hatte. Jetzt muss ich aber erst mal schlafen gehen. Der Beitrag wurde von PikSieben bearbeitet: 15.Jan.2013 - 00:52 |
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15.Jan.2013 - 18:20
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#47
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ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
Und morgen schreibe ich noch, was ICH mir ausgeguckt hatte. Was ich im ersten Teil noch schön erzählt finde, ist Lisas Outing, oder wie immer man es nennen möchte, das ihr Tante Monika mehr oder weniger abnimmt. Weil sie spürt, was in Lisa vorgeht. (ab Seite 118) kein Wunder, dass kawa diese Monika so toll findet. |
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15.Jan.2013 - 20:26
Beitrag
#48
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Suppenköchin Gruppe: Members Beiträge: 136 Userin seit: 13.09.2009 Userinnen-Nr.: 6.930 |
Den Anfang der Ahrenshoop-Passage werde ich am Freitag übrigens auch lesen, da kommen die o.g. Zitate auch vor. Das beantwortet kawas Frage wenigstens ein bisschen.
Ich freue mich sehr, dass sie euch gefällt, das bestärkt mich zumindest in dieser Textauswahl. Und Monika finde ich selbst auch toll, schon allein deshalb musste sie noch einmal vorkommen. Aber ich glaube ich werde immer wieder Figuren aus alten Texten "wiederverwenden". Ich habe das Gefühl, das meine Texte sich dadurch vernetzen. Und ein bisschen hat es vielleicht auch mit "Nicht-Loslassen-Wollen" zu tun. |
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15.Jan.2013 - 20:46
Beitrag
#49
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ausgewilderte Großstadtpflanze Gruppe: Members Beiträge: 2.096 Userin seit: 24.10.2007 Userinnen-Nr.: 5.165 |
Aber ich glaube ich werde immer wieder Figuren aus alten Texten "wiederverwenden". Ich habe das Gefühl, das meine Texte sich dadurch vernetzen. Und ein bisschen hat es vielleicht auch mit "Nicht-Loslassen-Wollen" zu tun. Ich finde so etwas auch immer gut. Und so, wie du es in "Fegefeuer" gelöst hast, als so eine Art "Insider"-Anspielung macht es erstens neugierig auf andere, bereits geschriebene Bücher (ohne aufdringlich zu wirken) und neugierig auf das Nächste. Ich denke, Monika dürfte sich hier bestens eignen, aber nicht nur. Schöne Idee. (IMG:style_emoticons/default/smile.gif) |
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16.Jan.2013 - 00:12
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#50
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Blau, weil Ströse. Gruppe: Admin Beiträge: 19.966 Userin seit: 06.08.2006 Userinnen-Nr.: 3.348 |
kein Wunder, dass kawa diese Monika so toll findet. (IMG:style_emoticons/default/rosie.gif) Aber ich bin ja nicht die einzige... (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) Den Anfang der Ahrenshoop-Passage werde ich am Freitag übrigens auch lesen, da kommen die o.g. Zitate auch vor. Das beantwortet kawas Frage wenigstens ein bisschen. Danke! (IMG:style_emoticons/default/flowers.gif) |
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21.Jan.2013 - 21:09
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#51
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Suppenköchin Gruppe: Members Beiträge: 136 Userin seit: 13.09.2009 Userinnen-Nr.: 6.930 |
Mir gefällt der Einband. Ich finde, er ist von der Farbgestaltung und der Motivwahl her sehr schön gestaltet. Ist vielleicht interessant zu erwähnen, dass Claudia Gehrke das Cover entworfen hat, bevor sie überhaupt den Roman kannte, sie lediglich eine kurze Beschreibung davon. Aber als ich es gesehen habe, dachte ich: "Passt!" |
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31.Jan.2013 - 16:45
Beitrag
#52
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"Jeck op Sticker" Gruppe: Members Beiträge: 14.609 Userin seit: 18.10.2008 Userinnen-Nr.: 6.317 |
Vorgestern sass ich im Bus und aß ein Schokoeis. Unwillkürlih kam mir dabei die Szene aus dem Buch in den Kopf (Seite 98/99) wie Lisa eine Tafel Schokolade genussvoll ißt.
Mir ist im Nachhinein aufgefallen, dass "Essen" und "Trinken" in dem Buch irgendwie immer in bestimmten Kontexten passiert. Als Mathias im Gymnasium angemeldet wurde, ging seine mutter anschliessend mit Kuchen essen. Michael ernährt sich vegetarisch. "Essen" passiert nicht zufällig und es schimmerte durch, das Lebensmittel einen Wert besitzen, der über den Nährwert hinausgeht. |
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03.Feb.2013 - 18:57
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#53
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Suppenköchin Gruppe: Members Beiträge: 136 Userin seit: 13.09.2009 Userinnen-Nr.: 6.930 |
Vorgestern sass ich im Bus und aß ein Schokoeis. Unwillkürlih kam mir dabei die Szene aus dem Buch in den Kopf (Seite 98/99) wie Lisa eine Tafel Schokolade genussvoll ißt. Mir ist im Nachhinein aufgefallen, dass "Essen" und "Trinken" in dem Buch irgendwie immer in bestimmten Kontexten passiert. Als Mathias im Gymnasium angemeldet wurde, ging seine mutter anschliessend mit Kuchen essen. Michael ernährt sich vegetarisch. "Essen" passiert nicht zufällig und es schimmerte durch, das Lebensmittel einen Wert besitzen, der über den Nährwert hinausgeht. Das war mir ehrlich gesagt überhaupt nicht bewusst. Aber Essen ist ja eine sehr soziale Angelegenheit, selbst wenn man es alleine tut... Michael ist übrigens kein Vegetarier, er denkt nur, er sollte einer sein. |
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Vereinfachte Darstellung | Aktuelles Datum: 06.11.2024 - 11:55 |