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> Umgang mit Tieren
sonnenstrahl
Beitrag 07.Apr.2009 - 17:54
Beitrag #41


verboden vrucht
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ZITAT(Sägefisch @ 07.Apr.2009 - 17:18) *
Eine Erfahrung kann es aber auch ohne Spiri-Ego sein. (Ich traue mir immer noch zu, vor ihr zu kneifen wenn es dereinst mal ernst werden sollte.) Eine sehr urtümliche glaube ich, weil man hier an etwas eigentlich essentielles rührt, das aber hocheffektiv aus der Wahrnehmung verbannt wurde.


Als Erfahrung wider die Entfremdung finde ich die Idee sogar theoretisch recht naheliegend - wenn das Kind nicht zuvor einschleichend zum Fleischesser erzogen wurde.
Ihm aber erst immer wieder niedliche Mini-Salami und Zigaretten mit anzubieten ... es soll später nicht sagen, es habe keine Auswahl gehabt im Elternhaus ... und es dann scheinbar konsequenterweise ein Ferkel schlachten und eine Tabakpflanze ziehen zu lassen - finde ich tendenziös und perfide und auch grausam, und ich würde wahrscheinlich argwöhnen, besagte Eltern wollten vor allem Eines: Selbst diese Erfahrung machen und betont anders sein als andere Eltern. Ob nun spiri oder nicht, spielt, finde ich, hier keine Rolle.

Der Beitrag wurde von sonnenstrahl bearbeitet: 07.Apr.2009 - 17:56
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Sägefisch
Beitrag 07.Apr.2009 - 18:07
Beitrag #42


Schlaudegen.
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Ja, sowas gibt´s, wie schon weiter oben eingestanden. Und ist doppelmoralisch.

Mir erschließt sich aber gerade nicht ob wir hier gedanklich ausschwärmen oder ob das eine Antwort auf konkrete Beiträge oder Vorhaben ist?
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LadyGodiva
Beitrag 07.Apr.2009 - 19:09
Beitrag #43


Strøse
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Also, ich habe meinen ersten selbst geangelten Fisch auch selbst getoetet - da war ich elf. Und mir war ziemlich bewusst, was ich da mache und es hat mich ein wenig veraendert im Sinne einer wichtigen Erfahrung, ganz ohne paedagogischen Ueberbau oder Ritualgeraet. Gleichzeitig hat mir meine Oma beigebracht, wie man Suesswasserfisch richtig zubereitet. Es ist insofern fuer mich eher eine Bewegung hin zu meinen Eltern und Grosseltern geworden und weniger lukullisch-punkiges Abschwoeren.
Ich koennte Angeln oder Jagen nie als Sport sehen. Eigentlich passt der Schuh nur auf der richtigen Seiten: fuer den Aufwand den die Nahrungskette fuer mich (Teilzeit)Fleischfresserin treibt, kann ich mich schonmal weiter als bis zur Fleischtheke schleppen.
Wer (hin und wieder) gern mal Fleisch isst, der sollte auch wenigstens das Toeten nicht voellig ausblenden muessen im Kontext der Zubereitung und des Verzehrs.
Selbst aufbrechen und kuechenfertig machen hat erst recht mit diesem Hintergrund nichts, wirklich nichts mit Initiation zu tun.
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sonnenstrahl
Beitrag 07.Apr.2009 - 21:11
Beitrag #44


verboden vrucht
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ZITAT(Sägefisch @ 07.Apr.2009 - 19:07) *
Mir erschließt sich aber gerade nicht ob wir hier gedanklich ausschwärmen oder ob das eine Antwort auf konkrete Beiträge oder Vorhaben ist?


Ich hab mich irgenwie mit dem Fluss des Threads vorwärtsmäandert - und bin jetzt gerade zu müde, um noch einzelne Etappen nachzuvollziehen.


ZITAT(LadyGodiva @ 07.Apr.2009 - 20:09) *
Also, ich habe meinen ersten selbst geangelten Fisch auch selbst getoetet - da war ich elf.


Ich auch. Wobei es sich sträflicherweise um Wilderei gehandelt hat, ohne das Beisein irgendwelcher Erwachsenen. Die Bachforelle wurde hinterher im Garten der Eltern meines Schulfreundes, mit dem ich dieses Abenteuer gemeinsam erlebt und verbrochen und erlitten habe, mit Apfelstücken und Rosinen gefüllt, in Alufolie gewickelt, auf den Grill gepackt, und auch von den Erwachsenen genüsslich mit verspeist.
Das Gebiss des getöteten Tieres habe ich in einen Ameisenhaufen gelegt und sauberputzen lassen - und dann meinem erstaunten Opa gezeigt. Er meinte, das sei wohl so ziemlich die größte und älteste und ehrwürdigste Forelle gewesen, die je in "seinem" Bach gelebt habe. Und dass wir froh sein sollten, dass uns keiner erwischt hat. Kinder merken, wenn jemand im Grunde seines Herzens wirklich stolz auf sie ist.
Wäre er das nicht gewesen, und hätten die Eltern meines Freundes nicht zuvor gesagt: "Die fangt ihr eh nie!" als wir jagdfreudig loszogen, und hätten sie uns den anschließenden Triumph vorenthalten, als wir mit dem Tier in einer Plastiktüte zurückgeradelt kamen, und hätte all das nicht mein Ego poliert - der Akt des Tötens (und es war ein langes, fürchterliches Töten, der alte Fisch wollte und wollte und wollte am Leben bleiben) wäre mit Sicherheit nicht so lange verdrängt worden. Der Schock des "Was tu ich da? Omeingott, jetzt muss ich es zuende bringen! Was hab ich da bloß getan!" und die Scham hätten wahrscheinlich ganz andere Folgen gehabt: Ich kann mir gut vorstellen, dass daraus ein unmittelbares "Das soll NIE wieder ein Tier meinetwegen erleiden müssen!" hervorgegangen wäre.
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Sägefisch
Beitrag 07.Apr.2009 - 22:15
Beitrag #45


Schlaudegen.
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...damit wären wir dann aber (auch) beim Thema "wenn schon, dann gekonnt" angelangt.
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DerTagAmMeer
Beitrag 08.Apr.2009 - 06:58
Beitrag #46


Adiaphora
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ZITAT(sonnenstrahl @ 07.Apr.2009 - 22:11) *
Kinder merken, wenn jemand im Grunde seines Herzens wirklich stolz auf sie ist. Wäre er das nicht gewesen [...] und hätte all das nicht mein Ego poliert - der Akt des Tötens [...] wäre mit Sicherheit nicht so lange verdrängt worden [...] und die Scham hätten wahrscheinlich ganz andere Folgen gehabt.


An der Scham kommt man nicht vorbei.

Der "Umgang mit Tieren" in unserer Gesellschaft findet ja nicht nur im Töten und Schlachten statt, er manifestiert sich ebenso in Tierversuchen wie Züchtungen menschlicher Eitelkeit und mündet in die ganz alltägliche Tierquälerei zwischen Kinderzimmer und Tierheim.

Ich musste über 20 Jahre alt werden, bevor mich zwei Kater so wach ansahen und so offensichtlich "meinten", dass ich nicht mehr anders konnte als Tieren ein Bewusstsein, eine Seele, eine Persönlichkeit zuzugestehen.

Da lagen allerdings schon etliche Jahre "Haustierhaltung nach Tierhandlungsvorbild", unzählige Sonntagsbraten, Zoo- und Zirkusbesuche, vergiftete Maulwürfe, abgefackelte Insekten, sezierte Regenwürmer und eine qualvoll verhungerte Maus hinter mir.

Konsequenterweise folgten Albträume: Ausgemergelte, mittlerweile blutrünstige, hasserfüllte Tiere, die mein träumendes Ich vernachlässigt, im verschlossenen Kellerverlies vergessen hatte und nun zu Recht fürchtete.

Danach ein schrittchenweises Aufwachen im Krebsgang ... und immer wieder der Schock "Was tu ich da?"

Und immer wieder die Scham.

Übrigens:
Ich finde überhaupt nicht, dass sich das Thema vom Ursprungsbeitrag weg ausschweifend entfernt hat. Wenn man sein Augenmerk auf die Ausflüchte und Vermeidungen lenkt, mag es chaotisch wirken ... starrt man hingegen auf das Tabu im Zentrum: den Umgang mit Tieren - ist es einer der konzentriertesten Threads, die dieses Forum hervorgebracht hat. In meinen Augen jedenfalls.

Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 08.Apr.2009 - 14:40
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sonnenstrahl
Beitrag 08.Apr.2009 - 09:15
Beitrag #47


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ZITAT(sonnenstrahl @ 05.Apr.2009 - 17:29) *
...inzwischen fast ganz (wieder) auf Fleisch verzichtende Möchtegern-Vegetarierin...


Schon seit Monaten habe ich überhaupt kein Fleisch mehr selbst gekauft - bis auf einmal im Winter für eine "Kraftbrühe" (als wüsste ich nicht seit Jahren, dass das auch ganz wunderbar nur mit Wurzelgemüsen und erwärmenden, tonisierenden Kräutern geht), die einmal mehr über meinen darunterliegenden Abscheu hinweg gegessen wurde. "Es ist ja so gesund. Nichts baut das Blut so nachhaltig auf." höre ich meine Lehrer für Diätetik innerhalb der Chinesischen Medizin. Ich habe es jahrelang an etliche meiner PatientInnen weitergegeben. Zwar mit dem Zusatz: "Es geht auch ohne Fleisch, nämlich ... " - aber eben nur als Zusatz.

Vor einiger Zeit saß ich mit meiner zwölfjährigen Patentochter vor unserem Kinoabend beim Italiener. Auf der handgeschriebenen Spezialitäten-Tafel stand "Tagliatelle mit Lammragout" und ich zog es laut und unreflektiert zu bestellen in Erwägung. "....! Das ist Tierbaby!" rief meine Patentochter. Ich war ihr dankbar und beschämt, und habe es ihr auch gezeigt. (Bestellt habe ich dann Auberginen-Pasta.)

Ihre kleine Schwester isst, seit sie 4 war, nicht nur keine Tierbabies, sondern überhaupt kein Fleisch (einschließlich Fisch). Ganz selbstverständlich, obwohl ihre Eltern einem gelegentlichen Gulasch o.ä. nicht abgeneigt sind. Es war immer beschämend für mich, als wissende und fühlende Erwachsene daneben die angebotene Fleischmahlzeit mitzuessen, als wäre da keine deutliche Regung in mir, es dem Kind gleichzutun. "Menschen sind eben Raubtiere".

"Mensch, Mutterns Kalbsfrikassée und Zunge in Madeirasauce war doch immer echt total lecker ...". Aber immer und immer weniger.

"Ich brauch kein Fleisch - ich koch es nur wegen Papa. Der isst mir ja kein Gemüse" (O-Ton meine Mutter)

Und die Tochter - ich - vor Einladungen bei Freunden und Bekannten? Jahrelang: "Ich esse alles. Bis auf Milchprodukte, Karotten und Nüsse" (wegen Unverträglichkeit). Warum eigentlich? Das berühmte "Keine Umstände machen"? Keine Extra-Pastinake beanspruchen möchten? Ich bin doch sonst auch nicht so zurückhaltend. Geschweige denn bescheiden ... Und damals, als ich ein Jahr lang kein Fleisch aß (übrigens vor meiner Ausbildung in chinesischer Diätetik) ging es doch auch, es wichtig genug zu finden, dass ich nun mal kein Fleisch essen wollte.
Vielleicht eher ein "Nicht auch da noch wieder kompliziert und besonders sein" wollen? Ich wurde doch sogar gefragt!
Oder einfach ein trotziges und gleichzeitig gesellschaftlich unauffälliges Zelebrieren meiner bestialischen Anteile?
Wofür bin ich eigentlich Mensch, wenn ich mein Reflektionsvermögen nicht für klare Entscheidungen nutze, hinter denen ich voll und ganz stehen kann?

ZITAT(DerTagAmMeer @ 08.Apr.2009 - 07:58) *
ZITAT(sonnenstrahl @ 07.Apr.2009 - 22:11) *
Kinder merken, wenn jemand im Grunde seines Herzens wirklich stolz auf sie ist. Wäre er das nicht gewesen [...] und hätte all das nicht mein Ego poliert - der Akt des Tötens [...] wäre mit Sicherheit nicht so lange verdrängt worden [...] und die Scham hätten wahrscheinlich ganz andere Folgen gehabt.


An der Scham kommt man nicht vorbei.


Offensichtlich ist der Mensch doch dazu in der Lage. Jahrelang. Leider. Mancheiner sogar bis an sein Lebensende.

...

ZITAT(DerTagAmMeer @ 08.Apr.2009 - 07:58) *
Und immer wieder die Scham.


Und immer wieder.

Was steht der Entscheidung, die Bestialität im Umgang mit Tieren nicht mehr mitzutragen, auch nicht mehr mit dem Attribut "fast" vor dem "Ganz auf Fleisch verzichten" denn noch im Wege?

Nichts.

Ich werde gar kein Fleisch mehr essen.
Ab sofort.
Ohne wenn und aber.
Punkt.

Verdammt, das wurde aber auch Zeit!

(Stellt sich natürlich gleich als Nächstes die Frage nach Lederwaren ...)

ZITAT(DerTagAmMeer @ 08.Apr.2009 - 07:58) *
Übrigens:
Ich finde überhaupt nicht, dass sich das Thema vom Ursprungsbeitrag weg ausschweifend entfernt hat. Wenn man sein Augenmerk auf die Ausflüchte und Vermeidungen lenkt, mag es chaotisch wirken ... starrt man hingegen auf das Tabu im Zentrum: den Umgang mit Tieren - ist es einer der konzentriertesten Threats, die dieses Forum hervorgebracht hat. In meinen Augen jedenfalls.


(IMG:style_emoticons/default/thumbsup.gif)

Der Beitrag wurde von sonnenstrahl bearbeitet: 08.Apr.2009 - 09:28
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DerTagAmMeer
Beitrag 08.Apr.2009 - 15:19
Beitrag #48


Adiaphora
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(IMG:style_emoticons/default/flower2.gif) (IMG:style_emoticons/default/flower2.gif) (IMG:style_emoticons/default/flower2.gif) Uiuiui, vielleicht wird aus diesem Thema ja noch ein richtig großes Frühlingslesbengrillfest! (IMG:style_emoticons/default/flower2.gif) (IMG:style_emoticons/default/flower2.gif) (IMG:style_emoticons/default/flower2.gif)
... in Verbindung mit dem LFT am letzten Mai-Wochenende (Pfingsten!) lohnt sich ja möglicherweise auch eine etwas weitere Anreise (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ...

Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 08.Apr.2009 - 15:20
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Rafaella
Beitrag 08.Apr.2009 - 19:30
Beitrag #49


Freies Vögelchen
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(IMG:style_emoticons/default/bounce.gif)


noch bin ich nicht ganz so konsequent (hüttenkäse-, yoghurtfan (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif) ) aber...schmackofatz:

Vegan

(PS Ich weiß schon, dass es in dem thread primär nicht um gaumengenüsse geht, sondern um bruder/schwester tier)

Der Beitrag wurde von Rafaella bearbeitet: 08.Apr.2009 - 19:33
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sonnenstrahl
Beitrag 09.Apr.2009 - 08:52
Beitrag #50


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ZITAT(DerTagAmMeer @ 08.Apr.2009 - 16:19) *
(IMG:style_emoticons/default/flower2.gif) (IMG:style_emoticons/default/flower2.gif) (IMG:style_emoticons/default/flower2.gif) Uiuiui, vielleicht wird aus diesem Thema ja noch ein richtig großes Frühlingslesbengrillfest! (IMG:style_emoticons/default/flower2.gif) (IMG:style_emoticons/default/flower2.gif) (IMG:style_emoticons/default/flower2.gif)
... in Verbindung mit dem LFT am letzten Mai-Wochenende (Pfingsten!) lohnt sich ja möglicherweise auch eine etwas weitere Anreise (IMG:style_emoticons/default/wink.gif) ...


Was für eine verlockende Idee! Lesben-Kultur- und Gourmetreise ins Rheinische ... inklusive Vis a vis-Treffen der einen oder anderen meiner persönlichen LF-VIPs. (IMG:style_emoticons/default/bounce.gif)
Ich wünschte, ich hätte mir nicht vorgenommen, genau in der Zeit zwischen Abheben des heiligen Heissluftballons und Ankunft des ätherischen Vogels eine Doku zu schreiben, wofür ich sogar extra Urlaub eingereicht habe. GRMPF ... warum reibt mir das Leben eigentlich jedesmal viel schönere Alternativen unter die Nase, wenn ich mich an diese blöde Doku (die ich bis Jahresende nun endlich fertig haben muss, wenn ich mein Zertifikat komplikationslos bekommen möchte) setzen will? (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif) Oder sollte es möglich sein, die Doku etwas schneller zu schreiben, so dass sie zum großen Gemüsegrill-Festival fertig wäre (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif)


Der Beitrag wurde von sonnenstrahl bearbeitet: 09.Apr.2009 - 09:10
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sonnenstrahl
Beitrag 09.Apr.2009 - 09:08
Beitrag #51


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ZITAT(Rafaella @ 08.Apr.2009 - 20:30) *
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noch bin ich nicht ganz so konsequent (hüttenkäse-, yoghurtfan (IMG:style_emoticons/default/rolleyes.gif) ) aber...schmackofatz:

Vegan

(PS Ich weiß schon, dass es in dem thread primär nicht um gaumengenüsse geht, sondern um bruder/schwester tier)


Eier von glücklichen Hühnern und zu manchen, eher seltenen Gelegenheiten (Neue Kartoffeln mit ECHTER, selbstgemachter Sauce Hollandaise) auch Butter werden bei mir auch weiterhin auf den Tisch kommen dürfen. Das kann ich gut vertreten.

Ansonsten habe ich wegen meiner Milcheiweiss-Unverträglichkeit viele leckere Soja-, Hafer-, Reis-, Lupinen-Produkte kennengelernt. Die geschmackliche Umgewöhnung bei Joghurt z.B. ging sehr schnell - und mir fehlt keines der eiweissreichen Tiermilchprodukte. Sogar Pizza kann ich problemlos essen: Mit einer Sauce aus Sesammus, Wasser und Knoblauch oder aus Hefeflocken, Wasser, Senf und ein wenig Shoyu (leichte japan. Sojasauce) statt Käse *sich das Mäulchen leck* ...


Der Beitrag wurde von sonnenstrahl bearbeitet: 09.Apr.2009 - 09:29
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rubia
Beitrag 09.Apr.2009 - 12:34
Beitrag #52


Satansbraten
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ZITAT(sonnenstrahl @ 08.Apr.2009 - 10:15) *
(Stellt sich natürlich gleich als Nächstes die Frage nach Lederwaren ...)



...doch in der heutigen Zeit nicht mehr (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif)

Fleece Klamotten... Aqua Schuhe aus Microfaser... kein einziger *Polyester* muss dafür sterben (IMG:style_emoticons/default/bounce.gif)

rubia (IMG:style_emoticons/default/morgen.gif)
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sonnenstrahl
Beitrag 09.Apr.2009 - 14:59
Beitrag #53


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ZITAT(rubia @ 09.Apr.2009 - 13:34) *
ZITAT(sonnenstrahl @ 08.Apr.2009 - 10:15) *
(Stellt sich natürlich gleich als Nächstes die Frage nach Lederwaren ...)



...doch in der heutigen Zeit nicht mehr (IMG:style_emoticons/default/gruebel.gif)

Fleece Klamotten... Aqua Schuhe aus Microfaser... kein einziger *Polyester* muss dafür sterben (IMG:style_emoticons/default/bounce.gif)

rubia (IMG:style_emoticons/default/morgen.gif)


Ausformuliert lautet meine Frage nicht: "Gibt es eine Alternative zu Lederwaren?", denn mir ist klar, dass es die gibt, sondern: "Wie halten wir/haltet ihr es beim Thema Bekleidung mit Tierschutz?". Und mir persönlich stellte sich kurz die Frage: "Sollte ich jetzt z.B. meine neu erstandenen Voll-Leder-Trekkingstiefel wegwerfen, um ein besseres Gewissen zu haben, und um kein schlechtes Beispiel abzugeben?" Ich habe sie mir mit `Nein´ beantwortet, denn a) ist es für mich ein Unterschied, ob ich mir mehrmals pro Woche umgebrachte Tiere einverleibe, oder ob ich mir alle 15-20 Jahre ein neues Paar Wanderstiefel kaufe - wobei sich bei all dem Microfaserzeug eine andere, auch nicht unerhebliche Frage für mich auftut, und zwar die nach der meines Wissens noch nicht geklärten umweltfreundlichen Entsorgung, und b ) bin ich eindeutig nicht Prinzessin Krösus. Und c) ist mein Gewissen nicht so einfältig, sich an dem Wunschtraum hochzuhangeln, dass Wegwerfen das Tier, das in meinen bereits gekauften Schuhen steckt, wieder lebendig macht.

Der Beitrag wurde von sonnenstrahl bearbeitet: 09.Apr.2009 - 16:32
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Sägefisch
Beitrag 10.Apr.2009 - 09:58
Beitrag #54


Schlaudegen.
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Hier ist ja mehrfach der Begriff Scham ins Spiel gebracht worden.

Scham worüber genau? Über das eigene "mitmachen"? Für mich war das seinerzeit ein ziemliches Thema, was eigentlich meine Motivation gewesen ist auf Fleisch zu verzichten, und Scham war eher nicht dabei. Gut, moralische Fragen sind immer irgendwie mit Scham verknüpft (Scham als Eigensanktion) aber es war nie ein dominierendes Gefühl.

Welche Regungen haben Euren Weg zur vegetarischen Ernährung geformt?

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Hortensie
Beitrag 10.Apr.2009 - 11:25
Beitrag #55


"Jeck op Sticker"
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ZITAT(Sägefisch @ 10.Apr.2009 - 10:58) *
Welche Regungen haben Euren Weg zur vegetarischen Ernährung geformt?

Meine Mutter hatte eine Art Kotten mit Geflügelzucht. Diese Geflügelzucht hat jetzt mein jüngster Bruder und von dort beziehe ich mein Geflügel.

Ich habe mich ab meinem 12. Lebensjahr ca. 3 Jahre vegetarisch ernährt, weil ich davor (mal wieder) beim schlachten helfen musste. Diesmal fand ich es allerdings extrem eklig und habe dann aus der Konsequenz heraus mit dem Fleischkonsum aufgehört.
Dann haben sich meine Lebensumstände in den nächsten 3 Jahre verändert bzw. waren starken Veränderungen ausgesetzt, so das ich auf meine Ernährung nicht mehr so genau geachtet habe. Ich habe mich aber fleischarm ernährt.
Dann hatte ich immer mal so so Phasen, wo ich wenig oder kaum Fleisch gegessen habe.
Heute handhabe ich dass so, dass ich mich überwiegend mit Gemüse, Kohlenhydraten und wenig Fleisch ernähre.
Biologische Landwirtschaft ist für mich wichtig und - als Überbleibsel aus meinen vegetarischen Zeiten - kann ich immer noch tageweise auf Fleisch verzichten, ohne dass ich mich nicht ausgewogen ernähren würde, oder das ich das Gefühl habe,mir fehlt etwas.
Wichtig ist für mich beim Fleisch, wie bei anderen Sachen auch, die Zubereitung.
Insgesamt kann ich sagen, dass wenn ich mir unser Budget angucke, dass wir für Obst und Gemüse mehr Geld ausgeben, als für Fleisch. Aber wenn wir Fleisch kaufen, dann lieber bessere Qualität als größere Menge.

Der Beitrag wurde von pantoffelheld bearbeitet: 10.Apr.2009 - 11:32
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sonnenstrahl
Beitrag 10.Apr.2009 - 14:26
Beitrag #56


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ZITAT(Sägefisch @ 10.Apr.2009 - 10:58) *
Hier ist ja mehrfach der Begriff Scham ins Spiel gebracht worden.

Scham worüber genau?


Scham darüber, wider mein sich deutlich meldendes Mitgefühl und wider mein Entsetzen gehandelt zu haben.
Darüber, mein egozentrisches Gut-im-Saft-stehen-wollen (im Sinne der Chinesischen Medizin, deren Vertreter z.T. bekanntlich auch heute noch am liebsten weiterhin die zermörserten Geweihe geschützter Sikka-Hirsche und den Gallensaft von grausam gequälten Bären gegen bestimmte menschliche Krankheitszustände zur Hilfe nehmen - dort wo Verbote noch nicht greifen oder Kontrollen leider nicht stattfinden.) über mein ethisches Empfinden gestellt zu haben, indem ich mir jahrelang winters Kraftbrühen auf Tierbasis gekocht habe.
Scham darüber, mein Mitfühlen gleichwertig und wissend neben meine raubtierhaften Impulse und stellen, anstatt klar zu wählen - was uns Menschen im Gegensatz zu anderen Raubtieren frei steht (Und das absolut ohne gesundheitliche Einbußen - im Gegenteil).


edit: Komma

Der Beitrag wurde von sonnenstrahl bearbeitet: 10.Apr.2009 - 14:52
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Sägefisch
Beitrag 10.Apr.2009 - 15:43
Beitrag #57


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Ich frage mich dann aber, wieviel kategorischer Imperativ da drin steckt.

Wenn man der fleischhaltigen Ernährung die Legitimität aberkennt, positioniert man sich dann nicht ein Stück weit außerhalb der Natur? Ich meine nicht die Entscheidung der einzelnen für die einzelne sondern die moralische Dimension darin, die ja eine gewisse Allgemeingültigkeit beinhaltet oder beansprucht.
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sonnenstrahl
Beitrag 10.Apr.2009 - 16:42
Beitrag #58


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Was mich betrifft: Ich tauge nicht zur Missionarin - wohl aber dazu, auf mein eigenes Gewissen zu hören. Und daraus folgend dazu, einfach vorzuleben, was ich für gut halte, und auf Nachfrage hin Auskunft zu geben.
Prozesse brauchen viel Zeit, die Bereitschaft, sich berühren zu lassen, Neugier auf Anderes als das Gewohnte, Bekannte, sowie Einsicht und Mut. Um aktiv moralzuaposteln bin ich mir des menschlichen Potentials in alle Richtungen, der Tragweite von aus persönlichen Lebensgeschichten entstandenen Gefühlskomplexen, und der Schwierigkeit, sich gerade dort zu verändern, wo der gefühlt selbstverständlichere, vorgebahnte Weg eher in die entgegengesetzte Richtung weist, viel zu bewusst. Da vertraue ich das Thema dann doch lieber entspannt der morphischen Resonanz an.

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DerTagAmMeer
Beitrag 10.Apr.2009 - 17:58
Beitrag #59


Adiaphora
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Wofür ich mich wirklich schäme:

Die Haustiere meiner Kindheit. Es waren Gruppentiere, doch jedes vegetierte für sich allein in einem viel zu kleinen Käfig, bis es starb.
Ja, ich weiß, in dem Alter wären meine Eltern für eine "artgerechte Haltung" zuständig gewesen ... das ändert aber nichts an dem bohrenden Gefühl meiner Schuld durch Unterlassung und Vernachlässigung. Außerdem war ICH es, die sich die Tiere gewünscht hatte.

Meine Bequemlichkeit. Wenn ich GENAU WEISS, dass eine Alternative möglich ist, ich aber einfach zu bequem bin.

Meine Eitelkeit. Wenn mir perfekt getuschte Wimpern oder eine besondere Frisur wichtiger sind als ... nein ... wenn ich beim Kauf gewisser Kosmetikartikel EXTRA nicht darüber nachdenke, dass sie nicht ohne Tierversuche zu haben sind.

Meine Scheinheiligkeit. Wenn ich mir Parfum und Taschen schenken lasse, um sie selbst nicht kaufen zu müssen.

Mein Geiz. Wenn ich mir die richtige Wahl leisten könnte aber zu knauserig bin, einen angemessenen Preis dafür zu bezahlen.

Zum kategorischen Imperativ kann ich noch immer nicht viel beitragen. Ich fühle mich nicht berufen, mit erhobenem Zeigefinger oder die Moralkeule schwingend durch die Welt zu marschieren. Die meisten Menschen fühlen sich ohnehin schon durch ein "nein Danke" gewaltig provoziert.
Ich esse sehr gern gemeinsam mit anderen - auch wenn sie Fleisch auf ihrem Teller haben.

GANZ ANDERS sieht es mit idiotischen Rechtfertigungen aus ... bei den Eskimos gibt es gar keine essbare Vegetation ... Veganer verursachen mit ihrem Sojawürstchenkonsum die Rodung der Regenwälder ... Menschen haben schließlich Reißzähne ... B12!!!! ... Algen haben auch eine Seele, wenn Du die isst, DARFST Du auch zu Sushi nicht nein sagen ... Ha! Deine Uhr hat ein Lederarmband, jawohl! ... Ich esse nur Eier von glücklichen Hühnern ... Nutztierrassen würden aussterben, wenn der Mensch sie nicht ausbeuten würde ...

Da sehe ich keinen Grund mich dumm zu stellen.

Da hier im Forum mehr diskutiert und argumentiert als gemeinsam gegessen wird*, kann es gut sein, dass ich moralinsaurer wirke als ich eigentlich bin (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)

edit: *was sich ja schon bald ändern könnte (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif)

Der Beitrag wurde von DerTagAmMeer bearbeitet: 10.Apr.2009 - 19:54
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sonnenstrahl
Beitrag 11.Apr.2009 - 07:37
Beitrag #60


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ZITAT(DerTagAmMeer @ 10.Apr.2009 - 18:58) *
Da hier im Forum mehr diskutiert und argumentiert als gemeinsam gegessen wird* ...)

edit: *was sich ja schon bald ändern könnte (IMG:style_emoticons/default/biggrin.gif)


Oh ja ! (IMG:style_emoticons/default/bounce.gif) Ich bin auch unbedingt dafür, eine gelegentliche (IMG:style_emoticons/default/essen.gif) Lesben-Lukullissima-Tafelrunde einzuführen. Sowas wie reihum alle paar Monate. Und je nach Anzahl der teilnehmenden Schlemmerinnen kocht die jeweilige Gastgeberin - oder jede bringt einfach was Köstliches mit. (IMG:http://www.cosgan.de/images/smilie/froehlich/m010.gif) (IMG:http://www.cosgan.de/images/smilie/nahrung/g015.gif)

dtam: Steht die Einladung zum großen Frühlingslesbengrillfest Ende Mai?
Wenn ja: Ich habe beschlossen, sehr konzentriert und effektiv zu arbeiten - und bin gerne dabei.
(IMG:http://www.kolobok.us/smiles/artists/mother_goose/MG_32.gif)


Der Beitrag wurde von sonnenstrahl bearbeitet: 11.Apr.2009 - 07:38
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