Frau von der Leyen plant, dass Selbständige im nächsten Jahr Zwangsbeiträge in die gesetzliche Rentenversicherung zahlen sollen. Wer mehr als 400 Euro verdient soll dann ab 250 Euro aufwärts zahlen. Dies bedeutet für viele Kleinunternehmerinnen und Frauen, dass sie ihren Job aufgeben müssen, da die Beiträge zu hoch sein werden. Ziel sind Minirenten von denen keine Frau leben kann.
Auch für Künstlerinnen, Kreative und Anfängerinnen und Quereinsteigerinnen bedeutet das noch mehr Erschwernisse.
Unterschriften dagegen kann man noch einige Tage bis zum 21. im Internet unter Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages abgeben.
Bei Facebook gibt es die Gruppe:Keine Rentenpflicht für Selbständige
Event Petition gegen Rentenpflicht für Selbständige
Vielleicht ist jemand so nett und verlinkt das hier mit den Infos. Danke.
Habe ich gerade gelesen. Mich stört es, dass frau sich da anmelden muss um unterzeichnen zu können. Da werden mal wieder unmengen von Daten gesammelt.
Wir können es jedoch ja auch anders und zwar abwählen (gelb-schwarz)! Das geht ganz einfach, denn nächstes Jahr ist Bundestagswahl!
lg
Lucia B.
Um ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen, ist hier ein http://www.cecu.de/gesetzliche-rente-selbstaendige.html.
edit: Link eingefügt
Apricot, dein Link führt leider nur zu einer Versicherung. Wichtiger wäre die Info.
Grundsatzfragen zum Beitrags- und Versicherungsrecht in der gesetzlichen Rentenversicherung. Keine Rentenverischerung für Selbständige ( 32150)
Lucia, ich gebe Dir natürlich recht damit, dass man solche Parteien nicht wählen sollte.
Aber wenn man Petionen für den Bundestag unterzeichnet, so ist das nun mal keine anonyme Unterzeichnung wie bei anderen Unterschriftensammlungen auch.
Ich finde es jedoch wichtig, sich mit dem Thema zu beschäftigen, da es viele selbständige Frauen mit geringen Einkomen und Zusatzverdiensten, Wiedereinsteigerinnen, Nebenerwerbsfrauen usw die erstmal wenig verdienen und durch den geplanten Abgabezwang dann vielleicht sich garnichts aufbauen können.
Unter Deskmag coworking findet man bei Google auch den Artikel über Frau von der Leyens Pläne.
In der Schweiz zahlen Selbständige ebenfalls in die Versicherung ein.
Wenn man nicht genug zur Seite legen kann, um die Rentenversicherung zu bezahlen, wie soll man dann Geld ansparen, um im Alter davon zu leben?
Ich kann so "aussem Lämäng" nichts zu äußern. Ich überlege gerade, wie sich Selbstständige denn z.Zt. absichern. Ist die gesetzliche Rentenversicherung denn schlechter als eine Private? Ich kenne auch Menschen, die sich freiwillig in einer gesetzlichen Krankenversicherung versichern.
Was wäre den für Selbstständige/Kleinunternehmerinnen empfehlenswert, so aus deren Sicht?
Ich finde es völlig richtig, daß auch Selbständige in den allgemeinen Rententopf einzahlen sollen (für Künstler gibt es übrigens schon lange die Künstlersozialkasse) denn oft verdienen Selbständige sehr viel besser als Angestellte. Ich finde es eine, gelinde gesagt, seltsame Solidargemeinschaft, in der die Angestellten als einzige 'zwangssolidarisch' sind mit Rentnern, Arbeitslosen und Kranken, zumal bei ihrer Rente völlig in den Sternen steht, wie hoch sie einmal sein und vor allem ab welchem Lebensalter sie ausgezahlt werden wird.
Also hätte ich auch hier gerne alle in einem Topf: Arm und Reich, Angestellt und Selbständig, Mann und Frau (genau wie bei der Krankenversicherung) und es steht für mich völlig außer Frage, daß die Beiträge so berechnet werden müssen daß keine noch so kleine Existenz daran kaputt geht (die, nebenbei bemerkt, genau wie alle anderen auch im Alter Kleidung, ein Dach über dem Kopf und etwas zu beißen benötigt.)
Tja, wenn sich die gesetzliche Rentenversicherung auch mal solidarisch darstellen würde, wäre es zumindest ein anfang...
wenn du dich selbständig machst wirst du irgendwann damit konfrontiert, bzw. wirst zu einem persönlichen gespräch bei der gesetzlichen eingeladen.
dieses gespräch verlief bei mir ungefähr so: sie zahlen jetzt seit 21 jahren beiträge zur gesetzlichen rentenversicherung, wenn sie weiterhin in die gesetzliche einzahlen, wäre das ein betrag X (dieser betrag X lag so knapp um die 1000 euro!!!!), dann kann aber immer noch nicht eine mindestrente im Jahre soundso garantiert werden, die derzeitigen berechnungen lagen bei einem betrag von dem ich ausgehen konnte, das ich damit sicher nicht leben kann.... entscheiden sie sich gegen die gestzliche rentenversicherung, erlöschen somit auch ihre bisherigen beiträge.... 21 jahre für'n a....!!
die einzig kluge entscheidung ist/war, private vorsorge zu treffen, erstens weil der betrag den die gesetzliche haben wollte dann viel mehr wert ist, zweitens, weil ich somit als selbständige flexibler bin.... läuft es einmal nicht so gut, kann ich mit meinen zahlungen aussetzen, dann wieder einsteigen wenns wieder geht und/oder auch sonderzahlungen leisten.
@miriam, deine vorstellung, dass selbständige sehr viel besser verdienen als angestellte halte ich gelinde gesagt für ein gerücht und kann dir von meiner seite aus auch gegenteiliges beweisen.
die kosten, die ich zu tragen habe, für vorsorge, krankenkasse (nein, ich bin nicht privat versichert!), lohnnebenkosten für meine angestellten etc., überschreiten das, womit sich eine angestellte rumschlagen muss, um ein vielfaches.
wenn die gesetzliche rentenversicherung wieder geld von mir haben will, dann hätte ich auch gerne die 21 jahre, die ich bereits gezahlt habe, wieder angerechnet.... das wäre zumindest fair.... weit entfernt von solidarisch wären wir dann immer noch, miner meinung nach
@miriam, deine vorstellung, dass selbständige sehr viel besser verdienen als angestellte halte ich gelinde gesagt für ein gerücht und kann dir von meiner seite aus auch gegenteiliges beweisen.
die kosten, die ich zu tragen habe, für vorsorge, krankenkasse (nein, ich bin nicht privat versichert!), lohnnebenkosten für meine angestellten etc., überschreiten das, womit sich eine angestellte rumschlagen muss, um ein vielfaches.
wenn die gesetzliche rentenversicherung wieder geld von mir haben will, dann hätte ich auch gerne die 21 jahre, die ich bereits gezahlt habe, wieder angerechnet.... das wäre zumindest fair.... weit entfernt von solidarisch wären wir dann immer noch, miner meinung nach
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Hallo MrsM,
zunächst einmal habe ich keineswegs behauptet, daß alle Selbständigen besser verdienen als Angestellte sondern nur, daß das oft der Fall ist. (Ich war früher auch einmal selbständig und das nicht in einem Metier, in dem man sich eine goldene Nase verdient...)
Außerdem hatte ich geschrieben, daß, im Falle einer Pflichtversicherung für Selbständige, die Beiträge so gestaltet werden müßten, daß sie keine Existenzen kaputt machen.
Es ist genau die von Dir angesprochene Tatsache, daß die bei privater, also selbst gewählter Altersvorsorge aufgewendeten Beiträge Dir später sehr viel mehr bringen und flexibler gehandhabt werden können als wenn Du sie in die gesetzliche RV einzahlen würdest, die mich so ärgert:
wie kann es angehen, daß ein großer Teil der Bevölkerung (die Angestellten) dazu gezwungen wird, monatlich einen festen Prozentsatz seines Einkommens in die gesetzliche RV einzuzahlen? (Womit die Angestellten übrigens die gegenwärtigen Renten finanzieren und weder wissen, was später für sie dabei herauspringt noch wann sie überhaupt in Rente gehen dürfen) während die anderen frei wählen dürfen ob überhaupt und, falls ja, wie sie ihre Altersvorsorge gestalten und die Höhe ihrer Beiträge selbst bestimmen können? Da sollte doch für größtmögliche Gerechtigkeit gesorgt werden, oder nicht?
Hier noch ein kleines Beispiel der himmelschreienden Ungerechtigkeit im deutschen Sozialversicherungssystem: vor Jahren hatte ich ein Angestelltenverhältnis über lediglich sechs (!) Stunden wöchentlich. Da mein Gehalt über einer gewissen Grenze lag, war ich voll sozialversicherungspflichtig, also über dieses Mini-Angestelltenverhältnis u.a. auch krankenversichert. Da man von sechs Wochenstunden aber schlecht leben kann, arbeitete ich auch selbständig, und zwar ganz offiziell und habe auch dafür natürlich auch Einkommenssteuern bezahlt. Was jedoch nicht fällig wurde waren Sozialversicherungsbeiträge. Das heißt, ich war für einen lächerlich niedrigen Beitrag krankenversichert und mußte von meinen Einnahmen aus selbständiger Arbeit keinen Pfennig dafür abdrücken. Und an dieser Regelung hat sich bis heute nichts geändert, soweit ich gehört habe...
Gruß, Miriam
PS. @MrsM: Selbstverständlich müßten Dir die in die bereits in die RV eingezahlten Beiträge angerechnet werden!
Es geht bei der Petion um die Pflichtversicherung für kleine Selbständige, die nur wenig und unregelmässig verdienen, Großverdiener wie Apotheker, Ärzte, Anwälte usw sind davon ausgenommen. Sie dürfen sich auch weiter anders versichern. So der Gesetzentwurf von von der Leyen.
Deshalb gibt es ja die Petition im Deutschen Bundestag, Miriam.
Das Problem ist, dass kleine Selbständige und unregelmässig verdienende gezwungen werden sollen monatlich gewisse Summen zu bezahlen. Für Großverdiener gibt es Ausnahmeregelungen. Sie können sich selbstverständlich anderweitig versichern.
Ich bin jetzt mal dem Link gefolgt und finde die Sache westentlich komplizierter als hier dargestellt. Um nur einen Punkt heraus zu greifen lese ich dort beispielsweise: "Die Pflicht zur Altersvorsorge kann wahlweise in die gesetzliche RV oder über eine private RV ausgeübt werden."
Von einer Verpflichtung für Selbständige, in die gesetzliche RV einzuzahlen kann also keineswegs die Rede sein. Vielmehr geht es in v. d. Leyens Gesetzesentwurf darum, daß auch Selbständige durch eine angemessene Altersvorsorge späterer Altersarmut vorbeugen, grundsätzlich kein verwerflicher Gedanke, wie ich finde.
Daß sich dabei so mancher Kleinunternehmer oder Freiberufler völlig zu Recht sorgt, wie er die Beiträge aufbringen soll, steht sicher außer Frage aber auf einem ganz anderen Blatt als eine Beitragsverpflichtung von Selbständigen zugunsten des allgemeinen Rententopfs. Schade!
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