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Die gute alte Küche - in neuem Gewand _ Coming-out und andere LesbenLebenslagen _ oh man...

Geschrieben von: Psycho am 10.Feb.2006 - 15:12

irgendwie weiß ich nicht so ganz was los is bei mir oder eher mit mir sad.gif
naja oder eher doch...
ich will kein mädel sein das ist schon immer so also schon seit ich klein bin sad.gif
da hab ich immer mit den jungs fußball gespielt
naja und heute ist es eigentlich auch nicht anders sad.gif
obwohl ich immer gehofft hab das es sich ändert hats aber nicht

wenn ich ehrlich bin brauch ich nicht drum rum zu reden und sagen
ich weiß nicht ob ich lieber n mädel will oder n junge die frage ist klar...n mädel

obwohls eher im vordergrund steht das ich kein mädel sein will
dann müsste es eigentlich klar sein das ich lieber n mädel will....was.gif
ahh was.gif ich weiß auch nicht wie ichs sagen soll oder eher gesagt schreiben soll wink.gif


würd mich über n feedback freuen bei dems genau so ist oder so ähnlich


Geschrieben von: datda am 10.Feb.2006 - 15:24

was.gif Häh, ich versteh nur Bahnhof wacko.gif
Also, du bist ein Mädel und willst es auch bleiben. Schön, dann ist es doch klar, oder? was.gif
Mal eine bescheidene Frage, was möchtest du? Vielleicht kannst du es hier erklären oder die anderen blicken durch.

Gruß von der, die auf dem Schlauch steht

Geschrieben von: Liane am 10.Feb.2006 - 15:26

Hallo smile.gif

Ich spüre Deine Verwirrung.
Allerdings würde ich nach dem, was Du schreibst, nicht denken, dass Du lesbisch bist, sondern, dass Du ein heterosexuell fühlender Mann in einem Frauenkörper bist. Dann aber wäre das nicht das richtige Forum für Dich. Sieh Dich doch mal auf Konnys Lesbenseiten um, leider weiss ich auch keinen konkreten link o.ä., da ich vom Thema Transsexualität nicht betroffen bin.
Unter der Rubrik "Newbies", wo Du Dich schon vorgestellt hast, hat Regembogen einen Hinweis gepostet (ich glaube, der Name der Userin, die den thread eröffnet hat, ist Dizzy - Ihr zwei könntet einander vielleicht besser weiterhelfen)

Gurss
Liane

Geschrieben von: Liane am 10.Feb.2006 - 15:31

QUOTE (datda @ 10.Feb.2006 - 15:24)
was.gif Häh, ich versteh nur Bahnhof wacko.gif
Also, du bist ein Mädel und willst es auch bleiben. Schön, dann ist es doch klar, oder? was.gif
Mal eine bescheidene Frage, was möchtest du? Vielleicht kannst du es hier erklären oder die anderen blicken durch.

Gruß von der, die auf dem Schlauch steht

Also ich habe verstanden, dass Psycho sicher ist, sich nach einer Frau zu sehnen - dass aber für sie/ihn im Vordergrund steht, KEINE Frau mehr SEIN zu wollen. Die Sätze sind etwas verwirrend mangels Interpunktion und Grossschreibung - aber nach 3-maligem Lesen habe ich es so verstanden...

Geschrieben von: Psycho am 10.Feb.2006 - 15:33

wacko.gif wacko.gif das ist zuviel

also ich bin ein heterosexuell fühlender mann in einem frauenkörper
aja und wo ist da jetzt der unterschied ? wacko.gif

Geschrieben von: Liane am 10.Feb.2006 - 15:35

Diese Frage können Dir eben ebenso Fühlende besser beantworten als Lesben....

Geschrieben von: Psycho am 10.Feb.2006 - 15:36

aha gut...danke aber trotzdem smile.gif

Geschrieben von: datda am 10.Feb.2006 - 15:37

Aha, dann bist du total verkehrt hier wink.gif
Ich denke, du machst dich auf Connys Seiten schlau und findest dort entsprechendere Links für deine Transsexualität.
Ich fürchte, du wirst hier gleich höflich hinaus komplementiert.

Gruß datda

Geschrieben von: Psycho am 10.Feb.2006 - 15:41

na macht nix wenn ich hier falsch bin ich falsch
dann löscht mich wieder wink.gif

ich danke euch trotzdem smile.gif

Geschrieben von: LadyGodiva am 10.Feb.2006 - 15:41

Eine Frau, die (überwiegend) Frauen begehrt, ist eine Lesbe.

Ein Mann, geboren in einen Frauenkörper, ist transsexuell.

Es sind zwei verschiedene Paar Schuhe, bei uns gibt's nur das Regal für den ersten Umstand.

Ich wünsche dir viel Glück bei deiner Suche - das hier ist aber definitiv nicht das richtige Forum für dich, denn hier posten Frauen, die frauenliebend sind.

Geschrieben von: marzycielka am 10.Feb.2006 - 16:00

Hallo!

Ich habe Dir mal ein paar Links rausgesucht, die Dir vielleicht weiterhelfen können.


Und noch ein Tipp von mir:
Manchmal ist es einem wichtig sich einordnen zu können, aber mensch muss sich nicht zwangsläufig einordnen und festlegen.



http://www.transgender-net.de

http://www.transmann.de

http://www.trans-id.de

http://www.butch-femme.de

http://www.sonntags-club.de

http://www.dragkingdom.de

http://de.wikipedia.org/wiki/Queer_Theory

Geschrieben von: Psycho am 10.Feb.2006 - 16:53

@ LadyGodiva
danke smile.gif


@ marzycielka
auch ein danke an dich für die links und die mühe smile.gif


dann werd ich mich mal auf die suche machen... smile.gif

Geschrieben von: noname45 am 10.Feb.2006 - 16:57

Mal ne Frage am Rande: Psycho darf doch aber hier posten, solange sie nichts "unlesbisches" (tolle neue Wortkreation) thematisiert?

Immerhin ist sie ja unsicher und hm naja... vielleicht hab ich die Regeln doch nicht so richtig verstanden?

Geschrieben von: LadyGodiva am 10.Feb.2006 - 17:03

Welchen Sinn soll das machen?
Es geht ihr ja nicht um ihre Frauenliebe, sondern ihre Unsicherheit die Geschlechtszugehörigkeit betreffend.
Ein Lesbenforum ist ein Forum für Frauen, die Frauen lieben.
Das Internet ist sooooo weit, die oben angeführte Linkliste (danke flowers.gif ) bietet genügend Alternativen.

Geschrieben von: noname45 am 10.Feb.2006 - 17:07

Hm ja ok... seh ich ein.

Geschrieben von: pandora am 10.Feb.2006 - 17:23

QUOTE (Pumuckl @ 10.Feb.2006 - 17:07)
Hm ja ok... seh ich ein.

Ich überhaupt nicht, denn...

sie ist eine Frau, eine Frau, eine Frau...

und zwar solange bis sie selbst sagt, dass sie keine ist.
Bisher habe ich nur gelesen...." ich will lieber keine Frau sein...

und was transsexualität ist, weiss sie wohl auch noch nicht ...Oder gruebel.gif was.gif

Wem könnte es also schaden wenn sie hier postet??? @LadyGodiva
QUOTE
Ein Lesbenforum ist ein Forum für Frauen, die Frauen lieben.


Edit...noch eine Quote eingefügt

Geschrieben von: noname45 am 10.Feb.2006 - 17:27

@pandora:

Ich hab das jetzt so verstanden, dass nur dieses Thema nicht weiter geführt wird, weil es nicht hierherpasst.

Geschrieben von: LadyGodiva am 10.Feb.2006 - 17:32

Die Frage nach einem möglichen "Schaden" ist in meinen Augen mal wieder relativ plakativ -
natürlich schadet es nicht; jedoch:
Eine F-zu-M-transsexuelle Frau ist nach meinem Dafürhalten keine Lesbe; wir haben Psycho auf diese Problematik hingewiesen.
Die Frauen, die hier posten, haben eines gemeinsam: es sind Frauen, die Frauen lieben.
Es gibt thematische Grenzen, die leider nur seltenst mit "harten Kriterien" zu umschreiben sind (ich bedauere dies auch), oft auch eine individuelle Abwägung erfordern - aber doch irgendwo zu ziehen sind, um nicht der Beliebigkeit anheim zu fallen.
Ein Lesbenforum ist, noch einmal, ein Forum für Frauen, die Frauen lieben.
Unabhängig davon gibt es sicherlich Foren, die Psychos Kernthema Transsexualität intensiver diskutieren können, als es hier in unserem frauenliebenden Rahmen möglich oder gar erwünscht ist.

Geschrieben von: Psycho am 10.Feb.2006 - 17:34

doch was transsexualität ist weiß ich smile.gif

ja ich BIN eine frau
will zwar keine sein
aber ich bin eine
und steh auf frauen

so ein bissl besser formuliert? wink.gif



so also dann machts mal jut ne? wink.gif smile.gif

Geschrieben von: noname45 am 10.Feb.2006 - 17:36

Psycho, ich fürchte die andere Formulierung wird nicht viel ändern.

Geschrieben von: pandora am 10.Feb.2006 - 17:40

QUOTE (LadyGodiva @ 10.Feb.2006 - 17:32)

Ein Lesbenforum ist, noch einmal, ein Forum für Frauen, die Frauen lieben.


Unabhängig davon gibt es sicherlich Foren, die Psychos Kernthema Transsexualität intensiver diskutieren können, als es hier in unserem frauenliebenden Rahmen möglich oder gar erwünscht ist.

Du sagst es selbst Lady...es ist eine Forum für Frauen die Frauen lieben

Und ich finde nun wirklich das Psycho schon selbst sagen muss, dass sie keine Frau ist...

Ich wüsste zu gerne von Dir, woher Du weisst oder warum Du annimmst, dass Transsexualität hier nicht gerne diskutiert wird???
Ich jedenfalls finde dieses Thema höchstspannend und wichtig.
Und ich als frauenliebende Frau würde gerne mehr darüber erfahren...ohne dafür in ein anderes Forum wechseln zu müssen...

Edit...Psycho, Du solltest nicht so schnell die Fahnen streichen...Du bist nicht gesperrt...
Kann jedoch verstehen, dass Du Dich hier nicht willkommen fühlst sleep.gif

Geschrieben von: LadyGodiva am 10.Feb.2006 - 17:48

Warum taucht jetzt der Begriff "sperren" auf - ich verstehe diese Panikmache nicht, Pandora -
niemand wird Psycho sperren, weil wir das Thema "Transsexualität" nicht abdecken können.
Gesperrt werden hier "Userinnen" die sich als Mann erweisen;, die sich nicht fähig zeigen, in einem angemessenen Tonfall zu diskutieren; die hier nur zur "Stimmungsmache" auftauchen oder eindeutige Angebote unterbreiten.

Unser Lesbenforum ist ein Frauenraum und abgrenzens- bzw. auch schützenswert; eine F-zu-M-Transsexuelle ist keine Lesbe.

Geschrieben von: pandora am 10.Feb.2006 - 17:55

QUOTE (LadyGodiva @ 10.Feb.2006 - 17:48)
Warum taucht jetzt der Begriff "sperren" auf - ich verstehe diese Panikmache nicht, Pandora -
niemand wird Psycho sperren, weil wir das Thema "Transsexualität" nicht abdecken können.

Lady, ich verstehe nicht warum Du mir panikmache unterstellst sleep.gif

Ich habe nur gesagt das Psycho nicht gesperrt ist und darum nicht zu gehen brauch...
Ich denke, dass dies ein grosser Unterschied ist...

Nochmal meine Frage...wieso kann eine Diskusion über Transsexualität nicht stattfinden, niemand hat doch verlangt oder darum gebeten, dass "ihr", wer auch immer "wir" ist, irgend etwas abdecken sollt oder müsst...
Nur eine Diskussion und/oder ein Meinungsaustausch reicht doch...

Edit ...Ob Psycho eine Frau zu Mann Transsexuelle ist, weiss sie doch überhaupt nicht, bisher weiss sie nur, dass sie kein Mädel sein will...

Edit 2...Satz ergänzt

Geschrieben von: Psycho am 10.Feb.2006 - 17:56

also ich weiß nicht was ich denken soll...sorry wacko.gif


ich lese das ich schon selber sagen müsste das ich keine frau bin und sowas
aber ich bin KEIN mann sondern eine frau


also irgendwie hab ich das gefühl es kommt immer aufs selbe raus was ich sag laugh.gif


ich bin wohl nur zu blöd um es richtig zu formulieren sad.gif

Geschrieben von: pandora am 10.Feb.2006 - 17:59

QUOTE (Psycho @ 10.Feb.2006 - 17:56)
also ich weiß nicht was ich denken soll...sorry wacko.gif


ich lese das ich schon selber sagen müsste das ich keine frau bin und sowas
aber ich bin KEIN mann sondern eine frau


also irgendwie hab ich das gefühl es kommt immer aufs selbe raus was ich sag laugh.gif


ich bin wohl nur zu blöd um es richtig zu formulieren sad.gif

Nein nein, Psycho...
Meine Aussage bezieht sich auf eine Aussage von LG...
Du bist nicht blöd... und ich habe verstanden, dass Du eine Frau bist smile.gif

Geschrieben von: LadyGodiva am 10.Feb.2006 - 18:04

QUOTE (pandora)
Ich habe nur gesagt das Psycho nicht gesperrt ist und darum nicht zu gehen brauch...

das ist sehr freundlich von dir, aber ich weise gerne noch einmal darauf hin, dass wir hier Transthemen nicht diskutiert haben möchten
QUOTE (Wer @ wie,was-Auszug)
Hetera-, Bi- und Trans-Themen, wenn dabei nicht die lesbische Frau mit ihrem Leben und Lieben im Mittelpunkt steht

Psycho schreibt:
QUOTE
ich will kein mädel sein das ist schon immer so also schon seit ich klein bin


wir haben Psycho darauf hingewiesen, dass wir das Thema Transsexualität in diesem Rahmen nicht diskutiert haben möchten, daraufhin hat sich eine Userin noch die Mühe gemacht, Links zu finden, die ihr weiter helfen können; in aller Freundlichkeit, mit allem Respekt.

Wir haben hier auch ein UFo für lesbische Mütter - und auch wenn es um Mutterschaft im weitesten Sinne geht, so legen wir Wert darauf, dass die Frau mit Kind auch frauenliebend ist, andernfalls ist sie in einem Lesbenforum einfach fehl am Platze; wenn du dich für Transthemen interessierst, Pandora, kannst du doch auch in Transforen mitlesen.

Geschrieben von: Psycho am 10.Feb.2006 - 18:05

na da bin ich froh
ich war schon am verzweifeln
weil ich nicht wusste wie ich es anderes forumlieren soll smile.gif


nochwas ich fühl mich nicht "nicht willkommen"
ich hätts akzeptiert und hätt mir nicht die kugel gegeben wink.gif
wenn ich rausgefolgen wäre

Geschrieben von: LadyGodiva am 10.Feb.2006 - 18:10

QUOTE (Psycho @ 10.Feb.2006 - 18:05)
nochwas ich fühl mich nicht "nicht willkommen"
ich hätts akzeptiert und hätt mir nicht die kugel gegeben wink.gif
wenn ich rausgefolgen wäre

eben, es will dich niemand hier "rauswerfen"

du sollst nur wissen, dass wir aus offenbar immer und immer wieder zur Diskussion stehenden Gründen auf das Thema Transsexualität in diesem Forum nicht weiter eingehen wollen;
Du fühlst dich, so viel ich erfasst habe, als Mann in einem Frauenkörper.
Dafür gibt es Foren, die diese Problematik intensiver behandeln können, ohne dabei ihren Leitgedanken (nochmal: Lesbenforen - Forum für Frauen, die Frauen lieben) zur Disposition zu stellen.

Geschrieben von: datda am 10.Feb.2006 - 18:14

Hmm, wenn ich mal zaghaft hier einwenden darf, solange psycho

QUOTE (Psycho @ 10.Feb.2006 - 17:56)
aber ich bin KEIN mann sondern eine frau
und
QUOTE
ja ich BIN eine frau

das von sich gibt und transsexuelle Themen nicht anschneidet, kann sie sich doch in diesem Forum bewegen, oder?

Geschrieben von: Psycho am 10.Feb.2006 - 18:14

wir machen das ganz einfach so
ich werd gehen und dann hats sich das

ich will nicht das ihr euch da in die wollen kriegt

es ist so wie es ist und dann ists doch gut smile.gif

Geschrieben von: LadyGodiva am 10.Feb.2006 - 18:16

QUOTE (datda @ 10.Feb.2006 - 18:14)
Hmm, wenn ich mal zaghaft hier einwenden darf, solange psycho
QUOTE (Psycho @ 10.Feb.2006 - 17:56)
aber ich bin KEIN mann sondern eine frau
und
QUOTE
ja ich BIN eine frau

das von sich gibt und transsexuelle Themen nicht anschneidet, kann sie sich doch in diesem Forum bewegen, oder?

nicht erwünscht sind...
QUOTE (regeln)
Hetera-, Bi- und Trans-Themen, wenn dabei nicht die lesbische Frau mit ihrem Leben und Lieben im Mittelpunkt steht
wink.gif

Geschrieben von: Bilana am 10.Feb.2006 - 18:19

Sorry dass ich nachhake. Wer ist wir?
Habe ich die Umfrage verpasst, in der sich die (einfache) Mehrheit sich dagegen ausgesprochen hat trans* Themen hier zu dulden? Ich sage bewusst dulden, nicht diskutieren, denn niemand ist gezwungen mitzudiskutieren. Jede wird wohl bei dem ein oder anderen Thema die Augen himmelwärts drehen.
Haben gewisse Bereiche aus dem Dunstkreis trans nicht Schnittmengen mit den Dunstkreis lesbisch? Warum wird das hier so kategorisch abgelehnt. (Es wird ja auch (nicht mehr) verneint, dass es Schnittmengen zwischen Lesbischsein und Bisexualität geben mag.)
Sorry bin grad konsterniert. Dachte „wir“ wären hier schon aufgeschlossener.

Geschrieben von: datda am 10.Feb.2006 - 18:24

QUOTE (LadyGodiva @ 10.Feb.2006 - 18:16)
nicht erwünscht sind...
QUOTE (regeln)
Hetera-, Bi- und Trans-Themen, wenn dabei nicht die lesbische Frau mit ihrem Leben und Lieben im Mittelpunkt steht
wink.gif

das meine ich ja, wenn sie sich zu diesem Thema überhaupt nicht äussert, kann und darf sie sich hier bewegen...
oder versteh ich hier auch nur Bahnhof gruebel.gif

Geschrieben von: pandora am 10.Feb.2006 - 18:25

QUOTE (LadyGodiva @ 10.Feb.2006 - 18:10)

eben, es will dich niemand hier "rauswerfen"

Nö...nur unmissverständlich klar machen., dass ein "Mann in einem Frauenkörper" hier nicht willkommen ist..
Wo ist der Unterschied???

Langsam fühle ich mich hier wie ein Schaf, dass immer nur im Gleichklang mit den Strösen zu meckern hat...
Jetzt kommt wahrscheinlich...wenns Dir nicht passt, dann kannst ja gehen.

Ich habe das Gefühl, dass eine andere Meinung hier nur noch schwer bestehen kann, wenn es um Themen wie Sex, Transsexualität, ect. geht...
aber Mensch....die gehören genau so zum Leben einer Lesbe, wie viele andere

Edit...Diskussion für mich beendet, weil keine Diskussion in meinen Augen
Edit 2... Fehler ausgebessert

Geschrieben von: pandora am 10.Feb.2006 - 18:28

QUOTE (Bilana @ 10.Feb.2006 - 18:19)
Wer ist wir?

Haben gewisse Bereiche aus dem Dunstkreis trans nicht Schnittmengen mit den Dunstkreis lesbisch? Warum wird das hier so kategorisch abgelehnt. (Es wird ja auch (nicht mehr) verneint, dass es Schnittmengen zwischen Lesbischsein und Bisexualität geben mag.)
Sorry bin grad konsterniert. Dachte „wir“ wären hier schon aufgeschlossener.

Danke Bilana, Du sagt was ich denke und nicht zu formulieren im Stande war...

Danke flowers.gif

Geschrieben von: LadyGodiva am 10.Feb.2006 - 18:32

QUOTE (pandora @ 10.Feb.2006 - 18:25)

Langsam fühle ich mich hier wie ein Schaf, dass immer nur im Gleichklang mit den Strösen zu meckern hat...
Jetzt kommt wahrscheinlich...wenns Dir nicht passt, dann kannst ja gehen.

Nein, das kommt sicherlich nicht, Pandora - auch wenn wir oft nicht einer Ansicht sind, liegt mir an der Darstellung der deinigen viel.
Auch dein Fazit - und es ist meine persönliche Empfindung - finde ich sehr schade
QUOTE
Langsam fühle ich mich hier wie ein Schaf, dass immer nur im Gleichklang mit den Strösen zu meckern hat...


"Wir" sind letztenendes diejenigen, die dieses Forum moderieren, einen einigermaßen niveauvollen Umgangston zu erhalten suchen und das Forum gegen die große Gefährdung durch das Medium selbst, die Beliebigkeit, verteidigen.
In den Augen der Mehrheit der Verantwortlichen gehören Transthemen nicht in ein Lesbenforum.

Psycho hat ein solches eröffnet - ich habe sie darauf hingewiesen, dass es in meinen Augen und nach den von den Strösen nach reiflicher Überlegung formulierten "Rahmenbedingungen" nicht im Forum diskutiert werden kann; ebenso wie ich mir vorbehalte, Threads zu männlichen Nachwuchspopstars zu schließen.

edit: Wortdopplung

Geschrieben von: dandelion am 10.Feb.2006 - 18:38

QUOTE (LadyGodiva @ 10.Feb.2006 - 18:32)
ebenso wie ich mir vorbehalte, Threads zu männlichen Nachwuchspopstars zu schließen.

laugh.gif offtopic, aber köstlichst..

zum Thema - es geht doch gerade um die Frage, ob Psycho lesbisch ist oder eine FTM-Transsexuelle.
Und die Frage "bin ich lesbisch" empfinde zumindest ich als legitime Frage für ein Lesbenforum.
Auch wenn es diesmal um die Frage geht "bin ich lesbisch, weil ich als Frau Frauen liebe, oder bin ich hetero, weil ich als Mann Frauen liebe".
Zwar glaube ich auch, daß die meisten von uns nur Ansätze von völlig außen liefern können, weil ich hier eher weniger Leidensgenossinnen vermute. Aber ob Psycho generell hier "am falschen Platz" ist...? So, wie sie sagt, "ich WÄRE gern ein Mann, aber ich BIN keiner", würde ich sie als Frau betrachten und als lesbische Frau behandeln, bis sie mit Sicherheit sagt, daß es anders ist...

Geschrieben von: Bilana am 10.Feb.2006 - 18:39

Psycho scheint verwirrt ob der Tatsache, dass sie Frauen liebt. Ist sie nun eine lesbische Frau im richtigen Körper oder ein heterosexueller Mann im falschen Körper? Genderhopper? Lesbe, die es gerne mit Strap-on tut. Non-pc? (Noch nicht genug lesbische Thematik?)
Was weiß ich. Ich bin auch nur ein dummes Schaf.
Psycho mag sich wenig eloquent ausgedrückt haben, aber die Problematik ist dennoch nicht weniger wichtig.

Ich weiß nur eins sicher. Solche lebensentscheidenden Fragen mit männlichen oder sonstigen Popstars gleichzusetzen missfällt mir zutiefst.
Irgendwo muss frau/man Anfangen sich und anderen Fragen zu stellen. Für manche ein Schritt von unermesslich großem Mut.
Dann auf so deutliches Missverständnis zu stoßen. Nicht gut, ganz und gar nicht.

Sorry dass ich so deutlich bin. Heute.

edit: Wem bricht das hier einen Zacken aus der Krone, bitte? Frau muss ja wie gesagt nicht überall mitmischen, nicht alles lesen.

Geschrieben von: Lunatic am 10.Feb.2006 - 18:41

Ich verstehe die Problematik und ich kann mir auch denken, dass das Abwägen in den einzelnen Fällen schwierig ist und die Tendenz in unterschiedliche Richtungen gehen kann, aber ich frage mich, zu welchem Prozentsatz man Frau sein muss, um als "frauenliebende Frau" eingestuft zu werden. unsure.gif
In dizzys Fall hatte ich den Eindruck, dass er (körperliches Geschlecht) bzw. sie (gefühltes Geschlecht) noch nicht Frau genug war, hier ist es umgekehrt.


Woran mache ich denn fest, ob ich Frau bin (vom Körperlichen abgesehen)? Würde man mich mit geöffneten Schubladen betrachten, könnte man einige Anteile in meinem Denken und Verhalten als "männlich" einordnen. Würde ich mich in meine eigenen Schubladen einordnen, müsste ich ebenso feststellen, dass ich nicht so frau bin wie meine heterosexuelle gute Freundin.
Um wie viel Prozent reduziert das den Anteil von (frauenliebender) Frau an mir? unsure.gif


Ich möchte weder provozieren noch eine Grundsatzdiskussion damit anzetteln, ich frage mich das nur gerade... was.gif

Geschrieben von: LadyGodiva am 10.Feb.2006 - 18:45

QUOTE (Bilana @ 10.Feb.2006 - 18:39)
Ich weiß nur eins sicher. Solche Lebensentscheidenden Fragen mit männlichen Popstars gleichzusetzen missfällt mir zutiefst.

Es war, wenngleich vielleicht kein glückliches, ein Beispiel für Moderation, Bilana, nichts anderes. Du solltest eigentlich wissen, dass ich weniger für meinen Zynismus bekannt bin. Sollte es bei Psycho so angekommen sein, tut es mir leid.
Es geht nicht um das Herausbrechen irgendwelcher Zacken, sondern um den wirklich nicht einfachen Versuch, ein Forum auf eine bestimmt "Zielgruppe" hin zu abzustimmen. "Unsere" (und das sind die fünf frauenliebenden Adminas) Zielgruppe sind nun einmal frauenliebende Frauen, Lesben.
Den frauenliebenden Anteil kann Psycho hier zur genüge diskutieren - alles, was darüber hinaus geht, ist hier, nicht nur nach meiner Ansicht, einfach fehl am Platze.

Geschrieben von: LadyGodiva am 10.Feb.2006 - 18:52

QUOTE (psycho)
also ich bin ein heterosexuell fühlender mann in einem frauenkörper

das ist ein eindeutig transsexuelles Thema, das weit über (lesbischen) "Gendertrouble" hinausgeht, da sind wir uns doch einig, oder?

Geschrieben von: mandelbäumchen am 10.Feb.2006 - 18:52

Ich schließe mich Bilana und Pandora an. Ich halte das Trans-Thema näher an der Lesbenthematik als es z.B. Fußball oder das Austauschen von Kochrezepten ist, ist für mich doch beides mit einer Auseinandersetzung mit Geschlechtsidentität verbunden.

Ob Psycho jemals an einen Punkt kommt, sich als Mann zu definieren, wissen wir nicht. Jetzt definiert sie sich ganz offensichtlich noch als Frau. Dazu noch als eine, die Frauen liebt. Sie ist also lesbisch. Eine lesbische Frau, die sich mit ihrer Geschlechtsidentität auseinandersetzt. So abwegig ist diese Auseinandersetzung für lesbische Frauen durchaus nicht. Das Ergebnis könnte ja auch ein Akzeptierens des biologischen Geschlechts sein durch die Erkenntnis, dass dies eben nicht bedeutet auch die verordneten Geschlechterrollen zu leben.

Eine Auseinandersetzung mit - möglicher - Transsexualität macht ein Lesbenforum nicht beliebig, ein Ausklammern dieses Themas macht es für mich eng. Zu eng.

Mandelbäumchen

Geschrieben von: regenbogen am 10.Feb.2006 - 18:53

Ich möchte einfach mal wiederholen, was ich neulich an dizzy geschrieben habe, die sich uns als Frau im Körper eines Mannes vorgestellt hat:

http://www.lesbenforen.de/iv/index.php?showtopic=5219

QUOTE
Willkommen im Forum - mit einem Aber: Im Bereich Liebe und Sexualität möchten wir uns auf lesbische Themen beschränken. Wenn du als Frau fühlst und Frauen liebst, prima. Themen zur Transsexualität gehören allerdings nicht hierher (das kannst du auch http://www.lesbenforen.de/iv/index.php?act=boardrules nachlesen.

Themen und Anlaufstellen zur Transsexualität findest du z.B. auf http://www.lesben.org/ in der Rubrik "Gender". Vielleicht magst du dich erst einmal dort umschauen? Wenn dich dein Weg dann als Frau, die Frauen liebt, wieder hierherführt, freuen wir uns.


Psycho ist, denke ich, bei uns richtig, solange sie sich selbst als Frau begreift, die Frauen liebt. Ihre Zweifel, ob sie wirklich "Frau" ist, möchten wir hier aber ausklammern. Frau ist für uns, wer sich so fühlt. Ob sich jemand so fühlt oder nicht, dafür gibt es berufenere Stellen.

Doch nein, der "Dunstkreis Trans" wird hier keineswegs kategorisch abgelehnt. In der LGBT (lesbian-gay-bisexual-transgender)-Welt gibt es immer wieder grosse Glaubenskämpfe "alles, was mal einen Schw*** hatte oder noch hat, ist keine Frau" und "lasst uns doch offen für alles sein". Wir prüfen hier nicht, als was eine Frau, die hierherkommt, biologisch zur Welt gekommen ist, und wir haben mit transsexuellen Userinnen am Rande immer wieder auch ihren Werdegang zur lesbischen Frau oder ihre besondere Situation als Transsexuelle angesprochen. Aber diese Frauen (ich denke auch an eine, die seit längerem regelmässig postet) sind als lesbische Frauen hier, nicht als Suchende. Dieses ist der Mittelweg, den wir, die wir dieses Forum für euch führen, für uns gefunden haben. Ja, wir befassen uns hier mit der Frage "liebe ich Frauen?". Nicht aber mit der Frage "bin ich eine Frau"?.

Geschrieben von: Sudi am 10.Feb.2006 - 18:54

Ich möchte auch noch etwas dazu sagen und zwar nur meine ganz persönliche Meinung. Als ich hierher kam und mir die Forumsregeln durchgelesen habe (was ja noch nicht allzu lange her ist), habe ich mich wirklich gefreut, dass hier so klare Grenzen gezogen werden! Ich hatte das irgendwo auch schonmal kundgetan, aber hat ja bestimmt nicht jede gelesen. Natürlich ist es nicht einfach zu sagen, jemanden darauf hinzuweisen, dass der- und diejenige an einem anderen Platz vielleicht doch besser aufgehoben wäre, wenn es sich doch um einen hilfesuchenden Menschen handelt. Trotzdem finde ich gut, dass es auf eine doch sehr nette Weise gemacht wird. Ich finde, wenn man einmal anfängt andere Themen durchzulassen, verliert man zu schnell die Kontrolle. Und wie gesagt, ich finde es super, dass hier ein geschützter Raum ist, wo ich davon ausgehen kann, dass ich hier nur lesbische Themen zu lesen kriege.
Ich habe auch überhaupt nichts dagegen mehr über Transsexualität zu erfahren und mich mit Transsexuellen zu unterhalten. Ich hatte ja auch angefangen mich mit dizzy zu unterhalten. Als ich den entsprechenden Beitrag der Admina gelesen hatte, indem darauf hingewiesen wurde, dass dieses Forum hier dafür nicht zuständig ist, dachte ich auch zunächst, dass ich mich eigentlich gerne mit ihm/ihr weiter unterhalten hätte, aber nach kurzem Nachdenken habe ich mich an die Regeln zurück erinnert und wie froh ich darüber war.
Ich war auch mal in einem Forum (für Lesben), wo es plötzlich hieß, dass ja auch ruhig Männer dort posten könnten. Mich hat das damals total schockiert und noch mehr von diesem Forum entfremdet. Wozu dann noch ein Lesbenforum?

Geschrieben von: Bilana am 10.Feb.2006 - 18:59

Ja Lady, ich denke ich kenne dich. Gut genug zumindest.
Ich verstehe das Dilemma in dem du und ihr als Strösen stecken. Ich denke du weist, ich respektiere das was ihr hier leistet. Kann aber nicht anders, als in diesem Fall entschiedenen Widerspruch zu geben. Popstars hin oder her. Das mag mir vergönnt sein.
Es geht ja nicht darum Testosteron-Therapien, OP-Techniken oder maskulin wirkende Outfits zu diskutieren. Es ist oft viell subtiler. So wie Lunatic es über sich beschreibt. Danke übrigens für die Offenheit.
Bestünde Klarheit, dass Transsexualität vorliegt wäre dieses Forum vielleicht nicht der richtige Ort. Aber diese Klarheit gibt es nicht. Für mich persönlich enthielt Psychos Beitrag genug lesbisches.
Ich dachte ihr seht das zumindest so, dass das Forum für die Userinnen ist. Dann nehmt bitte zur Kenntnis, dass es Frauen gibt, die sich auch als solcher sehen und sich ihres Frauseins denoch nicht so sicher sind, wie ihr vielleicht. Frauenbezogen gibt es einfach so viel mehr zwischen Frau und Trans*.
Ich wünschte mir, dass so etwa hier Platz haben würde.




Geschrieben von: pandora am 10.Feb.2006 - 19:02

QUOTE (LadyGodiva @ 10.Feb.2006 - 18:45)

Den frauenliebenden Anteil kann Psycho hier zur genüge diskutieren - alles, was darüber hinaus geht, ist hier, nicht nur nach meiner Ansicht, einfach fehl am Platze.

Warum Lady, warum???

Wenn ich dann mal von mir reden darf...ich habe mich lange und ausgiebig mit dem Thema Transsexualität auseinander gesetzt...

Ich wusste lange Zeit nicht ob ich lieber Mann oder Frau sein wollte...auch heute stosse ich noch ganz oft an meine Grenzen...obwohl ich weiss das ich eine Frau bin und bleibe... und mich auch als Frau im richtigen Körper fühle..
Dennoch ist das Thema Transsexualität immer wieder ein Thema für mich...und es würde mich wirklich glücklich machen mit euch über dieses Thema reden zu können/dürfen...
Gedanken die ich mir gemacht habe, Emotionen die damit einher gehen

Edit...Satz ergänzt

Geschrieben von: LadyGodiva am 10.Feb.2006 - 19:06

Da ich mich momentan offensichtlich nicht klärend äußern kann, was mir leid tut, ich aber der Tatsache, dass du dich doch weiterhin der Diskussion (die du selbst ja an sich in Frage gestellt hast) öffnest, nach Möglichkeit Rechnung tragen möchte, bleibt mir nur übrig, Regenbogen zu zitieren:

QUOTE
Wir befassen uns hier mit der Frage "liebe ich Frauen?". Nicht aber mit der Frage "bin ich eine Frau"?.

Geschrieben von: megan am 10.Feb.2006 - 19:09

QUOTE (mandelbäumchen @ 10.Feb.2006 - 18:52)
Jetzt definiert sie sich ganz offensichtlich noch als Frau. Dazu noch als eine, die Frauen liebt.  Sie ist also lesbisch. Eine lesbische Frau, die sich mit ihrer Geschlechtsidentität auseinandersetzt. So abwegig ist diese Auseinandersetzung für lesbische Frauen durchaus nicht. Das Ergebnis könnte ja auch ein Akzeptierens des biologischen Geschlechts sein durch die Erkenntnis, dass dies eben nicht  bedeutet auch die verordneten Geschlechterrollen zu leben.

Eine Auseinandersetzung mit - möglicher - Transsexualität macht ein Lesbenforum nicht beliebig, ein Ausklammern dieses Themas macht es für mich eng.

dem mag ich mich anschliessen, wie auch anderen anregungen/hinweisen, die darauf verwiesen, was kochrezepte u.ä. mit dem lesbischen leben zu tun haben wink.gif

und noch ein anstoss:
das thema scheint doch einige Lesben zu beschäftigen denkt sich ein weiteres schaf, wenn es die klicks beobachtet.

Geschrieben von: Bilana am 10.Feb.2006 - 19:15

Ja, das haben wir nun durch. Ich schließe mich pandora an.

QUOTE
Warum, warum???


Sind pandora, Lunatic, edit: megan und ich die einzigen hier, die schon das ein oder andere Mal ob ihres Frauseins gestrauchelt sind? Mehr oder weniger heftig? Ohne zu Fallen.
Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen.

Warum sind solche Fragen und Gedankengänge hier nicht zulässig, wie es auch zulässig ist zu Fragen, "Bin ich nun bi oder lesbisch oder doch hete?"

Einfach die Frage
"Was bin ich?"
Wenn es nicht einmal in einem niveauvollen Lesbenforum erlaubt ist das zu fragen wo und wie dann?

Regeln sind nötig um Gemeinschaften am Funtionieren zu halten. Menschen sind aber nicht da um Regeln um ihrer selbst Willen am Leben zu halten. Jedenfalls nicht außerhalb von Gotteshäusern.

Geschrieben von: pandora am 10.Feb.2006 - 19:20

QUOTE (mandelbäumchen @ 10.Feb.2006 - 18:52)
Eine lesbische Frau, die sich mit ihrer Geschlechtsidentität auseinandersetzt. So abwegig ist diese Auseinandersetzung für lesbische Frauen durchaus nicht.

Eine Auseinandersetzung mit - möglicher - Transsexualität macht ein Lesbenforum nicht beliebig, ein Ausklammern dieses Themas macht es für mich eng. Zu eng.


Richtig Mandelbäumchen, wie Du an meinem Beispiel sehen kannst...
... und ich bin eine Lesbe, eine Lesbe, eine Lesbe rolleyes.gif
will und werde nie etwas anderes sein, dennoch gibt es viele Fragen die mich beschäftigen...

Und ja...ein Ausklammerung solcher Themen macht auch meinen Aktionsradius zu eng...


Geschrieben von: datda am 10.Feb.2006 - 19:26

QUOTE (Bilana @ 10.Feb.2006 - 19:15)
Sind pandora, Lunatic und ich die einzigen hier, die schon das ein oder andere Mal ob ihres Frauseins gestrauchelt sind? Mehr oder weniger heftig? Ohne zu Fallen.
Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen.

Nein , ich denke nicht.

Auch mich interessiert das Thema Transsexualität sehr.
Wir bezeichnen uns alle als Lesben, schön, aaaber nun gehts los wie Lunatic schon geschrieben hat, wie viele Anteile von Mann, von Frau steckt in uns. Weiter können wir uns fragen, sind wir femme, sind wir butch. Und da geht die Gradwanderung auch schon los, zuviele männliche Anteile, also müssen wir uns als Mann fühlen. Dann dürften wir uns hier nicht aufhalten. Die Gedanken ließen sich endlos fortsetzen.
So fände ich doch gut, könnten wir hier in diesem geschützten Forum über dieses Thema diskutieren.
Oder liege ich mit diesen Gedanken hir auch wieder falsch? was.gif

Das denkt eine, die sich auch wie ein Schaf vorkommt

Geschrieben von: Fledi am 10.Feb.2006 - 19:28

QUOTE (Bilana @ 10.Feb.2006 - 19:15)
Sind pandora, Lunatic, edit: megan und ich die einzigen hier, die schon das ein oder andere Mal ob ihres Frauseins gestrauchelt sind? Mehr oder weniger heftig? Ohne zu Fallen.
Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen.

Nö, ich kann mich da getrost in Eure Reihen begeben.

Mir stellt sich bisweilen die Frage, wer hier bewertet, wer Frau genug ist, diesem Forum beiwohnen zu dürfen.

QUOTE
Wir befassen uns hier mit der Frage "liebe ich Frauen?". Nicht aber mit der Frage "bin ich eine Frau"?.


sorry, aber meiner Meinung nach stellt sich jeder, der diese Frage in diesen Raum stellt, selbst ein Bein. Wir befassen uns also mit der Frage des Frauenliebens. Okay, dann ist dieses Forum für mehr Menschen zugänglich, als wir wollen. Die Frage nach dem Frau-Sein interessiert uns wann immer sie uns gelegen kommt sehr, oder aber gar nicht. Nun ja, das ist in meinen Augen waghalsige Argumentation und um es alltäglich zu formulieren - reden wie man´s braucht.

Denn (meine weiteren Ausführunen bezeichnen NICHT mein persönliches Urteil zu den betreffenden Personen!!)

http://www.lesbenforen.de/iv/index.php?showtopic=3230&st=0&#entry151238

http://www.lesbenforen.de/iv/index.php?showtopic=5219

wo wollen wir also im Grundsatz anfangen, wenn wir in dieser Diskussion entscheiden, wer wenig genug Frau ist um Frauen lieben zu dürfen und diesem Forum als solche beizuwohnen?!

edit: Satzzeichen

Geschrieben von: mandelbäumchen am 10.Feb.2006 - 19:29

QUOTE (LadyGodiva @ 10.Feb.2006 - 19:06)
QUOTE
Wir befassen uns hier mit der Frage "liebe ich Frauen?". Nicht aber mit der Frage "bin ich eine Frau"?.

Das sind zwei Fragen, die unmittelbar miteinander zu tun haben.

Kann ich eine (richtige) Frau sein , obwohl ich Frauen liebe?

Das ist eine Frage, die sich viele Lesben irgendwann einmal gestellt haben.

Es ist auch eine Frage, die uns permanent gestellt wird. Auch heute noch. Wenn nicht explizit, so über Bilder, Vorstellungen. Wie Frauen zu sein haben. Wie Lesben angeblich sind.

Wenn ihr nicht davon ausgeht, dass Lesbischsein und Transexualität genetisch bedingt, schicksalhaft, vorbestimmt ... sind, dann kann ich beim besten Willen nicht verstehen, warum ihr es so feinsäuberlich trennen wollt.

Mandelbäumchen

Edith: fehlender Buchstabe

Geschrieben von: pandora am 10.Feb.2006 - 19:30

Noch eine Anmerkung auf eine Äusserung von LadyGodiva
Du sagtest...ich könne doch in Transforen mitlesen...

Weisst Du...ich will nicht dort mitlesen oder gar schreiben, ich bin nämlich kein Transmann
Ich möchte meine Gedankengänge, meine Unsicherheiten, meine evtl. Zweifel mit Lesben diskutieren, die solche Fragen auch beschäftigen...
Die vielleicht selbst mal in einer änlichen Situation waren/sind...

Geschrieben von: dandelion am 10.Feb.2006 - 19:47

nein, ich bin eigentlich die meiste Zeit meines Lebens gestrauchelt, und es ist nicht sooo lange her, daß das aufgehört hat. Aber ich verstehe, daß das Thema "bin ich eine Frau" hier nicht hin gehört. So sind die Regeln. Das haben wir alle so akzeptiert.

Ein Schäfchen freut sich, daß Psycho bleiben kann - denn daß sie's nicht kann, war der Grundtenor, der zu Beginn des Threads durchkam, und daß dem nicht so ist, find ich gut, und es beruhigt meine aufrührenden Wollbüschel wink.gif

Psycho, ich hoffe, wir haben dich nicht vergrault...

Geschrieben von: pandora am 10.Feb.2006 - 19:58

QUOTE (dandelion @ 10.Feb.2006 - 19:47)
Aber ich verstehe, daß das Thema "bin ich eine Frau" hier nicht hin gehört. So sind die Regeln. Das haben wir alle so akzeptiert.


Psycho, ich hoffe, wir haben dich nicht vergrault...

Aber dies ist nicht Thema...Psycho hat sich nicht die Frage gestellt ob sie eine Frau ist...Sie hat nur gesagt, dass sie kein Mädel sein will...und...das sie nicht weiss was los ist mit ihr
Keine eindeutige Frage...Mann oder Frau???

Ja Dandelion, wir haben akzeptiert...keine Transthemen zu diskutieren und dies tut doch hier auch niemand...oder???

Auch ich hoffe das Psycho sich nicht verzogen hat...

Geschrieben von: Rafaella am 10.Feb.2006 - 20:05

ich kann mich noch daran erinnern, dass ich ganz zu anfang, eigentlich noch ein kind, meine gefühle für frauen und mädchen überhaupt nicht "einordnen" konnte. weil es keine lesbischen, offen lebenden vorbilderinnen gab.

irgendwie setzte sich dann in mir der gedanke fest: du verliebst dich in frauen, also kannst du kein mädchen sein, also bist du eigentlich männlich.

von sein"wollen" war da keine rede. auch nicht von "echter" männlicher identität - es war einfach eine verwirrung, eben durch mangelnde vorbilder und aufklärung - göttinseidank.

ehrlich gesagt, erinnert mich psychos post an mich und meine damalige verwirrung, keinesfalls kommt es für mich so rüber wie eine eindeutige trans-identität, und selbst wenn.......

Geschrieben von: dandelion am 10.Feb.2006 - 20:07

hm... ich vermutete hinter der Aussage "ich will keine Frau sein" eine Aussage über geschlechtliche Identität. patsch.gif Vielleicht war es eine über Rollenzugehörigkeit. Wenn das so war, Entschuldigung an Psycho von meiner Seite, auf den Gedanken kam ich bei dem Wortlaut gar nicht erst. Die Äußerung läßt beide Deutungen zu, wie es ankam, ist wohl eindeutig. Daß das hier einfach nicht so auf einschlägig erfahrene Resonanz stößt, ist sehr wahrscheinlich.
Ich frag mich grade, warum hier so erbostes Klima herrscht, wenn doch eigentlich alle einer Meinung sind, und schlicht aneinander vorbei verstehen. unsure.gif

Geschrieben von: noname45 am 10.Feb.2006 - 20:12

Ich habe langsam auch die Befürchtung, dass WIR Psycho in eine Schublade stecken, in die sie vielleicht garnicht unbedingt hineingehört--- sie fühlt sich unsicher, was heißt das schon?

In den letzten Post haben wir ja gesehen, dass das einigen hier mal so ging (mir ganz nebenbei auch).

Außerdem steht in den Regeln ja auch:

QUOTE

Unser Forum lebt:

# von der Vielfalt unserer Userinnen. Die Einladung auf unsere Insel gilt für alle Frauen, die Frauen lieben - waschechte Lesben und solche, die es werden wollen, ebenso wie bisher hetero lebende Frauen, bei denen sich plötzlich eine Frau ins Herz geschlichen hat, Bi-Frauen oder lesbische Transfrauen.


Von daher, ich würde mich an einem bisschen Vielfalt in der Richtung nicht stören... solange es dabei nicht um Themen geht, für die es andere Foren gibt. Aber Psycho schreibt ja von dieser Unsicherheit, noch ist sie vielleicht weit davon weg woanders hinzugehören...

Und nur weil sich das in Zukunft ändern mag... hm also ich weiß auch nicht ob ich in drei Jahren noch hier schreiben darf, vielleicht werd ich ja noch spontan hetero (wobei... die Chancen sind gering, aber es geht ja ums Prinzip).

Geschrieben von: skritti am 10.Feb.2006 - 20:14

Unsicherheiten, Verwirrung, Zweifel.. wenn das kein Thema hier sein könnte, dann weiss ich auch nicht...
Wer von uns hat denn seine Identität von Anfang an und immer ganz klar gehabt?
Und kommen nicht bei vielen von uns immer einmal wieder kleine oder größere Zweifel auf?
Es ist ein Thema, das tief geht.. ein wichtiges, schönes, spannendes und bereicherndes.. vielleicht auch für die eine oder andere ein hilfreiches Thema.
Und ich glaube kaum, dass ich das in einem Transgender-Forum finden kann.
Ich wünsche mir, dass hier darüber diskutiert werden kann.

Geschrieben von: regenbogen am 10.Feb.2006 - 20:15

QUOTE (mandelbäumchen @ 10.Feb.2006 - 19:29)
Kann ich eine (richtige) Frau sein , obwohl ich Frauen liebe?

Das ist eine Frage, die sich viele Lesben irgendwann einmal gestellt haben.

Ich lese hier eins: ja, sich fragen, ob ich eine richtige Frau bin, wenn ich doch in vielen Punkten dem Rollenklischee "Frau" nicht entspreche.

Aber "sich fragen, ob ich nicht eigentlich ein Mann bin" - das habe ich noch von keiner von euch in diesem Thread gelesen, eher im Gegenteil.

"Wenn eine Frau, die Frauen liebt, keine richtige Frau ist, wer dann?" (Sarah Dreher, Solitaire und Brahms)

Geschrieben von: Bilana am 10.Feb.2006 - 20:25

Das sind nun wirklich Formulierungsfeinheiten, regenbogen.
Dir und mir sind die Unterschiede bewusst, aber wer sagt, dass es allen so geht?
Warum die Tür gleich vor der Nase zuschlagen?

Geschrieben von: regenbogen am 10.Feb.2006 - 20:48

Wir wollen ja nicht so schnell die Tür vor der Nase zuschlagen... wir versuchen zu beschreiben, wo diese offensichtlich so schwer zu beschreibende thematische Grenze liegt, die wir hier einhalten möchten. Ich empfinde solche plakativen Abgrenzungen da im Gegenteil nicht als Formulierungsfeinheiten, sondern eher als Vergröberungen. Die bei allem guten Willen dem Einzelfall nicht immer gerecht werden, aber wenigstens helfen können, ein gemeinsames Verständnis zu schaffen - auch dafür, wo die Grenzziehung besonders schwierig ist.

Geschrieben von: Mausi am 10.Feb.2006 - 21:17

*möchte oder kann zu dem Thema an sich nichts beitragen*

Aber möchte dennoch sagen, dass auch ich mich lange Zeit zu Beginn (widerspricht sich das? huh.gif wacko.gif ) darüber nachdachte, ob ich eher männlich oder weiblich vom Wesen bin.

In mir gibt es viele männliche Anteile, genauso wie weibliche.
Ich bin keine typische Frau/ typisches "Weibchen" wäre aber auch kein typischer Mann/Macho.

Hätte man mich zu Beginn gefragt hätte ich ebenfalls gesagt, ich weiß nicht ob ich ein Mann innen bin oder eine Frau, einfach weil zeitweise mein Verhalten sehr männlich ist bzw. zeitweise (so im 2 Jahresrhytmus) auch mein Auftreten/Äußerliches.

Ja, wollte mich somit nur einreihen in die Riege derer, die sagen, dass da doch sehr verschwommene Grenzen sind vor allem zu Beginn der gesamten Entwicklung.

Achso, ich kann bis heute nicht sagen ob ich froh bin eine Frau zu sein oder nicht,doch bin ich eine.
Befasse mich aber auch nicht mehr mit meiner Geschlechteridentität, weil ich selbst mich auch niemals operieren lassen würde.

Schlicht und ergreifend, ich weiß nicht ob ich noch Frau wäre, wenn ich diese Möglichkeit für mich in Betracht gezogen hätte. Bin allerdings froh darüber diese nicht in Betracht gezogen zu haben (auch damals) weil der Weg so zu sein wie ich bin für mich einfacher ist.

Hoffe das hat nun noch irgendwer verstanden wacko.gif

Allerdings würde es mich schon interessieren,auch wenn hier darüber diskutiert werden würde im Forum und ich würde bestimmt interessiert die Threads verfolgen.

Geschrieben von: Sophia am 10.Feb.2006 - 21:18

Entschuldigung und ich mag mich täuschen aber die Anfrage klingt für mich wie eine Fakeanfrage von einem Witzbold, der sich gerne über existentielle Probleme von Lesben lustig machen würde... (falls es so ist, so fürchte ich, es wird ihm wohl gelungen sein...)
Oder bin ich hier die einzige, die auf so 'en Verdacht kommt?

Geschrieben von: Mausi am 10.Feb.2006 - 21:19

Wieso lustig machen?
Hier ist eine Diskussion in Gang gekommen, die an sich sehr interessant ist!
Selbst wenn es ein Fake gewesen wäre (was ich hiermit nicht sage) wäre das was rausgekommen ist nun in den inzwischen 4 Seiten doch lesenswert und es wert darüber nachzudenken.

Geschrieben von: megan am 10.Feb.2006 - 21:22

QUOTE (Sophia @ 10.Feb.2006 - 21:18)
Entschuldigung und ich mag mich täuschen aber die Anfrage klingt für mich wie eine Fakeanfrage von einem Witzbold, der sich gerne über existentielle Probleme von Lesben lustig machen würde... (falls es so ist,  so fürchte ich, es wird  ihm wohl gelungen sein...)
Oder bin ich hier die einzige, die auf so 'en Verdacht kommt?

wen interessiert eine solche überlegung an dieser stelle noch?

edit: mausi war schneller

Geschrieben von: Bilana am 10.Feb.2006 - 21:24

Bist du durchaus nicht, Sophia.
Ob Fake oder nicht, ich bin mir da nicht sicher, ändert es nichts an der Grundsatzdiskussion. Das ist alles. Aber auch nicht weniger. Immerhin outeten sich nach dem möglichen Fake 7 mit großer Wahrscheinlichkeit ungefakte Frauen.

edit: Was war ich wieder langsam? rolleyes.gif

edit2: ich hör einfach auf zu zählen...

Geschrieben von: marietta am 10.Feb.2006 - 21:27

QUOTE (Bilana @ 10.Feb.2006 - 19:15)
Ja, das haben wir nun durch. Ich schließe mich pandora an.

QUOTE
Warum, warum???


Sind pandora, Lunatic, edit: megan und ich die einzigen hier, die schon das ein oder andere Mal ob ihres Frauseins gestrauchelt sind? Mehr oder weniger heftig? Ohne zu Fallen.
Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen.

*aufzeig*

Ich habe mich ebenfalls immer wieder in meinem Leben - mal länger, mal kürzer - mit der Frage befasst, ob ich vielleicht lieber ein Mann sein möchte.

Das Thema Transsexualität begegnet mir immer wieder in der einen oder anderen Form.

Und ich schliesse mich Euch ebenfalls an: ich möchte das Thema hier diskutiert sehen.

Geschrieben von: Mausi am 10.Feb.2006 - 21:44

Wieso kann man nicht "einfach" noch ein Unterforum dafür aufmachen?
Was wäre da das Problem?

Wie gesagt hier sind einige Frauen die mit ihrer Geschlechteridentität Probleme hatten/haben oder wenigstens mal darüber nachdachten.

Wieso dann eben nicht ein Forum aufmachen, in dem aber das Thema Mann(in Form eines Menschen nicht in Form von Verhaltensweisen) an sich ausgespart wird? Weil darum geht es ja nicht wirklich, es sei denn ich sehe hier was falsch.

Geschrieben von: noname45 am 10.Feb.2006 - 21:46

Fake - nicht Fake... an dieser Stelle wohl wirklich egal... wenn es danach ginge könnte ja jede ein Fake sein.

Es geht hier ja garnicht mehr um Psycho, es geht auf einmal um sehr viele von uns... ich frage mich ob sich zu der eigentlichen Frage aber dann nicht ein gesonderter Thread anbieten würde (wollte den aber jetzt nicht einfach so eröffnen, da ja noch aussteht ob das überhaupt erlaubt ist!)

Geschrieben von: mohn am 10.Feb.2006 - 21:48

ich möchte mich da marietta anschließen. das thema ist mir auch nicht ganz fremd und die große resonanz zeigt doch, dass es viele zu beschäftigen scheint...mal mehr, mal weniger. ich würde es auch sehr begrüßen, wenn das thema hier diskutiert würde.

Geschrieben von: pandora am 10.Feb.2006 - 21:59

QUOTE (Pumuckl @ 10.Feb.2006 - 21:46)

Es geht hier ja garnicht mehr um Psycho, es geht auf einmal um sehr viele von uns...

So genau sehe ich das auch smile.gif

Mensch bin ich froh das wir so viel sind...
Ich dachte immer, dass ich mich mit meinen vielen und teilweise auch recht heftigen männlichen Anteilen hier alleine bewegen würde...
Obwohl...von mindestens einer wusste ich ja, he Marietta wink.gif

Geschrieben von: Willow71 am 10.Feb.2006 - 21:59

QUOTE (marietta @ 10.Feb.2006 - 21:27)
QUOTE (Bilana @ 10.Feb.2006 - 19:15)
Ja, das haben wir nun durch. Ich schließe mich pandora an.

QUOTE
Warum, warum???


Sind pandora, Lunatic, edit: megan und ich die einzigen hier, die schon das ein oder andere Mal ob ihres Frauseins gestrauchelt sind? Mehr oder weniger heftig? Ohne zu Fallen.
Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen.

*aufzeig*

Ich habe mich ebenfalls immer wieder in meinem Leben - mal länger, mal kürzer - mit der Frage befasst, ob ich vielleicht lieber ein Mann sein möchte.

Das Thema Transsexualität begegnet mir immer wieder in der einen oder anderen Form.

Und ich schliesse mich Euch ebenfalls an: ich möchte das Thema hier diskutiert sehen.

Ich schließe mich auch mal mit einem Vollzitat an. Und ich könnte auch Mausi komplett zitieren.

Die Äußerung "ich fühle mich unwohl in meinem Körper" und "ich weiß nicht, wer oder was ich bin" hätte ich phasenweise auch unterschreiben können.

Der Beweggrund, warum es sich für mich "so anfühlte" war ganz einfach - und ich wette, ich war nicht die einzige hier, der es so ging:

Ich wollte Frauen lieben, die mich nicht zurück lieben konnten, wollten, eben weil ich eine Frau bin. Es gibt soooo viele tolle Frauen, die ich nicht "haben kann"...
Zuletzt und allen voran meine Ex.
Wer hat das nicht schon so erlebt? "Wir können nicht zusammen sein, weil du eine Frau bist?"
Und wie oft rauscht es da einem durch den Kopf "Ach, wär ich bloß ein Kerl! Alles wäre viel einfacher".
Oder diese Irritation "Warum finde ich Frauen attraktiv? Warum will ich mit einer Frau zusammen leben? Ich bin doch selbst eine? Bin ich nicht normal? Denke und fühle ich wie ein Mann?"

Das ist für mich auch kein Trans-Thema oder Trans-Problem, sondern ein ganz grundsätzliches.
Das ist für mich ein Thema des inneren Coming Outs.

Ich fand meinen Körper nie "komisch" oder unpassend... und ich hätte mir nie vorstellen können, mich OPs und Hormonbehandlungen auszusetzen, um dieses *Teil* zu kriegen.

*schmunzel*
Aber so richtig das Gefühl, trotz dieser Gefühle eine echte Frau zu sein, das habe ich erst in meiner ersten Beziehung gespürt. Ich hatte auch mal so ein Gespräch "Wärst du lieber ein Mann? Würdest du dich operieren lassen?" mit meiner Ex in so einer lauschigen Situation... wink.gif "Nö, ich glaube nicht", war damals meine Antwort. Und sie meinte "Wäre auch schade drum." (worum es genau schade wäre, überlasse ich mal der Leserinnenphantasie...).

Was ich mit letzt Gesagtem sagen will: Ich brauchte meine Zeit, um mich selbst so zu akzeptieren. Um selbst zu akzeptieren, dass ich mit weiblichen Geschlechtsmerkmalen auch eine Frau lieben kann und dass das gar nicht mal übel ist (=toll!).

Mich würde mal interessieren - wenn sie noch mitliest -, Psycho, wie alt du bist. Und in welcher Phase du dich befindest. Hattest du schon mal eine Freundin? Und würdest du ersthaft eine Umwandlung in Betracht ziehen wollen?

Geschrieben von: Psycho am 10.Feb.2006 - 22:00

ja ich habs gelesen biggrin.gif
ich wollte zwischen durch mal was posten habs aber dann doch gelassen...

ich bin 18 und hatte noch keine freundin
umwandlung hm keine ahnung ob das in frage käme
also ich fühl mich jedenfalls so wie es ist nicht wohl

Geschrieben von: noname45 am 10.Feb.2006 - 22:04

QUOTE (pandora @ 10.Feb.2006 - 22:59)

Mensch bin ich froh das wir so viel sind...

smile.gif ja hehe das dachte ich auch... obwohl sich das für mich mittlerweile erledigt hat, gerade als Kind hatte ich da heftige Probleme...heute rede ich nicht mehr darüber... das sollte ich vielleicht auch mal ändern

Geschrieben von: pandora am 10.Feb.2006 - 22:04

QUOTE (Psycho @ 10.Feb.2006 - 22:00)
ja ich habs gelesen biggrin.gif

ich bin 18 und hatte noch keine freundin
umwandlung hm keine ahnung ob das in frage käme
also ich fühl mich jedenfalls so wie es ist nicht wohl

Ja und ich fände es toll, wenn Du mit uns darüber reden würdest.
Z.B wie Du Dich fühlst, was Dich am meisten beschäftigt und wie Du mit deinen Zweifeln und Ängsten umgehst... smile.gif

Geschrieben von: marietta am 10.Feb.2006 - 22:12

QUOTE (pandora @ 10.Feb.2006 - 21:59)
Obwohl...von mindestens einer wusste ich ja, he Marietta wink.gif

*grins* rolleyes.gif sleep.gif

Geschrieben von: noname45 am 10.Feb.2006 - 22:17

Langsam kommt ein Outing nach dem anderen... biggrin.gif

Geschrieben von: Psycho am 10.Feb.2006 - 22:20

QUOTE (pandora @ 10.Feb.2006 - 22:04)
QUOTE (Psycho @ 10.Feb.2006 - 22:00)
ja ich habs gelesen  biggrin.gif

ich bin 18 und hatte noch keine freundin
umwandlung hm keine ahnung ob das in frage käme
also ich fühl mich jedenfalls so wie es ist nicht wohl

Ja und ich fände es toll, wenn Du mit uns darüber reden würdest.
Z.B wie Du Dich fühlst, was Dich am meisten beschäftigt und wie Du mit deinen Zweifeln und Ängsten umgehst... smile.gif

was mich beschäftigt?
ich frag den lieben gott jedentag 100 mal warum ich ne frau geworden bin sad.gif

es ist nicht so das ich überlege ob ich lieber ne frau sein will oder n mann
ich weiß das ich lieber ein mann sein will
aber nun mal als mädel auf die welt gekommen bin
sonst würd ich nicht julia heißen sondern christian

ich weiß nicht irgendwie kommt alles falsch an was ich schreibe sad.gif
ich bekomms nich auf die reihe das so zu schreiben das es jeder versteht sad.gif

Geschrieben von: marietta am 10.Feb.2006 - 22:23

QUOTE (Pumuckl @ 10.Feb.2006 - 22:17)
Langsam kommt ein Outing nach dem anderen... biggrin.gif

Die richtig interessanten Dinge laufen in diesem Forum ohnehin nur hinter den Kulissen wink.gif

Geschrieben von: noname45 am 10.Feb.2006 - 22:24

Und kannst Du Deinem Frau-Sein, denn so garnichts abgewinnen?

Geschrieben von: marietta am 10.Feb.2006 - 22:25

QUOTE (Psycho @ 10.Feb.2006 - 22:20)
ich weiß nicht irgendwie kommt alles falsch an was ich schreibe sad.gif
ich bekomms nich auf die reihe das so zu schreiben das es jeder versteht sad.gif

Ich denke nicht...

Ich möchte nachfragen: wünschst Du Dir konkret, einen männlichen Körper zu besitzen? Mit den passenden sekundären Geschlechtsmerkmalen?

Oder ist es eher so, dass Du keine Frau sein möchtest, ohne genau zu wissen, was Du anstatt dessen sein willst?

So ähnlich war es nämlich bei mir ....

Geschrieben von: noname45 am 10.Feb.2006 - 22:26

QUOTE (marietta @ 10.Feb.2006 - 23:23)
QUOTE (Pumuckl @ 10.Feb.2006 - 22:17)
Langsam kommt ein Outing nach dem anderen...  biggrin.gif

Die richtig interessanten Dinge laufen in diesem Forum ohnehin nur hinter den Kulissen wink.gif

Wie im richtigen Leben...

Geschrieben von: pandora am 10.Feb.2006 - 22:28

Okay, jetzt warten wir eigentlich nur noch auf ein Ok von den Strösen, ob hier oder in einem neuen Thread diskutiert werden darf...

Das Gefühl des Zweifelns...wer kennt das nicht?
Willow schrieb so passend...
"Warum finde ich Frauen attraktiv... Denke ich wie ein Mann... Ich bin doch selbst eine Frau...ect..."
Fragen die mich auch heute immer wieder beschäftigen..
Wenn ich z.B mit meiner Frau zusammen bin, kommen Beschützerinstinkte in mir auf...
Ich spüre wie ich die Schultern straffe wenn mir andere Kerle begegnen.
Ich erinnere mich ganz oft an Aussagen meiner Ex, die immer wieder zu mir sagte..."Du bist eine Macha"...
Du benimmst dich und handelst wie ein Kerl...
Immer wenn ich an solche Aussagen denke, kommen mir meine Identitätsfragen hoch...Und ja....Ich fühle mich manches Mal sehr sehr kerlig...Mir gefällt es Muskeln zu haben
Ich denke an Zeiten wo ich mir wünschte ein Mann zu sein...
Liegt es nur an der Vergangenheit und deren Geschehnisse, oder ist es der männliche Anteil in mir der ausgelebt sein will???

Edit...Viel zu langsam getippt...Hier ist schon sooo viel passiert roetel.gif
Psycho...Nichts kommt falsch an, wir fragen nur und sehen wie es bei uns war...Keep cool, kommt alles noch, niemand drängt Dich

Geschrieben von: Psycho am 10.Feb.2006 - 22:31

QUOTE (marietta @ 10.Feb.2006 - 22:25)
QUOTE (Psycho @ 10.Feb.2006 - 22:20)
ich weiß nicht irgendwie kommt alles falsch an was ich schreibe sad.gif
ich bekomms nich auf die reihe das so zu schreiben das es jeder versteht    sad.gif

Ich denke nicht...

Ich möchte nachfragen: wünschst Du Dir konkret, einen männlichen Körper zu besitzen? Mit den passenden sekundären Geschlechtsmerkmalen?

Oder ist es eher so, dass Du keine Frau sein möchtest, ohne genau zu wissen, was Du anstatt dessen sein willst?

So ähnlich war es nämlich bei mir ....

was ich sein will weiß ich
ein mann
mit allem was dazu gehört

Geschrieben von: noname45 am 10.Feb.2006 - 22:34

@pandora:

du triffst das gut... ich bin mir sicher kein Mann sein zu wollen... aber mein Verhalten, v.a. wenn es um sowas wie Revierverteidigung geht... das hat manchmal auch was von sonem alpha-Männchen - so benimmt sich keine Frau...

Man unterscheidet in der Psychologie heute ja zwischen dem biologischen und dem psychologischen Geschlecht (sex - gender) - und psychologisch bin ich schon irgendwie dazwischen obwohl ich mich in meinem biologischen Körper durchaus heimisch fühle und auch keinen anderen haben will.
(Ok, er dürfte etwas muskulöser sein rolleyes.gif )

Geschrieben von: marietta am 10.Feb.2006 - 22:38

QUOTE (Psycho @ 10.Feb.2006 - 22:31)
was ich sein will weiß ich
ein mann
mit allem was dazu gehört

Gut. Sicher können Dir bei der Diskussion dieser Frage andere F z M-Trangender besser helfen als die meisten hier im Forum.

Ich kann aber noch anfügen, dass ich mir genau dies auch gewünscht habe im Alter von ca 16 - 20 Jahren. Heute jedoch liebe ich meinen weiblichen Körper und die Möglichkeiten, die dieser mir bietet, ich überschreite edoch genau so gerne auch die Grenzen des weiblichen -geschlechts.

Sorry, dass das so geschraubt klingt. Ich versuche verzweifelt, die Forumsregeln nicht zu verletzen... unsure.gif

Geschrieben von: marietta am 10.Feb.2006 - 22:39

QUOTE (Pumuckl @ 10.Feb.2006 - 22:34)
und psychologisch bin ich schon irgendwie dazwischen obwohl ich mich in meinem biologischen Körper durchaus heimisch fühle und auch keinen anderen haben will.
(Ok, er dürfte etwas muskulöser sein rolleyes.gif )

http://www.sport-tiedje.de/sporttiedje/kompakthantel_detail.jpg tongue.gif biggrin.gif

Geschrieben von: noname45 am 10.Feb.2006 - 22:41

@marietta


Da kommt wohl wieder Deine männliche Seite zum Vorschein, was?

Jetzt wird nicht mehr gebügelt, jetzt wird geschraubt!!!


Sorry das war jetzt wirklich off-topic...

Geschrieben von: marietta am 10.Feb.2006 - 22:42

QUOTE (Pumuckl @ 10.Feb.2006 - 22:41)
Da kommt wohl wieder Deine männliche Seite zum Vorschein, was?

<--- Steht auf Muskeln wub.gif

EDIT Bin ich schwul? unsure.gif

Geschrieben von: pandora am 10.Feb.2006 - 22:42

QUOTE (marietta @ 10.Feb.2006 - 22:38)
Heute jedoch liebe ich meinen weiblichen Körper und die Möglichkeiten, die dieser mir bietet, ich überschreite edoch genau so gerne auch die Grenzen des weiblichen -geschlechts.

Genau so Marietta...
Auch ich will Grenzen überschreiten...Grenzen die mir zwar die Biologie gesetzt hat...aber nicht mein Kopf und schon garnicht meine Fantasie rolleyes.gif

Genau so wie ich meine mmännlichen Anteile mag, mag ich viele viele meiner absolut weiblichen Anteile
Nur die kann, soll und darf ich jederzeit leben sleep.gif

Edit...Satz vervollständigt
Edit 2...Bitte nicht durch Scherze und OT's diesen wichtigen Thread zerdeppern flowers.gif

Geschrieben von: Psycho am 10.Feb.2006 - 22:48

QUOTE (marietta @ 10.Feb.2006 - 22:38)
QUOTE (Psycho @ 10.Feb.2006 - 22:31)
was ich sein will weiß ich
ein mann
mit allem was dazu gehört

Gut. Sicher können Dir bei der Diskussion dieser Frage andere F z M-Trangender besser helfen als die meisten hier im Forum.

Ich kann aber noch anfügen, dass ich mir genau dies auch gewünscht habe im Alter von ca 16 - 20 Jahren. Heute jedoch liebe ich meinen weiblichen Körper und die Möglichkeiten, die dieser mir bietet, ich überschreite edoch genau so gerne auch die Grenzen des weiblichen -geschlechts.

Sorry, dass das so geschraubt klingt. Ich versuche verzweifelt, die Forumsregeln nicht zu verletzen... unsure.gif

ob sich das bei mir vielleicht auch ändert?
glaub ich eher nicht denn ich wollte schon als ich klein war ein junge sein
so mit 3 oder so naja da wusste ich den unterschied noch nicht
aber ich sags mal so ich hab nie kleider oder röcke oder so angehabt

meine mutter hats mal versucht als ich 3 oder 4 war für eine geburtstagfeier
ich hab geschrieen wie am spieß und wollte wieder nach hause....

Geschrieben von: marietta am 10.Feb.2006 - 22:53

QUOTE (Psycho @ 10.Feb.2006 - 22:48)
ob sich das bei mir vielleicht auch ändert?
glaub ich eher nicht denn ich wollte schon als ich klein war ein junge sein
so mit 3 oder so naja da wusste ich den unterschied noch nicht
aber ich sags mal so ich hab nie kleider oder röcke oder so angehabt

meine mutter hats mal versucht als ich 3 oder 4 war für eine geburtstagfeier
ich hab geschrieen wie am spieß und wollte wieder nach hause....

Weisst Du, das war bei mir genau so. GANZ genau so.

Ich kann mich erinnern, dass ich mit 4 Jahren im Kindergarten mit einem kleinen Jungen aufs Klo ging und seinen P****** bewunderte. Ich wollte auch so was. Also habe ich mich bei mir selbst auf die Suche gemacht. Und habe tatsächlich was entdeckt, was wenigstens annähernd in die Richtung ging (kann nicht mehr sagen wegen der Forumsregeln..).
Ich weiss noch wie heute, dass ich dann zu meiner Mutter ging, ihr dieses Etwas zeigte und sagte: "Das wächst doch noch, oder? Ich will auch so ein Ding wie der Junge..."

Geschrieben von: datda am 10.Feb.2006 - 22:57

QUOTE (Psycho @ 10.Feb.2006 - 22:48)
ob sich das bei mir vielleicht auch ändert?
glaub ich eher nicht denn ich wollte schon als ich klein war ein junge sein
so mit 3 oder so naja da wusste ich den unterschied noch nicht
aber ich sags mal so ich hab nie kleider oder röcke oder so angehabt

meine mutter hats mal versucht als ich 3 oder 4 war für eine geburtstagfeier
ich hab geschriehen wie am spieß und wollte wieder nach hause....

Sehr gut möglich!
Als Kind wollte ich unbedingt Junge sein, lief und verhielt mich auch als solcher, heute schöpfe ich gleichermaßen die männliche und weibliche Rolle aus und komme damit klar.
(kurz und bündig geschildert) sleep.gif

edit mal wieder viel zu langsam, marietta war fixer

Geschrieben von: noname45 am 10.Feb.2006 - 22:57

Ich denke gerade dieses "dazwischen stehen" ist für ein Kind nicht handhabbar. Ich als Erwachsene kann sagen, ich habe diese und jene Anteile von beidem und kann diese leben...

... als Kinder kannten wir aber nur diese zwei Schubladen... das einzige was wir wahrnehmen konnten war: In der, in der ich drinbin fühle ich mih unwohl => einzig logische Konsequenz - ich will in die Andere!

Heute wissen wir, dass es gottseidank weit mehr als nur 2 Schubladen gibt, ja das man sich noch nichtmal für immer in eine stecken lassen muss sondern diese gar wechseln kann.

Deshalb halte ich es für wichtig in das Leben von Kindern mehr "diversity" zu bringen, damit sie viel früher mehr Alternativen sehen.

Geschrieben von: Psycho am 10.Feb.2006 - 23:03

QUOTE (marietta @ 10.Feb.2006 - 22:53)
QUOTE (Psycho @ 10.Feb.2006 - 22:48)
ob sich das bei mir vielleicht auch ändert?
glaub ich eher nicht denn ich wollte schon als ich klein war ein junge sein
so mit 3 oder so naja da wusste ich den unterschied noch nicht
aber ich sags mal so ich hab nie kleider oder röcke oder so angehabt

meine mutter hats mal versucht als ich 3 oder 4 war für eine geburtstagfeier
ich hab geschrieen wie am spieß und wollte wieder nach hause....

Weisst Du, das war bei mir genau so. GANZ genau so.

Ich kann mich erinnern, dass ich mit 4 Jahren im Kindergarten mit einem kleinen Jungen aufs Klo ging und seinen P****** bewunderte. Ich wollte auch so was. Also habe ich mich bei mir selbst auf die Suche gemacht. Und habe tatsächlich was entdeckt, was wenigstens annähernd in die Richtung ging (kann nicht mehr sagen wegen der Forumsregeln..).
Ich weiss noch wie heute, dass ich dann zu meiner Mutter ging, ihr dieses Etwas zeigte und sagte: "Das wächst doch noch, oder? Ich will auch so ein Ding wie der Junge..."

also an meine kindergartenzeit erinnere ich mich gar nicht mehr
bis auf das mit dem rock den mir meine mutter angezogen hat
aber das war nicht für den kindergarten

wenn ich n junge wäre hätte sie mir damals vielleicht ne krawatte angezogen biggrin.gif
aber die mag ich auch nicht biggrin.gif
heißt aber jetzt nicht das die frau in mir zum vorschein kommt
mein vater der mag auch keine und der ist und war immer ein mann wink.gif

Geschrieben von: Masi am 10.Feb.2006 - 23:04

Nach unserer Ansicht werden hier im Eifer des Gefechts Äpfel mit Birnen gleich gesetzt...

1. ich fühle mich in meinem Körper nicht wohl, ich wär lieber ein Mann. Dabei geht es um Transsexualität; um eine Frau, die weniger mit ihrer Geschlechterrolle hadert, sondern ihr Geschlecht tatsächlich in Frage stellt. Nochmal: eine Frau, die sich fühlt wie ein Mann und Frauen begehrt, ist nach unserer Auffassung keine Lesbe.

2. ich verhalte mich zuweilen nicht wie eine "echte Frau", sondern eher wie ein Mann. Ich hab was "kerliges" an mir. Ich mag keine Röcke tragen. ich kann mit einem Schlag einen Nagel in die Wand hauen. Ich mag es nicht, wenn meine Frau anderen Frauen hinterhersieht (wobei hier die Frage ist: was ist eine "echte Frau"? was sind männliche Verhaltensweisen? Schublade auf, Schublade zu.)
Hier geht es um Geschlechtertypisierungen, die Varianz des Genderbegriffs - ein überaus lesbisches Thema, jeder hier im Forum wohl mehr oder weniger alltagsbekannt.

Geschrieben von: LadyGodiva am 10.Feb.2006 - 23:09

Nachtrag:
Wir betrachten dieses Forum als Frauenschutzraum. Daher bitten wir ausdrücklich darum, vom Posten anatomischer Begrifflichkeiten, die im Zusammenhang mit männlicher S*xualit*t stehen, Abstand zu nehmen. Das gilt auch für gespoilerte Begriffe. Bitte respektiert das eingedenk aller Frauen, die Opfer männlicher Gewalt geworden sind.


edit: ein Wort zu viel. ein nichtiges Wort zuviel.

Geschrieben von: Psycho am 10.Feb.2006 - 23:16

QUOTE (LadyGodiva @ 10.Feb.2006 - 23:09)
Nachtrag:
Wir betrachten dieses Forum als Frauenschutzraum. Daher bitten wir ausdrücklich darum, vom Posten anatomischer Begrifflichkeiten, die im Zusammenhang mit männlicher S*xualit*t stehen, Abstand zu nehmen. Das gilt auch für gespoilerte Begriffe. Bitte respektiert das eingedenk aller Frauen, die Opfer männlicher Gewalt geworden sind.


edit: ein Wort zu viel. ein nichtiges Wort zuviel.

muss kurz noch was sagen dann bin ich weg wink.gif

da versteh ich die männer nicht
da könnt ich ausrasten bei sowas
in dem moment hasse ich männer
und bin auch froh das ich keiner bin (aber nur in dem moment)

wie man einer frau gegenüber gewalt anwenden kann mad.gif mad.gif mad.gif mad.gif mad.gif mad.gif mad.gif mad.gif mad.gif mad.gif mad.gif mad.gif mad.gif

Geschrieben von: pandora am 10.Feb.2006 - 23:20

Euren Anliegen werde ich bestimmt und gerne nachkommen und finde auch, dass wir hier nicht die besagten Äpfel mit Birnen vertauschen sollten...

Geschrieben von: noname45 am 10.Feb.2006 - 23:22

Dann ...


... verzichten wir auf die Äpfel, weil davon haben wir eh nicht genug Ahnung... und halten uns weiterhin an die - sehr interessanten - Birnen!

Geschrieben von: datda am 10.Feb.2006 - 23:24

Jepp thumbsup.gif

Geschrieben von: marietta am 10.Feb.2006 - 23:28

Entschuldigung unsure.gif sleep.gif

Geschrieben von: fine am 11.Feb.2006 - 08:19

Ich bin froh, daß dieses Thema hier aufgekommen ist.
Ob Psycho nun ein FzM-Transgender oder eben eine Frau, die an ihrer Geschlechtszugehörigkeit (noch?) zweifelt, kann sie nur selbst entscheiden. Für mich klang es ein wenig so, als würde auf ihre Aussage "ich will kein Mädel sein" sofort mit dem Stemepel "Aha, ein Transmann, du bist hier falsch" reagiert.
Als Kind - so bis ich 14/15 war - hätte ich die Aussage "Ich wäre lieber ein Junge" sofort unterschrieben. Anschuldigungen meiner Mutter - "du bist aber doch ein Mädchen" - habe ich immer und mit Vehemenz ein "Nein!" entgegengesetzt.
Inzwischen weiß ich, daß ich KEIN Mann sein möchte - eine Frau eigentlich auch nicht, aber es ist das "geringere Übel". Für mich habe ich diese Kategorien aufgelöst, ich bin ich. Und meinen (weiblichen) Körper kann ich - wenn auch aus verschiedenen Gründen nur sehr schwer - inzwischen akzeptieren.

edit: Und ich bin froh zu lesen, daß ich nicht die einzige bin. Das dachte ich nämlich.

Geschrieben von: medusaline am 11.Feb.2006 - 10:29

und warum willst du keine frau mehr sein ? bestimmten grund ?
es gibt auch noch die intersexualität.

ja es gibt viele foren fuer alles moegliche.
doch finde ich es falsch jemanden auszuschliessen, wenn er rat sucht.

grüsse von,medusaline

Geschrieben von: datda am 11.Feb.2006 - 10:30

QUOTE (fine @ 11.Feb.2006 - 08:19)
Inzwischen weiß ich, daß ich KEIN Mann sein möchte - eine Frau eigentlich auch nicht, aber es ist das "geringere Übel". Für mich habe ich diese Kategorien aufgelöst, ich bin ich.

Dieser Aussage kann ich für mich nur beipflichten und ich denke, ich liege mit meiner Vermutung auch nicht falsch, dass vielen anderen Userinnen genauso ergeht. wink.gif

Ich bin ich, mit meiner Seele und der Hülle, in der ich mich befinde und das ist mittlerweile gut so. Ich mag meinen Körper mit seinen weiblichen Attributen, so wie er ist (na ja, hier und da könnte ich weniger Speck und Falten haben wink.gif ) und ich bin zufrieden damit und froh kein Mann (auch wenn manchmal die männlichen Gedanken- und Verhaltensmuster zutage kommen) zu sein und ich begehre und liebe als Frau die Frauen.

QUOTE
edit: Und ich bin froh zu lesen, daß ich nicht die einzige bin. Das dachte ich nämlich
.
Jaja, so langsam kommen alle aus ihren Verstecken raus. biggrin.gif

sorry, wenn das Thema weiterhin am Laufen bleibt *schielt zu den Strößen bluemele.gif

Geschrieben von: mohn am 11.Feb.2006 - 11:02

es ist schon seltsam. vor einiger zeit wollte ich genau so ein thema hier eröffnen, weil ich herausfinden wollte, ob es mir alleine so geht. und jetzt ist tatsächlich dieser threat entstanden...und ich bin so erleichtert, dass anscheinend viele mal gezweifelt haben.
und fine,
du sprichst mir aus der seele. ich wusste/weiß nicht genau, was ich sein möchte. ich glaube, als mann leben möchte ich nicht, aber ich kann auch nicht die rolle der frau erfüllen. deshalb musste ich für mich erkennen, dass ich keine der beiden kategorien voll leben könnte und deshalb einfach als ich in meinem körper leben muss. und wieso sollte man als frau nicht auch die "männlichen" anteile leben können. (und was sind überhaupt "männliche" anteile?!) ich denke, es würde vielen besser gehen, wenn wir nicht immer noch in dieser strengen zwei-geschlechtlichen gesellschaft leben würden...

Geschrieben von: Squirrel am 11.Feb.2006 - 11:17

QUOTE (fine @ 11.Feb.2006 - 08:19)
Inzwischen weiß ich, daß ich KEIN Mann sein möchte - eine Frau eigentlich auch nicht, aber es ist das "geringere Übel".

Das kann ich einfach nur unterschreiben smile.gif

QUOTE
Für mich habe ich diese Kategorien aufgelöst, ich bin ich. Und meinen (weiblichen) Körper kann ich - wenn auch aus verschiedenen Gründen nur sehr schwer - inzwischen akzeptieren.


An dem Punkt bin ich noch nicht angekommen, aber ich bewege mich drauf zu. Mir fällts halt insgesamt (durch die Eßstörung) schwer, meinen Körper zu akzeptieren. Aber inzwischen komme ich besser damit klar, daß sich unter meinen Kilos eine Frau verbirgt und fühle mich auch nicht mehr total unwohl, wenn ich mal weiblichere Klamotten trage - im Gegenteil hab ich letzte Woche meinen Kleiderschrank damit erweitert wink.gif

QUOTE
edit: Und ich bin froh zu lesen, daß ich nicht die einzige bin. Das dachte ich nämlich.


thumbsup.gif Seit ich gestern begonnen hab, hier mitzulesen, sind mir so einige Lichter aufgegangen und Steine vom Herz gepurzelt.

Geschrieben von: pandora am 11.Feb.2006 - 11:36

Worum es mir in diesem Thread hauptsächlich geht, ist herauszufinden wie ihr mit der Ambivalenz eurer Gefühle umgeht...
Wie verarbeitet ihr z.B eine Phase von sich nicht zuhause fühlen in eurem weiblichen Körper?
Ist es vielleicht sogar schon vorgekommen, dass ihr extrem weibliche Merkmale versucht habt zu beschädigen/zerstören ?
Wie geht ihr damit um, spielt ihr mit den Rollen, wirkt sich eure innere Zerrissenheit auf eure Psyche aus?
Sprecht ihr darüber oder versteckt ihr euch, weil es ja doch niemanden gibt der verstehn könnte ???

Geschrieben von: Squirrel am 11.Feb.2006 - 11:57

QUOTE (pandora @ 11.Feb.2006 - 11:36)
Ist es vielleicht sogar schon vorgekommen, dass ihr extrem weibliche Merkmale versucht habt zu beschädigen/zerstören ?

*nick* Das ist mit ein Grund für meine ES...der verzweifelte Versuch, meine Weiblichkeit unter der "Masse" zu verstecken. Und ja, es gab auch noch andere Versuche, die aber lieber gleich per PM.

QUOTE
Wie geht ihr damit um, spielt ihr mit den Rollen, wirkt sich eure innere Zerrissenheit auf eure Psyche aus?


Hm...inwiefern mit den Rollen spielen? Im Alltag tu ich das (denke ich) eigentlich nicht. Es ist mir nur schon des öfteren passiert, daß ich z.B. auf der Damentoilette angesprochen wurde, weil frau dachte, ich hätte mich in der Tür geirrt wink.gif
Dieser innere Ringkampf kam bei mir erst im letzten Jahr so richtig zum Vorschein - parallel zu der Frage, ob ich nun lesbisch oder bi bin. Existent war er rückblickend schon seit der Kindheit. Allerdings brauchte ich erstmal lange Zeit der Therapie, um meine Gefühle überhaupt richtig wahrnehmen, einordnen und benennen zu können.

QUOTE
Sprecht ihr darüber oder versteckt ihr euch, weil es ja doch niemanden gibt der verstehn könnte ???


Bevor es diesen Thread hier gab, hab ich es immer alleine rumgetragen...

Geschrieben von: noname45 am 11.Feb.2006 - 11:59

Ich spreche höchstens mal mit meiner Schwester darüber... aber auch eher selten.

In dem Zusammenhang möchte ich Euch aber auch noch was anderes fragen: Wie fühlt Ihr Euch allein unter einem Haufen Männer? (Also solche die ihr nicht kennt). Bei mir ist da immer so eine "Kampfbereitschaft"... kein Mensch hat Interesse daran mich anzugreifen, aber ich rechne permanent damit. Kennt Ihr das?

Geschrieben von: noname45 am 11.Feb.2006 - 12:11

QUOTE (Squirrel @ 11.Feb.2006 - 12:57)
Es ist mir nur schon des öfteren passiert, daß ich z.B. auf der Damentoilette angesprochen wurde, weil frau dachte, ich hätte mich in der Tür geirrt wink.gif

Was mich bei diesen Irrtümern sauer macht, ist das die Leute sich nie an mich wenden, sondern dann zu meiner Begeitung sagen "Ach, war das eine Frau?" .... Ich mein, hallo muss ich einen Rock anhaben um mich als Gesprächspartner zu qualifizieren? ph34r.gif

Das tollste: Ich lauf in der Stadt an drei naja ich drücks mal vorsichtig aus "sozial Benachteiigten" vorbei... dann sagt einer "Hey, habt ihr DEN gesehn? Wenn der net schwul is!"

Geschrieben von: Squirrel am 11.Feb.2006 - 12:18

QUOTE (Pumuckl @ 11.Feb.2006 - 12:11)
Das tollste: Ich lauf in der Stadt an drei naja ich drücks mal vorsichtig aus "sozial Benachteiigten" vorbei... dann sagt einer "Hey, habt ihr DEN gesehn? Wenn der net schwul is!"

Jaaa, das ist mir auch schon passiert...aber am besten fand ich den schwulen jungen Mann, der versucht hat, mich anzubaggern biggrin.gif

Geschrieben von: Rafaella am 11.Feb.2006 - 14:09

wie ich schon andeutete war für mich diese (post-)pubertäre geschlechtsverwirrung sehr schwierig, beschämend und schmerzhaft.
hatte also nichts von "ich wäre gern ein mann/junge", sondern im gegenteil war es sehr erschreckend.
daher sollte noch einmal differenziert werden zwischen dem wunsch, dem anderen geschlecht anzuzgehören einschließlich p***neid und dem sehr traumatischen erleben einer jungen lesbe, die (noch) nicht weiß, wer und was sie ist und fürchtet, nun in die "andere" schublade zu gehören, denn ´ne schublade musste es damals leider wohl sein.
frage ist, ob sich daran (schubladendenken) heute konkret für die einzelne etwas geändert hat.


m.e. ist die unterscheidung zwischen lesbischer und transidentität, gerade während des CO so einfach auch nicht.
und auch bei erwachsenen menschen, die ihr gefühltes geschlecht operativ hestellen lassen wollen, wird zuvor therapeutisch-gutacherlich ausgeschlossen, ob es sich nicht eher um eine schwul/lesbische identität, bzw. ein verschlepptes CO handelt.

Geschrieben von: Lisabeth am 11.Feb.2006 - 14:10

Ich finde die Frage nach der eigenen Identität unheimlich spannend - aber wie wäre es, einen eigenen Thread dafür zu eröffnen?
Ich hab immer so ein eher ungutes Gefühl, wenn sich solche Themen so sehr vermischen mit Posts, bei denen Uneinigkeit herrscht, ob sie hier nun reingehören oder nicht?

(Hab selber leider grade nicht so viel Zeit... wink.gif )

Geschrieben von: DerTagAmMeer am 11.Feb.2006 - 14:41

QUOTE (Masi @ 10.Feb.2006 - 23:04)
Nach unserer Ansicht werden hier im Eifer des Gefechts Äpfel mit Birnen gleich gesetzt...

1. ich fühle mich in meinem Körper nicht wohl, ich wär lieber ein Mann. Dabei geht es um Transsexualität; um eine Frau, die weniger mit ihrer Geschlechterrolle hadert, sondern ihr Geschlecht tatsächlich in Frage stellt. Nochmal: eine Frau, die sich fühlt wie ein Mann und Frauen begehrt, ist nach unserer Auffassung keine Lesbe.

2. ich verhalte mich zuweilen nicht wie eine "echte Frau", sondern eher wie ein Mann. Ich hab was "kerliges" an mir. Ich mag keine Röcke tragen. ich kann mit einem Schlag einen Nagel in die Wand hauen. Ich mag es nicht, wenn meine Frau anderen Frauen hinterhersieht (wobei hier die Frage ist: was ist eine "echte Frau"? was sind männliche Verhaltensweisen? Schublade auf, Schublade zu.)
Hier geht es um Geschlechtertypisierungen, die Varianz des Genderbegriffs - ein überaus lesbisches Thema, jeder hier im Forum wohl mehr oder weniger alltagsbekannt.

Vieles wäre bestimmt einfacher, wenn wir es tatsächlich mit Birnen und Äpfeln zu tun hätten.
Allerdings geht das an der Wirklichkeit vorbei.
Masi, ich verstehe, was Du sagen willst - und in der Tat gibt es einen nachvollziehbaren Unterschied zwischen den von dir umrissenen "Identitäten".

Allerdings existiert einfach keine bestimmbare Grenze.

Irgendwann gibt es sicherlich wie bei jeder Entwicklung einen Punkt der Entscheidung. Lesben mit heterosexueller Vergangenheit mögen solche Treffen mit alten Freundinnen kennen, bei denen man plötzlich denkt "irgendwie ist das nicht mehr meine Welt hier". Ebenso gibt es eben auch Butches, die irgendwann aus der lesbischen Identifikation herausfallen und sich zwischen uns Lesben "fehl am Platze" fühlen.

Trotzdem bleibt die Grenze fließend und eine nachträgliche Konstruktion. Und nicht immer entwickelt ein Mensch sich nur in eine Richtung.

Zweierlei halte ich deshalb für fatal:
Transmänner, die chauvinistischen Leistungsdruck verbreiten und den Eindruck vermitteln, Identitätssuche sei etwas, was man möglichst schnell abhaken muss, um dann endlich ein "richtiger Mann" zu sein.

Feministinnen, die jeden Gedanken über gefühlte Männlichkeit (sei sie nun körperlicher, sozialer, sexueller oder partnerschaftlicher Art) mit dem drohenden Hinweis versehen: wenn du herausfinden solltest, dass du lieber Mann wärst, bist du transsexuell und hast hier nichts mehr zu suchen.

Wenn eine 18-jährige Userin hier schreibt, sie wäre lieber ein JUNGE als ein MÄDEL halte ich es sogar für reichlich verantwortungslos ihr zu erklären, sie sei womöglich transsexuell, wolle möglicherweise ein MANN sein und möge sich doch bitte an ein entsprechendes Forum wenden.

Denn selbst WENN sich irgendwann herausstellen sollte, dass Psycho eines Tages als heterosexueller Mann leben will, sollte dem eines längst vorausgegangen sein: Respektvolle Liebe zu Frauen, Versöhnung mit den eigenen sog. "weiblichen" Anteilen und Friede mit der Vergangenheit unter weiblichen Vorzeichen.

Und da sind Lesben definitiv ein besseres Identifikationsmodell als Männer.

Geschrieben von: marietta am 11.Feb.2006 - 15:00

QUOTE (Pumuckl @ 11.Feb.2006 - 11:59)
Ich spreche höchstens mal mit meiner Schwester darüber... aber auch eher selten.

In dem Zusammenhang möchte ich Euch aber auch noch was anderes fragen: Wie fühlt Ihr Euch allein unter einem Haufen Männer? (Also solche die ihr nicht kennt). Bei mir ist da immer so eine "Kampfbereitschaft"... kein Mensch hat Interesse daran mich anzugreifen, aber ich rechne permanent damit. Kennt Ihr das?

Ja, früher auf jeden Fall. Hängt mit meiner Geschichte zusammen.

Dann habe ich 1995 einen Beruf ergriffen (IT-Trainerin), der es mit sich bringt, dass ich praktisch nur mit Männern arbeite.

Ich fühlte mich zu Anfang total unwohl und ängstlich und war wie Du permanent auf Abwehr.

Ich thematisierte dies bei meiner damaligen Therapeutin. Diese sagte zu mir "Aber Frau XXX, Sie stehen doch vorne und SIE bestimmen doch, was gemacht wird! SIE haben die Situation im Griff und unter Kontrolle!" Und ab da ging es mir besser. Ich habe gemerkt, dass die Junx wirklich an meinen Lippen hingen (die wollen ja was lernen), und ich habe nur sehr sehr selten Probleme, dass ich wegen meines Frau-Seins für inkompetent gehalten werde.

Seither genieße ich es roetel.gif Ich komme jetzt gerade von einem Samstag-Semnar, und ich muss sagen, ich habe mich keine Sekunde unwohl gefühlt.

Und zurück zur ursprünglichen Thematik des Threads:

Ich fühle mich unter Männern nicht als Frau, denn sie betrachten mich auch nicht als Frau. Ich bin eher sowas wie ein toller Kumpel, mit dem sie aber auch keine Hahnenkämpfe ausfechten müssen. Viele mögen mich sogar ausgesprochen. Und sie und ich, wir fühlen uns wohl, jenseits alle Frauen/Männer - Rollen.

Geschrieben von: Mausi am 11.Feb.2006 - 15:41

QUOTE (pandora @ 11.Feb.2006 - 11:36)
Wie verarbeitet ihr z.B eine Phase von sich nicht zuhause fühlen in eurem weiblichen Körper?

Ich weiß inzwischen dass diese Phasen vorbei gehen und bei mir treten sie auch nicht mehr so auf, was das angeht hat es sich bei mir alles normalisiert (zum Glück)

QUOTE (pandora @ 11.Feb.2006 - 11:36)
Ist es vielleicht sogar schon vorgekommen, dass ihr extrem weibliche Merkmale versucht habt zu beschädigen/zerstören ?

Nein, das kam nie vor, allerdings den Körper zu beschädigen, ja. Doch das hatte nichts mit meinem Geschlecht zu tun.

QUOTE (pandora @ 11.Feb.2006 - 11:36)
Wie geht ihr damit um, spielt ihr mit den Rollen, wirkt sich eure innere Zerrissenheit auf eure Psyche aus?

Ich spiele sie nicht, ich lebe sie. DIe Zerissenheit hat sich gegeben bzw. ist dann nicht existent und ich kann es inzwischen sehr gut akzeptieren, männliche wie weibliche Rollen zu sein.

QUOTE (pandora @ 11.Feb.2006 - 11:36)

Sprecht ihr darüber oder versteckt ihr euch, weil es ja doch niemanden gibt der verstehn könnte ???

Mit ausgewählten Personen rede ich darüber, bei denen ich weiß, dass sie keine Vorbehalte habe, allerdings hat das auch mit anderen Dingen zu tun.

QUOTE (Pumuckl @ 11.Feb.2006 - 11:59)
In dem Zusammenhang möchte ich Euch aber auch noch was anderes fragen: Wie fühlt Ihr Euch allein unter einem Haufen Männer? (Also solche die ihr nicht kennt). Bei mir ist da immer so eine "Kampfbereitschaft"... kein Mensch hat Interesse daran mich anzugreifen, aber ich rechne permanent damit. Kennt Ihr das?

Hm, inzwischen fühle ich mich wohl.
Vor einigen Jahren begann ich ja eine Ausbildung im Beruf wo die Männlichkeit doch zu über 90% vertreten war, ebenso danach ein Studium.
Beides vollendete ich nicht.
Die Ausbildung deswegen, weil ich mit den Jungs (es waren keine Männer) nicht zu Rande kam und auch weil ich damals mein inneres CO hatte.
Ich war die 2 Jahre dauerhaft in Abwehrhaltung, dachte die ganze Zeit sie wollen mir was (was allerdings z.T. auch so war) und fühlte mich alles andere als sicher.

Mögen tu ich Männer aber sehr und inzwischen habe ich auch keine Angst mehr, kann mit ihnen absolut locker umgehen und vermisse sie, wenn es ein reines Frauenteam gibt.

Achso, was die Revierverteidigung angeht, ja ab und zu "passiert" es, doch ist es schon seltener geworden und auch nicht mehr nötig bei mir. Dafür fühle ich mich inzwischen zu sicher und zu "geruht" in mir selbst.



Geschrieben von: mohn am 11.Feb.2006 - 18:03

QUOTE (pandora @ 11.Feb.2006 - 11:36)
Wie verarbeitet ihr z.B eine Phase von sich nicht zuhause fühlen in eurem weiblichen Körper?
Ist es vielleicht sogar schon vorgekommen, dass ihr extrem weibliche Merkmale versucht habt zu beschädigen/zerstören ?
Wie geht ihr damit um, spielt ihr mit den Rollen, wirkt sich eure innere Zerrissenheit auf eure Psyche aus?
Sprecht ihr darüber oder versteckt ihr euch, weil es ja doch niemanden gibt der verstehn könnte ???


nein, ich hab nie versucht meine äußeren weiblichen merkmale zu beschädigen. der wunsch nicht so zu sein wie ich bin hat nie körperliche schäden nach sich gezogen.
ich merke aber manchmal, dass ich mich frage, ob ich jetzt eine bestimmte körperhaltung oä annehme, weil ich so bin, oder weil ich mich so sehen will. einfach, weil sie nicht typisch weiblich ist. aber meist ist es dann so, dass ich mich einfach so wohler fühle wie ich mich gerade gebe... also eigentlich spiele ich nicht mit rollen, ich kann dann einfach nicht anders als so zu leben wie ich mich gerade fühle...
ja, die innere zerrissenheit spüre ich häufig. aber das hat auch andere ursachen. das kann mich dann auch mal böse in eine depressive phase stürzen.
das hat dnan leider zur folge, dass mich niemandem mehr mitteilen kann...ich muss solche sachen erstmal mit mir selbst ausmachen, bevor ich mit anderen darüber reden kann.
allerdings hab ich das thema mal bei meiner besten freundin angerissen und bin da auch auf verständnis gestoßen. allerdings bin ich da nicht besonders ins detail gegangen und wir haben eher allgemeiner diskutiert...


QUOTE (Pumuckl 11.Feb.2006 - 11:59)

In dem Zusammenhang möchte ich Euch aber auch noch was anderes fragen: Wie fühlt Ihr Euch allein unter einem Haufen Männer? (Also solche die ihr nicht kennt). Bei mir ist da immer so eine "Kampfbereitschaft"... kein Mensch hat Interesse daran mich anzugreifen, aber ich rechne permanent damit. Kennt Ihr das?


oh ja. das kenne ich. fühle mich im umgang mit männern eigentlich nie als frau, eher als kumpel. und bei fremden männern stellt sich bei mir häufig eine art abwehrhaltung ein, um erst mal abzuchecken wie der andere so drauf ist...

Geschrieben von: Squirrel am 11.Feb.2006 - 18:28

QUOTE (mohn @ 11.Feb.2006 - 18:03)
fühle mich im umgang mit männern eigentlich nie als frau, eher als kumpel. und bei fremden männern stellt sich bei mir häufig eine art abwehrhaltung ein, um erst mal abzuchecken wie der andere so drauf ist...

Das kommt mir auch seehr bekannt vor...und war auch schon irgendwie immer so, noch lange vor meinem (ersten) inneren CO.

Geschrieben von: shark am 11.Feb.2006 - 18:54

QUOTE (mohn @ 11.Feb.2006 - 11:02)
es ist schon seltsam. vor einiger zeit wollte ich genau so ein thema hier eröffnen, weil ich herausfinden wollte, ob es mir alleine so geht. und jetzt ist tatsächlich dieser threat entstanden...und ich bin so erleichtert, dass anscheinend viele mal gezweifelt haben.
und fine,
du sprichst mir aus der seele. ich wusste/weiß nicht genau, was ich sein möchte. ich glaube, als mann leben möchte ich nicht, aber ich kann auch nicht die rolle der frau erfüllen. deshalb musste ich für mich erkennen, dass ich keine der beiden kategorien voll leben könnte und deshalb einfach als ich in meinem körper leben muss. und wieso sollte man als frau nicht auch die "männlichen" anteile leben können. (und was sind überhaupt "männliche" anteile?!) ich denke, es würde vielen besser gehen, wenn wir nicht immer noch in dieser strengen zwei-geschlechtlichen gesellschaft leben würden...

Eigentlich wollte ich für dieses Posting einen "ausnahmsweise-anderen" Nick benutzen, aber das war mir dann doch zu kompliziert...Und nach entsprechender Nachfrage darf ich es jetzt auch einfach so schreiben....
Ich musste bei dem, was ich oben zitiert habe, so sehr an meine Liebste denken...
Auch sie haderte lange in ihrem Leben mit scheinbar unüberwindbaren und kaum miteinander vereinbaren gefühlten Gegensätzen; inzwischen ist sie, wer sie ist und genau so wie sie ist, liebe ich sie. Dennoch: sie ist genauso sehr heterosexueller Mann wie lesbische Frau! Und sie nutzt - eher unregelmäßig- dieses Forum...

Ich meine, es gibt so viele Möglichkeiten, "sich zu fühlen" und noch viel mehr, das gGefühlte auszudrücken, dass es schon eine Menge Informationen und sehr viel Vertrautheit braucht, um feststellen zu können, "wer" jemand ist, der/die es grade selber nicht weiß.
Psycho hat angefragt, was ich OK finde. Weshalb genau gerade Trans-Themen hier nicht gehen, weiß ich auch nicht.

Aber die Diskussion finde ich hochinteressant.

Gruß,

shark

Geschrieben von: pandora am 11.Feb.2006 - 20:41

QUOTE (shark @ 11.Feb.2006 - 18:54)
sie ist genauso sehr heterosexueller Mann wie lesbische Frau!

Ich meine, es gibt so viele Möglichkeiten, "sich zu fühlen" und noch viel mehr, das gGefühlte auszudrücken, dass es schon eine Menge Informationen und sehr viel Vertrautheit braucht, um feststellen zu können, "wer" jemand ist, der/die es grade selber nicht weiß.

Genau so sehe ich mich...
Ich bin mittlerweile mal die Vollblutlesbe und das andere Mal der heterosexuelle Mann ...
Ich lebe beide Anteile zu gleichen Maßen, doch niemals könnte ich mich für das eine oder andere entscheiden...
Ich brauche beides und bin beides...
Ich eben!!!

Aber es gab Zeiten in meinem Leben da versteckte ich mich mit meinen männlichen Anteilen vor der Aussenwelt, doch am meisten vor mir selbst...
Es machte mir Angst, ich dachte ich muß mich entscheiden...
Sagen und erklären wo ich hingehöre.
Es dauerte lange bevor ich begriff das ich in beide Welten gehöre...
Je älter ich werde, je klarer und vertrauter ist mir mein ICH
Und wie Mausi so treffend sagte...Ich lebe diese Rollen und spiele sie nicht...

Geschrieben von: marietta am 11.Feb.2006 - 21:18

QUOTE (pandora @ 11.Feb.2006 - 20:41)
QUOTE (shark @ 11.Feb.2006 - 18:54)
sie ist genauso sehr heterosexueller Mann wie lesbische Frau!

Ich meine, es gibt so viele Möglichkeiten, "sich zu fühlen" und noch viel mehr, das gGefühlte auszudrücken, dass es schon eine Menge Informationen und sehr viel Vertrautheit braucht, um feststellen zu können, "wer" jemand ist, der/die es grade selber nicht weiß.

Genau so sehe ich mich...
Ich bin mittlerweile mal die Vollblutlesbe und das andere Mal der heterosexuelle Mann ...
Ich lebe beide Anteile zu gleichen Massen, doch niemals könnte ich mich für das eine oder andere entscheiden...
Ich brauche beides und bin beides...
Ich eben!!!

Ich denke, wir Lesben nehmen uns erst in den letzten Jahren das Recht, auch in die Haut des anderen Geschlechts zu schlüpfen. Schwule tun das schon lange und sehr selbstverständlich.

Ich selbst habe lange meine Weiblichkeit versteckt - dass ich mir als Kind und als Jugendliche gewünscht habe, ein Junge zu sein, habe ich schon geschrieben.

Als ich Anfang 20 war, während der Blütezeit der 2. Frauenbewegung, wäre es völlig undenkbar gewesen, dass wir Lesben solche Gedanken äußern. Viel zu sehr waren wir damit beschäftigt, den Heteros klar zu machen, dass wir eben keine "Mann" - Weiber sind.

Dabei wäre ich sooo lange genau dies gerne gewesen... roetel.gif

Und heute entdecke ich mit einem Mal meine weiblichen Anteile, und ich liebe es, sie zu leben smile.gif Ich mag aber auch meine starke, dominante und unabhängige Seite - ich "switche" halt.

Und ich mag Butches wub.gif definitiv. Starke Femmes aber auch wub.gif

Ich bin so froh, in diesem Thread meine Gedanken äußern zu können, und ich finde es großartig, wie wir hier miteinander diskutieren. Einfach befreiend und sehr bereichernd für mich.

Ich habe meinen neuen Weg gerade erst beschritten, und ich bin total gespannt, wohin er mich noch führt. Und ich freue mich, dass so viele andere ebenfalls die Grenzen der Geschlechter überschreiten.

Geschrieben von: Lunatic am 11.Feb.2006 - 22:02

Ist es jetzt eigentlich okay, dass dieses Thema fortgesetzt wird? unsure.gif

Ich hab eine Verständnisfrage @sharks Frau, pandora und marietta (? ich weiß grad nicht, ob dein Zitat als Zustimmung gelten soll), meint ihr das darauf bezogen, dass ihr diese Rolle (zeitweise) äußerlich einnehmt oder emotional/im Kopf?


Im Allgemeinen kann ich mich fines Zitat

QUOTE
Und ich bin froh zu lesen, daß ich nicht die einzige bin. Das dachte ich nämlich.

nur anschließen. Es ist ein schönes Gefühl zu merken, dass man da doch nicht allein ist.

Geschrieben von: pandora am 11.Feb.2006 - 22:27

QUOTE (Lunatic @ 11.Feb.2006 - 22:02)


Ich hab eine Verständnisfrage @sharks Frau, pandora und marietta (? ich weiß grad nicht, ob dein Zitat als Zustimmung gelten soll), meint ihr das darauf bezogen, dass ihr diese Rolle (zeitweise) äußerlich einnehmt oder emotional/im Kopf?

@lunatic

bei mir ist diese "Rolle" ein Teil meines ICH's und somit keine Rolle mehr

Ich lebe es im Kopf und äußerlich...
ES ist einfach da und nimmt sich den Raum den ES braucht...weil ich mich endlich traue den benötigten Raum zu geben ... und mir somit meine Welt vergrößere ...

Geschrieben von: shark am 11.Feb.2006 - 22:28

QUOTE (Lunatic @ 11.Feb.2006 - 22:02)


Ich hab eine Verständnisfrage @sharks Frau, pandora und marietta (? ich weiß grad nicht, ob dein Zitat als Zustimmung gelten soll), meint ihr das darauf bezogen, dass ihr diese Rolle (zeitweise) äußerlich einnehmt oder emotional/im Kopf?



Nicht zeitweise äußerlich und auch nicht im Kopf, sondern wirklich als Mensch; unveräußerbar und deutlich spürbar im Umgang.

Das ist wahnsinnig schwer zu erklären, ohne ins Detail zu gehen, was ich aber nicht möchte, da ich ja sozusagen Sachen von ihr ausplauschen würde, die nur sie selbst äußern darf...

Sie spürt sich so, ich spüre sie so...und wir sind beide verflixt glücklich darüber, dass die Zeiten für sie vorbei sind, als sie immer das Gefühl hatte, sich das Eine oder das Andere "abgewöhnen" zu müssen, was ja ohnehin nicht funktionierte, da sie eben beides ist...auf ganz wunderbare Weise vollständig...Und sich übrigens "lesbisch" nennt, seit sie 15 Jahre alt war. Ich empfinde sie kein bisschen zerrissen und Ihre Natur ist es, einfach wunderbar zu sein auf eine so außergewöhnliche Art, dass ich auch nach 3 Jahren noch Herzklopfen kriege, wenn ich an sie denke!:wub:

Wahrscheinlich habe ich es jetzt immer noch nicht wirklich erklärt, aber ich fürchte, dass das so ganz gar nicht geht, weil es einfach keine wirklich treffenden Vokabeln in unserem Sprachgebrauch gibt. Sorry...

shark

Geschrieben von: marietta am 11.Feb.2006 - 22:41

QUOTE (Lunatic @ 11.Feb.2006 - 22:02)
Ich hab eine Verständnisfrage @sharks Frau, pandora und marietta (? ich weiß grad nicht, ob dein Zitat als Zustimmung gelten soll), meint ihr das darauf bezogen, dass ihr diese Rolle (zeitweise) äußerlich einnehmt oder emotional/im Kopf?

Ja, ich meinte das als Zustimmung - absolut!

Bis vor ein paar Monaten bin ich in der Freizeit, wenn es nur eben ging, ziemlich kerlig rumgerannt. Das hat für mich gestimmt so - vom Kopf her und äußerlich.

Bei mir ist es vielleicht genau umgekehrt wie bei Pandora. Ich entdecke meine Weiblichkeit. Da ich bis jetzt fast 30 Jahre lang mich eher wie ein Junge gefühlt habe, ist das eben auch eine Grenzüberschreitung, nur eben von der anderen Seite.

Oje, ich hoffe ich kann mich halbwegs verständlich ausdrücken wacko.gif

Das genau möchte ich übrigens auch aussagen mit meinem Userinnen-Titel.

EDIT Persönliches wieder gelöscht - führt zu nix wacko.gif

Geschrieben von: pandora am 11.Feb.2006 - 22:46

QUOTE (shark @ 11.Feb.2006 - 22:28)

Sie spürt sich so, ich spüre sie so...und wir sind beide verflixt glücklich darüber, dass die Zeiten für sie vorbei sind, als sie immer das Gefühl hatte, sich das Eine oder das Andere "abgewöhnen" zu müssen, was ja ohnehin nicht funktionierte, da sie eben beides ist...auf ganz wunderbare Weise vollständig...

wub.gif Shark, ich glaube Dir direkt das ihr beide glücklich darüber seid...
Denn schließlich ist deine Frau so erst komplett und somit zufrieden, ausgeglichen... und nur so wiederum wirklich in der Lage Dich glücklich zu machen
Ein Kreislauf der sich schließt smile.gif

Geschrieben von: Squirrel am 11.Feb.2006 - 22:47

Ich kam zwar in Lunatics Frage nicht vor, aber ich antworte trotzdem mal wink.gif

Denn...

QUOTE
Bis vor ein paar Monaten bin ich in der Freizeit, wenn es nur eben ging, ziemlich kerlig rumgerannt. Das hat für mich gestimmt so - vom Kopf her und äußerlich.

Bei mir ist es vielleicht genau umgekehrt wier bei Pandora. Ich entdecke meine Weiblichkeit. Da ich bis jetzt fast 30 Jahre lang mich eher wie ein Junge gefühlt habe, ist das eben auch eine Grenzüberschreitung, nur eben von der anderen Seite.


...Marietta hat wunderbar das in Worte gefaßt, was mir auch gerade durch den Kopf gegeistert ist.

@Marietta
Was das Äußerliche angeht...ziehst du dich mittlerweile auch schonmal weiblicher an? Wenn ja, wie fühlst du dich dabei?
Ich tu das nämlich in den letzten Monaten ab und an und fühle mich dabei total befremdlich, teilweise sogar verkleidet ph34r.gif

Geschrieben von: marietta am 11.Feb.2006 - 22:53

QUOTE (Squirrel @ 11.Feb.2006 - 22:47)
@Marietta
Was das Äußerliche angeht...ziehst du dich mittlerweile auch schonmal weiblicher an? Wenn ja, wie fühlst du dich dabei?
Ich tu das nämlich in den letzten Monaten ab und an und fühle mich dabei total befremdlich, teilweise sogar verkleidet ph34r.gif

Nicht direkt "feminine" Sachen.....
Ich habe in den letzten beiden Jahren ziemlich viel abgenommen und ziehe jetzt figurbetonte Sachen an. Ich habe abe die Rückmeldung bekommen, dass ich mich anders bewege - nicht mehr wie ein "Holzfäller", sondern mehr so, dass man merkt, dass ich beginne mich in meinem Körper zu Hause zu fühlen.

Nein, verkleidet fühle ich mich NICHT. Es ist eher so, dass ich mich in manchen meiner alten Klamotten nicht mehr wohl fühle. Die schwere Lederjacke, erst letzten Winter gekauft, kam diesen Winter nicht einmal an mich ran. Dafür aber der knielange antrazitfarbene Wollmantel mit dem hohem Kragen wub.gif Und ich schminke mich ab und an roetel.gif (nur Kajal).

Geschrieben von: Squirrel am 11.Feb.2006 - 23:01

Naja, figurbetont fällt bei mir momentan eher flach *gg*
Aber das mit dem "anders bewegen" ist anderen auch bei mir aufgefallen und, daß ich anders sitze. Ist mir selbst gar nicht bewußt, aber die werden es schon wissen wink.gif
Was meine Klamotten angeht, wechsel ich momentan noch hin und her. Mal gibts Tage, an denen ich nur mit Baggy-Jeans und Turnschuhen aus dem Haus gehen kann, weil ich mich sonst zu unwohl fühlen würde. Und dann gibts Tage, an denen ich mich femininer kleide und das absolut ok finde. Möglich, daß ich meine Ambivalenz auf die Weise "spazieren" trage...nur, daß es keiner um mich rum so interpretiert.

Geschrieben von: Lunatic am 11.Feb.2006 - 23:15

Danke euch Dreien!
Ich meinte das mit der Rolle nicht negativ/abwertend, mir fehlen für die vielen Fragen im Kopf die richtigen Worte.
Schwieriges Thema.


Woran kann man es fest machen, ob man heterosexuell männlich oder lesbisch weiblich denkend ist?
Ich weiß nicht, wie meine beste Freundin denkt, ich weiß nicht, wie mein Bruder denkt. Ich kann mich nur an den gängigen Rollenmustern der Gesellschaft orientieren und wie diese wohl denken mögen, aber sie sind nur konstruiert.



Ich habe eben den Thread nochmal durchgelesen und das Stichwort Damentoilette ist hängen geblieben. Einerseits finde ich es lustig, dass die Frauen mich dort im ersten Moment manchmal etwas verwirrt angucken, andererseits ärgert es mich sehr. Teilweise ertappe ich mich bei dem Gedanken "hoffentlich kommt mir da jetzt keine entgegen" und ich weiß nicht mal warum.
Das ist zwar ein wenig ab vom Thema, aber ich wollte es mal mitgeteilt haben. rolleyes.gif

Geschrieben von: Lunatic am 11.Feb.2006 - 23:17

QUOTE (Squirrel @ 11.Feb.2006 - 22:47)
Ich kam zwar in Lunatics Frage nicht vor, aber ich antworte trotzdem mal wink.gif

@squirrel: danke. smile.gif

Geschrieben von: DerTagAmMeer am 11.Feb.2006 - 23:22

Es war meine Antwort auf einen hier vorgebrachten Vorwurf, die ich als PM nicht abschicken konnte, weil PM's von mir gesperrt wurden. Aber Ihr habt recht, Pandora & Shark, dass eine Antwort wohl generell nicht erwünscht ist. Sorry - war unüberlegt und unpassend von mir. So: gelöscht ... bitte weiter im Text

Geschrieben von: pandora am 11.Feb.2006 - 23:29

DTAM...darf ich fragen was dieser Auszug hier zu suchen hat???
Könnt ihr das nicht bitte weiterhin hinter den Kulissen machen um uns diesen Thread nicht zu zerstören...
Bin gerade so glücklich, dass die Strösen nicht gekappt haben und nun dies sad.gif unsure.gif Danke

Geschrieben von: shark am 11.Feb.2006 - 23:31

Ich versteh nicht wirklich, worum es hier geht und ehrlich gesagt finde ich es schade, dass mit so augenscheinlich privaten Differenzen der angenehme und doch sehr produktive Verlauf des Threads einfach unterbrochen wird.
Klärt das doch anderweitig.
Danke,

shark

edit: pandora war schneller...

Geschrieben von: noname45 am 11.Feb.2006 - 23:45

QUOTE (Lunatic @ 12.Feb.2006 - 00:15)


Ich habe eben den Thread nochmal durchgelesen und das Stichwort Damentoilette ist hängen geblieben. Einerseits finde ich es lustig, dass die Frauen mich dort im ersten Moment manchmal etwas verwirrt angucken, andererseits ärgert es mich sehr. Teilweise ertappe ich mich bei dem Gedanken "hoffentlich kommt mir da jetzt keine entgegen" und ich weiß nicht mal warum.
Das ist zwar ein wenig ab vom Thema, aber ich wollte es mal mitgeteilt haben. rolleyes.gif

Ja, das geht mir auch manchmal so--- vor allem wenn ich doch eher lässig gekleidet rumrenne.

Ich kann nicht sagen warum und wieso aber mich beleidigen diese "Verwechslungen" - ich bin dann regelrecht sauer, erst recht wenn sich danach noch jemand darüber lustig macht.

Geschrieben von: Squirrel am 11.Feb.2006 - 23:53

QUOTE (Pumuckl @ 11.Feb.2006 - 23:45)
Ich kann nicht sagen warum und wieso aber mich beleidigen diese "Verwechslungen" - ich bin dann regelrecht sauer, erst recht wenn sich danach noch jemand darüber lustig macht.

*nick* Ich kann dann auch schonmal stinkig werden. Beispielsweise als in ner öffentlichen Toilette ein Mädel extra laut zu seiner Freundin sagte: "Was willn DER hier drin?" rolleyes.gif Hab dann mein (recht weites) Shirt stramm runter gezogen, auf meine Brust gezeigt und zurückgefragt: "Der???" *g*

Zugegeben, ich hab ja wirklich teilweise Klamotten an, unter denen man meinen Körperbau nicht identifizieren kann...aber ich find, mein Gesicht sieht doch zumindest weiblich aus blink.gif

Geschrieben von: noname45 am 11.Feb.2006 - 23:58

QUOTE (Squirrel @ 12.Feb.2006 - 00:53)


Zugegeben, ich hab ja wirklich teilweise Klamotten an, unter denen man meinen Körperbau nicht identifizieren kann...aber ich find, mein Gesicht sieht doch zumindest weiblich aus blink.gif

Dito!

Mich hat früher immer so ein kleiner Depp im Schulbus aufgeregt. Er hat immer gesagt "Ist das einER oder einE?" Aber nie direkt zu mir, sondern nur so im Vorbeigehen... da war ich vielleicht 16... irgendwann hat es mich so genervt dass ich ihn gepack hab und gemeint hab "Redest Du mir mir?" Als er dann dachte er muss mir auf die Jacke spucken hab ich ihm eine reingehauen (das erste und bishr letzte Mal das ich sowas gemacht hab)... Er hat sich dann verpisst und gebrummelt "Das ist ein Kerl. So haut kein Mädchen!"

Geschrieben von: marietta am 12.Feb.2006 - 00:01

@Pumuckl und Squirrel:

Das kenne ich auch - ich ärgerte mich ebenfalls darüber, wenn der Damentoilette verwiesen wurde. Andererseits aber WOLLTE ich doch gar nicht als Frau wahrgenommen werden unsure.gif ... aber eben auch nicht als Mann.

Ich denke, ich wollte einfach nicht in die stereotypen Rollenklischees "weiblich" und "männlich" gepresst werden. Ich wollte einfach nur meinen Weg gehen.

Im übrigen: ich habe meinen Beitrag nach 2 Minuten gelöscht, weil ich selbst eingesehen habe, dass es nix bringt, sich impulsiv mitreissen zu lassen. Ich finde es sehr traurig, dann 39 Minuten (!!!) später genau diesen Teil zitiert und kommentiert wieder zu finden. Hm....

Geschrieben von: Squirrel am 12.Feb.2006 - 00:11

QUOTE (Pumuckl @ 11.Feb.2006 - 23:58)
Er hat sich dann verpisst und gebrummelt "Das ist ein Kerl. So haut kein Mädchen!"

Sorry...aber... ploep.gif

QUOTE (marietta)
Andererseits aber WOLLTE ich doch gar nicht als Frau wahrgenommen werden unsure.gif ... aber eben auch nicht als Mann.


Das ist halt eine der Situationen im Alltag, wo man sich selbst in eine Schublade stecken muß. unsure.gif

Geschrieben von: marietta am 12.Feb.2006 - 00:18

QUOTE (Squirrel @ 12.Feb.2006 - 00:11)
QUOTE (marietta)
Andererseits aber WOLLTE ich doch gar nicht als Frau wahrgenommen werden unsure.gif ... aber eben auch nicht als Mann.


Das ist halt eine der Situationen im Alltag, wo man sich selbst in eine Schublade stecken muß. unsure.gif

Ja, das stimmt. sad.gif

Ich beginne durch diesen Thread immer mehr zu verstehen, wie wichtig es ist, das bipolare Geschlechterdenken - auch und vor allem das eigene - zu hinterfragen und aufzugeben.

Ich finde, dass dieser Thread einer der wichtigsten der letzten Zeit ist.

Geschrieben von: Squirrel am 12.Feb.2006 - 00:28

QUOTE (marietta @ 12.Feb.2006 - 00:18)
Ich finde, dass dieser Thread einer der wichtigsten der letzten Zeit ist.

Und ich bin den Strösen dankbar, daß sie ihn offen gelassen haben flowers.gif

Geschrieben von: Sanguine am 12.Feb.2006 - 00:33

Im eigentlichen Sinne des Threads nichts beitragen kann, aber vielleicht eine kleine Anmerkung zu Alltagsituationen wie Damentoilette und Co...

Vielleicht sind viele "merkwürdige" und für euch als Angriff wirkende Reaktionen verständlicher, wenn man bedenkt, daß es manchmal wirklich gar nicht so leicht ist, nach dem Äußeren zu urteilen, wer Männchen oder Weibchen ist, insbesondere wenn der Blick nicht durch ein Erleben von anderen Welten an anderen Ufern geschult ist wink.gif Selbst ich, die ich sehr viel Menschen beobachte, grübele so manches mal in der U-Bahn, wenn der erste Blick etwas irritiert haften bleibt, wenn nicht sofort die "Schublade" greifen will... wink.gif (dann wird es natürlich erst recht spannend, aber bei vielen bleibts eben bei der Irritation...) Heterosozialisierte Menschen, die nur zwei Schubladen kennen und wo die Grenzen von "weiblichem Aussehen" sehr eng und klischeehaft festgelegt sind, können natürlich auch nur so reagieren, wenn eine recht kerlig aussehende Frau die Damentoilette betritt, insbesondere, wenn letzere es auch darauf anlegt, ihre "weiblichen" Anteile gezielt zu verbergen, um ihren "männlichen" Anteilen näher zu sein.

Lesbische Welten und Trans-Welten darüber hinaus sind in der Hetero-Wirklichkeit immer noch weit weniger präsent, als man glauben möchte. Man kann es ihnen aber auch nicht immer zum Vorwurf machen wink.gif, denn die meisten kennen es nicht anders oder haben auch nicht die Gelegenheit/Notwendigkeit, unsere vielfältigen Welten zu betreten und ihre Blickwinkel erweitern zu können/müssen. Und ich denke da nur an mich selbst, wie verwirrt ich war, als ich vom Übergang der Heterawelt an jener Grenze stand, hinter der eine ganz andere Welt mit vielen unbekannten Dingen und Faktoren stand, die zum Teil nach ganz anderen Gesetzmäßigkeiten funktioniert und neugieriges gründliches Kennenlernen verlangte, um sich darin bewegen zu können, denn aus meinem Leben bis dato kannte ich nicht eine einzige Lesbe oder hatte nur annähernd Gelegenheit auf solche zu treffen. Diese Gelegenheiten schaffte ich mir erst selbst durch einen Umzug und andere sich daraus ergebende Möglichkeiten.

Und selbst heute sind viele Bereiche/Begrifflichkeiten/Lebenswirklichkeiten immer noch Neuland für mich - unter anderem mein Grund, diesen Thread gespannt zu verfolgen. wink.gif

Edit: Was hinzugefügt, was entfernt, manche Sätze umgestellt, Fehlerteufel ausgemerzt.

Geschrieben von: mohn am 12.Feb.2006 - 11:59

ich hab da nochmal eine frage.
hat diese verwirrung bei euch schon im kindesalter begonnen?
denn ich hatte überhaupt keine probleme, bis ich 11 oder 12 war und meine freundinnen um mich herum sich plötzlich so ganz anders verhalten haben als ich. wir konnten nichts mehr miteinander anfangen. sie hatten keine lust auf unsere abenteuerspiele und ich wollte nun wirklich nicht frisuren oder make-up ausprobieren.
das war sehr schmerzhaft und ich fühlte mich ausgeschlossen, entfremdet.

bis dahin war es immer vollkommen ok. ich hatte schon im kindergarten kurze haare und kann mich erinnern, dass mein freischwimmerabzeichen an einer badehose prankte. meine eltern haben nie versucht mich in irgendeine schublade zu stecken.
ja, bis ich mich selbst in eine stecken wollte und es nicht funktioniert hat...

das alles kommt jetzt gerade wieder hoch und ich muss mich fragen was ich will...

Geschrieben von: edelbratschi am 12.Feb.2006 - 12:11

Ich muss mal OT sagen, dass ich die ganze Diskussion superspannend finde. Ich selber stecke in dem Thema nicht so drin. Ich hab zwar meine "männlichen" Anteile, aber ich konnte mich immer sehr gut damit abfinden, bzw hab ich auch meine weibliche Identität nie verleugnen oder gar abschaffen wollen.
Mir war es bisher wirklich nicht bewusst, wie vielen Frauen es nicht so geht!

Geschrieben von: dandelion am 12.Feb.2006 - 12:20

@mohn: bei mir war's ziemlich umgekehrt. Bis ich etwa in diesem Alter war, konnte ich problemlos bei den Jungs mitmischen, mit Mädchen konnte ich nicht wirklich was anfangen. Dann kam die Pubertät, und die Jungs empfanden mich als Fremdkörper in ihrer Mitte, sodaß ich auch dort nicht mehr lange blieb - blöde Zeit, ganz blöde Zeit.
Als ich acht war, habe ich mich mit einem Mitschüler besonders gut verstanden. Ich wäre lieber ein Junge gewesen, er lieber ein Mädchen biggrin.gif
Naja... Irgendwie isses ja geworden wink.gif

Geschrieben von: Squirrel am 12.Feb.2006 - 12:34

QUOTE (mohn @ 12.Feb.2006 - 11:59)
hat diese verwirrung bei euch schon im kindesalter begonnen?

Bei mir ja. Ich kann leider das genaue Alter nicht benennen (muß so Grundschulalter gewesen sein), aber ich erinnere mich an eine Situation, in der meine Mutter mir erklärte, daß mir "dort unten" nicht "sowas" wie bei meinem Bruder wachsen wird. Und ich war echt enttäuscht...ebenso, als die Zeit kam, wo ich mir wohl oder übel den ersten BH kaufen mußte, da war ich 11 oder 12. Denn ich wär gern weiter im Sommer auch mal ohne Shirt draußen rumgelaufen, wie all die heißen Sommer zuvor - tja, das ging dann nicht mehr.
Richtig groß wurde dann die Verwirrung, als zwischen meinem 12. und 13. Lebensjahr der sex. Mißbrauch stattfand. Wie sehr hab ich mir da gewünscht, ein Junge zu sein, auch Jahre danach noch. In meinem Kopf geisterte die Vorstellung, daß Jungs sowas ja nicht passiert...da wußte ich es einfach noch nicht besser unsure.gif

Man möge mir diesen eine furchtbar gequirlten Satz dort oben verzeihen...ich möchte nur keine Forenregeln verletzen oder irgendeine triggern.

Geschrieben von: Mausi am 12.Feb.2006 - 12:50

QUOTE (Lunatic @ 11.Feb.2006 - 22:02)
Ich hab eine Verständnisfrage @sharks Frau, pandora und marietta (? ich weiß grad nicht, ob dein Zitat als Zustimmung gelten soll), meint ihr das darauf bezogen, dass ihr diese Rolle (zeitweise) äußerlich einnehmt oder emotional/im Kopf?


Mag da auch noch drauf antworten:
Es ist beides, andere Klamotten, andere Bewegungen und auch das Fühlen.
Es verwirrte mich (ebenfalls) eine Zeit lang. Doch wie ich schon sagte, ich lebe es dann.
Und wie pandora es so treffend ausdrückte
QUOTE (pandora)
ES ist einfach da und nimmt sich den Raum den ES braucht...weil ich mich endlich traue den benötigten Raum zu geben ... und mir somit meine Welt vergrößere ...


Zu der Toilettenfrage *g*... wie oft war das schon so, dass die Leute mich anschauten, mich fragten ob ic nicht falsch sei bzw. im Waschraum der Jugendherberge kam mal eine rein (ich war allein drin) schaute mich an "Oh, Entschuldigung" und ging wieder raus, schaute draussen aufs Schild und ich sagte gleichzeitig: "Nein sie sind hier schon richtig" rolleyes.gif laugh.gif laugh.gif
Je nachdem was für eine Frisur ich an den Tag lege passiert das heute noch (wobei meine weiblichen Formen dank der Gewichtszunahme nun endlich erkennbar sind).
Ich fand und finde es witzig, früher allerdings so bis 12 oder so verletzte es mich stellenweise, wobei eigentlich mehr das Amüsement da war und überhand nahm.

Schon im Kindesalter "Was will der junge Mann denn haben?" ... mit 13 war ich mal beim Mc und da kamen 2 Mädels auf mich zu und fragten mich "Bist du ein Junge oder ein Mädchen" damals antwortete ich "Mädchen" ein "Achso" kam als Antwort von den beiden.
Später ärgerte ich mich, dass ich nicht sagte "Ein Junge" weil mich interessierte, wie sie dann reagiert hätten roetel.gif tongue.gif
Meine Großmutter hatte immer versucht mich "zur Dame" zu erziehen. Wenn ich mit ihr zum Frisör ging durfte ich meine Haare nicht abschneiden lassen, oft hörte ich so Sprüche "Aber das darf eine Dame nicht, das macht eine Dame nicht" , war ganz grauenvoll, ging auch nicht gerne zu ihr weil ich eben DAS nicht war was sie wollte.

Ich kann ich erinnern dass da nen Mädel in unsrem Ort war über die getuschelt wurde "Die will lieber nen Junge sein" ... irgendwann stürmte ich (in meiner damals schon sehr direkten und manchmal sehr unpassenden! Art) auf sie zu: "Stimmt das das du ein Junge sein willst? Ich auch!" Sie schaute mich an, stammelte ein "Nein" und war doch sehr.. naja, beschämt.. hielt mich dann wahrscheinlich für die bekloppte (so wie viele andere auch) und kuckte immer dass sie nicht in meiner Nähe war.
So ist man halt mit 8)9 Jahren roetel.gif roetel.gif ist mir heute noch peinlich!

Jo, hoffe ich hab nun irgendwie noch dazu beigetragen und war nicht dran vorbei, aber wollte da eben noch drauf antworten roetel.gif

P.S.: Ich finde den Thread super interessant und absolut wichtig, kann mich da den andern nur anschließen!

Geschrieben von: Lunatic am 12.Feb.2006 - 13:05

QUOTE (mohn @ 12.Feb.2006 - 11:59)
ich hab da nochmal eine frage.
hat diese verwirrung bei euch schon im kindesalter begonnen?

Nein, eigentlich nicht.
Bei mir war es ähnlich wie bei dandelion, ich hatte seit dem Kindergarten einen besten Freund. Meine Freizeit verbrachte ich mit ihm und anderen Jungs. Wir haben Fußball, Playmobil, mit Plastikschwertern und Autos gespielt. Freundinnen hatte ich in der Grundschule eigentlich nur zwei, mit denen ich am liebsten nur "Mutter, Vater, Kind" gespielt hab. rolleyes.gif
Ich kann mir auch daran erinnern, wie ich mir im Urlaub mit meinem Bruder einen Spaß daraus gemacht habe, mit ihm auf's Jungenklo zu gehen und er mich Christian genannt hat. Meine Eltern haben mich das so machen lassen, wie ich es wollte. Wenn ich so darüber nachdenke, bin ich froh, dass sie mich nicht in die Mädchen-Kleid-Puppe-Pferd-Sparte gedrängt haben, die mir zu eng gewesen wäre.

Mit dem Wechsel auf's Gymnasium bzw. mit zunehmendem Alter gehörte ich zu den Jungs nicht mehr wirklich dazu, zu den Mädchen in meiner Klasse wollte ich aber nicht gehören. Das wurde erst in der 7. Klasse wieder besser. Im Rückblick ist es irgendwie komisch, dass ich mir genau seit der Zeit, wo ich die neuen Freundinnen kennen gelernt hab, meine Haare hab wachsen lassen. Ich hab mich unbewusst beeinflussen lassen, obwohl ich mit langen Haaren nie was anfangen konnte. gruebel.gif

Aber ich kann nicht sagen, dass ich zu der Zeit eine Verwirrung gespürt habe, ich war ich und wie ich war, wollte mir keiner absprechen, ich habe nur darunter gelitten, dass ich in der 5. und 6. Klasse nicht wirklich Freunde hatte. Und im Nachhinein sehe ich, dass es wohl mit der nicht passenden Mädchen- bzw. Jungenrolle zu tun gehabt haben könnte.

Insofern besteht die Verwirrung, wenn man es denn so nennen möchte, erst jetzt im Rückblick und ich frage mich, was ich war und was ich denn genau bin.


Ich hoffe, dass es okay ist, dass ich mich trotz deines ernsten Beitrags, squirrel, mit einem zwinkernden Auge bei den BH-Verweigererinnen und Bikinihosenträgerinnen einreihe. 1. fand ich Unterhemden viel cooler, 2. waren Badeanzüge so unpraktisch.


edit: Wortdreher

Geschrieben von: riona am 12.Feb.2006 - 13:12

hm bei mir ist es irgendwie anndersrum als bei vielen von euch. Ich konnte mit Jungs nie etwas anfangen, hatte immer nur Freundinnen. In der 5./6. Klasse wurde ich von den Jungs in meiner Klasse abgelehnt; nach dem KLassenwechsel nicht mehr, aber trotzdem....Jungs waren für mich immer wie eine fremde Art, die ich einfach nicht verstand.
Erst seitdem mir klar geworden ist, dass ich lesbisch bin, habe ich begonnen jungs anders zu sehen und habe jetzt sogar Freunde. Ich weiß irgendwie nicht wirklich warum...


edit: rechtschreibung

Geschrieben von: noname45 am 12.Feb.2006 - 13:15

QUOTE (Lunatic @ 12.Feb.2006 - 14:05)
Und im Nachhinein sehe ich, dass es wohl mit der nicht passenden Mädchen- bzw. Jungenrolle zu tun gehabt haben könnte.

Das war bei mir ähnlich... und ich denke was Du sagst macht Sinn.

Das erinnert mich gerade an das Zitat von Einstein (das mir meine Schwester ahnungslos und doch so zutreffend in mein Poesialbum geschrieben hat:
Um ein tadelloses Mitglied einer Schafherde zu sein, muss man zuallererst eun Schaf sein.

Im Kindergarten und in der Grundschule war das noch egal, da haben immer Jungs und Mädchen zusammen gespielt. Als aber die Pubertät losging, wo sich die Geschlechter zumindest vorübergehend trennen - da hatte der Spruch "Nicht Fleisch - nicht Fisch" noch eine ganz andere Bedeutung.

Die Jungs hatten kein Interesse an mir und ich keines an den Mädchen. Ich habe auch erst sehr spät die Bravo gelesen, weil mich der ganze Kram dadrin überhaupt nicht interessiert hat...

Geschrieben von: Squirrel am 12.Feb.2006 - 13:20

QUOTE (Lunatic @ 12.Feb.2006 - 13:05)
Ich hoffe, dass es okay ist, dass ich mich trotz deines ernsten Beitrags, squirrel, mit einem zwinkernden Auge bei den BH-Verweigererinnen und Bikinihosenträgerinnen einreihe. 1. fand ich Unterhemden viel cooler, 2. waren Badeanzüge so unpraktisch.

Klar ist das ok smile.gif Und japp, Unterhemden find ich nach wie vor besser. Da ich proportional eher eine "bescheidene" Oberweite habe ( roetel.gif ), zieh ich auch heute noch lieber Unterhemden oder Bustiers an. In anderen fühl ich mich einfach eingezwängt.

Achja...ich hab früher auch lieber mit Jungs gespielt. Praktischerweise haben in meiner Kindheit viele hier in meiner Straße gewohnt. Da wurde Fußball gespielt, auf Bäume geklettert, ganze Legostädte gebaut u.ä. Und ich wurde ehrenvoll in eine Bande aufgenommen, die sonst nur aus Jungs bestand cool.gif
Ich hatte auch eine beste Freundin damals, die aber selbst ein halber Junge war. Bis sie sich dazu entschloß, als Gardemädchen in nen Karnevalsverein einzutreten. Mit den Mädels, die sie dort so kennenlernte, konnte ich so gar nix anfangen... rolleyes.gif

Geschrieben von: Lunatic am 12.Feb.2006 - 13:28

QUOTE (Squirrel @ 12.Feb.2006 - 13:20)
[...] die aber selbst ein halber Junge war. Bis sie sich dazu entschloß, als Gardemädchen in nen Karnevalsverein einzutreten. [...]

Das Eine schließt das Andere aber prinzipiell nicht aus... rolleyes.gif roetel.gif biggrin.gif

Geschrieben von: Squirrel am 12.Feb.2006 - 13:31

QUOTE (Lunatic @ 12.Feb.2006 - 13:28)
QUOTE (Squirrel @ 12.Feb.2006 - 13:20)
[...] die aber selbst ein halber Junge war. Bis sie sich dazu entschloß, als Gardemädchen in nen Karnevalsverein einzutreten. [...]

Das Eine schließt das Andere aber prinzipiell nicht aus... rolleyes.gif roetel.gif biggrin.gif

Ach was biggrin.gif
Und natürlich schließt das eine das andere nicht aus...das Ding war nur, daß sie ab da viel mehr Zeit mit ihren neuen Freundinnen verbrachte. Sicherlich hatte niemand was dagegen, daß ich mitkomme. Aber mir war nicht so nach Gesprächen über Klamotten, California Clan und Bravo rolleyes.gif wink.gif

Geschrieben von: mohn am 12.Feb.2006 - 13:31

QUOTE (Squirrel@12.Feb.2006 - 12:34)

Und ich war echt enttäuscht...ebenso, als die Zeit kam, wo ich mir wohl oder übel den ersten BH kaufen mußte, da war ich 11 oder 12. Denn ich wär gern weiter im Sommer auch mal ohne Shirt draußen rumgelaufen, wie all die heißen Sommer zuvor - tja, das ging dann nicht mehr.


da hatte ich wohl glück (?). ich war ein echter spätentwickler und deshalb musste ich mich nicht mit bh-fragen rumquälen. (und heute eigentlich auch nicht (mehr). ist eher wenig obenrum...). vor den körperlichen veränderungen habe ich schon gemerkt, dass ich mit den emotionalen/geistigen veränderungen meiner freundinnen nicht "mithalten" konnte.

QUOTE (Mausi @ 12.Feb.2006 - 12:50)

Meine Großmutter hatte immer versucht mich "zur Dame" zu erziehen. Wenn ich mit ihr zum Frisör ging durfte ich meine Haare nicht abschneiden lassen, oft hörte ich so Sprüche "Aber das darf eine Dame nicht, das macht eine Dame nicht" , war ganz grauenvoll, ging auch nicht gerne zu ihr weil ich eben DAS nicht war was sie wollte.


sowas gab es bei mir (fast) gar nicht. ich wurde nicht gedrängt. ich durfte genauso mit meinen autos wie mit den puppen spielen (um mal die geschlechtertypischen spielsachen zu nehmen...). diesen druck hab ich mir erst später selbst gemacht. ich wollte irgendwo dazu gehören...auch wenn mir das damals noch nicht so bewusst war. ich erkenne erst jetzt im rückblick, was wohl mit mir los war...

QUOTE (Lunatic @ 12.Feb.2006 - 13:05)

Im Rückblick ist es irgendwie komisch, dass ich mir genau seit der Zeit, wo ich die neuen Freundinnen kennen gelernt hab, meine Haare hab wachsen lassen. Ich hab mich unbewusst beeinflussen lassen, obwohl ich mit langen Haaren nie was anfangen konnte.


ja, genauso ging es mir auch. als ich gemerkt habe, dass ich mit dem ganzen mädchenkram nicht klar komme, hab ich einfach meinen willen abgestellt. ich wollte gar nichts mehr. hab mich von anderen beeinflussen lassen. (ok. gegen den rock hab ich mich trotzdem strikt geweigert...) ich dachte wohl, besser ein mitläufer sein als ganz aus dem raster fallen...

Geschrieben von: Squirrel am 12.Feb.2006 - 13:38

QUOTE (mohn @ 12.Feb.2006 - 13:31)
ich dachte wohl, besser ein mitläufer sein als ganz aus dem raster fallen...

thumbsup.gif
Ging mir genauso. Ich mein, ich fiel ja in vielerlei Hinsicht aus dem Rahmen. Zum einen die Äußerlichkeiten - Übergewicht seit dem 8ten Lebensjahr, Brille und Zahnspange, eine Freude für jedes Lästermaul - dann die Verhaltensstörung durch den MB und meine heimlichen Schwärmereien für Mädchen.
Mein Gott, hab ich mich verstellt, um nur irgendwie dazuzugehören. sad.gif

Geschrieben von: mohn am 12.Feb.2006 - 13:49

QUOTE (Squirrel @ 12.Feb.2006 - 13:38)
Mein Gott, hab ich mich verstellt, um nur irgendwie dazuzugehören. sad.gif 

und immer dieses ungute gefühl in der magengegend...

Geschrieben von: pandora am 12.Feb.2006 - 15:40

QUOTE (mohn @ 12.Feb.2006 - 11:59)
ich hab da nochmal eine frage.
hat diese verwirrung bei euch schon im kindesalter begonnen?
denn ich hatte überhaupt keine probleme, bis ich 11 oder 12 war und meine freundinnen um mich herum sich plötzlich so ganz anders verhalten haben als ich. wir konnten nichts mehr miteinander anfangen. sie hatten keine lust auf unsere abenteuerspiele und ich wollte nun wirklich nicht frisuren oder make-up ausprobieren.
das war sehr schmerzhaft und ich fühlte mich ausgeschlossen, entfremdet.


das alles kommt jetzt gerade wieder hoch und ich muss mich fragen was ich will...

Das war bei mir ganz anders...
Ich weiss aus erzählungen meiner Mutter, dass ich schon als kleines Mädchen von 3-4Jahren gesagt habe ich wolle Arzt werden.
Meine Mutter meinte , dass Mädchen nur Ärztin oder Krankenschwester werden können, worauf ich wohl gesagt habe....Nein...ich werde Arzt, weil ich ja gar kein richtiges Mädchen bin.
Damals tat meine Mutter dies als frühkindliches Gehabe ab.
Als ich mich dann aber immer mehr in die maskuline Richtung entwickelte, mit 13 Jahren das erste Mal in ein Mädchen verliebt war, ich dies als vollkommen normal empfand/ansah und nicht begreifen konnte, dass dies für meine Umwelt überhaupt nicht normal war, kam dass erste Mal die Frage nach meiner Identität auf...
Ich mochte Mädels immer nur als meine Geliebten, jedoch nicht dieses mädchenhafte Gehabe...
Ich machte ihnen Komplimente, bastelte etwas für sie oder wollte mit ihnen auf Schulbällen tanzen.....was dazu führte, dass die Mädels mich komisch fanden und ich eine Aussenseiterin wurde, nicht zu ihnen gehörte sad.gif

Die Jungs merkten das ich eine Sportskanone war und holten mich immer wenn jemand in der Gruppe fehlte, oder wenns darum ging für sie die Kohlen aus dem Feuer zu holen, aber wirklich Freund/ Kumpel konnten/wollten sie mir nicht sein, denn ich war ja nur ein Mädchen sad.gif , somit gehörte ich auch nicht zu ihnen

Mir wurde schon sehr früh schmerzlich bewusst, dass ich von allem was hatte aber nichts wirklich war und schon garnicht irgendwo dazu gehörte...
Ich lernte meine Gefühle zu verstecken und mich anzupassen wie Chamälion blink.gif
Ich heiratete sogar einen Mann...und konnte mich auch damit eine zeitlang identifizieren...aber eben nur eine zeitlang...
Dies habe fast ich bis zu meinem 38 Lebensjahr so gehandhabt, bis mir auch durch meine Therapie bewusst wurde...
Ich bin ich und musste endlich aufhören mich selbst in eine Schublade zu stecken...
Ich begriff, ich muß mich eben nicht entscheiden... weil ich 50% männliche und 50% weibliche Anteile habe, die ich beide liebe, beide will...
Und um wirklich ich selbst sein zu können auch leben werde, obs wem anderen passt oder nicht.

Edit...Meine Liebste erinnert mich gerade daran, dass ich noch vor nicht einmal einem Jahr darüber nachdachte, eventuell Amphetamine zu nehmen, weil ich den starken inneren männlichen Anteilen auch ein äusseres Erscheinungsbild geben wollte. Ich habe mich aber aus Angst vor der Aussenwelt noch nicht wirklich dazu entscheiden können...

Geschrieben von: marietta am 12.Feb.2006 - 20:48

QUOTE (mohn @ 12.Feb.2006 - 11:59)
ich hab da nochmal eine frage.
hat diese verwirrung bei euch schon im kindesalter begonnen?
denn ich hatte überhaupt keine probleme, bis ich 11 oder 12 war und meine freundinnen um mich herum sich plötzlich so ganz anders verhalten haben als ich. wir konnten nichts mehr miteinander anfangen. sie hatten keine lust auf unsere abenteuerspiele und ich wollte nun wirklich nicht frisuren oder make-up ausprobieren.
das war sehr schmerzhaft und ich fühlte mich ausgeschlossen, entfremdet.

Also, bei mir war es ähnlich wie bei Pandora.

Ich habe mich als Kind als Junge gefühlt. Mit Mädchen konnte ich nix anfangen, ich fand die alle zickig und etepetete, die wollten sich nicht schmutzig machen und spielten so langweilige Sachen wie Gummitwist oder "Mamma und Pappa" mit dem Puppenwagen unsure.gif Ich tobte mit den Junx rum und bis zum Alter von 10-11 Jahren war ich die Größte und Stärkste und daher auch oft die Bandenführerin.

Dann begann mein Busen zu wachsen. Da wurde mir langsam bewusst, dass ich kein Junge bin. Ich durfte im Sommer nicht mehr "oben ohne" rum laufen, weil der Brustansatz deutlich zu sehen war. Und kurz vor meinem 11. Geburtstag bekam ich dann auch noch meine Periode wacko.gif

Jetzt kommt gerade sehr viel hoch in mir. Ich fühle mich wieder so - aussichtslos, so gefangen in dem weiblichen Körper, gepresst in eine Rolle, die ich überhaupt nicht wollte sad.gif

Und dann, mit 13, habe ich mich zum ersten Mal verliebt. in ein Mädchen...

So mit 15, 16 hatte ich wohl zum ersten Mal Berührung mit dem Thema "Transgender". Ich habe mir dann vorgestellt, wie es wäre, ein Junge zu sein. Das war damals eine sehr attraktive Vorstellung, bis hin zur Vorstellung der anatomischen Anpassung. Ja, das war so bei mir....

Heute ist das nicht mehr so, definitiv.

und genau deshalb, aus meinen eigenen Erfahrungen heraus, finde ich, dass Psycho sich noch Zeit lassen sollte mit der Entscheidung, das Geschlecht zu wechseln. Genau wie ich denke, Didi Knoblauch hätte sich noch Zeit lassen sollen.

Aber vielleicht liege ich falsch damit. Es ist MEINE Geschichte....

Geschrieben von: mohn am 12.Feb.2006 - 21:27

QUOTE (marietta @ 12.Feb.2006 - 20:48)

Jetzt kommt gerade sehr viel hoch in mir. Ich fühle mich wieder so - aussichtslos, so gefangen in dem weiblichen Körper, gepresst in eine Rolle, die ich überhaupt nicht wollte sad.gif

QUOTE
Das war damals eine sehr attraktive Vorstellung, bis hin zur Vorstellung der anatomischen Anpassung. Ja, das war so bei mir....

Heute ist das nicht mehr so, definitiv.

hmm. du fühlst dich also eher unwohl in der weiblichen rolle als im weiblichen körper? oder hab ich das jetzt falsch verstanden?
also ich denke, in eine weibliche rolle muss sich keiner mehr drängen lassen...
und wie hast du es geschafft deinen weiblichen körper so anzunehmen wie er ist?

Geschrieben von: marietta am 12.Feb.2006 - 21:32

QUOTE (mohn @ 12.Feb.2006 - 21:27)
hmm. du fühlst dich also eher unwohl in der weiblichen rolle als im weiblichen körper? oder hab ich das jetzt falsch verstanden?
also ich denke, in eine weibliche rolle muss sich keiner mehr drängen lassen...
und wie hast du es geschafft deinen weiblichen körper so anzunehmen wie er ist?

Ich fühlte mich unwohl. Das hatte was mit dem zu tun, was mir in der Kindheit passiert ist.

Wie habe ich gelernt, meine Weiblichkeit anzunehmen? Durch 1-2 Geliebte wub.gif und durch die Erfahrung, dass gerade der eigene weibliche Körper ein Quell des Vergnügens sein kann.

Langsam aber sicher habe ich auch Freude daran entwickelt, meine weiblichen Anteile zu zeigen und zu leben.

Das Ganze ist sehr neu für mich, eigentlich erst 2 Jahre alt.

Geschrieben von: fine am 12.Feb.2006 - 23:24

Als Kind hat mein Geschlechtsempfinden ständig geschwankt... Sogar ziemlich massiv, wie ich im Nachhinein feststelle.
Ich hatte zwar seit der Vorschulzeit eine "beste Freundin", andererseits habe ich mich beim Fußballspielen mit den Jungen viiiiiiel wohler gefühlt als beim "Vater-Mutter-Kind"-Spiel mit den Mädchen.
Für mich damals zum Glück kein Grund zur Verwirrung.
Das erste Mal, daß ich wirklich verunsichert - und auch verzweifelt - war, muss so mit 9 Jahren gewesen sein. Ich hatte immer lange Haare, meine Mutter erlaubte nicht, daß ich sie kurzschneiden ließ. Ich erinnere mich an ein Gespräch mit einer älteren Cousine, sie: "Du möchtest kurze Haare haben? Wie kurz denn?" Ich: "Na, so wie alle Jungen!". Sie: "Möchtest du denn ein Junge sein?" Ich verneinte, aber die Frage war wie ein Faustschlag ins Gesicht. Ich fühlte, daß ich log, ich war "ertappt".
So ab der 5./6. Klasse rutschte ich immer mehr in eine Außenseiterrolle - mit den Mädchen konnte ich immer weniger anfangen, auch mit meiner Sandkastenfreundin. Bravo und Jungs waren mir egal. Zumindest interessierten mich Jungs nicht so wie die anderen. Ich baute lieber Baumhäuser mit ihnen...
Auch bei den Jungen war bald kein Platz mehr für mich - ich war eben keiner.
Mit 15 etwa hatte ich mal eine Phase, wo ich mal ganz gern meine Weiblichkeit herausstrich, mich damit identifizierte.
Ziemlich schnell war's aber auch damit vorbei, ich haßte meinen Körper. Er gehörte nicht zu mir, ein Fremdkörper, der zerstört werden mußte. In vielerlei Form.
Die Haare kamen ab, die Kilos weg...
Magersucht und befreiende Geschlechtslosigkeit.

Da ich von Natur aus recht weibliche Formen besitze, bin ich nun trotz schlanker Figur (inzwischen wieder "normales" Gewicht) auch mit Schlabberlook und kurzen Haare eindeutig als Frau zu erkennen.
Manchmal ist das okay, dann genieße ich es, für Minuten den Schlabberpulli auszuziehen und mir ein paar Selbstbewußtseinsstreichler in Form von erstaunten Blicken nach mir im engen Oberteil zu holen - dann wieder der Wunsch, völlig androgyn, nicht zuzuordnen, frei von jeder Schublade zu sein.

Trotzdem: es wird besser. Je weniger ich mich selbst mit den verhaßten Schubladen und Klischees belästige, desto weniger fürchte ich, von anderen hinein gesteckt zu werden.

Geschrieben von: Lunatic am 13.Feb.2006 - 01:20

Interessantes, aber schwieriges Thema. was.gif

Geschrieben von: Lisabeth am 13.Feb.2006 - 13:12

Ich les nun schon die ganze Zeit sehr gespannt mit und versuche zu ergründen, was für mich passt und stimmt.
Also als Kind wollte ich kein Mädchen sein, leider war ich auch noch recht früh entwickelt sprich schon in der vierten Klasse mit deutlich sichtbaren weiblichen Rundungen "gesegnet". Ich fand es nur furchtbar, und als meine Oma irgendwann meinte, jetzt könne ich ja bald einen BH tragen, war das für mich ein fürchterlicher Tiefschlag. (Sie hatte es als Kompliment verstanden..)
Damals hab ich diesen Körper wirklich und zutiefst gehasst und wenn ich etwas dazu tun hätte können, diese weiblichen Merkmale loszuwerden, hätt ich es bestimmt gemacht.
Aber wirklich "Mann" wollte ich dennoch nicht sein.
Als Kind ein Junge, wie "Georg" bei den Fünf Freunden, das ja.. All das mitmachen können was die Jungs machen, zickig-mädchenhaftes "Getue" hab ich zutiefst verabscheut. Wieder Fünf Freunde - "Anne", das Hausmütterchen... wacko.gif
Bravo & Co erzeugten nur tiefstes Unverständnis.
Wobei meine Eltern schon recht bemüht waren, dass ich in die "richtige" Rolle passen soll, da war es recht unwichtig, wobei ich mich nun wohlfühle und was mir widerstrebt.

Meine langen Haare mochte ich komischerweise trotzdem, die hab ich nicht mit irgendwas besonders Weiblichem verbunden. Es gab da zwar auch Kurzhaar - Phasen, aber die waren eher von meiner Mutter "angezettelt", weil sie es bis heute nicht ausstehen kann, wenn meine Haare sich um meinen Kopf rumkringeln und einfach machen was sie wollen. Denn flechten oder hochstecken oder... kam natürlich nicht in Frage. wink.gif

Ich hab versucht, irgendwie mein Empfinden und die Schubladenerwartungen unter einen Hut zu kriegen, aber das wollte nicht funktionieren. Mein Verhältnis zu diesem mir fremden Körper war schon eher schwierig. Wie ich hier schon gelegentlich gelesen habe - mit den Mädels hat es nur bis zu einem gewissen Punkt geklappt und die Jungs hatten ab einem gewissen Alter auch eher "andere" Interessen als ich.
Ich hab mich relativ schnell in eine Beziehung zu einem Mann ?geflüchtet?, hab ich heut den Eindruck. Damit war die "Norm" erfüllt und er war und ist ein Typ Mann, der mir nicht irgendwie "gefährlich" wurde.
Zum Glück hab ich nach und nach mehr begriffen, und die Schwangerschaften und die Geburten der Kinder waren sicherlich Momente, in denen ich anfing, mich langsam mit der Frau in mir auszusöhnen.
Unter Männern fühle ich mich eigentlich wohl und in der Regel entsteht recht schnell eine kumpelhafte Atmosphäre. Und da ich "Was Technisches" mache, ist es eben die Regel, dass ich allein unter Männern bin oder wir zumindest nicht viele Frauen sind unter viel mehr Männern.

Heute komme ich mit mir als Frau recht gut zurecht. Ich muss mich nicht mehr in die Schubladen von damals einsortieren, das Spektrum ist sehr viel weiter geworden und damit konnte ich mich an mich annähern.
Heute bin ich gern Frau, ich kann es sehr genießen und ich mag diesen Körper. Was allerdings nicht bedeutet, dass ich gerne Kleider trage oder mich wirklich schminke oder meine bequemen Schuhe gegen was mit hohen Absätzen eintauschen würde. Aber all diese Dinge, scheint mir, brauche ich heute nicht (mehr?), um mich als "vollwertige" Frau zu fühlen.

Das CO hat dabei eine maßgebliche Rolle gespielt und die Tatsache zu begreifen, dass ich durchaus auch in der Lage bin zu lieben und so wiedergeliebt zu werden.
Sicher gibt es gelegentlich noch Rückschläge, schmerzliche Erinnerungen

Ist ein sehr komplexes und ungemein interessantes Thema. Und das Spektrum ist ein sehr, sehr weites, stell ich hier fest! smile.gif

Geschrieben von: Bilana am 13.Feb.2006 - 16:51

QUOTE
Ich weiss aus erzählungen meiner Mutter, dass ich schon als kleines Mädchen von 3-4Jahren gesagt habe ich wolle Arzt werden.
Meine Mutter meinte , dass Mädchen nur Ärztin oder Krankenschwester werden können, worauf ich wohl gesagt habe....Nein...ich werde Arzt, weil ich ja gar kein richtiges Mädchen bin.


Interessant. Dieses Argument habe ich nie gehört. In meiner Kindheit hat mich meine Mutter bestärkt alles zu tun, was ich tun und werden wollte. In meiner Jugend gab es familiärer seits nicht mehr so viel Unterstützung, aber welche Beschränkungen man mir auch immer auflegen wollte, nie kam das Argument zum Geschlecht. Im Gegenteil. Als ich der Meinung war mit Karate anfangen zu müssen, wurde das nicht in Frage gestellt. Mein Onkel war Soldat, später bei der Polizei und nichts hätte er sich wohl mehr für mich gewünscht als mich eines Tages als Hauptkommissarin zu sehen. (Armee stand für Frauen noch nicht zur Diskussion als ich das Abi fertig hatte, sonst wohl auch das.)
So habe ich schnell gelernt, dass ich, obwohl ich kein typisches Mädchen war und eigentlich auch nicht sein wollte auch nicht zwangsläufig ein Junge sein musste. Darüber war ich mir nämlich einige Zeit nicht sicher. Trotzdem habe ich es gehasst von Fremden als „junger Mann“ angesprochen zu werden. Ist mir mit 16 noch passiert.
Richtig wohl als Mädchen habe ich mich aber lange nicht gefühlt. Da hatte ich nun das Glück, dass ich erst mit 17-18 etwas bekam, dass irgendwann mal die Begriffe Brüste und Hüfte verdienen könnte. biggrin.gif Wirkliche Rundungen kamen erst mit 20-21.
Hätte ich schon deutlich früher weibliche Rundungen bekommen, wie die meisten Mädchen in meiner Klasse wäre ich wohl nicht gut damit klar gekommen.
Es gab Menschen, Freunde zumeist, die mich bestärkten so zu sein, wie ich mag.
Heute trage ich gerne und bewusst lange Haare, manchmal dezent feminin angerichtet gar, und dazu Taschenuhr an Uhrenkette, was wohl als männlich wahrgenommen wird.
Bis hier hin war es tatsächlich manchmal holprig. Geholfen hat mir wohl auch ein Familienmitglied, FzM Transgender damals, stolzer Familienvater heute. Ich konnte life miterleben, wie dieser Weg nun wirklich aussieht und spürte dann, dass ist ganz und gar nicht das meine.
Lange Rede, kurzer Sinn: Viel hängt vielleicht auch damit ab, wie die Umwelt mit der eigenen Unsicherheit umgeht. Ob versucht wird einen in eine Rolle zu pressen oder ob man von Anfang an die Chance bekommen selbst herauszufinden was frau will.


QUOTE
Edit...Meine Liebste erinnert mich gerade daran, dass ich noch vor nicht einmal einem Jahr darüber nachdachte, eventuell Amphetamine zu nehmen, weil ich den starken inneren männlichen Anteilen auch ein äusseres Erscheinungsbild geben wollte. Ich habe mich aber aus Angst vor der Aussenwelt noch nicht wirklich dazu entscheiden können...


Meinst du anabole Steroide?
Würde dein[e] Hausdoc das mitmachen? Oder würdest du das Zeug auch ohne ärztliche Betreuung nehmen? Kannst du deinen männlichen Anteil nicht auch ohne dem zum Ausdruck bringen? Durch Kraftsport, z:B.

(Äh, musst jetzt nicht antworten, wenn du nicht magst….nur wo du es selbst schon hinschreibst….sollte jetzt auch nicht moralisierend klingen, nur interessiert.)

Geschrieben von: pandora am 13.Feb.2006 - 18:15

QUOTE (Bilana @ 13.Feb.2006 - 16:51)

QUOTE
Edit...Meine Liebste erinnert mich gerade daran, dass ich noch vor nicht einmal einem Jahr darüber nachdachte, eventuell Amphetamine zu nehmen, weil ich den starken inneren männlichen Anteilen auch ein äusseres Erscheinungsbild geben wollte. Ich habe mich aber aus Angst vor der Aussenwelt noch nicht wirklich dazu entscheiden können...


Meinst du anabole Steroide?
Würde dein[e] Hausdoc das mitmachen? Oder würdest du das Zeug auch ohne ärztliche Betreuung nehmen? Kannst du deinen männlichen Anteil nicht auch ohne dem zum Ausdruck bringen? Durch Kraftsport, z:B.

(Äh, musst jetzt nicht antworten, wenn du nicht magst….nur wo du es selbst schon hinschreibst….sollte jetzt auch nicht moralisierend klingen, nur interessiert.)

Ja Bilana, die meine ich...
Ich habe mich nicht nur aus Angst vor den Reaktionen meiner Umwelt, sondern auch aus gesundheitlichen Aspekten dagegen entschieden...
Erstens sehe ich genau wie Du, die Chance meinen Körper durch hauptsächlich Kraft aber auch Ausdauersport zu stärken und aufzubauen, was ich narürlich auch mache...
Zweitens zeigen sich bei einer hormonellen Behandlung eben auch Nebenerscheinungen mit denen ich mich weder abfinden noch anfreunden könnte...
Ich mag weder Haare im Gesicht noch einen Adamsapfel sleep.gif
Da genau sind dann die Knackpunkte...
Ich bin Frau aber auch Mann...
Ich mag meine weibliichen Anteile die meisten jedenfalls
Ich mag meine weiblichen Anteile genau so gerne wie meine männlichen...
Ich bin eben zu gleichen Anteilen Frau wie Mann

Zum besseren Verständnis...
Ich will nicht Mann sein aber eben auch nicht nur Frau...
Ich will Frau sein, aber genau so sehr auch Mann...

Ich bin einfach beides...nur eben anatomisch nicht

Ich hoffe ich kann mich hier irgendwie verständlich machen gruebel.gif

Edit...Ich empfinde deine Frage übrigens in keinster Weise moralisierend oder abwertend...
Ganz im Gegenteil...ich bin eher erfreut das Du Dir Gedanken machst smile.gif

Geschrieben von: Squirrel am 13.Feb.2006 - 19:31

QUOTE (pandora @ 13.Feb.2006 - 18:15)
Zum besseren Verständnis...
Ich will nicht Mann sein aber eben auch nicht nur Frau...
Ich will Frau sein, aber genau so sehr auch Mann...

Ich bin einfach beides...nur eben anatomisch nicht

Ich hoffe ich kann mich hier irgendwie verständlich machen gruebel.gif

Also, ich versteh dich sehr gut smile.gif

Was die Hormone angeht...aufgrund meines http://de.wikipedia.org/wiki/PCOS hab ich zuviel männliche Hormone und dadurch auch seit einigen Jahren verstärkten Haarwuchs (zum Glück nicht im Gesicht). Und trotz meiner Ambivalenz bin ich damit so gar nicht glücklich...also, auch nicht mal phasenweise...komisch, oder? unsure.gif

Geschrieben von: _Eva_ am 13.Feb.2006 - 19:52

Ich finde es sehr spannend, dass manche schon ganz früh an sich bemerkt haben, das sie von anderen Mädchen unterscheidet. Bei mir war das so früh nicht der Fall.

(Bilana @ 13.Feb.2006 - 16:51)

QUOTE
So habe ich schnell gelernt, dass ich, obwohl ich kein typisches Mädchen war und eigentlich auch nicht sein wollte auch nicht zwangsläufig ein Junge sein musste.


Das ist eine interessante Differenzierung, denn bei vielen scheint dieses künstliche Entscheidenmüssen für ein[e] Geschlecht[errolle] in der Kindheit viel ausgelöst zu haben. Es werden (meist) nur die zwei Kategorien M - F angeboten - etwas dazwischen gibt es nicht. Was dazu führt, dass, wenn man merkt, dass die Mädchenrolle irgendwie unangenehm ist, scheinbar nur die des Jungen übrig bleibt. Bilana musste kein Junge sein und konnte die Sicherheit für ihre Rolle "dazwischen" aus ihrem Umfeld bekommen.

Mir wurde das auch weitgehend selbst überlassen, meine Familie hat nie so streng typische Madchen- oder Jungenattribute zugeordnet. Ich habe nie einen erhobenen Zeigefinger gesehen, wenn ich verdreckt und mit blauen Flecken übersät nach hause gekommen bin. Ich war eigentlich immer stolz darauf als jungenhaft zu gelten, Jungen stellten für mich genau das dar, was ich sein wollte.

Als es dann plötzlich wichtig wurde, sich zuzuordnen, in der 5./6. Klasse, fingen die Schwierigkeiten an. Statt wie alle anderen ganz genau zu wissen, was man als Mädchen trägt, was in ist, welche Boyband man anhimmeln musste, hatte ich von all dem einfach keine Ahnung . Und dieses wenn auch nur spielerische Verlieben hat bei mir auch nie geklappt("in welchen Jungen aus der Klasse bist du denn gerade verknallt?"...).
Als ich dann darauf gekommen bin, woran das liegen könnte, so in der 7. Klasse ungefähr, war ich nichts als erschrocken. Mir wurden ganz schnell die Probleme klar, die ich bekommen konnte und wusste ganz genau, dass ich dem Druck nicht hätte standhalten können, dem ich mich ausgesetzt hätte, wäre ich offen mit meinen Gefühlen umgegangen. Also habe ich versucht, das von mir wegzuschieben. Hab einfach nicht darüber nachgedacht und meine Gefühle gegenüber Mädchen (soweit das ging) nicht beachtet.

Ich sehe sehr weiblich aus, habe aber ein nach allgemeinen Maßstäben leicht "männliches" Auftreten (als ich mit meiner Mutter letztens darüber gesprochen habe, dass hohe Hackenschuhe für mich nicht in Frage kommen meinte sie:"wär vielleicht doch ganz gut, dann würdest du vielleicht lernen, vernünftig zu gehen"). Mich weiblich zu verhalten musste ich erst lernen und mittlerweile achte/liebe ich beide Seiten gleichermaßen. Ich bin mir sehr bewusst darüber, was weiblichkeit bedeutet und bin identifiziere mich genau so sehr damit.
Trotzdem fühle ich mich von androgynen Frauen besonders stark angezogen - ihr Aussehen erzählt für mich ein besonders spannende Geschichte.

Edit: Was weggenommen

Geschrieben von: Fledi am 15.Feb.2006 - 12:12

Ich für meinen Teil genieße teilweise nichts mehr als das Switchen von feminin zu androgyn zu maskuliner Coolness. Eine Gratwanderung vom feinsten. Aspekte des vorausschauenden Denkens in wachsamer Harmonie als Begleitung einer femininen Frau an meiner Seite. Dass Bewegung und Auftreten hier anders gestaltet werden, ist nachvollziehbar.

Tagtäglich kann ich mich in zwei Facetten meines Lebens betrachten. Im Job, die stets korrekte, feminine Kühle und auch Warme, die es genießt, wenn die vorbeifahrenden Handwerker hupen, die es genießt, wenn im Stau der Mann im Nachbarauto herüberlächelt. Warum auch nicht. Ich bin eine Frau! Ich bin eine Frau, die sich wohl fühlt in Beruf und ihrem Stand, in ihrer Kleidung und dem dazugehörigen - keinsterweise aufgesetztem - weiblichen Verhalten.

Die andere Seite ist die androgyne, charmante Coolness, wenn ich privat unterwegs bin. Andere Sachen, anderes Auftreten, anderes Sein. Ich bin ich und ich habe verschiedene Wichtigkeiten meines Lebens, in welchem ich auf keine dieser Prioritäten verzichten möchte. Von daher vereine ich nur zu gern, wie es für mich am besten möglich ist. Ich liebe meine breiten Schultern, meine Muskeln, den Schutz, den sie bieten, den aufrechten stolzen Gang, das Tragen des hohen Hauptes, die Arroganz. Auf keines bin ich je bereit gewesen zu verzichten.

Was das Mann- und Frau-Sein in einer Person anbelangt, so verzeichnete dies für mich erst im Laufe der Jahre seine Wichtigkeit. Von teilweiser rabiater Zärtlichkeit, die manches mit sich bringt, möchte ich mich nicht entfernen. Es ist einfach möglich, wie es ist und meine Sexualität trägt hierzu sicherlich nicht unwesentlich bei. Ich glaube gelesen zu haben, dass Willow die Frage in den Raum stellte, wie wir als frauenliebende Frauen, andere für uns interessante Menschen - eben Frauen - ansehen. Steht der vermeintlich heterosexuelle Gedanke eines Mannes im Vordergrund oder der einer anders denkenden Frau? Kann ich mit einem heterosexuellen Mann meine Bedürfnisse eher im Gespräch klären, da wir ähnlich denken, oder eben nicht. Ich bin der Meinung, ich kann so oder so. Ich bin aufgeschlossen genug, ich habe - auch im Bett - variiert, so dass ich durchaus jede Menge Freude daran habe in diversen Spielen mein Sein geradezu zu verkörpern. Es ist meiner Meinung nach nichts anderes als anderweitige Rollenspiele, nur mit dauerhaftem Hintergrund.

Und ich fühle mich verdammt wohl, so wie es ist. Denn von solcher Vielseitigkeit, kann ein heterosexueller Mann, eine heterosexuelle Frau, genauso wie ein schwuler Mann oder eine (sorry, aber für mich ist es so) engstirnig feministisch denkende lesbische Frau nur träumen. smile.gif

Geschrieben von: marietta am 16.Feb.2006 - 19:59

*schieb*

Ansonsten danke ich allen, die zu diesem Thread beigetragen haben, für mich war's toll so offen mit Euch zu diskutieren... smile.gif

Geschrieben von: noname45 am 16.Feb.2006 - 21:27

QUOTE (marietta @ 16.Feb.2006 - 20:59)


Ansonsten danke ich allen, die zu diesem Thread beigetragen haben, für mich war's toll so offen mit Euch zu diskutieren... smile.gif

thumbsup.gif

*sich nur anschließen kann*

flowers.gif @ all

Geschrieben von: Squirrel am 16.Feb.2006 - 22:05

QUOTE (marietta @ 16.Feb.2006 - 19:59)
Ansonsten danke ich allen, die zu diesem Thread beigetragen haben, für mich war's toll so offen mit Euch zu diskutieren... smile.gif

Dito! smile.gif flowers.gif

Geschrieben von: mohn am 17.Feb.2006 - 00:14

QUOTE (marietta @ 16.Feb.2006 - 19:59)
Ansonsten danke ich allen, die zu diesem Thread beigetragen haben, für mich war's toll so offen mit Euch zu diskutieren...
smile.gif


flowers.gif smile.gif

Geschrieben von: sophialein am 17.Feb.2006 - 16:09

QUOTE (Squirrel @ 12.Feb.2006 - 13:38)
QUOTE (mohn @ 12.Feb.2006 - 13:31)
ich dachte wohl, besser ein mitläufer sein als ganz aus dem raster fallen...

thumbsup.gif
Ging mir genauso. Ich mein, ich fiel ja in vielerlei Hinsicht aus dem Rahmen. Zum einen die Äußerlichkeiten - Übergewicht seit dem 8ten Lebensjahr, Brille und Zahnspange, eine Freude für jedes Lästermaul - dann die Verhaltensstörung durch den MB und meine heimlichen Schwärmereien für Mädchen.
Mein Gott, hab ich mich verstellt, um nur irgendwie dazuzugehören. sad.gif

Ja, genauso hab ich mich gefühlt, genau das habe ich auch so erlebt unsure.gif

Ich finde diesen Thread sehr wichtig. Mich wühlt das Thema zutiefst auf - bringt mich an meine Grenzen - und das ist in Ordnung so. unsure.gif

Viele eurer Gedanken kann ich unterschreiben, sehr viele davon sind in meinem Jopf, wurden noch nie ausgedrückt, ausgesprochen. Dieser Thread ist ein erster Anstoß dazu...

Geschrieben von: Sin am 19.Feb.2006 - 19:07

Mit Spannung verfolge ich diesen Thread und möchte nu auch mal was sagen - wenn auch nur als Außenstehende...
Ich hoffe, dass die offene und die bisher mit sehr viel Fingerspitzengefühl geführte Diskussion weitergehen möge...

Eure Erfahrungen mit Menschen, die euch in die M- oder F-Schubladen in ihrem begrenzten Denken durch unangebrachte Äußerungen stecken wollen, zeigt mir wieder mal, wie krank diese Gesellschaft ist... Erinnert mich stark an diesen Ausspruch, dass man den Wert (oder so) einer Gesellschaft erkennt, wie sie mit Andersdenkenden umgeht...

Für mich wird das Geschlecht nicht darüber definiert, was man|frau zwischen den Beinen hat - sondern zwischen den Ohren.
Die Menschen schwimmen in einem geheimnissvollen Fluss. In dem Fluss, der zwischen den beiden Ufern liegt. Nennt ihn auch den Fluß, mit dem die Menschen allzu gerne Männlein und Weiblein trennen.
Ich denke aber, unser Dasein liegt irgendwo dazwischen. Jede Frau hat etwas männliches, jeder Mann etwas feminines. Bei dem einen mehr , bei der anderen weniger ausgeprägt.

So wie ihr seid, seid ihr in Ordnung, seid vollwertige Menschen...
Mir ist es relativ schnuppe, ob mein Gegenüber sich mir als Frau oder Mann oder als beides vorstellt: es ist und bleibt ein Mensch.
Derartige Äußerungen, die diesen Menschen in seiner Würde verletzen würden, kämen mir nie über die Lippen. Was hier gefragt ist, ist Menschlichkeit.

Mädels, ich möchte euch Mut machen, euren Weg weiter zu gehen. Seid ihr selbst und vergesst nicht, dass es keine Schubladen gibt - nur im Oberstübchen gewisser Menschen, die durch Oberflächlichkeit glänzen...


Geschrieben von: sophialein am 20.Feb.2006 - 16:40

Die letzten Tage beobachte ich mich sehr genau, grüble über viele Momente nach.

Für mich ist klar, ich bin eine Frau - eine lesbische Frau. Dennoch - es gibt in mir die männlichen Anteile. Es gab Momente in meinem Leben, da habe ich mir gewünscht, in einem anderen Körper zu sein.
Soll/kann ich die männlichen Anteile leben - sie integrieren in mein Leben? Heute hab ich mich im Zug sitzen gesehen, die Beine etwas breiter auseinander, eben so, wie "Mann" sitzt und wie "Frau" nicht. Dann wurde mir schon klar, wie sehr ich "fraulich" erzogen wurde, wie sehr ich heute noch leide, wenn meine Mutter mal wieder meint, ich könne mich doch mal fraulicher geben, auch mal einen Rock anziehen usw. Dabei fühle ich mich in einem Rock, als wäre das nicht ich, als würde ich mich verkleiden. Klar kann ich heute als erwachsener Mensch selbst entscheiden, was ich anziehe, aber die Kleidung ist ein Teil dessen - die innere Zerrissenheit ist mehr als das.

Ich mag vieles,was "frauliche" Frauen nicht mögen, es sind eher männertypische Dinge. Manchmal wehre ich mich dagegen - wehre ich mich dabei gegen mich selbst, gegen einen Teil von mir? Ich weiß es nicht.

@Sin: Du hast recht, natürlich ist ein Mensch mehr als sein Geschlecht. Ich schwimme in diesem Fluss - im Fluss des Lebens - im Moment ohne Halt. Ich werde hin- und hergezerrt von den gesellschaftlichen "Normen", die zweifellos existieren und dem Wunsch, meinen Platz zu finden, mit allem, was mich ausmacht. Und es ist sooo schwer.

Ich bin dankbar für diesen Thread, möchte einfach Danke sagen.

Sophialein unsure.gif

Geschrieben von: blue_moon am 20.Feb.2006 - 16:57

vieles von dem hier gelesenen passiert mir auch, bzw. ist mir auch passiert. nach der grundschule nur noch kurze haare, hosen. ich hab noch recht lang mit den jungs fussballspielen dürfen und wollen. immer wieder sprüche wie: 'an der ist ein junge verlorengegangen' oder 'das ist ein halber junge'. trotzdem hab ich mich nie als mädel/später als frau in zweifel gezogen. ich hab mich immer als anders als die mädchen um mich herum gesehen, aber eben auch als mädchen. wenn frau so will hab ich das rollenklischee in zweifel gezogen - allerdings ohne das ich es in diesem alter (11 aufwärts) irgendwie so hätte benennen können. die theorie kam sozusagen erst später, nämlich mit meinem einstieg in frauenbewegte kreise nachgewackelt.

QUOTE (sophialein)
Soll/kann ich die männlichen Anteile leben - sie integrieren in mein Leben? Heute hab ich mich im Zug sitzen gesehen, die Beine etwas breiter auseinander, eben so, wie "Mann" sitzt und wie "Frau" nicht.


hast du's mal gemacht? wenn ja, was macht das mit dir? fühlst du dich anders? trittst du anders auf? - (die fragen gehen gern auch an andere)

Geschrieben von: Sin am 20.Feb.2006 - 17:01

@ Sophialein,

warum lässt du dich hin- und herzerren von gesellschaftlichen Normen ?
Deinen Platz, den du suchst, den gibt es schon – seit deiner Geburt, seit deinem Sein.
Du musst ihn nur einnehmen.
Ich denke, je mehr man sich dieser Gesellschaft anpassen will, desto mehr verliert man sich selbst. Je mehr man sich anpasst, umso weniger macht man es ihr Recht, umso mehr Forderungen wird die Gesellschaft an einen stellen. Die Gesellschaft wird nie zufrieden sein mit dem, was du ihr bereit bist zu geben. Woher willst du wissen, dass das, was dir die Gesellschaft vorschreibt, rechtens, ethisch und moralisch korrekt und gut ist?
Wäre es deshalb nicht von vornherein besser, dass du den Spieß einfach umdrehst?
Du bist einfach du – ein fühlender Mensch, ein Wesen mit Verstand und seiner eigenen Sexualität.
Innerlich fühlst du dich zerrissen. Doch wer erlegt dir dieses Dogma auf? Doch eigentlich nur du selbst... Nimm deinen Platz ein und finde Halt in deinem Herzen, in deinen Gedanken.
Verbiege dich nicht. Andere könntest du vielleicht damit überzeugen. Nur dich selbst nicht.
Lebe deine Sexualität, so wie du lustig bist. Wie du dich wohl fühlst. Nur so bleibst du lebendig und einmalig. Und in meinen Augen damit ein Mensch.

Geschrieben von: sophialein am 20.Feb.2006 - 17:17

QUOTE (blue_moon @ 20.Feb.2006 - 16:57)



hast du's mal gemacht? wenn ja, was macht das mit dir? fühlst du dich anders? trittst du anders auf? - (die fragen gehen gern auch an andere)

Nein, bewusst habe ich das noch nicht gemacht. Klar schau ich mir mal ein Fußballspiel an, klar laufe ich eher in "männlichen" Klamotten rum... Ich weiß nicht, was macht das mit mir? Wenn ich mal alle Vorurteile weglasse und nur mich sehe, fühle ich mich so in Ordnung. Aber ich bekomme die Normen nicht aus dem Kopf - und manchmal auch den Wunsch, fraulicher zu sein.

Gerade fällt mir auf, dass ich unter FreundInnen auch oft als der "männliche Part" in meiner Partnerschaft wahrgenommen werde, ganz automatisch irgendwie. Die Männer meiner FreundInnen reden mit mir über Autos, Computer, Fußball usw. wacko.gif Hm, wirke ich so auf sie? was.gif

Puh, das Thema ist extrem heftig für mich - und anstrengend.

Geschrieben von: sophialein am 20.Feb.2006 - 17:20

QUOTE (Sin @ 20.Feb.2006 - 17:01)
@ Sophialein,

warum lässt du dich hin- und herzerren von gesellschaftlichen Normen ?
Deinen Platz, den du suchst, den gibt es schon – seit deiner Geburt, seit deinem Sein.
Du musst ihn nur einnehmen.
Ich denke, je mehr man sich dieser Gesellschaft anpassen will, desto mehr verliert man sich selbst. Je mehr man sich anpasst, umso weniger macht man es ihr Recht, umso mehr Forderungen wird die Gesellschaft an einen stellen. Die Gesellschaft wird nie zufrieden sein mit dem, was du ihr bereit bist zu geben. Woher willst du wissen, dass das, was dir die Gesellschaft vorschreibt, rechtens, ethisch und moralisch korrekt und gut ist?
Wäre es deshalb nicht von vornherein besser, dass du den Spieß einfach umdrehst?
Du bist einfach du – ein fühlender Mensch, ein Wesen mit Verstand und seiner eigenen Sexualität.
Innerlich fühlst du dich zerrissen. Doch wer erlegt dir dieses Dogma auf? Doch eigentlich nur du selbst... Nimm deinen Platz ein und finde Halt in deinem Herzen, in deinen Gedanken.
Verbiege dich nicht. Andere könntest du vielleicht damit überzeugen. Nur dich selbst nicht.
Lebe deine Sexualität, so wie du lustig bist. Wie du dich wohl fühlst. Nur so bleibst du lebendig und einmalig. Und in meinen Augen damit ein Mensch.

@Sin: Die Auseinandersetzung mit deinen Fragen und Gedanken wären genug Stoff für einen eigenen Thread. Das hat mit viel mehr zu tun als nur mit diesem Thema hier. Deshalb möchte ich in diesem Thread nicht näher darauf eingehen. smile.gif

Geschrieben von: pandora am 20.Feb.2006 - 19:14

QUOTE (Sin @ 20.Feb.2006 - 17:01)

Ich denke, je mehr man sich dieser Gesellschaft anpassen will, desto mehr verliert man sich selbst. Woher willst du wissen, dass das, was dir die Gesellschaft vorschreibt, rechtens, ethisch und moralisch korrekt und gut ist?


Richtig...wir erlegen uns selbst diese Zwänge auf...
Passen uns an, verbiegen uns...
Ich habe damit aufgehört, denn ICH bin Teil dieser Gesellschaft und bin wie ich bin...
Wer mich so nicht mag der lässt es. Nicht die ganze Welt muss mich mögen, aber ich...Ich muss mich mögen und dass kann ich erst seit ich MICH lebe wie ich bin, ohne Schnörkel und Verrenkungen...
Mein ICH hat viele Facetten und Ich brauche den Raum um sie zu leben...
Ich habe mir dies endlich zugestanden und bin glücklich damit..

Edit...einen Satz hinzugefügt

Geschrieben von: Mausi am 20.Feb.2006 - 19:36

QUOTE (pandora @ 20.Feb.2006 - 19:14)
..Wer mich so nicht mag der lässt es. Nicht die ganze Welt muss mich mögen, aber ich...Ich muss mich mögen und dass kann ich erst seit ich MICH lebe wie ich bin, ohne Schnörkel und Verrenkungen...
Mein ICH hat viele Facetten und Ich brauche den Raum um sie zu leben

Absolut und vollkommen uneingeschränkt zustimm und nickt!

Geschrieben von: sophialein am 21.Feb.2006 - 14:42

QUOTE (Mausi @ 20.Feb.2006 - 19:36)
QUOTE (pandora @ 20.Feb.2006 - 19:14)
..Wer mich so nicht mag der lässt es. Nicht die ganze Welt muss mich mögen, aber ich...Ich muss mich mögen und dass kann ich erst seit ich MICH lebe wie ich bin, ohne Schnörkel und Verrenkungen...
Mein ICH hat viele Facetten und Ich brauche den Raum um sie zu leben

Absolut und vollkommen uneingeschränkt zustimm und nickt!

Ich wünsche mir, dass ich auch irgendwann an den Punkt komme - so zu leben. unsure.gif

Geschrieben von: Squirrel am 22.Feb.2006 - 00:03

Kleines Update von mir...wie ja heute http://www.lesbenforen.de/iv/index.php?showtopic=1147&view=findpost&p=258534 zu lesen und sehen war, war ich heute beim Friseur. Im Grunde nix Ungewöhnliches, für mich aber heute was Besonderes. Denn bis letzten Herbst hab ich mir lange Zeit die Haare immer selbst mit Maschine ratzekurz geschnitten...so daß, gepaart mit meinem Klamottenstil, für manch einen von Weitem (und siehe der Toilettenstory auch von Nahem) nicht wirklich erkennbar war, ob ich nun männlich oder weiblich bin. Ich sah schon sehr "kerlig" aus.
Nachdem ich mir den Termin für heute ausgemacht hatte, stritt ich quasi mit mir selbst, ob ich nun weiter wachsen oder mir die Haare wieder kurz scheren lasse. Da kam sie wieder, die Ambivalenz...und ich war mir bis ich die Ladentür öffnete, nicht sicher. Doch als ich dann auf dem Stuhl saß, war ich sicher, die Haare bleiben dran. Stattdessen gabs wieder Farbe satt *g*

Was soll ich sagen? Ich stand heute Nachmittag lange Zeit vorm Spiegel, betrachtete mich mehrmals von oben bis unten und hatte das erste Mal richtig von ganz tief drinnen das Gefühl der Weiblichkeit. Und ich hatte nicht das Gefühl, mich dagegen wehren oder daran zweifeln zu müssen. Naja, zumindest heute nicht wink.gif

Geschrieben von: Lunatic am 22.Feb.2006 - 01:31

@squirrel:
Das ist schön, zu lesen. thumbsup.gif smile.gif

QUOTE (sophialein @ 21.Feb.2006 - 14:42)
QUOTE (Mausi @ 20.Feb.2006 - 19:36)
QUOTE (pandora @ 20.Feb.2006 - 19:14)
..Wer mich so nicht mag der lässt es. Nicht die ganze Welt muss mich mögen, aber ich...Ich muss mich mögen und dass kann ich erst seit ich MICH lebe wie ich bin, ohne Schnörkel und Verrenkungen...
Mein ICH hat viele Facetten und Ich brauche den Raum um sie zu leben

Absolut und vollkommen uneingeschränkt zustimm und nickt!

Ich wünsche mir, dass ich auch irgendwann an den Punkt komme - so zu leben. unsure.gif

Das wünsch ich mir auch. sleep.gif
Ich hab seit ein paar Tagen einen Gedanken im Kopf, den ich aber noch nicht zu Ende gedacht hab... rolleyes.gif :
"Ich habe keine männlichen Anteile an mir, ich habe nur solche, die von "der Gesellschaft" größtenteils als zu Männern gehörige Attribute definiert werden..."

Kann das irgendjemand nachvollziehen?


Ich denke, würde ich mich (bzw. das, was es bedarf, es zu wissen) fühlen können, fühlte ich mich als Frau.
Aber warum einfach kompliziert, wenn es auch doppelt kompliziert geht.

Geschrieben von: marietta am 22.Feb.2006 - 08:03

QUOTE (Lunatic @ 22.Feb.2006 - 01:31)
Ich hab seit ein paar Tagen einen Gedanken im Kopf, den ich aber noch nicht zu Ende gedacht hab...  rolleyes.gif :
"Ich habe keine männlichen Anteile an mir, ich habe nur solche, die von "der Gesellschaft" größtenteils als zu Männern gehörige Attribute definiert werden..."

Das ist richtig.

Ich bin aber manchmal vor mir selbst erschrocken, wenn ich mal wieder merke, wie sehr ich das bipolare Geschlechterdenken "männlich" - "weiblich" selbst verinnerlicht habe.

Hinzu kommt, dass wir für unsere Verhaltensweisen ja Rückmeldung von unseren Mitmenschen erhalten. Wenn eine Frau "männlich" assoziierte Verhaltensweisen hat, so erntet sie vielfach Irritationen, teilweise auch Ablehnung. Alles, was Menschen fremd ist, erzeugt erst mal Angst und wird daher abgelehnt.

Es spielt jedoch auch eine Rolle, wie sehr Du selbst in Dir ruhst, wie sehr Du mit Dir selbst einverstanden bist. Wenn Du Unsicherheit ausstrahlst, sind ängstliche Leute meines Erachtens eher zur Aggression Dir gegenüber bereit. Wenn Du aber Selbstsicherheit zeigst, bist Du weniger angreifbar.

Wie aber kommt frau zu selbstsicherem Verhalten? Durch Reflexion, durch Austausch mit anderen, z.B. auch hier im Forum. Einfach durch das Gefühl, nicht alleine zu sein.

EDIT 2 Worte hinzu gefügt zum besseren Verständnis

Geschrieben von: Rehauge am 22.Feb.2006 - 09:48

Es muss in der Tat eine existenzielle Auseinandersetzung sein, wenn eine Frau an und in sich Verhaltensmuster und Empfindungen entdeckt, von der sie sich in der Aussenwelt energisch abgrenzt.

Mir wird gerade bewusst, dass hier insbesondere die Frauen erleichtert und sich gegenseitig annehmend über ihre "männlichen Anteile" austauschen, die sich zum Beispiel im Thread "Ans andere Ufer" und auch an anderen Stellen in diesem Forum heftigst gegen die Beschäftigung mit dem anderen Geschlecht in einem Lesbenforum wehren... (ich bin sicher, es werden sich nur die angesprochen fühlen, auf die es zutrifft)

... noch so ein für mich erkenntnisreicher Blick aus der Distanz. Mein Fazit, wer die verhassten Aspekte in sich selbst liebevoll annimmt, muss sie auch im Aussen liebevoll akzeptieren können oder umgekehrt, wer M****r lieben kann, liebt auch die eigenen angeblichen männlichen Anteile an und in sich, sie wird sich verändern, zu einer wunderbaren facettenreichen Frau.

Geschrieben von: Liane am 22.Feb.2006 - 12:24

QUOTE (marietta @ 22.Feb.2006 - 08:03)


Ich bin aber manchmal vor mir selbst erschrocken, wenn ich mal wieder merke, wie sehr ich das bipolare Geschlechterdenken "männlich" - "weiblich" selbst verinnerlicht habe.

Hinzu kommt, dass wir für unsere Verhaltensweisen ja Rückmeldung von unseren Mitmenschen erhalten. Wenn eine Frau "männlich" assoziierte Verhaltensweisen hat, so erntet sie vielfach Irritationen, teilweise auch Ablehnung. Alles, was Menschen fremd ist, erzeugt erst mal Angst und wird daher abgelehnt.

Es spielt jedoch auch eine Rolle, wie sehr Du selbst in Dir ruhst, wie sehr Du mit Dir selbst einverstanden bist. Wenn Du Unsicherheit ausstrahlst, sind ängstliche Leute meines Erachtens eher zur Aggression Dir gegenüber bereit. Wenn Du aber Selbstsicherheit zeigst, bist Du weniger angreifbar.

Den Beitrag fand ich schön thumbsup.gif

Geschrieben von: noname45 am 23.Feb.2006 - 17:53

QUOTE (Squirrel @ 22.Feb.2006 - 01:03)
Kleines Update von mir...wie ja heute http://www.lesbenforen.de/iv/index.php?showtopic=1147&view=findpost&p=258534 zu lesen und sehen war, war ich heute beim Friseur.

Ich (heute) auch. Haare wieder kurz. What the hell! Ich muss mir gefallen... und ich habe heute zum ersten Mal seit Wochen in den Spiegel geschaut und gedacht "Ja!" statt "Lieber Gott, ich brauch ne Mütze!"

Warum das in diesen Thread gehört? Weil mein kläglicher Versuch mir die Haare wachsen zu lassen eigentlich vor allem deshalb gestartet wurde, weil mir ständig ein "Mit langen Haaren sähest Du viel weiblicher aus!" in den Ohren lag - dieses aus diversen Quellen. Und ich habe endlich mal kapiert, dass ich mir "vieeeeel weiblicher" garnicht gefalle.

Geschrieben von: marietta am 23.Feb.2006 - 17:55

QUOTE (Pumuckl @ 23.Feb.2006 - 17:53)
Weil mein kläglicher Versuch mir die Haare wachsen zu lassen eigentlich vor allem deshalb gestartet wurde, weil mir ständig ein "Mit langen Haaren sähest Du viel weiblicher aus!" in den Ohren lag - dieses aus diversen Quellen. Und ich habe endlich mal kapiert, dass ich mir "vieeeeel weiblicher" garnicht gefalle.

*grins*

So ging es mir jahrelang smile.gif

Heute sagt niemand mehr zu mir, ich solle mir doch die Haare wachsen lassen. Jetzt mach ich es, weil ICH es will sleep.gif - jawoll! biggrin.gif

Geschrieben von: Squirrel am 23.Feb.2006 - 18:19

QUOTE (marietta @ 23.Feb.2006 - 17:55)
Heute sagt niemand mehr zu mir, ich solle mir doch die Haare wachsen lassen. Jetzt mach ich es, weil ICH es will sleep.gif - jawoll! biggrin.gif

Gaanz genau! biggrin.gif

Geschrieben von: Fledi am 23.Feb.2006 - 18:50

ich persönlich finde ja Männer mit langen Haaren schöner.... biggrin.gif und ich selbst hab auch halblange cool.gif

Geschrieben von: noname45 am 23.Feb.2006 - 18:57

Apropos... der Titel des Threads "Oh Man(n)" ist ja (ungewollt ?) treffend!

Geschrieben von: Fledi am 23.Feb.2006 - 19:03

das hab ich zu Beginn auch gedacht.... nettes Wortspiel smile.gif

Geschrieben von: Sin am 02.Mar.2006 - 13:34

In meiner Auseinandersetzung mit der Autorinnenposition Ingeborg Bachmanns und ihrem Roman „Malina“ stellt sich mir die Frage, ob das weibliche Ich in der Psyche einer Frau erst gefunden wird, nachdem sie ihre männliche Seite entdeckte...

Wie denkt ihr darüber? Kann frau ihre weibliche Seite erst entdecken, nachdem sie die männliche fand?

Geschrieben von: pandora am 02.Mar.2006 - 14:59

Hallo Sin,

ich kenne den Roman von Frau Bachmann nicht, versuche jedoch mal die Wahrnehmungen die ich an mir selbst gemacht habe zu schildern...
Ich hoffe ich habe deine Frage richtig verstanden gruebel.gif
Wenn nicht, Sorry...

Ich erinnere mich an die Zeit zwischen meinem 10&13 Lebensjahr...ich enrdeckte meine maskulinen Seiten/männlichen Anteile.
Mir gefiel wie viele das kennen, Fussballspielen, kurze Haare, ich trug nur Hosen...Okay, dies sind Äusserlichkeiten
Ich bemerkte aber auch das ich mich für Männerthemen mehr interessierte.
Ausserdem gefielen mir Frauen weitaus besser, von ihrem äusserlichen Erscheinungsbild, von ihrer Anatomie und von ihrem Denken und Handeln her..
Wobei ich mit Männern besser über meine Gefühlswelten reden konnte, sie waren unkomplizierter.("in meinen Augen")

Dann kam die Zeit zwischen 20&35, ich fühlte mich plötzlich hin und her gerissen. Ich kleidete mich Schritt für Schritt femininer.
Ich verhielt mich anders, aber vorallem fühlte und dachte ich anders...
Ich stellte fest das ich mir andere Gedanken machte, Dinge anders wahrnahm...
Ich setzte mich mit frauenpolitischen Themen auseinander, interessierte mich für die Emanzipation und den Feminismus und identifizierte mich mehr und mehr damit...
Meine politische und feministische Einstellung ist mir bis heute erhalten geblieben.

Dennoch sind mir bis heute meine männlichen Anteile erhalten geblieben und definiere mich zumindest was die Äusserlichkeiten angeht sehr stark damit.

Um deine Frage direkt zu beantworten...Ich glaube ja


Edit 2... überflüssiges H entfernt und einen Satz eingefügt

Geschrieben von: edelbratschi am 02.Mar.2006 - 15:10

QUOTE (pandora @ 02.Mar.2006 - 14:59)
Um deine Frage direkt zu beantworten...Ich glaube ja

Bitte?! blink.gif
Also habe ich keine weibliche Seite, weil ich meine männliche noch nicht entdeckt habe?!

Ich muss dazu sagen, dass ich von meinen Eltern nie besonders "mädchenhaft" erzogen worden bin. Sie haben mir einfach alle Möglichkeiten gelassen. Hätte ich im Verein Fußball spielen wollen, hätte ich das gedurft. Wollte ich nicht - auch gut.
Vielleicht liegt es auch daran, dass ich die "männlichen" Anteile meiner Persönlichkeit immer gut integrieren konnte und sie nicht als widersprüchlich zum Rest meiner Persönlichkeit empfunden habe.
Ich bin ich - wer mich in bestimmte Formen drängen möchte - bitte, soll er/sie es doch versuchen...

Geschrieben von: marietta am 02.Mar.2006 - 15:39

Ich habe das so verstanden, dass Ingeborg Bachmann die Kategorien "weiblich" und "männlich" als komplementär zueinander versteht, so dass das Eine erst durch das Andere Bedeutung erlangt.

Vielleicht ähnlich wie die Begriffe "hoch - tief" und "warm - kalt" erst durch die Relation zueinander Bedeutung erlangen. Ich kann etwas erst als "hoch" definieren, wenn mir klar ist, was ich unter dem Gegenteil "tief" verstehe. Anderes Beispiel: Eine Stubenfliege ist in Relation zu einem Elefanten "klein", aber im Verhältnis zu einem Pantoffeltierchen "groß".

Ich weiss aber noch nicht so recht, ob ich Frau Bachmann zustimme - ich überlege noch gruebel.gif

Geschrieben von: datda am 02.Mar.2006 - 15:43

*nur mal kurz und bescheiden einwerf*

vielleicht nehmen wir die weibliche Seite erst dann bewusst wahr?

Geschrieben von: Fledi am 02.Mar.2006 - 15:47

ich persönliche stimme der Interpretation von Sin nicht zu. Wollte man diesen Roman diskutieren wäre meine Frage hier eher, kann das Leben ohne den zuvor erlebten geistigen Tod stattfinden. Welche Zwänge erlegen wir uns hierzu auf und wie durchleben wir sie bewusst bzw schemenhaft. Die hier entstandene Handlung, die Beleuchtung eines Zwanges, nämlich die "Dreiecksgeschichte" Frau/Malina und Ivan ist meiner Meinung nach zweitrangig.

Geschrieben von: shark am 02.Mar.2006 - 15:49

Ich glaube auch nicht, dass die Kausalzusammenhänge dergestalt sind, dass sich sagen ließe, dass "Weiblichkeit" erst dort entdeckt werden könne, wo "Männlichkeit" bereits identifiziert wurde...edit: Und ob Männer ihre "Männlichkeit" auch erst nach Entdeckung ihrer "weiblichen Anteile" zu finden imstande seien?

Diese Theorie ließe mich erneut fragen, was denn mit "Weiblichkeit" und "Männlichkeit" gemeint sein könnte. Und ob diese beiden "Anteile" in jedem Fall wirklich so verschieden voneinander seien...und auch ob es sinnvoll und nützlich sei, das "Weibliche" zu extrahieren aus dem, was Mensch ist...

Lange in meinem Leben habe ich "Weiblichkeit" mit langem Haar, Rock und Schminke, der Unfähigkeit, einen Reifen zu wechseln und grundsätzlich einer Tendenz zur Hilflosigkeit verbunden.
Bis ich mich - das Weib - entdeckt habe: Plötzlich war kurzes Haar, Hose, ungeschminktes Gesicht und kraftvolles Beherrschen von Technik im Alltag "weiblich" geworden...- oder AUCH weiblich? "Geschlechtslos"?
Eigentlich war das auch egal; denn in dem Maße, da ich damit beginnen konnte, mich einfach als weiblich anzusehen, verloren diese "Schubladen" an Wichtigkeit.

Heute kann ich in butches und "androgynen" Frauen unendlich viel "Weib" entdecken...und noch etwas anderes...und doch gleiches...

Immer wieder merke ich, wie mir die Vokabeln fehlen, um wirklich sagen zu können, was ich meine.

Jedenfalls - möchte ich wiederholen - diese Kausal- und Temporalzusammenhänge bez. Ent-Wicklung von Weiblichkeit kann ich nicht nachvollziehen.

Allerdings kenne ich die Veröffentlichung nicht, auf welcher das Posting sin´s beruht...vielleicht habe ich auch einfach nicht wirklich verstanden, was gemeint war...

Gruß,

shark

Geschrieben von: Sin am 02.Mar.2006 - 15:54

Es war keine Interpretation des Romans, sondern eine Frage, die sich daraus ergab...

Geschrieben von: shark am 02.Mar.2006 - 16:04

Danke.

Geschrieben von: Sin am 02.Mar.2006 - 16:21

Bachmann schrieb ihren Roman nicht mit ihrer weiblichen Stimme, für sie war es eine Balance ihre beiden Geschlechter sprechen zu lassen. Auf der Suche nach ihrem weiblichen Autoren-Ich einhergehend mit ihrem männlichen Doppelgänger konnte sie u.a. die Doppelgeschlechtlichkeit ihrer Seele thematisieren – die psychische Bisexualität, die ja offenbar von unserer Gesellschaft tabuisiert wird.
Von dem ausgehend stellten sich mir Fragen während der Ausseinandersetzung, wie zum Beispiel die Identifikation mit dem einen und dem anderen Geschlecht ihre Spannung findet. Ist es eine Spaltung oder eine Verschmelzung?... Kann man diese überwinden oder muss man sie aufgeben... Am Ende von Malina scheint es eine tödliche Spannung gewesen zu sein.

Meine Gedanken hierzu sind keine Interpretation des Romans.
Mir ging es nicht um den Roman, sondern um Eure Meinungen zu meiner Frage...
Ich denke vielleicht bloß wieder mal zuviel nach wacko.gif



edit:

QUOTE
Wollte man diesen Roman diskutieren wäre meine Frage hier eher, kann das Leben ohne den zuvor erlebten geistigen Tod stattfinden. Welche Zwänge erlegen wir uns hierzu auf und wie durchleben wir sie bewusst bzw schemenhaft.


Das wäre auch mal ein toller thread....
Was kann die Seele ertragen in ihrem Leben, wie viel Verrat am nicht selbst bestimmten Leben ???
Wie entkomme ich dem, wenn sich alles nur noch wie ein chronisches Leiden gestaltet, dass durch Konventionen zusätzlich erschwert wird? Mich wundert immer wieder, wo die unabdingbare Verknüpfung zwischen Entscheidungen für das eigene Leben und den damit verbundenen Folgen für das Leben anderer besteht.

Geschrieben von: janis am 02.Mar.2006 - 16:28

habe das buch irgendwann mal gelesen, aber keine ahnung mehr davon!
gings da nicht um ne dreiecksbeziehung???

wie dem auch sei:

das weibliche und das männliche prinzip ist meiner meinung nach unabhängig zu sehen davon, welche kleidung oder haarschnitt oder solcher art dinge..

es sind, wie ich das sehe, polare kräfte, die wertfrei sind, unabhängig von gesellschaftlichen oder kulturellen normen.
jedes prinzip hat seinen sinn und seine berechtigung, letztendlich auch, um zu überleben.

darum können wir im zusammenleben die eigenen gewichtungen dieser kräfte unterschiedlich leben und zum ausdruck bringen.

je nach komposition in einer beziehung finden diese kräfte ihren standort.

ich habe erfahren, dass ich mich dabei sehr wandeln kann. ich kann mein verinnerlichtes männliches prinzip aktivieren wenn ich ein entsprechendes gegenüber habe. wie auch in der umkehrung.

hätte ich mich lange zeit bemuttern lassen wollen/können/dürfen, wäre vielleicht mein männliches prinzip sehr klein geraten.
und auch hier wieder der umkehrschluß.

wie seht ihr das?


janis




Geschrieben von: pandora am 02.Mar.2006 - 16:41

QUOTE (marietta @ 02.Mar.2006 - 15:39)
Ich habe das so verstanden, dass Ingeborg Bachmann die Kategorien "weiblich" und "männlich" als komplementär zueinander versteht, so dass das Eine erst durch das Andere Bedeutung erlangt.


Ich weiss aber noch nicht so recht, ob ich Frau Bachmann zustimme - ich überlege noch gruebel.gif

Tja...und somit war wohl klar, das ich die Frage von Sin nicht richtig verstanden habe...

QUOTE
Edelbratschi...Also habe ich keine weibliche Seite, weil ich meine männliche noch nicht entdeckt habe?!


Werde dann wohl noch mal nachdenken müssen gruebel.gif

Edit...Vielleicht ist sogar an Datas These was dran

QUOTE
Datda...vielleicht nehmen wir die weibliche Seite erst dann bewusstwahr?

...wenn wir die männlichen Seiten auch wahrnehmen und akzeptieren??? gruebel.gif was.gif

Geschrieben von: Sin am 02.Mar.2006 - 16:54

QUOTE
vielleicht nehmen wir die weibliche Seite erst dann bewusst wahr?


Ja, genau darauf wollte ich hinaus...
Nur der Kontrast bringt die einzelnen Wirkungen bewusster hervor...

sorry, wenn ich heut bissl konfus bin

Geschrieben von: marietta am 02.Mar.2006 - 16:58

QUOTE (Sin @ 02.Mar.2006 - 16:54)
sorry, wenn ich heut bissl konfus bin

Falls das wirklich der Fall war - ich sehe das aber nicht so - hast du zumindest einen völlig neuen Aspekt in die Diskussion gebracht.

@Pandora: ich denke nicht, dass es hier "richtig" oder "falsch" verstehen gibt. Die Bedeutung von ALLEM - auch von Romanen von Bachmann (wie frau sieht) - ändert sich jeder nach Betrachterin.

Ich finde das sehr spannend, mal wieder so viele unterschiedliche Ideen zu lesen... morgen.gif

Geschrieben von: datda am 02.Mar.2006 - 17:19

Ich möchte meine These mal etwas genauer auslegen....

Wir kommen alle als weibliches Geschlecht auf die Welt (gehe mal davon aus, dass wir alle bis auf einige bekannte Ausnahmen biologisch weiblich sind wink.gif ). Ergo machen wir als Kinder keine Gedanken darum und leben glücklich und zufrieden dahin und machen uns keine weitere Gedanken, wie auch.
Dann plötzlich zur pubertierenden Phase entdecken wir biologisch männliche Wesen in Form von Spielkameraden, etc. und schwupps, wird alles genau beobachtet und Vergleiche angestellt. Die Gehirnwindungen werden aktiviert. Was hat er was ich, sie, nicht habe, aber haben möchte....aaaaber so schlecht ist das "sie" auch nicht, kommt der Gedanke. Das bewusste Bewusstsein ist voll im Gange....jetzt wird alles akribisch analysiert. (Und das machen wir hier auch wieder wink.gif )

Und das finde ich gut, wir entdecken unser "ich" und erleben immer wieder aufs neue unsere Einzigartigkeit, eben unsere Persönlichkeit. smile.gif
Was dabei herauskommt, steht auf einem andern Blatt rolleyes.gif

Geschrieben von: edelbratschi am 03.Mar.2006 - 09:23

QUOTE (datda @ 02.Mar.2006 - 17:19)
Dann plötzlich zur pubertierenden Phase entdecken wir biologisch männliche Wesen in Form von Spielkameraden, etc.  und schwupps, wird alles genau beobachtet und Vergleiche angestellt. Die Gehirnwindungen werden aktiviert. Was hat er was ich, sie, nicht habe, aber haben möchte....aaaaber so schlecht ist das "sie" auch nicht, kommt der Gedanke. Das bewusste Bewusstsein ist voll im Gange....jetzt wird alles akribisch analysiert.

Ich kann dieser ganzen These wirklich nicht zustimmen.

Ich habe durchaus schon vor der Pubertät festgestellt, dass Jungs/ Männer anders sind als Mädchen/ Frauen/ ich (edit: die meisten Frauen sind übrigens auch anders als ich wink.gif). Ich war mein ganzes Leben von Jungen/ Männern umgeben, warum also hätte ich wie auch immer geartete Differenzen erst "plötzlich" mit Beginn der Pubertät feststellen sollen?
Weiterhin gab es NIE etwas, was aus ihrer Eigenschaft als Junge/ Mann heraus resultierte, das ich auch gerne "haben" wollte (wenn man vielleicht mal von den He-Man-Figuren absieht, die meine Mama mir nicht kaufen wollte, anderes "mädchen-typisches" Spielzeug, von dem sie nicht überzeugt war, hat sie mir aber auch nicht gekauft).
Vielleicht wollte ich gerne Fähigkeiten haben, die mein Gegenüber hatte, wobei es dann aber irrelevant war, ob dieses Gegenüber nun männlich oder weiblich war.

Ich verstehe nicht, warum ich mir hier den (Halb-)Schuh einer männlichen (Teil-)Identität anziehen soll, wo ich diese absolut nicht sehe. Ich glaube gerne, dass es den von datda beschriebenen Weg gibt. Er ist aber nicht das Nonplusultra, von daher finde ich es gewagt, daraus gleich eine These zu machen.

Geschrieben von: Sin am 03.Mar.2006 - 10:05

Ich persönlich nehme ebenfalls meine männliche Identität eher nicht wahr... Dennoch stellen sich mir – dank dieses threads plötzlich Fragen, die ich noch nicht zu beantworten weiß...

Ich weiß nicht, ob die patriarchale Herrschaftsstruktur mir dafür zu wenig Raum lässt.
Gibt es einen Ort außerhalb der mir von den Konventionen vorgeschriebenen Zwangsordnung? Wie und wo formt sich mein Widerstand und Alternativen?
Ist geschlechtliche Identität etwas Eindeutiges, etwas fest Umrissenes, etwas Bestimmbares?
Falls dem nicht so ist, dann kann sich doch genau diese Identität nicht nur anreichern, öffnen, sondern auch verlieren, oder? Eine innerliche Kastration?
Ist meine Identität eine durch permanente Wiederholung entstandene Identität?
Die salomonische Antwort wäre wohl, sowohl als auch... – erinnere ich mich doch nur zu gern daran, sowohl mit Puppen gespielt als auch den Boss daheim markiert zu haben, als mein Vater wochenlang nicht im Haus war (und meine Mutter ließ es sich dank ihres psychischen Zustands gefallen) ...

Kann sich Weiblichkeit nur über den Ausschluss des Anderen herstellen?
Ist die weibliche Identität erklärtes Ziel emanzipierter Erziehung von Frauen?
Verunsicherung als Chance zur permanenten Entwicklung?
Ist dann diese Entwicklung gestützt auf Individuen und nicht auf Identitäten?
Lassen mich meine Vorurteile im Rollendenken nicht auch etwas über mich selbst erfahren? Über meine Identität?
Eröffnen sich für mich nicht neue Freiräume, wenn ich fremde – also für mich männliche – Positionen einnehme? Was finde ich am Ende des Weges von einer sexuell befreiten Normierung?


Geschrieben von: pandora am 03.Mar.2006 - 10:34

QUOTE (Sin @ 03.Mar.2006 - 10:05)

Ist geschlechtliche Identität etwas Eindeutiges, etwas fest Umrissenes?

Biologisch gesehen ist sie es definitiv....
Geistig, also vom denken und fühlen her sollte sie es nicht sein...
Ich empfinde es weniger als eine Kastration, mehr als Fesseln...in meiner persönlichen Freiheit als teil dieser Gesellschaft und in meinem sexuellen Verhalten...

Edit...Fehlerteufel

Geschrieben von: LadyGodiva am 03.Mar.2006 - 11:25

QUOTE (pandora @ 03.Mar.2006 - 10:34)
Teil dieser Gesellschaft und in meinem sexuellen Verhalten...

das mit dem Teil der Gesellschaft verstehe ich ja...

Begegnet mir jemand, würde meine Weiblichkeit niemals in Zweifel gestellt werden; äußerlich und auch in vielen äußeren Dingen des Lebens bin ich, derzeit wohl einmal wieder etwas betonter, walkürenhaft weiblich.
Wenn ich mich auf das in meinen Augen theoretisch immer mehr in der Auflösung begriffene Männlich-Weiblichkeitsdenken einlasse, finde ich sicherlich auch in mir einige Attribute, die archetypisch dem Männlichen zuzuordnen waren.
Für mich ist es ein großer Unterschied, Weibchen oder Femme zu sein, beispielsweise - letzteres beinhaltet eine (bereits erfolgte) Auseinandersetzung mit meiner Rolle als - nicht nur aus Mangel an attraktiven Alternativen - feminine Lesbe.
Jenseits meiner reproduktiven Vorstellungen spielen Männer in meinem Leben eine äußerst untergeordnete Rolle - offensichtlich habe ich große Probleme mit mehr oder minder markiger XYMännlichkeit. Da ich der Ansicht bin, dass mein Lebenskonzept und der "Sicherheitsabstand" zu so vielen XYs sich hervorragend vereinbaren und leben lassen, hoffe ich auch auf eine Art Gentlemens' Agreement (im wahrsten Sinne); leben und leben lassen.
Was ich damit sagen möchte... ich fühle mich von der biologischen zwei?!Geschlechtlichkeit nicht eingeengt, die per se ein Faktum ist. Vielmehr durch das, was Menschengeist dem zuschreibt und Männergeist lange Zeit abgestritten hat:
Eva ist weit mehr als Adams ausgformte Rippe.

Geschrieben von: datda am 03.Mar.2006 - 12:19

@ bratschi sorry, da habe ich nicht präzise genug ausgedrückt.
Klar haben wir die Kinder die Unterschiede vernommen, nur halt großartig keine weitere Gedanken darüber verschwendet und einfach als Tatsache hingenommen.
Und mit "plötzlich" ist das intensive bewusste Auseinandersetzen gemeint, auch unter dem Aspekt unseres gesellschaftlichen Stellenwertes.

CODE
Gibt es einen Ort außerhalb der mir von den Konventionen vorgeschriebenen Zwangsordnung? Wie und wo formt sich mein Widerstand und Alternativen?
und
CODE
Ich empfinde es weniger als eine Kastration, mehr als Fesseln...in meiner persönlichen Freiheit als teil dieser Gesellschaft und in meinem sexuellen Verhalten...

Kommt darauf an, wie wir es von der Gesellschaft diktieren lassen und die diktierten Werte mit unseren vereinbaren, finde ich.

Ich erforsche neben der männlichen und weiblichen meine dritte Identität, die eines Neutrums, aber das ist ein anderes Kapitel. wink.gif

edit Rechtschreibung

Geschrieben von: Sin am 05.Mar.2006 - 10:01

@ datda

QUOTE
Ich erforsche neben der männlichen und weiblichen meine dritte Identität, die eines Neutrums, aber das ist ein anderes Kapitel.



Und wie schaffst du es dann, dich- gut, letztendlich deine sexuelle Identität - dabei nicht zu verlieren? was.gif
Verwischt es nicht die weiblichen und männlichen Spuren deines Ichs?

Geschrieben von: robin am 05.Mar.2006 - 18:08

@pandora, lunatic, marietta, hier ein interner http://www.lesbenforen.de/iv/index.php?showtopic=162&st=20
biggrin.gif
Ich habe fast den ganzen thread gelesen und finde die (bewusste oder unbewusste) fragestellung 'wenn ich eine frau liebe, wie weit bin schon ein mann?' absolut interessant, höchst spannend in einem lesbenforum. Sie macht das lesbischseins vieler userinnen aus, da bin ich mir wirklich sicher.

Geschrieben von: datda am 05.Mar.2006 - 19:09

@ sin
Das frage ich mich auch andauernd und suche noch nach der Antwort.
Ja, es verwischt phasenweise, dann doch wieder nicht...wie gesagt, ich suche wacko.gif

Geschrieben von: rebecca am 05.Mar.2006 - 21:40

die frage mag banal klingen: wenn ihr vor dem spiegel euch anseht, seht ihr eine frau oder einen mann?

Geschrieben von: marietta am 05.Mar.2006 - 21:52

QUOTE (robin @ 05.Mar.2006 - 18:08)
@pandora, lunatic, marietta, hier ein interner http://www.lesbenforen.de/iv/index.php?showtopic=162&st=20
biggrin.gif

Tut mir leid, ich verstehe den Zusammenhang nicht zwischen diesem Thread und der Tatsache, dass Sammyjoe ihren Forumsnamen hat, weil das der Name einer Stute ist, die sie mal gerne gehabt hätte. gruebel.gif

Wenn das nachfolgende Zitat von Dir
QUOTE
und finde die (bewusste oder unbewusste) fragestellung 'wenn ich eine frau liebe, wie weit bin schon ein mann?' absolut interessant, höchst spannend in einem lesbenforum. Sie macht das lesbischseins vieler userinnen aus, da bin ich mir wirklich sicher.


ernst gemeint war, bitte ich um kurze Rückmeldung. Kommt bei mir im Moment so an, als wolltest du Dich lustig machen. sleep.gif

Geschrieben von: marietta am 05.Mar.2006 - 21:55

QUOTE (rebecca @ 05.Mar.2006 - 21:40)
die frage mag banal klingen: wenn ihr vor dem spiegel euch anseht, seht ihr eine frau oder einen mann?

Ich sehe eine Frau, schließlich bin ich ja auch biologisch eine Frau, und fühle mich als lesbische Frau, und ich habe auch nirgendwo in dem Thread geschrieben, dass ich ein Mann sein möchte. sleep.gif

Vielleicht meintest du mich aber gar nicht????

Geschrieben von: datda am 05.Mar.2006 - 21:55

QUOTE (rebecca @ 05.Mar.2006 - 21:40)
die frage mag banal klingen: wenn ihr vor dem spiegel euch anseht, seht ihr eine frau oder einen mann?

So banal finde ich die Frage gar nicht.
gruebel.gif hmm, eher die Frau.

Geschrieben von: robin am 05.Mar.2006 - 21:58

Eine sehr gute frage sogar.
Ich hasse spiegel, sie geben fast nie das wieder, was ich erwarte. Manchmal sogar unabhängig vom geschlecht, es geht um mehr...

edit: D

Geschrieben von: marietta am 05.Mar.2006 - 22:04

@Robin nochmal: bisher hast du mir nicht auf meine Frage geantwortet. Heisst das, Du machst Dich über den bisherigen Verlauf des Thread lustig - und insbesondere über Pandora, Lunatic und mich? Oder wie soll der Link zur Erklärung von SammyJoes Namen verstanden werden?

Geschrieben von: rebecca am 05.Mar.2006 - 22:06

ich habe die frage in den raum für alle gestellt. denn ich habe die erfahrung gemacht, dass ich mir im spiegel nicht in die augen schauen konnte, weil ich etwas gesehen habe, was ich nicht war. heute kann ich mir im spiegel in die augen schauen und erkenne mich.

es ist nicht so, ob mir das, was ich spiegel sehe gefällt, sondern, ob ich mich erkenne. ich denke, dass dies bei gesamten frage, bin ich mann oder frau, ein interessanter aspekt ist.

ein wundervolles gedicht zu dem thema ist http://www.transmann.de/stories/david.php


edit:komma hinzugefügt

Geschrieben von: robin am 05.Mar.2006 - 22:07

sorry marietta unsure.gif ich mache mich überhaupt nicht lustig! Und ich hatte deine frage übersehen sleep.gif Der link war anders gemeint, ich dachte nicht an sammyjoe, schau meinen beitrag zu meinem nick wink.gif Mit euren 3 namen meinte ich nur das: thumbsup.gif

Geschrieben von: Squirrel am 05.Mar.2006 - 22:41

QUOTE (robin @ 05.Mar.2006 - 22:07)
schau meinen beitrag zu meinem nick wink.gif Mit euren 3 namen meinte ich nur das: thumbsup.gif

Hmmm...ich versteh das immer noch nicht wirklich gruebel.gif Und auch nicht, warum du speziell die drei Damen angesprochen hast...versteh mich nicht falsch, soll kein Angriff sein, ich hab nur grad ein dickes Fragezeichen auffer Stirn. wink.gif

Zu Rebeccas Frage:
QUOTE
die frage mag banal klingen: wenn ihr vor dem spiegel euch anseht, seht ihr eine frau oder einen mann?


Ich find die Frage alles andere als banal. Denn viele Jahre habe ich beim Blick in den Spiegel alles unterhalb des Kopfes irgendwie "ausgeblendet". Sicher, ich hab geschaut, ob die Klamotten sitzen und so, aber meinen Körper an sich hab ich nicht wahrgenommen.
Erst nach langer Zeit in Therapie hab ich gelernt, meinen Körper überhaupt bewußt wahrzunehmen, da war anfangs an eine Unterscheidung von männlich und weiblich noch nicht zu denken. Doch so in den...ich würd sagen...letzten 2-3 Jahren sehe ich im Spiegel meinen Körper insgesamt und die Frau in mir im Besonderen.

Geschrieben von: robin am 05.Mar.2006 - 23:25

@squirrel: oje, was fürn kuddelmuddel sad.gif Ich stimme einfach den meisten beiträgen der 3 damen zu, deshalb. Und der link, tja, es geht um identiäten... rolleyes.gif

Geschrieben von: Squirrel am 05.Mar.2006 - 23:39

QUOTE (robin @ 05.Mar.2006 - 23:25)
@squirrel: oje, was fürn kuddelmuddel sad.gif Ich stimme einfach den meisten beiträgen der 3 damen zu, deshalb. Und der link, tja, es geht um identiäten... rolleyes.gif

Jetzt isses deutlicher, thanx smile.gif

Geschrieben von: Sin am 06.Mar.2006 - 17:13

Also wenn ich in den Spiegel seh, seh ich eine Frau, die sehr überzeugt ist von ihrer weiblichen Rolle smile.gif , die die männliche Identität in sich nicht aufspüren kann ph34r.gif Bin ich nun vielleicht keine Frau deswegen? Und was ist dann mit der Frage, inwiefern ich Mann bin, wenn ich Frauen liebe was.gif gruebel.gif


Geschrieben von: robin am 07.Mar.2006 - 18:56

@sin: Damit meine ich, dass wir ein ergebnis von millionenjähriger kultur sind, die tragen wir - irgendwo - in uns drin. Alle, auch die frauenliebenden frauen. Und wir haben, denke ich, die patriarchalische vorstellung in uns gespeichert: Nur männer können /dürfen frauen lieben. Und wenn ich es doch auch tue, wer bin ich denn?

Geschrieben von: rebecca am 08.Mar.2006 - 15:08

ich habe lange überlegt, ob ich zu diesem them meinen "senf" dazugebe. aber ich denke, nachdem ich die obige frage gestellt habe, sollte ich dann auch mal farbe bekennen.

ich habe den thread sehr aufmerksam und interessiert verfolgt. auch die abgegebenen statements sind sehr interessant (ich meine es positiv). allerdings habe ich einige probleme bei einigen threads von "männlicher" identität zu sprechen.
ich denke, dass wir alle beide anlagen (verhaltensweisen) in uns drin haben. dabei wurde und werden bestimmte verhaltensweisen gesellschaftlich unterdrückt (was für eine aussage zum internationalen frauentag). er wird von frauen wie von männern ein bestimmtes verhalten erwartet. die erwartung wird teilweise gesellschaftlich aber auch durch die sozialisation sowohl vermittelt als auch die betreffende person in diese norm hineingepresst. sozialisation, insbesondere di8e gesellschaftliche, die frauen wie männern bestimmte rollen zuordnet, hat aus meiner sicht immer was mit macht und machterhalt zu tun.

wenn nun die sozialisation (zum beispiel durch männlichen spielkameraden) bei frauen eher in diese richtung geht, dann gut. aber ich denke nicht, dass dies mit männlicher identität zu tun.
ich kenne eine reihe von frauen, die ein gesteigertes durchsetzungsvermögen haben, das sonst eher männern zugesprochen wird, oder die sich in berufen tummeln, die nicht gerade.

hinzu kommen dann noch äußerliche einflußfaktoren, die besonders squirrel angesprochen hat. ich denke, dass diese erfahrungen dazu führen, das eigene ich abzulehnen oder zumindest es als neutral anzusehen.

etwas anderes ist die frage, ob man sich selbst als mann oder frau empfindet. bei kindern bekommt man diese antwort (vielleicht) relativ schnell, bei erwachsenen ist es schon schwieriger, weil hierr die o.g. einflüsse mit hereinspielen. die frage der identität ist, aus meiner sicht vielschichtiger: akzeptiere ich meinen körper? besteht eine einheit zwischen meinem empfinden und meinem körper bzw. auch wie ich von anderen wahrgenommen werde. und ich denke, dass u.a. genau hier der knackpunkt der geschichte liegt.

übrigens: ich habe schon mehrfach versuchen dürfen, die frage zu beantworten, was nun männlich oder weiblich ist. allerdings bin jedesmal mehr oder weniger dran gescheitert.

p.s. ich gebe zu, dass mein beitrag ziemlich kopfgesteuert ist. es sind gedanken, die mir halt so gekommen sind.

edit: nachträglich eine ")" gesetzt

Geschrieben von: Virginia's Wo(o)lf am 08.Mar.2006 - 20:51

QUOTE
sozialisation, insbesondere di8e gesellschaftliche, die frauen wie männern bestimmte rollen zuordnet, hat aus meiner sicht immer was mit macht und machterhalt zu tun.


Diese Aussage hat mich zum Nachdenken gebracht. Wenn frau eine Problematik zu bewältigen hat, die große innere Kräfte benötigt, ist es dann nicht einfacher, die männliche Anteile stärker auszuleben, um im äusseren Verhältnis stärker zu erscheinen als frau eigentlich ist? Das ist Punkt Nummer 1.

Punkt Nummer 2 - Erscheine ich maskuliner, stehe ich mehr im Mittelpunkt, ob es nun so ist, dass ich doof von der Seite angemacht werde oder das andere Frauen mich bewundern.

Ich lebe meine männliche Seite immer dann besonders aus, wenn ich mich als Frau schwach fühle... Obs wohl anderen auch so geht?

V.'s W.

Geschrieben von: LadyGodiva am 08.Mar.2006 - 21:04

In mir regt sich heftiger Widerstand, wenn ich Verhaltensweisen, die im Kontext der (Ur)Gesellschaft als "nicht weiblich" klassifiziert werden, an mir als "maennlich" bezeichnen soll. Ich empfinde mich nicht maennlicher, nur weil ich Eigenschaften an mir ausmache, die dem Manne zugeordnet werden.
Der Schritt nach vorne waere in meinen Augen ja, diese Typisierung selbstverstaendlich und nonchalant zu durchbrechen - Frau sein zu duerfen, wie Frau eben Bedarf und Laune an sich hat (umgekehrt fuer die andere Welt natuerlich auch Gueltigkeit beanspruchend).

Geschrieben von: Virginia's Wo(o)lf am 08.Mar.2006 - 21:17

QUOTE (LadyGodiva @ 08.Mar.2006 - 21:04)
Der Schritt nach vorne waere in meinen Augen ja, diese Typisierung selbstverstaendlich und nonchalant zu durchbrechen - Frau sein zu duerfen, wie Frau eben Bedarf und Laune an sich hat (umgekehrt fuer die andere Welt natuerlich auch Gueltigkeit beanspruchend).

Das fände ich auch schön. Ist das aber überhaupt möglich, in einer Gesellschaft, die für alles und jeden eine Schublade benötigt, eine Erklärung?

Ich stimme dir zu innerhalb der femministisch / homosexellen Zusammenhänge - als ich deinen Beitrag las, regte sich auch in mir Widerstand.

Ich mag die Assoziation mit einem Mann nicht, nur weil ich Seiten an mir auslebe, die mit einem solchen in Zusammenhang gebracht werden. thumbsup.gif

Merci:-)


Geschrieben von: LadyGodiva am 08.Mar.2006 - 21:25

Sicherlich bin ich (nicht zuletzt dank meiner Sozialisation - ich bin in sehr buergerlichen Verhaeltnissen aufgewachsen) noch weit davon entfernt, mir mit der an und von mir gewuenschten Selbstverstaendlichkeit auf die Torte "mein Leben in der Welt" zuzugreifen.
Aber zu meinem Troste bemerke ich eben jenes grosse Befremden an mir, wenn ich mich selbst in tradtionelle Denkweisen und Ansichten zwaengen sollte, um mich als Person, als Frau zu definieren. Ich kokettiere manchmal mit meiner Rollenerfuellung, sicherlich - aber das ist schon wieder ein Umgang auf einer sehr spielerischen Ebene, einer verarbeitenden gar, moechte ich behaupten.
Umso weniger ist es fuer mich nachvollziehbar, wie gerade Menschen, die sich wegen jener Geschlechtertypisierungen einem grossen Leidensdruck ausgesetzt fuehlen, wieder in jene binaere Einteilung gleiten und damit die Attribute nur noch fester mauern.

Geschrieben von: rebecca am 08.Mar.2006 - 21:57

QUOTE (Virginia's Wo(o)lf @ 08.Mar.2006 - 20:51)
Ich lebe meine männliche Seite immer dann besonders aus, wenn ich mich als Frau schwach fühle... Obs wohl anderen auch so geht?

ich denke, dass genau hier die crux liegt. warum werden bestimmte verhaltensweisen als "männlich" angesehen und auch dann noch in der eigenen bewertung als solche benannt?

zudem kommt, dass ein- und dieselbe verhaltensweise doch auch unterschiedlich ausgelegt: standhaftigkeit in diskussionen und durchsetzungsvermögen wird bei männern als starkes selbstbewusstsein eher positiv ausgelegt, bei frauen eventuell als zickigkeit eher negativ.

QUOTE (LadyGodiva)
Ich kokettiere manchmal mit meiner Rollenerfuellung, sicherlich - aber das ist schon wieder ein Umgang auf einer sehr spielerischen Ebene, einer verarbeitenden gar, moechte ich behaupten.


genau dies mache ich auch. aber dann meistens in einer überspielzten und übersteigerten variante, die an humor und ironie nichts vermissen lässt.

QUOTE (LadyGodiva)
Umso weniger ist es fuer mich nachvollziehbar, wie gerade Menschen, die sich wegen jener Geschlechtertypisierungen einem grossen Leidensdruck ausgesetzt fuehlen, wieder in jene binaere Einteilung gleiten und damit die Attribute nur noch fester mauern.

meinst du damit, dass sich TS weit stärker in das rollenverständnis hinablassen, als es etwa die regel ist?
wenn dies der fall ist, so hat es auch meiner sicht damit zu tun, dass sie besonders dem "neuen" rollenbild entsprechen wollen. ich denke, dass es sich dabei nicht nur um das innerlich adaptierte verhalten handelt, sondern teilweise dann auch die gesamte lebenssituation (kleidung, make-up) mit einschließt.
allerdings sind mir keine fälle bekannt, in denen es bei der anschließenden lebensweise zu diesem verhalten kommt.


Geschrieben von: LadyGodiva am 09.Mar.2006 - 00:15

@rebecca: damit meinte ich weniger die "eindeutigen" TGs, sondern eher jene, die eben nicht TG sind, aber, und so lese ich das aus vielen Beiträgen heraus, unheimlich stark unter der Stereotypisierung von zwei absoluten Geschlechtern zu leiden scheinen. Wenn ich dann in diesen Zusammenhängen von "meiner männlichen" und "meiner weiblichen Seite" lese - verstehe ich umso weniger den Kern des eigentlichen Problems... letztenendes drängen sie sich mit dem Wunsch, sich selbst situativ in jeweils das eine oder andere Geschlecht kategorisieren zu lassen, immer auf einen der beiden Stühle.

Geschrieben von: LadyGodiva am 09.Mar.2006 - 00:21

QUOTE (rebecca @ 08.Mar.2006 - 21:57)
dass sie besonders dem "neuen" rollenbild entsprechen wollen. ich denke, dass es sich dabei nicht nur um das innerlich adaptierte verhalten handelt, sondern teilweise dann auch die gesamte lebenssituation (kleidung, make-up) mit einschließt.

biggrin.gif ich hatte mal eine zeitlang den Userinnentitel "Teilzeitfemme" - als solche nehme ich mich auch wahr...
ich bin bestimmt keine Tussi biggrin.gif aber es gibt Momente, da drängt es mich nahezu in den Tuschkasten, auf die Pumps oder ins große Schwarze - nicht selten komme ich mir dann auch ganz schön drag vor; aber genussvoll. rolleyes.gif
In diesen Momenten entspreche ich zu 150% dem, was das Bild von der "Extremfrau" so her gibt und es macht unglaublichen Spaß, weil es eben reversibel ist. Rollenkoketterie, Coping mit der Sozialisation vielleicht.

Geschrieben von: Virginia's Wo(o)lf am 09.Mar.2006 - 20:36

Zum Rollenverhalten in TS-Zusammenhängen fällt mir ein Erlebnis ein, dass ich mal hatte.

Während einer privaten Party lernte ich eine Frau kennen (TS M-F).Wir haben uns sehr gut unterhalten und als wir feststellten,dass sie aus der selben Stadt wie ich kommt, war es klar, dass sie nicht mit der Bahn nach Hause fahren musste.

Als wir also später nach Hause fuhren, erzählte sie mir ihre Geschichte. Hängen geblieben sind insbesondere folgende Aussagen:

"Die Bio-Frau ist es gewohnt, zwischen Hose und Rock zu wählen. Wie würde aber die Umgebung reagieren, wenn ein Mann mit Rock auftauchte, einfach so?"

"Die Bio-Frau kann sich entscheiden zwischen dem Schminkdöschen oder dem Frauen-bzw. Männerparfum. Was aber würde passieren wenn...?" usw.

Für mich gingen einige Lichter auf, weshalb es viele dann in unseren Augen übertreiben mit dem Aussehen, wenn es endlich vorbei ist, das Versteckspiel.

@ Rebecca

QUOTE
warum werden bestimmte verhaltensweisen als "männlich" angesehen und auch dann noch in der eigenen bewertung als solche benannt?

zudem kommt, dass ein- und dieselbe verhaltensweise doch auch unterschiedlich ausgelegt: standhaftigkeit in diskussionen und durchsetzungsvermögen wird bei männern als starkes selbstbewusstsein eher positiv ausgelegt, bei frauen eventuell als zickigkeit eher negativ.


Wofür stand Mann früher, steht er heute noch bei vielen Frauen? Als Beschützer, Ernäherer, Zeuger. Wenn Frau diese Eigenschaften gerne übernehmen will, aus einem Muster heraus, aus einer Sehnsucht (vielleicht nach dem Schutz des Vaters), wie entwickelt sie sich dann? Sind nur Gedankengänge. Aus meinem Flirtarchiv kann ich ganz genau bennen, welcher Frau gegenüber ich eher maskulin machinenmäßig aufgetreten bin und warum :-) und bei welcher Butch ich butterweich dahin floß.

Das mit den Verhaltensweisen, die im Grunde identisch sind, das ist ein Punkt, ein ganz richtiger wacko.gif
Aber auch hier habe ich je nach Gegenüber und eigener Befindlichkeit die wunderbarsten und negativsten Erfahrungen gemacht....

V.'s W.


Geschrieben von: Sin am 11.Mar.2006 - 00:17

QUOTE (LadyGodiva)
letztenendes drängen sie sich mit dem Wunsch, sich selbst situativ in jeweils das eine oder andere Geschlecht kategorisieren zu lassen, immer auf einen der beiden Stühle.


Wie wollt ihr dem entkommen? Wie wollt ihr der Gesellschaft entkommen?

Gut, es gibt Frauen, die in der Lage sind, die Welt mit den Augen eines Mannes als auch mit denen einer Frau zu sehen - sie sitzen zwischen den Stühlen. Es ist eine besondere Form der Wahrnehmung. Solche Menschen empfinden manchmal als Frau, manchmal als Mann.
Ihnen machen die Urteile jener, die ihre sexuelle Identität mit ihrem Geschlecht unzerstörbar aufgebaut haben, manchmal schwer zu schaffen.

Genau wie mir der Gedanke, mich zu kategorisieren nicht recht schmecken will. Es ist kein Wunsch gewesen, ich hatte keine Wahl. Die Menschen meiner Umgebung, die Gesellschaft und - wohl - meine Gene haben mir dies abgenommen. smile.gif Und ich glaube, selbst wenn ich die Wahl gehabt hätte, hätte ich mich nie anders entschieden.

Für mich gibt es rein existentiell gesehen das Problem, dass die Spuren der Identität verwischen, dass man sich selbst verliert, wenn man den Weg des Neutrums einschlägt. Die nicht als eindeutig empfundene Geschlechtsidentität mag zwar ihren Reiz haben, aber setzt es nicht voraus, dass man ein Gegenüber, einen inneren Gegenspieler in sich trägt? Oder zumindest diesen bewußt wahrnimmt? Da endet dann aber wieder die Reise auf einem der Stühle - oder auch zwischen ihnen... smile.gif

edit: oder es endet in einer Art "Reise nach Jerusalem"

Geschrieben von: LadyGodiva am 11.Mar.2006 - 00:43

Da meine Aussagen offensichtlich nicht präzise genug waren - oder jedenfalls zu einigen offensichtlichen Missverständnissen geführt haben...

Ich, als eine, die mit ihrem Walkürenpopo sehr fest auf einem der beiden Stühle sitzt, kann wenig nachvollziehen, was Menschen, die sich, ob nun eher abgefunden oder doch selbstbewusst, zwischen den Stühlen wiederfinden, aber unter dem Wunsch der Gesellschaft nach wenigstens geschlechtlicher Eindeutigkeit leiden, von sich selbst in "männlichen" oder "weiblichen Anteilen" sprechen.
Für mich sind "männliche Frauen" F-zu-M-TGs - ich scheue vor dem Attribut "männlich" im Zusammenhang mit weiblicher Identität zurück. In meinen Augen kann eine Frau, die sich selbst (überwiegend) als "Nicht-Mann" empfindet, niemals "männlich" sein - sie kann maximal dem entsprechen, was archaisch oder postmodern wink.gif dem Manne zugeschrieben wird und durch diese Typisierung so schmerzvoll ungenau ist, dass es keinesfalls einem Individuum gerecht werden kann. Never.

Geschrieben von: LadyGodiva am 11.Mar.2006 - 00:50

QUOTE (Sin @ 11.Mar.2006 - 00:17)
Genau wie mir der Gedanke, mich zu kategorisieren nicht recht schmecken will. Es ist kein Wunsch gewesen, ich hatte keine Wahl. Die Menschen meiner Umgebung, die Gesellschaft und - wohl - meine Gene haben mir dies abgenommen. smile.gif Und ich glaube, selbst wenn ich die Wahl gehabt hätte, hätte ich mich nie anders entschieden.

Gesetzt dem Fall - und nur dann - du sprichst von dir selbst in "männlichen" und "weiblichen" Anteilen, dann kategorisierst du; du dich selbst.
Noch weiter gehend: eigentlich kann in meinen Augen eine Frau niemals in der Lage sein zu wissen, was "Mannsein" wirklich bedeutet. Wenn "männlich" das Adjektiv zu Mann ist, kann eine Frau auch nicht erfassen, was männlich bedeutet.
Wenn männlich lediglich synonym für eine Bündelung von Attributen steht, wird der Begriff meines Erachtens viel zu ungenau gebraucht - in dieser Ungenauigkeit ist es dann natürlich folgerichtig, von "männlichen Anteilen" zu sprechen, sobald eine Frau ursprünglich männlichen Zuweisungen entspricht.

Geschrieben von: Sin am 11.Mar.2006 - 00:56

QUOTE (LadyGodiva)
In meinen Augen kann eine Frau, die sich selbst (überwiegend) als "Nicht-Mann" empfindet, niemals "männlich" sein - sie kann maximal dem entsprechen, was archaisch oder postmodern  dem Manne zugeschrieben wird und durch diese Typisierung so schmerzvoll ungenau ist, dass es keinesfalls einem Individuum gerecht werden kann. Never.


und

QUOTE (LadyGodiva)
Wenn männlich lediglich synonym für eine Bündelung von Attributen steht, wird der Begriff meines Erachtens viel zu ungenau gebraucht - in dieser Ungenauigkeit ist es dann natürlich folgerichtig, von "männlichen Anteilen" zu sprechen, sobald eine Frau ursprünglich männlichen Zuweisungen entspricht.


Mh gruebel.gif , vielleicht bin ich zu jung, vielleicht wuchs ich in eine Zeit, in der es diese Typisierung nicht mehr gab, aber ich hab nirgendwo - in keinem Bereich der mir jetzt einfällt - das Gefühl, etwas "männliches" zu tun, mich "männlich" zu verhalten. Ich habe auch nicht das Gefühl, gegen Männer konkurrieren zu müssen. Von daher sehe ich persönlich die Typisierung recht kritisch...

Was ist denn nun genau "männlich" in unserer Welt? gruebel.gif


Geschrieben von: LadyGodiva am 11.Mar.2006 - 01:07

Die Typisierungen siehst du schon deshalb nicht, weil du (selber Jahrgang, glaube ich) in einem wild typisierenden Umfeld wink.gif aufgewachsen bist. Was implizierte beispielsweise das Wort "Schwuli" auf deinem Schulhof, was hast du als Kind damit verbunden? Natürlich sind die 50er Jahre längst vorbei - doch Geschlechtertypisierungen, der zwanghafte Wunsch nach Eindeutigkeit, nach einer polaren Welt (und diese jenseits des Chromosomensatzes!) existieren heute nur subtiler - aber ist das unsichtbarere gleichbedeutend mit Schwäche?

Geschrieben von: Sin am 11.Mar.2006 - 01:17

QUOTE
Was implizierte beispielsweise das Wort "Schwuli" auf deinem Schulhof, was hast du als Kind damit verbunden?


Nun, eigentlich nicht das, was es eigentlich bedeutet... das war eigentlich eher so eine Floskel wie "blöde Kuh"... gruebel.gif

Das subtile kann manchmal auch brutal daher kommen...
Nun, Schwäche ist irgendwie der falsche Ausdruck...
Vielleicht gehen einem da auch Erfahrungen verloren oder es machen einfach nur die Jahre... oder ist es doch die Annahme, dass es sowas wie Typisierungen gar nicht gibt, so nach dem Prinzip, dies erst recht niemandem zuzugestehen, damit MANN nicht auf dumme Gedanken kommt und einen unterbuttert?



Geschrieben von: Sin am 11.Mar.2006 - 01:20

Kann es somit sein, dass sich unser Jahrgang von all dem schon befreit hat und nun aufgrund dessen sich mit dem Thema männlich-weiblich beschäftigen kann??? Ist es dessen Voraussetzung?

Geschrieben von: LadyGodiva am 11.Mar.2006 - 01:23

QUOTE (Sin @ 11.Mar.2006 - 01:17)
oder ist es doch die Annahme, dass es sowas wie Typisierungen gar nicht gibt, so nach dem Prinzip, dies erst recht niemandem zuzugestehen, damit MANN nicht auf dumme Gedanken kommt und einen unterbuttert?

ja, ich glaube, das ist eines der Kernprobleme unserer aufgeklärten, sakularisierten und vermeindlich selbstreflektierten Welt.
Kürzlich musste ich richtig schmunzeln, als eine Bekannte im Gespräch brüskiert von sich gab "Ich attribuiere niemals! Ich habe jahrelang mit MigrantInnen gearbeitet..." - als ob's eine "Heilung" gäbe vom höchst menschlichen Drang nach Schubladen und einer wohlsortierten, planen Weltsicht.

Geschrieben von: Sin am 11.Mar.2006 - 01:30

Nun, dies ist im Allgemeinen meine Vorgehensweise... und wenn es ein Mann doch versuchen sollte, brauche ich nur gaaanz dezent eine Augenbraue heben und er verstummt biggrin.gif

Und was ist, wenn man eher Regale hat als Schubladen? Oder wenn man zwischen die Schubladen rutscht?
Wie sähe denn die Welt ohne das bequeme Schubladendenken aus?
Die Menschheit würde doch im Chaos versinken...
Gäbe es dann so etwas wie Spannung? Erotik? Ich weiß gerade nicht um die Notwendigkeit dieses Systems...

Geschrieben von: alba am 26.Mar.2006 - 15:11

die kategorisierung bedeutet "ordnung" im denken. die schubladen sind diese kategorien. ganz werden sie nie verschwinden, aber es ist möglich, bestimmte kategorisierungen in frage zu stellen und aufzubrechen (zum beispiel die kategorie geschlecht - wie es hier in diesem hochinteressanten thread eindrucksvoll geschildert wurde - danke euch, ich habe mich mancherorts sehr wiedergefunden..)

natürlich kannst du zwischen die schubladen rutschen oder ein regal draus machen. zunächst bleibt das dir überlassen. dennoch denke ich, dass es immer (und auch das wurde hier mehr als deutlich) viel kraft erfordert, sich gegen das bereits bestehende zu wenden. das kann bedeuten, dass deine eltern (oder die großmutter) sich über dein burschikoses auftreten mukieren, das kann einen schiefen blick im damenklo bedeuten.. immer ist frau mit ablehnung schlimmstenfalls oder verwirrung und stutzen bestenfalls konfrontiert. ich kann mir keine szene ausmalen, in der ein "b rechen der reglen" nicht auf widerstand trifft - egal, welcher art.
es erfordert mut - ist aber nicht kategorisch ausgeschlossen. (wörtlich so gemeint.. wink.gif)
die welt wird nicht im chaos versinken - dafür hält sie zu sehr an den kategorien fest.
aber sie kann sich ändern, und bemerken, dass manche kategorisierungen vielleicht überdacht werden müssen.. rolleyes.gif

und, by the way: der witz an dem wörtchen "schwuli", damals bei uns auf dem schulhof - das mit blödmann oder blöde kuh, weichei oder idiot konnotiert wurde - ist die assoziation der sexualität mit bestimmten attributen. die annahme, dass schwule blöd, weich und idiotisch sind - anders - hat zu diesem wort als schimpfwort geführt.. beziehungsweise ist die bezeichnung ja auch aus der entwicklung der schwulen-lesben-bewegung und dem selbstbewussten umgang der schwulen und lesben mit diesen als schimpfwörter gedachten begriffen erwachsen. smile.gif

Geschrieben von: Lunatic am 12.Feb.2008 - 20:46

Als ich "Pave the Way" von Sarah Bettens gehört hab, musste ich an diesen Thread denken und wollte ihn mal wieder aus der Versenkung holen. smile.gif

Geschrieben von: Françoise am 21.Sep.2018 - 15:49

https://www.ardmediathek.de/tv/Quarks/Das-Baby-X-Experiment/WDR-Fernsehen/Video?bcastId=7450356&documentId=51426266

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