Nun weiss ich nicht, ob dies hier schon mal hier besprochen wurde.
Ab und an lese ich mal den alten Platon und da habe ich folgendes entdeckt:
Früher habe es drei Geschlechter von Menschen gegeben. Das männliche Geschlecht stamme von der Sonne ab, das weibliche von der Erde und das aus den beiden zusammengesetzte vom Mond. Es gab also Mann-Männer, Frau-Frauen und Frau-Männer. Diese Kugelmenschen hatten je vier Hände und Füße und zwei entgegengesetzte Gesichter auf einem Kopf. Sie waren stark und schnell und wurden deshalb selbst den Göttern gefährlich. Deswegen zerschnitt der Göttervater Zeus jeden von ihnen in zwei Hälften. Seitdem gehen die beiden Teile getrennt aufrecht auf zwei Beinen und beide haben Sehnsucht danach, sich mit dem jeweils anderen Teil wieder zu vereinen. Dieser Drang der zwei Hälften, sich zu vereinen, wird als Eros bezeichnet. Mit diesem Mythos erklärt Platon die sexuelle Anziehung zwischen zwei Menschen; die homosexuelle zwischen zwei Männern (Sonnengeschlecht) und zwischen zwei Frauen (Erdgeschlecht), und die heterosexuelle zwischen Mann und Frau (Mondgeschlecht), wobei der heterosexuellen wegen der angeblich geringeren Zahl an Frau-Mann-Kugelmenschen (Androgynes) eine mindere Bedeutung beigemessen wird.
aus Wikipedia
Bin neugierig auf eure Meinung dazu.
Liebe Grüße von der Hobbyphilosophin
Lucia Brown
Ich finde es hört sich toll an!
So logisch - im Endeffekt wäre es alles erklärend, und jedwede Verbindung richtig! (Was sie ja auch ist, nur das Bewusstsein an sich hinkt da bei der Allgemeinheit ja leider hinterher).
Mausi
danke So genau habe ich das Platonische Menschen-Modell noch nie gehört
und ich find's toll ^^
Was wohl Sokrates dazu sagte?
QUOTE (Lucia Brown @ 24.Nov.2007 - 19:41) |
wobei der heterosexuellen wegen der angeblich geringeren Zahl an Frau-Mann-Kugelmenschen (Androgynes) eine mindere Bedeutung beigemessen wird. |
@june
Danke für den Hinweis. Ja das Zitat ist aus Wikipedia. Und auch ich weiss, das die Stellung der Jungs schon wichtiger war.
Schön, was ihr hier schon dazu geschrieben habt.
Ich finde diese Idee einfach wunderschön.
QUOTE (june @ 25.Nov.2007 - 12:21) |
insgesamt kann man platon jedoch nicht unterstellen, dass er sich sonderlich für frauen interessiert hat |
immerhin hat er im "staat" auch den frauen zugestanden, intellektuell den männern ebenbürtig zu sein (denn auch frauen können theoretisch philosophenherrscher werden). allerdings würde er niemals männer und frauen, die als wächter arbeiten, gemeinsam in eine turnhalle lassen - der grund: die runzeligen frauen sind doch so unappetitlich, dass man den blick den armen männern doch bitte ersparen möge
naja, what so ever - inzwischen gelten WIR ja (nicht ganz zu unrecht, wie ich finde) als das "schönere geschlecht" (falls man von nur zwei geschlechtern heute überhaupt noch reden kann...siehe oben)
Also, ich stell mir immer vor das Platon schwul war, deshalb konnte er nicht so mit Frauen umgehen. Trotzdem hat er ihnen schon einiges zugestanden. Die Frage steht nun im Raum, wie es wohl dazu kam, dass der Sappho so klasse fand. Was hatte sie für ein Frauenbild in der Antike?
In Shakespeares Sommernachtstraum kann viel über viel die Situation der Frau in der altgriechischen Gesellschaft entdeckt werden. Im Allgemeinen war sie auf ihren häuslichen Bereich beschränkt, das Mädchen wurde nach dem Willen des Vaters verheiratet. Diese Situation ist im vorderen Orient heute noch durchaus üblich. Aber was war dann mit Shappho los, wie war es möglich, dass sie sich emazipieren konnte?
Hat Platons Menschenbild und Erklärung vom Eros dazu geführt, dass sie diesen Weg gehen konnte?
QUOTE (Lucia Brown @ 26.Nov.2007 - 07:48) |
Also, ich stell mir immer vor das Platon schwul war, deshalb konnte er nicht so mit Frauen umgehen. |
uiuiui, ich glaube, du musst aufpassen, dass du nicht einiges durcheinanderwürfelst:
eine kategorie wie "schwul" auf platon anzuwenden, der in einem ganz anderen ges. kontext beheimatet war (vgl. z.b. das bereits angesprochene antike konzept der knabenliebe), halte ich für ebenso problematisch wie aus einem theaterstück (!) eine soziologische quelle zu machen.
ich kenne mich nur mit platon aus und nicht mit shakespeare, aber kannte er platon überhaupt? zu shakespeares lebzeiten war platon eher "verschütt" und aristoteles wurde freudig rezipiert...
dann wiederum zu sappho: es war auch in der antike nicht unüblich, dass reiche töchter eine gewisse "bildung" (wenn auch u.u. eher im häuslichen bereich, aber auch singen, tanzen, lyrik...) erfahren durften - durch lehrerinnen und lyrikerinnen, wie sie auch sappho eine war. ähnlich wie in der pädagogischen beziehung zwischen lehrer und schüler scheint auch die beziehung zwischen lehrerinnen wie sappho und einigen ihrer schülerinnen erotische züge getragen zu haben (vgl. einige ihrer gedicht-fragmente). im übrigen sind sich auch hier nicht alle forscher einig. einigkeit scheint darin zu bestehen, dass sie auf wunderschöne weise ihrer trauer ausdruck verleihen konnte, wenn eines ihrer mädchen die insel aufgrund von heirat verlassen musste - denn ihre fragmente wirken bis heute anrührend.
übrigens hat sappho gut 200 jahre vor platon gelebt. wenn also jemand was von dem anderen gelernt hätte haben können, dann platon von sappho.
@ juni
Na klar kann ich das machen und mir eine eigene Vision aufbauen. Ich stelle ja keine Behauptung auf. Es ist ja nur eine Idee oder auch ein philosophischer Gedanke.
Ok, Sappho war vor Platon dran. Und vielleicht hat er ja dann von ihr abgeschrieben, auch möglich.
Aber in einem Theaterstück könnten wir sie doch alle mal zusammen auftreten lassen. Wie wäre es mit einem Stück mit Sappho, Platon, Anne Will und Hella von Sinnen, Dirk Bach und Klaus Wowerreit und dann soll noch der Sokrates mitspielen. Und dann tun wir mal so, als ob es Shakespeare geschrieben hätte.
Hups, dann sind wir nun aber etwas vom Thema abgekommen.
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