Druckversion des Themas

Hier klicken um das Topic im Orginalformat anzusehen

Die gute alte Küche - in neuem Gewand _ Coming-out und andere LesbenLebenslagen _ Lockere Beziehung

Geschrieben von: Amazone1 am 04.Jul.2011 - 08:51

Ich habe eine Kontaktanzeige bei mehren Lesbenseiten reingesetzt,wo ich eine Frau für eine lockere bekanntschaft suche.Es hat sich nur eine gemeldet.Wir haben uns auch verabredet, und das erste Treffen ging den ganzen Tag .Es war sehr schön.Wir haben viel gredet.Sie erzählt viel ,ich auch und wir sind spazieren gegangen.Werde sehen, wie sich das entwickelt.Ich habe irgenwie den Eindruck,Lesben wollen eine feste Beziehung und nichts lockeres.Auch die Frau,die sich auf meine Anzeige gemeldet.hat,meinte,daß sie jetzt keine feste Beziehung will später schon.Eine feste Beziehung kommt für mich niemals in Frage,auch Zusammenziehen mit der Parnerin nicht.es muß doch möglich sein, trotzdem eine Frau ,die das akzeptiert, zu finden oder gibt es solche Lesben nicht?

Geschrieben von: Liane am 04.Jul.2011 - 10:17

Wenn sich keine melden, dann ist wohl auch kein besonderes Interesse daran vorhanden.
Du hast das Thema in den letzten Jahren ja mehrfach hier zur Sprache gebracht (die Beiträge kannst Du in Deinem Profil finden), und es ist nichts wesentlich anderes dabei herausgekommen.

Versuch es doch weiter mit Kontaktanzeigen an verschiedenen Orten, zu verschiedenen Jahreszeiten. Ich glaube nicht, dass niemand daran Interesse hat. Ob die Frauen dann auch sonst zu Dir passen, ist dann die andere Frage.

Geschrieben von: Sägefisch am 04.Jul.2011 - 17:20

Vielleicht ist es auch so dass die meisten doch langfristig eine feste Beziehung möchten, und sich "lockere Beziehungen" nur vorübergehend vorstellen können. Was auch erklären könnte, dass sich weniger Mühe gegeben wird so eine Beziehung offensiv über Anzeigen u.ä. zu suchen und zu finden.

Geschrieben von: alba am 04.Jul.2011 - 17:26

liebe amazone,

wie definierst du denn eine "lockere beziehung"? was macht für dich eine lockere beziehung aus, was nicht? (stattdessen auch für einen link zu früheren erörterungen wäre ich dir ggf. dankbar..)

liebe grüße,
dat alba

Geschrieben von: sonnenstrahl am 04.Jul.2011 - 21:33

ZITAT(alba @ 04.Jul.2011 - 18:26) *
liebe amazone,
wie definierst du denn eine "lockere beziehung"? was macht für dich eine lockere beziehung aus, was nicht?


Die Frage lag mir auch auf den Tasten.


Frauen, die gerne alleine wohnen, trotz ... ich sag mal dauerhafter und tiefer Herzens-Verbundenheit mit einer anderen Frau, gibt es gar nicht mal so selten.

Frauen, die andere Beziehungsmodelle spannend finden als die klassische, engmaschig gestrickte Zweierbeziehung auch. Ich würde vermuten: Wie Sand am Meer.

Und Frauen, die ihr persönliches Freiheitempfinden über ihr Bedürfnis nach wie auch immer gearteterSicherheit stellen, erst recht. Heißt übrigens nicht zwingend, dass sie letzteres nicht haben ...

Allerdings ist Beziehung ja nach wie vor keine Backmischung. Selbst Beziehung, die als lockeres Gebäck durchgehen soll, braucht vermutlich mehr als nur ein paar wohldefinierte Zutaten, um zu gelingen. Zwei Packungen Mut zur Selbständigkeit, 2 Esslöffel Alleine wohnen und zwei Tüten wirkliches Sich-sein-Lassen-Können schwungvoll zusammengerührt können nichtdestotrotz in ein ein- oder beiderseitiges Geruchsdesaster, sich einrollenwollende Ohren, blasenwerfende Juckanfälle, komatösen Schnarch-Sex und/oder ununterdrückbare Fluchtimpulse münden. Und wenn dann noch der Humor fehlt: Dann landet die Tortenspezialität wahrscheinlich recht fix im Müll - oder wie einst zu Stummfilmzeiten in einem der betretenen Gesichter der Beteiligten ...


Geschrieben von: Lucia Brown am 05.Jul.2011 - 08:17

ZITAT(sonnenstrahl @ 04.Jul.2011 - 21:33) *
Allerdings ist Beziehung ja nach wie vor keine Backmischung. Selbst Beziehung, die als lockeres Gebäck durchgehen soll, braucht vermutlich mehr als nur ein paar wohldefinierte Zutaten, um zu gelingen. Zwei Packungen Mut zur Selbständigkeit, 2 Esslöffel Alleine wohnen und zwei Tüten wirkliches Sich-sein-Lassen-Können schwungvoll zusammengerührt können nichtdestotrotz in ein ein- oder beiderseitiges Geruchsdesaster, sich einrollenwollende Ohren, blasenwerfende Juckanfälle, komatösen Schnarch-Sex und/oder ununterdrückbare Fluchtimpulse münden. Und wenn dann noch der Humor fehlt: Dann landet die Tortenspezialität wahrscheinlich recht fix im Müll - oder wie einst zu Stummfilmzeiten in einem der betretenen Gesichter der Beteiligten ...


Genial!!! Du solltest ein humorvolles Lebensberatungsbuch für Lesben schreiben. Ich würde das sehr gerne lesen!!!

Geschrieben von: alba am 11.Jul.2011 - 09:18

liebe amazone,

magst du noch etwas schreiben? mich würde sehr interessieren, wie du das siehst mit der lockeren beziehung - nicht zuletzt auch aus eigenem interesse an 'lockeren beziehungen' bzw. polyamoren verstrickungen..
genau das wäre nämlich das spannungsfeld: geht es um ein weniger an verantwortung oder um ein mehr an selbstbezug?

*schieb*

liebe grüße,
alba

Geschrieben von: Amazone1 am 20.Aug.2011 - 13:52



Ich meinte da auch polyamore Beziehungen. Ich habe mit einer Frau eine Beziehung,lerne eine andere kennen und lieben und verliebe mich noch ein weiteres Mal.Ich möchte aber weder die erste noch die anderen Frauen aufgeben nur weil die Partnerin eine monoamore Beziehung will.Welche Frau macht das mit?Selbst bei Heten ist das oft so.Da wird gesagt,eine offene Beziehung ist keine Beziehung.Wie soll das gehen?Das ist doch unmoralisch.Das kommt meist von der älteren Generation.Das wäre doch was,wenn der Gesetzgeber Polygamie legalisiert.Ich verstehe sowieso nicht,daß das strafbar ist.Das ist überholt und für die heutige Zeit unpassend.Da stecken immernoch alte Moralvorstellungen drin genauso wie bei monoamoren Beziehung.Diese alten Zöpfe gehören längst abgeschnitten.Ist schon überfällig.



LG Amazone

Geschrieben von: shark am 20.Aug.2011 - 14:00

Polygame Beziehungen sind ja nicht verboten - nur deren "Legalisierung" inform von Ehe oder ELP. wink.gif

Wirklich polyamor kann ich nicht leben; dafür eigne ich mich wohl einfach nicht.
Ich habe mich noch nie zur selben Zeit in zwei Menschen verliebt gefühlt.

Und ich hätte vermutlich ein mindestens mittelschweres Problem damit, wenn meine Partnerin noch eine weitere Beziehungspartnerin haben wollte.
Nicht so sehr, weil sie mit dieser Sex hätte, sondern weil ich keine Lust hätte, die ohnehin knappe Zeit miteinander auch noch teilen zu müssen und auch, weil es mich nicht glücklich machen würde, Eine von mehreren zu sein.

Ich kenne einige wenige Menschen, die so leben. Und selbst die sind phasenweise ziemlich unglücklich. Am besten scheint es zu klappen, wenn grad beide noch eine weitere Beziehung leben. Wenn nicht, kommt wohl oft trotz bester Vorsätze sowas wie Eifersucht auf.
Klar: auch damit kann man umgehen, aber für mich wäre das einfach nix.

shark

Geschrieben von: Amazone1 am 20.Aug.2011 - 15:37

ZITAT(Amazone1 @ 20.Aug.2011 - 14:52) *
Das wäre doch was,wenn der Gesetzgeber Polygamie legalisiert.Ich verstehe sowieso nicht,daß das strafbar ist.Das ist überholt und für die heutige Zeit unpassend.Da stecken immernoch alte Moralvorstellungen drin genauso wie bei monoamoren Beziehung.Diese alten Zöpfe gehören längst abgeschnitten.Ist schon überfällig.



LG Amazone




Ich mit Legalisieren die Ehe bzw.Lebenspartnerschaft mit mehreren Partnern.Polygamie heißt Vielehe.

Geschrieben von: shark am 20.Aug.2011 - 15:43

Ich würd ja schon mit einer Frau keine ELP eingehen. Aber mit zweien oder noch mehr? Im Leben nicht - wenn das schiefgeht, biste so richtig ruiniert... allein die Scheidungskosten...! wink.gif

Ich wär dafür, Institutionen wie Ehe und ELP komplett abzuschaffen, anstatt sie auch noch für mehr als zwei PartnerInnen zu öffnen - wenn's nämlich eines gibt, was wirklich ein "alter (und nicht besonders bewährter) Zopf" ist, dann ist das die Zivilehe.

Geschrieben von: Liane am 20.Aug.2011 - 16:03

Ich bezweifle, dass Polygamie Menschen, die Wert auf Monogamie legen, glücklicher machen würde, wenn es eine Zivilehe für Dreier- oder noch größere Gespanne gäbe, oder wenn man gleichzeitig mit so vielen Menschen verheiratet sein dürfte, wie man wollte.
Das hat nichts mit Moral zu tun.

Ich möchte den Menschen, den ich liebe, nicht teilen. Egal, ob es rechtlich oder gesellschaftlich anerkannt ist oder nicht.

Geschrieben von: Amazone1 am 20.Aug.2011 - 16:37

[/color]

ZITAT(shark @ 20.Aug.2011 - 16:43) *
Ich würd ja schon mit einer Frau keine ELP eingehen. Aber mit zweien oder noch mehr? Im Leben nicht - wenn das schiefgeht, biste so richtig ruiniert... allein die Scheidungskosten...! wink.gif

Ich wär dafür, Institutionen wie Ehe und ELP komplett abzuschaffen, anstatt sie auch noch für mehr als zwei PartnerInnen zu öffnen - wenn's nämlich eines gibt, was wirklich ein "alter (und nicht besonders bewährter) Zopf" ist, dann ist das die Zivilehe.



[color="#800080"Ich bin auch dafür,die Ehe und die ELP abzuschaffen.

Geschrieben von: Amazone1 am 20.Aug.2011 - 16:45

ZITAT(Liane @ 20.Aug.2011 - 17:03) *
Ich bezweifle, dass Polygamie Menschen, die Wert auf Monogamie legen, glücklicher machen würde, wenn es eine Zivilehe für Dreier- oder noch größere Gespanne gäbe, oder wenn man gleichzeitig mit so vielen Menschen verheiratet sein dürfte, wie man wollte.
Das hat nichts mit Moral zu tun.

Ich möchte den Menschen, den ich liebe, nicht teilen. Egal, ob es rechtlich oder gesellschaftlich anerkannt ist oder nicht.



Da würde ich mich eingeengt fühlen.Wenn ich verheiratet wäre oder eine Beziehung hätte,dürfte ich keine andere mehr anschauen und nur die eine haben,nur weil die Partnerin eine monoamore Beziehung möchte..Nee,das reicht mir nicht.Besonders ,wenn sie lange nicht da ist, aus welchen Gründen auch immer, oder weil sie zu weit weg von mir wohnt und deßhalb nicht so oft Zeit oder Geld hat zu mir zu kommen.Ich könnte auch nicht so oft fahren,weil ich wenig Geld habe.Soll ich die ganze Zeit allein sein,wenn wir uns nicht sehen.

Geschrieben von: LadyGodiva am 20.Aug.2011 - 17:17

Du bist ja nett krass drauf biggrin.gif, wenn ich das mal so salopp sagen darf.

Ich kann gut verstehen, dass du es nicht bei "der einen" belassen willst - aber wer verbietet dir das denn?

Allerdings habe ich selbst bisher noch kein Mehrgefährtschaft erlebt, bei der nicht wenigstens einE TeilhaberIn über kurz oder lang in irgendeiner Form dauerhaft unter gerade dieser Einschränkung [sic!] gelitten hat. Ganz zu schweigen von Gesellschaften, in denen dieses Modell überhaupt erst durch massive Abhängigkeit und Hilflosigkeit ermöglicht wird und so gar nichts mit der von dir gesuchten Freiheit zu tun hat.

Natürlich ist eine Zweierbeziehung nicht der Garant für trautes Zusammensein. Immerhin bietet sie in meinen Augen aber durch eine recht unausgesprochene Vereinbarung etwas mehr Potential zur eigenen Entwicklung - wie sauber halte ich's vor meiner eigenen Tür, damit SIE wenn möglich ein Leben lang in meinem Herzen ein und aus gehen mag. Andere, so glaube ich, würden mich da beim Hausputz stören oder eher noch mehr Krümel hinterlassen - Krümel, und eben keine Spuren.
Ausserdem bedeutet einvernehmliche Zweisamkeit zwangsläufig ebenso wenig, dass die Augen auschliesslich einander zu gelten haben. Die Frage ist (jedenfalls für mich) vielmehr, wie viel Reflex ich meinen schnelllebigen Sehnsüchten zubillige - und wie ich generell zu "weniger ist manchmal bedeutend viel" stehe.


...und dann wär's gut, wenn du dich wenigstens beim Antworten auf eine Farbe (also schwarz) festlegen könntest. Danke.

Geschrieben von: Liane am 20.Aug.2011 - 18:14

Amazone, es ist doch ganz einfach: Du musst Dir, wenn Du eine Beziehung willst, eine Frau suchen, die das gleiche Freiheitsbedürfnis hat wie Du.
Wenn Ehe und ELP abgeschafft werden, nützt Dir das überhaupt nichts.
Du kannst auch die Monogamiebedürftigen hier nicht überzeugen. Investiere Deine Energie lieber in die Suche nach Gleichgesinnten.

Geschrieben von: shark am 21.Aug.2011 - 18:34

Ich glaub, es ist keine gute Motivation, Mehrfachbeziehungen deshalb zu wünschen, weil man sich sonst in der Zeit, in der die Partnerin nicht da ist, "allein" fühlen würde.
Da würd ich lieber gucken, dass ich rausfinde, warum ich nicht gut auch mal allein sein kann - und ich würd mich auch fragen, warum ich mich nur dann "frei" fühlen kann, wenn ich "haben" kann, was immer mir vor die Augen kommt und Begehrlichkeiten weckt.

"Anschauen" ist ja in der Regel auch in monogam geführten Beziehungen kein Problem - jedenfalls habe ich noch keine monogam lebende Frau mit verbundenen Augen durch die Welt gehen sehen. wink.gif

Gruß

shark

Geschrieben von: Amazone1 am 22.Aug.2011 - 10:07

ZITAT(shark @ 21.Aug.2011 - 19:34) *
"Anschauen" ist ja in der Regel auch in monogam geführten Beziehungen kein Problem - jedenfalls habe ich noch keine monogam lebende Frau mit verbundenen Augen durch die Welt gehen sehen. wink.gif

Gruß

shark



Ich habe auch schon von Fällen gehört,daß der Ehemann oder Partner am Rad gedreht hat,nur weil die Frau nach anderen Kerlen oder auch Frauen geguckt hat oder der Mann vermutet,daß die Frau das macht,ohne genau zu wissen ob das wirklich so ist.

Geschrieben von: shark am 22.Aug.2011 - 10:32

Nun ja, an einer guten Wahl kommt eben niemand vorbei - oder eben an den Konsequenzen einer schlechten Wahl. wink.gif
Ganz egal, ob man nun eineN oder aber mehrere PartnerInNen wählt.
Und Eifersucht ist ja schließlich auch nicht das einzige Problem, das in Beziehungen auftreten kann.

"Am Rad (zu) drehen", nur weil ich einer anderen Frau hinterherschaue, würde meiner Frau nicht einfallen.
Und umgekehrt mir auch nicht.

Es gibt da einfach nicht nur Schwarz und Weiß; nicht nur die "unfreie, altbackene Monogamie" im Gegensatz zur "befreienden, zeitgemäßen Polygamie" - da ist eine schöne, breite Straße zwischen diesen beiden Seiten, auf der sich eben auch - ganz nach persönlichem Gusto und Vereinbarung - prima tanzen lässt. smile.gif

shark

Geschrieben von: meandmrsjohns am 22.Aug.2011 - 14:35

Hallo Amazone,

Eifersucht unter Partnern kann und wird es immer geben, egal ob die Vielehe nun gesetzlich legal wäre oder nicht.
Völlig Wursch ist auch, ob du die Ehe oder ELP abschaffen würdest. Welchen Nutzen hättest du denn persönlich davon?

Fakt scheint ja zu sein, dass du eine, bzw. mehrere Partnerin(nen) suchst, dich aber nicht so recht binden magst. Das ist dein gutes Recht.
Allerdings scheint es an Interessentinnen zu fehlen. Deswegen brauchst du nicht die zu verurteilen, die auf Monogamie stehen, und freiwillig einem Partner treu sind.
Für mich ist die Treue und Liebe zu einem einzigen Menschen etwas sehr wertvolles. Vertrauen, Kameradschaft und Liebe (auch Sex) befinden sich in einem geschützten Raum der Zweisamkeit.

Für mich ist es das ganz große Glück. Auf die Idee, geschweige den Wunsch, dass da noch weitere Personen in diese Zweierbeziehung eindringen sollen, wollen..... käme ich gar nicht.

Deshalb habe ich meiner Frau, als sie mir den Antrag, mein restliches Leben mit ihr gemeinsam zu verbringen, auch aus vollem Herzen ein "Ja" gegeben.

Ich wünsche dir, dass du mit deiner Partnerwahl glücklich wirst, so wie du es dir wünscht.


Geschrieben von: wolke am 23.Aug.2011 - 09:47

ZITAT(LadyGodiva @ 20.Aug.2011 - 18:17) *
... dieses Modell überhaupt erst durch massive Abhängigkeit und Hilflosigkeit ermöglicht wird und so gar nichts mit der von dir gesuchten Freiheit zu tun hat.

Natürlich ist eine Zweierbeziehung nicht der Garant für trautes Zusammensein. Immerhin bietet sie in meinen Augen aber durch eine recht unausgesprochene Vereinbarung etwas mehr Potential zur eigenen Entwicklung - wie sauber halte ich's vor meiner eigenen Tür, damit SIE wenn möglich ein Leben lang in meinem Herzen ein und aus gehen mag. Andere, so glaube ich, würden mich da beim Hausputz stören oder eher noch mehr Krümel hinterlassen - Krümel, und eben keine Spuren.
Ausserdem bedeutet einvernehmliche Zweisamkeit zwangsläufig ebenso wenig, dass die Augen auschliesslich einander zu gelten haben. Die Frage ist (jedenfalls für mich) vielmehr, wie viel Reflex ich meinen schnelllebigen Sehnsüchten zubillige - und wie ich generell zu "weniger ist manchmal bedeutend viel" stehe.


thumbsup.gif thumbsup.gif


ZITAT(meandmrsjohns @ 22.Aug.2011 - 15:35) *
Für mich ist es das ganz große Glück. Auf die Idee, geschweige den Wunsch, dass da noch weitere Personen in diese Zweierbeziehung eindringen sollen, wollen..... käme ich gar nicht.

Deshalb habe ich meiner Frau, als sie mir den Antrag, mein restliches Leben mit ihr gemeinsam zu verbringen, auch aus vollem Herzen ein "Ja" gegeben.


Wundervoll zu lesen smile.gif Auch das kann ich unterchreiben.



Für mich sieht das immer mehr so aus, als würde unsere Konsumgesellschaft sich nun auch noch den letzten intimen, privaten Lebensbreich unter den Nagel reißen. Angebot bestimmt Nachfrage, nicht umgekehrt. Geltungsbedürfnis und sozialer Druck tun den Rest. Vor allem Menschen, die sich selbst nicht genügen.
Werbung, Film, Fernsehen, High Society bestimmen schon lange über einen Großteil unseres Konsumverhaltens, inzwischen wurden auch Liebe und Zärtlichkeit auf einen Image-definierenden Konsumgüter degradiert.
Wie soll ich mit NUR einer Frau glücklich sein?? Was versäume ich?? Was haben all die anderen, was ich nicht habe? Wie kann ich es meinem sozialen Status und meinem wackeligen Selbstwertgefühl entsagen, nicht im Kreise der supercoolen, der supertoleranten, der offenen und (zumindest nach außen hin) so ausgeglichenen Polyamoureusen zu verweilen?
Alles wollen, alles kriegen und - in Wirklichkeit- am Ende nichts haben.


ICH perönlich empfinde S*x innerhalb einer Zweierbeziehung, mit dem einen geliebten Menschen, als eine ganz andere Ebene des Empfindens, des Glücks und der Zufriedenheit. Die höchste Ebene des Empfindens ist es doch, in jeder Berührung, jedem Hauch und jeder Geste zu bemerken, diese Person kennt mich, kennt meinen Körper, kennt meine Seele.
Ich kann (m)ein ganzes Leben lang einen Menschen kennenlernen, Millimeter für Millimeter, Wort für Wort, Gefühl für Gefühl.
Noch eine, oder gar noch mehrere Menschen? Dafür reicht ein Leben wohl nicht aus, nicht für diese Ebene des Einander Kennens, Liebens. Und wollen würde ich das schon gar nicht.


Versteht mich nicht falsch, jedem seine eigene Vorstellung.
Für mich bietet eine Zweierbeziehung noch etliche andere Entfaltungsmöglichkeiten, die alles andere nicht bietet. Ganz entgegen aller Behauptungen.
Wie kann ich besser an mir selbst arbeiten, an meinen Schwächen feilen und meine Fehler erkennen- als mit einer Person, die die Kraft aufbringt, mir einen Spiegel vorzuahlten? Mit einer Person, die gewillt ist es mit mir auszuhalten, und mir deshalb sagen muss, was sie stört, ws nicht okay ist, welche Schwächen ich zutage trage? Und ich muss es mir anhören und muss mich selbst reflektieren, muss darüber nachdenken und muss manchmal sogar an mir arbeiten, weil ich mit dieser Person zusammen sein will.
Dies ist wohl dir fruchtbarste Quelle für Reifung und Entwicklung, die effektivste Chance ein besserer Mensch zu werden.


Natürlich braucht das Kraft und natürlich fühlen sich viele allein durch dieses "muss" eingeengt- aber ich empfinde es als Chance, als Geschenk. Als Freiheit.



lG
wolke

Geschrieben von: Eselchen am 23.Aug.2011 - 10:14

@ Wolke: das unterschreibe ich zu 100%
Du hast es sehr schön in Worte gefasst, dass eine monoamore Beziehung nicht von "alten Moralvorstellungen" geprägt ist, sondern vom Empfinden eines Einzelnen. Mir geht es da genau so. Diese Schnellebigkeit, die einem durch die Medien vorgelebt wird, dieses "alles haben wollen", wie du es so schön formuliertest macht einen zwar zu einem guten Konsumenten für die Wirtschaft - aber macht es einen zu einem tieffühlenden Menschen? Ich stimme dir da voll zu, Wolke.

Ich habe da gerade das Bild von oberflächlichem Wissen und tiefem, fundiertem Wissen im Kopf. Wenn ich alles wissen will - kann ich es nur oberflächlich. Will ich aber ein Thema genauer beherrschen, so muss ich mich auch eingehend damit befassen und muss Abstriche bei anderen Themen machen. Vielleicht bin ich zu blind, um es für mich zu sehen, dass man mehrfach lieben kann, aber - um beim Bild zu bleiben - das ist nicht mein "Fachgebiet" roetel.gif


@ Amzone: Sicherlich kann jeder so leben, wie er mag. Wenn es für dich nicht ausreicht, eine Beziehung als die Erfüllung zu sehen, oder aber sie als erfüllend zu spüren, dann ist das halt so. Da dreht dir keiner einen Strick raus - höchstens du dir selbst, wenn du keine Parterinnen findest, die mit dir genau diesen Weg gemeinsam beschreiten wollen, dann bleibst am Ende du diejenige, die allein ist, bleibt und sein wird. Findest du aber solche Partnerinnen, dann wünsche ich dir viel Glück damit.

Es wurde auch schon gesagt, dass "allein sein können" innerhalb einer Fernbeziehung, einer Beziehung, die durch berufliche Gründe oftmals eine Zeit des Nichtzusammenseins einfordert eine Stärke ist.
Etwas befremdlich hat auf mich allerdings die Argumentation mit dem Geld gewirkt.
Fernbeziehungen - das Wort Fern bedeutet ja schon, dass man oft reisen "muss", wenn man beieinander sein will. Dazu wirklich bereit kann man nur sein, wenn man sich derer Konsequenzen im Klaren ist. Wenn es DIE Liebe ist, dann schafft man es auch, mit den Konsequenzen zu leben - oder aber selbige zu überlisten und die Konsequenzen zu minimieren (näher zusammen ziehen?).

ZITAT
Nee,das reicht mir nicht.Besonders ,wenn sie lange nicht da ist, aus welchen Gründen auch immer, oder weil sie zu weit weg von mir wohnt und deßhalb nicht so oft Zeit oder Geld hat zu mir zu kommen.Ich könnte auch nicht so oft fahren,weil ich wenig Geld habe.Soll ich die ganze Zeit allein sein,wenn wir uns nicht sehen.

Wenn du DIE Liebe hast (egal ob mono oder poly), dann bist du nicht allein, auch wenn man sich nicht sieht smile.gif
Was machst du eigentlich, wenn deine drei Freundinnen alle zeitgleich in den Urlaub fahren... suchst du dir dann eine weitere? gruebel.gif
Wann wäre bei dir denn das polyamuröse Fass voll? Also rein von deiner Fähigkeit Liebe zu verteilen an x Frauen?



Tante Edit: Groß-Kleinschreibereien

Geschrieben von: shark am 23.Aug.2011 - 10:17

Ich bin überzeugt davon, dass auch Menschen, die in polyamore Strukturen zusammenfinden, sich auf die von Dir, wolke, beschriebenen Art und Weise an- und miteinander weiterentwickeln können.
Auch wenn ich so nicht leben wollte, kann ich anerkennen, dass Intimität und echte Nähe auch zwischen mehr als zwei Menschen möglich ist.
Innerhalb von Familien entwickeln Menschen ja auch eigene, starke und entwicklungsfähige Beziehungen untereinander.

Für einen Irrtum halte ich allerdings die Idee, echte polyamore Beziehungen böten grundsätzlich mehr "Freiheit" als Liebensbeziehungen zwischen zwei Menschen.
Denn die eigene Verantwortung für die jeweiligen Beziehungen wird ja nicht dadurch weniger, dass es mehr Partnerinnen gibt.

Welche bloß keine Lust hat, sich sexuell auf eine Partnerin zu "beschränken", ist bestimmt nicht die Richtige für polyamore Beziehungsgeflechte - da gehört deutlich mehr dazu.

shark

Geschrieben von: wolke am 23.Aug.2011 - 13:25

ZITAT(shark @ 23.Aug.2011 - 11:17) *
Ich bin überzeugt davon, dass auch Menschen, die in polyamore Strukturen zusammenfinden, sich auf die von Dir, wolke, beschriebenen Art und Weise an- und miteinander weiterentwickeln können.

(....)

Welche bloß keine Lust hat, sich sexuell auf eine Partnerin zu "beschränken", ist bestimmt nicht die Richtige für polyamore Beziehungsgeflechte - da gehört deutlich mehr dazu.

shark


Liebe Shark: Da habe ich wohl eine Haaresbreite an Dir vorbeigeredet.
Nach dem Lesen dieses Threads erschien es mir eindeutig so: Amazone sucht Polyamore Beziehungen (was laut Deiner Definition, Shark, nun wohl der falsch gewählte Begriff ist?), die sie jeweils als "lockere Beziehung"(Thread-Titel!?) definiert. Hier gibt es meiner Meinung nach zu wenig Reibungskraft um sich gegenseitig Ecken, Hörner und alte Haut abzustoßen.
Und zu meiner Vorstellung von Weiteretwicklung gehört auch Distanz und Absenz mit Selbstauseinandersetzung, Selbstbeschäftigung und dem wohligen Gefühl des Vermissens zu meistern. Oder es zu lernen. Ohne eine lückenfüllende "Ach sie ist grad weg, dann muss jetzt 'ne andere her"-Partnerin. (Was wertfrei auch ein Lebensentwurf sein kann, als Alternative zu zB meinem.)
Natürlich hegt man im Leben vielerlei Beziehungen, die etwas mit Liebe zu tun haben; die prägen. Auch ich. Aber das Begegnen, von dem ich spreche, ist ein ganz anderes...

Es ist alles eine Frage der Dosis; ein bisschen geben, ein bisschen nehmen, ein bisschen lernen, ein wenig reiben, ein klein wenig ändern, ein klein wenig lieben, niemals riskieren, alles zu verlieren, lieber da und dort eine Bank, aber auf jeder liegt nur ein Teil des Vermögens...
Ich "investiere" lieber komplett. Ich will ins Innerste, ich will ganz. Ich will meine Zeit und meine Kraft, die nötig sind, mich mit einem Menschen voll und ganz auseinanderzusetzen, nicht aufteilen. Umso mehr darf ich dann mit diesem Menschen teilen, umso mehr entdecken...

Um der Diskussion, ob "Liebe" teilbar ist, und wie sehr sie sich "vervielfältigen" lässt, und ob sie dabei an Qualität verliert etc. vorzubeugen, (dazu hat wohl jede ihre Meinung)- was ist mit dem Zeitfaktor? Mit wem verlebe ich die schönsten Momente, wessen Hand halte ich dabei, wem schaue ich in die Augen? Wen meckere ich wegen der Zahnpasta an, wer ist es mir die Kraft wert etwas auch zum 1000.mal zu wiederholen? Wen lerne ich gerade in diesem Moment wieder etwas tiefer, wieder neu kennen? Meine Aufmerksamkeit, meine Gedanken, mein Herzklopfen- für mich ist das alles unteilbar. Für MICH!


PS: Eselchen: flowers.gif Auch ich gehe lieber meinem Fachgebiet auf den Grund. Genau dafür reicht meine Kraft, meine Zeit, mein Leben.

Geschrieben von: Amazone1 am 23.Aug.2011 - 13:26

ZITAT(shark @ 22.Aug.2011 - 11:32) *
Nun ja, an einer guten Wahl kommt eben niemand vorbei - oder eben an den Konsequenzen einer schlechten Wahl. wink.gif
Ganz egal, ob man nun eineN oder aber mehrere PartnerInNen wählt.
Und Eifersucht ist ja schließlich auch nicht das einzige Problem, das in Beziehungen auftreten kann.

"Am Rad (zu) drehen", nur weil ich einer anderen Frau hinterherschaue, würde meiner Frau nicht einfallen.
Und umgekehrt mir auch nicht.

Es gibt da einfach nicht nur Schwarz und Weiß; nicht nur die "unfreie, altbackene Monogamie" im Gegensatz zur "befreienden, zeitgemäßen Polygamie" - da ist eine schöne, breite Straße zwischen diesen beiden Seiten, auf der sich eben auch - ganz nach persönlichem Gusto und Vereinbarung - prima tanzen lässt. smile.gif

shark



Es gibt leider immernoch viele,die altbacken denken.

Geschrieben von: shark am 23.Aug.2011 - 13:45

... und viele, die es nicht tun. wink.gif



Ja, wolke, für mich ist eine polyamore Beziehungsform ganz etwas Anderes als das, was Amazone will - deshalb ja mein Einwand. smile.gif

Gruß

shark

Geschrieben von: meandmrsjohns am 23.Aug.2011 - 14:29

Ich muss gerade schmunzeln Amazone....

was bitteschön hat der jeweilige Lebensentwurf mit Trendsetting zu tun?
Von selbst gewählten "Paarverhalten" von altbacken zu reden finde ich doch recht merkwürdig.
Das würde ja bedeuten, falls ich dich richtig verstehe, Monogamie wäre einer Mode unterzogen....
Naja, das war vielleicht Anfang der Siebziger der Fall.
Du erinnerst dich: wer zweimal mit der selben p.nnt, gehört gleich zum Establishment.
Naja, weit gekommen sind die in der Kommune 1 auch nicht. Eifersucht, Zank und Streit gab es auch da.

Polyamore Beziehungen sind keinesfalls eine "Erfindung" der heutigen Zeit. Das hat es schon immer gegeben! Ab wievielen gleichzeitigen Partnern ist man den "in" deiner Meinung nach?

gruebel.gif

Geschrieben von: alba am 23.Aug.2011 - 17:33

ZITAT(shark @ 21.Aug.2011 - 19:34) *
Es gibt da einfach nicht nur Schwarz und Weiß; nicht nur die "unfreie, altbackene Monogamie" im Gegensatz zur "befreienden, zeitgemäßen Polygamie" - da ist eine schöne, breite Straße zwischen diesen beiden Seiten, auf der sich eben auch - ganz nach persönlichem Gusto und Vereinbarung - prima tanzen lässt.[...]

ZITAT(shark @ 23.Aug.2011 - 11:17) *
Ich bin überzeugt davon, dass auch Menschen, die in polyamore Strukturen zusammenfinden, sich auf die von Dir, wolke, beschriebenen Art und Weise an- und miteinander weiterentwickeln können. [...]

Für einen Irrtum halte ich allerdings die Idee, echte polyamore Beziehungen böten grundsätzlich mehr "Freiheit" als Liebensbeziehungen zwischen zwei Menschen.
Denn die eigene Verantwortung für die jeweiligen Beziehungen wird ja nicht dadurch weniger, dass es mehr Partnerinnen gibt.

Welche bloß keine Lust hat, sich sexuell auf eine Partnerin zu "beschränken", ist bestimmt nicht die Richtige für polyamore Beziehungsgeflechte - da gehört deutlich mehr dazu.

liebe shark,

danke. das ist eine schöne beschreibung von polyamorie. denn festzustellen, dass eine sich in mehr als eine person verlieben kann, heißt eben nicht zwingend, dass keine verantwortung getragen werden will. sondern, dass mehr als eine beziehung - in welcher struktur auch immer, bleibt abzusprechen - geführt werden will. da kann die affäre zur ehe hinzukommen oder eine gleichberechtigte partner_innen schaft zu einer bestehenden.. das hänt eben von der konstellation und den bedürfnissen ab. bedeutsam finde ich, dass es hier eben nicht um ein weniger an verantwortung für ein mehr an abwechslung geht, um nichts zu verpassen. sondern es geht um menschen, die mit ihrer art zu lieben nicht in die gängigen konventionen passen.

ZITAT(wolke @ 23.Aug.2011 - 14:25) *
Um der Diskussion, ob "Liebe" teilbar ist, und wie sehr sie sich "vervielfältigen" lässt, und ob sie dabei an Qualität verliert etc. vorzubeugen, (dazu hat wohl jede ihre Meinung)- was ist mit dem Zeitfaktor? [...]

naja, zeit nimmt halt eine andere rolle ein in so einem geflecht. manche mag frau täglich sehen, andere einmal im monat; bei wieder anderen gehts gar nicht anders, weil sie in einer anderen stadt sind. und mit manchen küsst sie und mit anderen schläft sie und mit anderen ist sie sich anders ganz nah.. alles so, wie eben die bedürfnisse sind. klar, die "klassische" zeiteinteilung einer zweierbeziehung ist da nicht drin. smile.gif

edita: zitat hinzugefügt

Geschrieben von: Amazone1 am 24.Aug.2011 - 13:13

Viel Reisen kostet Geld,und das habe nicht .Ich will mit niemandem zusammenziehen.Das hat finanzielle Gründe.Als Sozialhilfeempfänger hätte das nur Nachteile.Ist eine von euch Hartz IV-Arbeistlosengeld-oder Sozialhilfeempfänger?Dann müßtet ihr wissen,wie das finanziell ist,wenn man zusammenzieht.Und wenn einer sehr viel verdient,kriegt der andere nichts

Geschrieben von: Amazone1 am 24.Aug.2011 - 13:20

ZITAT(shark @ 23.Aug.2011 - 14:45) *
... und viele, die es nicht tun. wink.gif



Ja, wolke, für mich ist eine polyamore Beziehungsform ganz etwas Anderes als das, was Amazone will - deshalb ja mein Einwand. smile.gif

Gruß

shark



Was ist denn für dich eine polyamore Beziehung?Was will ich deiner Meinung?


Ich habe das,was ich mir vorstelle, als feste Beziehung bezeichnet.Ist nicht ganz korrekt. Affairen trifft das genauer.Ich möchte mich nicht mehr fest binden,weil ich den Trennungsschmerz nicht mehr erleben will.Ich würde es erotische Freundschaft nennen.Ein paar schöne Kuschelstunden mit einer lieben Frau,das genügt mir.

Geschrieben von: shark am 24.Aug.2011 - 14:09

Und das ist eben für mich keine polyamore Beziehungsform - weil das was ganz Anderes ist als das, was ich unter Liebe ("amor") verstehe; "Affaire" oder "erotische Freundschaft" eben. Ohne viel Verantwortung, ohne allzuviel Bindung.

http://de.wikipedia.org/wiki/Polyamory

Geschrieben von: Hortensie am 24.Aug.2011 - 15:43

Okay, jetzt habe ich (glaube ich verstanden) worum es geht:
Lockere Beziehungen, im Grunde Affairen.
...kein Verantwortung, kein gegenseitiges Beistehen oder sich im Alltag unterstützen.
Niemals etwas investieren, wie z.B. Zeit, Liebe oder gar Geld.

Ich denke, dass ist so sehr das Gegenteil, von dem was 2 Menschen treibt zu heiraten oder sich zu verpartnern, dass es meines Erachtens unnötig ist, darüber zu reden, beides abzuschaffen.

Polyamory denke ich sollte mensch damit nicht verwechseln, da ich persönlich bisher den Eindruck gewonnen habe, dass es dabei tatsächlich um erweiterte Beziehungsformen geht, die über Affairen weit hinaus gehen und für mein Verständnis dem Beziehungswunsh von Amazone 1 diamitral entgegenstehen.

Ich habe den Eindruck gwonnen, dass es für Amazones Problem im Grunde genügt, regelmäßig zu Lesben Großveranstaltungen, wie z.B. einem Frauenschwoof zu gehen und dann eine Affaire zu beginnen.

Nach meiner persönlichen Lebenserfahrung schreckt Menschen nichts mehr ab, als ausschließlich als Objekt für eine Affaire betrachtet zu werden. Tief in uns hochkomplexen, feinstofflichen, mit Emotionen, Hoffnungen und Träumen versehenden "Wundertüten" steckt einfach der verschachtelte Wunsch, uns in einem Gegenüber spiegeln zu können und ganzheitlich wahrgenommen zu werden.

Wer Frauen ausschließlich auf se+ reduziert, wird Ihnen nicht gerecht.

...und ich vermute, dass die meisten sich tief gekränkt fühlen, wenn sie als frauenliebende Frauen ausschließlich auf ONS und Affairen reduziert werden.

Geschrieben von: Sägefisch am 24.Aug.2011 - 17:04

Warum der verächtliche Unterton? Auch solche Modelle werden gelebt und funktionieren für einige Menschen.

Wirkt allerdings sperrig, das ganze wegen "nie wieder Trennungsschmerz" zu praktizieren. Und der Vorwurf an andere, sie stünden nicht zur Verfügung, ist auch wenig einladend. wink.gif

Geschrieben von: shark am 24.Aug.2011 - 20:48

ZITAT(Hortensie @ 24.Aug.2011 - 16:43) *
...und ich vermute, dass die meisten sich tief gekränkt fühlen, wenn sie als frauenliebende Frauen ausschließlich auf ONS und Affairen reduziert werden.


Diejenigen, die genau das auch wollen, werden sich wohl eher verstanden als "gekränkt" und "reduziert" fühlen. wink.gif
Ist - wie alles, was zwischen Menschen stattfinden kann - eine Frage der Aufrichtigkeit und Vereinbarung.


shark

Geschrieben von: Deirdre am 25.Aug.2011 - 14:07

ZITAT(shark @ 24.Aug.2011 - 21:48) *
Diejenigen, die genau das auch wollen, werden sich wohl eher verstanden als "gekränkt" und "reduziert" fühlen. wink.gif
Ist - wie alles, was zwischen Menschen stattfinden kann - eine Frage der Aufrichtigkeit und Vereinbarung.

Übrigens habe ich zufällig gestern gelesen, dass Menschen, die ungebundenen Sex und Affären bevorzugen (die gibt es also offensichtlich) meist positiv auf ganz eindeutige Anmache reagieren - oder eine solche selbst praktizieren, natürlich. Also ... in diesem Fall lohnt es sich wohl wirklich, mit der Tür ins Haus zu fallen, denn die, denen das gefällt, gefällt wohl auch häufig die Idee, auf die das Ganze hinausläuft. (Außer natürlich, sie haben auf die betreffende Person keine Lust - und das zeigen sie dann auch deutlich. wink.gif )

Geschrieben von: Amazone1 am 27.Aug.2011 - 09:16

[quote name='Hortensie' date='24.Aug.2011 - 16:43' post='1095022758']
Okay, jetzt habe ich (glaube ich verstanden) worum es geht:
Lockere Beziehungen, im Grunde Affairen.
...kein Verantwortung, kein gegenseitiges Beistehen oder sich im Alltag unterstützen.
Niemals etwas investieren, wie z.B. Zeit, Liebe oder gar Geld.


Das gibt es auch bei Freudschaften,daß man zueinder steht und sich hilft,ja das gehört dazu.Niemals habe ich nicht gemeint.Ein bischen schon.Ich habe seit zehn Jahren eine beste Freundin.Wir sind wie Schwestern. Wir helfen uns gegenseitig,

Geschrieben von: Amazone1 am 27.Aug.2011 - 09:21

ZITAT(Deirdre @ 25.Aug.2011 - 15:07) *
ZITAT(shark @ 24.Aug.2011 - 21:48) *
Diejenigen, die genau das auch wollen, werden sich wohl eher verstanden als "gekränkt" und "reduziert" fühlen. wink.gif
Ist - wie alles, was zwischen Menschen stattfinden kann - eine Frage der Aufrichtigkeit und Vereinbarung.

Übrigens habe ich zufällig gestern gelesen, dass Menschen, die ungebundenen Sex und Affären bevorzugen (die gibt es also offensichtlich) meist positiv auf ganz eindeutige Anmache reagieren - oder eine solche selbst praktizieren, natürlich. Also ... in diesem Fall lohnt es sich wohl wirklich, mit der Tür ins Haus zu fallen, denn die, denen das gefällt, gefällt wohl auch häufig die Idee, auf die das Ganze hinausläuft. (Außer natürlich, sie haben auf die betreffende Person keine Lust - und das zeigen sie dann auch deutlich. wink.gif )




Sex steht bei mir nicht im Vordergrund.Und eine dicke Anmache kann ich nicht leiden.Ist mir sowieso ganz selten passiert,daß mich jemand angemacht hat und wenn,dann nur Kerle ,Frauen noch nie.

Geschrieben von: Amazone1 am 27.Aug.2011 - 09:35

[quote name='Hortensie' date='24.Aug.2011 - 16:43' post='1095022758']
Okay, jetzt habe ich (glaube ich verstanden) worum es geht:
Lockere Beziehungen, im Grunde Affairen.
...kein Verantwortung, kein gegenseitiges Beistehen oder sich im Alltag unterstützen.
Niemals etwas investieren, wie z.B. Zeit, Liebe oder gar Geld.

Ich denke, dass ist so sehr das Gegenteil, von dem was 2 Menschen treibt zu heiraten oder sich zu verpartnern, dass es meines Erachtens unnötig ist, darüber zu reden, beides abzuschaffen.



Die Ehe oder Beziehung begint und besteht im Herzen(das Geffühl zusammenzugehören) und nicht auf dem Papier,das man unterschreibt.Das ist nur Formalität und hat nichts mit dem ganzen zu tun.Ich sehe keinen Sinn darin ,ein Papier zu unterschreiben ,was der Staat gemacht hat.


Geschrieben von: shark am 27.Aug.2011 - 10:21

Aber warum hast Du dann in einem früheren Beitrag darauf bestanden, dass Polygamie als Zivilstandsform anerkannt werden müsse?
Ohne dieses "Papier" sind polyamore Beziehungen - wie ich schon schrieb - ja ohnehin ebenso möglich wie monogame Beziehungen.

Geschrieben von: meandmrsjohns am 27.Aug.2011 - 14:38

Och Shark, das war jetzt aber gemein..... abschied.gif
grundsätzlich finde ich es sowieso ungerecht, sich intellektuell mit jemanden zu duellieren, der gänzlich unbewaffnet ist wie z.B. die Treadsstellerin icon4.gif

Geschrieben von: alba am 27.Aug.2011 - 15:17

ZITAT(meandmrsjohns @ 27.Aug.2011 - 15:38) *
Och Shark, das war jetzt aber gemein..... abschied.gif
grundsätzlich finde ich es sowieso ungerecht, sich intellektuell mit jemanden zu duellieren, der gänzlich unbewaffnet ist wie z.B. die Treadsstellerin icon4.gif

die frage ist, wer hier gerade gemein wird. mad.gif

Geschrieben von: shark am 27.Aug.2011 - 15:24

@meandmrsjohns:

Ich kann alba da nur zustimmen.
Als Gesprächsteilnehmerin dieses Threads habe ich lediglich bei Amazone nachgefragt, weshalb ihr die Legalisierung der polyamoren "Ehe" am Herzen liegt, wenn sie selbst doch gar keinen Wert auf das "staatliche Papier" legt.
Du hingegen hast Amazone beleidigt.

So etwas dulden wir hier nicht - also nimm dich bitte zusammen.

shark

Geschrieben von: meandmrsjohns am 27.Aug.2011 - 16:11

Schade dass ich gerade nicht ausführlicher antworten kann, aber ich habe heute meinen Dreizehn-Stunden-Dienst und nutze dieses Forum punktuell zwischen diversen Dekubiti, Demenzerkrankten, bzw. Wachkomapatienten quasi als Resetknopf, um zwischen den Verrichtungen auf andere Gedanken zu kommen.

Nun gut, mir ist aufgefallen, das auf eine anscheinend unverfängliche Frage von anderen Userinen, einschließlich mir, ernsthaft geantwortet wurde. Teilweise werden hier ja doch recht persönliche Geschichten preisgegeben. Jeder hält so wie ihm beliebt. Ich finde es dreist, wenn jemand sich in seinen Äußerungen ständig widerspricht, oder noch nicht mal weiß was er im vorletzen Beitrag geschrieben hatte.

Erst habe ich gedacht, ich müsste darüber lachen, dann bin ich für mich zu dem Schluss gekommen, dass Amazone höchstwahrscheinlich ja gar nicht dafür kann. Hätte ich für mich behalten sollen, Entschuldigung. Da war ich echt mal wieder vorlaut.

abschied.gif

Geschrieben von: Amazone1 am 27.Aug.2011 - 17:44

ZITAT(shark @ 27.Aug.2011 - 11:21) *
Aber warum hast Du dann in einem früheren Beitrag darauf bestanden, dass Polygamie als Zivilstandsform anerkannt werden müsse?
Ohne dieses "Papier" sind polyamore Beziehungen - wie ich schon schrieb - ja ohnehin ebenso möglich wie monogame Beziehungen.

Ich meinte das nicht für mich sondern für alle,die das gerne wollen,das sowas legalisiert wird..

ZITAT(shark @ 27.Aug.2011 - 16:24) *
@meandmrsjohns:

Ich kann alba da nur zustimmen.
Als Gesprächsteilnehmerin dieses Threads habe ich lediglich bei Amazone nachgefragt, weshalb ihr die Legalisierung der polyamoren "Ehe" am Herzen liegt, wenn sie selbst doch gar keinen Wert auf das "staatliche Papier" legt.
Du hingegen hast Amazone beleidigt.

So etwas dulden wir hier nicht - also nimm dich bitte zusammen.

shark



Ich habe mich von meandmrsjones nicht beleidigt gefühlt aber trotzdem danke,shark.

Geschrieben von: Hortensie am 27.Aug.2011 - 18:36

Eine lockere Beziehung oder mehrere lockere Beziehungen zu haben, würde aus meiner Sicht nicht gerade zwingend eine gesetzliche Änderung hin zur Polygamie zur Folge haben müssen.

Gerade eine lockere Beziehung würde ich selber eher so interpretieren, dass sie eben nicht fest und verbindlich sein sollte, wie z.B. eine Ehe oder eine ELP.

Grundsätzlich zu überlegen, wie der gesetzliche Rahmen sein könnte, um familienähnliche Beziehungsstrukturen mit einem ähnlichen Rechtshintergrund wie eine ELP oder eine Ehe für z.B. Menschen, die gemeinsam in einer häuslichen Gemeinschaft leben wäre eher interessant.


Edith: ein "zu" entfernt, ein "s" hinzugefügt

Geschrieben von: dandelion am 28.Aug.2011 - 13:58

ZITAT(Amazone1 @ 04.Jul.2011 - 09:51) *
Ich habe irgenwie den Eindruck,Lesben wollen eine feste Beziehung und nichts lockeres.Auch die Frau,die sich auf meine Anzeige gemeldet.hat,meinte,daß sie jetzt keine feste Beziehung will später schon.Eine feste Beziehung kommt für mich niemals in Frage,auch Zusammenziehen mit der Parnerin nicht.es muß doch möglich sein, trotzdem eine Frau ,die das akzeptiert, zu finden oder gibt es solche Lesben nicht?

Ich kannte mal eine Frau, die genau das leben wollte, auch aus einem ähnlichen Grund wie du. Sie ist mittlerweile glücklich liiert - nicht mit einer Frau, aber doch recht fest.

Auf Dauer stelle ich es mir schwierig vor, eine emotionale Bindung zu einem Menschen zu entwickeln (ob du das jetzt Beziehung oder Freundschaft mit Extras nennen willst, ist im Grunde egal), ohne Verlustängste zu bekommen. Insbesondere, wenn sich beide nicht darauf einigen wollen, dass sie beieinander bleiben wollen, im polyamoren Falle unter anderem, im monoamoren ausschließlich. Es gibt das Gefühl, jederzeit damit rechnen zu müssen, dass die andere geht. Menschen halte ich zu sehr für Gewohnheitstiere, als dass das funktionieren könnte.
Daher vermute ich, du wirst entweder das Zugeständnis machen müssen, dass du bleibst, oder regelmäßig jemand neues suchen müssen.

Aus diesem Grunde würde ich nicht polyamor leben wollen - ich wäre wohl zu verkrampft in der Aufteilung meiner Aufmerksamkeit, weil ich Angst hätte, eine käme aus Versehen zu kurz. Die Sache mit der Eifersucht wäre für mich bei einer Partnerin, die den Spagat "redlich versucht", wahrscheinlich das kleinere Problem - und ich kann mir Menschen vorstellen, die so ehrlicher leben, als wenn sie ihr Fühlen auf eine monogame Schablone pressen müssen. Aber das scheint mir hier gar nicht so sehr der Knackpunkt zu sein.

Unterstützt von Invision Power Board (http://www.invisionboard.com)
© Invision Power Services (http://www.invisionpower.com)