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Geschrieben von: miriam am 25.Nov.2011 - 14:42

Hallo, Ihr Lieben,

wir hatten zwar schon einmal einen Thread mit dem Thema ungebetene Mitbewohner aber den kann ich gerade nicht finden. Darum nun dieser neue denn ich weiß ja, daß hier Spezialistinnen in Sachen 'Ungezieferbekämpfung' ihr Unwesen treiben.

Zur Vorgeschichte: in den vergangenen Jahren haben wir auf unserem nur über eine Leiter zugänglichen Dachboden im Spätherbst immer mal wieder erfolgreich Mäuse gefangen, in einer Lebendfalle, versteht sich, und sie in sicherer Entfernung von unserem Haus ausgesiedelt.

Da wir in letzter Zeit von oben wieder leise Geräusche gehört haben, habe ich unsere bewährte Falle wie gewohnt mit Schokolade bestückt. Und damit begann das Mysterium: bestimmt schon an die fünf Mal war die Schokolade entweder angefressen (die Zahnspuren ließen mich Mäuse vermuten) oder ganz verschwunden, die Falle ordnungsgemäß zugeschnappt aber kein Tierchen drin! Da ich keine Ahnung habe, ob vielleicht eine Ratte die mit einer Feder versehene Klappe öffnen kann, habe ich die Feder straffer gespannt und kann mir nun beim besten Willen nicht mehr vorstellen, daß eine Ratte die Kraft hat, sie auf zu drücken. Seit dem nun schon zwei Mal dasselbe Spiel. Schokolade weg, Falle zu aber leer.

Das Ganze ist uns ein großes Rätsel und das einzige, was wir uns noch vorstellen können ist, daß eine Minimaus, die allerdings so klein sein müßte, daß ihr Köpfchen durch die 1 Quadratzentimeter großen Karees des Gitters paßt, die Falle leer räumt. Aber kann denn so ein kleines Tier solche Unmengen an Schokolade fressen? (Oder ist es etwa eine ganze Horde Minimäuse? )

Da weder ich noch meine Partnerin an (schokoladefressende) Geistermäuse glauben hoffe ich, daß eine von Euch vielleicht eine Erklärung für dieses Phänomen hat und/oder eine Idee, des seltsamen Mitbewohners doch noch habhaft zu werden.

Ich bin gespannt!

Gruß Miriam

Geschrieben von: Liane am 25.Nov.2011 - 15:51

Das Tier muss entweder so klein sein, dass es durch das Gitter kann, oder es muss einen so langen (auch schmalen) Arm etc. haben, dass es die Schokolade herausbekommt. Die Bissspuren sprechen aber für die 1.Variante. Da ich weiß, durch welch schmale Öffnungen Katzen sich zwängen können, denke ich z.B. an die kleinen Spitzmäuse o.ä. Vielleicht sind es mehrere? Gibt es keine Kotspuren?
http://de.wikipedia.org/wiki/Spitzm%C3%A4use
Spitzmäuse sind eigentlich Fleischfresser, mögen aber laut obigem Artikel auch Nüsse und Samen. Vielleicht also auch Schokolade.

Wir haben hier im Kompost gelegentlich ganz winzige Mäuse, die vielleicht auch durch das Gitter rutschen könnten.

Geschrieben von: miriam am 25.Nov.2011 - 17:40

Vielen Dank für Deine Antwort, Liane!

Spitzmäuse haben wir hier auch, wie die verschmähte Beute so mancher Katze beweist. Allerdings steht in Deinem Link, daß sie nicht sehr gut klettern können und sie müßten schon an der (allerdings teilweise bewachsenen) Hauswand hinauf um auf unseren Dachboden zu gelangen. Kotspuren gibt es (leider?) keine...

Was für winzige Mäuslein sind das denn in Eurem Kompost?

Was den langen, schmalen Arm eines möglichen Schokoladeräubers betrifft, so habe ich keine Ahnung, welches Tier das sein könnte, zumal es ihn ja mit geballter Faust (Schokolade in der Hand) wieder durch das Gitter zurückziehen müßte...

Gruß, Miriam

Geschrieben von: Liane am 25.Nov.2011 - 17:56

Vielleicht wirft es ja die Schokolade zuerst mit Schwung hinaus und zieht dann den Arm ohne Faust wieder zurück.

Was das bei uns für Mäuse sind, weiß ich nicht, vielleicht noch ganz junge? Sie sind immer schnell weg, wenn sie entdeckt werden...

Geschrieben von: svan am 25.Nov.2011 - 20:49

Liebe Miriam, ich hab schon erlebt, dass Mäuse aus Drahtfallen wieder rausklettern. Was geholfen hat, war eine Plexiglasfalle, da sieht man sie auch schön und kann sie ohne sie anzufassen im Garten laufen lassen.

Geschrieben von: Mausi am 26.Nov.2011 - 09:04

Mein Vater hatte früher im Garten tw. Fallen aufgestellt (leider keine Lebendfallen - das ist auch 1 Mal schief gegangen und die Maus hat noch gelebt in der zugeschnappten Falle ).

Auf jeden Fall war es da z.T. so, dass da wirklich Jungmäuse dran sind, die einfach noch zu leicht waren, um den Mechanismus auszulösen.
(Hab das irgendwann per Zufall gesehen )

Vielleicht ist es da auch der Fall? Nun ist das aber bei mir schon 20 Jahre her und ich weiß nicht, inwieweit sich da das Gewicht bis zum Auslösen verändert hat.

Aber vielleicht wäre das eine Erklärung?

Geschrieben von: miriam am 26.Nov.2011 - 22:12

Hallo, Ihr Lieben,

nachdem meine Partnerin heute eine Lebendfalle speziell für Mäuse (unsere bisherige ist größer, mit größerer Maschenweite und auch für Ratten geeignet) besorgt hat, ist das Rätsel nun gelöst und der Siegerpokal geht an - Liane!

Kaum war die Falle aufgestellt, saß auch schon eine (erwachsene) Spitzmaus drin - die laut Wikipedia doch eigentlich gar nicht zu den Mäusen zählt- und stocherte auf der Suche nach einem Ausweg mit ihrem Rüssel wie verrückt in den Drahtöffnungen herum.

Obwohl eigentlich Insektenfresser war sie offenbar ziemlich scharf auf unsere Mousse-au-Chocolat-Schokolade von Aldi (vielleicht wegen der Endorphine?) und das Spitzmäuse schlecht klettern können kann ich nun wirklich nicht mehr unterschreiben denn immerhin hat sie es an unserer Hauswand hinauf bis auf den Dachboden geschafft...

Kurz darauf wurde eine zweite Behauptung widerlegt nämlich die, daß Spitzmäuse Einzelgänger sind: kaum war das Tierchen mittels eines unfreiwilligen Spaziergangs seiner- und unsererseits (man soll gefangene Mäuse nämlich keinesfalls im (eigenen ) Garten aussetzen denn dann sind sie ganz schnell wieder genau da, wo man sie nicht haben will!) auf einem brachliegenden Grundstück ausgesetzt und meine Partnerin zu einem entspannenden Bad in die Wanne gestiegen, da hörte ich sie auch schon schreien denn sie hatte das Zuschnappen der Falle gehört.

Da wir nun wirklich keine keine Lust haben, zu nachtschlafender Zeit alle halbe Stunde spazieren zu gehen, sitzt die zweite (ebenfalls adulte) Spitzmaus nun in Abschiebehaft in einem mäusegerecht ausstaffierten Aquarium in der Garage und harrt eventuellen weiteren Illegalen die wir morgen dann allesamt zwangsaus- bzw. -umsiedeln werden. Aber wir hoffen natürlich, daß es bei diesen zweien bleibt...

@svan

Plexiglasfallen habe ich noch nirgends gesehen, es ist schon schwer genug an die gewöhnlichen Drahtlebendfallen heran zu kommen denn leider bevorzugen die meisten menschlichen Artgenossen anscheinend die Mäuseguillotine...

Vielen Dank noch einmal für Eure Tipps, Gruß, Miriam

Geschrieben von: shark am 30.Nov.2011 - 00:11

Hallo, miriam.

Schön, dass die Mausetiere, die eigentlich ja wirklich gar keine Mäuse sind, bei Euch nicht unter der Guillotine landen, sondern wohl ab jetzt gruppenweise umgesiedelt werden.

Ich wünschte übrigens, die Mitbewohner, die wir neuerdings wieder in unserem Hause hören, ließen sich auch auf diese Weise finden und absammeln.

Da die Wesen (und es sind, wenn ich die Geräusche richtig deute, nicht so kleine Tierchen wie Spitzmäuse...) aber gar nicht greifbar sind, weil sie sich zwischen dem Fußboden der obersten Etage und der darunter liegenden Zimmerdecke aufhalten - immer im Winter und immer bleibt mysteriös, wer sie sind und wie sie rein- und rauskommen - wird uns wohl auch in diesem Jahr nichts weiter übrig bleiben, als uns damit abzufinden, dass unsere unsichtbaren Gäste nach Herzenslust herumtrippeln und -rascheln und irgendwann im Frühjahr erst wieder verschwinden werden.

Die Katzen werden jedenfalls langsam schon nervös, starren unverhältnismäßig oft angespannt zur Decke hinauf oder durchsuchen die darüberliegenden Räume nach erbeutbaren Vierbeinern.
Immer ohne Erfolg natürlich und täglich ein wenig genervter....

Geschrieben von: Liane am 30.Nov.2011 - 06:31

Danke für den Pokal!

Geschrieben von: MrsM am 30.Nov.2011 - 17:09

Da das Mysterium ja nun gelöst ist, kann ich ja meinen "Senf" dazu geben ;-)...

zum einen hat mich dieser Thread sehr erheitert (ok, sorry.. auf Kosten anderer..) und zum anderen fand ich es klasse,
dass Miriam und ihre Partnerin zwar nicht an schokoladefressende Geistermäuse glauben, sie aber bitte an Mäuse glauben sollen, die die Schokolade mit ihren "Händen" aus der Falle katapultieren, oder einen gaaanz langen Arm haben und die Schoki dann in ihrer Faust aus der Falle angeln

edit: t vergessen

Geschrieben von: miriam am 30.Nov.2011 - 21:31

Hallo shark,

vielleicht handelt es sich bei euren blinden Mitbewohnern ja um Marder? Eine bekannte von mir ist über den lärm, den sie machten, fast wahnsinnig geworden... Was man dagegen tun könnte, weiß ich auch nicht denn diese Spezies fehlt noch in unserer Sammlung (und ich hoffe schwer, daß das auch so bleibt!)

Außer den zwei Pseudomäusen (auch die zweite wurde wie versprochen ausgesiedelt) ist uns bisher nichts mehr in die Falle gegangen; sehr gesellig scheinen Spitzmäuse also tatsächlich nicht zu sein, worüber wir aber auch nicht unglücklich sind.

@MrsM

Ich glaube, der humoristische Aspekt war durchaus beabsichtigt. (Zumindest von meiner Seite her...)

Gruß, Miriam

Geschrieben von: Liane am 30.Nov.2011 - 21:42

Eeecht?

Ich meinte meine Theorien alle ganz

Geschrieben von: shark am 01.Dec.2011 - 00:24

Ich sehe Bilder... Mäuse, die durch Gitter hindurch nach Schokostücken grabschen... entzückend!

Der Pseudomäuse dünne Ärmchen
greifen gierig durch die Gitter,
wenn sie in der Lebendfalle
lecker' Schokolade wittern.

Doch klüger als die Ulmer Spatzen
gehen Geistermäuse vor:
sie werfen erst mit ihren Tatzen
die Schokolade kurz empor,

auf dass dieselbe aus der Falle
in hohem, elegantem Schwunge
auf den Grund daneben falle;
zum Genuss der Mäusezunge.

Der Mensch bleibt doppelt dann beschissen,
um Maus und Köder obendrein,
weil die Tierchen eben wissen:
Ne Faust geht nicht raus, aber rein!

So wird der Schokowurf geübt
von jeder Maus im Land,
denn dass der viel Genuss verspricht,
ist mauseweit bekannt.


Gute Nacht allen Mäusen, Mardern, Ratten, Waschbären, die gerade jetzt in Zwischenwänden, unter Fuß- und auf Dachböden, in Gebälken und Kellern auf ihre Schokoladenration warten - und natürlich auch den lieben Damen, die immer so nett für Nachschub sorgen.


shark

Geschrieben von: Liane am 01.Dec.2011 - 05:59

Großartig, shark!

ist meine absolute Lieblingszeile.

Geschrieben von: shark am 01.Dec.2011 - 09:22

Freut mich, dass Dich das Gedichtchen amüsiert hat.
Manchmal inspirieren mich halt die Bilder, die ich beim Lesen solcher lustigen Threads vor meinem geistigen Auge aufscheinen sehe, zu solchen Albernheiten... besonders nachts...

Und ja: der "Schokowurf" ist ja auch das zentrale Motiv meiner Belustigung gewesen.
Und wer hat dieses Motiv entworfen? Du!!

Geschrieben von: Liane am 01.Dec.2011 - 10:48

Teamarbeit.

Geschrieben von: MrsM am 01.Dec.2011 - 11:52

klasse, shark!

ich werde wohl nach diesem thread nun bei jeder maus, die mir freiwillig oder unfreiwillig über den weg läuft, ausschau nach zumindest einem teleskoparm halten

daran kann man dann wahrscheinlich auch erkennen, ob es eine rechts- oder linkshänder maus ist

Geschrieben von: shark am 01.Dec.2011 - 11:57

Wirf ihr einfach ein Stückchen Schokolade zu und schau, mit welchem Pfötchen sie es fängt!

Geschrieben von: MrsM am 01.Dec.2011 - 15:39

bei meinem glück treffe ich und erschlage sie mit dem stück schokolade

und dann gehe ich wahrscheinlich in die märchengeschichte ein..... eine mit einem wurf..... oder so

Geschrieben von: dandelion am 01.Dec.2011 - 17:24

und ich sitze hier und frage mich, ob der Schokowurf wohl was mit dem Maulwurf zu tun hat...

Ach ist das schön.

Geschrieben von: shark am 01.Dec.2011 - 17:39

@dandi:
Mittelbar durchaus.
Die Spitzmäuse, denen hier die ausgefeilte Schokowurftechnik zur Umgehung der Fallenaktivierung nachgesagt wird, sind nämlich in der Tat mit dem Maulwurf näher verwandt als mit der gemeinen Maus.

@MrsM:
Ich glaub, da kannst Du ganz unbesorgt sein - mit umherfliegender Schokolade können die kleinen Kerlchen umgehen; das üben sie ja dauernd.
Ich meine gehört zu haben, dass es etwa dreiundachtzigtausend Spitzmaus-Generationen her ist, dass zuletzt eine von einem Stückchen Schokolade getroffen wurde.
Wirf also ruhig - vermutlich macht Spitzmaus nur einen doppelten Salto, greift mit einem der Teleskopärmchen nach der Schokolade und flic-flact sich dann elegant ins nächste Mauseloch.

Geschrieben von: MrsM am 02.Dec.2011 - 17:56

... und wenn die Mausegöttin es an genau diesem Tag nicht gut mit ihr meint, landet sie wohlmöglich kopfüber im Maulwurfhügel und nicht im Mauseloch
.... und dann.... ham wa den salat

..... zumindest ist klar, das eine Menge Mäuse ihr Geld im Mäusezirkus machen.... bei dem Potenzial